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Das Herrenhaus 01

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"Ja, er ist so glücklich, sie hier zu haben."

Dieses Mal fiel es mir auf. Es hörte sich so an, als ob meine Ankunft erwartet wurde! Ich hatte keine Ahnung, warum sie so redeten. Aber es schien für sie eine Tatsache zu sein. Ich war verwirrt. Ich hatte nie dieses seltsame Gebäude von innen gesehen und den Mann aus der Bäckerei hatte ich nur einmal gesehen.

"Es könnte einen interessanten Abend geben, das glaube ich schon."

Beide Frauen kicherten bei den Bildern, die sie sich vorstellten. Ich fühlte mich unwohl.

Aber bevor ich sie noch fragen konnte, um mehr darüber zu hören, stoppte ein langes Heulen jeden Gedanken von mir. Die Haare standen mir zu Berge. Es war nicht bedrohlich, da ich sicher im Inneren des Gebäudes war, aber es hatte so einen unheimlichen Ton, dass ich sicher war, dass ich niemals etwas Vergleichbares gehört hatte. Und dann gab es eine Antwort auf das Heulen innerhalb Hauses.

Dies war deshalb so erschreckend, weil es anscheinend direkt aus dem Nebenraum kam. Mich so deutlich unter Schock zu sehen, überraschte die beiden Zofen sichtlich. Sie schienen meine Sorge nicht zu verstehen.

Im nächsten Augenblick trat der Mann namens Richard in den Raum ein, mit dem dunklen grauen Wolf an seiner Seite. Sofort bedeckte ich mich erschreckt so gut wie möglich selbst mit meinen Händen. Ich fühlte mein Gesicht heiß werden.

"Meine Dame Maria-Eva, bitte entschuldigen Sie diese Ungehörigkeit, aber dies ist so wichtig, dass wir es uns nicht leisten können zu irren. Mein Bruder Wolf muss seine Empfindung sicher bestätigen. Zofen, trocknet die Herrin und haltet sie mit ihren Armen und Beinen ausgestreckt -- JETZT! "

Im nächsten Augenblick, gehorchten beide sofort und packten meine Arme, holten mich aus dem Wasser und trockneten meinen Unterleib blitzschnell, um dann mich an allen vieren festzuhalten.

Ich war fassungslos, wie der Wolf näher kam und zwischen meinen Beinen intensiv schnüffelte, während ich hilflos errötete. Dann leckte er meine Schamlippen und ich fühlte seine raue Zunge. Es war als ob eine elektrische Entladung mich traf, die durch meinen ganzen Körper strahlte. Ich war fassungslos, als alle dabei zusahen, wie der Wolf wimmerte aufgeregt und dann sehr kurz bellte. Und trotz der Demütigung fühlte ich die Wärme, als das Blut in meinen Unterleib strömte.

„Wie ich dachte... Meine Dame Maria, Sie dürfen sich wieder anziehen. Dann können wir reden. Zofen, holt bitte das Kleid für die Herrin, über das wir geredet haben."

Kapitel 4

Meine Verwirrung war komplett, als die beiden das Zimmer so schnell verließen, wie sie hereingekommen waren. Augenblicke später erhielt ich ein weißes Seidenunterhemd als einzige Unterwäsche. Beide Zofen bemühten sich dann ausgiebig, mir ein Gewand aus burgunderrotem Stoff anzulegen, das mit golden und reich bestickten Ärmeln ausgestattet war. Es hatte einen langen aber dezenten Schlitz auf der rechten Seite des knielangen Kleides. Dann wurden mir goldenen Ohrhänger eingesetzt, die mit blauen Saphiren und roten Rubinen besetzt waren. Ich erhielt eine ziselierte goldene Halskette mit den gleichen Steinen ausgestattet sowie einem zusätzlichen hellen gelben Bernstein, in dem sich eine Art Reißzahn befand. Dann führten sie mich in den Nebenraum, wo mir einSitz gegenüber zwei angrenzenden Flügel-Stühle angeboten wurde. Einer von ihnen wurde von Richard, besetzt, während der dunkle graue Wolf sich vor dem anderen ausstreckte.

"Lady Maria-Eva, es tut mir leid wegen all der Aufregung. Bitte hören Sie mich zu Ende an, bevor Sie möglicherweise Fragen haben. Lassen Sie mich zunächst sagen, dass der scheinbare Wolf an meiner Seite mein Bruder Walter in seinem Werwolf-Zustand ist. Er bestätigte mit seinen scharfen Sinnen, was ich schon stark vermutete. Wir haben zuvor einen Fehler begangen, deshalb war es wichtig, diesmal sicher zu sein. Die Vorahnung unseres Vaters besagt, dass das Überleben unserer Spezies in Mitteleuropa von dem letzten Baron abhängt. Nur wenn er 1918 mit der schlauen Hilfe von seiner Mutter und ihren guten Beziehungen zu Russland fliehen kann, dann dürfen wir auf ein Überleben unserer Werwolf-Spezies rechnen. Die Mutter von ihm wird jemand mit den Vornamen Maria und Eva sein -- und sie erscheint im Jahr 2018 in der Nähe unserer alten Herrenhaus im Dorf, die heutzutage als Jagdhaus dient. Es wird eine Ruine im Jahr 2018 sein."

Das war viel zu viel für mich. Ich konnte nicht mehr meinen Mund halten. Was er mir erzählte war lächerlich. Werwolf! Flucht im Jahre 1918! Das war Wahnsinn -- weil sie hier im Jahr 2018 lebten!

„Ich weiß nicht, was Sie an Drogen konsumieren, Mein Herr, aber ich denke, dass Sie mich sofort frei lassen sollten, bevor die Polizei hier eine Untersuchung startet. Wir leben hier in 2018 - um Gotteswillen! Und Sie glauben doch nicht wirklich, dass ich Ihr Gefasel über Werwölfe ernst nehme?"

"Hören Sie bitte mich zu Ende an, meine Dame Maria-Eva. Ich werde so schnell wie möglich Beweise vorlegen, aber Sie sollten zunächst die Gründe für unsere Aktionen kennenlernen. Wenn der letzte Baron Steinhart-Wolf nicht entkommen kann, wird die zentrale europäische Unterart der Werwölfe ausgestorben sein. Und er wird nicht fliehen können, wenn seine Mutter nicht in der Lage ist, die Aufnahme von ihm in Russland zu organisieren. Mein Vater hat das zweite Gesicht gehabt -- und in diesem Punkt war es eindeutig. Es ist also wichtig für unser Haus sicherzustellen, dass die Mutter des letzten regierenden Barons aus der Zukunft kommt. Ich und meinem Bruder Walter haben diese Mission im Jahr 1850 zu erfüllen -- und wir sind durch die kombinierten Bemühungen der magischen Kräfte von allen noch existierenden Werwölfe in Mecklenburg in das Jahr 2018 geschickt worden. Wir mussten sicherstellen, dass wir die zukünftige Mutter finden. Und wir dachten, dass wir es getan haben. Ihre Schwester Eva-Maria erschien hier vor einigen Wochen - und sie hatte fast den perfekten Geruch und... "

"Wo ist sie? Was haben Sie mit ihr gemacht? Sie können nicht..." Ich war schockiert!

"Meine Dame Maria-Eva, beruhigen Sie sich, Ihrer Schwester geht es gut und Sie können in einigen Minuten mit ihr reden. Aber bitte hören Sie mich zu Ende an, ich brauche das, um die ganze Angelegenheit vollständig zu verstehen, bevor wir entscheiden können. Ihre Vornamen waren Eva und Maria, ebenso wie die Vorahnung sagte. Es war fast zu einfach, als Ihre Schwester es mochte mit, Walter, dem amtierenden Baron unserer Länder zu sprechen. Natürlich war er in seiner menschlichen Gestalt. Er hatte ihr Vertrauen gewonnen und erzählte ihr über die Mission, während er sie unsere Baronie vorstellte. Anfangs war sie begeistert gewesen und hatte beschlossen, ihn als Verlobten zu akzeptieren, und das ist sogar öffentlich bekannt gemacht worden. Damals vereinbarten sie mit gefälschten Papieren in 2018 ihre Abreise mit einer Yacht von Wismar zu dokumentieren. Sie genoss den Gedanken, eine Baronin zu werden. Allerdings war sie weniger begeistert, als sie merkte, dass unsere Ländereien im Jahre 1850 dünn besiedelt sind und kulturelle Veranstaltungen selten sind. Walter und ich, wurden wir mehr und mehr unsicher über sie. Dennoch konnten wir sie nicht gehenlassen, da die magische Energie bereits ausgegeben worden war, um sie in das Jahr 1850 zu transportieren. Unsere Vereinbarung mit dem Yachteigner hatte vorgesehen, dass das Segelboot innerhalb von zwei Wochen als gekentert erklärt werden sollte. Das können wie nicht mehr ändern, also dürfen wir sie im Dorf nicht wieder auftauchen lassen. Das kann Kontrollen durch die Polizei auslösen -- und das ist etwas, was wir uns überhaupt nicht leisten können. Kurz gesagt, es wurde schnell klar, dass wir die falsche Person gesucht hatten. Ihre Schwester hatte uns vorher erzählt, dass Sie den Namen Maria haben. Nun, nachdem wir erfuhren, dass Sie den Vornamen Maria-Eva haben... Laut Walter haben Sie den perfekten Geruch -- und er ist sich sehr sicher darüber - Sie sind das perfekte Gegenstück für ihn. ... Und hier sind Sie."

"Das ist unerhört! Sie können Menschen nicht entführen! Dies ist kriminell! Sie haben meine Schwester betrogen und verführt, nur zu Ihrem Willen! Und jetzt sagen Sie mir, dass Sie mir das gleiche antun wollen! Und ich bin auch verheiratet!" Ich war mehr als empört.

"Sie können jetzt mit Ihrer Schwester sprechen -- und ihre Meinung über uns hören. Ich kann Ihren Ärger verstehen, aber Sie sollten unsere Situation auch verstehen. Jedes Jahr, werden zumindest einige von uns sind Werwölfe erschossen, weil es eine Kampagne gibt um Wölfen und Werwölfen gleichermaßen auszulöschen. Für uns ist es ein Krieg ums Überleben. Und es ist ebenfalls eine Notwendigkeit für uns, den richtigen Partner zu erobern. Vielleicht ist es nicht legal, was wir zu tun beabsichtigen, aber wie Napoleon sagte, im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt... "

Er winkte den Zofen, damit sie meine Schwester holten. Eine Minute später erschien sie in einem blauen Gewand, im Schnitt ähnlich wie meines. Sie eilte zu mir, umarmte mich.

"Maria, ich habe so hart versucht Dich zu überzeugen, Dein Schicksal zu vermeiden, aber hier bist du jetzt. Ich habe jede Nacht über unsere Schicksale geträumt, seit ich diesen Brief an Dich schrieb. Ich habe nie gedacht, dass mein eigener Traum mein Schicksal werden könnte, aber meine Träume sagen mir das jetzt."

" Eva, bist Du in Ordnung? Du sprichst als wärest Du auf Drogen? Was haben sie Dir getan? Du hättest mich fragen sollen, bevor Du solche Dummheiten machst!"

Ich versuchte, einen vorwurfsvollen Ton zu vermeiden, aber ich konnte einen Unterton in meiner Stimme nicht ganz unterlassen.

"Maria, Du musst mit eigenen Augen sehen, was mir passiert ist und mit dem eigenen Körper spüren, was passiert, wenn ein Werwolf Dich schützt und streichelt. Ich bin wirklich von dieser Art von Leidenschaft überwältigt, aber ich bin nicht für die Landschaft von Mecklenburg und auch nicht für den Zeitraum von 1850 gemacht, aber möglicherweise bist Du besser für beides geeignet. Ich will nicht mehr sagen, damit Du Dir Dein eigenes Urteil bilden kannst."

"Lady Maria, Ich sagte, dass ich Beweise liefern werde. Wir sollten das Dorf jetzt besuchen, damit Sie es verstehen. Wir haben nicht mehr viel Zeit, da Sie wieder in Basel am Freitag erwartet werden, aber spätestens am Samstag. Und Ihr Mann mag bis zu diesem Tag warten. Aber falls Ihr Handy nicht beantwortet wird und Sie nicht mehr im Gasthof sind, dann mag er eine Vermisstenanzeige starten. Polizei wird in der Umgegend des Dorfes suchen. Alle von uns aus unserer Zeit werden zurückgehen, bevor das passiert. Eine von Ihnen beiden hat in unserer Zeit zu bleiben. Die andere wird zurück zu Ihrer Zeit geschickt und zu Ihrem Ehemann, Lady Maria, da Sie eineiige Zwillinge sind."

Ich war fassungslos. Die Männer verhielten sich inzwischen eher höflich, aber sie waren rücksichtslos. Sie wollte diesen verrückten Plan überhaupt nicht akzeptieren!

"Herr Baron, ich verlange, dass Sie meine Schwester und mich sofort freigeben. Entführungen sind ein schweres Verbrechen -- und Sie werden durch das Gesetz bestraft werden, wenn mein Mann Anzeige erstattet!"

"Lady Maria, Sie haben anscheinend nicht gut genug zugehört. Baron Walter hat öffentlich verkündet, dass er eine Verlobte hat, die den Namen Eva-Maria Isegrim trägt. Wenn keine von euch beiden als Verlobte auftaucht, erscheinen Gerüchte über Entführung in unserer Zeit. Und wir können uns als Werwölfe Gerüchte nicht leisten, da es genug Verdacht über uns gibt. In unserer Zeit werden Wölfe und Werwölfe gejagt, um ausgelöscht werden, wo immer möglich. Sie können es nicht verstehen, aber wir müssen auch ein Opfer machen. Die Balance zwischen unserer Zeit in 1850 und Ihrer in 2018 muss gehalten werden. Um jemanden in unserer Zeit zu halten, müssen wir jemanden aus unserer Zeit an Ihre Zeit senden, und zwar mit der Identität von Maria-Eva zu senden. Und es kann nur eine mit Werwolf-Genen sein, um das Gleichgewicht zu halten. Sie beide haben diese Gene, also müssen wir das Gleichgewicht halten."

Ich glaubte meinen Ohren nicht. Hatte ich die Werwolf-Gene? Was für ein Blödsinn war das? Und warum sagte ihre Schwester nicht auch etwas gegen seine Worte?

"Eva, steh' dort nicht schweigend herum. Sage ihnen, dass das Wahnsinn ist und dass Du das nicht akzeptierst! "

"Maria, Du magst es nicht glauben, aber ich habe starke Vorahnungen bekommen, seit ich hier angekommen bin. Ich weiß, dass Du kämpfst, um Dein Schicksal zu vermeiden, aber Du wirst es akzeptieren und Dein Schicksal annehmen. Und Dein Schicksal ist es, die Partnerin dieses Werwolfes Walter zu werden und gleichzeitig als Baroness Eva-Maria von Steinhart-Wolf seine menschliche Frau zu werden. Ich weiß das, weil ich Deinen Grabstein in Russland in meinen Träumen besucht habe, mit Eva-Maria darauf eingraviert. Du wirst sehr zufrieden sein, auch wenn Du anfangs mich und Deinen Mann vermissen wirst. Mein Schicksal ist so klar wie Deines - in meinen wiederholten Träumen. Maria-Eva, die Frau von Siegfried Gruber werde ich sein, und ich werde mit ihm leben in Davos, was ihn glücklich machen wird. Er wird nie erfahren, dass ich deine Schwester bin sondern bis an sein Ende denken, dass ich Maria-Eva bin. In meinen Träumen werden wir durch einen Werwolf geschützt, er wird sein menschliches Leben opfern und dauerhaft als ein Wolfshund zu leben."

Dies war sehr gespenstisch. Eva sprach mit solcher Gewissheit, dass ich zitterte. Gleichzeitig war ich sauer auf Eva. Wie könnte sie es wagen so zu denken, noch weniger es in der Öffentlichkeit herauszuposaunen?

"Eva, ich kann nicht glauben, dass Du das wirklich sagst. Es ist mein Mann über den du da redest. Wie kannst du sagen, dass Du ihn täuschen willst und mich gleichzeitig auch verraten? Dies ist verachtenswert und egoistischen Deinerseits!"

"Maria, lass' uns annehmen, Du wärest an meiner Stelle. Was würdest Du an meiner Stelle tun, wenn Du hier lebst? Sagst Du ihm, dass seine Frau im 18. Jahrhundert gestrandet ist? Lässt Du ihn um seine unerreichbare Frau trauern, während Du selber im Irrenhaus landest? Sei Dir sicher, wenn Du es ihm sagst, dass Du dorthin geschickt werden wirst oder Du wirst wegen Fälschung von Papieren und potenziellen Mord angeklagt. Er ist ein Mann der Wissenschaft. Er wird nie glauben, dass Zeitreise möglich ist und Werwölfe existieren. Am Ende wird er seine Frau verloren haben und seine Schwägerin landet in der Irrenanstalt oder im Gefängnis. Nimmst Du an, dass ihn das glücklich macht? Nun, wer ist nun hier egoistisch? Wenn die Alternative ist, dass er glücklich lebt in Davos und nur seine ungeliebte Schwägerin vermisst, die angeblich mit einem Segelboot verunglückt ist?"

Das machte mich sprachlos. Eva hatte natürlich Recht, dass Siegfried ein Mann der Wissenschaft war. Richtig auch, dass niemand glauben würde, dass als Grund für das Verschwinden einer Person Zeitreise anzunehmen war. Natürlich erkannte sie, dass der Anspruch Eva-Maria zu bleiben, während ihre Schwester im angenommen Fall im Besitz der Papiere von Maria-Eva zu Vermutungen führen würde, wie sie in den Besitz dieser Papiere gekommen war.

"Eva und Maria, das können Sie später erörtern. Und seien Sie versichert, Sie haben die volle Freiheit der Entscheidung, unter der Bedingung, dass eine von euch hier bleibt und die andere zurück ins 21. Jahrhundert mit der Identität von Maria-Eva geht. Wir werden eine Baroness mit den Vornamen Maria und Eva haben, und kümmern wir uns nicht darum, in welcher Reihenfolge -- zumindest werde ich das nicht, während Walter... Jetzt ist es wichtig, dass Maria-Eva unser Dorf im 19. Jahrhundert kennenlernt. Dies wird ihr die Wahrheit zeigen und ihr die Fähigkeit geben, eine informierte Entscheidung zu treffen."

Das war Machiavelli pur! Richard ließ uns beide die Entscheidung treffen, wer bleiben sollte. Ich sah ihn wütend an.

"Ich werde die nächste Möglichkeit zu entkommen nutzen und dann die Polizei rufen! Sie können mich nicht zwingen, hier zu bleiben. Dies wird nicht passieren -- Punkt!"

"Schön -- wenn Sie das tun, haben Sie schon Ihre Entscheidung getroffen. Eva-Maria wird als Maria-Eva zurückgeschickt. Sie kommen früher oder später zu uns, da Sie gerade im 19. Jahrhundert sind. Wir brauchen noch nicht einmal nach Ihnen suchen. Sie haben hier kein Geld und keinen Platz zum Wohnen. Nur wir können euch zurück ins 21. Jahrhundert transportieren. Und wir werden die offerierte Möglichkeit nutzen, als Verlobte die Frau nach unseren Vorgaben zu haben."

Der Wolf an der Seite von Richard wimmerte aufgeregt, wie Richard seine Ansicht über meine vergebliche Drohung detailliert darstellte. Ich war fassungslos, als ich erkannte, dass wenn ich wirklich im 19. Jahrhundert war, er wohl recht hätte. Es dämmerte mir, dass ich keine Macht hatte, sie zu zwingen das zu tun was ich wollte. In diesem Jahrhundert war es undenkbar mit einer Strafverfolgung gegen einen Baron durch eine Frau mit keinerlei Einfluss erfolgreich zu sein. Ich konnte nicht zur Polizei gehen und ihnen sagen, dass ich und meine Schwester aus dem 21. Jahrhundert entführt worden waren - vor allem wenn meine Schwester die Verlobte vom Baron war.

"Mein Herr, ich werde mit Ihnen zusammenarbeiten, wenn auch nur um das Leben meiner Schwester Eva nicht zu erschweren."

"Lady Maria - das ist eine kluge Entscheidung. Glauben Sie mir, wir würden nichts erzwingen, wenn das Überleben unseres Hauses nicht gefährdet wäre. Ich schlage vor, dass wir sofort mit der Kutsche fahren. Lady Eva bleibt besser hier zur Vermeidung von Verwechslungen im Dorf."

Einige Minuten später saßen Richard sowie sein Wolf und ich in der Pferdekutsche. Langsam aber sicher begann ich wirklich zu glauben, dass ich im 19. Jahrhundert war. Die Kutsche wurde von Laternen mit Kerzen beleuchtet. Der Wolf lag auf dem Boden des Fiakers und erwärmte auf diese Weise meine nackten Unterschenkel. Geistesabwesens streichelte ich seinen Kopf sanft. Sofort blickte er hoch und seine Augen zeigten seine Intelligenz, auch wenn seine Position auf dem Boden so aussah, als wenn er nur ein gut ausgebildeter Hund wäre. Richard lächelte amüsiert.

Der Kutscher startete über die Zugbrücke in den Wald. In der Nähe des Dorfes wandelte sich der Weg in eine Straße mit Kopfsteinpflaster. Es war überzeugend, als ich den Gasthof in einem Zustand mit frischen Holzbalken sah anstatt der verwitterten Rahmhölzer wie ich sie nur ein paar Stunden vorher erlebt hatte. Hinter dem Haus erblickte ich Ställe, wie ich sie während meines Aufenthaltes nicht gesehen hatte. Wahrscheinlich waren sie in 2018 längst abgerissen, da nicht mehr benötigt. Die meisten anderen Häuser sahen ganz anders aus, aber das Gasthaus hatte immer noch die gleiche Form. Es war eigenartig zu begreife, dass dieser Gasthof der gleiche in 168 Jahre sein würde, außer dass um diese Zahl von Jahren gealtert sein würde. Die Bäckerei war auch zu sehen, aber es hatte keins der großen Glasfenster aus dem Jahr 2018, stattdessen hatte es winzige krumme Fenster.

Der Kutscher öffnete die Tür der Kutsche und half uns raus. Dorfbewohner begrüßten uns respektvoll, als wir beim Gasthof hielten.

„Herr Baron, werte Baroness -- wir wünschen Ihnen einen schönen Abend."

Plötzlich erkannte ich, dass ich mit dem Titel Baroness gemeint war. Es fühlte sich eigenartig an. Der Wirt begrüßte uns munter und bestätigte, dass er alles vorbereitet hatte, was seine Herrschaft bestellt hatte. Ich war neugierig, was das war. Eine Minute später wusste ich alles. Das Gasthaus hatte besondere Leckereien und einige schöne Weine für ein Abendessen vorbereitet, die in das Herrenhaus transportiert werden sollten. Außerdem hatte er einen Raum vorbereitet, wo ich mich in Reitkleidung umziehen konnte.

"Lady Maria, Ihre Schwester sagte uns, dass Sie ein ausgezeichnete Reiterin seien. Ich dachte, dass wir über die Wassermühle zum Herrenhaus reiten sollten."

Der Hengst, den ich erhielt, war ein herrliches Tier. Es war wirklich eine Freude auf ihm zu reiten, auch wenn die Dunkelheit nur mit Fackeln beleuchtet wurde. Richard war mit einer ausgestattet, um die Gruppe zu führen und ein Diener hielt am Ende der kleinen Karawane eine zweite Fackel. Richard lächelte amüsiert, als ich freudig den stolzen Hengst tänzeln ließ. Der Wolf umkreiste die kleine Gruppe mit anmutigen Bewegungen und wachsamen Augen.