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Ändert sich was? Kapitel 06

Geschichte Info
Carina und Mams Geburtstag.
19.7k Wörter
4.65
24.8k
5
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Kapitel VI

Carina

„Hallo ihr Verliebten. Geht es euch gut? Wir sind wieder da.", sprach uns Manja an.

„Ja, uns geht es sehr gut. Schön, dass ihr wieder da seit. Wo ist Mam?", antwortete Pia.

„Carina stand unten vor der Tür und bat Mam um ein Gespräch. Sie sah nicht gut aus."

„Warum kommen sie nicht rauf?", wollte ich wissen.

„Nun ja. Weil Carina nicht stören wollte, als Mam ihr erzählte, dass wir eure Hochzeit feiern."

Pia sprang auf, rannte zur Balkontür, riss sie auf und stand kurz danach nackt an der Brüstung.

„Maaam! Maaaaaam! Kommt rauf ihr zwei. Ich möchte Carina sehen. Bitte, Maaam!"

Sie stand und lauschte angestrengt nach unten und wir sahen, wie sie mit der rechten Hand von unten nach oben ausholte, als wolle sie beide hoch winken. Dann drehte sie sich um und kam wieder zu mir ins Bett. Mit einem lockeren Griff und Schwung warf sie uns die Bettdecke über den Körper, zog mich nach hinten an die Rückenlehne und strahlte uns an.

„Was ist? Ich möchte Carina sehen und ihr unser Glück zeigen."

„Du, Pia. Ich glaube, dass das nicht so toll ist. Carina wird sicherlich traurig werden, wenn sie euch so sieht."

„Warum?", wollte Pia sofort wissen. „Was ist mit ihr?"

„Ich glaube, dass sie es euch selber sagen sollte. Mam könnte es auch übernehmen. Wartet bitte bis sie hier sind. Nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, Pia. Bitte."

Wir sahen Manja an, die sich umdrehte und zur Küche ging.

„Ob Carina krank ist?", flüsterte ich Pia ins Ohr.

Pia nickte und hielt sich an mir fest. Wir hörten den Schlüssel im Schloss und wenig später Getuschel im Flur. Angespannt lagen wir unter der Bettdecke in den Armen und sahen zur Zimmertür. Zaghaftes Klopfen folgte und wir riefen leise aus einem Mund: „Herein."

Carina streckte vorsichtig ihren Kopf am Türblatt vorbei und lächelte uns an. Ohne Hast erhoben wir uns, hielten die Decke vor den Körper und waren wohl sehr entsetzt. Unser Blick von zögernder Vorfreude, verwandelte sich umgehend in Schreck.

„Nicht erschrecken ihr zwei.", kam es leise und schüchtern aus ihrem Mund. „Ich weiß, dass ich fürchterlich aussehe. Wenn ihr wollt gehe ich wieder."

Ich erholte mich bei diesen Worten schlagartig und rief laut: „Nein, bleib hier. Komm setz dich zu uns. Geh nicht."

Pia sah mich an und rief zu Carina: „Ja, du siehst schlimm aus, aber warum willst du gehen. Komm zu mir, ich nehme dich in den Arm. Vielleicht geht es dir dann besser, Carina."

Ich sah Pia an und spürte ihre hingebungsvolle Wärme zu einem Menschen, der uns beiden ziemlich fremd ist. In ihrem Ton lag nicht nur die Aufforderung einer Einladung, sondern das von Herzen kommende Bedürfnis dieser Frau Liebe, Aufmerksamkeit und Zuwendung zu geben und ihr nah zu sein.

Carina war im Gesicht noch schmaler geworden, als vor Monaten, wo wir sie das letzte mal sahen und ihre Haut wirkte leicht grau. Nur starke Schminke auf den Wangenknochen gaben ihr Farbe im Gesicht. Sie hatte eine rotbraune Strickmütze auf, trug ein wundervolles Kleid mit goldenen Stickereien, dass seine Farbe bei Bewegungen von hellbraun über Dunkelbraun bis Lila wechselte. So etwas hatten wir noch nie gesehen. Sie kam auf uns zu und wir streckten uns aufrecht auf die Knie. Mit offenen Armen neigten wir uns ihr leicht entgegen. Sie blieb vor der Couch stehen, beugte sich zu uns vor und nahm uns fest in die Arme. Sie lag mit dem Kopf zwischen uns auf unseren Schultern und schluchzte leise. Wir hielten sie so lange im Arm, bis sie sich beruhigt hatte und lösten uns sanft von ihr, um sie anzusehen.

Carina lächelte uns an und wechselte in verschämtes senken ihres Blickes. Erst jetzt wurde uns klar, dass wir keine Decke mehr vor uns hatten. Schnell bedeckten wir uns, wobei Pia nach Carina griff und sie auf die Bettcouch zog. Da sie links neben Pia fiel und es Pia nicht zusagte, wo sie lag, forderte sie Carina auf sich zwischen uns zu legen.

„Möchtest du unter oder auf der Decke liegen, Carina?", fragte Pia mit einem Ton, der keine andere Variante zuließ. Ich begriff sofort, hob die Bettdecke an und lud sie mit einer Kopfbewegung zu ihrem Platz zwischen uns ein. Vorsorglich schnappte sich Pia das Kissen von Mam und legte es auf den Platz, der für Carina bestimmt war. Unser neuer Hochzeitsgast erhob sich, zog ihr Kleid ein wenig über die Knie und kletterte über Pia auf ihren Platz.

„Schön. Das gefällt mir.", plapperte Pia locker los und wir warfen uns die Decke über.

Leichtes Schieben und Rücken und Carina lag mit uns unter der Decke in unseren Armen.

„Was macht ihr denn da?", kam es von der Tür und Mam sah uns grinsend an.

Wir richteten uns alle drei auf und sahen zu Mam.

„Carina bleibt bei uns und kuschelt. Ich glaube, dass wir eine gute Idee hatten, Mam.", schwatzte Pia entspannt.

„Doch. Die Idee ist wunderbar. Carina scheint es zu gefallen. Kathja. Alles gut mit dir?"

Ich dachte mir, warum sie mich so fragte und antwortete locker: „Ja, alles gut. Ich finde es toll so. Carina stört es nicht und ich finde nichts dabei."

Erst nach meinem Spruch wurde mir bewusst, wie locker ich diese Situation für mich einordnete. Keine Scham, keine Ängste und absolut ruhig. Mein erstaunter Blick schien Mam zu sagen, dass ich mich selbst gerade über mich wunderte und sie grinste mich an.

„Na dann kuschelt mal, ihr drei. Carina? Ich mache dir dein Essen aus deinem Einkaufsbeutel extra. Ist das OK?"

Leicht nickend, merkte man Carina an, dass es ihr unangenehm war.

„Bitte mach dir keine Umstände. Ich essen nachher zu Hause.", bemerkte Carina kaum hörbar.

„Quatsch. Die Mädels lassen dich garantiert nicht gehen, so wie die dich in Beschlag genommen haben. Ich muss nur wissen ob ... kaltes Wasser, anrühren, Mikrowelle ... oder ... heißes Wasser und aufkochen?"

„Ich soll Milch nehmen und am besten sehr fettreiche. Ist im Beutel!", antwortete Carina und Mam verschwand ohne Kommentar.

Pia zog sanft an der Schulter von Carina, die sich nach hinten anlehnte und wir legten uns mit dem Kopf auf ihren Brustkorb, den Körper dich an sie geschmiegt und unsere Beine über ihre Oberschenkel, entspannt daneben. Pia streichelte Carina unter der Decke über den Bauch und ich ihr über die Hüften. So liegend, schwiegen wir und Carina atmete sehr ruhig.

Pia hielt es nicht aus und zerstörte diese Stille, wenn auch sehr leise.

„Carina? Ich ahne, was du hast. Nimm bitte deine Mütze ab. Du musst dich nicht schämen. Ich möchte dir den Kopf streicheln. Bitte, Carina."

Carina legte ihren Kopf zur Seite von Pia und sah sie traurig an.

„Bitte. Carina.", flüsterte Pia noch leiser und strich ihr mit der linken Hand über die rechte Wange.

Ich sah Carina an und ließ erkennen, als sie kurz zu mir sah, dass ich Pias Bitte unterstütze.

Sehr langsam hob Carina den linken Arm zu ihrem Kopf und zog sich wie in Zeitlupe die Mütze vor das Gesicht. Dort hielt sie die Mütze und schluchzte. Pia war so süß. Sie schob sich mit dem Mund auf Höhe der Wange von Carina, ich folgte ihr und dann küssten wir sie beide ganz liebevoll.

Nach dem Kuss leckte sich Pia über die Lippen und meinte: „Du schmeckst nach Kosmetik."

Ich leckte mir automatisch auch die Lippen und nickte.

„Warte mal, Carina. Ich bin gleich wieder da."

Ehe wir begriffen, war Pia aufgesprungen und verschwunden. Carina sah mich fragend an und ich zuckte mit den Schultern. Als Pia wieder langsam ins Zimmer kam und eine kleine Schüssel vor sich trug, fielen uns die Kinnladen runter.

„Was hast du denn jetzt vor?", wollte ich wissen.

„Ich wasche Carina die Schminke ab und dann küsse ich sie noch einmal."

Ich grinste über das ganze Gesicht und sah Carina an.

Das war und ist Pia. In solchen Situationen glaubt niemand, dass sie neunzehn Jahre alt ist. Warum sie so plötzlich in die Kinderrolle springt weiß keiner. Mam sagte immer dazu, dass ihr Gehirn eine Idee verarbeitet und wenn es eine fröhliche Variante ermittelt, dann befielt es die leichte kindliche Lösung. Es fiel mir sofort wieder ein, doch wie sollte Carina das einsortieren und ich schämte mich fremd. Mein Blick musste Carina meine Gedanken verraten haben, denn sie strich mir über den linken Oberschenkel, sah mich belustigt an und flüsterte: „Ich weiß viel von Pia und dir. Lass sie so sein. Ich finde es äußerst angenehm bei euch. Was immer sie vor hat. Ich mach mit!"

Pia stellte die Schüssel zwischen die Beine von Carina und legte los.

„Kopf zurück und anlehnen, Carina!... Ja, so ist gut. ... Kathja? Legst du bitte das Handtuch unter ihr Kinn!... So, jetzt weg mit dieser Schminke."

Ich sah ihr verblüfft zu. Leicht wie eine Feder glitt sie mit dem Waschlappen in der linken Hand über Carinas Gesicht und trug sanft die Schminke ab. Sie sah sich ihr Werk an und wollte mit einem Blick von mir die Qualitätsbewertung haben. Ich nickte und schob bewundernd meine Unterlippe vor.

„Na bitte. So siehst du wunderschön aus, Carina. Nicht mehr so ernst und streng. Hat mir nie an dir gefallen. Kathja auch nicht. Jetzt passt auch dein Igel dazu. Hübsch! Komm, abtrocknen."

Dann passierte es. Pia schwang sich sehr euphorisch auf die Knie, stieß gegen das linke Bein von Carina und die Schüssel kam ins kippeln. Tauchstunde für Carina und die Bettdecke. Wir sprangen hoch und flüchteten von der Couch, was der Schüssel den Rest gab und umkippte. Das Kleid von Carina war unten völlig nass, ihre Mütze lag in der Pfütze und wir starrten vor der Couch stehend auf das Chaos. Carina fing sich als erste und lachte laut los. Sie schnappte sich uns um unsere Hüften und zog uns zu sich.

„Das war doch einmal eine feuchte Runde bei einer Hochzeit. Früher habe ich das mit Sekt erlebt." Sie lachte herzhaft laut. Mam und Manja standen im Raum an der Tür und guckten entsetzt auf unsere Variante vom Baden. Das Lachen von Carina steckte sie an und so bogen sie sich ebenfalls in einem Lachanfall. Wir beide lachten nicht. Es war uns äußerst unangenehm Carina durchnässt zu sehen. Pia hatte eine Idee, flitzte raus, kam zurück und warf ein Hauskleid auf den Sessel hinter Carina. Ohne nachzudenken griff sie sich den Saum vom Kleid von Carina und zog es ihr über den Kopf. Carina schrie auf und versuchte es festzuhalten. Pia ließ los und stand erstarrt hinter Carina.

Ich glühte im Gesicht auf und war nicht die einzige. Carina versuchte sich ihr Kleid wieder herunter zu ziehen und dabei zu drehen. Sie landete mit dem Po auf der Couch. Zum Glück nicht in der Pfütze. In diesem Moment fing Pia an zu weinen und rannte raus.

Ich flitzte Pia hinterher. Mir flog fast die Tür unseres Zimmers an die Nase. Laut weinend lag Pia bäuchlings auf dem Bett und ihr Körper schüttelte sich bei jedem Schluchzen. Ich legte mich neben sie und versuchte sie zu beruhigen. Keine Worte, kein Streicheln halfen. Ich legte mich auf sie und küsste ihr zärtlich in den Nacken und Pia wurde ruhiger. Nach einige Minuten lag sie still unter mir und ich schob mich von ihr runter.

„Ich weiß, dass du ihr nichts böses wolltest. Du hast es gut gemeint und es ging nach hinten los. Carina hat sich erschrocken, weil sie mit deiner Aktion nicht gerechnet hat. Bitte, Liebes. Sie wird dir nicht böse sein."

„Ich wollte das nicht und weine auch nicht nur, weil mir das passiert ist. Ich habe sie gesehen und mich erschrocken. Sie war doch einmal so schön. Was ist mit ihr passiert?"

Es ging wieder los bei Pia und ich lag noch einmal mit vielen Küssen über ihr.

„Ich weiß es auch nicht. Ich habe ihr Bild immer noch im Kopf und kriege es nicht raus."

Meine Schleusen öffneten sich und wir flennten um die Wette.

Ja, es hatte mich geschockt, was ich sehen musste. Carina war völlig abgemagert. Ihre ehemals prallen runden Brüste, die einer halben Orange in der Form sehr nahe kamen, hingen schlaff herab. Ihre Rippen waren zu sehen und die Beckenknochen standen wie spitze Dornen hervor. Zwischen dem Gummibund der Schlüpfer und ihrem Unterbauch war ein großer Spalt. Die hochgehobenen Arme waren nur noch Haut und Knochen. Carinas sehr weiße und durchsichtige Haut sah wie vertrocknetes graues Papier aus. Bei diesem Anblick war mir augenblicklich klar, warum Carina so laut und schmerzhaft schrie. Es war ein Schrei der Scham und des Entsetzens.

Pia und ich schoben sich Bauch an Bauch aneinander. Wir hielten uns weinend aneinander fest und kamen allmählich zur Ruhe. Gegenseitig die Tränen abküssend, klopfte es an unsere Tür. Wir konnte nicht so schnell antworten und es klopfte noch einmal.

„Ja, bitte. Komm rein Mam.", schluchzte ich.

„Nein, bitte nicht. Ich schäme mich Mam.", widersprach Pia, doch es war zu spät.

„Ich bin es. Carina. Darf ich...?"

„Oh, nein. Bitte nicht. Ich schäme mich so.", jammerte Pia wieder.

„Bitte lasst mich zu euch." ... „Bitte, ihr zwei." ... „Ich möchte zu euch.", wiederholte Carina sehr weich und liebevoll ihre Bitte und kam vorsichtig zu uns.

„Mach bitte dir Tür zu, Carina.", wimmerte Pia.

„Ist zu, mein Spatz. Ich will mit euch alleine sprechen.", gab Carina zurück.

Sie setzte sich auf unser Bett und streichelte uns beide abwechselnd über die Waden.

„Hört zu. Ich war sehr erschrocken und schämte mich, dass ihr mich so gesehen habt."

„Was ist mit dir passiert? Du warst doch einmal so schön. Was hat man mit dir gemacht?"

„Pia. Man hat versucht mir zu helfen. Ich denke du weißt das ich Krebs habe. Sonst hättest du nicht so liebevoll versucht mich anzunehmen, wie ich bin. Meine Chemotherapie hat meinen Körper geschwächt und deshalb sehe ich so aus. Ich habe keine Familie und eure Mam stand mir immer zur Seite. Heute wurde ich unerwartet entlassen und wollte zu Isabella. Wegen dir, weil du nach mir gerufen hast, bin ich hier. Ich wollte euch als Paar sehen, nachdem du so lange um Kathja gekämpft hast. Isabella bat mich mitzukommen, aber als ich erfuhr, dass ihr eure Hochzeit feiert, wollte ich nicht stören. Danke mein Engel, dass du mich gerufen hast."

Carina schwieg für einen Augenblick und wir nutzten die Zeit uns an die Wand zu schieben und unter unserer Bettdecke hinzusetzen.

„Komm bitte auf unser Bett.", bat ich.

„Darf ich unter eure Decke kommen wie vorhin? Mir ist ziemlich kalt."

„Pia hob sofort die Decke, rückte von mir nach rechts, griff sich alle Kissen in unserer Nähe und wir schoben sie so zurecht, dass Carina wieder zwischen uns bequem sitzen konnte.

„In fünfzehn Minuten ist das Mittag fertig. Könnte auch als Kaffeerunde durchgehen ihr drei." kam es von Mam aus dem Flur.

Uns beiden war noch etwas mulmig im Bauch, aber wir kuschelten uns an Carina, die uns liebevoll in den Arm nahm.

„Du hast das Hauskleid an.", stellte Pia leise fest.

„Ja! Warum nicht. Hast du mir doch anziehen wollen. Oder?"

„Hmm. Wollte ich und ..."

„Deine Mam hat mir geholfen."

Als ob wir es abgesprochen hätten pressten wir uns an Carina, schoben die Bettdecke dicht an uns drei und vergruben Carina darunter. Sie war wirklich sehr kalt. Carina küsste uns auf die Wangen und flüsterte: „Ich weiß nicht ob es gut geht. Isabella und ich haben uns unten unterhalten und ich wünschte mir von ihr, dass sie in meiner Nähe ist. Sie ist die erste und einzige Frau in meinem Leben. Ich weiß, dass ich nicht ihre einzige bin, aber ich liebe sie nun einmal. Könnt ihr verstehen was ich sagen will.

„Ja, können wir.", sagte ich leise.

„Wirst du sterben?", fragte Pia sehr vorsichtig.

„Ja. Wie alle Menschen werde ich sterben, aber ich weiß nicht wann. Es kann hoffentlich noch sehr lange dauern, oder schon bald vorbei sein."

Wir fingen an zu weinen und drückten uns noch mehr an Carina. Sie hielt uns in den Armen und küsste uns immer wieder.

„Also ihr zwei. Es ist schön in euren Armen. Das auf der Couch war super. Habe schon lange nicht mehr so herzhaft gelacht. Das mit dem Kleid ist sehr lieb von dir gewesen, Pia. Mach dir keine Gedanken. Kathja, du hast eine bezaubernde Frau fürs Leben gefunden. Halt sie fest. Genau das Chaos von Pia gehört zu euch beiden. Wenn ich euch mit meinem Aussehen verängstigt habe lag es daran, dass ich vor lauter Spaß nicht dazu kam es euch zu sagen. Bei aller Peinlichkeit war es gut so. Jetzt wisst ihr was los ist und ich spüre euch sehr nah bei mir. Danke ihr beiden Herzblätter."

Sie küsste uns wieder und wieder. Dann ergriff sie noch einmal das Wort sehr liebevoll energisch.

„So ihr zwei. Ab zum Essen. Ich habe Hunger und möchte endlich wieder zunehmen."

Sie erhob sich, wühlte sich aus der Decke und wir klammerten uns noch einmal an sie.

„Na na. Schluss damit. Ich will lachen. Ab Essen.", kommandierte Carina und wir standen auf.

Hand in Hand marschierten wir ins Wohnzimmer und sahen sie dabei bewundernd an. Mam und Manja saßen nebeneinander auf den Sesseln. Das Mittagessen verlief sehr entspannt und Mam sah nur manchmal sorgenvoll auf Carina. Da wir alle wussten worum es ging, wurde die Wohnordnung unkompliziert aufgestellt. Nur einmal fragte Carina nach.

„Wenn Isabella unterwegs ist, darf ich dann zu euch kommen und kuscheln? Es ist schön bei euch. In der großen Ecke würde ich auch gerne einmal liegen. Da kann man so schön den Himmel sehen."

Pia sah ihr auf die schmalen blassen Lippen. Sie klebte förmlich an ihnen und lächelte sie an.

„Ja, unbedingt. Das wäre Klasse. Ich massiere dich dann auch, wenn du willst. Das fördert die Durchblutung und die Muskulatur. Stimmt's Kathja?"

„Ja, mein Herz. Auf der Matratze geht das am besten, Carina.", antwortete ich.

Wir lachten, außer Carina, denn wir wussten was das zu bedeuten hat. Carina sah uns nur verwundert an und suchte Hilfe bei Manja zum besseren Verständnis.

„Ach Carina, Warte ab, was dich erwartet. Ich kann dir versichern, dass wir Pias Massage alle durch haben und es wundervoll ist. Kathja ist ihre Assistentin und dann wird es doppelt schön.", meinte Manja.

Carina sah uns alle an und aß sehr langsam und minimale Mengen, bis der Teller leer war. Sie stöhnte leicht und rieb sich den Bauch.

„Leg dich lang Liebes.", bat Mam.

Pia klopfte das frisch gemachte Bett zurecht und rutschte mit Carina nach hinten an die Rückenlehne. Kurz danach lagen beide unter der Decke bis zum Hals zugedeckt und Pia versuchte Carina zu wärmen. Pia und ich wechselten uns regelmäßig mit dem Wärmen von Carina ab und lagen viel zusammen bei ihr. Wir feierten am Abend weiter und lagen in dieser Nacht noch einmal zusammen auf dieser großen ausgebreiteten Couch. Mam und Manja hatten Carina zwischen sich und wir lagen weit am Rand auf der anderen Seite verknotet und verschlungen.

Mam wollte am nächsten Morgen zum Flughafen Hilde und Monika abholen. Manja war zu sich nach Hause gefahren, um einige Sachen zu holen und wollte zum Abend zurück sein.

Carina und ich lagen eingemummelt auf der Kuschelecke und genossen den Ausblick. Es gefiel uns den Mittwoch so zu verbringen. Pia kam jede freie Minute zu uns unter die Decke und dann hagelte es Küsse von Carina. Es blieb nicht aus, dass Pia wieder ihre übliche Fragerunde vom Stapel ließ.

„Du liebst Mam sehr, stimmt's. Man sieht es wie du sie ansiehst."

„Ja, Pia. Ich war verheiratet und hatte einen sehr lieben Mann. Als ich ihm beichtete, dass ich mich zu einer Kollegin sehr hingezogen fühle, drehte er durch. Bis dahin glaubte ich, dass ich mit ihm über alles reden kann. Er wandte sich von mir ab und verstand mich einfach nicht. Isabella war sehr locker und spürte wohl meine Zuneigung zu ihr. Sie unterhielt sich mit mir und verheimlichte nichts aus ihrem Intimleben, was die Partnerwahl betraf. Ich musste mich entscheiden, trennte mich von meinem Mann und nahm die freie und sehr schöne Intimbeziehung, die nicht in einer Partnerbeziehung münden sollte. Den Rest seht ihr jetzt von mir und unserer Zuneigung. Sie hat mir versprochen, dass sie bis zum Ende bei mir bleibt und mich begleitet. Es ist schon erstaunlich, wie sehr sie sich um mich kümmert. Ich glaube sie hat mir fast alles über euch erzählt und ich bin froh jetzt hier mit euch zu kuscheln. Ist das genug als Antwort? Ich bin etwas erschöpft."