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Laura Kraft 06

Geschichte Info
Die Meute im Nacken.
7.5k Wörter
4.25
23.1k
4

Teil 6 der 41 teiligen Serie

Aktualisiert 09/16/2022
Erstellt 10/01/2010
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Die Jagd nach dem Stein der Unbesiegbarkeit

Teil 6 -- Die Meute im Nacken

Li und Sharon eilten die Gassen entlang. Die junge Israelin sah sich immer wieder um. Sie konnte jedoch bei diesen flüchtigen Kontrollen keinerlei verdächtige Verfolger ausmachen. Die Asiatin und ihre israelische Begleiterin waren ein extrem auffälliges Paar. Jedenfalls hier in Algier. Immerhin war dies nicht irgendein Boulevard in Kalifornien. Sharon lenkte die Aufmerksamkeit der Menschen eher wegen ihres eng anliegenden weißen Trikots aus durchscheinendem Stoff auf sich. Sie ärgerte sich darüber, nicht vorausschauender geplant zu haben. Aber auch Li wirkte in ihrem roten Mini nicht gerade wie Mutter Theresa.

Obwohl Sharon genau wusste, dass sie keine Zeit verlieren durften, fasste sie Li am Arm. "Vor dem nächsten Schaufenster bleiben wir stehen und tun so, als ob uns die Auslagen interessieren"

Li begriff. Sharon wollte nach etwaigen Verfolgern Ausschau halten. Ein Schaufenster eignete sich perfekt weil das Glas spiegelte. So blieb die Chinesin abrupt vor dem nächsten Schaufenster stehen. Es war ein Schuhmacher, doch die Schuhe interessierten beide diesmal nicht.

**********

Gini, die junge Frau mit der langen roten Mähne, war die nächste auffällige Erscheinung. Sie war sich bewusst, dass die Menschen - bevorzugt Männer - staunend stehen blieben und ihr nachschauten. Das war auffällig. Zu auffällig. Es waren dieselben Männer, denen schon beim Anblick von Li und Sharon fast die Augen aus dem Kopf gefallen wären.

Fieberhaft überlegte die Rothaarige ihre nächsten Schritte. Sollte sie wirklich diese auffällige Verfolgung der Chinesin und ihrer Begleiterin fortsetzen? Oder sollte sie sich wieder auf Laura konzentrieren. Doch was, wenn Laura nicht wieder auftauchte. Denkbar, dass sie sich in der Gewalt dieser obskuren Antiquitätenhändlerin Aliyah befindet. Gini konnte sie befreien, um sie zurück ins Rennen zu bringen. Aber das würde Zeit brauchen, Zeit, in der die Chinesin schon längst über alle Berge sein konnte.

Gini war sich im Klaren, dass sie alleine nicht beide Gruppierungen überwachen konnte. Li und die junge Israelin auf der einen Seite und Laura Kraft auf der Anderen. Problematisch war, dass Gini nicht wusste, wer im Rennen die Nase vorn hatte. Anfangs hatte sie auf Laura Kraft gesetzt. Die hatte zwar gegen die Chinesin schon mal den Kürzeren gezogen, doch eigentlich war Laura die sorgfältigere von beiden. Li die Schnellere, Kompromisslosere. Was jedoch auch nach hinten losgehen konnte. Diesmal schien es aber so, als ob die Chinesin einen starken Partner hatte. Die Israelin ließ nur einen Schluss zu: Mossad. Der israelische Geheimdienst steckte dahinter. Zwar hatten sie eine extrem junge Agentin ausgewählt, aber das konnte auch Zufall sein. Die Chinesin in Kombination mit der mutmaßlichen israelischen Agentin stellte ein starkes Team dar. Physisch vermutlich durchsetzungsfähiger als Laura Kraft. Aber ob sie auch so intuitiv und intelligent waren, wie die blonde Schatzjägerin?

Gini entschied sich dafür, zunächst der Chinesin und ihrer israelischen Begleitung auf den Fersen zu bleiben. Falls Laura gut genug war, würde sie wieder Anschluss finden. Falls nicht, war sie aus dem Rennen... oder sie hatte einen besseren Weg gefunden. Das würde die Chinesin aber sicher irgendwann merken. Laura´s und Li´s Wege führten zum selben Ziel. Gini war sicher, dass beide intelligent und erfahren genug waren, dieses Ziel zu finden.

Die Rothaarige bemerkte, dass die beiden Frauen vor dem Schaufenster eines Schuhgeschäfts stehen blieben. Verdammt, sie kontrollierten, ob sie verfolgt würden. Gini ging ganz normal weiter, ohne auf die beiden Frauen zu achten. Es war nicht sehr weit bis zu der Stelle, an der sie den Mietwagen geparkt hatte, mit dem sie vom Flughafen hergefahren war. Die unauffälligste Möglichkeit war, ins Auto zu steigen und um die nächste Ecke zu biegen. Wenn sie jetzt stehen blieb, würde die Israelin es merken. Der Mossad bildete seine Agenten sehr gut aus.

**********

"Siehst Du die große Rothaarige dort in dem grünen Minikleid?", flüsterte Sharon.

"Ja", gab Li genauso leise zurück. "Die ist genauso auffällig wie wir. Bestimmt keine Araberin".

"Sie geht vorbei, tut desinteressiert", murmelte Sharon.

"Kann sein, dass sie wirklich eine Touristin ist", meinte Li. "Vielleicht leiden wir unter Verfolgungswahn".

"Hmm", machte Sharon. Ihr kam die Sache merkwürdig vor. In Algier läuft eine Frau im kurzen Minikleid und offenen roten Haaren bis zum Po in der Gegend herum? In der Nähe der Casbah? Na schön, es gab einige Banken in der Nähe. Sie konnte eine Angestellte der Societe´ Generale sein. Oder auch nicht. Sharon beschloss, die Augen auf zu halten. Sollte noch einmal eine rothaarige Frau in ihrer Nähe auftauchen, dann wäre die Sache klar.

"Los, wir gehen ihr ein Stück hinterher", sagte Sharon und setzte sich schon in Bewegung.

"Ähh...", wollte Li einen Einwand erheben, doch die junge Israelin war schon 3 Schritte voraus.

"Jetzt übernimmt sie schon das Kommando", dachte Li. "Wo sollte das nur hinführen? Überhaupt schien die junge Frau für eine Söldnerin gut ausgebildet zu sein..."

Sharon sah gerade noch, wie die Rothaarige in einen Wagen stieg und sich langsam in den Verkehr einfädelte. Erleichtert atmete sie auf. "Wohl doch nur eine Touristin", meinte Li lächelnd.

"Hoffentlich", erwiderte Sharon. "Wohin jetzt?"

"Wir müssen in mein Hotelzimmer", erklärte die Chinesin. "Die Schriftrolle mit den verschlüsselten Hinweisen befindet sich im Hotelsafe".

"Na, denn los", nickte Sharon und hob auch schon einen Arm, um ein Taxi aus dem Verkehr zu fischen.

**********

Gini fluchte. Sie war gezwungen, mit dem Wagen um die nächste Hausecke zu fahren. Dieses kleine israelische Miststück hatte doch tatsächlich überprüft, ob sie nicht doch überwacht wurde. Im Rückspiegel hatte die Rothaarige mitbekommen, wie die schlanke Frau im auffälligen weißen Dress um die Ecke spähte. Entschlossen hatte Gini die Tür geschlossen, den Wagen gestartet und sich in den Verkehr eingefädelt. Langsam bewegte sie sich vorwärts. Kurz bevor ihr die Sicht genommen wurde, sah sie, wie Sharon die Hand hob, um ein Taxi anzuhalten. Die Rothaarige bog um die nächste Ecke und parkte das Auto auf dem Parkplatz einer Bank. Dann rannte sie zur Straße zurück. Gerade sah sie ein Taxi halten, in das die Chinesin und ihre israelische Agentin hinein kletterten. Gini sah aus den Augenwinkeln, dass sich ihr ein weiteres Taxi von hinten näherte. Sie sprang auf die Strasse, hielt es an und schwang sich auf den Rücksitz. Der Fahrer blickte sich verdutzt um.

"Folgen sie diesem Taxi dort hinter uns!", zischte Gini und wedelte dem Fahrer mit einem 100 Dollar Schein vor der Nase herum.

Fragend schaute der Chauffeur neben Gini auf den Rücksitz. Erst jetzt bemerkte die Rothaarige eine Frau mittleren Alters, Europäerin, Business-Kleidung, neben sich.

"He, das ist mein Taxi", beschwerte sich die Frau.

"Jetzt nicht mehr", fauchte Gini sie böse an.

Als der Fahrer immer noch zögerte und die Frau gerade Luft holte, um ihrer Empörung freien Lauf zu lassen, packte Gini mit einer Hand zu. Der Fahrer bekam es nicht genau mit, doch die ältere Frau - sie musste Anfang vierzig sein, dunkelhaarig mit Pferdeschwanz - zuckte zusammen und riss ihre Augen weit auf.

Gini beugte sich zu ihr herüber und flüsterte: "Du bittest jetzt den Fahrer, unverzüglich zu tun, was ich sage, verstanden?"

"Ääähh... tun sie, was die junge Frau verlangt", gab die Ältere stockend von sich.

Der Chauffeur drehte sich um und sah das Taxi auf sich zukommen. Mit mürrischem Brummen setzte er zurück, ließ den anderen Wagen vorbeifahren und folgte ihm mit etwas Abstand. Die Ältere Frau saß stocksteif neben der Rothaarigen auf dem Rücksitz. In ihrem Kopf rotierten die Gedanken. Was kein Wunder war, denn Gini´s Finger steckten zwischen ihren Schenkeln. Die Rothaarige grinste innerlich ein wenig. Die Ältere Frau trug kein Höschen unter ihrem engen schwarzen Rock. Ihre Finger steckten tief in der Spalte der älteren Frau, die im ersten Moment die Oberschenkel zusammen gepresst hatte. Jetzt öffnete sie sie jedoch langsam und ließ zu, dass Gini sie ein wenig stimulierte. Der Rothaarigen war es gleich, solange die Frau still hielt und sich nicht weiter beschwerte.

Dann aber kam die Überraschung. Gini spürte eine Hand der älteren Frau auf ihren Oberschenkeln. Sie tastete sich hoch und glitt unter den grünen Minirock und dann unter den winzigen Tanga. Die Rothaarige war gezwungen, es sich gefallen zu lassen, wenn sie nicht aufzufallen wollte. Der Fahrer musste unbedingt an dem Taxi mit Li und der Mossad-Agentin dran bleiben. Eine kleine Ablenkung und alles wäre vergebens. Gini verstärkte die Stimulation der älteren Frau, die ihrerseits die Klitoris der Rothaarigen ertastet hatte.

Der Verkehr war dicht und der Chauffeur achtete glücklicherweise angestrengt darauf, den Wagen des Kollegen vor sich nicht zu verlieren. So bemerkte er nicht, dass die beiden Frauen auf dem Rücksitz dabei waren, sich gegenseitig einen Höhepunkt zu verschaffen. Gini war eine ausgezeichnete Kämpferin. Vielleicht sogar die Beste, die es gab. Sie hätte die ältere Frau neben sich vermutlich mit einem Schlag kampfunfähig machen können. Ein Sexspielchen mit ihr hatte sie nicht unbedingt geplant. Aber Gini hatte schließlich zuerst ihren Finger in die Spalte der Älteren gesteckt. Wenn auch aus einem anderen Grund. Jetzt musste sie hinnehmen, dass sie ältere Frau offenbar einige Erfahrung mit solchen Sachen hatte. Schon, dass sie ohne Höschen herumlief, hätte die Rothaarige misstrauisch machen sollen. Jetzt war Gini erregt, sehr erregt sogar. Die ältere Frau natürlich auch, doch es war jetzt gar nicht mehr so klar, wer wen in der Hand hatte.

Die Temperatur in Algier näherte sich der 40 Grad Marke und das Taxi besaß keine Klimaanlage. Oder die war kaputt. Jedenfalls war es Gini heiß. Dem Fahrer offenbar auch, denn er hatte die Seitenscheibe des alten Strich-Achter Benz herunter gekurbelt. Der Lärm der Stadt übertönte alles andere. Offenbar hörte der Fahrer nicht, was hinter ihm los war. Stur verfolgte er das andere Taxi vor sich. Im Radio dudelte irgendeine arabische Musik. Nervtötend. Doch Gini bekam von all dem nicht viel mit. Wie durch Watte hörte sie die Geräusche.

Sie lag quer auf dem Rücksitz des Taxis. Ihr Minirock war bis zu den Knien herab gerutscht. Ihr String ebenfalls. Ihr Top über die großen Brüste gestreift. Über ihr lag die ältere Frau. Auch sie hatte sich ihre Bluse aufgeknöpft, ihren schwarzen Rock ausgezogen. Zwar waren ihre Brüste nicht mehr ganz so fest wie Gini´s, doch sie lag auf der Rothaarigen und presste ihre festen Warzen auf die rosigen Gegenstücke unter ihr. Ihre behaarte Scham rieb über die teilrasierte rothaarige. Gini fand sich in einem Sexfight wieder, bei dem sie die Unterlegene zu sein schien. Naja, Fight konnte man es nicht unbedingt nennen. Doch die Ältere hatte eindeutig die Oberhand gewonnen. Sie ritt die Rothaarige zum Höhepunkt. Als Gini kam, presste die Ältere ihr eine Hand auf den Mund. Damit verhinderte sie, dass die Jüngere ihren Orgasmus laut hinaus schrie. In diesem Fall hätte der Fahrer dann doch was bemerkt. Das konnte auch der Älteren nicht recht sein.

Als sie Gini so richtig fertig gemacht hatte - sexuell meine ich - setzte sich die Ältere wieder auf den Sitz und zog den Kopf der Jüngeren an der roten Haarmähne in ihren Schoß. Dann lehnte sie sich zurück und genoss es, von Gini geleckt zu werden. Der Fahrer bemerkte, wie das Taxi vor ihm vor einem Hoteleingang stoppte.

"Sie halten an, was nun?", fragte der Chauffeur und schaute zum ersten Mal seit Langem wieder in seinen Rückspiegel.

Hinten saßen die beiden Frauen, als sei nichts passiert. Nur ihre Haare waren ziemlich durcheinander und die Kleidung saß nicht ganz so perfekt wie vorher. Schuldbewusst kurbelte der Fahrer die Seitenscheibe wieder hoch. Der Fahrtwind hatte die Gäste offenbar ziemlich zerzaust. Hoffentlich merkten die Damen es nicht, sonst gab es kein Bakschisch.

"Ich steige hier aus", sagte die Rothaarige und öffnete die Tür.

"Ich bleibe", lächelte die Ältere und zu Gini gewandt: "Es war mir ein Vergnügen, junge Frau!"

"Ebenfalls", gab Gini etwas verwirrt zurück, bevor sie die Türe zuwarf und in der Menge verschwand.

Die Ältere gab einen Seufzer ab, dann sagte sie zu dem Fahrer: "Zum ursprünglichen Ziel bitte".

**********

Laura und Aimee waren die Gänge und Flure entlang gehastet. Sie versuchten gar nicht erst, leise zu sein. Nur raus hier. Die Gefahr saß ihnen - wenn schon - dann im Nacken. Die Soldatin, der Aimee die Armeeklamotten abgenommen hatte, würde irgendwann Alarm schlagen. Aliyah würde auch früher oder später zu sich kommen. Dann konnten sie sich auf was gefasst machen. Aliyah schreckte vor nichts zurück, auch nicht vor dem letzten Mittel...

Kurz vor dem Ausgang stoppte Laura plötzlich abrupt. Aimee rannte ihr in den Rücken und warf sie dabei fast zu Boden.

"He...!"

"Psst!", machte Laura und tippte sich mit dem Finger auf ihre Lippen.

Dann schlich sie in die Ecke des Raumes. In der Ecke lag ein Bündel, das Laura´s Aufmerksamkeit erregt hatte. Aimee folgte ihr und schaute über ihre Schulter. Die beiden Frauen blickten sich fragend an. Sie hatten die Frauenleiche gefunden, die zuvor auch schon Li und Sharon untersucht hatten.

"Mausetot", bemerkte Laura, nachdem sie am Hals den - nicht vorhandenen - Puls gefühlt hatte. "Wer ist sie? Eine von euren Soldatinnen?".

"Nein", Aimee schüttelte den Kopf. "Ich kenne sie nicht".

"Sieht aus wie Genickbruch", konstatierte Laura nach etwas genauerer Untersuchung. "Könnte es sein, dass Aliyah schon hinter uns her ist...?"

"Warum sollte Aliyah eine unbekannte Frau am Hintereingang ihrer Gewölbe umbringen?", fragte Aimee. "Und wo ist sie dann hin?"

"Stimmt, ist unlogisch", nickte Laura.

"Es war das Schlitzauge!", sagte Aimee mit Überzeugung.

"Li?". Laura schaute nachdenklich drein. "Rein theoretisch wäre es möglich. Doch ich traue es ihr nicht zu, jemanden umzubringen. Li tut immer so, als sei sie extrem kaltblütig und überlegen, um ihre Unsicherheit zu verbergen".

"Wer könnte es dann gewesen sein?", fragte Aimee. "Ist doch kein Zufall, dass gerade hier plötzlich eine Leiche im Weg liegt".

"Ich habe keine Ahnung", sagte Laura und erhob sich. "Eine dritte Partei...?"

"Oder eine vierte, wenn Du Aliyah mit hinzu rechnest", ergänzte Aimee.

"Wir müssen hier weg", unterbrach Laura die Gedanken. "Das ist erstmal wichtiger. Dann können wir uns immer noch Gedanken machen".

Laura und Aimee liefen durch den Raum zu dem Ausgang und traten hinaus in die Seitengasse.

"Wohin jetzt?", fragte Aimee.

"Eigentlich war ich mit einer Frau verabredet, die ich im Flugzeug hierher kennen gelernt habe...", sagte Laura. "Sie wollte mich mitnehmen in ihre Wohnung..."

Aimee sah Laura tief in die Augen. "Nach dieser Leiche in dem Raum dort hinten vertraust Du besser niemandem mehr... außer mir natürlich!"

"Du redest wie meine Mutter", lachte Laura.

Aber Aimee hatte natürlich Recht. Es hätte auch blöd ausgesehen, wenn Laura mit Aimee im Schlepptau bei der Rothaarigen aus dem Flugzeug aufgetaucht wäre. Wie sollte sie erklären, dass Aimee sich plötzlich zur Partnerin gemacht hatte? Laura war ja eigentlich Aimee´s Gefangene. Die Ex-Söldnerin spielte nur wegen des erwarteten Geldes mit. Sie durfte nicht misstrauisch werden. Laura musste den geeigneten Moment abwarten, um sie wieder los zu werden. Das Problem bestand nur darin, dass sie dann, neben Aliyah auch Aimee im Nacken hatte. Um diese beiden Frauen würde Laura dann erst mal einen großen Bogen machen müssen...

"Wir suchen uns ein Cafe oder eine Hotel-Lobby", entschied Laura.

Sie liefen die Gassen entlang bis sie die Hauptverkehrstrassen erreichten. Die Casbah war zu gefährlich, die mieden sie schon wegen ihrer westlichen Kleidung. Laura´s Top war ohnehin nicht mehr vorzeigbar. In der Nähe einiger Banken fanden sie ein modernes Cafe. Sie betraten es und beobachteten einen Moment lang das Treiben auf der Straße. Es tat sich nichts Verdächtiges. Auch 30 Minuten später suchte noch niemand nach ihnen.

"Was nun?", fragte Aimee. "Wie willst Du das Schlitzauge aufspüren? Hier zu sitzen und darauf zu warten, dass sie vor unserer Nase herum tanzt, halte ich für verschwendete Zeit!"

Laura grinste. "Kann man von hier aus telefonieren?"

**********

In Aliyah´s Schlafraum war der Teufel los. Die Orientalin war aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht und fand sich nackt in ihrem Bett wieder, obwohl es draußen noch taghell war. Nur langsam kehrten Bruchstücke ihrer Erinnerung zurück. Da war dieses verfluchte Schlitzauge... Sie hatte die Chinesin unterschätzt. Einen Fehler, den sie noch nie zuvor begangen hatte und auch nie wieder begehen würde. Sie erinnerte sich daran, dass Li bestimmte Tafeln sehen wollte, die sich in ihrem unterirdischen Lagerraum mit der geheimen Tür befand.

Als sie sich noch über die Chinesin ärgerte, fiel ihr ein, dass da noch eine Frau gewesen war... oder hatte sie das nur geträumt? Eine mit langer, dunkelblonder Mähne mit hellen Strähnen dazwischen. Wie durch eine Nebenwand erinnerte sich Aliyah, dass diese Frau dieselben Fragen wie das Schlitzauge gestellt hatte.

"Laura Kraft!", ächzte Aliyah mit trockener Kehle, als ihr der Name zu diesem Gesicht mit der langen blonden Mähne wieder einfiel. Die beiden berühmtesten Schatzsucherinnen waren hinter derselben Sache her. Scheinbar lag die Chinesin vorne und Laura hechelte hinterher. Diese beiden Miststücke suchten nach etwas Wichtigem und brauchten, um es zu finden, einen Hinweis, den sie nur in Aliyah´s Lagerraum finden konnten. Ohne Aliyah´s Einverständnis eigentlich unmöglich, doch die beiden hatten wieder einmal bewiesen, dass sie in der Lage waren, sich das zu beschaffen was sie brauchten. Irgendwie.

Was auch immer die beiden suchten, es konnte nicht sein, dass Aliyah sich ausbooten ließ. Wenn sie schon wichtige Informationen besaß, die zum Auffinden erforderlich waren, dann wollte sie zumindest einen angemessenen Zins dafür haben. Und dafür, dass beide Frauen Aliyah K.O. geschlagen hatten, gab es überhaupt keine Entschuldigung. Die Schatzsucherinnen würden büßen, das war völlig klar. Sie hatten Aliyah Al-Tabari noch nicht richtig kennen gelernt. Das würde sich jetzt ändern.

Mit einer Glocke rief sie alle Söldnerinnen zusammen. Obwohl sie nackt war, was keine der Mädchen stören durfte - was sie dachten, war ihre Sache - stellte sie sich vor ihnen auf und erklärte die Lage.

"...gilt es, die Chinesin Li Zhanhua und die Deutsche Laura Kraft mit allen Mitteln zu finden und gefangen zu nehmen", schloss sie ihre Ansprache.

Dann blickte sie auf 17 meist leicht bekleideten Söldnerinnen. Nur einige waren vollständig angezogen, diejenigen, die gerade Wachdienst hatten. Der Rest trug Bikini´s.

"Moment...", unterbrach Aliyah das allgemeine Gemurmel. "Warum sind hier nur 17 Söldnerinnen anwesend? Ich hatte doch alle her befohlen!"

Die Mädchen sahen sich gegenseitig an. Dann hörten sie ein Geräusch in Aliyah´s Bad. Alle drehten sich verwundert um. Aus dem Bad kam etwas benommen Söldnerin Nummer 18 geschlichen. Es war das Mädchen, das von Laura und Aimee nach dem Kampf im Gang nackt ausgezogen worden war. Aimee trug jetzt ihre Sachen. Die Nackte blieb überrascht stehen, als sie sah, dass alle sie anstarrten. Stockend berichtete sie dann, was sie wusste. Dass sie zusammen mit Aimee Laura Kraft im Gang gestellt hatten. Dass sie von Laura K.O. geschlagen worden war. Dass sie jetzt alleine und völlig nackt im Gang aufgewacht ist und sich mühsam her geschleppt hat.

"Fehlen noch zwei... Wo ist Aimee?", fragte Aliyah in die Runde.

"Und wo ist Sharon?", bemerkte eine der Söldnerinnen, eine hübsche Schwedin.