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Coco Zamis – Jugendabenteuer 01

Geschichte Info
Die sündhaften Abenteuer einer jungen Hexe.
9.1k Wörter
4.27
25.5k
3

Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 04/26/2017
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Coco Zamis -- Die sündhaften Abenteuer einer jungen Hexe

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Warnung:

Diese Geschichte ist möglicherweise nichts für zartbesaitete Gemüter. Bereits die zugrunde liegende (Groschen)Heft-Horrorserie „Dämonenkiller", von welcher die Spin-Off-Serie „Coco Zamis -- Die Abenteuer einer jungen Hexe" abstammt, hat sich noch nie sonderlich politisch korrekt verhalten und so ist selbiges auch nicht von dieser Geschichte zu erwarten.

Der Zeitgeist der Sechziger und Siebziger oszilliert in den Zeilen mit und ähnlich sexistisch, reaktionär und unreflektiert ist auch diese Story gehalten. Die einzige Anpassung, welche ich im Gegensatz zum Originalstoff vorgenommen habe, sind die untergemengten ironisch anmutenden Formulierungen. Das Genre ist Hardcore-Trash in reinster Dosis, in eine Schublade zu stecken mit den unzähligen Grusel/Horror/Okkultschockern und Exploitation-B/C/Z-Movies aus jenen Jahren. Literarische Feinverkoster und Logiksucher werden mit ziemlicher Sicherheit keine Freude an diesem Sputum haben.

Was den Inhalt anbelangt; irgendwie teile ich die Auffassung vieler, vieler Soziologen und Philosophen, dass in uns allen ein Tier schlummert. Vor allem bei dem männlichen Homo sapiens scheint dies sehr ausgeprägt zu sein, wie auch der Drang sich gerne mal über die brave Moral und Ordnung hinwegzusetzen. Komische Anwandlungen, abgedrehte Gedanken und Fetische gibt's wie Sand am Meer, in dieser Geschichte werden - schlicht und dumpf - einige davon bedient.

Es mag grenzwertige Passagen im Text geben und ja, die sind beabsichtigt. Warum? Weil die Vorlage damit dereinst schon plump provozierte (und bis heute nie abgestraft wurde, was unverständlich ist) und der „Härtegrad" für heutige Verhältnisse (im Vergleich zu anderen Stories hier auf Literotica oder auch normal erscheinenden Dark-Romantic-Büchern) vermutlich sogar eher seicht ausfällt.

Und nein ... Ich bin weder gestört, noch ein Frauenhasser oder sadistisch veranlagt. Verschont mich bitte mit anklagenden Kommentaren. Mir war lediglich danach, einmal infantilen, schmutzigen Trash zu schreiben. Die Story muss nicht gefallen. Macht den Test, dann wisst ihr, worauf ihr steht und worauf nicht.

Anmerkung: Die Inhalte dieser Geschichte sind ein reines Produkt der Fantasie. Das Copyright der Charaktere und einiger Handlungselemente liegen bei den entsprechenden Inhabern.

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introductio:

Sie ist jung.

Sie ist schön.

Sie kennt jedes Laster.

Sie ist eine Hexe: Coco Zamis

In einer Welt der Dämonen ...

Sie leben mitten unter uns - im Verborgenen. Nach außen hin führen sie ein ganz normales Leben, sind Rechtsanwälte, Ärzte oder der nette Nachbar, der Ihnen soeben die Tür öffnet. Doch hinter ihrer menschlichen Fassade lauert der Alptraum. Sie verwandeln sich in Vampire, Werwölfe, Ghoule, Freaks und weitere Geschöpfe der Nacht. Als Schwarze Familie leben die Dämonen unerkannt unter den Menschen.

... gedeiht die Saat des Bösen

Eine der einflussreichsten Sippen ist die Familie Zamis. Als junge Hexe wird Coco von ihren ehrgeizigen Eltern auf das Schloss ihres Onkels Behemoth geschickt, um einige Jahre lang in der Kunst der Schwarzen Magie unterwiesen zu werden. Mit ihrem außergewöhnlichen Talent scheint es nur eine Frage der Zeit, wann sie als begnadete Hexe in den Schoß ihrer Familie zurückkehren wird. Doch da verliebt sie sich in einen Sterblichen.

... und kämpft eine junge Hexe um ihre Freiheit.

Coco Zamis ist eine Außenseiterin in ihrer Sippe. Sie verabscheut die Rituale der Dämonen und schützt Menschen vor deren Übergriffen. Ihr Vater sieht mit Unbehagen, wie Cocos allzu menschliches Verhalten den Ruf der Zamis-Sippe zu ruinieren droht. Deshalb lädt er zu einem Sabbat ein, auf dem Coco zur echten Hexe geweiht werden soll. Auf dem Höhepunkt hält Asmodi, der Fürst der Finsternis, um ihre Hand an. Als Coco ihn abweist, nimmt das Unheil seinen Lauf... fortan wird sie unentwegt hineingezogen in die Intrigen der Schwarzen Familie, die erpicht darauf ist, sie zur dunklen Seite zu bekehren und die keine noch so schändliche Machenschaft scheut dies zu erreichen.

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Coco und das vielseitige Grauen

Schrilles Geschrei hallte durch meinen Kopf. Lederne Schwingen schlugen wild und schabten über Gestein. Scharfe Krallen fuhren zischend durch die Luft. Magische Felder spratzelten in der Dunkelheit und tief intonierte Bannsprüche wurden geschleudert und erfüllten den Raum. Welchen Raum?, fragte ich mich.

„Coco! Steh nicht herum wie zu Stein erstarrt! Mach dich gefälligst nützlich!"

Die autoritäre Stimme riss mich augenblicklich mitten hinein ins Geschehen. Sie gehörte meinem Erzeuger, Michael Zamis, dem Patriarchen unser liebenswerten kleinen Familie, schwarzblütiger Herkunft. Sein Wort war Gesetz und hatte die unangenehme Eigenart an sich, dass selbst ich, die ich prädestiniert war, oftmals gegen seine Regeln zu verstoßen, geradezu unter Strom stand, wenn er losbrüllte. Unversehens orientierte ich mich.

Wir befanden uns in dem weit verzweigten Kellern unter unserem Anwesen, der Villa Zamis in Wien in der Ratmannsdorfgasse. Von außen ein prächtiger Bau, dem man ansah, dass wir wohlhabend waren und unsere Ruhe schätzten, wie die von Mauern und Zäunen ausgedehnte Gartenanlage rund um das Domizil verdeutlichte. Für gewöhnliche Menschen waren wir nur eine alteingesessene Wiener Familie, für die Unterwelt jedoch, waren wir die vorherrschende schwarze Sippe, die in der Stadt das Sagen hatte.

Eine Position, die vielen konkurrierenden Dämonen ein Dorn im Fleische war und die nichts unversucht ließen, uns diesen Titel streitig zu machen. Man konnte fast die Uhr danach stellen, in welch regelmäßigen Abständen sich niedere Höllenkreaturen erhoben, um uns, oder besser; meinem Vater, das Leben zu erschweren. Denn hauptsächlich war er es, der sich seinen Status erhalten wollte, mir hingegen, war es relativ egal, da ich die ewigen, nimmer endenden Machtkämpfen eh gründlich satt hatte. Aber als jüngste Tochter und „Menschenfreundin" gab man auf meine Meinung keinen Cent und so wurde ich immer wieder -- ob ich wollte oder nicht -- in diese unsäglichen Fehden mit eingebunden. So auch dieses Mal.

„Asmodi soll dich holen Coco! Würdest du bitte deinen süßen Arsch in Bewegung setzen und uns endlich beistehen? Dieser Scheißkerl ist ganz schön in Rage!"

Eine weitere Stimme. Jene von meinem entzückenden Bruder George. Nicht das man einen falschen Eindruck von ihm bekommen soll, normalerweise spricht er nicht so gossenhaft, aber wenn er kurz vor einem Schweißausbruch steht, wird er schon mal etwas roh und gemein. Im Gegensatz zu meinen Vater, kann er -- an guten Tagen -- ganz nett und vernünftig sein. Aber dies scheint kein guter Tag zu sein.

Wo war ich? Orientierung. Die Kellergewölbe unter unserer Residenz, tief unter der Erde, so tief, dass man sich hier wortwörtlich die Seele aus dem Leib schreien konnte, ohne droben an der Oberfläche je erhört zu werden. Und das war auch Sinn der Sache. Hier unten ließen sich allerlei Schandtaten anstellen, von denen man oben am Tageslicht besser nichts erfuhr. Der Beschwörungsraum war recht groß, ein Dutzend Fackeln blakten an den schiefergrauen Wänden, von denen das Gekreische und Geschlage der Flügel widerhallte.

Das monströse Getöse kam von einem Wesen, welches sich wie tollwütig in einem mit Kreide gezeichneten Pentagramm gebärdete. Faszinierend und gleichsam erschreckend war, dass es keine feste Gestalt zu haben schien. Mal war es gedrungen und mickrig, dann dehnte es sich zu einer länglichen Form. Mal besaß es Flügel, dann wiederum Auswüchse mit Krallen. Noch während ich zuschaute, bildete sich aus der gräulich wabernden, geleeartigen Masse eine Tatze heraus, die wuchtig auf das magische Schild einhieb, dass sich um den Bannkreis spannte.

Bläulich rote Funken stiebten von der Zauberglocke und ließen es unheilvoll aufleuchten. Mein Vater und mein Bruder standen rechts und links von mir, beide hatten die Füße fest am Boden und die Hände vor sich vom Körper gestreckt, gen des magischen Schutzfelds. Ihre Münder murmelten vor sich hin, zweifelsfrei verstärkten sie den Schirm, um dem Wüten des darin gefangenen Dämons entgegenzuwirken. Offensichtlich hatten sie damit aber ihre Probleme, weil die Kreatur sich weigerte eine fassbare formstabile Manifestation anzunehmen. Ich beschloss einzugreifen. Keine Ahnung, warum ich mich erst hatte vergegenwärtigen müssen, um ein Gefühl für die Wirklichkeit zu bekommen. Ich fühlte mich ein bisschen wie vom Schicksal ins kalte, trübe Wasser geworfen.

„Ist ja schon gut... ich bin da! Kann man euch keine Sekunde alleine lassen, ohne das ihr euch mit irgendwelchen bösen Jungs anlegt?", rief ich Michael und Georg zu und festigte meinen Stand, stemmte meine in HighHeels steckenden Füße gegen den steinernen Grund, leerte meinen Geist von unnützen Gedanken und fixierte den Dämon. Meine geschminkten Lippen reihten sich in die geflüsterte Litanei ein und sofort merkte ich, wie der geschwächte Zauber wieder an Energie gewann.

„Pass bloß auf Fräulein! Reiß den Schnabel nicht zu weit auf! Du weißt genau, in was für einer kniffligen Lage wir momentan stecken! Statt dich auf Partys rumzutreiben, mit Menschenburschen anzubandeln und das schöne Leben auf meine Kosten zu nutznießen, könntest du dich ruhig mal vorteilhafter einbringen!", kam prompt die zu erwartende Schelte von meinem Vater, in dessen Augen ich stets gerne die größte Schande der Familie darstellte.

George, am schwitzen, sprang ihm unvermittelt bei. Wie so häufig, um sich lieb Kind bei ihm zu machen.

„Wie siehst du überhaupt aus? Bist du im Jagdmodus? Wolltest du wieder einmal einen dummen, niedlichen Menschen vor bösen schwarzen Messen bewahren und ihm dann seine Jungfräulichkeit abluchsen?, feixte er und fügte ein paar neue Silben dem dunklen Sprechgesang bei, woraufhin die wandelbare Masse im Pentagramm entsetzlich schrie.

War ja klar, dass sie sich wieder gegen mich verschworen. Dabei hatte ich mir nur einen Abend zum ausspannen gewünscht. Eventuell mit Ausweitung auf die gesamte Nacht. Wer in dieser Familie aufwuchs, brauchte dringend ab und zu Abstand. Besonders wenn man den Schmähruf hatte, ein Lämmchen unter reißenden Werwölfen zu sein.

Auch Vater musterte mich daraufhin genauer.

„Aufreizender ging's wohl nicht? Georg liegt anscheinend nicht so falsch. Hattest du vor dir ein Menschlein zu suchen oder hast du dich besinnt und hast die Einladung zu einer Festivität der schwarzen Familie angenommen? So verrucht erkenne ich dich ja kaum wieder!"

„Vielleicht färbt auch Lydias Einfluss langsam auf unsere kleine Coco ab!" ergänzte mein Bruder stichelnd und mir entging nicht sein funkelnder Blick, der über mein Äußeres strich, obwohl und trotz ein feindlich gesonnener Dämon in unweiter Nähe für einen höllischen Krawall sorgte. Lydia war meine ältere Schwester, im Gegensatz zu mir, frönte sie dem ausschweifenden Lebensstil unserer Sippschaft.

„An soviel Glück glaube ich nicht!" murrte Michael Zamis und betrachtete mich ebenfalls nochmal vom Scheitel bis zur Sohle. Ich stöhnte innerlich. Immer wieder diese Beschau, als wäre ich ein leckeres Stück Fleisch auf dem Markt. Eine Ware, die es immer wieder zu bewerten galt und deren Frist geprüft werden musste, bevor sie ablief. Es war ätzend. Entwürdigend. Und absolut normal innerhalb der schwarzblütigen Sippen. Man musste lernen es zu ignorieren.

„Kann euch doch herzlich egal sein, was ich vorhatte! Als wenn es euch interessieren würde, wen oder was ich flachlege! Wenn es ein Mensch ist, lebt der eh nicht mehr lang genug, um sich damit zu brüsten, weil er keine 24 Stunden später bestimmt ein sabbernder Freak ist oder eines furchtbaren Todes gestorben ist, glaubt mir, ich weiß wovon ich rede!" fauchte ich zurück und intensivierte meine Zauberkraft, was den Wechselbalg dermaßen traf, dass er sich unter der Kuppel kräuselte und verformte. Die Töne die er dabei ausstieß, zehrten an den Nerven.

Unbestritten, für ein Ritual war ich definitiv nicht richtig angezogen. Michael und Georg trugen die üblichen langen, schwarzen Gewänder über ihren sonst nackten Körpern, wie es sich für eine ordentliche Zeremonie gehörte. Meine Garderobe war weniger ritualisiert, hatte dafür aber eine ganz eigene Magie. Zumindest wenn man sexuelle Anziehungskraft als Zauberei deklarierte.

Neben hohen schwarzen Crazy Heels, die sich denkbar schlecht zum Ausweichen vor Angriffen eigneten, verliehen sie mir aber wahnsinnig lange Beine und einen verführerischen Po, der von einem nachtschwarzen, mit einem gewundenen Paillettenmuster besetzten, Cocktailkleidchen bedeckt wurde... mal mehr, mal weniger. Der fein gewebten Stoff, welcher sich eng an meinen Körper schmiegte, jede Rundung hervorhob und zu meiner hellen Haut, dem dunkelrot gefärbten Mund, und meiner rabenschwarzen Mähne einen wunderbaren Kontrast bot, hatte so manche Knie weich werden lassen.

Ein schmaler Gürtel aus silbernen Münzen um meine Taille -- die ich uneitel als schlank bezeichnen durfte -, sowie eine dazu passende Designuhr am Handgelenk und eine Kette mit einem eingefassten grünen Stein im Dekolletee, der mit meinen grünen Augen funkelnd konkurrierte, vervollständigten meine Erscheinung. Ja, das Outfit war angekommen; ich hatte viele offensive und stille Verehrer und Verehrerinnen an diesem Abend in den Clubs gehabt...oder haben können. Leider war es nicht so weit gekommen.

„Du führst ein ganz schön freches Mundwerk, Coco! Soll das etwa wieder Kritik an mir sein? Oder an der Art wie ich diese Familie leite?", entrüstete sich mein Vater, holte eine Handvoll Kiesel aus einer versteckten Robentasche und schleuderte diese auf den gepeinigten Wandler. Ein Geräusch wie von Glasscherben, die über Kunststoff schleifen erklang, drangen durch das flackernde Schild und bohrten sich in den eingesperrten Dämon. Erneut gellte ein unmenschlicher Schrei auf. Die „Kiesel" rissen klaffende Löcher in die amorphe Gestalt.

„Jetzt vergesst mich doch einfach mal, Teufel noch eins, und kümmert euch um dieses Scheusal! Das sollte doch vor meinem Privatleben Priorität haben oder etwa nicht?", ärgerte ich mich und richtete meine Aufmerksamkeit von den beiden Herren des Hauses fort auf die halb zerfetzte Kreatur des Abgrunds.

Vater knurrte nur und Georg warf mir einen anklagenden Blick zu, nickte dann aber. Wenigstens etwas Einsicht.

„Während du dich in der City amüsiert hast, haben drei von diesen... Dingern unserem Grundstück einen Besuch abgestattet! Einen hat der Hüter des Hauses vernichtet, frag mich nicht, wie er das bewerkstelligt hat, aber es hat lange gedauert. Auf einen zweiten, haben wir ein Rudel Höllenhunde losgelassen. Sie hatten Erfolg, haben sich aber die Mägen an ihnen verdorben, nachdem sie sich an ihm gütlich getan hatten. Sie sind alle krepiert. Nr. 3 hier, tappte in eine unserer magischen Fallen. Wir brachten ihn ins Verlies um ihn zu verhören, voilà Schwesterherz, dass ist geschehen, nun bist du bestens informiert!"

Seinen spöttischen Tonfall überhörte ich geflissentlich. Stattdessen lockerte ich meine Haltung und trat einen Schritt auf das flimmernde Magiefeld zu. Langsam schlossen sich die von den Geschossen angerichteten Schäden am gummiartigen „Leib" der Kreatur wieder.

„Konntet ihr schon herausfinden, um was für eine Dämonenspezies es sich handelt? Die sind mir noch nie untergekommen, wenn ich ehrlich bin...", musste ich zugeben.

„Ein Jammer, aber warum verwundert mich das nicht? Wozu hab ich dich deine gesamte Kindheit über zu Onkel Cyrano geschickt, damit du dort deine außergewöhnliche Begabung als Hexe entdecken und perfektionieren konntest? Wieder einmal stellst du unter Beweis, was für eine Enttäuschung du bist, wenn es drauf ankommt!", brauste Michael Zamis auf und kramte eine weitere Ladung seiner Zauberkiesel hervor.

Ich schüttelte den Kopf und grinste nur noch in mich hinein. Hüfte schwingend näherte ich mich der Energieglocke und begutachtete das eingekerkerte Geschöpf. Versuchte Merkmale zu erspähen und antworte leichthin:

„Ach weißt du Vater, allmählich wird es langweilig: Immer ein und dieselbe Leier. Ich bin mir dessen doch schon lange bewusst, wie stolz ihr alle auf mich seid."

„Bei der Rippe des unheiligen Ignatz! Coco! Vater! Wäre es euch möglich, euren Streit für fünf Minuten zu vertagen? Wir sollten uns jetzt wirklich um unseren unangemeldeten Gast bemühen, sonst stehen wir morgen noch hier!", mischte sich ein ungehaltener Georg ein. Es entlockte mir ein affektiertes Lachen.

„Oh, meinem Brüderchen wird es ebenfalls zu bunt, wie ungewohnt erfrischend. Für gewöhnlich, tanzt du doch immer nach Vaters Pfeife, die Rolle des Schlichters muss ja ganz neu für dich sein."

„Coco! Jetzt ist es gut, halt deinen Rand! Ich habe keine Lust auf kindische Zankerei. Lass uns einen Weg finden, diesen Arschling dort auszuquetschen und dann raus hier! Wir müssen Gegenmaßnahmen entwickeln!", rief er laut und versuchte mäßigend zu sein, doch da kannte er Vater schlecht. War sein Jähzorn erst einmal geweckt, konnte ihn fast nichts mehr so leicht stoppen. Ein schwerwiegender Nachteil... für uns alle.

„Du undankbare Göre! Warte nur, bis wir hier fertig sind, dann wünscht du dir, du wärest diese mitleidige Kreatur! Ich habe dir in letzter Zeit offenkundig zu viele Freiheiten zugebilligt, dass ist dir wohl zu Kopf gestiegen! Unerhört, nun mir gegenüber so einen unverschämten Aufstand zu proben! Ich schicke dich zu Onkel Ingvar, der wird dich Anstand lehren, Fräulein!", entlud es sich in meine Richtung. So war er eben. Herrisch durch und durch.

Außer sich vor Wut, sprach er eine Zauberformel und schmiss die Kiesel. Noch in der Luft begannen sie sich magisch aufzuladen. Das sirrende Geräusch von fliegenden Splittern war zu vernehmen.

In meinem Übermut meinem Vater und meinem Bruder die Stirn zu bieten, drehte ich eine Pirouette, von dem gefangenen Dämon im Bannkreis weg, zu meiner Sippschaft.

„Onkel Ingvar? Ernsthaft? Dem lüsternen Onkel Ingvar? Oh ja, der versteht sicher was davon, mir „Anstand" beizubringen. Womit will er das denn bevorzugt machen? Mit seiner Reitgerte oder seiner Fleischpeitsche? Onkel Ingvar züchtigt doch so gerne junge Mädchen... in seiner Heimatregion ist er berüchtigt für seine verkommene A... auuu!"

Weiter kam ich nicht mit meiner Lästerei, denn eines von den geschleuderten Kieseln, erwischte mich am rechten Oberarm und fügte mir eine brennende Wunde zu, indes die übrigen mehrheitlich das schwarzmagische Schild durchstießen und tiefe Furchen in dem gestaltlosen Wesen hinterließen oder aber -- und das war übel, wirklich übel-- bereits vor und auf dem Feld detonierten.

Mir blieben nur Sekunden, einen Arm hochzureißen und meine Gesichtspartie zu schützen, bevor energetisch krachende Implosionen die Luft zum erzittern brachten und mich von den Füßen fegten. Sonderlich weit flog ich glücklicherweise nicht, die Schockwellen waren nicht derart stark. Aber es genügte, dass ich recht unsanft auf dem Rücken landete und mir leicht den Hinterkopf anstieß.

Ein penetrantes Piepen belegte meine Gehörgänge. Der kalte Stein rieb über die bloße Haut meiner Beine. Grelle Lichtflecken tanzten vor meinen geschlossen Lidern. Vorsichtig rührte ich mich. Ein Ächzen verließ meinen Mund, als ich meinen Kopf hin und her bewegte. Mir taten Ellenbogen und Steiß weh, doch ich schien mir nichts ernstlich gebrochen zu haben. Schwacher Schwindel trübte meine Sicht, nachdem ich die Augen öffnete und mich mühte, meine Umgebung zu sondieren.

Die aufgeladenen Zaubersteinchen hatten ein verdammt heftiges Feuerwerk ausgelöst. Die Hälfte aller Fackeln war erloschen, was zur Folge hatte, dass Bereiche des Kellers der Düsternis anheim gefallen waren. Außerdem baumelten Ketten, die üblicherweise sortiert an Haken und Ringen an der Decke befestigt waren, nun zum Teil klirrend und losgelöst herab. Violette Elmsfeuer züngelten auf einigen Steinen des Gemäuers, Rückstände der übereifrig eingesetzten Magie.