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Bianca und die Freizügigkeit 01

Geschichte Info
Sie stellte ihren schwarzen Seat in das Parkhaus...
8k Wörter
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Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 03/17/2021
Erstellt 08/10/2011
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Sie stellte ihren schwarzen Seat in das Parkhaus am Anfang der verkehrsberuhigten Einkaufsstrasse. Gleich nach Ablegen des Sicherheitsgurtes, entledigte Bianca sich ihrer Sandalen. Die angehende Restaurantfachfrau hatte heute ihren freien Tag unter der Woche. Da gab es für sie im Sommer nichts anderes als so oft wie es ging, Bar-fuss zu laufen. An den Arbeitstagen war sie von Morgens bis Abends ständig und in Schuhen auf den Beinen. Aus dem Auto heraus hatte sie zuerst den kühlen und staubigen Betonboden des Parkhauses unter den Fußsohlen, um dann auf das warme Pflaster der Fußgängerzone zu treten. Da es hier eine Nebenstrasse abseits der großen Einkaufsstraßen war, gab es auch um diese Mittagszeit nur wenig Betrieb auf der Strasse. Es war die bevorzugte Adresse für kleine Spezialgeschäfte, die auf relativ moderate Mieten angewiesen waren. Trotz der Tatsache, dass die Ladenzeile zur linken Seite, an der Bianca entlang ging, erst Anfang der 90er Jahre neu erbaut worden ist.

Gleich am zweiten Eingang nach dem Parkhaus hatte das blonde Mädchen mit den kurzen Haaren ihr Ziel erreicht. Es war ein Geschäft für gebrauchte CD, Schallplatten und Videos. Das „Sonar" hatte erst ein paar Monate eröffnet, aber Bianca war schon eine Stammkundin die jeden Monatsanfang hier vorbeischaute. Nach dem Pop der Teeniezeit, begann sie auch andere Musikrichtungen zu entdecken. So zum Beispiel den mondänen Jazz der Nachtclubs den sie zum Entspannen schätzte. Zum anderen auch den Independent Rock, nach dem sie ein paar Open-Air-Festivals in der Region besucht hatte. Im Laden waren außer ihr noch einer der beiden jungen Geschäftsin-haber, der sie freundlich lachend begrüßt hatte und ein anderer junger Mann, der die Vinyl-Neuerscheinungen durchwälzte. Heute fand sie sich zunächst nicht zurecht, da die CDs umgeordnet worden sind. Der Verkäufer, der das gleich bemerkte, trat an Bianca heran, um ihr die Orientierung zu erleichtern.

„Ja, wir mussten schon wieder umräumen. Aber es war nötig, da die Eingänge doch anders waren als wir es erwartet haben. Du suchst wieder etwas aus dem Jazz-Bereich?" Bianca antwortete dem Mann der nicht älter als 25 sein mochte: „Eigentlich möchte ich nur die Sachen durchschauen die neu gekommen sind." „Da hast du echt Glück. Die haben wir jetzt extra da drüben eingeordnet." Hier war die Atmosphäre locker, so dass zumindest die jungen Kunden geduzt wurden. Der Typ am Plattentisch hatte sich eine der LPs herausgenommen und legte sie auf den Dual-Platten-spieler bei der Verkaufstheke auf, um über Kopfhörer rein zu hören. Da bei warf er einen anerkennenden Seitenblick auf Biancas gebräunte Beine und Füße. Diese hatte angesichts ihres bevorstehenden Badeausflugs, eine schnelle Auswahl getroffen. Sie trug ihre CDs zur Kasse. Diese musikalische Auswahl reichte ihr wieder für die nächsten Sommerabende. Für sie als Auszubildende war es finanziell angenehm die CDs, die keine Neuerscheinungen waren auch gebraucht kaufen zu können. Von der angenehmen Kühle im Innern in die Mittagshitze draußen getreten, dachte die 18-jährige wieder an ihr mutiges Vorhaben, dass sie für heute geplant hatte. In ihrem Rucksack hatte sie vorsorglich auch ihre Badesachen dabei. Aber heute wollte sie am Baggersee nicht schon wieder umkehren.

Aus der Stadt heraus lenkte sie ihr Auto über die Landstraßen der Rheinebene und kam durch kleine Dörfer deren Durchgangsstraßen nicht immer gleich breit waren und an deren Rand sich Ein- oder Zweistöckige Häuser duckten. Weit erstreckte sich der Horizont über den Feldern und Wiesen, nur durch kurze Waldstücke unterbroch-en und der Asphalt flimmerte leicht vor Hitze. Bianca ließ durch halb geöffnete Seitenfenster den Fahrtwind wehen. Es war Freiheit total. Im letzten Sommer war sie mit ihrem damaligen Freund immer an einem der Seen gewesen, an dem man Nacktbaden konnte. Nach anfänglichem Zögern seitens Biancas, war es dann doch ein leichtes gewesen, dass er sie überreden konnte zum FKK mitzugehen. Mit ihm und in der letzten Phase der recht kurzen Verliebtheit ging sie dann gern hin und genoss die nackte Freiheit unter blauem Sommerhimmel. Leichter hatte ihr es auch gemacht, dass der See über 40 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt war. Phänomenal war es wenn die Sonne auf den ganzen Körper knallte und zärtliche Hände zuvor die Creme verteilt hatten. Wenn man den Körper wohlig über das Frottee-Badetuch rollen konnte. Einmal hatte sie sich wie ein Kätzchen im Sand des Strandes geräkelt und dann das kühle, strömende Wasser am ganzen Körper wenn sie schnell geschwommen ist.

Am Abend wenn die Familien mit ihren Kindern gingen und nur noch wenige junge Paare da waren, konnte es man nackend noch besser am Waldsee aushalten. Vor allem da der Badebereich in dem FKK üblich war durch Baumgruppen, Hecken und der Halbinsel in der Mitte nicht übersichtlich war. Bianca lächelte still vor sich hin.

Am Waldsee angekommen verließ sie der Mut wieder. Jetzt schwankte sie hin und her. Soll sie zum Nordufer laufen und sich komplett ausziehen oder das gegenüber-liegende Ufer mit den Textilbadenden ansteuern. Sprich, sie würde ihrer Scheu allein doch nicht zum Nacktbaden zu gehen, nachgeben. In Erwartung des schönen Gefühls vom letzten Sommer, machte sie sich doch noch zum Nordufer auf. Erreichte die ersten Liegenflächen. Aber es war an jeder Stelle irgendwie zu voll. Sie kam sich allein blöd vor. Lauter Familien und Rentner sind heute da. Schon bildete sie sich ein, dass die ersten sie schief anschauten, weil sie herumlief und herumschaute und sich für keinen Platz entscheiden konnte. Dabei vergaß sie, dass die Leute bei einem jungen Mädchen da toleranter waren, als bei irgendeinem Mann. Schließlich ent-schied sie sich für die altbekannte Lösung und verschwand schnell und diskret in Richtung Südufer. Dort bemühte sie sich wieder um ihre gute Laune und zog den Badeanzug an.

Wirklich geschaut hatte nur eine Frau und die war die einzige die Bianca kannte. Nur hatte sie Birgit Ahlers nicht erkannt. Sie war Stammgast in dem Cafe in dem Bianca ihre Ausbildung machte und hatte sich schon oft und kurz mit der jungen Auszubil-denden unterhalten. Kontaktfreude war schon von Berufs wegen ein Vorteil für Birgit. War sie doch bereits seit 10 Jahren eine erfolgreiche Kosmetikvertreterin, die als Selbständige eine Firma vertrat die nach dem Multi-Level-Marketing-System, Kosmetik und Gesundheitsprodukte vertrieb. In ihrem Junioren-Team hatte sie Studentinnen und Auszubildende die einerseits um Zusatzverdienste froh waren und andererseits auch dank Birgits größerer Lebenserfahrung leicht zu lenken waren.

Die Gesundheitsartikel und Kosmetikserie für die mittlere bis ältere Generation hatten aber immer noch einen größeren Anteil an ihrem Umsatz, da es bei ihrem so genannten Junior-Team eine größere Fluktuation gab. Birgit war aber in einem Umkreis von 50 Kilometer die einzige hauptberufliche Vertreterin ihrer Firma und derart erfolgreich, dass sie schon zweimal als erfolgreichste Vertreterin von Alora in Süddeutschland geehrt wurde.

Mit 39 Jahren besaß Birgit mittlerweile ein schönes Haus draußen vor Ihrer kleinen Heimatstadt, dass von den Vorbesitzern als Ferienhaus genutzt wurde. Es war frisch saniert worden und eine perfekte Mischung aus skandinavischem Sommerhaus und dem Luxus den sie von ihrer Stadtwohnung kannte, in der sie vorher lebte. Schön war der dazugehörige Swimmingpool und praktisch die umgebende hohe Hecke mit dem stabilen Zaun außen herum. Es waren nur fünf Gehminuten zum Feldsee der viele Möglichkeiten bot sich während der warmen Jahreszeit die Freizeit zu gestalten. Man traf dort Surfer, Taucher, Textil- und Nacktbader an. Birgit war trotz des Schwimmbeckens ganz gelegentlich auch dort. Und auch die Seen der weiteren Umgebung erkundete sie gern, obwohl sie auch schon oft im Süden im Urlaub war.

Birgit die sich kurz vor ihrem Einstieg bei Alora, von ihrem Mann scheiden hat lassen, führte seit dem ein lockeres Liebesleben. Nach dem Zusammenleben mit einem despotischen mit der Zeit leider auch sehr eifersüchtigen Mann, hatte sie gern die Kontrolle bei ihren Affären mit Partnern und Partnerinnen, die deutlich jünger als sie waren. Stolz war sie auf die beiden jungen Männer in ihrem Vertriebsteam. Florian und Lars waren erst 19 und 20 Jahre alt. Und auch dem blonden trotz seiner 1,90 m, jungenhaft wirkenden Lars war sie schon weiter als dem geschäftlichen näher gekommen. Da sie normalerweise deutlich mehr junge Frauen in ihrer Führung hatte, bot sich auch schon dreimal in den 7 Jahren seit sie die neue Mitarbeiterführung praktizierte, die Möglichkeit für eine lesbische Affäre.

Gern unterhielt sich Birgit auch mit Bianca und längst hatte sie auch erotisch an ihr Interesse gefunden. Sie mochte den einfachen, bodenständigen Charakter der 18-jährigen. Den stets gleichen aber gepflegten Pagenkopf. Die hellblauen Augen, die wie ein tiefer Bergsee im herbstlichen Morgennebel wirkten. Die süße wenn auch nicht gerade kleine Stupsnase. Den leicht gebräunten Teint, den sie auch im Winter hatte. Unter der Kellnerinnenkleidung konnte man gut die Figur erkennen, die eine normale Statur aufwies, aber dennoch mit den richtigen Rundungen versehen war. Nie war an Bianca eine Spur von Unhöflichkeit zu erleben, auch in Stresssituationen nicht. Und diese drollige, leichte Mundart. Eigentlich die geborene Dienstleisterin. Als offensive Verkäuferin war sie wiederum nicht geeignet. Aber immerhin im eigenen Freundeskreis und in der Verwandtschaft könnte sie etwas verkaufen. Mittlerweile war sie in einer heimlichen Leidenschaft für das Mädchen entflammt, das sie zwar bei ihren zweimal wöchentlichen Besuchen im Cafe Beck, das gewandte Pokerface bewahrte, aber im Inneren ein Talent entwickelte sich Bianca in freizügigen An-sichten vor zu stellen. Die brave Bianca ahnte ja gar nicht, wie sie schon in Birgits Tagträumen erschienen ist.

Die erste Vision war wie sie allein mit ihr im Cafe wäre und Bianca nur mit ihren weißen Sachen bedienen würde. Das sind die weiße Bluse und der weiße Schurz. Na gut, das war noch nicht so besonders. Sie würde zwar die gut gewachsenen Beine sehen und die hoffentlich auch so braungebrannten Füße. Aber sie würde nicht den prächtigen Oberkörper sehen können. Jetzt das ganze nur mit schwarzen Sachen. Da blieben noch übrig der Rock und die Schuhe. Die bräunlich getönten Strumpfhosen kann man noch mitzählen. Der BH hat wahrscheinlich eine andere Farbe der fällt auch weg. Sie stellte sich Bianca mit Brustwarzenhöfen vor, so groß wie die alten 5-Mark-Stücke. Sie fand das passte gut zu ihr. Schön dunkelrosa mussten sie sein und dazu einen makellos gebräunten Oberkörper.

Der beste Look für so ein Mädchen, so fand Birgit, ist aber immer noch der von Mutter Natur. Also weg mit Rock, Strümpfen und Schuhen. Aber so ganz nackt muss sie nicht gleich sein. So jetzt setze ich ihr ein weißes Stirnhäubchen auf. So eins wie es die Kellnerinnen früher trugen. Das sieht bestimmt süß an ihr aus. Und ein weißes Schürzchen, das gerade noch ihren Schoß bedeckt. Jetzt siehst du zum Küssen aus mein liebes Mädchen. So bekomme ich die tollen Sachen die ihr hier anbietet noch zweimal lieber serviert. Wie wäre es mit dem großen Eisbecher für Verliebte. Dann kannst du dich gleich hier her setzen. Ich nehme einen Löffel voll Vanille-Eis und füttere dich. Dann verteile ich einen Löffel voll Kirsch-Eis zu zwei Ablagen auf beide Brustwarzen und schlecke es genüsslich ab. Die Eiswaffeln nehmen wir jeweils an einem Ende zwischen unsere Lippen und Zähne und knabbern Stück für Stück kürzer bis wir uns zum Zungenkuss in der Mitte treffen.

Und dann...Huch. Plötzlich wurde Birgit aus ihren Tagträumen gerissen. Von Bianca persönlich. Denn die brachte ihr den bestellten Milchkaffee und die Apfeltorte. Freundlich, mit der hellen, sanften Stimme und der förmlichen Bedienungsformel: „Bitte schön, Frau Ahlers und lassen Sie sich es schmecken."

„Äh, Bianca. Hätten sie kurz Zeit" Birgit reagierte kurz entschlossen.

„Ich habe Ihnen doch mal vorgeschlagen, dass Sie herzlich zu unserem Samstag-Meeting eingeladen sind. Haben Sie sich schon entschlossen."

„Ja, das ist sehr nett von Ihnen, dass Sie mich einladen und die Pflegecreme für die junge Gesichtshaut ist bestimmt ganz gut. Aber das Verkaufen kann ich nicht so gut"

„Aber das macht doch nichts aus. Ich stelle Ihnen unser innovatives Vertriebskonzept und die guten Nebenverdienstmöglichkeiten vor. Das lohnt sich schon bei wenigen Kunden im Freundeskreis und ihre Mutter und ihr Stiefvater, die kaufen Ihnen bestimmt auch etwas ab. Die Devise für alle Interessierten bei uns lautet: Information kostet nichts und die Information war für viele schon ein großer Gewinn. Und Sie sehen es schon an Ihrer Creme wie hervorragend unsere Produkte sind."

Bianca, die eigentlich schon weiter müsste überlegte kurz und sagte dann zu.

„Also gut, einmal kann ich mir das ansehen. Aber ich kaufe nicht unbedingt etwas und bin mir nicht sicher ob das was für mich ist."

„Schön, Bianca! Ich freue mich. Also meine Adresse haben Sie schon von meiner Visitenkarte. Können Sie um 10 Uhr kommen."

„Ja, ich habe noch nichts vor."

„Gut; wir sind im Team derzeit zu viert. Zwei junge Damen und zwei junge Herren in ihrem Alter. Ist das nicht ideal. Wir sind ein tolles Team und unternehmen auch in der Freizeit viel miteinander. Sie werden sich wohl fühlen. Also bis Samstag."

Bianca bedankte sich für die Einladung und dachte sich im Weggehen in Richtung Küche: „Eigentlich nett diese Frau, aber irgendwie auch super bemüht. Das muss man in diesem Beruf wohl sein. Na ja, nichts für mich. Aber das schöne Haus würde ich gerne mal von innen ansehen."

Birgit Ahlers war erst mal froh diesen kleinen Schritt geschafft zu haben. Denn trotz ihrer Möglichkeiten in Sachen Kontakte und der tolle Lebensstil der auf andere durchaus seine anerkennende Wirkung hat; sie ist Geschäftsfrau und muss sich solche Eskapaden vorsichtig aufbauen. Damit holte sie ihre Geschäftsunterlagen aus der Tasche hervor und besann sich beim Kaffeetrinken auf ihre Pflichten, um nicht ständig in zu früher Vorfreude zu ihrem sehr beschäftigten Traumziel, zu schielen.

Birgit erwachte an diesem Samstagmorgen und schaute auf den Wecker, schon 9:06 Uhr und um 10:00 Uhr erwartete sie bereits ihre Mitarbeiter zum Samstag-Meeting. Sie war den Abend zuvor lange aufgeblieben, vertieft in den neuesten Roman ihrer Libeblings-Krimiautorin. Kein Problem, Meetings waren eine ihrer leichtesten Übungen. Birgit rollte sich aus dem Bett und bewegte sich in Richtung Küche, um das Frühstück zu machen. Sie war gekleidet in einem langen T-Shirt, das nur knapp unter ihrem wohlgeformten Hintern abschloss. Das Wetter draußen war wunder-schön. Da gab es keine einzige Wolke am Junihimmel und die Temperaturen hatten die 20 Grad schon locker überwunden. Als sie sich an den Tisch setzte, rutschte ihr Shirt hoch und entblößte den spärlichen Flecken von dunkelblondem Schamhaar. Sie begann zu essen und leistete sich es, gedankenabwesend aus dem Fenster zu schauen. Zeit genug war ja, da sie das heutige Seminar schon gestern vorbereitet hatte.

Schon eine Stunde später saß die Versammlung des Samstag-Meetings komplett in Birgits Seminar-Raum im Keller des Hauses. Eine Änderung gab es allerdings. Denn Lars ließ von Florian ausrichten, dass er mit dem Geschäft aufhöre. Dafür hat er Holger mitgebracht, einen Sportkumpel, mit dem er oft auf dem See rudert und surft. Bianca kam die Einladung gerade recht, auch wenn sie sich nicht viel davon versprach, bei der Vorstellung dass sie versucht Schminksachen, Hautcremes und andere Pflegeprodukte an ihre eigene Leute zu verkaufen. Mutter und Schwieger-vater waren im Kurzurlaub. Ihr Bruder und ihre Freundinnen mit ihren jeweiligen Partnern beschäftigt. Die beiden Mädchen, die ebenfalls in Biancas Alter waren, hießen Jule und Thea. Bianca war die letzte die eintraf. Und komisch war die Art wie sie von Birgit begrüßt wurde: „Wir grüßen uns mit High-Five und nennen uns beim Vornamen, ich bin die Birgit:" Dabei erhob sie die Hand in die Höhe und streckte Bianca die Handfläche entgegen. „Los schlag ein. Na, das war noch etwas schüchtern. Also, komm mit ich habe den Seminarraum im Keller."

Und dort saßen sie dann zu fünft in vier Tischreihen, vor sich ein Fernsehgerät mit angeschlossenem DVD-Spieler. Birgit machte die Einleitung: „Hallo, besonders freue ich mich über die beiden Interessenten für unser Junioren-Verkaufsteam für den Alora-Bezirk Bad Sülz. Und ich hoffe euch beide, Bianca und Holger, bald auch als neue Mitarbeiter begrüßen zu können." Dann lief der Informationsfilm der Firma Alora International, der erste Eindrücke für Interessierte und potentielle neue Mitarbeiter bringen sollte. Eingeleitet wurde der Film mit der flotten Firmenhymne "Wir sind Alora". Während der auf dem Bildschirm lächelnde und gut aussehende Männer und Frauen beim Sport, beim Schminken und bei der Hautpflege zu sehen waren. Nach dieser Einleitung hatten eine Frau und ein Mann, beide um die 30 ihren Auftritt. Sie nannten sich Jeanette und Thomas und erzählten begeistert, wie sie Alora kennen lernten und wie sie erfolgreiche Vertreter im Nebenberuf wurden. Jeanette schilderte, wie sie vorhat, demnächst im Hauptberuf für Alora zu arbeiten. Von verschiedenen Mitarbeiterstufen, wie Trainee, Assistant, Area Manager, Team Manager, Vice President. Bianca schwirrte irgendwann der Kopf. Sie kam sich vor wie in einem schlechten amerikanischen Kinofilm. Weiter ging es von der angeblich großen Zukunft des Multi-Level-Marketings und der so tollen Gelegenheit für Alora zu arbeiten und der großen Flexibilität des Vergütungs- und Beschäftigungsmodells. Nun hatte ein älterer Herr seinen Auftritt, der erzählte, dass er in seinem früheren Berufsleben als Abteilungsleiter in einer Maschinenfabrik gearbeitet und mit 54 plötzlich arbeitslos wurde und nach einem Jahr mit Arbeitssuche Alora kennen lernte und begeistert mitteilte, dass er dank Alora noch einmal eine neue Karriere starten konnte, die ihm viel mehr Spaß mache als sein ehemaliger Beruf und er obendrein auch noch mehr verdient als früher. Wie schön für ihn; Bianca gähnte.

Schließlich betrat der Firmengründer die Szenerie. Der stattliche Mann im Anzug, der um die 50 gewesen sein mochte, erzählte wie er klein anfing und stellte sein Unternehmen mit den heutigen Fakten und Zahlen dar. Er pries seine ganzen Pflegecremes und Duschbäder, sowie die neue Kosmetikserie auf Aloe Vera-Basis; als verkaufte er das Ei des Columbus. "Kommen auch sie zu Alora und finden heraus wie viel Freude und Erfolg wir Ihnen mit dieser tollen Gelegenheit bieten." Endlich war der Film zu Ende.

Nun begann Birgit ihrerseits einen Vortrag. "Bianca, Holger. Hört euch einfach mal meinen Impact an. Er wird euch sicher schon einen kleinen Einblick von dem geben, wie wir arbeiten. Also heute geht es darum wie wir am Geschicktesten Termine vereinbaren. Also ich erzähl euch wie ihr das am Telefon macht. Also ich bin jetzt mal an der Stelle von der Jule. Jule stell dir mal vor, du telefonierst mit einer Freundin. Also du sagst: Hallo, hier ist Jule wie geht's? Deine Freundin antwortet dann etwas. Dann sagst du: Übrigens, wusstest du, dass ich Mitarbeiterin für eine Firma bin, die tolle Kosmetika, Duschcremes und bald auch schicke Accessoires wie Sporttaschen und Badetücher im Angebot hat. Deine Freundin: Nein. Dann sagst du: Dann treffen wir uns doch einmal, dann bring ich dir unseren kostenlosen Hauptkatalog mit. Deine Freundin stimmt zu. Und du sagst dann: Prima. Wann passt dir es, am Mittwoch um 16 Uhr oder am Freitag um 18 Uhr? Deine Freundin sagt Freitag. Und du sagst dann: Fein. Ich werde dir auch unseren Probekoffer mitbringen, du wirst begeistert sein. Du musst nur etwas mehr aus dir herauskommen. Und wenn du im Oktober mit dem Studium beginnst, wirst du darin fit sein, wie du mit deinen Kommilitonen einen Verkaufstermin nach dem anderen ausmachst." Irgendwie war es ja ein Stuss, den Birgit da erzählte, aber ihre Power wirkte trotzdem ansteckend. Jule hatte aufmerksam zugehört. Im selben Stil beriet sie auch den Jungen namens Lars, der schon dabei war. Um 12 Uhr beendete Birgit das Meeting und Bianca befand, das der vergleichsweise kühle Seminarraum im Keller, das beste an diesem Vormittag war.