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Engel im Regen Teil 01-02

Geschichte Info
"Frag bitte nicht. Egal was… tus einfach"
8.8k Wörter
4.52
178.4k
48
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Als ich versuchte Teil 01 online zu stellen, wurde der Text mit einer niederländischen Geschichte vertauscht. Daher folgen nun die ersten zwei Teile zusammen.

*****

I.

„Wer zum Henker...?"

Tim fuhr zum Fenster herum.

Er hatte nun zum wiederholten Mal den Eindruck gehabt, dass jemand am Wohnzimmerfenster vorbeigeschlichen war. Und diesmal war er sich sicher etwas Helles dort draußen im Regen gesehen zu haben.

Normalerweise machte sich der Fünfundzwanzigjährige keine Gedanken über seine Nachbarn. Er hatte dieses Haus im Neubaugebiet des kleinen Ortes vor knapp einem Jahr gekauft und seitdem waren nicht viele neue Häuser hinzu gekommen. In Zeiten der Wirtschaftskrise bauten nicht viele Leute.

Daher hatte er auch keinen Gedanken daran verschwendet, dass man von draußen recht gut hinein sehen könnte, als er mit einem Handtuch um die Hüften aus der Dusche gekommen war. Er hatte sich einfach an seinen PC gesetzt und gerade angefangen mit dem Gedanken zu spielen, sich vielleicht einen Porno rein zu ziehen, als er das erste Mal etwas bemerkt hatte.

Doch es war denkbar unwahrscheinlich, dass jemand sich auf seinem Grundstück herumdrückte. Nach einem schwülwarmen Sommertag hatte es vor ungefähr einer halben Stunde angefangen zu gießen, wie aus Kübeln. Wer sollte sich bei so einem Wolkenbruch um sein Haus drücken?

Dennoch hatte er erst einmal die Idee mit dem Porno aufgeschoben und lieber seine Mails gecheckt. Als Selbstständiger musste man immer mit Kundschaft rechnen. Vor allem, wenn man als Webdesigner tätig war. Da mochte auch an einem Sonntagabend nach zwanzig Uhr noch eine Anfrage eingehen.

Nach der üblichen Löschorgie von Spammails, die ein weniger sensibel eingestellter Spamfilter durchließ, damit auch bloß keine Kundenanfrage abgefangen wurde, hatte sich diese Hoffnung jedoch als unbegründet erwiesen. Nichts, was nicht bis Montag warten konnte.

Und so kehrte Tim gedanklich zurück zu seiner ersten Idee, als er auf der gegenüberliegenden Seite des großen Raumes wieder eine Bewegung bemerkte. Bei genauerem Hinsehen war natürlich nichts mehr zu entdecken, aber er kam ins Grübeln.

Es gab eigentlich niemanden, der ihm nachspionieren wollen könnte. Mit einer Ausnahme...

Seit seinem Umzug hatte er bereits mehrfach Briefe erhalten, die in zunehmend blumigen Worten auf die Konsequenzen hinwiesen, die ihm drohen würden, wenn er nicht die vorgeschriebenen Angaben zu machen bereit sei. Angaben, die er nicht die Absicht hatte zu machen.

Die Blutsauger von der euphemistisch als Gebühreneinzugszentrale bezeichneten Vereinigung von ehemaligen Finanzbeamten und Geldvampiren konnten ihn mal gernhaben.

Allerdings hatte er vorgestern beim Bäcker gehört, dass ein Schnüffler von der GEZ im Dorf unterwegs sei.

Bis jetzt hatte ihn das nicht beunruhigt. Früher hatte er einfach niemanden in die Wohnung gelassen, der ihm nicht bekannt war. Und die Drohungen der GEZ-Fahnder an der Haustür hatten ihn kalt gelassen. Er kannte seine Rechte.

Nun hatte er jedoch ein Haus. Ein Haus in dessen Erdgeschoss sich seine Computer, sein Flatscreen im Wohnzimmer und das Radio in der Küche befanden.

Und all das bestens einsehbar von den Fenstern aus. Das mochte teuer werden.

Als Tim dann zum dritten Mal eine Bewegung und diesmal auch eindeutig etwas Helles vor dem Fenster bemerkte, sprang er von seinem Stuhl auf.

„Dem Penner wird ich heimleuchten", fluchte er laut. „Das ist Hausfriedensbuch oder sowas."

Der Webdesigner öffnete schwungvoll die Tür. Der Unmut, den er gerade noch am liebsten dem unerwünschten Besucher ins Gesicht geblafft hätte, verrauchte allerdings sofort.

Vor der Tür stand kein ein GEZ-Fahnder. Und auch kein unangekündigter Freund. Kein Nachbar, der etwas Zucker brauchte und auch nicht die Feuerwehr, die seinen nicht vorhandenen Keller auspumpen wollte. Dort stand lediglich eine Frau, die bereits sehr intime Bekanntschaft mit dem Wolkenbruch gemacht hatte, der sich weiterhin ungehemmt über dem Ort entlud.

Für einen einzigen, kostbaren Augenblick stand die Zeit still und Tim konnte den Anblick in seiner Gesamtheit erfassen. Die Gestalt vor seiner Haustür war gut einen Kopf kleiner als er und hatte klatschnasse, blonde Haare. In ihrem Gesicht leuchteten zwei überrascht aufgerissene, wunderschöne, grüne Augen.

Die normalerweise sicherlich geschmackvoll dezente Schminke, deren Aufgabe es war, diese beiden Smaragde zu betonen, wetteiferte gerade mit dem Regenwasser darum, möglichst schnell über die Wangen bis zum Kinn zu gelangen. Die Rinnsale umschifften dabei geschickt die niedliche Stupsnase und berührten auch nicht die sinnlichen Lippen. Das Regenwasser hatte allerdings keine derartigen Hemmungen und so glänzte es verführerisch feucht um den ganz leicht geöffneten Mund.

Tims Blick folgte den dunklen Linien der fortschwimmenden Schminke daran vorbei und durch die entzückenden Grübchen am Kinn bis zu der Abrisskannte, von der aus dunkle Tröpfchen sich anschickten, in die Tiefe zu springen. Direkt hinab auf die weiße Bluse.

Für die sommerlichen Temperaturen und die Schwüle vor dem Regenguss war dieses Kleidungsstück bestimmt absolut perfekt geeignet gewesen. Nun klebte der dünne Stoff jedoch auf beneidenswert intime Weise an der leicht gebräunten Haut eines perfekt proportionierten, weiblichen Oberkörpers.

Wäre der eine Augenblick stillstehender Zeit nicht zu kostbar für solche Gedanken gewesen, hätte der junge Mann womöglich verschiedenen Göttern gedankt, dass die Hersteller von Damenblusen nichts von Brusttaschen hielten. Und ebenso dafür, dass die beiden jugendlich festen Hügel unter der Bluse scheinbar keine Stütze benötigten.

Ob die Frau auf einen BH verzichtet hatte, weil der Tag ihr zu warm gewesen war oder ob sie grundsätzlich nichts davon hielt, war eine weitere Frage, deren Antwort in diesem Moment bedeutungslos war. Wichtig war nur, dass die Schönheit ebenso gut ohne Bluse hätte dort stehen können, so deutlich war jedes Detail zu erkennen.

Selbst die beiden kleinen Metallringe, die miteinander durch eine dünne Kette verbunden waren und die vor Kälte aufgerichteten Brustwarzen zierten, waren eindeutig auszumachen.

Allerdings verlief die Kette nicht einfach von einer Seite zur anderen, sondern von beiden Seiten zur Körpermitte hin nach unten. Sie bildete mit einer dritten Kette ein ‚Y', die offenbar von Bauchnabel ausging. Und von dort war es nur noch ein sehr kurzer Weg für Tims Augen, bis sie am Hosenbund der weißen, leichten Sommerhose angelangt waren.

Dieses Kleidungsstück teilte sein Schicksal mit der Bluse, aber auch trocken musste es zumindest ein wenig durchscheinend sein. Und dennoch konnte er nichts als durchschimmernde Haut ausmachen. Entweder die Frau trug hautfarbene Liebestöter oder sie hatte einen besonders raffinierten Slip an. Oder aber...

Es war zwar keine Schambehaarung zu erkennen, doch Tim war als wäre dort im Zentrum des Schritts der Ansatz einer Hautfalte zu sehen. War es wirklich warm genug gewesen, um auch auf ein Höschen zu verzichten? War es an Tim, die Logik dahinter in Frage zu stellen?

Ganz sicher nicht.

Der magische Augenblick neigte sich dem Ende zu, als Tims Augen den Boden erreichten, auf dem die beiden Füße der Traumgestalt in zwei leichten Stoffschuhen standen. Selbst diese sommerlichen Accessoires waren völlig durchnässt und zudem ziemlich matschig. Und das obwohl der Weg durch den kleinen Vorgarten gepflastert war.

Seltsam...

Der Augenblick ging vorbei als Tim sich dazu aufraffte, wieder in das wunderschöne und mitleiderregende Gesicht zu blicken. Vielleicht war er doch etwas länger als ein Herzschlag gewesen, denn mittlerweile wölbte sich eine Augenbraue sichtbar nach oben und in den faszinierenden Augen stand eine Mischung aus Empörung und Amüsement.

Als er endlich bereit war, diesen Blick zu erwidern, war sie es, die abirrte.

Gebannt beobachtete er, wie sich die Lippen etwas weiter öffneten, während ihr Blick irgendetwas an seinem Körper fixierte. Und beinahe war ihm, als wollte eine Zungenspitze sich kurz zwischen den blendend weißen Zähnen hervorwagen.

Stundenlang hätte er dabei zusehen können, wie sich diese sinnlichen Lippen zu einem leichten Lächeln verzogen.

Aber Moment.

Wo starrte sie hin und warum lächelte sie?

Tim blickte an sich hinab und folgte erstaunt dem neckischen Schwung seines Handtuchs.

Eigentlich hätte es fest um seine Hüften sitzen sollen, doch als er den Türgriff gepackt hatte, musste wohl ein Zipfel des Tuches dazwischen geraten sein. Also stand er unten herum völlig im Freien, seitdem er die Tür geöffnet hatte.

Und dank des aufsehenerregenden Anblickes, den er inzwischen genossen hatte, war sein kleiner Freund dabei aufzuwachen.

Fast gleichzeitig mit seinem „Upps" ertönte aus ihrem Mund ein leises „Oh."

Beide rissen sie sich von dem Anblick eines männlichen Gliedes los, dass im Rhythmus seines Herzschlags leicht hin und her pendelte, während es scheinbar noch unschlüssig war, ob sich das Aufstehen lohnte.

Sie hatte den Anstand ein wenig zu erröten und ihm erging es wahrscheinlich ebenso, wenn er das Kribbeln in seinen Wangen richtig deutete.

Doch als ihre Blicke sich trafen, war in ihren Augen keine Spur von Verlegenheit zu entdecken. Ein belustigtes Funkeln und noch etwas anderes, schwerer Deutbares, doch Scham verspürte sie scheinbar nicht.

Sie schickte sich an, etwas zu sagen und befeuchtete völlig überflüssiger Weise ihre Lippen mit der Zunge. Diese unwillkürliche und wahnsinnig anziehende Geste reichte allerdings aus, um den kleinen Tim davon zu überzeugen, dass es nun doch Zeit war sich zu recken.

Ohne seinen Blick von ihrem Gesicht abzuwenden, löste Tim seine Hand vom Türgriff und brachte das Handtuch vor einen sich anbahnenden Gipfel der Peinlichkeit. Ihre Augen zuckten nur ganz kurz noch einmal zum Ort des Geschehens.

„Hallo."

Es war Tim, der es als Erster schaffte ein Wort zu artikulieren.

„Hi", hauchte sie so sanft, dass ihm schon wieder ganz anders wurde. „Ich fürchte, ich bin in den Regen geraten."

„Und dabei sind deine Flügel nass geworden und du bist runter gefallen?"

Ach herrje. Hatte er das gerade laut gesagt?

Auf dem Gesicht des tropfnassen Engels erstrahlte ein Lächeln. Offenbar hatte er.

„Dankeschön..."

Warum musste sie bei all dem, was Mutter Natur ihr mitgegeben hatte, auch noch die Stimme eines Engels haben?

Ein leichtes Schniefen zerstörte die Magie des Moments. Konnten Engel Schnupfen kriegen?

Dann erst ging ein sichtbarer Ruck durch den jungen Mann.

„Himmel du musst ja völlig durchgefroren sein!"

„Es ist ein wenig kalt hier im Regen, ja."

„Willst du vielleicht reinkommen?" Er machte vorsorglich einen Schritt beiseite und die schöne Fremde trat aus dem Regen in den Flur.

Als sie an ihm vorbei ging, hob sie die Hand und streifte mit den Fingerspitzen über seinen Bauch. Eine Gänsehaut breitete sich von den Berührungen ausgehend aus und der kleine Tim fragte sofort wieder an, ob es etwas Interessantes gäbe, das er aufgrund des Handtuches verpasste.

„Das Bad?", fragte sie über die Schulter zurückblickend. Der Augenaufschlag in Kombination mit der nachbrennenden Berührung der feuchten Fingerspitzen gab Tim den Rest. Seine Kinnlade klappte leicht hinab und er deutete hilflos den Flur hinab.

Sie machte zwei Schritte in die einzig mögliche Richtung und er verstand zunächst gar nicht, weswegen sie wieder stehen blieb. Erfolglos versuchte sie kurz ihre Schuhe abzustreifen. Dann hockte sie sich seufzend hin um die Schnürsenkel zu öffnen.

Für Tim durchbrach ein Sonnenstrahl die Wolkendecke, als die Frage nach dem Höschen sich unzweifelhaft beantwortete. Falls nicht neuerdings Höschen aus Klarsichtfolie hergestellt wurden, hatte sie ganz eindeutig keines an. Und vermutlich war ihr gar nicht bewusst, wie deutlich sich ihre Schamlippen gegen den Schritt der Hose pressten.

Oder?

Beim Öffnen des zweiten Schuhs blickte sie plötzlich über die Schulter zurück. Ein kurz verwirrtes Gesicht wich einem Grinsen, als sie wieder einmal seine Körpermitte fixierte.

Was?

Wieso lag das Handtuch auf dem Boden? Er hatte es doch eben noch in der Hand gehabt.

Oh-oh. Alles an Tim war wach. Wirklich alles. Auch ein kleines Dorf mit einem widerspenstigen Gallier ungefähr in der geografischen Mitte von Tim-Land.

Zeit rot zu werden.

„Ich weiß ja nicht, was deine Nachbarn davon halten, wenn du deinen nackten Hintern aus der Tür streckst...", meinte sie lächelnd.

„Häh?" Deutlicher zu artikulieren war gegenwärtig nicht möglich.

„Die Tür." Sie deutete an ihm vorbei. „Sie ist noch offen."

„Oh." Tim drehte sich um und starrte einen Moment in den Regen, bevor er realisierte, dass etwas nicht stimmte. Wieso war die Tür offen? Er hatte sie doch...?

Etwas zerknirscht schloss er die Tür und wandte sich wieder seiner unerwarteten, aber ganz gewiss nicht unwillkommenen Besucherin zu.

Im nächsten Moment schrak er vom kalten Metallrahmen zurück, gegen den sein Rücken prallte. Der sich bietende Anblick hatte ihn einen halben Schritt zurück geworfen.

Der Engel war wieder aufgestanden und hatte sich nun gebückt um die Schuhe auszuziehen. Mit durchgestreckten Beinen stand sie kaum zwei Meter vor ihm und wandte ihm ihr phantastisches Hinterteil zu, dessen zweiten Vornamen er nun auch in der exakten Schreibweise kannte.

In dieser Haltung pressten sich die Pobacken so stark gegen den dünnen Stoff, dass er glaubte sogar die Rosette dazwischen erkennen zu können. Und auch die Schamlippen waren mehr als deutlich zu erkennen. Es war atemberaubend.

Aber leider hatte sie nun schnell die Schuhe abgestreift und richtete sich wieder auf. Ihr Blick war fragend, als sie sich halb umwandte und den Flur hinab deutete. „Da lang?"

Im nächsten Augenblick wanderte ihre linke Augenbraue wieder auf diese entzückende Weise nach oben und der Gesichtsausdruck wechselte zu spöttisch amüsiert. „Aus dem Gleichgewicht geraten?", versuchte sie seine Lage zu beurteilen.

„Von einer Naturgewalt umgeworfen", war er versucht zu antworten.

„Oh jetzt hör schon auf mir Komplimente zu machen. Ich sehe bestimmt schrecklich aus."

Hatte er es schon wieder laut ausgesprochen? Verdammt.

„Ja du siehst schrecklich aus", versuchte er seine Peinlichkeit zu überspielen. „Schrecklich sexy. Schrecklich anziehend. Schrecklich engelsgleich. Such dir was aus."

Nun blickte sie tatsächlich verlegen zu Boden und errötete wieder leicht, während Tim sich fragte, wieso momentan jeder Versuch etwas Cooles zu sagen in einer mittelschweren Katastrophe endete.

„Du bist süß", hauchte sie und warf ihm von unten einen Blick zu, für dessen Wiederholung er bereit gewesen wäre einen Mord zu begehen.

„Nein", antwortete er im Brustton der Überzeugung, „Du bist süß. Am liebsten würde ich mir den Fotoapparat schnappen und dich genau so ablichten."

„So?" Ihr Tonfall verriet ihre Ungläubigkeit, während sie sich ihm ganz zuwandte und mit spitzen Fingern die nassen Hosenbeine etwas von der Haut abzog.

„Ja. Genau so. So wie du von deiner Wolke gefallen und in den Regen geraten bist."

Wie oft konnte man wohl den Engelsvergleich bringen, bevor man mit Tomaten beworfen wurde? Aber bei ihr hatte er ihn offenbar noch nicht überreizt, denn sie wirkte geschmeichelt.

„Okay", hauchte sie und mochte ihn scheinbar dabei nicht ansehen.

Es dauerte einen Augenblick, bevor er den auffordernden Ton in der Antwort realisierte. „Okay?", hakte er verwirrt nach.

Die tropfende Schönheit schien mit sich zu ringen. Doch dann blickte sie Tim wieder an. Musterte ihn einmal von oben bis unten, nicht ohne dabei einen längeren Augenblick an der Stelle zu verweilen, wo sich ein Handtuch hätte befinden können, wenn er denn eines in der Hand gehabt hätte. Verdammt.

Bevor er sich besinnen und sich endlich nach dem Mistding bücken konnte, kam sie auf ihn zu. Sie trat so dicht an ihn heran, dass die Spitze seiner Erektion ihren Bauch berührte. Ihr Kopf legte sich leicht in den Nacken, damit sie ihm in die Augen blicken konnte.

„Ich tue sowas normalerweise nicht", sagte sie leise und ihre Unterlippe bebte ein wenig.

„A..."

„Bitte." Ihr zierlicher Finger legte sich auf seine Lippen und stoppte seinen Einwand. „Frag bitte nicht. Egal was..." Sie konnte seinem Blick offenbar nicht länger standhalten und flüsterte die letzten Worte nur noch, „tus einfach."

Dann wandte sie sich schnell ab und schwebte den Flur hinunter bis zur einzigen, offenen Tür. Dort verharrte sie noch einmal und blickte zu ihm zurück. Verlegen. Schamhaft. Verheißungsvoll...

Tim rief sich zur Ordnung.

Schon in der Bibel stand: Wenn dir der Regen einen Engel ins Haus spült, dann mach was draus. Oder zumindest sollte sowas darin stehen. Damit das Buch wenigstens einmal was Sinnvolles zu sagen hätte.

Er straffte sich und ging ihr nach. Das Handtuch blieb einsam und verlassen vor der Haustür zurück.

*****

II.

Langsam und zunächst noch unsicher ging Tim durch den Flur von der Haustür in Richtung Wohnzimmer.

‚Egal was... tus einfach' hatte sie gesagt.

Es war eindeutig ein Traum. Oder sie war wirklich ein Engel, der vom Himmel vor seine Haustür gefallen war. Solche Geschichten passierten nicht in der Realität. Und dementsprechend würde wahrscheinlich auch gar niemand im Wohnzimmer auf ihn warten.

Doch als er die Tür erreichte, stand die bezaubernde Gestalt auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes am Fenster und schaute hinaus in den Regen. Sie stützte sich auf der Fensterbank ab und hatte einen Fuß auf die Zehen gestellt. Ein Bild für die Götter.

Wo die hauchdünne, weiße Kleidung nicht weiterhin am Körper klebte, gab sie dennoch alles von ihrer Silhouette preis. Nackter konnte ein Mensch angezogen nicht sein.

Tim brauchte einen Augenblick um sich von der Aussicht loszureißen. Doch dann erinnerte er sich an den Rest des Gesprächs im Flur und tastete auf dem Sideboard neben der Tür nach der nächstbesten Kamera. Glücklicherweise hatte er keine Schlechten dort liegen.

Ohne auch nur für einen Sekundenbruchteil die Augen von der engelsgleichen Gestalt zu nehmen, schaltete er die digitale Spiegelreflexkamera ein, die er normalerweise für Aufnahmen von Motiven benutze, die sich später im Design einer Internetseite wiederfinden sollten. Er musste nicht hinsehen, um die wenigen Einstellungen vorzunehmen, die für gute Bilder bei den vorliegenden Beleuchtungsverhältnissen nötig waren. Und so dauerte es auch nicht lange, bis der die Kamera vor die Augen hob.

Als er den Auslöser betätigte und das charakteristische Geräusch ertönte, zuckte sie kurz zusammen. Doch dann neigte sie den Kopf ein klein wenig zur Seite und blickte nach hinten zu ihm. Der verstohlene Blick und das leichte Lächeln wurden das zweite Bild. Ihr stolz erhobener Kopf mit dem gedankenvollen Blick hinaus in den Regen das Dritte.

Dann drehte sie sich um und stützte sich mit den Händen hinter dem Körper auf der Fensterbank ab. Dieses Vierte Bild sprühte vor Erotik. Ebenso wie die nächsten Bilder, in denen sie ein paar verspielte Posen einnahm, wie man sie von Marylin Monroe kannte.

Dann senkte sie den Blick und spielte wieder die Schüchterne. Auch diese Bilder waren sehr erotisch, wenn auch auf weniger herausfordernde Weise.

Als sie schließlich in die Knie gegangen war und anfing ihre Bluse von unten an aufzuknöpfen, spürte Tim deutlich, dass sein Glied vollständig hart geworden war. Ihr Blick wechselte zwischen dem Objektiv und seiner Körpermitte hin und her und ihrem Lächeln nach schien ihr zu gefallen, was sie sah.

Jeder offene Knopf ihrer Bluse legte mehr von ihrer samtigen Haut frei. Und jeder Handgriff wurde von der Kamera festgehalten. Die Kette, die ihm bereits durch die Bluse hindurch aufgefallen war, wurde jetzt deutlicher offenbart. Ihr unteres Ende war mit einem Bauchnabelpiercing verbunden. Die oberen Enden waren noch verdeckt.

Als alle Knöpfe geöffnet waren, senkte sie ihren Unterkörper noch ein wenig und spreizte die Schenkel weiter auseinander. Ihr Hintern ruhte nun auf ihren Fersen. Trotz der Hose konnte Tim beinahe ihre intimsten Geheimnisse sehen. Wieder pressten sich die Schamlippen gegen den Stoff und beinahe hätte er verpasst, wie sie auf so sinnliche Weise mit der Zunge ihre Lippen befeuchtete, dass ihm ein wenig schwindelig wurde.