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Nachbarschaftshilfe

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ANDERE FIGUREN - NICHT Jeanette, Chris & Co.
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KEINE Jeanette, Chris, Vani, Yuliana & Co. Story

Trotzdem Pornografie. Ihr kennt ja meinen Standpunkt, also spare ich mir weiteres.

Viel Spaß!

*

Nachbarschaftshilfe

Björn zog sich oft zurück. Er trank dann heimlich und unheimlich. Er las auch gern Bukowski oder hörte Musik. Außerdem rauchte er. Gitanes. All das tat er nie in Marions Gegenwart. Dazu zog er sich zurück. Oben direkt unter dem Dach, über der sehr steilen, schmalen, verzogenen und morschen Holztreppe war dafür der beste Ort. Eigentlich kam Marion immer nur bis zur Treppe und keifte dann in Richtung der kleinen Kammer, die er sich dort oben gezimmert hatte, um sich gemütlich und vor allem in Abwesenheit der chronisch mies gelaunten und boshaften Marion zu entspannen.

Ein einziges Mal kam Marion bange nach oben. Das war, als Björn an einem Freitag, nachdem er von der Arbeit kam, sich aufs Heftigste mit seiner Gewitterziege, wie er sie vor seinen Kollegen gern nannte, in die Haare bekam in seinem Refugium verschwand und dort bis zum Sonntagabend blieb. Er hielt sich dort auf ohne überhaupt nur ein einziges Mal herunter zu kommen. Seine Notdurft hatte er in Plastiktüten verrichtet und diese dann zielsicher durchs Fenster in Marions Blumenbeet geschleudert. Das fiel ihr aber erst am Montag auf. Jedenfalls machte sie sich Sorgen, dass Björn sich womöglich etwas angetan haben könnte. Nachdem sie es den ganzen Sonntag vor sich her schob, stieg sie am frühen Abend die Treppe hinauf. In erster Linie hatte sie Angst, dass sie abrutschen und abstürzen könnte. Um Björn war sie eigentlich hauptsächlich deshalb besorgt, weil sie nach seinem Tod niemanden mehr haben würde, auf dem sie herum hacken könnte.

Das Gezeter der Gewitterziege, wie Björn sie gern nannte (s.o.) fiel jedenfalls gründlich aus, als sie feststellen musste, dass er sich das Wochenende über, hatte volllaufen lassen und jetzt auch noch seinen Rausch dort oben ausschlief. Er half ihr trotzdem, die Treppe wieder unfallfrei hinunter zu kommen.

Von außergewöhnlicher Qualität war ihr, bis zu Björns Feierabend am Montag aufgesparter Wutausbruch, der ihn zwar nicht unvorbereitet traf, mit dessen Intensität er aber überhaupt nicht gerechnet hatte. Björn ist ein fast zwei Meter großer und kräftiger Kerl, aber wenn Marion mit dem Nudelholz, einem Teppichklopfer oder wie jetzt mit einem Besenstiel auf ihn einschlagen wollte, rannte er entweder vor ihr weg oder hielt ihre Arme fest. Heute war sie, seiner 'Stinkbomben' wegen so in Rage, dass er es vorzog zu rennen.

Einmal fast ums Haus. Als er über den alten Jägerzaun auf das Nachbargrundstück springen wollte, bemerkte er, dass dieser fehlte. Da er eigentlich zum Sprung ansetzen wollte, stolperte er, stürzte und war gerade dabei aufzustehen als Marion ihn noch kniend erwischte und mit dem Besenstiel wütend auf ihn ein prügelte.

„Lass das, dumme Kuh!" Er wehrte sie halbherzig ab und sie drosch weiter. Nach und nach fiel Björn auf, dass sich in dem leerstehenden Haus etwas getan hatte. Er sah auf die heruntergekommene Fassade und bemerkte, dass zum Teil neue Fenster eingesetzt wurden. Er schlug und griff unkonzentriert in Richtung des immer wieder niedersausenden Besenstiels. Marion traf ihn schließlich so hart am Kopf, dass er zu Boden ging.

Als Björn zu sich kam sah er in ein freundliches weibliches Gesicht. Die Dame hatte ihre Hand unter seinem Kopf und befühlte die Schwellung die der Besenstiel hinterlassen hatte. Von Marion keine Spur.

„Sie hat sie aber ganz schön erwischt, stehen sie vorsichtig auf, sie haben vielleicht eine Gehirnerschütterung."

„Mir fehlt nix!"

„Na, wenn das mal stimmt... wer war das überhaupt?"

„Das", Björn machte eine Pause und grinste „war meine Frau."

„Oh...", die unbekannte, blonde Dame mit dem milden Lächeln und der, wie Björn nicht entging beachtlichen Oberweite machte ein entsetztes Gesicht.

„Ich hab' sie beide zufällig bemerkt, als ich die alten Gardinen vom Küchenfenster nahm. Nachdem ich sah, wie ihre Frau -- was ich entsetzlich und erschreckend finde, auf sie einschlug, bin ich sofort von der Leiter gestiegen und nach draußen gerannt. Als ich aus der Tür kam lagen sie ohnmächtig im Garten und ihre Frau lief davon..."

„Laufen kann sie nicht ganz so gut wie prügeln..."

Björn stand behäbig auf und schickte sich an zurück zu gehen.

„Versprechen sie mir, dass sie zum Arzt gehen?"

„Jaja, versprochen", murmelte er im gehen.

Er stoppte und drehte noch mal den Kopf. „Wohnen sie jetzt hier?"

„Vielleicht ziehen meine Schwägerin und ich irgendwann hier her. Ihr Mann, also mein Bruder ist vor anderthalb Jahren gestorben und hat ihr das Haus hinterlassen. Wir müssen es erst einmal herrichten lassen. Zur Zeit kommen neue Fenster herein. Ob wir wirklich herziehen oder es wieder vermieten, hängt von unser beider beruflichen Entwicklung ab."

Björn ging wieder ein paar Schritte in ihre Richtung. „Ich bin Zimmermann und nicht der schlechteste... wenn sie Hilfe brauchen..."

„Ja, möglich. Ich heiße übrigens Sophia, Sophia Jacob."

„Björn Petersen. Ich wäre dann ja unter Umständen bald ihr Nachbar."

*

Die Begegnung mit Sophia bestimmte ab sofort Björns Denken. Er überlegte oft, ob sie einen Ehering trug und kam zu dem Schluss, das dies nicht so gewesen sein kann, zumal sie zwar von ihrer Schwägerin sprach und einen Partner bei der Gelegenheit zumindest erwähnt hätte. Sie könnte aber trotzdem gebunden sein, aber warum würde sie dann ausgerechnet mit ihrer verwitweten Schwägerin deren Haus teilen?

„Ach Björn" , dachte er „du träumst! In dem Haus wäre auch für einen Ehemann und ein Haufen Kinder noch genug Platz... oder sie sind lesbisch und haben Sophias Bruder um die Ecke gebracht..."

Er zündete sich eine Gitane an und stieg noch ein mal die Treppe herunter, um das Licht zu löschen, damit Marion nicht auf die Idee käme, er würde unten bleiben und sich ihren Launen aussetzen.

Er stieg nach oben, zündete eine Kerze an und legte eine Platte auf.

„Oh Mary was a maiden -- when the birds began to sing -- she was sweeter than the blooming rose -- so early in the spring" , kam es aus dem Lautsprecher.

„Schwachsinn!", brummte Björn und warf die fast leere Zigarettenschachtel in Richtung Plattenspieler. „Prrrwwwwffftttrrrr....schschschschsch....tak, tak, tak...", der Arm des alten „Dual" war ans Ende gerutscht und das Gerät schaltete sich nicht ab. Er stand auf, nahm den Arm herunter und legte was anderes auf.

„I can't get no -- satisfaction -- no satisfaction, NO SATISFACTION!" Er drehte die Lautstärke bis zum Anschlag auf, nahm den x-ten Schluck Bourbon und grölte mit.

Durch die „Stones" hindurch hörte er die alles durchdringende Stimme Marions. Er schob die Tür auf.

Sie stand wild gestikulierend mit hochrotem Kopf an der Treppe und fluchte und zeterte in seine Richtung.

„Hau ab Spinatwachtel, du gehst mir auf die Eier!"

„Du bist ja so mutig, hast wohl schon wieder gesoffen..."

„Marion, hau einfach ab! Lass mich zufrieden, sonst werf' ich dich eines Tages aus dem Haus!"

„Ha, du Schlappschwanz, das wagst du nicht!"

„Ach verpiss dich doch, sieh dir deinen Rosamunde Pilcher Scheiß im Fernsehen an oder verreck' einfach nur!"

Sie zog ab. „Scheiße! Hab ich gesagt, sie soll verrecken? Mist -" , schoss es ihm durch den Kopf. Es tat ihm leid, aber sie trieb ihn in den Wahnsinn und manchmal wünschte er ihr schon den Tod.

Dabei hatte alles mal so gut angefangen, sie liebten sich, der Sex war aufregend und sie hatten große Pläne, hatten das Haus gekauft und wollten viele Kinder. Björn hatte den Ausbau des Hauses damals schon vollständig geplant, das wurde, abgesehen von seiner Kammer aber niemals notwendig, denn der Kindersegen wollte sich nicht einstellen. Er wurde damit relativ gut fertig, aber Marion wurde immer missmutiger. Sie verweigerte immer häufiger den Sex, vergraulte zuerst Björns Freunde, dann die gemeinsamen und schließlich wandten sich ihre alten Freunde und Bekannten auch noch ab.

Björn blieb an ihrer Seite. Auch als sie ihn immer häufiger und heftiger anging. Er gab sich der Illusion hin, dass Marion irgendwann zur Vernunft käme, dass es jetzt nach fast 13 Jahren Ehe noch passieren könnte glaubte er allerdings nicht, brachte es aber nicht fertig, sie zu verlassen. Als er dann anfing, sich mit neuen Freunden und den alten Kollegen in der Kneipe zu treffen, fand er sie immer wieder weinend im Bett vor, also ging er nicht mehr in die Kneipe. Das war dann so ungefähr der Punkt, als Marion anfing ihn fast täglich zu terrorisieren.

Er kramte dann eines Tages die alten Pläne hervor und zimmerte die Kammer. Die Treppe die schon zum obersten Boden führte als, sie das Haus damals gekauft hatten, ließ er in weiser Voraussicht stehen, obwohl er Werkzeug und Unmengen an Material nach oben schaffen musste. Die klapprige Konstruktion wackelte und ächzte bei jedem Schritt, den er schwer bepackt darauf tat.

„Für den Zimmermann null Problemo, für eine frustrierte und neurotische Ehefrau ein fast unüberwindliches Hindernis", meinte sein Kollege Claus belustigt, als Björn ihm mal von seinen Plänen erzählt hatte.

*

Björn stand jeden morgen um halb sechs auf. Er hatte gefrühstückt und verließ mit seiner Tasche unter dem Arm das Haus, als er vor dem Nachbarhaus den Kleinlaster bemerkte. Der Fahrer lud ein paar kleinere Balken, einige Bretter, Gipskarton und Kleinkram, vermutlich Schrauben, Winkel und Nägel ab.

Fassade und Fenster waren fertig und das Gerüst abgebaut. Bodo, einer der Maler, hatte ihm erzählt, dass der Auftrag für die Fassade von irgendwoher aus dem südlicheren Deutschland gekommen sei. Es sei hin und wieder mal die eine oder andere Dame im Haus gewesen und immer nach kurzer Zeit wieder weg gefahren.

Jetzt sprach er den Fahrer an: „Moin, darf ich mal was fragen?"

„Nur zu", antwortete der ohne seine Arbeit zu unterbrechen.

„Wer hat das Zeug hier bestellt?"

„Frau Jacob. Gestern schon. Is' schon die zweite Fuhre. Vor zehn Tagen war Firma Lüders hier und hat die erste Ladung verarbeitet."

„Und is' sie jetzt da?"

„Wer?"

„Na Frau Jacob!"

„Kommt um die Mittagszeit und holt den Schlüssel bei uns im Büro ab..."

„Sie haben 'nen Schlüssel...?"

„Klar, muss doch das Material rein schaffen."

„Meinen sie, ich kann mal einen Blick ins Haus werfen?"

„Naja, sie sind ja man ganz schön neugierig, aber gut, geht ja nix kaputt davon..."

Der Fahrer hatte alles abgeladen. Björn ging schnell hinter ihm her. Er erstaunte ihn, dass die Zimmer, in die er auf die Schnelle hinein sehen konnte, schon komplett eingerichtet zu sein schienen.

„Aber das Material sieht jedenfalls nach Arbeit aus", brummelte er vor sich hin und ging pfeifend durch die klare Frühlingsluft die zwei Kilometer zur Baustelle.

Sie kamen dort schnell voran und waren gut gelaunt wie fast immer. Björn und die Kollegen waren aufeinander eingespielt.

„Björn, trinkst du noch 'n Feierabend-Bierchen mit uns?", fragte Claus.

„Nee, lass ma', muss nach Hause..."

„Schiss vor Marion?", versuchte Fiete, mit dem er schon auf der Walz war, ihn aufzuziehen.

Björn winkte ab, schnappte seine Tasche und trat den Heimweg an. Ein blauer Golf mit Mainzer Kennzeichen stand vor dem Jacob Haus.

„Ob sie das ist? Könnte auch die Schwägerin sein oder Sophias Macker... Schiet! Ich läute jetz' eben mal!", machte er sich Mut.

Er stapfte die Stufen bis zur Tür hinauf, drückte den Knopf und wartete.

Die Tür öffnete sich und Sophia stand vor ihm. „Oh, Hallo Herr Paulsen, sie kommen ja wie gerufen..."

„Petersen, Frau Jacob, Petersen, aber macht nichts, wieso wie gerufen?"

„Wir haben heute Lieferung bekommen, aber die Firma, die den Innenausbau machen wollte, hat uns gerade vertröstet."

Björn bemerkte ihre Nippel, die auf ihrem üppigen Hängebusen thronten und sich überdeutlich durch das angeschmutzte, gelbe T-Shirt, das sie zum arbeiten trug abzeichneten. Ihr Gesicht war staubig und sie hatte ihr langes, flachsblondes Haar unter einem bunten Kopftuch versteckt.

„Sie sehen wirklich beeindruckend aus in ihrer Zimmermanns-Tracht, wirklich eine Erscheinung, kommen sie doch rein, ich habe gerade Kaffee gekocht, ich möchte ihnen mal das Haus zeigen."

Sie führte ihn herum. „Hier unten ist ja alles schon fertig", er spielte den Ahnungslosen.

„Ja, eigentlich sollte es auch erst einmal so bleiben, weil meine Schwägerin demnächst ihre Stelle in der Antikensammlung antritt und sich dazu durchgerungen hatte, allein her zu ziehen, aber ich werde schon nach den Sommerferien ebenfalls in Kiel eine Stelle als Lehrerin für Deutsch und Geschichte antreten. In Rheinland-Pfalz sind noch Osterferien, deshalb bin ich hier. Es muss oben auch etwas passieren..."

„Hatte, wie gesagt gar nicht mit bekommen, dass hier unten schon eingerichtet ist..."

„Letzte Woche, spontan und blitzartig, wie Caroline halt ist. Ihre Frau hat die ganze Zeit aus dem Fenster gesehen als die Spedition die Möbel herein schaffte..."

Marion hatte ihm also nichts erzählt. Eigentlich konnte sie so etwas selten für sich behalten.

„Und ihr Mann? Kommt er nicht mit?"

„Ich bin geschieden, er hat sich vor Jahren mit einer Weinkönigin davon gemacht, was soll ich sagen, sie war 19, ich 34 -- noch Fragen?"

Björn wurde verlegen. „Naja, Frau Jacob, so genau wollte ich es gar nicht wissen..."

„Oh doch!", widersprach sie ihm „und übrigens heiße ich Sophia, wir sind doch Nachbarn!"

„Ja... denn Sophia... also wir hier oben an der Küste trinken darauf ja so'n klein' Schnaps..."

„Das ist bei uns nicht anders, ich hab' einen vorzüglichen Doppelkorn hier..."

Sie gingen in die schon gemütlich eingerichtete Wohnküche. Sophia holte die Flasche aus dem Kühlschrank und die Gläser aus dem Eisfach und stellte alles auf den Tisch. Mit einem eleganten Schwung befreite sie ihre langes, golden schimmerndes Haar vom Kopftuch. Björn bemerkte, die wenigen, feinen, dezent silbrigen Strähnen, die ihre dichte blonde Mähne veredelten. Sie goss die Gläser voll und hob ihres.

„Auf gute Nachbarschaft Björn!"

„Auf gute Nachbarschaft Sophia!"

Sie stürzten sich den Inhalt in den Rachen und stellten die leeren Gläser schwungvoll auf den Tisch zurück.

„Björn, auf einem Bein kann man nicht stehen! Schenk' uns nach!"

Sie blitzte ihn mit ihren klaren grünen Augen an.

„Runter damit!"

Sie schüttelten sich und knallten die Gläser auf die Tischplatte.

„Sag mal Björn, wie ist das eigentlich mit deiner Frau?", sie goss noch mal voll und lächelte erwartungsfroh.

„Tja... schwierig... nech... sie war mal so'n lieber Mensch..."

Sophia hob scheinbar gedankenverloren das T-Shirt an und kratzte sich beiläufig den Nabel.

Björns Blick fiel unwillkürlich auf die sanfte Vertiefung ihres Nabels. Ihre kleinen Pölsterchen quollen kaum merklich über den Bund ihrer zerschlissenen Jeans.

Sophia bemerkte seinen Blick und schenkte ihm ein wohlwollendes Lächeln.

„Du bist bestimmt 'ne treue Seele..."

„Tja, vielleicht bin ich auch bloß 'n Dösbaddel..."

„Ach was... - komm einen nehmen wir noch und dann führe ich dich oben herum!"

Sie schenkte erneut nach.

„Der is' wirklich gut, vielleicht sollt' ich noch ein' haben..."

„Das wird aber eine wirklich gute Nachbarschaft...", meinte Sophia erheitert.

Sie erzählte, wie viel Geld und wofür sie es schon in das Haus gesteckt hatten, fragte nach seiner Arbeit und erzählte von ihrer. Björn hatte es vermieden, auch nur ein einziges Mal über Marion zu sprechen. Er fühlte sich in Sophias Gegenwart verständlicherweise sehr wohl.

Es begann schon zu dämmern und Sophia goss wiederholt nach.

„Darf ich rauchen?"

„Ja, aber nicht so laut, hihihi... gib mit auch eine!"

Er zündete die zwei Gitanes an.

„Oh ich fürchte, ich kann dich oben gar nicht mehr herum führen, die neuen Leitungen werden ja oben erst noch verlegt, es gibt gar kein Licht..."

„Das ist bei Tageslicht eh besser."

Sophia stellte einen schweren Kerzenhalter auf den Tisch, nahm sein Feuerzeug und entzündete die drei Kerzen. Dann goss sie nochmal nach.

„Hier unten gibt's ja Strom, aber ich finde Kerzenlicht einfach romantischer, und du?"

Etwas Asche löste sich und landete auf ihrem Busen. Sie schnippte das meiste davon weg und streifte dabei die linke Brustwarze. Sie pustete die restliche Asche herunter, schien dann etwas Staub von ihrem T-Shirt zu streichen und berührte dabei mehrmals ihre Nippel, die sich unter dem ausgedünnten Stoff zu imposanter Größe aufrichteten.

„Ja Kerzenlicht is' schon schöner..."

Sie vergewisserte sich unauffällig, ob Björn ihr auf den Busen sah. „Gefalle ich Dir?"

Er fühlte eine beginnende Erektion.

„Sehr, du bist eine ziemlich attraktive Frau."

„Ziemlich?", sie zog die Augenbrauen hoch und blies ihm Rauch ins Gesicht.

„Stehst du auf Blondinen, Björn?", fragte sie mit tiefer, leiser Stimme „oder magst du lieber Brünette?"

„Ich lege mich da nicht fest, Marion ist ja auch blond...", jetzt hatte er sie doch erwähnt.

Unbeeindruckt machte Sophia weiter.

„Gut, dass du dich nicht fest legst, Caro ist nämlich dunkel, vielleicht möchtest du uns ja beide ficken..."

Björn erschrak. Hatte sie das jetzt wirklich gesagt? Bot sie ihm gerade einen Dreier an oder machte sie sich über ihn lustig?

„Es ist schon ziemlich spät", stammelte er „...und ich muss morgen verdammt früh raus..."

Björn stand auf und stolperte auf die Tür zu. „Gute Nacht, Sophia."

„Björn! Komm morgen wieder her, hörst du?! Du musst dir die...", die Tür schlug zu „obere Etage ansehen", beendete sie resigniert den Satz als Björn schon die Treppe hinter sich gelassen hatte.

Sophia schüttete sich den noch verbleibenden halben Doppelkorn ein und legte sich in Carolines Bett.

*

Björn war um halb sechs auf den Beinen und dachte nicht mehr an das Theater, dass Marion abzog als er zurück kam, er ärgerte sich einzig über seinen fehlenden Mut bei Sophia. Sein Schädel schmerzte etwas.

„Moin Björn!", begrüßte ihn Claus.

„Moin Jungs."

„Mensch Björn, was bist du denn gestern gleich verschwunden? Is' doch bald Richtfest und der Bauherr hat 'nen Kasten Bier spendiert. Du dat war man lustich, säch ich dir", berichtete Fiete.

„Hatte 'nen Termin..."

„Höhö, er hadde 'nen Termiiiiiin... middn Nudelholz, oder wäs?"

„Mensch Fiete, geh mir ma' nich' auf'n Säck, sieh zu, dass du nach oben kommst. Is' bald Richtfest..."

„Ja Großer, is' ja gut, Mann hat der 'ne Laune heute..."

„Ich will dich ma' erleben, mit der Frau, da is' Björn noch freundlich für..."

„Päss auf, dassu nich' auf deiner Schleimspur ausrutscht, Claus, ohne dich schaffen wir das nich' rechtzeitig hier." Björn blinzelte ihm zu und Claus klopfte ihm auf die Schulter.

Die Arbeit lief auch heute gut, sie schafften mehr, als sie sich vorgenommen hatten, flachsten und lachten miteinander. Hätte Björn an seinem Beruf nicht soviel Spaß, wäre er mit Marion schon verrückt geworden oder würde nur noch saufen.

Sie genehmigten sich zum Feierabend noch ein Bier und verabschiedeten sich. Björn ging wieder pfeifend die Straße entlang und kickte übermütig Steinchen vor sich her. Er freute sich auf das Richtfest. Da kam Marion nie mit und er hatte wieder mal Ruhe. Vielleicht könnte er den Alten sogar um eine Gehaltserhöhung bitten. Er war zuversichtlich und in allerbester Stimmung.

„Ich werde Sophia jetz' besuchen und ihr einen Strauß Blumen mitbringen", murmelte er vor sich hin. Er ging den kleinen Umweg, der ihm am Blumenhaus Hinnerksen vorbei führte und besorgte einen opulenten Strauß Frühlingsblumen.

Gerade, als er die kleine Treppe ansteuern wollte, kam ihm Marion mit Einkaufstasche entgegen. Er blieb deshalb lieber auf Heimatkurs.

Als sie nur noch ein paar Schritte von einander entfernt waren, giftete sie ihn an: „Was soll ich mit den Scheiß-Blumen? Hab' genug davon im Garten!"

„Die sind nicht für dich, Gewitterziege! Die Chefin hat Geburtstag, bist übrigens eingeladen!"