Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Eine Party und ihre Folgen

Geschichte Info
Eine Party, die Julias Leben verändern wird...
5.6k Wörter
4.57
91k
29

Teil 1 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 07/11/2017
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Hallo liebe Leserinnen und Leser!

Schon seit einiger Zeit lese ich auf Literotica. Ich habe auch schon einige Stories selbst geschrieben, bislang aber nur stumm für mich. Mit dieser Geschichte, die auf mehrere Teile angelegt ist, möchte ich nun Neuland betreten und euch an meinen Stories teilhaben lassen. Daher wünsche ich euch nun viel Vergnügen mit diesem Erstlingswerk.

Eine Party und ihre Folgen

Teil 1: Es ist dein erstes Mal mit einem Mädchen?

„Ich hol' uns was zu Trinken, ja Schatz?", sagte Tom und grinste. In seinem Blick lag etwas Aufmunterndes so als wusste er, dass ich eigentlich im Moment viel lieber entspannt daheim auf dem Sofa gelümmelt, mit ihm zum x-ten Mal diesen total kitschigen Film auf DVD angesehen und mich ganz fest an ihn gekuschelt hätte. Wiederholt fragte ich mich, weshalb ich mich hatte breit schlagen lassen.

„Mach das", sagte ich nur mit knappen Worten und ziemlich lustlosem Tonfall.

Tom drückte mir einen Kuss auf die Wange und sagte zu mir: „Was willst du denn, meine Prinzessin? Sekt? Cola? Ein Bier?"

„Eine Cola, bitte.", antwortete ich höflich.

„Kommt sofort", sagte Tom und fügte hinzu: „Kopf hoch, Julia. Das wird ein ganz lustiger Abend, glaub mir."

Ich hatte da so meine Zweifel. Tom ist wirklich ein Schatz, aber manchmal hat er wie alle Kerle ein ziemlich schlechtes Gespür dafür, wonach ihrer Freundin wirklich der Sinn steht. Dabei könnte man eigentlich meinen, dass er mich nach inzwischen 5 Jahren Beziehung ganz gut kennen und meine Laune richtig deuten können sollte. Aber manchmal sind Männer einfach blind für solche Dinge.

Tom und ich, wir führten ganz bestimmt eine ganz harmonische Beziehung. Natürlich blieben wie in jeder Partnerschaft Streits nicht aus und unsere Beziehung hatte schon so einige Höhen und Tiefen erlebt. Aktuell machten wir wohl so etwas wie eine mittelschwere Krise durch. Nichts Besorgniserregendes, aber immerhin so ernst, dass uns beiden klar war, dass sich etwas ändern musste.

Ich liebe ihn. Und er liebt mich. Manche meinen ja, dass das alleine ausreicht, um eine Beziehung am Laufen zu halten. Die Wahrheit sieht anders aus. Man muss sich Zeit füreinander nehmen. Und genau die fehlte uns in der letzten Zeit. Schuld daran war ich. Meine letzten Klausuren in der Uni waren nicht besonders gut verlaufen und in zwei Prüfungen hatte ich zur Wiederholungsklausur erscheinen müssen. Die hatte ich inzwischen zwar bestanden, aber durch das viele Lernen war unsere für die gemeinsame Zweisamkeit eingeplante Zeit radikal gekürzt worden. Ich war in den letzten Wochen nur aufgestanden, um zu essen, zu trinken, zu lernen und abends hundemüde ins Bett zu fallen.

Auch unser Sexualleben hatte darunter leiden müssen, denn ich hatte absolut keinen Nerv dafür. Es tat mir zwar leid, dass ich Tom immer wieder vertrösten musste und ich selbst hätte auch ganz gerne mal wieder seine Nähe gespürt, aber die Uni ging vor. Tom war wenigstens so verständnisvoll und ließ mir meinen Freiraum und drängte mich zu nichts. Um ihn nicht völlig unbefriedigt dastehen zu lassen, hatte ich ihm zwischendurch wenigstens mit meinen Händen etwas Befreiung verschafft und einmal hatte ich ihm ziemlich halbherzig einen Blowjob verpasst. Mehr war aber einfach nicht drin gewesen.

Heute war der erste Freitag, an dem wir beide endlich wieder einmal Zeit für uns gehabt hätten. Ich hatte mir vorgenommen, ihn beim gemütlichen Kuscheln so richtig ausgiebig zu verführen, aber Tom hatte offensichtlich andere Pläne und mir von dieser Semesterauftaktparty erzählt. Zwei seiner Kommilitonen würden auch erscheinen und obwohl ich keine große Lust verspürte, hatte ich ihm schlussendlich versprochen, mitzugehen. Er hatte wegen mir so lange verzichten müssen, da wollte ich ihm einfach diesen Spaß gönnen und am Wochenende hatten wir hoffentlich noch genug Zeit, uns miteinander zu beschäftigen.

Da stand ich nun also. Mein Freund war abgetaucht und organisierte uns ein paar Getränke. Ich schaute mich um, den Großteil der Gäste kannte ich jedoch nicht. Die meisten studierten wahrscheinlich wie Tom Physik, Mathematik oder irgendetwas im Bereich Ingenieurwesen. Ich dagegen studierte Biologie und nur manches Gesicht kam mir flüchtig bekannt vor, weil es ein Bekannter von Tom war.

Tom kam mit den Getränken zurück. Er grinste schon wieder so schelmisch. „Hier bitte sehr", sagte er und reichte mir einen Plastikbecher, der knapp bis unter den Rand mit dunkelbrauner Cola gefüllt war.

„Danke sehr", antwortete ich.

„Du, Julia?", fragte er mich.

„Ja?"

„Mark und Tobias sind jetzt da. Sie haben ein Experiment vorbereitet und ich soll ihnen dabei mit den Berechnungen helfen. Wäre es schlimm für dich, wenn ich dich für ein, zwei Stunden alleine lasse?"

Mark und Tobias waren Toms Kommilitonen. Sie arbeiteten derzeit wohl an einem Prototyp für ein selbstfahrendes Auto und Tom half ihnen gelegentlich dabei, die Algorithmen dafür zu entwickeln.

„Na ja, ich kenne eigentlich kaum jemanden hier", drucktse ich herum.

Tom sah mich mit seinem treuesten Hundeblick an. Er wusste, dass ich dem nicht lange widerstehen konnte. „Bitte", sagte er flehentlich.

Er wusste, dass er eigentlich schon gewonnen hatte, trotzdem wollte ich ihn noch ein wenig schmoren lassen.

„Ich weiß nicht", antwortete ich, „erst schleppst du mich auf diese Feier, obwohl du genau weißt, dass ich keine Lust darauf habe und dann willst du mich auch noch allein lassen."

Sollte er ruhig ein schlechtes Gewissen kriegen.

„Ich weiß", sagte Tom, „es ist echt nicht okay von mir, aber die Gelegenheit kommt nicht so schnell wieder. Morgen fährt Tobias weg zu seinem Gastaufenthalt in die USA. Heute ist echt die letzte Gelegenheit."

Da war er wieder, dieser Hundeblick. Lange konnte ich echt nicht mehr widerstehen. „Also gut", gab ich nach, „aber versprich mir, dass das Wochenende nur für uns zwei reserviert ist."

„Versprochen", sagte er. Tom drückte mir einen Kuss auf den Mund. „Danke, du bist echt die tollste Freundin, die man sich wünschen kann."

Ich lächelte und verpasste ihm einen kleinen Klaps auf den Po. „Na los, geh schon", sagte ich zu ihm, „ehe ich es mir anders überlege."

Tom verschwand in der Menge und ich schaute mich ein wenig um. Irgendwie würde ich die nächsten zwei Stunden schon rumkriegen, dachte ich. Zunächst einmal nippte ich an meiner Cola und stellte fest, dass sie gar nicht einmal schlecht schmeckte. Etwas zu süß vielleicht, aber genau richtig temperiert. Vielleicht, dachte ich zum ersten Mal, würde der Abend ja doch nicht so schlecht wie ich gedacht hatte.

Ein junger Mann kam auf mich zu. Er hatte wahrscheinlich registriert, dass ich etwas alleine hier stand und sprach mich an. Wir redeten ein wenig miteinander, hauptsächlich belanglose Sachen. Er wurde ein wenig aufdringlich, offenbar nahm er an, dass ich single war und rechnete sich Chancen aus. Als ich ihm zu verstehen gab, dass mein Freund auch auf der Party sei, zog er sich diskret zurück. Er wirkte ein wenig verlegen als wäre es ihm peinlich. Mir war es jedoch egal.

Die nächste halbe Stunde zog sich weiter so hin. Ein paar Kerle sprachen mich an, doch so richtig überspringen wollte der Funke nicht. Irgendwie ist es doch immer gleich. Die Männer sehen eine einsame Frau und schon glauben sie, dass sie einfach ins Bett zu kriegen ist. Dabei war ich doch nur an ein paar geistreichen Gesprächen interessiert. Wollte ein wenig trinken, ungezwungen reden und meinen Spaß haben.

Plötzlich sah ich sie. Irgendwoher kannte ich sie. Ich konnte nur nicht genau sagen, woher. Sie war schlank, bestimmt einen Kopf größer als ich --was allerdings nicht gerade schwer ist, mit einem Meter fünfundfünfzig und einen halben Zentimeter (ja, ich bestehe auf diese zusätzlichen fünf Millimeter!) war ich eher ein Zwerg- und hatte langes, kastanienbraunes Haar. Eine Strähne hatte sie sich neongrün gefärbt. In ihrer Nase trug sie ein ringförmiges Piercing und eine Tätowierung zog sich ihren Hals entlang, verschwand im Ausschnitt. Ich konnte es aufgrund der Entfernung nicht genau erkennen, aber es hätte ein Spinnennetz sein können. Unweigerlich fragte ich mich, wie tief die Tätowierung ging. Auf ihrem linken Arm sah ich ebenfalls ein Bild aus Tinte leuchten. Unweigerlich hatte sie mein Interesse geweckt.Das Mädchen stach deutlich aus der Menge hervor.

Ganz im Gegensatz zu mir. Ich war wohl eher eine graue Maus. Klein, zierlich. Und leider kaum Oberweite. Mein naturrotes Haar trug ich meist zu einem sportlichen Pferdeschwanz gebunden, selten offen. Aber niemals eine so auffällige Frisur wie diese junge Frau hier zur Schau stellte. Dass es mir trotzdem gelungen war, einen Freund zu finden, lag vermutlich daran, dass wir schon so lange zusammen waren und die Mädchen in meiner Klasse damals alle ebenfalls noch nicht so üppig ausgestattet waren.

Neidisch musste ich gestehen, dass sie auch im Ausschnitt deutlich mehr zu bieten hatte als ich. Mit diesen Dingern konnte sie sich vor Verehrern ganz gewiss kaum retten.

Während ich noch überlegte, von wo ich sie kannte, winkte sie mir plötzlich zu.

„Hallo, du bist Julia, stimmt's?", fragte sie und ging auf mich zu.

„Ähm, ja", antwortete ich verwirrt.

„Ich heiße Gina", antwortete sie mir.

„Sorry", antwortete ich, „ich kenne dich irgendwo her, aber ich kann dich gerade nirgends zuordnen." Es war mir ein wenig peinlich und bestimmt lief ich gerade ein wenig rot in meinem sommersprossigen Gesicht an.

Jetzt, wo sie mir so nahe war, konnte ich erkennen, dass ihre Augen in einem satten Kobaltblau erstrahlten.

„Wir sind uns schon mal in der Bibliothek begegnet", antwortete Gina, „ich studiere auch Biologie und bin ein Jahr unter dir."

Richtig! Jetzt fiel der Groschen. „Jetzt wo du es sagst", sagte ich. „Und was treibt dich auf diese Party hier?"

„Meine Mitbewohnerin studiert Mathematik und hat mich mitgeschleppt. Und wie kommst du hier her?"

„Bei mir ist es so ähnlich. Mein Freund studiert Physik und wollte, dass ich mitkomme."

„Und wo ist er jetzt?"

„Mit ein paar Freunden losgezogen. Die drei haben ein Experiment am Laufen und mein Freund zieht es vor, lieber mit ihnen zu basteln und Berechnungen anzustellen als sich um mich zu kümmern. Und deine Mitbewohnerin?"

Gina grinste und sagte dann: „Die hat gerade einen ziemlich schnuckeligen Kerl kennengelernt und ist mit ihm in ein ruhiges Zimmer verschwunden."

„Dann sind wir also beide von unserer Begleitung sitzengelassen worden", stellte ich nüchtern fest.

„Sieht ganz so aus", antwortete Gina lakonisch.

Ich nippte an meiner Cola und fragte dann ganz spontan: „Vielleicht hast du ja Lust, mir ein wenig Gesellschaft zu leisten?"

Gina lächelte und antwortete: „Klar, gerne doch. Einer so schönen Frau wie dir leiste ich immer gern Gesellschaft." Eine zarte Röte erschien in ihrem Gesicht.

Hatte sie mir gerade wirklich ein Kompliment gemacht? Es hörte sich ganz so an. Irgendwie fühlte ich mich durch ihre Worte...geschmeichelt. Wir zogen uns in eine etwas ruhigere Ecke zurück und unterhielten uns über Gott und die Welt. Gina erzählte mir von ihren ersten Eindrücken und ihrem Start ins Studienleben, ich gab ihr ein paar Tipps mit auf den Weg, schließlich kannte ich mich schon ein wenig aus. Nachdem meine Cola ausgetrunken war, organisierten wir uns ein paar neue Drinks, diesmal mit Spaßfaktor und wir stießen an.

„Auf das Studentenleben", prostete ich ihr zu.

Wir stießen an und grinsten.

„Schade, dass dein Freund nicht mit uns anstößt", sagte Gina, nachdem wir an unseren Gläsern genippt hatten.

„Und deine Mitbewohnerin", pflichtete ich ihr bei.

Nach einer kleinen Pause antwortete Gina: „Na ja, was soll's? Wir werden bestimmt auch zu zweit unseren Spaß haben." Sie grinste bis über beide Ohren.

Ich schaute in Ginas strahlende Augen. Sie schaute zurück. Keiner von uns beiden sagte ein Wort und auf einmal war die Stimmung zwischen uns ganz anders. Nicht schlechter, sondern eher -- intimer.

„Weißt du, dass du traumhaft schöne Augen hast?", fragte Gina mich schüchtern.

„Findest du?", fragte ich verlegen zurück. Ihr Kompliment machte mich irgendwie unsicher und ich wusste nicht, was ich darauf entgegnen sollte.

Wie um es mir zu beweisen, führte Gina eine ihrer schmalen Hände zu meinem Gesicht und strich eine Haarsträhne weg, die just in diesem Moment in mein Gesicht gefallen war und eines meiner Augen verdeckte. „Ja, sie sind einfach nur toll. Man könnte sich glatt darin verlieren.", flüsterte sie leise.

Ihre Berührung traf mich wie ein Stromschlag. Unvorbereitet, kribbelnd aber nicht ganz unangenehm. Meine Nackenhärchen richteten sich auf und ein warmer Schauer durchzuckte meinen Körper. „Da...danke", hauchte ich, „deine Augen gefallen mir auch sehr gut."

Ich meinte es ernst, ihre Augen gefielen mir tatsächlich ausgesprochen gut. Nicht nur ihre Augen, wie ich feststellen musste als mein Blick über ihren tintenüberzogenen Körper wanderte.

Was war nur gerade mit mir los? Ich hatte plötzlich einen Kloß im Hals und kriegte keinen Ton mehr heraus. Ich blickte ihr wieder in die Augen und mein Herz setzte für einen kurzen Moment aus. Ich hatte mich doch nicht etwa...? Nein. Ausgeschlossen.

Ginas Hand strich meine Stirn. Sie fuhr mit ihren Fingern meine Schläfe entlang, über den Hals und schließlich zu meinen Schultern. Jede ihrer Berührungen versetzte mich in eine entzückende Extase. Nervös und unruhig rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her, noch immer unfähig, irgendetwas zu sagen. Mein Gewissen sagte mir, dass ich Ginas Berührungen unterbinden sollte, doch mein Herz schrie nach mehr, ihre sanften Streicheleinheiten fühlten sich einfach zu gut an.

Ich begann, unruhig auf meinen Lippen zu kauen, eine schlechte Angewohnheit, die ich immer habe, wenn mich eine Situation total überfordert. Gina rutschte näher zu mir heran. Ich starrete auf ihre Lippen, die sich mir langsam näherten. Wollte sie mich etwa küssen? Stand Gina etwa auf Frauen? Gott, stand ich auf Frauen?

Ich wollte aufstehen. Einfach gehen. Meinen Freund suchen und mit ihm verschwinden, so weit wie möglich von hier weg. Doch ich blieb sitzen, unfähig mich zu rühren. Während ein Großteil von mir rebellierte, sehnte sich ein kleines Stück von mir förmlich danach, dass Ginas sinnliche Lippen endlich meinen Körper berührten.

Ich spürte bereits ihren heißen Atem sachte über mein Gesicht streichen als sich ihre Lippen den meinen immer weiter annäherten. Jetzt trennten uns nur noch wenige Millimeter. Ich schloss die Augen. Und dann war es soweit, Ginas Lippen berührten die meinen. Zunächst nur ganz zaghaft, fast schüchtern. Und trotzdem war dieser erste vorsichtige Kuss wie ein elektrisches Beben für mich. Meine Nackenhärchen richteten sich auf und mein Körper wurde von einer wohligen Gänsehaut überzogen. Dieser Kuss war so weich, so sinnlich. Ganz anders als jeder Kuss, den ich bislang mit einem Mann erlebt hatte. Träumte ich? Oder war ich wirklich wach? Um sicher zu gehen, öffnete ich wieder die Augen und erblickte sofort das strahlend-blaue Augenpaar Ginas.

Ich träumte also nicht! Und ich küsste gerade wirklich eine Frau. Gina wollte sich von mir lösen, blickte mich schüchtern an. Doch instinktiv packte ich mit meinen Händen sanft ihren Hinterkopf, zog sie zu mir heran und erwiderte ihren Kuss. Es fühlte sich einfach unglaublich gut an.

Gina öffnete ihren Mund leicht. Ohne großartig nachzudenken, ließ ich meine Zunge, als wäre es das Normalste auf der Welt, in die Mundspalte einfahren. Meine Zungenspitze streichelte über ihre weißen Zähne, fand ihre Zunge, die sich in gleicher Weise meiner Mundhöhle näherte und gemeinsam verschmolzen wir in einem intensiven, fordernden Zungenkuss. Ich hörte mein aufgeregtes Herz laut klopfen als unsere Zungen wie zwei Kobras umeinander tänzelten. Mein Atem beschleunigte sich und das Blut rauschte laut in meiner Halsarterie.

Dann plötzlich strichen Ginas Hände über meine Unterarme, bahnten sich Stück für Stück weiter den Weg nach oben. Wir lötsen unsere Münder nicht voneinander, der Kuss war einfach zu schön, um ihn zu beenden. Ginas Fingerkuppen streichelten sich weiter nach oben, fuhren über meine Oberarme und die Schultern. Ich hatte das Gefühl als würden die Hautstellen, die sie mit ihren Fingern berührte, zu kochen beginnen, so intensiv prickelte alles. Es war als zögen sie eine siedende Spur nach sich. Dann strichen die Fingerkuppen über meine Schlüsselbeine.

Und plötzlich erreichten sie meinen Ausschnitt. Ihre Finger waren nur wenige Millimeter von meinen Brüsten entfernt. Als ich merkte, was los war, zog ich mich unvermittelt zurück.

Enttäuscht schaute Gina mich an. Ihr Blick war auf einmal traurig so als wolle sie fragen: „Habe ich etwas falsch gemacht?"

„Was ist? Was hast du?", fragte sie stattdessen.

„Ich...also...um ehrlich zu sein, ich habe noch nie...mit einer Frau...also, es ist so, dass...", stammelte ich.

„Es ist dein erstes Mal mit einem Mädchen?", fragte Gina.

Stumm nickte ich.

Gina lächelte breit und legte mir beruhigend die Hände auf die Schultern. Dann kraulte sie mir den Nacken und flüsterte mir leise zu: „Keine Angst. Es wird dir gefallen."

Unsicher lächelte ich zurück. „Bist du dir sicher?", fragte ich.

„Ganz sicher."

„Heißt das, dass du schon mal...?"

Gina grinste breit und zog verschwörerisch eine Augenbraue hoch. Dann antwortete sie: „Ja. Ich habe schon Erfahrungen mit Frauen. Und es war wundervoll. Ich werde alles dafür tun, damit dein erstes Mal für dich auch wunderschön wird. Vorausgesetzt, du willst auch. Willst du denn?" Gespannt sah sie mich an.

Eine gute Frage -- wollte ich? „Und ob ich will", schrie mein Herz. Allein der Kuss von gerade hat sich unglaublich angefühlt. Wie musste es sich dann erst anfühlen, wenn Gina mich...intim berührte? Doch mein Verstand bekam plötzlich Skrupel. Ich musste an Tom denken. Tom, den ich wirklich über alles liebte. Nie im Leben könnte ich ihn betrügen. Zumindest nicht mit einem Mann. Aber Gina war kein Mann. Gina war eine junge, wunderschöne Frau...

„Ja", antwortete ich plötzlich. Mein Herz hatte also gesiegt und ich warf alle Bedenken über Bord. Zu groß war die Verlockung, zu groß war die Neugierde auf etwas Neues. „Ja Gina. Ich will. Ich will diese Erfahrung machen. Ich...ich will...dich."

Gina strich mir aufmunternd über den Nacken. „Gute Entscheidung", antwortete sie knapp, „aber wir sollten dafür an einen anderen Ort gehen, findest du nicht?"

Gemeinsam standen wir auf. Gina ergriff meine Hand und zog mich mit sanfter Gewalt hinter sich her. Es war mir egal, ob die anderen Partygäste diese Szene mitbekamen. Die waren ohnehin alle mit sich selbst beschäftigt, die meisten von ihnen sowieso längst so stark alkoholisiert, dass sie gar nichts mehr mitbekamen.

Gina führte mich den Flur entlang. Vorbei ging es an Leuten, deren Gesichter ich flüchtig kannte. Keiner von ihnen würdigte uns auch nur eines Blickes. Schließlich führte Gina mich in ein kleines Zimmer. Ein Kleiderschrank, ein Schreibtisch und ein schmales Bett waren die einzigen Möbel. Die kahlen, undekorierten Wände und die achtlos auf dem Fußboden liegenden Unterhosen belegten eindeutig, dass es sich nur um ein Zimmer eines Mannes handeln konnte, wahrscheinlich das des heutigen Gastgebers. Doch das war uns egal. Sobald die Tür hinter uns zu fiel, verfielen wir wieder in einen intensiven Kuss.

Wir ließen uns auf das Bett sinken. Ginas Küsse wurden fordernder und nur zu gerne erwiderte ich sie. Aufgeregt schickte ich meine Hände auf Wanderschaft. Ich streichlte über ihren Hals und fuhr dabei die Konturen ihrer Spinnennetztätowierung nach.

„Weißt du", sagte ich, „ich frage mich schon den ganzen Abend, wie weit dein Tattoo wohl reichen mag."

„Na, dann finde es doch einfach heraus", antwortete Gina.

„Du meinst, ich soll...?"

„Trau dich. Nur zu."

Gespannt umfassten meine Hände zitternd vor Aufregung den Saum ihres Tops. Nervös zog ich den Stoff nach oben. Gina hob ihre Arme in die Höhe, um mir beim Ablegen ihres Kleidungsstücks bereitwillig zu helfen. Als ich endlich das Top über ihren braunhaarigen Wuschelkopf gezogen hatte und in den Händen hielt, ließ ich es achtlos auf den Boden fallen, denn der sich mir bietende Anblick raubte mir schier den Atem. Nicht nur der, auch mein Verstand setzte für einen Augenblick aus und hatte Probleme, das, was ich gerade sah, zu verarbeiten.

12