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Berührungen

Geschichte Info
Ein drittes Date wird zu einem wunderbaren Abend.
6.8k Wörter
4.61
57.2k
9

Teil 1 der 3 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 10/13/2014
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So liebe Leserinnen und Leser,

nach langer Abstinenz von Literotica habe ich endlich wieder eine Geschichte geschrieben, von der ich denke, dass sie interessant, spannend und erregend für die Leser sein kann. Was man hier drin diesmal erwarten darf: Verliebtheit, Spannung, Erotik. Definitiv nicht finden wird man degradierende Sprache oder Abwertung irgendeines Geschlechts. Wer das sucht, klickt meine Geschichte am besten zu und schaut sich woanders um. Nicht böse sein, ich will nur nicht, dass sie später enttäuscht sind.

Wer sich aber hierauf einlässt, den lade ich gerne ein, Charlotte (französisch ausgesprochen, nicht 'Schalotte') und Julien bei ihrem dritten Date zu begleiten und zu beobachten.

Über Lob und konstruktive Kritik freue ich mich immer noch :)

Beste Grüße, euer CanisLupus

Berührungen

Charlotte freute sich auf den heutigen Abend. Es war 9 Uhr, quasi noch früher Morgen an einem Samstag. Sie räkelte sich in ihrem Bett und streckte die Zehen unter der Bettdecke hervor. Eigentlich schlief sie am Wochenende immer aus und stand manchmal nicht vor 11 Uhr auf, aber sie fühlte sich jetzt schon kribbelig. Also wischte sie sich die rötlichen, gelockten Haare aus dem Gesicht und schaute erneut auf ihren Wecker neben dem Bett. Noch 9 Stunden, dann würde sie endlich Julien wiedersehen.

Die ersten zwei Treffen mit ihm fielen ihr wieder ein, wie sie sich unsicher gewesen war, ob sie diesen von ihrer Kollegin arrangierten Rendezvous überhaupt hatte zustimmen sollen. Sie hasste es eigentlich, wenn man sie verkuppeln wollte, aber nach langem Zureden hatte sie der penetranten Jenny doch noch nachgegeben. Es schien ihr die schmerzlosere Lösung zu sein als auch nur noch eine Woche, einen Tag oder gar eine Stunde länger zuzuhören, wie Jenny von diesem Typen so schwärmte, er sei so toll und so nett und 'wirklich ideal' für sie. Auf die Frage, warum sie ihn sich nicht selber schnappte (auch wenn Charlotte wusste, dass sie einen Mann hatte), wenn dieser Bursche doch so toll sei, hatte sie nur geantwortet: "Nein, das passt von unseren Elementen her gar nicht, sagt meine Astrologin", woraufhin Charlotte nur die Augen verdreht hatte.

Am ersten Abend hatten sie sich in einem Café getroffen und auch Julien schien recht nervös gewesen zu sein. Er gab nach der Begrüßung zu, dass er eigentlich auch nur gekommen sei, weil der Mann von Jenny dauernd auf ihn eingeredet hatte. Nun, nicht der ideale Start, dachte sich Charlotte damals, aber gerettet hatte es Julien mit einem: "Ich bin aber doch sehr froh, dass er so nervig war. Sie sind eine positive Überraschung, wenn ich das sagen darf!"

Durfte er, hatte Charlotte dann entschieden, denn Julien war schon jemand zum Hingucken: groß, athletisch, aber nicht von Muskelbergen bepackt. Eher ein Dauerläufer, der aber auch bei einem schweren Tisch mit anpacken würde. Kurze, nussbraune Haare und ein glatt rasiertes Gesicht hatten ihn jünger wirken lassen als er war: 28 Jahre und damit gerade mal ein paar Monate älter als Charlotte.

Julien war errötet ob seines Malheurs, als ihm erst eine Sekunde später klar geworden war, was er damit beinahe ausgedrückt hatte. Als er verschämt kurz seine Augen gesenkt hatte, konnte er einen Blick auf die Beine von Charlotte werfen, die lang und elegant in ihren hochhackigen Schuhen aussahen. Auch der Rest von Charlotte schien ihm gefallen zu haben: Eine schmale Taille, Rundungen wo sie sein mussten, ohne dass sie zu groß gewesen wären und das Schönste überhaupt: Ein freches, süßes Lächeln im Gesicht.

Während ihres ersten Treffens hatte man über alles und nichts geredet, aber die beiden hatten schnell gemerkt, dass sie sich schon recht sympathisch waren und beschlossen am Ende des Abends, dass sie ein solches Treffen gerne wiederholen wollten, diesmal jedoch in einer angemesseneren Umgebung: Ein Date in einem der neuen Restaurants am Rande der Stadt, wo man zwar unter Menschen war, aber gleichzeitig ungestört von den anderen miteinander reden konnte. Auch dieses zweite Treffen verlief angenehm und so nahm sich Julien ein Herz und lud sie zu einem Abendessen zu sich nach Hause ein. Diese Einladung nahm Charlotte sehr gerne an und verabschiedete sich diesmal mit einer kurzen Umarmung und einem Kuss auf die Wange.

"Das dritte Date", dachte Charlotte wieder, wie sie sich noch einmal streckte. Heute Abend wollte er sie bekochen und sie würde "Fearless" mit Jet Li als Film mitbringen. Sie hatten beim zweiten Treffen überrascht bemerkt, dass sie beide Kampfsportfilme mochten. Julien, weil er eben auf Asiatisches stand, Charlotte, weil sie früher mal selbst in einem Kampfsportverein gewesen war.

Ob er sich Hintergedanken gemacht hatte, als er sie zu sich nach Hause eingeladen hatte? Wollte er mehr? Wollte sie mehr?? Eigentlich wirkte Julien eher wie ein zurückhaltender Mensch, aber wenn man nicht unter Leuten in einem Restaurant oder Café war...wer weiß. Charlotte selbst war auch nicht gerade eine Frau, die sofort aus sich raus ging, sondern auch gerne erst den zweiten Schritt machte, wenn der Mann denn erst mal den ersten gemacht hätte.

Unwillkürlich stellte sie sich die Frage: "Wie würden sich seine Hände wohl anfühlen, wenn er mich streichelt?" Dabei glitten ihre eigenen Fingerspitzen vom Halsansatz an herab, bis sie an ihrer Hüfte lagen. Sie war nun schon seit drei Jahren wieder Single und es fiel ihr schon etwas schwer, sich vorzustellen, wie gut es sich anfühlte, wenn jemand anderes ihren Körper liebkoste. Sie schloss die Augen und streichelte sich mit einer Hand von der Hüfte zum Bachnabel und dann herab zu ihrem Venushügel. Sie mochte das Gefühl dort, aber sie bemerkte auch, dass sie vor einem ernsthaften Treffen mit Julien sich dort nochmal würde rasieren müssen, um den 'Landing Strip' wieder richtig in Ordnung zu bringen. Charlotte seufzte kurz, nicht sicher, ob sie sich Hoffnungen oder Gedanken wegen heute Abend machte.

Sie schob die Gedanken beiseite und beschloss, erst mal in die Stadt zu gehen und sich ein gutes Frühstück zu gönnen. Also rappelte sie sich auf, ging ins Bad und betrachtete das Bild in ihrem Spiegel: Ihre Haare waren noch sehr zerzaust, die würde sie kämmen müssen, bevor sie sich nach draußen wagen konnte. Das dünne Oberteil ihres Nachthemdes konnte immerhin nicht ganz ihre kleinen Brüste verbergen. "So klein sind sie ja gar nicht mal. Sie sind nur, naja, kompakt", flüsterte sie ihrem Spiegelbild zu. 75B, mit einem guten BH sah's dann auch nach etwas mehr aus. Immerhin hatte sie sonst eine gute Figur und das häufige Radfahren zur Arbeit hatten auch seinen Teil getan, um ihren Po knackig zu halten.

"Himmel, Herr, Gott...entweder ich gefalle jemandem so, wie ich bin, oder er hat mich halt nicht verdient!", sagte sie sich und versuchte, ihre innere Unruhe damit zum Schweigen zu bringen. Hatte sie wirklich Bedenken, dass sie ihm nicht gut genug aussehen könnte? Wieso machte ihr das eigentlich was aus, was er von ihr dachte? Wieso nur kribbelte ihr Magen die ganze Zeit, wenn sie an heute Abend dachte? Hatten die Telefonate in den Tagen zwischen den Treffen etwa doch einen Anflug von Verliebtheit aufkeimen lassen? "So habe ich mich zuletzt als Teen verhalten, als ich mich in Max verknallt hatte. Also bitte, du bist doch nun wirklich weit über das Alter hinaus, wo du Kribbeln im Bauch bekommst."

...

"Ich muss diese Selbstgespräche sein lassen, das kann nicht gut sein", sagte sie noch und machte sich dran, die Haare zu bändigen.

Charlotte hatte beim Verlassen des Hauses, in dem noch fünf andere Parteien wohnten, noch großen Hunger gehabt, aber als sie in ihrem Lieblingscafe ankam, hatte sie nach der Bestellung von Croissants, Brötchen und unterschiedlichen Belägen plötzlich kein Bedürfnis mehr danach. Also nahm sie ihre Mahlzeit nur sehr langsam sich und war froh, nur wenig übrig zu lassen. Sie mochte es nicht, Essen weg zu schmeißen oder stehen lassen zu müssen.

Sie bummelte bis in den Mittag noch durch die Stadt, kaufte sich ein Kleid und ging dann nach Hause. Daheim räumte sie auf, dann setzte sie sich noch für zwei Stunden an die Unterlagen eines Klienten des Steuerbüros in dem sie und Jenny arbeiteten, um dann festzustellen, dass der Stundenzeiger der Uhr heute nur im Schneckentempo vorwärts kroch. 16 Uhr war es und damit noch zwei Stunden, bis Julien sie zum Essen erwartete. Die Fahrt zu ihm dauerte nur zwanzig Minuten mit dem Auto, das wusste sie schon, als er ihr seine Adresse gegeben hatte. Stadtrand, ruhige Ecke, teilweise neu bebaut. Julien hatte gesagt, dass er eine Etage des zweigeschossigen Hauses allein bewohnt und nur ein älteres Rentnerpaar über ihm wohnte. Charlotte fragte sich, wie seine Wohnung wohl eingerichtet wäre.

Noch mit den Fantasien im Kopf, wie ein 29jähriger, Asien-Interessierter Bänker wohl seine Einrichtung gestaltete, ging sie ins Bad und ließ sich eine Wanne mit Wasser ein. Das würde zwar länger dauern als Duschen, aber irgendwie musste sie ja die Zeit rum kriegen, ohne die Wand hoch zu gehen.

Als der Raum warm war und die Wanne voll dampfenden Wasser, legte sie Handtücher für Kopf und Körper auf die Ablage, und wollte sich schnell noch die Wäsche für nachher raussuchen. Sollte sie eher ein Kleid anziehen oder doch lieber die elegante Stoffhose und die Bluse? Das Kleid, das war femininer. Definitiv. Also nahm sie sich, im Schlafzimmer angekommen, doch die schwarze Hose und ein rotes Oberteil dazu. Die Bluse hatte viele kleine Knöpfe, die es ihr überließen, wie viel Dekolleté sie zeigen wollte und weite Ärmel. Sie würde zwar beim Essen aufpassen müssen, dass sie damit nicht im Teller landete, aber es war eine ihrer Lieblingskombinationen.

Dann ging sie, schon nur noch in Unterwäsche, an den anderen Schrank, um den BH raus zu suchen und einen Slip. Der BH hatte hauptsächlich zwar schwarzen, fast undurchsichtigen Gaze-Stoff, aber die Ränder waren mit roter Spitze abgesetzt.

"Nehme ich den schlichten Slip oder doch einen String?", fragte sie sich und wog die beiden Teile in der Hand ab. Der String war vorne nur spärlich bedeckend, ein feines Netzgewebe lediglich. Der Slip, nun ja, war halt ein Slip aus feinem, fast seidenartigen Stoff, ganz in schwarz. Sie entschied sich für den Slip.

Alles in allem war sie zufrieden mit der Auswahl, denn damit konnte an diesem Abend alles und nichts passieren: Wenn es ein netter Abend war, war sie passend dafür gekleidet und sollte irgendwie doch mehr passieren, wäre sie auch dafür angemessen angezogen. Sowieso, wenn mehr passieren sollte, war wohl kaum wichtig, was sie an hatte, sondern eher, was sie ausgezogen haben würde. Ein Schmunzeln glitt ihr über die Lippen.

Im Bad endlich zog sie sich ganz aus und fühlte mit der Hand, wie warm das Wasser war. Es war zwar heiß, aber nicht so, dass sie nun doch noch hätte warten müssen, bis es etwas abgekühlt wäre. Gleich nachdem sie ihre Schamhaare getrimmt hatte, würde sie ins Wasser steigen können. Sie nahm den elektrischen Rasierer und stellte die zweitkleinste Größe ein. Dann straffte sie die Haut auf ihrem Schamhügel und stutzte die Härchen auf eine ihr angenehme Länge. Was nun noch links und rechts des Landing Strip übrig war, würde im Wasser der Rasierklinge zum Opfer fallen.

Sie legte sich hinein und seufzte, weil sie das Gefühl hatte, dass damit endlich der Abend begann. Dann holte sie Luft und tauchte unter, wie sie es schon immer als Kind getan hatte. Sie blieb so lange wie möglich mit fest zusammen gekniffenen Augen unten und kam erst wieder rauf als sie Luft holen musste. Ihre Haare hingen nun nass über ihren Augen und sie wischte sie dort weg. Dann nahm sie sich die Flasche Shampoo und wusch sich die Haare, bevor sie auch noch die Spülung darauf folgen ließ. Ohne Spülung würde sie keine Chance haben, ihre Haare nach dem Bad in Griff zu bekommen.

Die Mittel hatten allerdings jeglichen Schaum in der Wanne aufgelöst und sie war von grün-bläulichem Wasser umgeben, durch dass sie an sich herab schauen konnte. Sie streckte den Rücken etwas durch und die Brustwarzen erhoben sich wie kleine Eisberge aus dem Wasser. Bei der Vorstellung von Eisbergen blies sie etwas Luft über sie hinweg und der kurze kalte Schauer ließ die kleinen Knospen hart werden und noch etwas weiter über das Wasser steigen. Im Rhythmus ihres Atems sah sie die rosigen Spitzen immer wieder auf und ab gehen.

Mit ihrer linken Hand fasste sie sich erst an die linke Brust, dann wanderte sie rüber zur rechten Brust und hob diese etwas an. "Nein, so klein sind die gar nicht mal.", versuchte sie sich erneut die Unsicherheit zu nehmen.

Ihr war klar, dass sie nur so unsicher war, weil fast alle anderen Mädchen ihrer Klasse damals früher Brustwuchs bekommen hatten und auch fast alle größere Brüste gehabt hatten als sie. Einige hatten sie gehänselt deswegen, wie es Mädchen diesen Alters leider nun mal tun. Aber sie hatte es ja doch geschafft, wenigstens zwei Beziehungen geführt zu haben, wovon eine ja immerhin sechs Jahre gehalten hatte. Über die erste Beziehung war sie immens glücklich gewesen, da sie damals noch geglaubt hatte, Jungs würden nur was von Mädchen wollen, wenn sie 'pralle Dinger' hatten.

Sie erinnerte sich daran, wie er, Sebastian hieß er und war damals wie sie auch 18 Jahre alt gewesen, sie das erste Mal berührt hatte. Wie er anfangs sich nur ihren Brüsten gewidmet hatte, bevor seine Hand in tieferen Gefilden auf Wanderschaft gegangen waren. Bei diesem Gedanken streichelte sie sich mit der rechten Hand auf dem Hügel ihrer Scham und als sie die Härchen dort spürte, kehrten ihre Gedanken wieder in die Gegenwart zurück.

Sie nahm den Rasierer zur Hand und straffte die Haut um ihre Lippen, um alles bis auf den schmalen Streifen oberhalb der großen Schamlippen zu entfernen. Auch auf den Lippen selbst rasierte sie mit großer Sorgfalt. Auch hier drängten sich ihr die Erinnerungen wieder auf, wie sie damals in der Umkleide der Mädchen zuerst erschrocken gewesen war, als sie dort mit etwa 12 Jahren das erste Mal gesehen hatte, dass bei manchen von ihnen die inneren Schamlippen soweit gewachsen waren, dass sie zwischen den großen hervor lugten. Später erst hatte sie erfahren, dass auch dies völlig normal war, aber dennoch erfreute sie sich daran, dass bei ihr die inneren erst zu sehen waren, wenn sie die äußeren Schamlippen auseinander spreizte. Das erleichterte die Rasur doch um einiges, wie sie später feststellte, als sie begonnen hatte, sich um die Scheide rum zu rasieren. Im Gegensatz zu ihren Kopfhaaren, kräuselten sich diese hier unten quasi gar nicht und lagen eng am Körper an.

Nachdem sie mit empfindlichen Fingerspitzen getastet hatte, ob alles zu ihrer Zufriedenheit war, setzte sie sich auf den Wannenrand und sorgte noch dafür, dass ihre Beine nun mindestens auch so glatt waren, wie ihre Lippen. "Egal welche Lippen damit gemeint sein mochten", dachte sie sich und grinste kurz frech in sich hinein.

Sie ließ das Wasser ab, trocknete sich mit dem Handtuch ab und warf sich in den Bademantel, bevor sie ihre Haare zu trocknen begann. Dann cremte sie sich ein und schlüpfte kurz darauf in die Unterwäsche, bevor sie dezent Makeup auftrug und sich fertig anzog. Zuletzt schlüpfte sie in ein paar halbhohe Schuhe.

"Du siehst gut aus!", sagte sie dem Spiegelbild und hoffte, dass auch sie sich damit Mut zureden konnte. Es war halb Sechs, als sie in ihr Auto stieg und zu Julien fuhr.

Es dauerte wegen des hohen Verkehrsaufkommens, trotz dessen das Samstag war und die meisten Partygänger erst einige Stunden später unterwegs sein würden, etwas länger als zwanzig Minuten, weshalb sie um kurz vor Sechs Uhr den Knopf neben seiner Tür drückte. Eine melodischer Dreiklang war von innen zu hören und wenige Sekunden später öffnete ihr Julien die Tür. Und blieb darin stehen. Sagte auch nichts. Okay, er blinzelte mehrfach hintereinander, aber sonst schaute er sie einfach nur an.

"Hallo?", fragte Charlotte.

"Hallo?", sagte Julien und fuhr dann erschrocken fort: "Komm doch bitte rein! Entschuldige, ich, äh, finde, du siehst umwerfend aus!", fügte er hinzu und umarmte sie kurz zur Begrüßung.

"Danke.", sagte sie, während sie seine Umarmung erwiderte und feststellte, dass er sehr gut roch. Nach frischer Haut, Parfüm und gleichzeitig nach dem Essen, welches er wohl gerade noch zubereitete. Während sie über die Schwelle zu seiner Wohnung trat, konnte sie erkennen, dass es nach Reis, Fleisch und auch gebratenem oder gedünstetem Gemüse roch.

Im Flur nahm ihr Julien die Jacke ganz wie ein Gentleman ab und hängte sie an die Garderobe.

"Entschuldige Charlotte, ich bin noch nicht ganz fertig. Aber bitte, komm doch rein und mach es dir so lange gemütlich."

"Gerne", sagte sie und folgte ihm durch den Flur in die Kombination aus Ess- und Wohnzimmer. Auf der einen Seite war ein großes Wandregal um einen Fernseher herum, in dem unterschiedliche Objekte wie Fächer, Bonsai aus Metall und andere fernöstlich anmutende Dinge standen. An der gegenüberliegenden Wand stand ein Stoffsofa und schräg dazu der passende Sessel, ein Tisch dazwischen. An einer Wand hing neben dem großen Fenster ein mit japanischen Schriftzeichen versehenes, pergamentartiges Papier, die Übersetzung stand daneben: "Ein Tor zum Glück oder Unglück gibt es nicht; beide kommen wenn du sie einlädst."

Julien wartete kurz, während sie sich umschaut, aber warf auch einen nachdenklichen Blick zurück in den Flur, in Richtung der Küche.

"Möchtest du dich vielleicht hier umschauen oder mit in die Küche kommen? Dann kann ich dir zeigen, was es heute Abend gibt."

"Ja, sehr gerne", sagte Charlotte, "ich war schon sehr neugierig auf deine Wohnung, muss ich zugeben."

Er lächelte sie kurz an, dann lud er sie mit einer Handbewegung ein, ihm in die Küche zu folgen. Sie war zwar klein, aber mit modernen Geräten ausgestattet und hatte gerade genug Raum, um beim Zubereiten sich nicht eingeengt zu fühlen.

Es roch sehr lecker und Charlotte merkte, dass sie trotz ihrer inneren Anspannung bei den Düften Hunger bekam.

"Riecht schon mal lecker!", sagte sie ihm und er lächelt sie darauf hin an.

"Danke, ich hoffe nur, dass es auch so lecker ist. Du magst es hoffentlich etwas schärfer?", fragte er sie.

"Ja, immer."

Julien entglitt für eine Sekunde sein Gesicht, als er feststellte, was er gerade gefragt hatte. Dann verstand es auch Charlotte und sie versuchte den peinlichen Moment zu retten:

"Also, ich nehme immer noch eine Portion extra Wasabi, wenn ich Sushi esse."

"Ja, das ist lecker. Ich wünschte nur, ich könnte auch welches zubereiten.", hängte sich Julien an diesen Rettungsversuch mit ran und errötete dabei dennoch leicht. Dann widmete er sich wieder dem Essen, dass er nun in die bereitgestellten Schüsseln bugsierte.

"Soll ich dir eine Schüssel tragen helfen?", bot sich Charlotte an.

"Gerne. Nimmst du vielleicht den Reis? Der Salat ist ja schon drüben und den Rest kann ich nehmen."

Julien hatte den Tisch bereits vor ihrem Eintreffen gedeckt gehabt und die mit filigranen Strichen verzierten Teller waren von einem schlichten, aber glänzendem Besteck eingerahmt. Links und rechts der Mitte standen zwei Kerzen, die er nach dem Abstellen des Essens rasch anzündete, auch wenn es draußen erst seit kurzem dämmerte. Dann nahm er den geöffneten Rotwein und bot ihr an, einzuschenken.

"Bitte doch, ja,", sagte Charlotte.

Er schenkte ihr ein, sie stießen an und begannen dann zu Essen. Er fragte sie, ob sie gut hergefunden hatte und wie ihr Tag bisher gewesen war. Sie erzählte ihm von dem langen Frühstück und dem neuen Kleid, dann fragte sie ihn, wie sein Tag war.

"Bei mir war es ganz ähnlich, ich musste noch etwas Wäsche machen, dann war ich einkaufen und habe mich an das Essen gemacht, nachdem ich Duschen war."

"Aha."

Sie tauschten weitere Belanglosigkeiten aus, hatten sie sich nach den fast täglichen Anrufen abends seit dem letzten Treffen vor einer Woche doch noch nicht viel Neues zu erzählen. Das Reden war am Telefon irgendwie einfach, dachte sich Charlotte. Die Pausen zwischen dem Gesagten wurden länger. Das Ungesagte und das Gefühlte drängte sich in beiden Köpfen immer weiter auf. Juliens Herz klopfte, denn er mochte Charlotte. Mochte sie sehr: ihren Witz, ihr Lachen, ihre roten Haare, ihre Offenheit, wenn sie ihre Meinung sagte. Sie schätzte seine Ehrlichkeit, die man fast schon als jungenhafte Unschuld bezeichnen konnte. Seine spürbare Nervosität war schön, denn sie Charlotte eine Ehrlichkeit dahinter erahnen. Ehrlichkeit schätzte sie sehr, denn die letzte Beziehung war zu Bruch gegangen, weil ihr Ex sie betrogen hatte.