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Erben und Erben lassen 01

Geschichte Info
Ein Sex-Krimi. Er erobert Sandy.
6k Wörter
4.57
67.2k
19

Teil 1 der 11 teiligen Serie

Aktualisiert 06/07/2023
Erstellt 12/18/2015
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Liebe Leser, dies ist ein Sex-Krimi. Spannung und Erotik kombiniert.

Ich freue mich auf Eure Kommentare, Tipps, Anregungen und Vorschläge!

Dieses Kapitel umfasst zwei Tage der Handlung:

"Sonntag" steigt gleich voll in den Krimi ein. "Montag" wird es dann heiß.

Nur damit ihr wisst, was Euch erwartet.

Sonntag

Ich muss mich erst mal setzen. Atme langsam durch, lasse die Stille des großen Chefbüros beruhigend auf mich wirken.

Sonntag, 18 Uhr, Januar. Es ist nicht ungewöhnlich, Karl um diese Zeit hier anzutreffen. Ungewöhnlich ist, dass er tot ist. Er hängt in seinem Sessel wie ein Sack, das Gesicht verzerrt, Speichel trieft aus dem Mundwinkel.

„Kein schöner Tod", denke ich.

Auf seinem Schreibtisch steht ein Glas, leer. Seine Flasche zwanzig Jahre alter Scotch, sonst stets weggeschlossen, nur für besondere Gelegenheiten. Und ein weiteres kleines Fläschchen, leer, grün, ohne Etikett. Am Rand klebt etwas Flüssigkeit, leicht rosa. Ich achte darauf, nichts mit den Fingern zu berühren, rieche nur kurz daran. Der Geruch ist scharf, intensiv, ich kann ihn aber nicht erkennen.

Daneben liegen zwei Dokumentenmappen. Ich wickle ein Taschentuch um meine Hand, öffne vorsichtig die erste Mappe. Medizinische Unterlagen, zuoberst der Arztbrief. „Metastasen", steht dort, offenbar mehrere. Die Operation kam zu spät, der Tumor ist entfernt, aber er hatte sich bereits verteilt. Er hätte Karl zerfressen, wahrscheinlich gar nicht so langsam, der Arzt schlägt noch Chemotherapie zur Verzögerung vor.

Dann öffne ich die zweite Dokumentenmappe, ebenso vorsichtig, nur keine Fingerabdrücke, und lese. Wieder muss ich mich erst einmal setzen. Minutenlang starre ich durch die großen Fenster ins Dunkle. Nehme dann das iPhone und rufe sie an.

„Ben! Was gibt es?"

„Sandy -- Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll ... Sandy, er ist tot. Karl ist tot."

Die Leitung bleibt lange still, dann kommen ihre Fragen, zaghaft, wie, was, wo, ich versuche es zu erklären. Aber am Ende gibt es nichts zu sagen, er ist tot und sie ist seine junge Witwe.

Sandy -- eigentlich Sandrine -- ist eine unglaubliche Frau. Schön, schlank, elegant, gewandt, lebhaft, mit einem unwiderstehlichen Lachen. Und unwiderstehlichem Augenaufschlag. Und mindestens siebzehn weiteren unwiderstehlichen Fähigkeiten.

Man müsste eine Steigerung des Wortes Charme für sie erfinden, einen neuen Superlativ, um ihre Ausstrahlung einigermaßen zu beschreiben. Sanfte Augen, schmale, geschwungene Augenbrauen, kleines Näschen, wellige brünette Haare. Sie ist tatsächlich so niedlich, dass Männer lange ihrem Gesicht zugewandt bleiben, bevor sie von ihrer Figur abgelenkt werden: Schlank und zierlich wie ein Reh, enge Taille, ihre schmale Hüften formen ihren runden Po zu einer unverschämt knackigen Pflaume, und die kleinen Brüste sind voll und rund wie Äpfel.

Kein Wunder, dass Karl sie wollte, auch wenn sie für ihn vor allem eine Trophäe war. Der supererfolgreiche Unternehmer brauchte diese elegante und viel zu junge Frau an seiner Seite, so wie er seinen Aston Martin brauchte und seine Rolex.

„Sandy, da ist noch etwas. Neben dem medizinischen Bericht liegt eine von Karl unterschriebene Änderung seines Testaments."

„Was?"

„Es ist nur eine Seite. Er hinterlässt Dir die Villa und das Penthouse. Den Rest bekommt Topsi. Also die gesamte Firma und alle Geldanlagen."

Topsi war Karls Geliebte. Weiß der Teufel, warum er neben Sandy eine Geliebte haben musste. Gut, sie war noch jünger, blond, und offenbar ziemlich hemmungslos im Bett. Aber ich glaube, darum ging es Karl gar nicht. Er war einfach der Ansicht, dass ein Mann in seiner Position sich sowas eben gönnt. Irgendwann hat er sie mal „Mein Next Topmodel" genannt und daraus ist „Topsi" geworden.

„Oh mein Gott", Sandy ringt um Fassung. „Ben, tu was, das kann er doch nicht machen!"

„Er schreibt, Du bekämst mit den Immobilien mehr, als Du je in Deinem Leben selber verdienen könntest. Und leider hätte er soeben erfahren müssen, dass Du für alles andere ja Deinen Reitlehrer hättest."

„Dieser Scheißkerl! Was soll das? Er treibt es mit dieser blonden Kuh und will mich wegen Derek enterben? Das kann er doch nicht tun!"

Jetzt muss ich erst mal tief durchatmen. Ich mag Sandy sehr, wirklich. Um nichts habe ich Karls so beneidet wie um sie. Und Sandy mag mich auch, das weiß ich. Als ich vor zwei Jahren in die Firma eintrat, Karls persönlicher Referent wurde, lief es zwischen den beiden schon nicht mehr gut. Ich habe mit beiden gesprochen, bevor ich die Stelle bekam, weil ich ganz offiziell auch für private Termine zuständig war. Ich lernte, dass es vor allem darum ging, beiden genügend Freiraum zu organisieren.

Mein Gespräch mit Sandy war sicher das ungewöhnlichste Bewerbungsgespräch, das ich je hatte. Ich gefiel ihr, und sie machte keinen Hehl daraus. Sie musste nur Kleinigkeiten tun, um mich vollkommen zu verwirren, ein kokettes Lächeln hier, eine wie zufällige Berührung dort. Sie spielte mit mir und ich war ihrem Zauber wehrlos ausgeliefert. Ohne zu zögern versprach ich, dass ich genauso für Sie da sein würde wie für Karl. „Mein persönlicher Referent" sagte sie zum Abschied und in der Art, wie sie „persönlich" sagte, lag eine Sinnlichkeit, die viel zu versprechen schien.

Aber auch wenn wir gut miteinander auskamen, ich Karls Abendtermine gern nach ihren Plänen richtete, auch wenn sie mich weiterhin ansah, wie man ein appetitlich angerichtetes Buffet ansieht und sie ihre Magie spielen ließ, um sich zu meiner wahren Chefin zu machen -- es lief nichts zwischen uns.

Einmal beklagte sie sich, Karl lasse sie zu viel allein. Ich legte meinen Arm um ihre Schultern, bereit, sie an meine Brust zu drücken, aber sie wehrte ab: „Ben, bitte." Ohne weiteren Kommentar ließ sie mich stehen und zog davon, und wieder einmal konnte ich ihr nur nachsehen, wie sie auf hohen Absätzen entschwand, die Beine scheinbar unendlich, der unverschämte Po in perfekter Bewegung, das Haar federnd ...

Und dann Derek. Ausgerechnet ihr Reitlehrer. Wie banal. Ich gebe zu, ich war schwer enttäuscht, als ich es herausfand. Derek ist ein großer, breiter Kerl, sportlich, ja, aber er passt überhaupt nicht zu ihr, hat keinen Stil und wirklich nicht den meisten Verstand. Ich war mindestens so schwer getroffen wie Karl es gewesen sein muss. Obwohl ich nicht weiß, wann der es überhaupt kapiert hat. Denn natürlich habe ich Sandy weiterhin ihre „Mädelsabende" frei gehalten, auch wenn ich mir jetzt immer vorstellen musste, wie sie stattdessen besondere „Reitstunden" nimmt:

Sandy rittlings auf Derek, nackt, ihr Gesicht verwirrt, als wolle sie fragen, ob es wirklich dies sei, was ein Reitlehrer ihr beibringen solle... Derek zieht ihre Hüften zu sich herunter, presst seinen Pfahl in ihren Schoß. Sandy atmet heftig, ihr Mund formt ein perfektes O, aber kein Ton entkommt ihm. Dereks grobe Hände greifen fest in ihre Pobacken, halten sie, und das Rodeo beginnt. Er bewegt sich in ihr, hart und schnell, sie versucht sich „im Sattel" zu halten. Sandys Kopf fliegt in den Nacken, ihr Körper wippt, ihre Brüste umso mehr, zwei wundervolle Kugeln, die auf und nieder fliegen.

„Ben?" Sandys Stimme reißt mich aus meinen Gedanken.

„Ben, bringst Du mir dieses unsinnige Papier mit?" Ihre Stimme ist süß wie Honig.

„Weißt Du, was Du da verlangst? Ich muss erst mal die Polizei rufen."

Kurze Pause.

„Ben, bitte" (immer noch diese sanfte Stimmlage) „überleg Dir, was es für uns beide bedeuten könnte, wenn das Papier nicht gleich an die Polizei geht... wundervolle Dinge!"

„Was genau versprichst Du mir hier?"

„Ben, bitte. Kommt zu mir uns lass uns darüber reden. Bring das Papier mit. Es ist richtig so."

Meine Phantasie geht mit mir durch. Ich kann fast ihren Atem spüren, mit dem sie mir die Worte ins Ohr haucht. Gleich wird sie mein Ohr küssen, meinen Hals, ihre Hand wird meine Hose öffnen und meinen Harten fassen. Und ich bin bereits richtig hart.

Mein Schwanz entscheidet für mich: „Meine Sandy. Das bist Du doch? Meine Sandy."

„Aber sicher Ben."

„Ich sehe Dich morgen. Heute wird es zu hektisch werden. Mach Dir keine Sorgen wegen des Papiers."

„Du bist ein Schatz."

„Ich bin Dein Schatz, meine Süße, ich bin Dein Schatz."

Ich lege auf, bevor sie antworten kann. Kümmere mich um Karls Testamentsänderung. Rufe die Polizei. Dann wieder warten, in dem leeren Büro. Weiß ich, was ich hier tue? Worauf ich mich einlasse? Nichts weiß ich. Aber ich sehe die Chance auf ein Spiel, in dem ich einem Trumpf in der Hand habe. Und ich will sehen, wohin es mich führt.

Die Polizei braucht länger, als ich dachte, besonders die Spurensicherung erscheint erst spät, nachdem Kommissar Schmieder mich bereits umfassend befragt hat. Schmieder ist ein unauffälliger Mensch, Anfang Fünfzig, etwas viel Bauch und wenig Haare, ruhig, angenehm. Man merkt ihm an, dass er schon Schlimmeres gesehen hat.

Ich bleibe nach dem Verhör noch, checke Karls Kalender für die kommenden Tage, lade die Bereichsleiter zu einer Versammlung ein, sage Termine für morgen ab. Die Polizei hält mich von der Spurensicherung fern, aber eines bekomme ich dann doch mich, weil der Ermittler es so laut hinausposaunt: „Die genaue Analyse schickt Euch das Labor. Aber dem Geruch nach kann ich Euch jetzt schon sagen: In der grünen Flasche war Zyankali."

„Also Selbstmord durch Gift?" fragt Kommissar Schmieder.

„Möglich. Wenn er es wirklich ernst meinte. Zyankali ist ein hoch wirksames Gift. Das nimmst Du, wenn Du sicher gehen willst, dass sie Dir nicht noch den Magen auspumpen und Dich wiederbeleben. Aber es ist auch ein echtes Scheißgift. Frisst Dich von innen auf. So einen Tod wünsche ich niemandem."

„Hm." Schmieder ist beunruhigt. Ich sehe ihm an, dass er den Fall schon als gelöst angesehen hatte. Jetzt ist er irritiert und das missfällt ihm. Mir auch.

Mir ist übel. Ich gehe zu den Waschräumen. Mord, an Karl? Ja, er war selbstherrlich, herrisch, großspurig, aber das hätte ich nie für möglich gehalten. Mir fällt das Testament ein. Topsi erbt fast alles. War sie das? Oder ist das eine Ablenkung? Und habe ich jetzt das wichtigste Beweisstück verschwinden lassen?

Ich spritze mir Wasser ins Gesicht. Betrachte mein nasses Gesicht im Spiegel. Ben, wo bist Du da nur reingeraten? Ich habe so eine Ahnung, dass bald nichts mehr sein wird, wie es war.

Schmieder platzt herein, stutzt: „Ach hier sind Sie."

„Mir war nicht gut."

„Verstehe. Geht's wieder?"

„Ja."

„Dann sehen Sie lieber zu, dass sie nach Hause kommen. Sind Sie morgen im Büro? Wir brauchen Sie vielleicht doch noch mal. Jetzt müssen wir erst mal mit seiner Frau sprechen."

„Sicher, ich bin morgen hier, ich muss mich ja jetzt um alles kümmern. Was tun wir nur ohne ihn?" Kopfschüttelnd verlasse ich den Raum, dann das Haus.

Die kalte Nachtluft tut mir gut, leert meinen Kopf. Sandy, was wirst Du der Polizei sagen? Aber eigentlich mache ich mir keine Sorgen. Sie ist souverän, sie wird sich nichts anmerken lassen. Und sie hat außer dem Testament nichts zu verbergen. Oder?

Montag

Die Firma ist wie gelähmt am Montagmorgen. Keiner kann die Nachricht von Karls Tod fassen. Niemand wirkte je lebendiger als er, wenn er seine Abteilungsleiter anbrüllte, den Lehrlingsmädchen auf den Hintern klatschte und sich großzügig seinen teuren Whisky einschenkte.

Und jetzt ist er weg. Einfach so.

Die Bereichsleiter verteilen seine Aufgaben unter sich. Ich darf mich weiterhin um alles nicht Geschäftliche kümmern, um Karls repräsentative Aufgaben bei Veranstaltungen und um seine privaten Termine. Die Testamentseröffnung wird für Dienstag angesetzt, auch hier soll ich die Firma vertreten.

Kurz schaue ich nach einem besseren Versteck für die Tüte mit den verräterischen Handschuhen. Lasse sie dann, wo sie ist. Der Staub auf dem Regal zeigt mir, dass da oben schon seit Jahren keiner mehr hingelangt hat.

Ich ordne Karls Termine, sage ab, leite weiter, dann rufe ich Sandy an. Ich bin betont offiziell und korrekt -- wer weiß, ob die Polizei das Telefon bereits abhören lässt. Sandy passt sich perfekt an.

„Darf ich Sie heute noch belästigen? Wir müssten einige Einladungen regeln, zu denen Sie gemeinsam gehen ... also gegangen wären."

„Sicher. Ich bin zu Hause."

„Ich möchte nicht stören, falls andere Trauergäste oder die Polizei..."

„Nein, nein" unterbricht sie mich „die Polizei war gestern schon da, und vor den Kondolenzbesuchen bleiben mir hoffentlich noch ein paar Stunden."

„Gut, dann bin ich gleich bei Ihnen."

Die Auffahrt zur Villa ist fast einen halben Kilometer lang. Angekommen, öffnet mir James die Tür. James heißt eigentlich Fred, aber da er der Butler ist, nennen ihn alle nur James.

„Madame ist im weißen Salon."

Ich kenne den Weg, aber er führt mich trotzdem hin.

Kaum trete ich ein, springt Sandy auf.

„Ben!"

Etwas verloren steht sie da, zierlich, wunderschön, verunsichert. Sie trägt einen schwarzen Kaschmirpullover, mit hohem Rollkragen und Pelzbesatz, dazu einen kurzen cremeweißen Rock, blickdichte schwarze Leggins und hochhackige Schuhe. Sicher alles sehr teure Modemarken, ich kenne mich da nicht aus.

James schließt die Tür und lässt uns allein. Sandy kommt sofort auf mich zu, lächelt jetzt gewinnend, fasst mich leicht am Arm und führt mich zur riesigen Couch. Sie duftet nach Rosen und Jasmin, ihr übliches Tagesparfum.

„Ben, alles klar?"

„Soweit schon, denke ich. Und bei Dir?"

Sie sieht mir tief in die Augen. „Was würde ich nur ohne Dich machen?"

Wir setzen uns nebeneinander, sie wendet sich mir zu, lehnt sich an mich. Pelz und Kaschmir fühlen sich so weich an, zärtlich, und ich bin sicher, dass sie genau das will und genau deshalb diesen Pullover gewählt hat.

„Ben, Du hast es doch verschwinden lassen?"

„Wie versprochen. Die Polizei hat es nie zu sehen bekommen."

„Wunderbar. Ich bin ja so erleichtert." Ihr Lächeln ist jetzt echt, sie streicht mir über die Haare. Aber wie sehr ich ihre Berührung auch genieße, erkenne ich doch das Mütterliche an ihrer Geste, das Unerotische. Abrupt stehe ich auf.

„Sandrine." Meine Stimme ist härter, als ich sein wollte.

„Ben, was ist?" Überrascht und ängstlich steht sie ebenfalls auf, steht direkt vor mir und schaut fragend zu mir auf.

„So läuft das nicht, Sandrine. Ich riskiere alles für Dich, wenn ich ein Beweisstück verschwinden lasse." Ich fasse Sie an den Schultern, freundlich, aber fest.

„Du kannst nicht einfach ‚Braver Junge' sagen und mich mit ein paar Streicheleinheiten abspeisen."

„Ben, was ist mit Dir? Was willst Du?"

„Ich will Dich, Sandy, ich will Dich seit dem Tag, an dem ich Dich zum ersten Mal gesehen habe." Meine Hände gleiten über ihre Schultern zu ihrem Hals, ganz langsam. Wir blicken uns direkt in die Augen, während sich meine Finger unter den Rollkragen schieben. Und dann nach oben fahren. Der Rollkragen klappt hoch, schiebt hinten ihr Haar nach oben und schlägt ihr vorn gegen das Kinn. Es ist nur eine kleine Geste, aber sie ist wirkungsvoll. Ihre perfekte Kleidung, plötzlich wirkt sie durcheinander. Als würde ihr süßes Köpfchen darin versinken. Als würden nur meine Hände sie halten, die ihren Hals umfassen. Sehr sanft, aber doch sehr spürbar.

„Ich will Dich" wiederhole ich. Warte, ihren Hals umfassend, wie sie reagiert.

Und dann passiert es. Sie verändert sich, etwas an ihrer Haltung, als würden ihre Knie weich, ich kann es erst nicht deuten. Bis ich sehe, wie sich die kleinen Spitzen ihrer Nippel abzeichnen. Wie hart müssen die gerade geworden sein, dass ich es durch ihre Kleidung erkenne?

Jetzt begreife ich alles, verstehe, warum Sandy sich zu Karl hingezogen fühlte, zu Derek: Sie steht auf dieses Gefühl der Schwäche, auf Männer, die ihr überlegen sind. Karl in seinem unbegrenzten Ego, der starke Derek, in dem sie vielleicht auch die Kraft und das Animalische ihrer Pferde sieht, das sind die Typen, die sie braucht. Der persönliche Referent Ben, nett, hilfsbereit, törnt sie nicht an. Aber jetzt ist alles anders, jetzt ist ihr Vermögen, ihr ganzer Lebensstil von mir abhängig. Sie ist schwach, und es macht sie an.

Ich beuge mich zu ihr hinunter, meine Lippen finden ihre, küssen sie. Sandy zögert einen Moment, verwirrt, uneins mit sich selbst. Dann verstärke ich ganz leicht den Druck an ihrem wundervollen schlanken Hals. Und als hätte ich einen Schalter umgelegt, küsst sie zurück, unsere Münder verbinden sich, verschlingen sich. Meine rechte Hand gleitet hinunter auf ihre Brust. Erstaunlich, wie voll ihre kleinen Brüste sind, ungewöhnlich für ihren zarten Körperbau. Mein Daumen findet problemlos den immer noch harten Nippel, umfährt ihn, streichelt schnell und rhythmisch über ihn.

„Hmmm" macht Sandy und schiebt ihre Hüften eng an mich, drückt sich gegen die Beule in meiner Hose. Meine linke Hand gleitet ihren Rücken hinab, findet den Rock und seinen Reißverschluss, aber als ich ihn gerade öffnen will, beendet sie den Kuss.

„Nicht, Ben. Was, wenn das Personal reinkommt. Das geht so nicht."

Sie hat Recht, aber es dauert etwas, bis mein benebeltes Hirn das einsieht. Ich lasse sie los, etwas betreten stehen wir nebeneinander. Sie lächelt.

„Wenn Du mich erpressen wolltest, hättest Du das Testament behalten sollen."

„Habe ich ja auch."

„WAS? Ich dachte, Du hast es vernichtet!"

„Jetzt mach Dir keine Sorgen, ich bringe es Dir mit. Ich will sowieso Deine Meinung dazu hören. Wir treffen uns heute Abend, im Penthouse in der Stadt. Ohne Personal. Ich habe noch einen Schlüssel dazu."

„Wieso das?"

„Na weil Karl es auch genutzt hat, Du weißt schon mit wem."

„Der Scheißkerl."

„Na, na, immerhin hat er Dir ein Vermögen hinterlassen. Und mich."

„Du bringst das Papier mit!" Sie ist jetzt wieder resolut.

„Versprochen. Und Du, mein Schatz, wirst heute Abend genau das anhaben, was Du jetzt trägst. Mit zwei Ausnahmen: Erstens: Keine Unterwäsche darunter. Kein Slip, kein BH, nichts. Zweitens: Statt der Leggins ziehst Du halterlose Strümpfe an."

Das ist eine spontane Idee von mir, ich habe keine Ahnung, wie sie reagieren wird. Aber anscheinend funktioniert es: Spielerisch droht sie mir mit dem Zeigefinger: „Ben, Ben, Ben. Du weißt nicht, was Du verpasst. Ich habe sensationelle Dessous."

So geht das also. Stark sein, aber spielerisch, und sie dabei gut aussehen lassen. Offenbar habe ich den Tonfall getroffen, der sie anmacht.

„Na, dann sparen wir uns die Dessous für ein anderes Mal auf. Wir sehen uns um 8 Uhr, ja?"

„Bestimmt. So wie Du es Dir vorstellst. Und mit dem Papier, Du hast es versprochen!"

„Mach Dir keine Sorgen, Schätzchen. Das Papier und ich werden da sein. Wir sind beide schon ganz scharf auf Dich."

Ich fahre noch bei einem Elektromarkt für Bastler vorbei, in dem ich so ziemlich alles kaufe, was es dort an unterschiedlichen versteckten Überwachungskameras gibt. Ich bezahle sogar mit der Firmenkreditkarte, die ich immer bei privaten Beschaffungen für Karl und Sandy nutzen durfte. In Sicherheitstechnik zu investieren, kann in der jetzigen Situation ja wohl nicht verdächtig sein.

Beim anschließenden Einkauf im Sexshop zahle ich dann doch lieber selbst. Nicht, dass ich gleich für heute Abend Sexspielzeug bräuchte. Aber lieber zu früh als zu spät beschaffen. Irgendwann kommt es dran.

Mit allen Einkäufen beladen geht es zum Penthouse. Das zweistöckige Apartment steht auf dem Dach eines neuen Wohnhauses direkt am Rand der City. Bau und Einrichtung sind hypermodern: Beton, Glas, Edelstahl, aber auch hochflorige Teppiche, teure Kunst, gedämpftes Licht und ein Kamin.

Den unteren Stock dominiert die große, offene Lounge mit riesigen Sofalandschaften um den Kamin herum. Über die offene Treppe kommt man nach oben, in ein Schlafzimmer mit Glasdach, durch das man nachts die Sterne beobachten kann.

Ich platziere meine versteckten Kameras in Lounge und Schlafzimmer: Eine Wanduhr hier, ein Wecker dort, ein Rauchmelder von oben: Alle enthalten einen fast unsichtbaren Spion, der seine Bilder funkt. Empfänger und Datenspeicher schließe ich auch noch an, dann ist es bereits sieben Uhr.

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