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Ein halbes Jahr USA - Teil 03

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„Ich hab gehört, du bist jetzt solo", kam sie gleich zur Sache. „Äh ja, ich hab mich vor ein paar Wochen von meiner Freundin getrennt", antwortete ich abwartend. „Sehr gut, und wie findest du Vicky?" Ah, daher wehte der Wind. Ich hatte kurz Angst gehabt, dass sie sich für mich interessierte, was natürlich ziemlich ungünstig gewesen wäre. So war ich erleichtert. Aber irgendwie wunderte ich mich auch, dass ich dieses Gespräch jetzt mit Erin führte. „Ähm, ich finde sie total nett", antwortete ich. „So so, nett also. Nur nett. Also ich soll dir von Vicky sagen, dass sie sich in dich verliebt hat und fragen, ob du mit ihr gehen willst." Ich musste fast lachen. Das war ja wie in der 7. Klasse: Willst du mit mir gehen? Kreuze an: Ja, Nein, Vielleicht.

„Ähm ganz im Ernst, wenn Vicky das wissen will, dann muss sie mich schon selbst fragen."

Erin sah mich prüfend an. Das war ganz offensichtlich nicht die Antwort, die sie erwartet oder gar erhofft hatte. „Ok, versteh ich", gab sie aber zu. „Hab ich ihr auch schon gesagt. Find ich sogar ne gute Einstellung und werde ich ihr ausrichten", erklärte sie und ging wieder ins Zimmer.

Ich fand das ganze zwar extrem albern, aber gleichzeitig machte mein Herz einen Sprung und in meinem Bauch begann es zu kribbeln. Vicky hatte sich in mich verliebt. Dieses unglaublich süße, heiße, lustige Mädchen hatte sich in mich verliebt. In mich. Nicht in Stephan. Nein, in mich.

Ich ging wieder ins Zimmer, in der gerade nur noch Ryan und Britney saßen. Erin war offensichtlich direkt zu Vicky gegangen, um ihr meine Antwort mitzuteilen. Kurz darauf kamen die beiden zurück. Vicky war sichtlich angefressen. Und sie würdigte mich auch keines Blickes mehr. Nach ein paar Minuten stand sie auf und erklärte, ihr ginge es nicht so gut und sie wolle jetzt fahren. Ohne mich anzusehen fügte sie hinzu: „Du kannst noch bleiben ,wenn du willst und Erin bringt dich dann nach Hause." Scheiße, das lief gar nicht gut. Ich ärgerte mich zwar, dass ich es mir mit meiner Antwort verspielt hatte, aber etwas anderes traf mich noch viel mehr: Sie so traurig zu sehen. Sie schien richtig verletzt und das brach mir das Herz. „Ach quatsch. Ich bin mit dir her gefahren, dann fahren wir auch zusammen zurück", versuchte ich zu retten, was zu retten war. Sie sah mich unsicher an, meinte aber nach kurzem Zögern nur: „Ok."

Als wir in ihr Auto gestiegen waren, blieb sie erst mal unschlüssig sitzen. Ich sah, wie es in ihrem Kopf arbeitete und sie sich überlegte, ob sie einfach losfahren sollte oder über das Vorgefallene sprechen. Sie schien sich für Möglichkeit A zu entscheiden und steckte den Autoschlüssel ins Zündschloss. Ich griff schnell nach ihrer Hand und setzte an: „Erin hat mir gerade etwas erzählt..."

„Ja ich weiß", unterbrach sie mich und schaute durch die Windschutzscheibe nach vorne. Langsam drehte sie sich zu mir. „Ich weiß, das war dumm, meine Freundin vorzuschicken und es ist mir unglaublich peinlich. Ich hoffe, du hältst mich jetzt nicht für eine kleines Kind."

Ich wollte antworten, aber sie sagte schnell: „Warte! Also..." Sie holte tief Luft.

„Weiß du noch am ersten Schultag, als wir uns das erste Mal gesehen haben?" Ich nickte. „Ich war an dem Tag eigentlich mega genervt und wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden. Als du mich dann aber angetippt hast und ich mich umgedreht und dich gesehen habe, dachte ich einfach nur WOW! Da hatte ich mich schon in dich verguckt. Und dann hast du auch noch so einen süßen Akzent gehabt. Ich hab dann von einer Freundin erfahren, dass bei ihr in American History auch ein deutscher Austauschschüler sitzt -- Stephan. Die beiden haben sich einige Male unterhalten und dabei hat sie auch herausgefunden, dass du eine Freundin hast. Als wir dann so einen tollen Abend beim Ball hatten , habe ich mich richtig in dich verliebt und war traurig, weil du ja vergeben warst. Erin hat mir nach dem Ball aber erzählt, dass sie gehört hat, dass du mit deiner Freundin nicht mehr zusammen bist. Also..."

Sie schaute mich an. Mein Herz machte inzwischen Purzelbäume und meine Hände zitterten. Im meinem Bauch flatterte eine ganze Horde von Schmetterlingen. „Ok, sie hat mich nicht angeschaut, weil es ihr peinlich war, Ich hab es also nicht verschissen." ging es mir durch den Kopf. Sie war also schon seit dem ersten Tag an mir interessiert und scheinbar nur so reserviert, weil sie erfahren hat, dass ich eine Freundin habe. Die Euphorie von zuvor kehrte wieder zurück.

„Du bist mir auch direkt am ersten Tag aufgefallen. Ich habe mich sogar richtig geärgert, dass ich mich direkt zum Deppen mache, weil ich das Schloss nicht aufbekomme. Und danach hatte ich irgendwie immer das Gefühl, dass du zwar nett zu mir bist, aber kein wirkliches Interesse an mir hast. Und der Abend am Ball war wirklich toll und ich habe ich da auch ein wenig in dich verliebt. Aber die Trennung von meiner Freundin ist noch so frisch und ich brauche glaube ich noch ein bisschen Zeit."

„WAS ZUR HÖLLE? Was rede ich da eigentlich für einen Stuss?", fragte ich mich in Gedanken. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass man so etwas sagen müsse. Eine Trennung muss immer ganz schlimm sein und man braucht immer ganz viel Zeit, um sie zu verkraften. Irgendwie hatte ich mit einem Mal auch wieder Schuldgefühle gegenüber Tanja. Aber warum nur? Wir hatten uns nur noch gestritten. Und ich war bis über beide Ohren in Vicky verschossen und gerade hatte sie mir offenbart, dass sie genauso fühlte. Und ich war auf dem besten Weg alles kaputt zu machen.

Sie schluckte, sagte kein Wort. Langsam griff sie wieder zu ihrem Schlüssel startete den Wagen und fuhr los. Wir sagten auf den ganzen Heimweg kein Wort. In Gedanken prügelte ich mich grün und blau. So dumm konnte man doch wirklich nicht sein. Ich schaute immer wieder zu ihr rüber, aber sie erwiderte meinen Blick nicht. Schließlich waren wir bei mir zuhause angekommen und sie hielt in meiner Einfahrt an. Ich saß da. Ich wollte nicht aussteigen. Nicht so. Ich musste irgendetwas sagen, wusste aber nicht was. Ich drehte mich wieder zu ihr. So saßen wir mindestens eine Minute da.

Schließlich drehte sie sich zu mir um, sie hatte Tränen in den Augen. Diese Augen... Sie war einfach so wunderschön. So verletzlich. Aus ihren großen, tiefblauen Augen sah sie mich mit einer Traurigkeit an, die mich direkt im Herzen traf. Ein Strähne ihrer rotbraunen Haare, fiel ihr ins Gesicht. Ich blickte zu ihrem Mund. Weiche rosafarbene Lippen, so verführerisch. Sie war in diesem Moment noch hundertmal schöner als je zuvor. Ich hob meine Hand und strich ihr die Strähne aus dem Gesicht. Als ich dabei ihre Wange berührte schloss sie Augen. Sie zitterte. Ich konnte nicht anders. Langsam beugte ich mir zu ihr, zog sie leicht zu mir und schloss ebenfalls die Augen.

Alles lief in Zeitlupe ab. Ich konnte bereits ihren Atem an meinem Mund fühlen. Der fruchtig-süße Geruch ihres Shampoos stieg mir in die Nase. Ich hörte wie sich ihr Atem beschleunigte. Mein Herz pochte so laut, dass ich dachte, es müsse jeden Moment zerspringen. Und dann trafen sich unsere Lippen. Weiche rosafarbene Lippen. So verführerisch. Es war ein Kuss, der voll von Unschuld und Zerbrechlichkeit war. Unsere Lippen lagen aufeinander. Obwohl meine Augen geschlossen waren, sah ich sie vor mir. Und ich spürte, dass auch ihre Augen weiterhin geschlossen waren. Langsam merkte ich, wie sich unsere Lippen öffneten. Ich spürte die Hitze, die von ihr ausging. Als sich unsere Zungen berührte, durchlief mich ein wohligen Schauer. Er breitete sich in meiner Brust aus, um dann jeden Zentimeter meines Körpers zu durchfluten.

Sie hatte bis jetzt reglos da gesessen. Sie schien wie ich fast schon Angst zu haben, diesen Augenblick durch eine unbedachte Bewegung zu zerstören, zu zerbrechen. Langsam hob sie ihre Hand, strich mir über die Wange und fuhr mit ihren Fingern über meine Schläfe und durch die Haare. Unsere Lippen schlossen sich wieder, nur um sich gleich darauf erneut zu öffnen. Unsere Küsse wurden leidenschaftlicher, fordernder. Wie wild spielten unsere Zungen miteinander, jagten sich, neckten sich, zogen sich zurück und kamen noch fordernder zurück. Es war ein Tanz wie ein Tango. Ich spürte wie ihr Tränen über die Wange liefen, aber ich wusste, dass das keine Tränen der Traurigkeit waren, weil auch ich fast weinte. Es war ein so intimer Kuss, dass es fast weh tat. Ich weiß nicht wie lange wir so da saßen. Vielleicht ein halbe, vielleicht ein Stunde. Wir schauten uns immer wieder an, lächelten uns an, küssten uns. Langsam wurden unsere Küsse behutsamer, wie wenn nach einem Sturm an der Küste die letzten Wellen noch sanft an den Strand rollen. Irgendwann lösten wir uns voreinander und schauten uns tief in die Augen. Keiner von uns sagte ein Wort -- es war nicht nötig. Ich küsste sie noch einmal auf den Mund und stieg aus.

Wie in Trance lief in zum Haus. An der Haustür drehte ich mich noch einmal zu Vicky um. Für einen Augenblick schauten wir uns an. Vicky lächelte glücklich, ihre Augen strahlten wieder. Ich strahlte zurück.

Fortsetzung folgt.

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8 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 6 Jahren
Respekt

Eine wirklich wunderschön geschriebene Geschichte, die gerade aus der langsamen Schilderung der Ereignisse ihre Glaubwürdigkeit bezieht. Bin wirklich gespannt, wie es weitergeht.

AnonymousAnonymvor mehr als 6 Jahren
Wunderschön

...geschrieben, so daß man sich schon sehr auf die Fortsetzung freut.

ReiselustReiselustvor mehr als 6 JahrenAutor

Vielen Dank für euer Lob und für die Verbesserungsvorschläge. Werde versuchen, sie im nächsten Teil umzusetzen und mir auch noch mal mehr Zeit zu nehmen, die Rechtsschreibfehler zu eliminieren. Aber schön, dass euch meine Geschichte gefällt.

AnonymousAnonymvor mehr als 6 Jahren
Nice

Nur an der Rechtschreibung könntest du noch etwas arbeiten.

Walan_Dai_SWalan_Dai_Svor mehr als 6 Jahren
Ich freue mich auf Teil 4 :-)

Ein sehr schöner 3. Teil - Die Geschichte entwickelt sich. Für eine gute Geschichte ist es vollkommen OK, auch mal eine "Zwischengeschichte" zu schreiben. Diese nimmt den Leser mit in die Handlung. Die Dialoge dürften noch etwas flüssiger ausfallen und vor allem deutlicher hervorgehoben werden (mehr Absätze). So fällt es manchmal etwas schwer, Handlung, Gedanken und Dialoge zu unterscheiden.

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