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Anita und wir Episode 10

Geschichte Info
Johannas Lehrzeit.
16.2k Wörter
4.69
34.2k
1

Teil 22 der 23 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 12/12/2016
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Anita und wir 10 -- Johannas Lehrzeit

Von Phiro Epsilon

Hallo,

Dies ist die zehnte Episode der Familiensaga um die deVilles und die Schuppachs.

Sie schließt thematisch direkt an Episode 9 an und beginnt ein paar Tage nach deren Ende. Wer die Episode mit Lukas in Hessen und Max in Bayern noch nicht gelesen oder sie nicht mehr in Erinnerung hat, sollte dort zuerst nochmal vorbeischauen.

Alle an sexuellen Handlungen beteiligten Personen in dieser Serie sind volljährig.

Aus gegebenem Anlass: Copyright© 2018 Phiro Epsilon Das Posten dieser Geschichte, auch auszugsweise, auf einer anderen Webplattform oder unter einem anderen Namen ist nicht gestattet.

Max

Es klingelte an meiner Wohnungstür. Schon sehr seltsam, denn nur wenige Leute machten sich die Mühe, die zwei Treppen hoch zu laufen, um bei mir im Dach zu klingeln.

Die meisten Freunde und Bekannte stiefelten erstmal bei Mama und Papa unten rein, und kamen dann entweder hoch oder riefen mich runter. Die Alten hatten schließlich viel mehr Platz für eine Orgie.

Ich stand auf, lief vor, öffnete die Tür und dachte, mich trifft der Schlag. "Johanna!"

Sie trug einen dünnen Mantel über ihrem mir recht gut bekannten Dirndl. Ihre Halbschuhe waren verdreckt — sie war wohl in einen Regenguss gekommen. Nach den Schlammspritzern zu urteilen, die ihre weißen Söckchen, die nackten Schenkel, den großen Koffer und den Mantel bedeckten, auch noch von einem Auto nassgespritzt.

Alles in Allem: Ein Häufchen Elend. Selbst wenn ihr Gesicht nicht komplett verheult gewesen wäre.

"Herr ... Herr Schuppach. Ich ..."

"Was willst du hier?", schnappte ich. Ich war irgendwie hin und hergerissen. Zum einen hatte ich sie ja wohl in eine saublöde Lage gebracht. Zum anderen hatte sie sich die absolut selbst zuzuschreiben. Hätte sie ihre unkontrollierbare Geilheit mal auf Lukas konzentriert und nicht auf die Hotelgäste.

"Ich ... ich weiß nicht, wo ich hinsoll."

Aha! Hat ihr Papa sie rausgeschmissen? Schande für das Dorf und so?

"Ja und?"

"Ich ... ich kann mich im Dorf nicht mehr blicken lassen und ich kenne auch sonst niemand."

"Ja und?"

"Ich habe ein bisschen Geld. Kann ich ein paar Tage ... ich meine, bis ich etwas gefunden habe ..."

"Meinst du, dass ich dir was schulde?"

"Neiiin!" Sie heulte richtiggehend Rotz und Wasser. Ich hätte beinahe Mitleid mit ihr gehabt. Aber nur beinahe.

Aber dann fiel mir etwas anderes ein. Vielleicht war ich ja von den D/s-Spielen in meiner Bekanntschaft verdorben. Vielleicht hatte ich ja auch nur zu viel von der einschlägigen Fachliteratur gelesen. Ich erinnerte mich daran, wie nass sie geworden war, als ich sie im Bett gezwungen hatte, darum zu betteln, in den Hintern gefickt zu werden. Und wie hart sie dann gekommen war.

Ich lehnte mich gegen den Türpfosten und verschränkte die Arme. Sie schien noch mehr zusammenzuschrumpfen.

"Also bist du hier, um von mir etwas zu bekommen, worauf du kein Anrecht hast. Richtig?"

"J-ja."

"Was musst du also tun?"

Ihre Augen wurden groß. Verwirrung erschien auf ihrem Gesicht. "Äh ... 'Bitte' sagen? Bitte, Herr Schuppach, helfen Sie mir."

"Nicht so. Das kannst du besser." Ich winkte zum Boden hin.

"Ich ... ich soll ... ich ... äh ..."

"Also?"

Sie stellte den Koffer ab und rutschte langsam erst auf ein, dann auf beide Knie. Sie erschauerte leicht. Genau wie Dorothea, wenn ihre "Herrin" sie mal wieder zu etwas zwang, das sie aufgeilte.

Sie hob die gefalteten Hände und blickte flehend herauf zu mir. "Bitte, Herr Schuppach." Gott, war das geil!

"Zieh dich aus!" Ich weiß nicht, ob ich Jessicas üblichen Tonfall richtig traf, aber sie zuckte zusammen.

"Was? Ich? Warum?"

"Weil du eine Schlampe bist. Bist du doch, oder?"

"Ich? Neiiin!"

"Dann bist du also eine Hure? Du hast mit jedem dahergelaufenen Kerl geschlafen. Hast du ihnen auch noch Geld dafür abgenommen?"

"Neiiin, niemals. Ich hätte ..." Sie stockte, schniefte.

"Sprich weiter!"

"Ich ..." Ihre Stimme wurde ganz leise. "Ich hätte ihnen eher noch Geld dafür gegeben."

"So? Was wäre dir denn die Nacht mit mir wert gewesen?"

"O Gott! Ich ... ich bin eine Schlampe."

"Eine schmerzgeile Analschlampe, richtig?"

"J-ja." Sie erschauerte schon wieder.

"Sag es. Laut."

"Ich ... ich bin eine ... eine schmerzgeile Analschlampe."

"Zieh dich aus!"

Ihre Finger hatten die ganze Zeit an den Mantelknöpfen herumgespielt. Ich war mir sicher, jetzt würde sie mir gehorchen. Und sie tat es.

Auf den Knien im Treppenhaus im Haus meiner Eltern am Eingang zu meiner Dachwohnung legte sie erst den Mantel ab, nestelte die Schnüre an ihrem Dirndl auf und zog es über den Kopf, öffnete ihren BH und ließ die Träger nach unten rutschen.

"Dein Höschen tropft ja. Steck doch mal deine Hand rein und fühle."

Ihre Hand bewegte sich so schnell als hätte ein Marionettenspieler daran gezogen. Sie zuckte zusammen, als sie ihre eigene Nässe spürte, zog die Hand aber nicht zurück.

"Hat jemand geklingelt?", kam die Stimme meiner Mutter von unten.

Ich grinste in mich hinein. "Ja, Frau Nachbarin. Schauen Sie doch mal, was da unverhofft auf meiner Türschwelle gelandet ist."

Johannas Kopf schoss herum, dann wieder zu mir. Sie begann zu hecheln, während Mama, die noch überhaupt keine Ahnung hatte, was sie erwartet, langsam die Treppe hochkam.

In ihrem Höschen bewegte sich etwas. Sie befingerte sich und merkte es noch nicht einmal. Doch, jetzt fiel ihr Blick nach unten und sie zuckte zurück. "Ich ...", sagte sie und griff nach dem Mantel.

"Maul halten!", zischte ich. "Hand zurück ins Höschen! Mach weiter!"

Sie gehorchte tatsächlich.

"Ach!", sagte Mama. "Was ist das denn?"

"Sag ihr, was du bist."

Flehender Blick, starkes Erschauern. Sie senkte ihren Kopf. "Ich bin ...", murmelte sie, die Finger in ihrem Höschen immer aktiver.

"Lauter! Und schau die Leute an, wenn du mit ihnen redest!"

Sie wandte den Kopf und zuckte zusammen, als sie sah, dass die Frau auf der Treppe nackt war. In dem Moment muss ihre Welt zusammengebrochen sein.

"Ich bin eine schmerzgeile Analschlampe", sagte sie laut, und heulte danach auf.

"Du bist noch viel mehr", sagte ich. "Du bist eine schmerzgeile Analschlampe, die davon einen Orgasmus bekommt, dass sie nackt in einem Treppenhaus kniet, wildfremde Leute sie anstarren und sie sich selbst fickt."

"Jaaaa!", schrie sie auf und brach heulend zusammen. Ihr Orgasmus überrollte sie in sichtbaren Wellen.

"O Gott, Max", meinte Mama lachend. "Hast du dir jetzt auch noch eine Sub angelacht? Wo soll das noch hinführen?"

Ich zuckte die Schultern. "Ich konnte ja nicht wissen ... Gott, die ist ja völlig weggetreten. Hilfst du mir, sie reinzubringen?"

Johanna

Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf einem Sofa unter einer warmen Decke. Herr Schuppach saß auf einem Sessel und blickte mich seltsam an.

"Trink", sagte er. "Mama kocht eine sehr gute Fleischbrühe."

Ich drehte meinen Kopf. Auf dem Sofatisch neben mir stand tatsächlich eine große dampfende Tasse.

"Vielen Dank", krächzte ich.

"Red' nicht, trink!" Er grinste. "Du hast das nötig."

"Ich ... ja, danke." Ich nahm die Tasse, und heiße Glückseligkeit füllte meinen leeren Magen.

"Weißt du", sagte er langsam, "was dein Problem ist?"

Ich zuckte zusammen und hätte beinahe die Brühe verschüttet. Sicherheitshalber stellte ich die Tasse auf dem Tisch ab, bevor ich antwortete. Ich wusste ja inzwischen, was er von mir hören wollte. "Dass ich eine schmerzg—"

"Nein!", unterbrach er mich. "Ich will nicht wissen, was du bist, sondern was dein Problem ist."

Ich schüttelte den Kopf. "Ehrlich gesagt: Nein."

"Es sieht so aus, als könntest du deine sexuellen Bedürfnisse und dein restliches Leben nicht auseinanderhalten. Du hast deinen Verlobten betrogen, weil du eine Frau bist, die offensichtlich ein sehr hohes Bedürfnis nach Sex hast. Das ist übrigens auch die offizielle Definition für 'Schlampe'."

Was hatte Lukas denn mit der ganzen Sache zu tun? "Ich ..."

"Du hättest nie etwas mit Lukas anfangen dürfen. Du hättest spätestens Schluss machen müssen, als es klar war, dass er bis zur Hochzeit Jungfrau bleiben wollte und du nicht."

"Woher ... woher wissen Sie ...?"

"Glaubst du, ich war aus purem Zufall im Urlaub am Arsch der Welt? Allein, ein 'armer liebeshungriger Single', der nichts anderes konnte als auf die Avancen der örtlichen Oberschlampe hereinzufallen?"

Ich zuckte zusammen. "Ich ..." Gott, ich war ja wohl noch blöder als Maria, unser geistig beschränktes Zimmermädchen. "Ich war ein Idiot."

Er nickte. "In mehr als einer Beziehung. Was würdest du dazu sagen, dass Lukas inzwischen seine erste Liebesnacht mit drei Frauen auf einmal hatte?"

"Lukas? Wieso ... wieso wissen Sie überhaupt?"

"Dein Lukas", er zeigte mit dem Finger auf mich. "Dein Ex-Lukas hat seine Jungfräulichkeit darauf verwettet, dass du noch nie mit einem Mann geschlafen hast."

Mit einem Schlag war mir alles klar. "Und er hat die Wette verloren", murmelte ich. "Mit Pauken und Trompeten und einem Live-Video." Und seine Wettschuld war eine Nacht mit drei Frauen. Ich schüttelte den Kopf. "Das war wohl nicht wirklich eine Strafe für ihn."

Er grinste. "Gut erkannt. Aber zurück zu dir. Hast du verstanden, was ich gerade gesagt habe."

Ich nickte langsam. "Wenn ich schon eine Schlampe bin, dann hätte ich das nicht auf die Art ausleben dürfen."

"Kluges Mädchen."

Diese herablassende Bemerkung ließ mich schon wieder feucht zwischen den Beinen werden. Ganz in Gedanken hob ich die Decke hoch und stellte fest, dass mir irgendjemand Höschen, Schuhe und Socken ausgezogen hatte. Ich lag vollständig nackt auf einem Sofa in einer fremden Wohnung.

"Falls es dich tröstet, ich habe dich nicht angefasst, außer um dich auf die Couch zu legen. Mama hat dir dein nasses Höschen ausgezogen."

"Mama? Die nackte Nachbarin ..."

"... ist meine Mutter. Meine Eltern wohnen unten im Haus."

Ein Blitz durchfuhr mich. Seine Mutter! "Ich ..." Ich blickte zu ihm hoch.

"Das macht dich schon wieder geil", stellte er mit extrem sachlicher Stimme fest. "Wo andere Menschen heulend vor Scham zusammenbrechen, wirst du geil."

Ich nickte; heiße Tränen liefen mir über das Gesicht. Ich war ja so am Arsch.

"Was denkst du denn, wie das mit dir weitergeht? Was passiert, wenn du Sex und normales Leben nicht trennen kannst? Was für ein Beruf passt zu so einer Situation?"

O mein Gott! "Nutte", entfuhr es mir.

Er lachte auf. "Ich hätte jetzt an Striptease-Tänzerin gedacht, aber wenn du meinst ..."

"Ich kann nicht gut tanzen."

"Das können die meisten dieser Frauen nicht. Wenn du davon geil wirst, dass Männer dich angaffen, während du dich ausziehst, wirst du ein Star in dem Gewerbe. Wenn das Höschen, das du ihnen ins Gesicht wirfst, vor Muschisaft geradezu tropft, fliegen dir die Geldscheine um die Ohren.

Willst du das?"

Mein Unterkiefer zitterte. Vor Geilheit oder echter Scham? Ich wusste es nicht. "N-n-nein. Ich will ..." Ich hielt inne. "Ich weiß überhaupt nicht, was ich will", gab ich kleinlaut zu.

"Du ..." Er zögerte. "Was du brauchst, ist eine ... hmmm ... sichere Umgebung, wo du dein Schlampen-Sein ausleben kannst. Wo du so viel Sex bekommst, dass du danach nicht mehr laufen kannst. Aber niemand dich ernstlich in Gefahr bringt. Eine Umgebung, auf die du dich tagsüber freuen kannst, während du einen ganz normalen Job ausübst."

Ich nickte langsam. "H-hört sich vernünftig an."

"Ich würde ja sagen ..." Er stand auf und begann hin und her zu laufen. "Du kannst bei mir wohnen, und kriegst, was du brauchst. Irgendwie. Aber ..." Er hielt inne und blickte mich ernst an. "Du bist eine Lügnerin und Betrügerin. Was du Lukas angetan hast — und deinen Eltern — mit deinem Benehmen, ist eigentlich unentschuldbar. Und wie lange würde es wohl dauern, bevor du mich belügen und betrügen würdest?"

Ich nickte wieder. Ich fühlte mich wie der letzte Arsch. "Kann ich ..." Ich räusperte mich. "Gibt es etwas, mit dem ich Sie überzeugen kann, dass ich mich bessern will? Soll ... soll ich einen Vertrag unterschreiben?"

"Was bist du denn von Beruf?"

"Hotelkauffrau."

Er grinste. "Richtig. Hätte ich mir denken können. Ich glaube irgendwie nicht, dass das für dich der richtige Beruf ist. Ganz gleich in welchem Hotel, würdest du irgendwann anfangen mit den Gästen zu flirten und kurz darauf landest du wieder in irgendeinem Bett. Ich wundere mich nur, wie du das in Annabrunn hast geheim halten können."

"Immer nur in der letzten Nacht. Nur mit Einzelreisenden. Niemals mit Familienvätern oder Ehemännern. Niemals mit Stammkunden."

Er lachte auf. "Guter Plan. Hätte beinahe geklappt."

"Haben Sie ... Haben Sie wirklich Kameras in Ihrem Zimmer aufgebaut mit ... äh ... Infrarotlichtern?"

"Gut erkannt. Wenn du willst, kannst du dir das ganze Programm aus drei Blickwinkeln parallel anschauen. Auf dem Hundertzollfernseher bei Freunden von uns."

Wieder durchfuhr mich ein Schauer. Was würden die nur von mir denken? Was hatten die von mir gedacht? "Die haben das alles schon gesehen", stellte ich fest.

"Live und in Breitwand." Er grinste wie ein kleiner Junge. "Erinnerst du dich noch an die Brille beim Einchecken?"

"Die du ... die Sie haben liegen lassen?"

Er nickte. "Du darfst gerne 'Max' zu mir sagen und mich duzen. Aber nur im 'normalen Leben'. Wenn wir — 'wenn' sage ich — wir Sex haben, wirst du mich mit Sie ansprechen und mit ... wie würde dir 'Meister' gefallen, oder findest du das übertrieben?"

"Nein, Meister, das ist wohl angemessen." Allein die Tatsache, wie leicht mir das von den Lippen ging ... "Ich werde ja wohl so etwas wie eine Lehre bei Ihnen machen."

"Gott", murmelte er. "Jessica wird mich ja sowas von in die Pfanne hauen."

"Meister", sagte ich, und erschauerte beim Klang des Wortes. "Wer ist Jessica?"

"Du wirst das dann erfahren", sagte er mit dieser drohenden Stimme, die ich schon aus unserer Nacht kannte, "wenn ich das für richtig halte. Verstanden, Sub?"

Was war "Sub" für ein Name? "Ja, Meister, ich verstehe. Was war denn mit der Brille?"

"Da ist auch eine Kamera drin. Erinnerst du dich, wie du mir deinen Ausschnitt vom Dirndl unter die Nase gehalten hast?"

"Scheiße! Auch 'Live und in Breitwand'?" Er brauchte mir nicht zu antworten, sein Grinsen sagte mir alles.

"Die Idee mit dem Vertrag ist gut. Wir drucken die Paragraphen aus und hängen sie an die Wand. Mit den jeweiligen Strafen bei einem Verstoß daneben."

Ich zitterte innerlich bei dem Gedanken. Strafen! Vater hatte eigentlich dasselbe Prinzip, nur dass es nirgends festgehalten war.

Vanessa

"Ja", sagte ich. "Frau Aumann persönlich, nicht Herrn Aumann. Ich warte."

Das Telefon klickte, und dann kam Wartemusik.

Nach allem, was ich in den letzten Tagen gelernt hatte, war mir klar, dass Johannas Mutter krank vor Sorge sein musste. Ihr Vater mochte ja alle Brücken hinter seiner Tochter abgebrochen haben, Mütter waren da ganz anders.

"Ja, Aumann?"

"Hallo, mein Name ist Vanessa Schuppach. Sind sie die Mutter von Johanna Aumann?"

Panik. "Was ist mit ihr passiert?"

"Gar nichts. Beruhigen Sie sich. Sie ist bei uns, hier in Eltville."

"Wo liegt denn das?"

"Hessen, am Rhein bei Wiesbaden."

"Und es geht ihr gut?"

"Körperlich ja. Seelisch, den Umständen entsprechend. Sie ist ziemlich verzweifelt."

"Kann ich verstehen. Ich ..."

"Sie brauchen mir nichts zu erzählen. Mein Sohn ist der Mann auf dem Video, das Sie wohl inzwischen auch kennen."

"Oh Gott! Das ist mir ja so peinlich."

"Muss es nicht sein. Ihre Tochter ist erwachsen. Sie hat die falschen Entscheidungen getroffen und muss sie jetzt selbst ausbaden."

Sie holte lautstark Luft. "Aber wir haben sie so erzogen."

"Das denke ich nicht. Keine Mutter bringt ihrer Tochter bei, mit jedem dahergelaufenen Mann zu schlafen, bloß, weil sie geil ist."

"Ich ... äh ..."

"Ich nehme in solchen Dingen kein Blatt vor den Mund. Nicht mehr." Ich hatte zu viele Jahre damit verbracht, in allen möglichen Dingen um den heißen Brei zu reden. Wäre Anita nicht gewesen ...

"Alle Menschen brauchen Sex", sagte ich. "Manche finden rechtzeitig den richtigen Partner, manche nicht. Ihre Tochter hatte sich für Lukas entschieden, und dann gemerkt, dass sie nicht zusammenpassen. Statt sich von ihm zu trennen, hat sie ihn belogen und betrogen. Keine Mutter bringt so etwas ihrer Tochter bei."

Sie holte ein paarmal Luft. "Das hört sich so ... vernünftig an."

"Sage ich doch. Kinder treffen falsche Entscheidungen unabhängig von ihrer Erziehung. Ich könnte stundenlang die falschen Entscheidungen meiner Zwillinge aufzählen."

"Und Johanna lebt jetzt bei Ihrem Sohn?"

"Es ist ein bisschen komplizierter. Sie hat ihre eigene Wohnung in unserem Haus. Sie ist auf der Suche nach einem Job, bei dem sie nicht in die Versuchung kommt, nachts fremde Männer auf ihren Zimmern zu besuchen. Mein Sohn sorgt dafür, dass sie genug von der Sorte Sex bekommt, die sie braucht."

Wieder ein paar schwere Atemzüge. "Ich will gar nicht wissen, was Sie damit meinen."

"Wie viel von dem Video haben Sie gesehen?"

"Oh Gott!"

"Hand aufs Herz. Wie viel?"

"Alles." Sie flüsterte nur noch. "Das war so ..."

"Geil?"

"Oh Gott!"

"Gut", meinte ich, das Thema wechselnd. "Wenn etwas sein sollte, haben Sie unsere Telefonnummer. Johanna braucht jetzt hauptsächlich Zeit, um wieder auf die Reihe zu kommen."

"Brauchen Sie Geld?"

"Nein. Machen Sie sich keinen Kopf. Sie müssen auch nicht befürchten, Großmutter zu werden."

"Äh ... Ja. Danke. Auf Wiedersehen." Sie legte auf.

Ich an ihrer Stelle würde mir das Video gleich noch einmal reinziehen. Und eigentlich hatte sich ihre Stimme so angehört, als wäre das auch bei ihr durchaus im Bereich des Möglichen.

Bernd

Ich bin wahrscheinlich das am wenigsten abenteuerlustige und experimentierfreudige Mitglied unserer ... nennen wir es mal "Großfamilie". Ich habe natürlich absolut nichts dagegen, außer mit meiner Frau auch noch mit bis zu drei anderen Frauen gleichzeitig im Bett zu liegen, solange Vanessa das gutheißt.

Wenn Männer— vor allem unsere Söhne — auf der anderen Seite des Bettes dabei sind, ist das schon das Ende meiner persönlichen Fahnenstange. Ich muss nichts Perverseres ausprobieren. Ich hatte nie das Bedürfnis, mit einem meiner Söhne oder einem anderen Mann Sex zu haben, ohne eine Frau zwischen uns.

Ich kann auch gut mit Thomas auf den Sesseln neben dem Bett sitzen, den Frauen bei ihren Spielen zuschauen, dabei ein Bier trinken und über Robotertechnologie schwadronieren. Natürlich ist das selten von Dauer, und ich muss zugeben, dass ich — um es mit moderner Terminologie auszudrücken — im Bett eher die Sub- als die Dom-Rolle spiele. Vanessa erledigt letzteres schon sehr gut.

Max' jüngste bayrische Eskapaden habe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge verfolgt. Lukas ist ein netter junger Mann, dem in seinem Leben viel Schlimmes widerfahren war, aber der Plan, dafür das Leben einer jungen Frau zu ruinieren, ging mir etwas zu weit.

Ich legte allerdings nur symbolischen Protest ein, denn gegen die übereinstimmende Meinung von allen vier Frauen, dass Johanna das sich ja gegebenenfalls selbst zuzuschreiben hätte, und Max nicht mehr als eine Versuchung darstellte, hatte ich keine Argumente mehr.

Auf jeden Fall war es mir sehr recht, dass Jessica und Dorothea diesen "Systemausfall" simulierten, um das Videomaterial erst zu entschärfen, bevor sie es Lukas vorspielten. Auch ohne die Pornoszenen, die kurz darauf angeblich sogar im Internet auftauchten, war Johannas Verhalten einfach nur schlimm.

Umso größer war mein Erstaunen, als ich nur weniger Tage später abends nach Hause kam, und Vanessa mich grinsend begrüßte. "Ich habe eine Überraschung", sagte sie, während sie die Tür zu unserem Wohnzimmer aufmachte.