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Hochzeitswalzer

Geschichte Info
es passierte bei der Hochzeit der Schwester.
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Rene blickte auf den Brief, den er bekommen hatte. Ja, es war wirklich ein Brief, aus echtem Papier.

In diesem Brief lag eine in der Mitte gefaltete Karte, in der er auf die kommende Hochzeit seiner Schwester hingewiesen wurde.

Auf der linken Innenseite stand das Datum und der Ort der Hochzeit, auf der rechten war ein Bild des Brautpaares mit der Bildunterschrift "Für immer eins."

Links, unter den gedruckten Daten, bei denen auch stand, dass man sich bis ... melden solle, wenn man an der Hochzeit als Gast teilnehmen wollte, war genau dieser Teil dick durchgestrichen. Mit der Handschrift seiner Mutter stand dort "Verschone uns mit deiner Anwesenheit, du weißt warum."

Rene wusste, warum er nicht gerne gesehen wurde, denn er wurde als das schwarze Schaf der Familie angesehen. So schwarz, das sie ihn mit 14 in ein Internat gesteckt hatten. Dort musste er bis zu seinem Abitur nur noch ein Dreivierteljahr 'absitzen'

Dass seine Schwester Ramona aber heiraten würde, überraschte ihn. Aus den Briefen, die er von ihr in den letzten Jahren erhalten hatte (Ramona war die einzige, die ihm noch schrieb) hatte er das Gefühl gehabt, dass sie sich nichts aus festen Beziehungen machte. Sie schrieb immer von anderen Freunden und Liebhabern, wie sie diese selber nannte.

Aber das Bild in der Einladung schien etwa anders zu sagen.

Rene sah auf das Bild und wünschte seiner großen Schwester alles Gute. Sie war fast 26 und hatte einen guten Job in der Stadt, aus der auch er kam.

Ein paar Tage nach der Ankündigung bekam er einen Brief ohne Absender, den er an der Handschrift aber als Brief seiner Schwester erkannte. Hier schrieb sie "Brüderchen, vielleicht kannst du dich noch an Manuel erinnern. Ich habe ihn vor ein paar Monaten wiedergesehen, und dann hat es doch gefunkt."

Manuel kannte er noch aus seiner Zeit zu Hause. Er war gut zwei Jahre älter als Ramona. Die beiden hatten sich beim Tanzen kennen gelernt.

Manuel war einer von den Freunden, die er damals mochte. Nicht so aufgedreht, oder abgehoben. Dass die beiden sich kurz vor seiner Abschiebung getrennt hatten, fand er schade. Dass sie sich jetzt wiedergefunden hatten, schön.

"Rene, egal, was Mama auf den Brief geschrieben hat, ich würde mich freuen, wenn du kommen könntest. Melde dich aber nicht so früh, dass Mama, die das ganze organisiert, etwas dagegen unternehmen kann. Gruß und Kuss, Ramona"

Rene steckte den Brief in seine 'Schatztruhe', wo er unter anderem die Briefe von Ramona verwahrte.

Er war damals, zu Hause, ein wirkliches Scheusal gewesen. Dass seine Mutter ihn hier in das Internat gesteckt hatten, hatte er zuerst nicht, mit den Jahren aber sehr gut verstehen können. Denn er hatte es geschaffte, das seine Eltern sich getrennt hatten. Besonders sein Vater hatte schnell die Geduld mit ihm verloren und ihn mehr als einmal verprügelt, was sein Verhalten natürlich nicht verbessert.

Dass er dann, als grade vierzehnjähriger, über gefälschte Briefe seinen Vater dazu getrieben hatte, mit der besten Freundin seiner Mutter ins Bett zu gehen und das dann seine Mutter die beiden im eigenen Ehebett entdeckt hatte, hatte die Ehe und die Freundschaft zerstört, sowie ihn in das Internat gebracht. Der Tipp an seine Mutter kam vom ihm.

Seine Mutter Agnes hatte sich bisher immer geweigert, ihn zu besuchen oder ihn in den Ferien nach Hause zu holen.

In den ersten Jahren kam Ramona einmal im Jahr, um ihn zu besuchen, und in den Ferien wurde er in Ferienlager gesteckt, in den letzten Ferien waren es Sprachschulen im Ausland.

Agnes war immer noch der Meinung, er würde in Englisch und Französisch schlecht sein.

Sie hatte sich wohl nie seine Zeugnisse angesehen.

In den gelegentlichen Briefen von ihr erwartete sie nur, dass er die Schule abschloss, sein weiteres Leben interessierte sie nicht, was sie auch regelmäßig erwähnte. Doch Rene hatte Spaß am Lernen gefunden, er war, was auch Ramona, als sie davon erfuhr, nicht glauben konnte, einer der besten Schüler des Internats.

Im folgenden Brief von Ramona schrieb sie ein bisschen über Manuel. Er war damals mit seinen Eltern in eine andere Stadt gezogen. Sein Vater war Lehrer, seine Mutter irgendetwas anderes. Als er dann nach seiner Ausbildung zurück in die Stadt kam, in der er 'stell dir vor, er hatte damals schon beschlossen, mich zu heiraten, ich war damals die Liebe seines Lebens gewesen', Ramona kennengelernt hatte, hatte er Ramona gesucht und wiedergefunden.

Sie schrieb weiter, dass er sich 'ganz niedlich' um sie bemüht hatte. Ihm war egal, was für ein Biest sie war, er hatte es immer wieder versucht. Und sie dann auch bekommen.

'Manuel ist süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüß, und stark, selbstbewusst und nachgiebig. Er haut mir eine runter, wenn ich etwas falsch gemacht habe und entschuldigt sich bei mir, wenn er etwas falsch gemacht hat. Manuel hat mich wieder geerdet.'

Rene freute sich für seine Schwester.

'Du, leider haben sich seine Eltern getrennt. Sein Vater hat sich, wie Manuel findet, eine Frau genommen, die nicht zu ihm passen würde. Viel zu jung und zu selbständig. Er vermutet, dass es bei denen schon knirscht, denn wenn er bei ihnen ist, giften sie sich mehr an als ihr zusammen sein zu genießen.'

Das erinnerte sich an das, was über den alten Müller und seine Frau erzählt wurde. Sie war ein scharfer Feger, und er ein alter vertrockneter Griesgram.

So war die Meinung der Schüler.

Wobei Frau Müller immer Distanz warte, nicht das sie sich von Schülern etwas bieten ließ, doch sie sah einfach zu gut für eine Lehrerin aus.

Der alte Müller sah wie ein alter, unzufriedener sechzigjähriger Lehrer, der sich auf seine Pensionierung freute. Und dabei war er wohl erst fünfzig.

Der geplante Hochzeitstermin von Ramona und Manuel war für Rene glücklicherweise in den Ferien. Seine Mutter hatte ihm in diesen Ferien keine Vorschriften gemacht, sondern sich ein Ziel selber aussuchen lassen. In dem Brief, in dem sie ihm das Mitteilte, schrieb sie "Das sind deine letzten großen Ferien, da ist bei deinen Noten sowieso nichts mehr rauszureißen."

Rene lächelte, sie hatte nicht ganz unrecht. Besser als eine 1+ wäre wirklich nur schwer zu erreichen sein.

Am vorletzten Schultag hatte der Herr Müller einen schweren Unfall auf dem Weg von seiner Wohnung zur Schule. Frau Müller, die früher Schule hatte, war nicht so betroffen, wie es Rene dachte, als die Schüler und sie während des Unterrichts von diesem Unfall hörten. Die Ehe war wohl wirklich nicht im besten Zustand.

Eine Woche vor der Hochzeit sagte Rene bei Agnes und Ramona zu. Da Agnes vom guten Verhältnis von Ramona zu ihrem Bruder wusste, konnte sie ihn nicht so einfach abbügeln.

Die Zusage kam dann von Ramona "Hallo Brüderchen, danke für die Zusage. Beim Zimmer hast du Glück. Wir feiern nicht zu Hause, sondern haben das 'Schloss Hohenstück' gemietet. Eigentlich sind alle Zimmer belegt, aber mein Schwiegervater hatte einen schweren Unfall. Er hatte uns verboten, deshalb die Hochzeit abzusagen, und so könntest du das zweite Bett in dem Zimmer, das für ihn und meine Schwiegermutter reserviert wurde, haben.

Die beiden haben zwei einzelne Betten.

Macht es dir etwas aus, in einem Zimmer, nicht einem Bett ;-) mit meiner Schwiegermutter in spé zu schlafen?"

Rene war es fast egal, er hätte auch in der Besenkammer geschlafen. Solange Ramonas Schwiegermutter kein Problem mit ihm hatte? Warum nicht.

Und so sagte er zu.

Da er wusste, dass Ramona den Brief öffnen würde, legte er noch einen Zettel bei "Soll ich mir einen Playboy besorgen, um in der Nacht was Schönes zum Träumen zu haben?"

Zurück bekam er eine Postkarte, auf der nur ein Zeigefinger zu sehen war, neben dem gedruckt 'Böser Bube' stand.

Rene brauchte passende Kleidung. Eine Hochzeit auf einem Schloss würde sicher etwas feierlicher sein, so dass er nicht in Jeans und T-Shirt auftauchen konnte. Obwohl er genau in dieser Kleidung hinfahren wollte. Ein bisschen musste er Agnes doch provozieren.

Im Ort fand er ein 'Kostümverleih', bei dem er das passende für die Hochzeit noch ausleihen konnte. Bei den Schuhen hatte er glücklicherweise passende Schuhe. (Rene hatte im letzten Jahr festgestellt, wie gut ihm Tanzen gefiel.)

Er wollte mit der Bahn und dem Bus zum Ziel fahren. Die vom Schlosshotel würden einen Dienst anbieten, wenn man sich vorher anmeldete, der einem im nächsten Ort abholen würde.

Rene meldete sich an und fuhr dann am frühen Morgen des Ankunftstages los.

Als er in den Zug stieg, sah er Frau Müller, die ebenfalls mit Koffer auf Reisen ging. Sie hatte weiter vorne, wohl in der ersten Klasse, ihren Platz. Rene blieb auf seinem Platz.

Beim Umsteigen in den Regionalbus war noch etwas Zeit, so dass sich Rene etwas zu essen holte. Hier stieß er mit Frau Müller zusammen. "Oh, entschuldigen sie."

Sie setzten sich an benachbarte Tische und wunderten sich beide, wo der andere hinfuhr.

Später im Bus war Rene etwas früher da. Seinen Koffer musste er mit in den Bus nehmen, konnte ihr aber in der Gepäckablage unterbringen.

Er hatte sich einen Fensterplatz ausgesucht und träumte vor sich hin, als er gefragt wurde "Ist dieser Platz noch frei?"

Rene sah Frau Müller, die ihn gefragte hatte, an, und sagte "Nein, den haben sie grade belegt" und sie musste grinsen. Seine leicht unverschämten Antworten hatte sie schon in der Schule immer gehört. Sie gingen immer auf eine Art und Weise auf die Frage ein, die den Fragenden verwirrten.

Frau Müller hatte noch ihren Koffer zwischen ihren Beinen. "Oh, soll ich ihnen beim Koffer helfen?"

Sie nickte ihm dankbar zu und er packte ihren Koffer in die letzte Lücke der Gepäckablage.

Dann setzten sie sich beide auf ihre Plätze.

Rene döste vor sich hin und sah auf die vorbeifließende Landschaft, sie holte ein Heft heraus. Rene sah, dass sie etwas dort hinein schrieb und fragte "Kann ich den Roman später mal lesen?"

Sie sah ihn an und bekam einen leichten Rotton in ihrem Gesicht. "Das wird kein Roman, höchstens eine Kurzgeschichte."

"Und?"

Sie druckste etwas herum und sagte dann "Nein, die schreibe ich nur für mich alleine. Die darf kein anderer lesen, das ist zu, zu, .."

"Intim?"

Sie sah ihn mit großen Augen an und senkte den Kopf.

"Und ich bekomme die Geschichte wirklich nicht zu lesen?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Schade", sie nickte.

Dann sah sie zu ihm hoch "Wirklich, das geht wirklich nicht", und führte ganz leise fort "sie ist nicht jugendfrei."

Rene lachte leise und sagte "Frau Müller, ich bin schon achtzehn."

"Sie sind unmöglich, wissen sie das, Rene?"

"Ich gebe mein bestes."

Dann sah er wieder aus dem Fenster. In den Ortschaften, durch die sie fuhren, sah er den Leuten beim Ein- und Aussteigen zu, wenn der Bus hielt, oder auch nur, wie sie durch die Straßen gingen.

Er beobachte einmal, wie sie mit ihrem Handy telefonierte, konnte aber nichts erlauschen.

Als sie kurz vor Ziel der Busfahrt waren, sagte Rene "so ein Mist, jetzt habe ich nicht Bescheid gesagt."

"Werden sie abgeholt?"

"Ich würde, wenn ich angerufen hätte. Aber vielleicht geht's auch so."

Im Ort gab es einen etwas größeren zentralen Platz, an dem die Regionalbusse hielten. Hier standen drei Regionalbusse und ein Kleinbus mit der Aufschrift "Hotel Schloss Hohenstück"

Rene ging langsam auf diesen Bus zu und sagte dem Fahrer, der neben der Tür stand und auf einem Zetteln nach Namen suchte "Guten Tag, ich bin Rene Bauer, haben sie mich auf der Liste?"

Der Fahrer sah nach und sagte "Ja, mit ihnen kommen noch sechs andere Gäste. Ihren Koffer legen sie bitte hinten rein."

So legte Rene seine Koffer in das Kofferregal, das man durch die Tür am Heck des Busses erreicht, und suchte sich dann einen Platz.

"Ist dieser Platz noch frei?"

Rene sah Frau Müller, die ihn gefragte hatte, an, und sagte "Nein, den haben sie grade belegt" und sie musste grinsen.

"Verfolgen sie mich? Ohm, Moment. Müller" er sah sie an und sie nickte. "Ja, mein Mann ist der Vater des Bräutigams."

Sie setzte sich neben ihn und Rene sagte leise "und ich ihr neuer Bettgenosse."

"Zimmer, Rene, sie wissen doch noch, wer ich bin."

Er lächelte sie an und sie lächelte zurück.

"Und die Geschichte bekomme ich wirklich nicht zu lesen?"

"Nein."

Im Hotel wurden sie zusammen zu ihrem Zimmer geführt. Rene kam das ein bisschen komisch vor, er würde mit einer seiner Lehrerinnen, und dann auch noch der schärfsten der ganzen Schule, in einem Zimmer schlafen.

Nachdem sie beide im Zimmer standen, sahen sie auf das Bett. Das eine Bett. Rene sah zu ihr und sagte "Das mit dem Bett stimmt dann wohl doch."

Sie drehte sich zu ihm und sagte "Wir hatte einzelne Betten bestellt, was soll das?

Ihre Mutter organisiert das ganze?"

"Ja"

"Haben sie ihre Nummer?"

"Nein, wir sprechen nicht miteinander." Sie sah Rene an. "Weshalb?"

"Ich habe meinen Vater zum Ehebruch getrieben, und sie hat ihn dabei erwischt. Sie war ihre beste Freundin."

"Oh"

Er setzte sich aufs Bett "Welche Seite?"

"Rechts" antwortete sie, ohne lange nachzudenken.

"Gut, dann nehme ich links. Stört es sie, wenn ich nackt schlafe?"

Sie sah ihn erst böse an und musste dann lachen.

"Geht doch."

Sie ließ sich neben ihn auf das Bett fallen. "Scheiß, was mache ich hier?"

"Bei einer Hochzeit die Familie des Bräutigams vertreten."

"Ich? Er hat mich nie gemocht. Er war immer der Meinung, ich hätte seine Mutter vertrieben und mir seinen Vater geangelt."

"Und?"

Sie sah ihn lange an und streckte dann den rechten Arm aus, um ihm ihre Hand entgegen zu strecken "Ich bin Sandra, wehe ich höre ein 'Müller' von dir."

"Sandra, ich bin Rene." Sie steckte ihm ihre Zunge entgegen. Denn sie wusste seine Vornamen.

Er legte sich neben sie, und beide sahen zur Decke.

"Wir waren auf einer Schulung. Dort ist er mir richtiggehend verfallen.

Ich war damals 28 und kam recht frisch von der Uni. Und da leckte mir dann ein älterer Kollege die Füße.

Zuerst wusste ich nicht, dass er verheiratet war, und als ich es erfuhr, lief die Scheidung schon. Er hatte seine Frau einfach abgesägt.

Ich kann Manuel gut verstehen, dass er seinen Vater nicht besonders mag, aber ich habe nicht die volle Schuld."

Sie sah zu Rene und sagte "Es machte Spaß, den alten Knacker nach meiner Pfeife springen zu lassen, aber weißt du, das alleine macht eine Frau nicht glücklich."

"Und?"

"Das schärfste ist ja der Unfall. Er kam von einer Nacht mit seiner neuen Freundin."

"Er hat wieder eine Neue?"

"Eher eine alte. Er und seine Ex, die Mutter von Manuel, haben sich wieder zusammengefunden. Wir wollten unsere Trennung zum Ende der Ferien bekannt geben."

Sandra sah Rene lange an und fing dann unkontrolliert an zu lachen. Immer wieder fing sie an, bis sie sich langsam beruhigen konnte.

"Ich wollte dann meinen Mädchennamen wieder annehmen. Ich würde dann 'Sandra Bauer' heißen."

Sie sah ihn lange an "Du lässt deine Finger von mir, hier und später in der Schule, verstanden?"

"Ja, Frau Müller"

Sie holte aus und traf ihn genau dort, wo sie ihn treffen wollte. Genau von vorne auf die Schulter.

Dann sprang sie auf "Ich muss das Manuel sagen. Bis später."

Rene sah ihren Koffer an und überlegte, ob er ihn auspacken sollte. Doch zuerst einmal musste sein Koffer geleert werden, damit der Anzug später besser aussah.

Dann, sie war immer noch nicht zurück, packte er ihren Koffer aus.

Die beiden Kleider, sie die dabeihatte, sahen wunderschön aus. Er freute sich schon darauf, sie darin zu sehen.

Die weitere Bekleidung war dann wieder weniger etwas für den profanen Mann.

Er ließ seine Finger von einem Strumpf umschmeicheln, als sie wieder zurück kam. "Tss, tss, damit hätte ich rechnen können."

"Sandra, eines weiß ich jetzt schon."

"Was, du Schleimer?"

"Du wirst unvergleichlich in den Sachen aussehen."

"Besonders ihn der Unterwäsche, oder? Los, verschwinde, sage deiner Familie, dass du da bist."

Rene fand zuerst Agnes, die ihn unfreundlich ansah. Dann lief er durch das Hotel und suchte Ramona. Er hatte eine Zimmernummer bekommen, dass er dann aufsuchte.

Vor dem Zimmer sah er Manuel sitzen. Der sah zu ihm hoch und sagte "Hallo Rene, ich darf nicht rein. Sie sagt, dass es Unglück bringen würde. Doch alle anderen dürfen das Kleid sehen."

"Wenn du Glück hast, passiert dir das nur einmal. Das mit deinen Eltern finde ich doch etwas schräg."

"Du hast es gehört? Sandra war vorhin hier, und hat es mir erzählt. Sie wollte nach dem Unfall nicht kommen, wurde von Papa dann aber gedrängt. 'Sag ihm Bescheid, bitte.' Und so ist sie doch da.

Sie hat mir auch einen Brief von meinem Vater gegeben."

"Und?"

"Ich war wütend, und habe ihr die ganze Schuld gegeben. Nachher muss ich mich bei ihr Entschuldigen.

Du kennst sie?"

"Ja, ich wusste nicht, dass die Müllers in der Schule deine Familie sind. Auf der Fahrt hierher, ist mir das erst aufgegangen. Im letzten Bus."

Rene musste lachen, als er daran zurück dachte.

Dann ging die Tür auf und ein Frauenkopf schaute heraus "Manuel, du bist ja immer noch hier. Du kommst erst heute Abend wieder hier in das Zimmer. Verschwinde, trink dir einen an."

Dann sah sie zu Rene. "Du bist Rene? Dich will sie sehen. Komm' rein, pass' aber auf, dass Manuel nicht schummelt."

Manuel und Rene grinsten sich an und Manuel ging zur Seite, so dass Rene ins Zimmer konnte. Die Frau ging hinaus und sagte, "Sie ist verrückt. Ich bekomme langsam die Krise. Kannst du die Frau mal beruhigen?"

Ramona drehte sich um und ihm flog Rene in die Arme.

Rene wurde durch die Frau, die er da hielt verwirrte.

Das war seine Schwester?

Er wusste, dass sie hübsch war, doch in den letzten Jahren ist sie schön geworden.

"Lass mich dich ansehen."

Ramona stand still und hob die Arme. "Gefalle ich dir?"

"Mir, du musst deinem Mann gefallen."

"Und dir?"

Rene schüttelte den Kopf. Lange würde er es nicht aushalten, ohne dass sie seinen Schwanz sehen würde.

Sie war nicht nur schön, sondern auch noch super-sexy angezogen.

Die weißen Strümpfe, die knapp über dem Knie endeten, die langen Bändern, an denen diese Strümpfe befestigt waren, das nichts von einem Höschen, dann ein Bustier, das gleichzeitig Strumpfhalter war und die Brüste eigentlich nur anhob. Oben am Bustier die Spitzen, die nur wenig, aber ausreichend, der Brust verdeckten.

Als er sie von hinten sah musste er schlucken. Das Höschen hatte hinten nur einen schmalen Streifen, der zwischen ihren Pobacken verschwand, das Bustier verdeckte vom Rücken nicht, es war dort nur gebunden.

Eigentlich war sie von hinten nur nackt.

"Ramona"

"Ja, Brüderchen?"

"So dürfte ich dich nicht sehen, du bringst mich auf ganz falsche Gedanken."

Sie lachte ihn an. "Das hat Mama auch gesagt."

"Mama?"

"Ja, Mama. Sie hat sich getröstet."

"Kenn ich ihn?"

"Ich glaube, Gabriele wirst du erst morgen sehen."

"Gabriele?"

"Ja, eine ganz scharfe Frau, Mitte dreißig, die Mama vollkommen den Kopf verdreht hat."

"Mir ist sie immer noch böse, vorhin hätte man mit dem Blick Berge sprengen können. Seit wann sind sie und Gabriele ein Paar?"

"Seit zwei Jahren."

"Also, wie gefalle ich dir?"

"Viel zu gut. Ich muss, sonst vergreife ich mich noch an der Braut."

Sie lachte ihren Bruder aus und fragte noch "Und, hast du eine Frau in deinem Internat gefunden?"

"In einem Jungeninternat?"

"Habt ihr keine Tagesschüler?"

"Doch, aber die sieht man nur in der Schule, wir kommen nur schwer raus, wir sind doch die Rüpel."

"Armer Junge, noch Jungfrau" Ramona grinste frech.

"Noch."

"Du lässt meine Brautjungfern in Ruhe."

"Sind sie es denn noch? Als deine Freundinnen eher nicht."

"RAUS", Ramona lachte noch, als er die Tür wieder schloss.

Rene streite weiter durch das Hotel, er sah in den Festsaal und in die Restaurants. Im Festsaal sah einer eine Frau, Mitte Dreißig, die sich um einiges kümmerte. War das Gabriele? Er ging zu ihr. Die Frau sah ganz patent aus. Nicht zu aufgedonnert, sondern mit beiden Beinen auf der Erde.