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Das Open-Air-Konzert

Geschichte Info
Jan und Melanie fühlen sich einander hingezogen, aber...
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Laut dröhnte die Musik über den öffentlichen Platz in der Zitadelle von Spandau. Die Sonne brannte heiß auf die Besucher des Konzertes nieder und ließ diese immer wieder die Getränkebuden aufsuchen. Jan hatte also gut zu tun. So wie es halt immer im Sommer bei solchen Konzerten war. Normalerweise fand er allerdings die Musik nicht so klasse, waren es doch meist irgendwelche Teeniebands, die da auftraten. Die jungen, dürren Dinger kreischten wie die Verrückten um die Wette, um ja die Aufmerksamkeit der Akteure auf der Bühne zu ergattern, und fanden sich ansonsten ja so was von schön, dass es Jan schon fast übel wurde. Er schätzte schöne Frauen ja, aber doch bitte nicht solche dünnen Gerippe, die noch dazu fast seine Töchter sein konnten.

Doch heute war es mal ein Konzert so richtig nach seinem Geschmack. Musiker der alten Garde gaben sich die Ehre, spielten herrlich schöne Titel der 80ziger und rockten voll ab. Das Publikum war denn auch entsprechend mehr in Jans Alter. Einzig, dass hier die meisten Besucher als Paare auftraten, drückte die Stimmung, wo er doch gehofft hatte mal etwas nettes in seinem Alter kennen zu lernen. Frauen um die Mitte 30 kannten ihren Körper, wussten wie dieser reagierte. Sie zierten sich nicht und es gab einige Frauen, die wirklich echt heiße Feger waren. Na ja, wenn er ehrlich war, so hatte er eher von solchen Frauen gehört, wenn sein Kumpel Dirk mal wieder angab, weil er ja der Stecher schlechthin war. Jan war da eher schüchtern und somit zog er meist den Kürzeren im Gegensatz zu Dirk. Jan ging es auch weniger darum eine Frau abzuschleppen. Er war denn doch schon eher dafür sich auf etwas Ernsteres einzulassen, wenn es denn passte. Allerdings musste er auch vor sich selber zugeben, so einem Stelldichein war er inzwischen nicht mehr ganz so abgeneigt, hatte er doch schon eine Weile keinen richtigen Sex mehr gehabt. Fünf gegen Willi zählte ja nun nicht wirklich.

Während er nun also die dürstende Menge mit Getränken versorgte, schaute er sich denn doch mal so ein bisschen um, schaden konnte es ja nicht. Falls da jemand wäre, mit dem er Augenkontakt aufbauen konnte, wer weiß, in zwei Stunden würde er abgelöst werden, hatte er sein Soll erfüllt, da er dies ja nur als Nebenjob betrieb, und die Frauen, die heute das Konzert besuchten, waren ja endlich mal weniger darauf aus einen Star ins Bett zu bekommen, sondern wollten sich eben einfach nur Amüsieren. Vielleicht hatte er ja Glück.

*

Melanie sah ihre Freundin besorgt an, die immer noch unter Kopfschmerzen zu leiden schien. Die Tablette hatte anscheinend nicht gewirkt und die Sonne tat wohl ihr übriges, dass es nicht besser wurde. Sie hatten sich so auf das Konzert gefreut. Schon am Anfang des Jahres hatten sie abgemacht, dass Melanie nach Berlin kommen und ihre Freundin besuchen sollte, wenn das Konzert stattfand. Sie hatte extra Urlaub genommen, diesen dann sogar vehement verteidigen müssen, weil ja sonst die Mitarbeiter mit Kindern im Sommer immer bevorzugt ihren Urlaub bekamen. Aber diesmal hatte sie „Nein!" gesagt, schließlich hatte sie die letzten drei Jahre nur im Winter ihre Reisen machen können, also sollte man ihr auch mal entgegen kommen.

Nun war sie also seit drei Tagen in Berlin und sie hatten es sich so richtig gut gehen lassen, waren Shoppen gegangen und Melanie hatte sich endlich mal ein paar neue Klamotten zugelegt und zwar in allen möglichen Variationen. Sie hatten die Wäscheabteilung mit der reizenden Unterwäsche geplündert und dann hatte sie sich auch noch ein paar Sachen für darüber gekauft, denn in ihrem kleinen Kaff gab es kaum Geschäfte und wenn, dann waren sie übermäßig teuer oder total unmodisch.

Als sie zu Hause waren, hatten sie erst mal eine Modenschau gemacht, wobei Sabrina verzückt in die Hände geklatscht hatte, als Melanie das Outfit vorführte, dass sie auf dem Konzert tragen wollte. Sie hatte gesagt, wenn da keiner Anbeißen würde, dann würde sie in ein Kloster gehen, weil dann hätte sie keine Ahnung. Melanie hatte gelacht und gemeint, dass sie da aber nicht mitkommen würde, denn noch hätte sie viel zu viele erotische Träume, die sie ausleben wolle, um Nonne zu werden. Total albern hatten sie dann am Boden gelegen und sich den Bauch vor Lachen gehalten.

Ja, Melanie wollte auf jeden Fall ein wenig Spaß in der großen Stadt, gab es doch in ihrem Ort immer nur die gleichen Trottel, die von Sinnlichkeit und Erotik soviel Ahnung hatten, wie ein Großstädter vom Kühe melken. Nein, sie hatte sich vorgenommen auf jeden Fall auf ihre Kosten zu kommen und Sabrina hatte sie in diesem Unterfangen noch bestärkt, wusste sie doch, dass Melanie die letzten Jahre sehr unter der Trennung von ihrem Freund gelitten hatte. Die Tatsache, dass Melanie nun endlich mal ein wenig Á la Carte genießen wollte, zeigte Sabrina, dass sie diese Sache überwunden hatte. Überhaupt schien Melanie sich was Männer betraf komplett geändert zu haben. Ihren Erzählungen nach, hatte sie Gefallen daran gefunden sich nicht immer gleich auf alles einzulassen, sondern sich doch erst mal unnahbar zu zeigen.

*

Die Band hatte gerade aufgehört zu spielen und Melanie fragte Sabrina, ob sie ihr vielleicht ein Wasser holen sollte, damit sie noch eine Tablette nehmen konnte.

„Ich glaube das nutzt nicht viel, Melli. Ich vertrage diese Sonne nicht, wenn die so direkt auf mich draufknallt. Außerdem bin ich ja schon mit den Kopfschmerzen aufgewacht. Ich glaube es ist besser, wenn ich nach Hause fahre."

„Na gut, dann lass uns gehen, Süße", antwortete Melanie und wollte sie schon unterhaken.

„Oh nein, mein Schatz. Du bleibst schön hier, schließlich hast du dich schon das ganze Jahr darauf gefreut. Und außerdem, wer soll dich bei mir zu Hause in deinem tollen Outfit bewundern? Sieh mal die Jungs da drüben wären bestimmt echt traurig, wenn du jetzt gehen würdest, die starren doch schon den ganzen Nachmittag zu dir rüber."

„Na, die sind ja nun sowieso nicht mein Fall und ich kann dich doch nicht alleine gehen lassen" , versuchte Melanie einzuwenden, war aber insgeheim froh, dass Sabrina nicht darauf bestand, dass sie mitkam.

„Nix da, du bleibst! Kannst mich ja noch bis zum Ausgang begleiten und einen Haustürschlüssel hast du ja, falls es später wird", gab Sabrina nachdrücklich, aber trotz der Kopfschmerzen mit einem zwinkernden Auge, zurück.

Also willigte Melanie ein und brachte Sabrina bis zum Ausgang. Auf dem Weg zurück zu ihrem alten Platz wollte sie sich dann noch ein Wasser holen, denn bei dem Wetter war es doch besser ein wenig mehr zu trinken.

*

Jan sah sie schon von weitem gezielt auf seine Bude zukommen. Obwohl es langsam zu Dämmern begann, konnte er genau sehen, wie sie sich mit gekonnten Hüftschwüngen um die Leute herum lavierte, die nun mehr und mehr Richtung Bühne drängten, da sich dort eine bekannte Gruppe formierte. Gerade als sie richtig aus der Menge heraustrat und er sie in vollem Umfang hätte bewundern können, wurde er von der anderen Seite des Tresens gerufen. Als er sich dann wieder umdrehte, da stand sie schon direkt vor der Bude und er konnte nur noch ihren Oberkörper sehen. Sie hatte schulterlange, brünette Haare, die sich in großen Locken um ihren Kopf drapierten und ihr hübsches Gesicht umrahmten. Ein leichter pfirsichfarbener Teint ließ ihre Haut so frisch wie einen Frühlingstag wirken. Ihre Stupsnase kräuselte sich leicht. Volle, glutrote Lippen umrundeten ihren entzückenden Schmollmund und in ihren wundervollen grünen Augen lag ein fragender Blick.

„Äh, was möchtest du?", fragte er, nur um sich gleich ziemlich blöd vor zu kommen, denn sie antwortete mit einem leicht amüsierten Grinsen, welches ihre süßen Grübchen hervor zauberte, dass sie dies bereits gesagt habe.

„Oh, dass habe ich dann wohl nicht verstanden, sorry", gab Jan ein wenig zerknirscht zurück.

„Hm, hattest deine Augen wohl woanders.", neckte Melanie ihn und hob dabei fast wie zufällig ihren Brustkorb an, so dass ihre Brüste sich derart durch ihr weißes Top hindurch drückten, als wollten sie ihm gleich entgegen springen.

Eine leichte Röte überzog sein Gesicht, was ihm sichtlich peinlich war, denn er hatte vorher ja gar nicht auf ihren Brüste geschaut, doch nun konnte er gar nicht anders, als ihren herrlichen Busen, den sie ihm entgegen hob, anzustarren. Sie schien keinen BH zu tragen, denn es waren keine weiteren Träger, als die des Tops zu sehen. Die Tatsache, dass ihre Brüste sich ihm so rund und voll präsentierten, brachte sein Blut in Wallungen.

Mit einem fast schon schelmischen Gesichtsausdruck betrachtete Melanie ihn. Er hatte was, dass sie mächtig antörnte, auch wenn sie sich noch nicht bewusst war, was dieses Gefühl verursachte. Jedenfalls schien er genau der richtige Kandidat für ihr Unterfangen zu sein. Einerseits hatte sie den Eindruck, dass er ein lustiger Typ zu sein schien, denn schon von weitem hatte sie seine Mimik und Gestik studiert, andererseits wirkte er jetzt aber auch ein bisschen Scheu, was sie selber für wundervoll hielt, denn sie mochte es, wenn sie einen Mann reizen konnte. Wenn sie es richtig einschätze, dann würde sie mit ihm ein herrliches Katz und Maus Spiel vollführen können. Allein dies ließ sie schon in eine leichte Erregung geraten, welche sich sofort an ihrem Busen bemerkbar machte. Wie von allein hob dieser sich noch ein wenig mehr an und drückte ihre Nippel durch den Stoff.

Hatte Jan sich eben noch gewünscht, er würde endlich auch mal einem heißen Feger begegnen, so fand er es jetzt gar nicht mehr so klasse, dass sie ihn derart konfus machte. In seiner Hose wurde es mächtig eng, bei diesem Anblick. Ihr wissender Gesichtsausdruck, der ihn fast schon zu verhöhnen schien, behagte ihm gar nicht. Für derartige Spielchen war er sich zu schade, brauchte er doch die Klarheit, ob eine Frau Interesse hatte oder nicht. Dennoch reizte sie ihn ungemein und er sah sich schon im Geiste mit ihr im Bett.

Jan schüttelte seinen Kopf, um wieder klar denken zu können und fragte dann, betont harmlos, nochmals nach ihrem Getränkewunsch.

„ Hm, eigentlich wollte ich vorhin ein Wasser. Aber ich denke, die Sonne ist ja fast weg, kann einem also das Hirn nicht mehr so rösten, dann könnte ich auch ein Bier trinken. Also gib mir mal ein Bier", flötete Melanie und sah ihn dabei keck an.

Die nächste halbe Stunde hatte Jan gut zu tun, denn die Gruppe machte eine Pause und so stürmten sämtliche Besucher zu den Buden. Er befürchtete schon, dass sie gehen würde, doch Melanie blieb standhaft an ihrem Platz. Hin und wieder schenkte sie ihm einen lüsternen Augenaufschlag, wenn ihre Blicke sich begegneten und so langsam hatte Jan das Gefühl, sie schien wirklich an ihm interessiert zu sein. Er spielte mit dem Gedanken sie nachher noch auf ein Bier in einer der angesagten Musikkneipen einzuladen. Wenn sie ihm keinen Korb gab, dann könnte er darauf hoffen heute Abend doch endlich mal Glück zu haben. Schon der Gedanke, dass er vielleicht noch heute ein erotisches Abenteuer erleben würde, ließ seinen Schwanz erneut an seinem Hosenstall anklopfen.

Endlich kam die Band wieder auf die Bühne und der Andrang an der Bude nahm ab. Jan spülte gerade die Gläser und überlegte, wie er sie am Besten einladen könnte, ohne dass es zu plump wirkte, als er jemanden seinen Namen rufen hörte. Er drehte sich in die Richtung des Rufers, nur um festzustellen, dass es Dirk war, der mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht direkt neben „seinem heißen Feger" stand. Jan innerlich kochend, denn Dirk schien gerade auf dem besten Weg zu sein ihm diese Perle von Frau wegzuschnappen, so direkt flirtete er mit ihr, trocknete seine Hände ab und kam zu den Beiden rüber.

„Hey Alter, das ist Melanie. Wir haben gerade beschlossen nachher noch ins Brauhaus zu gehen und wollten dich fragen, ob du mitkommst", sagte Dirk und ließ dabei seinen Blick lüstern über Melanies Körper wandern, welche mit einem honigsüßen Lächeln daneben stand.

In Jan arbeitete es, denn was sollte er denn da noch mitgehen, wenn Dirk die Braut sowieso schon klar gemacht hatte. Die Art, wie Dirk die Schöne mit seinen Augen auszog, sagte ihm doch, dass er eh keine Chance mehr haben würde. Es war eigentlich nicht die Enttäuschung darüber, dass er nun nicht zum Zug kommen würde, sondern eher die Tatsache, dass Dirk Melanie nur als eine weitere Eroberung betrachten würde, die ihn besonders in Wut geraten ließ. Sicher er hatte eigentlich momentan auch nur einen erotisches Abenteuer im Kopf, doch andererseits sagte ihm sein Gefühl, dies könnte etwas viel bedeutenderes werden. Sie weckte in ihm den Wunsch sie zu besitzen, etwas, was er noch nie empfunden hatte. Nun aber, nachdem für ihn klar war, dass Dirk ihm zuvorgekommen war, wollte er nicht auch noch dabei sein und zu sehen, wie der bekam, was er selber begehrte. Schon wollte er verneinend auf die Frage antworten, als Melanie einen Schritt zurückging sich aufreizend drehte und dann mit ihrem entzückenden Schmollmund, seine Antwort anscheinend ahnend, sagte:

„Oh, bitte sag nicht nein, ich würde dich gerne mit dabei haben."

Was sollte er denn nun davon halten? Sie verwirrte ihn immer mehr. Reichte ihr Dirk etwa nicht? Oder hatte sie immer noch ein Interesse an ihm? Sie sah umwerfend aus in ihrem recht kurzen Rock, der etwas oberhalb ihrer Knie endete und ihre braungebrannten Beine damit gut zur Geltung brachte. Bei ihrer Drehung hatte Jan sehen können, welch wohlgeformter Hintern sich unter dem Jeansstoff abzeichnete und er spürte seine Erregung erneut aufkeimen.

„Ja, also wenn ihr mich so gerne dabei hättet, dann kann ich ja wohl schlecht „Nein" sagen", gab Jan nun zurück, immer noch völlig unsicher, ob er sich damit überhaupt einen Gefallen tat.

Melanie drehte sich zu Dirk, legte eine Hand auf dessen Schulter und rief begeistert aus:

„Siehst du, ich hab dir doch gesagt, dass er bestimmt mitkommt, wenn ich ihn bitte."

Dirk nickte lächelnd, doch Jan konnte genau sehen, dass auch dieser verwirrt schien, und obendrein wohl eigentlich lieber mit Melanie allein ins Brauhaus gegangen wäre, sich aber nicht getraute ihr die Bitte abzuschlagen. Melanie schien selbst für Dirk ein harter Brocken zu sein. Blieb nur die Frage, was sie eigentlich im Schilde führte? Jan beschloss zwar mitzugehen, aber spätestens dann, wenn sich herausstellen sollte, dass sie nur mit ihm spielte und sowieso Dirk wollte, würde er abhauen. Er war schließlich kein Hampelmann, der nach der Nase einer Frau tanzte. Dies hoffte er wenigstens, denn momentan war durch ihren Gesamtanblick, sein ganzes Blut in Richtung untere Region geflossen und das Denken fiel ihm schwer.

„Wann bist du fertig?", fragte Dirk nun mehr oder weniger sachlich. Es wurmte ihn, dass dieses Rasseweib darauf bestanden hatte, dass Jan mitkam. Sie hatte ihm gesagt, sie würde nirgendwo mit ihm hingehen, es sei denn Jan käme mit. Und das nachdem er ihr erzählt hatte, dass er Jans bester Kumpel sei, dieser ihm aber nie das Wasser reichen könne in Punkto Frauen. Jan hätte schon lange keine Frau mehr gehabt. Irgendwie schien gerade dies aber Melanie zu gefallen, dabei hatte er doch genau das Gegenteil gewollt. Er hatte sie von der anderen Seite der Bude gesehen und ihr schmachtender Blick auf Jan war ihm nicht entgangen. Wäre sie irgend so ein Mauerblümchen gewesen, dann hätte es ihn nicht gestört, aber diese Frau hatte klasse, sah umwerfend aus und dies hatte in ihm den Jagdinstinkt wachgerufen. So eine, die wollte doch nicht so einen Langweiler wie Jan, die musste einen richtigen Mann haben, der es ihr auch ordentlich besorgen konnte. Dirk kam zu dem Schluss, dass Melanie wahrscheinlich gefallen daran fand Jan ein wenig anzuheizen, sich aber bestimmt darüber im Klaren war, dass sie mit Dirk einen besseren Stecher wählen würde. Somit hatte er ihrer Bitte zugestimmt, auch wenn es ihm nicht wirklich recht war.

Melanie selber konnte solche Idioten wie Dirk überhaupt nicht leiden und sie fand, dass dieser einen ordentlichen Denkzettel bekommen musste, damit er mal merkte, was er eigentlich für ein armseliges Würstchen war. Gut, sie hätte natürlich auch einfach auf das Angebot nicht einzugehen brauchen und sich dann einfach Jan schnappen, aber irgendwie wollte sie es auch diesem nicht so einfach machen, der musste mal aus sich raus kommen und vor allem merken, was er für einen netten Freund hatte. Die Idee mit der Kneipe gefiel ihr, denn dort ließe sich das begonnene Spiel bestimmt gut weiterführen. Etwas versteckt, dabei Dirk süffisant anlächelnd, betrachtete sie Jan aus den Augenwinkeln. Eigentlich konnte sie gar nicht verstehen, warum Dirk die ganzen Weiber abbekam, wenn das was er erzählte keine Lüge war, und Jan anscheinend schon lange keine Frau mehr gehabt hatte. Entweder zog Dirk immer diese Masche ab und die Frauen waren so blöd und fielen darauf rein, oder aber Jan war einfach zu schüchtern, was sie viel eher vermutete. Schlecht sah er nämlich nicht aus. Seine kurzen Haare waren ein wenig struppelig, und der Dreitagebart ließ ihn ein wenig verwegen aussehen. Er hatte einen geilen Knackarsch, der in dreiviertel langen Jeans steckte und unter seinem T-Shirt vermutete sie einen recht muskulösen Oberkörper. Nicht zu muskulös, dass es schon abartig wirkte, sondern eher so, dass es einem heiß und kalt den Rücken runterlief, stellte man sich nur vor, man könnte diesen Haut an Haut spüren. Unwillkürlich wurde ihr Atem heftiger bei dieser Vorstellung. Dirk grinste, dachte er doch tatsächlich es würde an ihm liegen, nachdem er ein wenig dichter an sie heran gerückt war.

Jan hatte wegen Dirks Frage kurz auf die Uhr gesehen und festgestellt, dass er in der nächsten viertel Stunde abgelöst werden würde. Während er nun noch die restlichen Gläser spülte kam auch schon Tom, um seine Aufgaben zu übernehmen. Zwei Minuten später stand er vor Dirk und Melanie. Warum er da eigentlich mitging wusste er immer noch nicht so genau, aber irgendwie hatte er auch das Gefühl, dass es für Melanie besser wäre, wenn er mit dabei war. Dirk konnte manchmal unberechenbar sein. Eigentlich fragte er sich sowieso, warum er sich mit diesem Fiesling überhaupt noch abgab, aber sie waren halt schon seit der Schulzeit befreundet und früher war Dirk ein ganz anderer gewesen. Das er sich nicht mehr für eine feste Beziehung interessierte und die Frauen sammelte, wie andere Postkarten, dass kam erst, nachdem seine große Liebe ihn verlassen hatte. So mies, wie Vicky Dirk abserviert hatte, konnte Jan irgendwie schon nachvollziehen, dass Dirk sich nur noch die Rosinen rauspickte.

„So, dann können wir ja endlich!", rief Dirk aus und legte wie selbstverständlich seinen Arm um Melanies Schulter. Diese lavierte sich aber elegant dort heraus, hakte von jeder Seite einen der Männer unter und schon waren sie im Begriff das Konzert zu verlassen, welches noch bis tief in die Nacht hinein gehen sollte.

*

Der Weg von der Zitadelle zur Hauptstraße hin bestand aus Kopfsteinpflaster, welches nun für Melanie doch ein kleines Hindernis darstellte. Schon auf dem Weg zum Konzert hatte sie Schwierigkeiten mit ihren hochhackigen Schuhen gehabt, die sie so gerne trug. Und auch jetzt hakte sie immer wieder mit den Pfennigabsätzen zwischen den Steinen fest.

„Jungs, ich würde die Schuhe am liebsten ausziehen, aber ich habe Angst hier in eine Scherbe oder ähnlichem zu treten", lächelte sie entschuldigend, als sie nun zum dritten Mal versuchte einen ihrer Schuhe aus dessen Gefängnis zu befreien.

„Tja, vielleicht sollte ich dich tragen, dann kommen wir wenigstens noch heute Abend im Brauhaus an", grinste nun Dirk, beifallheischend über seine Idee, Melanie an.

„Das geht doch nicht, ich bin doch viel zu schwer", kam es von Melanie zurück. In ihrem erfreuten Gesicht konnte man allerdings lesen, dass ihr dieser Vorschlag sichtlich gefiel.

„So ein Quatsch! Du bist doch nicht schwerer als eine Feder. Und sehe ich etwa so aus, als wenn ich dich nicht tragen könnte?", entgegnete Dirk nun und warf sich gekonnt in Pose, sodass man das Spiel seiner Muskeln an seinen Oberarmen sehen konnte, trug er doch nur ein T-Shirt mit sehr kurzen Ärmeln.