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Fräulein Svenja und Miss Elaine 02

Geschichte Info
Svenja kümmert sich um einen Praktikanten.
11.3k Wörter
4.49
28.4k
3

Teil 2 der 8 teiligen Serie

Aktualisiert 06/08/2023
Erstellt 07/31/2017
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Vielen Dank!

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Svenjas Leben war gut. Es hätte nicht viel besser laufen können. Sie hatte ihre Stelle gewechselt, weg von ihrem langweiligen Job bei dem doofen Chef hin zu einem neuen Unternehmen. Man respektierte sie, sie galt als kompetent und hatte bereits ein paar Ideen in das neue Unternehmen eingebracht, die sogar übernommen worden waren. Die Firma produzierte Spezialkunststoff und vertrieb den weltweit. Svenja hatte die Stelle angenommen (Angebote hatte sie mehrere gehabt), weil sie die besten Aufstiegschancen gesehen hatte. Und die hatten sich schneller gezeigt, als sie es hoffen konnte. Svenjas Vorgesetzte war in der letzten Zeit häufiger krank gewesen, und man vermutete eine späte Schwangerschaft. Der Flurfunk hatte das Wort „Risikoschwangerschaft" verbreitet. Svenja freute sich für Frau Wissing und wünschte ihr nur das Beste. Aber die Frage der Vertretung stand nun zwangsläufig im Raum, und eigentlich kam nur Svenja in Frage.

Sie konnte sich gut vorstellen, eine Abteilung zu leiten. Um fair zu sein, im Moment gab es nur noch Lisa, die ziemlich stille Auszubildende in der Abteilung. Es wäre also keine so schrecklich große Verantwortung für Svenja, zumal der Geschäftsführer, Herr Petri, ein Auge auf alles hatte. Svenja könnte damit leben, sie kam mit dem Geschäftsführer gut aus.

Wie gesagt, es konnte nicht viel besser laufen. Aber etwas besser hätte es dann doch laufen können. Sie hätte nämlich eine entspannte Woche haben können. Der Chef war für eine Woche auf Geschäftsreise in Asien. Seine Assistentin hatte er mitgenommen. Der stellvertretende Geschäftsführer hielt sich lieber in der Produktion auf und war praktisch nie in seinem Büro. Frau Wissing war wieder krankgeschrieben. Nur noch Lisa war da, aber die hatte eine ziemlich aufwendige und langweilige Strafarbeit bekommen, nämlich einen Haufen unsinnige Dokumente der letzten Jahre zu archivieren. Es war eine Strafarbeit, weil Herr Petri fand, dass sie sich nicht genug für das Unternehmen einsetzte. Auch Svenja konnte nicht leugnen, dass Lisa sich ihren kleinen Hintern nicht gerade aufriss, sondern alle mehr oder weniger wissen ließ, wie sehr sie ihre Arbeitsstelle verachtete.

Svenja glaubte, dass Lisa sie nicht mochte, weil sie eine vollkommen andere Einstellung hatte und sehr ehrgeizig war. Svenja fand das schade, denn sie hatte nichts gegen Lisa, konnte sogar nachvollziehen, dass sie vom Leben mehr erwartete als einen Bürojob.

Lisa war offensichtlich noch auf der Suche. Sie hatte nach dem Abitur zwei Lehren abgebrochen und war jetzt in ihrer dritten Ausbildung, an die sie wohl über Beziehungen gekommen war. Damit war sie so ziemlich im gleichen Alter wie Svenja, obwohl die viel weiter war auf der Karriereleiter und auch reifer wirkte.

Da Frau Wissing krank war, war Svenja nun quasi sogar Lisas Vorgesetzte und verantwortlich. Svenja hatte mit der Strafarbeit allerdings nichts zu tun, und sie glaubte auch nicht, dass es gelänge, Lisa damit mehr Enthusiasmus einzuhämmern.

Svenja hatte Lisa einige Tipps gegeben, wie sie die Arbeit effizienter und schneller erledigen könnte, aber die hatte nur gelangweilt genickt. Es war nicht Svenjas Aufgabe, sich provozieren zu lassen, und so hatte sie Lisa allein gelassen. Die hatte sich ihren Kopfhörer übergestülpt und sich mit Gothic-Musik zugedröhnt.

Svenja war es recht.

Sie hatte vorgehabt, sich eine entspannte Woche zu machen. Der Geschäftsbetrieb in der Verwaltung war ziemlich eingeschränkt, da der Geschäftsführer außer Haus war. Es gab keine Termine, es gab keine besonderen Aufgaben. Die Verwaltung lief auf Sparflamme.

Svenja hatte natürlich einen Haufen zu erledigen, aber niemand würde sie dabei stören. Sie hatte auf eine entspannte Woche gehofft.

Aber es war anders gekommen.

In letzter Minute hatte sie nämlich einen Praktikanten vorgesetzt bekommen.

Robert studierte BWL im zweiten Semester. Er war der Sohn eines Freunds und Geschäftspartners von Herrn Petri und sollte mal irgendwann das Unternehmen seines Vaters übernehmen.

Und er brauchte noch dringend ein Praktikum, also war er hier untergekommen, und Svenja sollte sich nun um ihn kümmern.

Svenja kannte ihn nicht, nur seinen Namen. Robert Gerstenheimer. Genau: Einer von den Gerstenheimers! Der Name war in der Stadt bekannt.

Wie sollte der Sohn von so einer Millionärsfamilie schon sein? Sie konnte es sich denken. Svenja hatte hart gearbeitet, hatte sich hochgearbeitet. Ihre Eltern waren nicht reich gewesen, hatten sie nicht gefördert, ihr abends nicht vorgelesen und keine Nachhilfelehrer bezahlt. Trotzdem hatte sie es geschafft, und sie hatte sich den Erfolg selbst erarbeitet. Sie hielt also nichts von dem Millionär aufgrund von nichts als Vorurteilen.

Als ihre Kollegin am Empfang Svenja anrief, um ihr mitzuteilen, dass dieser Robert Gerstenheimer da sei, war Svenjas Stimmung im Keller.

Sie hatte sich diese Woche mehr oder weniger allein in der Verwaltung so schön vorgestellt. Dass sie ihre Arbeit machen könnte, vielleicht ein wenig an ihrem Konzept arbeiten könnte, das sie der Geschäftsleitung vorstellen wollte, um Arbeitsabläufe zu optimieren und profitabler zu machen. Es hätte eine schöne Woche werden können...

Doch nun musste sie sich um dieses Millionärssöhnchen kümmern. Sie würde ihm alles erklären müssen, dumme Fragen beantworten müssen.

Svenja war einfach nicht danach, und so empfing sie den jungen Mann mit einer fest zementierten Ablehnung. Er hatte schon alle Sympathien verspielt, bevor sie ihn auch nur kennengelernt hatte.

Umso überraschter war sie, als Robert Gerstenheimer sich ihr in der Lobby vorstellte, ihr höflich die Hand gab und ein wenig zurückhaltend lächelte:

„Robert, schön Sie kennenzulernen.", stellte er sich vor, obwohl sie ihm ihren Nachnamen genannt hatte. Eine etwas komische Situation, dass er sie siezte und sie ihn duzte. Er war ungefähr im gleichen Alter wie sie. Er war blond, ein wenig größer als sie, aber nicht viel, schlank. Sie konnte nicht sagen, ob er sportlich war.

Er trug eine normale Jeans, Turnschuhe, ein Hemd und ein einfaches Sakko. Leger, aber mit einem Hauch von Seriosität, ohne die Förmlichkeit zu übertreiben. Ein kurzer Blick auf den Parkplatz verriet ihr, dass das einzige Auto, das Svenja nicht kannte, ein einfacher Opel war. Kein Porsche eines verzogenen Millionärssöhnchens.

Er stellte sich ihr vor und bedankte sich bei Svenja dafür, dass man seine Bewerbung um einen Praktikumsplatz berücksichtigt hatte.

„Ich bin erst gerade von einem anderen Praktikum nach Deutschland zurückgekehrt und habe jetzt erfahren, dass meine Uni das nicht anerkennt."

Erst später erfuhr sie, dass er dieses andere Praktikum in China absolviert hatte. Aber da hatte sie ihre Meinung über ihn schon geändert.

„Kein Problem, das machen wir doch gerne!", log Svenja. „Wir nehmen immer gerne Praktikanten und geben ihnen einen Einblick in unser Unternehmen! Wir sehen das als unsere Verantwortung, den Nachwuchs zu fördern. Vor dem Hintergrund des Facharbeitermangels ist es wichtig, sich um neue Talente zu kümmern. Vielleicht haben wir mit Ihnen ja einen neuen Mitarbeiter in ein paar Jahren!"

Sie klang kühl und professionell.

„Wer weiß?", antwortete er ähnlich unverbindlich. „Man erwartet von mir wohl, dass ich die Familienehre weiterführen soll. Die Firma übernehmen und so. Gerstenheimer eben. Haben Sie vielleicht schon mal gehört." Er zuckte entschuldigend mit den Schultern, als wäre es ihm peinlich, und Svenja fand das sympathisch. „Aber ich bin mir noch nicht so sicher, ob das das Richtige für mich ist."

„Warum nicht?" Es war eine Frage aus echtem Interesse.

„Naja, es ist relativ einfach, sich in ein gemachtes Nest zu setzen. Ich will ja nicht nur der Sohn sein, der alles erbt. Wäre ja irgendwie interessant zu wissen, ob ich das auch selbst hinbekommen könnte. Erfolgreich zu sein, meine ich."

„Das sollte man zumindest mal versuchen. Aber so ein gemachtes Nest kann ja auch ganz kuschelig warm sein.", meinte Svenja und beide lachten.

„Wenn ich das richtig sehe, dauert dein Praktikum eine Woche."

„Eine Woche. So sieht es aus. Da kann man wahrscheinlich nicht viel lernen, aber die Uni will zumindest eine Woche."

„Gibt es irgendwas, das sich besonders interessiert, an unserem Unternehmen meine ich?"

Er dachte nach. „Eigentlich alles. Mich interessiert eigentlich alles."

„Alles? Das klingt aber sehr vage."

Er verstand wohl, was Svenja andeutete und reagierte entsprechend:

„Sorry, das sollte nicht uninteressiert rüberkommen. Mich interessieren alle Abläufe. So genau kenne ich kein produzierendes Unternehmen. Mich würde einfach alles interessieren. Ich will Ihnen aber auch nicht zur Last fallen und Sie von der Arbeit abhalten. Zur Not tackere ich auch Aufträge zusammen. Wenn ich irgendwie produktiv sein kann."

Dafür haben wir schon jemanden, dachte Svenja.

„Wie wäre es mit einer Betriebsbesichtigung, und dann sehen wir weiter?"

„Das fände ich gut."

„Na dann!"

Die Betriebsbesichtigung dauerte ungefähr doppelt so lang wie die mit Schülern, die Svenja auch schon das ein oder andere Mal durch das Unternehmen geführt hatte, und die sich nur dem Ende der Führung entgegen sehnten. Aber Robert hatte einen Haufen Fragen. Einige gute, einige kamen Svenja etwas naiv vor.

Aber sie beantwortete alle geduldig und akzeptierte, dass Robert noch nicht so wahnsinnig viel Erfahrung hatte.

Manchmal äußerte er Haltungen, die ein wenig verstaubt und altmodisch herüberkamen. Svenja dachte sich zunächst aber nichts dabei. Es war ein nettes Gespräch. Robert war überaus höflich, er hielt ihr die Tür auf, was Svenja als seltsam empfand, denn in der Produktion ging es sehr viel rustikaler zu. Da flogen schon mal die Beleidigungen, und auch Svenja hatte sich schon ein paar derbe Sprüche anhören müssen.

Svenja hatte eigentlich ihre Vorurteile über Robert längst abgelegt. Es tat ihr ein wenig Leid, dass sie ihm so negativ begegnet war, bevor sie ihn kennengelernt hatte. Er war ihr nun durchaus sympathisch.

Aber dann sagte er etwas, das sie nicht gut hören konnte und alles zurückwarf. Sie waren in Svenjas Büro zurückgekehrt.

„Warum haben Sie so viele Frauen hier?"

Svenja verstand die Frage nicht.

„Mir ist aufgefallen, dass in der Verwaltung fast nur Frauen sind."

„Drei sind es. Ja und?"

„Naja, das ist nicht sonderlich klug, wie mir scheint."

„Wieso ist das nicht klug?"

„In der Verwaltung hat man doch viel mit Verhandlungen zu tun, und Frauen sind nachgewiesenermaßen nicht sehr gut in Verhandlungen."

„Ist das so?"

Svenjas Stimme klang nun kalt. Da hatte er aber einen wunden Punkt getroffen.

Robert erkannte sofort, dass er auf dünnem Eis stand, aber statt zurück zu rudern, einen flotten Spruch zu machen und das alles wegzulachen, wollte er das Thema noch nicht gleich fallen lassen.

„Das sind leider Fakten. Ich habe letztens noch eine Studie gelesen, die besagt, dass Frauen im Schnitt dreizehn Prozent schlechter in Preisverhandlungen sind. Frauen sind einfach nicht so aggressiv und mutig wie Männer. Stellen Sie sich vor, wie viel das ein Unternehmen kosten kann, wenn Geschäftsabschlüsse jedes Mal dreizehn Prozent schlechter ausfallen." Er zuckte mit den Schultern. „So ist das einfach. Fakten. Man sollte in den wichtigen Prozessen einfach besser Männer einsetzen. Ich meine, Frauen haben viele andere Vorzüge, aber eben nicht gerade Verhandlungen."

Svenja wusste gar nicht, wo sie anfangen sollte. Woher kam eine solch altmodische Haltung? Jede Faser ihres Körpers störte sich an dieser Einstellung. Wie konnte jemand einerseits so nett sein, dann aber im nächsten Moment so einen Bullshit erzählen?

Svenja fiel dazu nichts ein. Aber da war ja noch jemand anderes. Svenja dachte an Elaine.

Nach dieser Nacht mit Dustin hatte sich Svenja manches Mal zurück erinnert. Es war ihr in den nächsten Tagen unglaublich erschienen, wie mutig sie gewesen war. Svenja hatte sich gar nicht vorstellen können, wie verwegen sie sich gegeben hatte. In manch einsamer Stunde hatte sie den Abend noch einmal an sich vorbeiziehen lassen, während ihre Hände langsam unter der Bettdecke verschwunden waren.

Sie hatte nicht versucht, noch einmal so etwas zu erleben. Sie hätte einfach zurückkehren können in den Club und Dustin noch einmal in den Park mitnehmen können. Aber sie wollte sich ihn nicht ans Bein binden. Vor allem aber hatte sie Angst vor ihrer eigenen Courage. Sie war sich nicht sicher, ob sie sich nicht schrecklich blamieren würde, wenn sie noch einmal als Elaine auftreten würde. Das war nicht sie. Das war jemand anders.

So war das alles bei einer netten Erinnerung geblieben, obwohl es ihr Spaß bereitet hatte.

Aber in diesem Moment war Elaine plötzlich wieder da. Und es ging nicht um irgendwas Sexuelles. Sie war auf der Arbeit, und Svenja ging es darum, Robert eine Lektion zu erteilen.

„Du glaubst, dass Frauen Männern unterlegen sind?"

„Bei Verhandlungen. In erster Linie bei Verhandlungen. Frauen verdienen immer noch im Schnitt weniger als Männer für die gleiche Arbeit. Sie sind einfach nicht so gut darin, ihr Gehalt auszuverhandeln. Das ist statistisch erwiesen. Ich habe mir das nicht ausgedacht. Ich finde das auch nicht gut, aber... so ist es eben..."

Er war sichtlich in der Defensive, hatte mittlerweile selbst erkannt, dass er vermintes Gelände betreten hatte.

Svenja sah ihn eisig an. Aber sie war nicht mehr Svenja. Sie fühlte sich wie Elaine. Sie stand langsam auf, ließ aber ihren Blick nicht von Robert. Sie schritt um ihren Schreibtisch und baute sich vor ihm auf.

Robert saß zurückgelehnt in seinem Stuhl, aber war längst nicht mehr entspannt. Seine Hände klammerten sich um die Lehne, und er schien den Atem anzuhalten. Sein Blick war nun unsicher auf sie gerichtet.

„Ich... ich meine ja nur.", stammelte er.

All das saugte Svenja in sich auf, und es machte sie stärker.

Sie spürte, wie die Kälte ihres Blickes sich in Roberts Körper breit machte und ihn einfror.

„Das sind ja interessante Ansichten!", sagte sie, machte aber direkt eine dramatische Pause, in der sie zusah, wie sein Adamsapfel sich langsam hob und wieder senkte, als er schluckte.

„Jetzt erkläre ich dir mal meine Ansichten, was Männer und Frauen auf der Arbeit betrifft."

Wieder eine Pause, diesmal eine lange. Robert konnte seinen Blick nicht von ihr nehmen und nickte schließlich.

„Frauen sind Männern nicht unterlegen! In keiner Weise. Klar? Männer mögen ja aggressiv sein und mutig und Risiken eingehen und tolle Geschäftsabschlüsse machen. Aber oft genug denken sie nicht nach. Sie lassen sich von allem möglichen Quatsch beeinflussen. Sie sind Machos und eitel und oft genug Idioten. Man kann sie ganz einfach manipulieren, und sie sind Frauen definitiv unterlegen, weil das Ding zwischen ihren Beinen ihnen ständig im Weg ist! Männer sind nicht besser als Frauen."

Das war nun definitiv Elaine, die das sagte.

Svenja sah ihn mit funkelnden Augen an und setzte dann mit kühler, aber etwas weniger aggressiver Stimme fort:

„Ich werde es dir beweisen! Ich habe bemerkt, wie du mich die ganze Zeit angeschaut hast, wenn du glaubst, dass ich es nicht sehe."

Das war nicht richtig. Pure Spekulation. Sie hatte vielleicht einmal gesehen, wie er sie betrachtete, aber das bedeutete ja nichts. Aber Svenja pokerte ein wenig und unterstellte es Robert einfach.

„Das habe ich ganz bestimmt nicht!", verteidigte er sich ungelenk. „Wenn das so rübergekommen ist, dann tut es mir leid! Ich wollte Sie nicht angaffen!"

„Na also, da hast du es ja schon zugegeben!"

„Was? Nein! Habe ich nicht."

„Du hast doch gerade wortwörtlich gesagt, dass du mich nicht angaffen wolltest."

„Ja, aber das war anders gemeint!"

„Sicher war es das! Ich zeige dir jetzt, wie irrational Männer handeln. Wie viel irrationaler Männer handeln als Frauen."

„O-okay." Er nickte vorsichtig.

„Offensichtlich willst du was von mir. Ich gefalle dir! Also machen wir einen Deal. Wenn du hier vor mir auf die Knie fällst, dann kriegst du eine Belohnung. Ich sag dir nicht, was es ist. Aber ich verspreche dir, dass es etwas ist, was du dir wünschst."

„Was?"

„Du hast mich verstanden. Du musst nur vor mir auf die Knie gehen, und dann sehen wir weiter."

Stille senkte sich über den Raum.

Sie sah ihn erwartungsvoll an.

Er sah sie entsetzt an.

Svenja atmete ruhig in die Stille hinein. Die Spannung war zum Zerreißen. Sie hatte es definitiv zu weit getrieben.

Er würde sich aufrichten, die Spannung wie ein Stück dünnen Papiers zerreißen und sie auslachen. Er würde aufstehen und mit einem lässigen Satz ihr Experiment zum Explodieren bringen.

‚Sie sind ja wahnsinnig. Ich glaube, Sie überschätzen Ihre Attraktivität gerade. Ihr peinliches Verhalten ist eine Schande für alle Geschäftsfrauen.' Das würde er sagen. Je länger sie nachdachte, desto dümmer erschien ihr Elaines Idee. Sie sollte grinsen, auf ihn zugehen, ihre Hand auf seine Schulter legen und es weglachen mit einem lässigen Kommentar wie:

„War nur ein Scherz, nimm's mir nicht übel!"

Aber sie tat es nicht. Elaine war immer noch da. Die spannte ihre Muskeln an und stellte sich breitbeinig vor Robert. Sie schaute auf ihn herab, während er in seinem Stuhl herumrutschte.

Bevor Robert handelte, vielleicht sogar, bevor er sich überhaupt selbst entschieden hatte, sah sie es an seiner Körpersprache. Er sackte unbewusst immer mehr in seinen Stuhl, machte sich kleiner, kramte seinen Mut zusammen. Es wurde immer deutlicher, dass sie einen Nerv getroffen hatte. Er wollte es. Er rang mit sich, kämpfte um den Mut, ihr zu gehorchen.

Und dann tat er es!

Er rutschte aus seinem Stuhl und ging vor ihr auf die Knie.

Sie hatte es geschafft! Sie hatte ihn bezwungen. Svenja hatte zwar keine Ahnung, wohin das führen sollte und was sie ihm versprechen konnte, aber sie hatte ihn schon einmal auf den Knien. Sie hielt seinen Blick die ganze Zeit über gefangen.

Es war eine unglaubliche Erleichterung, dass er ihr gehorchte, dass er sie nicht wie eine Idiotin dastehen ließ, dass er ihr wirklich gehorchte.

Sie blieb in ihrer Pose mit ihren breit gestellten Beinen und der vorgeschobenen Hüfte, die ihre ganze Stärke demonstrieren sollte.

Sie machte ihm keinen Platz, und so kam er ihr ziemlich nah und war nun nur wenige Zentimeter von ihr entfernt.

Seinen Kopf musste er weit in den Nacken legen, um sie weiterhin ansehen zu können. Nach kurzer Zeit würde diese Pose ihm Schmerzen bereiten. Aber das war nicht Svenjas Problem. Es war seines.

Dies musste der erotischste Moment sein, der sich jemals in diesem Büro, in diesem Unternehmen, in irgendeinem Büro dieser Welt abgespielt hatte!

Er kniete so nah vor ihr, dass sie glaubte, seinen Herzschlag zu hören. Aber vielleicht war es nur ihr eigener Puls in ihrem Körper. Sie hatte da etwas Sinnliches gestartet.

Sie roch sein Deo, und sie glaubte sein Adrenalin, seine Erwartungen riechen zu können.

Svenja genoss den Augenblick. Ihr Brustkorb hob und henkte sich. Wie er dort vor ihr kniete und zu ihr aufsah, sah Robert es sicherlich auch.

Was für ein Moment!

Er hatte den ersten Schritt gemacht, nun musste sie handeln. Sie brauchte nicht mehr viel Mut. Ihre rechte Hand bewegte sich nach vorne, griff sein Kinn. Sie drückte seinen Kopf noch etwas weiter in den Nacken. Er ließ es geschehen. Sie musste nur wenig Druck ausüben und spürte, wie sein Körper versuchte, ihrer Handbewegung nachzugeben.

Mit ihrem Zeigefinger fuhr sie die Linien seines Kinns nach, dann seinen Hals hinunter. Als sie an seinem Adamsapfel ankam, spürte sie sein Schlucken. Mit der Spitze ihres Zeigefingers drückte sie gegen seinen Adamsapfel. Sein Körper versteifte sich, aber er ließ es geschehen.

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