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Born on the Bayou

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Beide lagen sich noch eine Weile in den Armen, bevor Kay sich an die Alligatoren erinnerte und es vorzog, das nasse Element zu verlassen. Als sie die Böschung wieder erklommen hatten und auf der Decke saßen, brach die Nacht herein. Jeanne deutete in den Himmel. Das weiße Band der Milchstraße schien zu funkeln wie ein flaches Diamantencollier. Es war so hell, dass die umliegenden Bereiche des Firmaments in eisblauer Farbe aufleuchteten. „Ist das nicht schön?", fragte sie.

Kay hatte noch nie so deutlich den Iringsweg, wie seine Vorfahren unsere Galaxie nannten, gesehen. „Siehst du die Ränder? Sie haben die Farbe deiner Augen", meinte sie und schaute ihn tief in die seinen. Für Kay war es ein Moment unglaublicher Ästhetik. Er wünschte, dieser Augenblick würde in Glas gegossen, um ihn für die Ewigkeit zu konservieren. Die für ihn perfekte Frau in märchenhafter Umgebung. Was wollte er mehr? „Jeanne?" „Ja?" „Ich will nicht mehr nach Deutschland zurück."

„Willst du mich etwas fragen?" Kay zögerte kurz, bevor er sich zusammenriss: „Ich weiß, das kommt etwas überraschend, aber könntest du dir vorstellen, meine Frau zu werden?" Na endlich! Sie hatte sich schon gefragt, ob sie doch selbst diesen Vorstoß unternehmen musste. Jeanne legte eine Pause ein, um ihn noch etwas zappeln zu lassen. „Sollte ich das tun?", fragte sie mit gespieltem Gleichmut, „natürlich kann ich das!"

Kays gespanntes Nervenkostüm entlud sich in Tränen, als er sie küsste. Nie in seinem Leben hatte er mehr eine negative Antwort gefürchtet. Die Anspannung wich einer Euphorie, deren äußerliches Anzeichen sich in einem Dauergrinsen manifestierte. Er sah Jeanne während des ganzen Rückweges an, als würde er erblinden, wenn er wo anders hinsähe. Natürlich registrierte er, dass es debil aussehen musste, doch er konnte nicht anders.

Jeanne war wieder seit mittags unterwegs, um den Handel mit Geschäften in Houma anzuleiern. Kay wollte mit, aber sie konnte wohl kein Hündchen gebrauchen, welches ihr ständig hinterherlief. Inspiriert durch seinen gelungenen Heiratsantrag in der Nacht, setzte er sich an seinen Laptop und versuchte einige Zeilen einer neuen Geschichte einzuhämmern. Er saß auf der Veranda und kam tatsächlich ein gutes Stück voran. Innerhalb kurzer Zeit hatte er elf Seiten verfasst, als Isabel sich zu ihm auf den überdachten Vorbau setzte. Es war hier durchaus üblich, dass Bekannte vorbei kamen, um ein Schwätzchen zu halten.

„Du bist aber ganz schön neugierig", mahnte Kay. Isabel stand hinter ihm und las mit, was er gerade tippte. Kay holte den Drucker, um die schon verfassten Seiten auszudrucken, und überreichte sie ihr. Das war notwendig, damit kein Unglück geschah. Als Isabel bei ihm auf den Bildschirm mitlas, beugte sie sich so weit nach vorn, dass er ihre BH-losen Brüste an seinem Rücken spürte. Natürlich war ihm das nicht unangenehm, aber genau dies machte ihm Sorgen.

Kay war so in seine Arbeit vertieft, dass er Isabel, die jetzt auf der Bank hinter ihm an der Hauswand saß, aus seinem Bewusstsein verdrängt hatte. Sie hockte dort und las in den Seiten, ohne ein Wort bisher gesagt zu haben. Kays Schreibfluss kam zum Erliegen, als er mit einer Formulierung rang. Er zündete sich eine Inspirations-Zigarette an und blickte zur lesenden Isabel. Sie trug einen schwarzen Rock und eine langärmlige weiße Seidenbluse. Er fragte sich, warum jemand bei diesen Temperaturen ein Kleidungsstück mit langen Armen trug. Beim Umblättern rutschte ein Ärmel etwas höher und ein dunkler Fleck zeichnete sich auf Isabels Unterarm ab.

„Was hast du da?", fragte Kay Isabel, die bei seiner Frage reflexartig ihren Ärmel nach unten schob. „Nichts", beeilte sie sich zu sagen. Kay sah forschend auf die junge Frau, der klar wurde, dass diese Antwort ihm nicht genügen würde. „Ich bin ausgerutscht." Kay brauchte kein Meisterdetektiv zu sein, um starke Zweifel an ihrer Erklärung zu entwickeln. „Das ist gut", sie hob die Seiten in die Luft, „du solltest dir mehr Zeit nehmen um zu schreiben." Der Themenwechsel zog seine Stirn in Falten. Er entschied, dass ein Nachbohren hier nichts bringen würde, er drehte sich um und tippte weiter.

Es war den Menschen der umliegenden Ortschaften zu verdanken, dass aufgrund einer Privatinitiative hier Handyempfang möglich war. Die Richtfunkstrecke funktionierte prima, und so erfuhr Kay, dass seine Liebste erst am nächsten Tag zurück sein würde. Es war ihm ganz recht, so konnte er die Zeit nutzen, um ungestört an seinem Buch weiterzuschreiben. Isabel war längst gegangen, als sie aus der Dunkelheit wieder auf ihn zu gerannt kam.

„Was ist los?", fragte Kay, der sie schon von Weitem weinen hörte. Sie stand mit einem blauen Auge und einer aufgeplatzten Lippe vor ihm.

„Mein Mann", begann sie mit schniefender Nase zu berichten, „Lucas, er hat zu viel getrunken." In Kay stieg Wut auf: Frauen so zu behandeln, machte ihn zu einem Berserker, der schwer zu stoppen war. Lucas mochte ihn zwar um eine Kopfesslänge überragen, aber das Manko machte Kays Zorn wett. Ohne zu zögern, marschierte er los. „Nein!", Isabel klammerte sich an ihn. „Bitte nicht!" Kay kam kaum ein paar Schritte weit, weil sie verbissen versuchte, ihn daran zu hindern. „Bleib hier! Bitte ... ich brauche dich jetzt!" Es gelang der zierlichen Person, tatsächlich den Mann zu stoppen. Mit Engelszungen redete sie auf ihn ein und Kay schien zu begreifen, dass sie ihn jetzt brauchte. Fürs Erste legte sich sein Furor.

Isabel drängte ihn in Jeannes Haus und dort auf einen Sitz. Sie umklammerte ihn wie eine Ertrinkende. Beruhigend redete er auf sie ein: „Ist ja gut, ich bleibe bei dir." „Bitte halte mich", flüsterte die Frau mit dem spanischen Namen. Kay strich ihr über den Rücken, um ihr wie ein Kind Geborgenheit zu geben. Isabel saß mit der Vorderseite zu ihm gewandt auf seinem Schoß. Die tröstenden Gesten verstand sie ganz falsch und raubte sich von ihm einen Kuss. Kay wollte sie abwehren, aber sie umklammerte mit ihren Beinen die Sitzfläche und ihre Arme den Oberkörper.

Er brachte noch ein „Nein" hervor, bevor seine Gegenwehr von einem Gefühl übermannt wurde, von dem er genau wusste, dass es nicht richtig war. Ihre Hände waren jetzt überall, wo sie nicht hingehörten. Kay bekam sich bei ihrer Behandlung nicht unter Kontrolle und schließlich erwiderte er ihre Liebkosungen. Seine Libido hatte alle Macht an sich gerissen und so half er ihr beim Öffnen seines Reißverschlusses.

Isabel streifte ihre Kleidung von dem geschundenen Körper und Kay erschrak vor der Anzahl ihrer Blutergüsse, die ihr jetzt nicht wichtig waren. Vollkommen nackt und im Intimbereich nass, setzte sie sich ohne jede Vorbereitung auf seinen angewachsenen und hart gewordenen Massagestab. „Ich brauche dich", wiederholte sie, als sie reitend auf ihm saß und sein gesamtes Gesicht mit Küssen eindeckte. Kay wollte sich gerade entkleiden, als es so kam, wie es kommen musste. Lucas riss die Tür auf und sagte nur ein Wort zu Isabel: „Hure!"

Mit Kay hatte der zornige Ehemann mehr vor. Er ging auf ihn zu und verpasste ihn mit der Faust einen Treffer auf die Nase. Kay hatte nicht versucht, sich zu wehren. Es war schon komisch. Voller Entrüstung wollte er vor einer halben Stunde das Gleiche mit Lucas tun, doch plötzlich hatte er seine moralische Überlegenheit verspielt. „Isabel, gehe zu deinem Vater!", wies Kay sie an. Diese stürmte aus dem Haus und er war mit Lucas allein. Er war sich sicher, eine Prügelei mit dem betrunkenen Widersacher für sich entscheiden zu können, doch er fühlte sich auch schuldig. „Wenn du deine Frau nicht schlagen würdest, wäre es nie so weit gekommen!", schleuderte er Lucas entgegen. Dieser holte zum zweiten Mal aus und für Kay wurde es dunkel.

„Du sch****zgesteuerter Idiot!" Jeanne hatte natürlich mitbekommen, was mittlerweile die ganze Ortschaft wusste. „Bitte Jeanne, du musst mir glauben, Isabel hat mir förmlich keine Wahl gelassen", versuchte Kay sein Glück. „Und der Herr konnte sich der Übermacht nicht erwehren", ergänzte sie sarkastisch. „Ist dir eigentlich klar, dass hier auf Ehebruch der Ausschluss aus der Gemeinschaft steht?" Kay machte einen resignierenden Eindruck. „Ich werde meine Sachen packen und wieder zurück nach Deutschland fliegen", murmelte er tieftraurig.

„Du scheinst es immer noch nicht zu begreifen. Du bist nicht verheiratet, Isabel ist es." „Ihr könnt sie nicht verstoßen, sie kennt nichts anderes als dies hier, sie würde da draußen zu Grunde gehen", begehrte Kay auf. „Daran hättest du denken müssen, bevor du sie gefi**kt hast", schleuderte sie ihm entgegen. Kay wurde still, er legte sich eine andere Version der Ereignisse zurecht. „Ich habe sie gezwungen, Isabel trifft keine Schuld, sie ist schwach und es war leicht, sie festzuhalten ..." „Vor einer Minute hat das aber ganz anders bei dir geklungen" „Es war aber so", bestand Kay auf seiner Version.

Kay war sich sicher, Jeanne damit für immer verloren zu haben. Dennoch begann sie zu lächeln. „Eigentlich sollte ich es nicht gut finden, dass du dich für eine Andere ins Schwert stürzt. Isabel hat ihrem Vater alles gebeichtet und er hat es mir berichtet. Es ehrt dich, dass du versuchst, die ganze Schuld zu übernehmen. Nur gibt es Regeln, über die ich mich nicht hinwegsetzen kann." „Regeln, Regeln!", lamentierte er, „ich kenne die Regeln eures mafiösen Hippie- Kibbuz mit Voodooeinschlag nicht!", begehrte er auf.

„Weißt du, in was für eine Situation du mich gebracht hast? Jeder hier weiß, dass wir zusammen sind und ich muss jetzt entscheiden, welche Strafe für wen angemessen ist." „Isabel ist von Lucas verprügelt worden!", versuchte es Kay erneut, „es war sicher nicht das erste und auch nicht das letzte Mal. Du kannst sie nicht dafür bestrafen. Gib mir die ganze Schuld!" Er kniete vor ihr und umarmte ihre Oberschenkel. Jeanne war noch stinksauer auf ihn, aber wenn man von seinem Fehltritt mit Isabel absah, zeichnete sich das Bild eines Mannes ab, der eine zweite Chance verdiente.

Das Urteil über diesen Zwischenfall wurde in der Ortschaft ausgehängt. Kay wurde darin zum Übeltäter, der eine wehrlose Frau in einem Anfall seiner Triebhaftigkeit zu sexuellen Handlungen genötigt hatte. Seine Strafe für diese Missetat bestand darin, zwei Wochen nur mit Unterhose bekleidet und an einem Halsband angeleint Tag und Nacht vor dem Haus der Priesterin zu sitzen und über sein Verhalten nachzudenken. „Danach werde auch ich dir vergeben haben", tröstete Jeanne Kay, der sein Glück kaum fassen konnte.

Im Ort sprach sich unter vorgehaltener Hand schnell herum, dass der Deutsche sämtliche Schuld auf sich genommen hatte, obwohl jedem klar war, dies alles war auf das Drängen von Isabel geschehen. Kay mimte nun den Wachhund von Jeanne. Es war demütigend -- ohne Frage. Für ihn bot es aber die Chance, dass alles so wieder werden könnte wie zuvor. Er hockte auf dem Boden der Veranda und Isabel brachte ihn etwas Wasser und eine Kleinigkeit zum Essen vorbei. Sie fütterte ihn. Es war ihre Art, danke zu sagen. Für Isabel hatte sich einiges geändert. Der Mann, der seine Frau schlug, bekam den Groll seiner Mitmenschen zu spüren und machte sich daraufhin aus dem Staub. Isabel wohnte nun wieder bei ihrem Vater, der Kay immer noch als seinen Freund ansah. Mehr denn je.

Jeanne war fast gerührt, was sich Kay alles bieten ließ, um Isabel da raus zu halten. Andererseits hatte er es verdient. Er musste lernen, dass man seinen Sch****z nicht in fremde Löcher steckte. Außerdem machte es sie unheimlich an, ihn angeleint auf ihrer Veranda mit Handschellen kampieren zu sehen. Es machte sie unleidlich, dass ihre feuchten unteren Regionen vierzehn Tage lang auf seine Zunge verzichten mussten.

Es war der neunte Tag, als sich Jeanne neben Kay auf den Boden setzte. Er hielt sich gut, wenn man die Umstände betrachtete. „Es war eine Dummheit, Jeanne", begann er. „Ich bin schwach geworden, du hättest sehen müssen, in welchen Zustand sie sich befand." Jeanne blickte in die Ferne. „Schon gut", meinte sie, „ich habe dir vergeben. Aber nicht mal 24 Stunden nachdem du mir einen Antrag gemacht hast? Das war schon heftig" „Ich weiß nicht wie ich das wieder gut machen soll, aber ich tue alles, was du von mir verlangst." „Das tust du schon, du sitzt hier halbnackt rum und nimmst die Strafe ohne Murren auf dich. Es hätte meine Autorität auf das Schlimmste untergraben, wenn du dich geweigert hättest."

Kay wollte es endlich wissen: „Apropos Autorität, wie bist du eigentlich Anführerin dieses Haufens geworden?" „Durch meinen Vater", gab sie zum Besten. „Eine Art Erbmonarchie?" „Vor 4 Jahren lebte er noch, als er mir seinen Posten anvertrauen wollte. Er hielt mich für die beste Wahl. Viele Leute hier übrigens auch. Aber eine junge Frau? Niemand hat dies für möglich gehalten, ich selbst am wenigsten." „Wie ist es dann doch dazu gekommen?", fragte Kay. „Durch ein Wunder", berichtete Jeanne. „Er war ein wahrer Voodoopriester."

Kay wurde neugierig. Sie sah es an der Art, wie er sie anschaute. „Was für ein Wunder? Hat dein Gott die Sonne verfinstert?", spottete er. „Nein, ein Wunder, das auch Jesus vollbracht hat", erwiderte Jeanne. „Welches?", fragte Kay. „Das Wunder der Wiederauferstehung." Er musste sich verhört haben. Zögerlich erzählte sie weiter. „Kay, was ich dir jetzt sage, muss unter uns bleiben!" „Ich bin keine Plaudertasche, erzähl schon!" „Eigentlich ist es ganz einfach, ich war tot und kurz darauf lebte ich wieder. Es ist ein uralter Trick, auf dem auch die Zombie-Mythen basieren. Mein Vater hat mir eine ganz bestimmte Dosis TTX verabreicht." Ungläubig sah er sie an. „TTX, ist das nicht ein Nervengift?" „Ja, aber in einer gewissen Dosis trägt man keine Schäden davon. Schon die Priester vor 100 Jahren gewannen dieses Gift aus einer Art des Kugelfisches. Richtig angewendet, verursacht es einen Scheintod. Kein Herzschlag, keine spürbare Atmung, wenn keiner da war, wurde ich regelmäßig beatmet. Zwei Tage, nachdem alle von meinem rätselhaften Tod überzeugt waren, bin ich wieder auferstanden. Die Menschen hier glauben an so etwas, für sie war es ein Zeichen, dass die Götter mich zu ihrer Anführerin haben wollten."

Kay musste ihren Bericht erst einmal verdauen. „Da habt ihr ja die Bewohner hier ganz schön ausgetrickst." „Es war notwendig, oder hättest du gewollt, dass Lucas das Ruder übernimmt? So wäre es nämlich gekommen." „Jetzt bist du hier die unumstößliche Chefin", stellte Kay fest. „Ich habe mich nicht darum geprügelt", erklärte sie mit einem diffizilen Seitenhieb, „aber ich denke, ich mache meine Sache gut." „Du hast sie alle voll im Griff", bestätigte Kay, „besonders mich."

Zwei Wochen waren vergangen, in denen er als Selbstbedienungstheke für die Mücken diente. Er hatte seine Strafe abgebüßt. Wenn er einen Anteil vom Spirituosengeschäft haben wollte, musste er auch dafür arbeiten. Wohlwollende Lehrmeister gab es genügend, die ihm die Fähigkeiten dafür beibrachten. Überhaupt fühlte er sich jetzt als zugehörig. Die Einwohner sahen ihn ab sofort als einen von ihnen an. Er hatte sich den Respekt aller damit verdient, dass er Isabel eine Strafe erspart hatte. Nur Jeanne gegenüber hatte er noch ein schlechtes Gewissen.

Da sich an den Heiratsplänen nichts änderte, fuhr Jeanne mit ihm nach Houma. Auf seine Frage, womit er es nach dem Vorfall mit Isabel verdient hätte, dass sie ihn trotzdem heiraten wollte, antwortete sie: „Warte es nur ab, die Sanktionen vor der Öffentlichkeit hast du abgebüßt, aber von meiner privaten Strafe wirst du bald erfahren. Sehr bald!" Kay hätte alles getan, damit sie ihn nicht fallen ließ. Auf eine verrückte Art und Weise liebte er sie, trotz oder gerade wegen ihrer tonangebenden Art, so sehr, dass es wehtat.

Es erstaunte ihn wenig, dass sie darauf bestanden hatte, die Eheringe selbst auszusuchen. Der Juwelier holte das Kästchen schon beim Betreten des Ladens hervor. Kay war gespannt, was sie ausgesucht hatte und fand die Schatulle für zwei Ringe ziemlich groß. Es waren dann auch nicht die Ringe, die den meisten Platz beanspruchten, sondern der Gegenstand in der Mitte. Ein leicht gebogenes Gittergeflecht mit A-Ring und Schloss. Er warf einen verdatterten Blick auf Jeanne. „Das ist meine Bedingung", raunte sie ihm zu, „wir wollen doch nicht, dass so etwas wie mit Isabel noch einmal passiert. Er wird noch nicht akkurat passen, aber er kann noch umgearbeitet werden." Kay musste schlucken. Er kannte diese Art von Sch****zgefängnissen aus dem Internet.

Ob er wollte oder nicht, er musste sich mit dem Gedanken anfreunden, einen Keuschheitskäfig zu tragen. Dann fiel ihm etwas auf: „Wann genau hast du den bei dem Juwelier in Auftrag gegeben? War es nicht am Tag vor dem Vorfall mit Isabel? Danach warst du doch gar nicht mehr in Houma!" Jeanne, die sein Techtelmechtel mit Isabel als Grund angegeben hatte, redete sich heraus, indem sie etwas von einem Telefongespräch erzählte. Er glaubte es ebenso wenig, wie sie selbst. Kay konnte den Juwelier fragen, doch was würde das ändern?

Schon als sie wieder in Jeannes Herrschaftsgebiet angekommen waren, merkten beide, dass etwas nicht stimmen konnte. Aufgeregt liefen die Leute hin und her. Wie kopflose Hühner, dachte Kay. Die Cajun ging auf einen zu und hielt ihn am Arm fest. „Was ist los?", fragte sie. Jules riss sich mit hektischem Gebaren los. „Der Moonshine", rief er und eilte auch schon weiter. Auch Jeanne rannte zum Brennpunkt des Geschehens, Kay im Schlepptau hinterher.

Der Brennkessel war von Löchern durchsiebt und alles war damit beschäftigt, zu retten, was zu retten war. Wenig später hatte die Gemeinschaft die Katastrophe im Griff. Jetzt erst kam der Ortsvorstand in Form von Jeanne dazu, Erkundigungen über den Hergang dieses Desasters einzuholen. Sie hörte, dass sich ein Trupp bewaffneter Schurken genähert hatte, der sofort beim Eintreffen die Bevölkerung terrorisierte. Anscheinend hatte sich jemand in den Kopf gesetzt, bei ihnen Schutzgeld zu erpressen. Fürs Erste hatten sie sich damit begnügt, eine Salve Geschosse auf die Destille niederregnen zu lassen und eine Drohung auszusprechen. Sie wollten wiederkommen, um die erste Rate für ihre ‚Versicherung' zu kassieren. Sollte man sich weigern, wäre mit Löchern in Personen zu rechnen.

Kay fiel als Erstes die Polizei ein. Dann erinnerte er sich daran, dass es nur um eine geduldete, nicht aber um eine legale Einnahmequelle handelte. Er hatte auch mitbekommen, dass es hier genau drei Waffen gab, was eine wirkungsvolle Verteidigung fast unmöglich machte. Beunruhigt schaute er auf Jeanne. Diese strahlte eine Sicherheit aus, die einer Anführerin angemessen war. Sie verteilte Aufgaben an ihre Schutzbefohlenen, um den bisher entstandenen Schaden zu minimieren. Kay sah ihr an, dass sie noch keinen Plan hatte, wie mit der Bedrohung umzugehen war, nichts zu überstürzen war das Gebot der Stunde.

„Wer könnte das gewesen sein?" „Gute Frage", sinnierte Jeanne, die keinen blassen Schimmer hatte. „Nach Allem, was ich gehört habe, klingt das nach einer Meute, die dies nicht zum ersten Mal tut." Sie warf ihre Hände in die Luft. „Aber wir werden uns das nicht gefallen lassen!" Kay schlang seine Arme um sie. „Ich bin sicher, dir wird etwas einfallen", tröstete er sie. „Wenn ich nur wüsste, was", grübelte Jeanne, die jetzt auch ihren Fast-Ehemann umarmte. „Morgen ist auch noch ein Tag", erwiderte dieser und legte seine Lippen auf den Mund seiner Geliebten, um es ihren Zungen zu ermöglichen, sich liebevoll zu begegnen.

Jeanne drückte ihn rückwärts gegen die Umrandung des Betts, bis er sein Gleichgewicht verlor und auf dem Nachtlager landete. Aus einer Schublade entnahm sie einige Tücher, setzte sich auf seine Brust und begann, seine Hände an das Bettgestell zu binden. Kay beobachtete ihre Vorfreude auf die kommenden Ereignisse. Nie wurde es langweilig mit dieser Frau und er genoss, dass sie immer genau wusste, was sie wollte. Als sie ihn aus seiner Hose befreite, zierte ihn längst eine ordentliche Erektion. Auch seine Füße wurden jetzt am jeweiligen Pfosten fixiert. Jeannes linke Hand fuhr von seinem Bauchnabel aus hinauf zu seiner Brust. Die Rechte begann sein Hemd aufzuknöpfen, welches er nicht mehr ausziehen konnte.