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René und Renée

Geschichte Info
Motivation für Klavierunterricht durch ungewöhnliche Methode.
9.8k Wörter
4.19
51.5k
5

Teil 1 der 4 teiligen Serie

Aktualisiert 06/07/2023
Erstellt 01/12/2012
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Renée

Ihr Doktorvater machte ihr Schwierigkeiten. Das war nichts Neues, da er notorisch eifersüchtig auf ihre bisherigen Erfolge war. Neu hingegen war, dass er sie zum ersten Mal damit wirklich empfindlich traf, denn auf sein Betreiben wurde ihre Dienstreise zur Vorstellung ihrer Arbeit auf der Physikkonferenz in Singapur gestrichen. Den Konferenzbeitrag und die Flugreise konnte sie sich aber von ihrem ohnehin knappen Gehalt einer halben Stelle nun wirklich nicht leisten. Diese Konferenz war aber auch für die Verteidigung ihrer Promotionsarbeit sehr wichtig, denn damit entschied sich auch die Gewährung einer Habilitationsstelle, auf die ihr gewiefter Doktorvater lieber einen seiner Günstlinge hieven wollte.

Dementsprechend war sie wütend. Ihre Freundin Michaela musste sie erst einmal beruhigen: „Renée, Du schaffst das schon! Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, Geld zu verdienen und bis zur Promotion ist es ja nicht mehr lange hin." Michaela studierte auch Physik, sie waren in derselben Arbeitsgruppe.

Demgemäß hatte sie unter ihrem frauenfeindlichen Professor genauso viel zu leiden wie Renée, denn sie waren die beiden einzigen Frauen in dieser Gruppe. Da der Wettbewerb um die wenigen Promotions- bzw. Habilitationsstellen groß war, gab es zudem auch noch Missgunst unter den männlichen Aspiranten, denn sie hatten beide unter der Gleichberechtigungsklausel Promotionsstipendien erhalten, während viele ihrer männlichen Kollegen leer ausgingen.

Dementsprechend war das Verhalten: ihre Messzeiten wurden vom Professor kurzfristig angesetzt und hatten die niedrigste Priorität, obwohl sie durch die BAT-Stelle auch eine Lehrverpflichtung hatten. Das Arbeitspensum war sehr hoch und Messzeiten am Wochenende waren für sie eher die Regel als die Ausnahme. An eine geordnete Freizeit war seit ihrem Diplom vor drei Jahren nicht mehr zu denken; unter diesen Bedingungen litt natürlich auch die Pflege von Freundschaften. Sie hatte nur noch wenige Freund/Innen und ihr letzter Liebhaber lag schon Monate und Monate zurück.

Ihre anderen Freundinnen, die alle keine Naturwissenschaften studierten, konnten das nicht begreifen: „Warum hast Du noch keinen neuen Freund? Du siehst doch klasse aus und bist doch vor Deinem Diplom auch selten solo gewesen?" Sie konnte ihnen nicht begreifbar machen, dass ihr nach einem 16h -Tag nicht mehr der Sinn nach Ausgehen stand und ihre männlichen Kommilitonen eher eine Wettbewerberin denn eine potentielle Freundin in ihr sahen.

Michaela war daher ihre engste Freundin geworden, obwohl sie ihr mit ihrer besonderen Art nicht immer gefiel, aber sie verstand naturgemäß ihre Situation besser als ihre anderen Freundinnen. Ihren Ehrgeiz sich für die Habilitation zu qualifizieren, konnte sie durchaus verstehen und sie bestärkte sie auch darin, denn sie hatten beide das Ziel, in der Forschung ganz oben zu stehen. Für Michaela war ein Lehrstuhl das absolut angestrebte Ziel, während es Renée nur darauf ankam, eine qualifizierte Forschungsposition, wenn es sein musste auch in der Industrie, anzustreben. Aber dafür war die mit dem Promotionsvortrag auf einer großen Konferenz errungene Reputation eine Voraussetzung, die eben mit der gestrichenen Dienstreise ernsthaft gefährdet wurde. Außerdem waren auf dieser Konferenz immer Talentsucher unterwegs und der Konferenzleiter hatte bekanntermaßen gute Verbindungen. Sie war also verzweifelt auf der Suche nach einer Geldquelle, denn ihre Kreditwürdigkeit war bereits mit ihren Studiengeldschulden arg strapaziert. In dieser Woche kam ihr das Angebot einer Nachhilfestelle über den studentischen Arbeitsdienst nur recht.

René

Seine Tochter hatte schulische Schwierigkeiten. Das war nichts Neues, da sie notorisch faul war. Neu hingegen war, dass sie zum ersten Mal in der 11. Klasse akut versetzungsgefährdet war, weil sie in Physik auf „sechs" stand und in Mathe und Englisch auf „fünf". Also ließ er sofort nach Erhalt der Mitteilung Nachhilfelehrer für jeweils drei Wochenstunden in Physik, Englisch und Mathe engagieren. Bevor René Rhei auf eine einwöchige Geschäftsreise ging, gab er seiner Sekretärin den Auftrag, nur die besten herauszusuchen. Mit seiner Firma konnte er sich das finanziell gut leisten. Für Englisch kam ein älterer Lehrer, der angeblich schon in anderen Fällen erfolgreich gewesen war. Für Mathe kam eine Dozentin, die an der Fachhochschule erfolgreich lehrte. In Physik kam eine Doktorandin, die angeblich Jahrgangsbeste an der Uni war und die Medizinstudenten unterrichtete. Das alles erklärte ihm seine Sekretärin per Telefon auf seiner Dienstreise, und er gab sich zunächst damit zufrieden. Unerwartet musste er seine Reise um eine Woche verlängern. Demgemäß gab es viel zu arbeiten, als er wieder zu Hause angekommen war.

Nachhilfe

So lernte Renée Sandra kennen, die siebzehnjährige Tochter des recht gut verdienenden Firmeninhabers. Das gezahlte Stundenhonorar war nicht schlecht. Mit Sandra kam sie auf Anhieb gut zurecht, sie war intelligent und liebenswert, wenn auch nicht besonders fleißig.

In dieser Woche lernte René den Englischlehrer kennen, der einen kompetenten aber unsympathischen Eindruck machte, der aber von seiner Tochter wegen seiner trockenen und strengen Art nicht besonders geliebt wurde. Der Lehrer wollte wegen dieser Abneigung aufgeben, da er mangelnde Motivation seiner Tochter beklagte, er ließ ihn ziehen. Die Mathedozentin gefiel ihm noch weniger, sie beklagte sogleich die schwachen Mathekenntnisse seiner Tochter und ergoss sich in langwierigen Erklärungen, von denen er kein Wort verstand. Er entließ die Dame auf der Stelle.

Über die Physikdoktorandin Renée hörte er von seiner Tochter nur Gutes. Als sie nach der Entlassung der Mathedozentin auch noch in seiner Abwesenheit ihr die letzte Mathestunde nahebrachte, war er schon positiv voreingenommen, allerdings konnte er sie wegen seiner Arbeitsbelastung erst in der darauf folgenden Woche kennenlernen.

Das persönliche Kennenlernen war für ihn eine echte Überraschung, die Frau war ihm nicht nur auf Anhieb sympathisch, sondern sie machte auch einen unglaublich kompetenten Eindruck auf ihn, denn sie erwies sich als ebenso versiert in Englisch und Mathe wie in ihrem Kernfach. In ihrer Unterhaltung stellte es sich schnell heraus, dass sie einer Ausweitung ihrer Nachhilfestunden nicht ablehnend gegenüberstand, denn ihr Stipendium war gerade ausgelaufen und sie war für jede Mark extra dankbar. Das persönliche Kennenlernen war auch für sie eine Überraschung, sie hatte nicht so einen attraktiven Mann erwartet. Renée Span, so hieß die Frau zu seiner Überraschung, er hieß nämlich auch René, war auch seiner Tochter sympathisch. Kurz entschlossen übertrug er ihr den gesamten Nachhilfeauftrag für seine Tochter.

Dadurch ging Renée nun täglich bei ihnen ein und aus. Sandra machte in Englisch und Mathe deutlich Fortschritte, aber die Fortschritte in Physik waren noch mangelhaft. Es stand die nächste Arbeit bevor und sie befürchtete wieder eine „Fünf" zu bekommen.

Darüber unterhielt Renée sich mit He. Rhei, der leider Sandras Auffassung nicht ausschließen konnte und sich selber große Sorgen machte, denn mit einer weiteren „Fünf" wäre die Versetzung praktisch jetzt schon auszuschließen. Während ihrer Unterhaltung konnte Renée es nicht lassen, einen sehnsüchtigen Seitenblick auf das Klavier zu werfen.

Er musste denn Blick gesehen haben, denn fragte er sie: „Spielen Sie gerne Klavier? "

Mit einem Seufzen antwortete sie: „Ja, ich möchte es gerne noch besser können, aber ich kann mir Klavierstunden nicht leisten..."

Sie wusste, dass der Konferenzleiter in Singapur ein Liebhaber von Klaviermusik war und wenn sie neben einem guten Vortrag vielleicht auch noch in dieser Hinsicht punkten könnte. Deshalb klang sein folgendes Angebot mehr als motivierend für sie.

„Ich habe im Nebenfach Musik studiert. Wenn meine Tochter in der nächsten Physikarbeit mehr als drei Punkte erzielt, bekommen Sie pro Punkt eine kostenlose Klavierstunde von mir. Wenn sie zumindest eine „Drei" erzielt, bekommen Sie zusätzlich fünf kostenlose Stunden von mir und ein Flugticket in die USA, das ist doch schon einmal der halbe Weg!"

„Ich mache mich gleich an die Arbeit, Sandra wird noch von Physik träumen!" Das war ausgesprochen interessant, Renée wurde enthusiastisch.

Während der nächsten Tage gab Renée weit mehr als die vereinbarten neun Stunden pro Woche. Sandra fing schon an sich zu beklagen. Der Tag der Physikarbeit kam schnell. Nach der letzten Nachhilfestunde vor der Zurückgabe der Arbeit war Sandra sehr beunruhigt: „Ich habe ein zu gutes Gefühl, bisher hieß das meistens, dass ich eine sehr schlechte Arbeit zurückbekomme! Und die Arbeit kommt schon morgen zurück."

Renée versuchte sie zu ermutigen: „Na ja, Hauptsache Du machst Fortschritte." Sie ließ es sich nicht nehmen, Sandra persönlich abzuholen, denn von dem Ausgang dieser Arbeit hing viel für sie ab. Sie stellte sich sogar bei ihrem Lehrer offiziell als ihre Nachhilfelehrerin vor, hatte deshalb sie ihr einziges dunkles Kostüm angezogen, das sehr seriös wirkt. Ihre Freude über das ausgesprochen positive Ergebnis war nicht zu übersehen. Sandra und sie tanzten vor Freude regelrecht, als sie der Lehrer zu ihrer guten Arbeit komplimentierte. Auch He. Rhei war auf ihr erstes Ergebnis gespannt gewesen und erwartete beide in seinem Heim.

Als sie beide strahlend in der Tür standen, war er sichtlich erleichtert. Als Sandra ihm aber überglücklich berichtete, dass sie vierzehn! Punkte hätten, konnte er das zunächst nicht glauben, aber sie zeigte ihm sofort die Arbeit. Er freute sich unheimlich. Aber er war nicht der einzige, denn Renée frohlockte einige Momente später, als er ihr sein Versprechen bestätigte: „Sie bekommen Ihr Flugticket und Sie bekommen 14 --3 = 11 kostenlose Klavierstunden von mir plus die fünf zusätzlichen, das macht insgesamt 16 Stunden. Ich bin absolut zufrieden mit Ihnen. Das nächste Mal bin ich aber nicht mehr so leichtsinnig mit meinen Versprechungen, denn das ist viel Zeit für mich..., " lachte er.

Sie konnte nur strahlen: „Wenn Sie mir die Stunden auf meinem Klavier geben würden, nehme ich nur die Hälfte der Stunden in Anspruch. Können wir gleich heute anfangen?", fragte sie übereifrig. Er nickte gutmütig. Warum nicht, dachte er sich, sie hat es sich ja verdient und sie war ihm sympathisch. Er fuhr sie sogar nach Hause.

Sie empfing ihn vor ihrem Mietshaus und hatte sich inzwischen umgezogen: „Ich freue mich schon auf den Unterricht. Seien Sie ruhig fordernd mit mir, meine bisherigen Klavierlehrer waren das auch. Klavierspielen macht mir so viel Spaß."

Sie trug einen roten Minirock und eine weiße Bluse, die sie noch jünger erschienen ließen. Ihre gute Laune schien ihn anzustecken: „Ich bin sicher, dass Sie auch in diesem Fach sehr begabt sind, für Strenge wird es keinen Bedarf geben."

Sie schüttelte den Kopf, denn sie wollte von Anfang an viel und schnell lernen. Sie wollte keinen nachlässigen und langsamen Lehrstil, das wollte sie gleich klar stellen: „Nennen Sie mich doch Renée, das haben die Klavierlehrer auch immer gemacht, um mehr Konsequenz durchsetzen zu können. Ich muss sehr viel üben, ich bin mitunter etwas nachlässig dabei. Da hilft eine strenge Ermahnung schon mal. Der Unterricht hat mir immer viel Freude bereitet, wenn ich dann ein neues Stück perfekt beherrscht habe. Ihre Tochter hat doch einen großen Respekt vor Ihnen, nicht wahr?"

Er lächelte: „Heutzutage nicht mehr so richtig, aber früher hatte sie noch größeren Respekt vor meiner schweren Hand... Aber solche Maßnahmen gelten ja nicht mehr für größere Mädchen. Mitunter bedauere ich das, wenn Sandra mal wieder besonders aufsässig ist. Deshalb kann ich ihr ja auch keinen Nachhilfeunterricht geben."

Sie blickte ihn etwas kokett von der Seite an: „Haben Sie denn eine schwere Hand? Das kann ich gar nicht glauben."

Er wirkte etwas verunsichert und konnte mit ihren Worten nicht so recht etwas anfangen, das las sie an seinem Gesichtsausdruck ab. Sie wollte ihn ja nicht verärgern, aber es machte ihr auch Spaß, diesen sonst so selbstsicheren Mann etwas auf den Arm zu nehmen. Sie stellte sich direkt neben ihn. „Lassen Sie uns in das Haus gehen und vergessen Sie nicht, dass Sie mein Lehrer sind, üben Sie doch mal Ihre Rolle oder fällt Ihnen die strenge Erzieherrolle schwer?"

„Also Renée, sooo streng." Er befreite seinen Arm und zeigte ihr lächelnd seine rechte Hand, die aus dem Handgelenk heraus in der Luft kleine Schläge ausführte, um seine Worte zu unterstreichen und als ob er sie so scherzhaft in Richtung Haus bewegen wollte. Unbekümmert lachend blickte sie ihn forschend von der Seite an, sein Humor gefiel ihr. Sie sagte jedoch kein Wort, sondern bewegte sich in Richtung auf den Hauseingang zu, als ob seine Hand sie getroffen hätte und rieb sich verspielt ihre Rückseite. Sie fühlte sich ausgelassen nach diesem extrem guten Tag.

Er war offensichtlich verblüfft, diese Reaktion hatte er auf seine scherzhaft gemeinte Aktion nicht erwartet, sondern eher die erwartete Zurückweisung. Als er seine Gehgeschwindigkeit aus dieser Erwartung heraus unwillkürlich verminderte, blieb sie übermütig einfach stehen und lehnte sich in seine Hand hinein, ohne ihn anzublicken oder auch nur einen Laut zu äußern. Ihr Übermut war jedoch auf einmal wie weggeblasen, als sie plötzlich seine Hand auf ihrem Po fühlte. Sie wusste nicht wie sie reagieren sollte. Ohne ihn anzublicken oder auch nur einen Laut zu äußern, ließ sie sich von ihm schieben.

Denn diese urplötzlich entstandene Situation empfand sie als sehr erotisch. Sie fühlte die Wärme seiner Hand durch den Rock hindurch. Sie spürte seine Finger, wie sie sich an die Rundungen ihrer Haut schmiegten. So verhielten sie einen Augenblick schweigend, während das Vorwärtsschreiten automatisch seinen Fingern einen Massageeffekt verliehen. Sie bemühte sich stark, um ihre Fas-sung und die Initiative wieder zu erlangen.

Erst als sie durch die offene Haustür schritten, gewann sie ihre Handlungsfähigkeit wieder. Sie beschloss erst einmal auf Distanz zu gehen, sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinne, um die Konsequenzen dieser so plötzlich entstandenen Situation erst einmal abzuwägen. Sie nahm drei Schritte Abstand und fragte zusammenhanglos, nur um etwas zu äußern: „Wie lange wird der Unterricht dauern?"

Herr Rhei sah erneut verblüfft aus. Ihre Entscheidung erschien ihr als noch glücklicher, als sie ihre Freundin Michaela im Hausflur wahrnahm, die beide misstrauisch beäugte. Sie stellte ihm ihre Kollegin und Freundin Michaela vor. Als diese erfuhr, dass er ihr Klavierunterricht erteilen wollte, fragte sie sofort an, ob sie zuschauen dürfte.

Renée zögerte deutlich, konnte es ihr aber nicht abschlagen, als er auch zustimmend nickte. An-gesichts ihrer Freundin behandelte er sie allerdings wieder weniger vertraulich, was ihr sehr willkommen war, da es die ihr erstmals erwünschte Distanz wieder herstellte, sie musste sich erst einmal richtig fassen.

Der Unterricht verlief unspektakulär, es machte ihr so richtig Spaß, jemanden als Lehrer zu haben, der offensichtlich sehr kompetent war, denn auch einige der schwierigeren Stücke in ihrem Repertoire, die sie bisher beim eigenen Üben einfach nicht richtig meistern konnte, brachte er ihr mit einigen Kunstgriffen geschickt bei. Zum Schluss gab er ihr einige Wiederholungsstücke zur näch-sten Stunde auf, die sie auch eifrig zu üben versprach.

Seine offensichtliche Freude am Unterricht war in dem Moment unverkennbar, als ihre Freundin kurz aus dem Raume gehen musste. Ansonsten schauten ihre Freundin und er etwas säuerlich drein, sobald sich ihre Blicke begegneten, was ihr nicht so ganz klar war, was aber die Atmosphäre beeinträchtigte. Sie erklärte sich das mit einer gewissen Eifersucht ihrer Freundin, besonders als diese die Blicke ihres Klavierlehrers auf ihren kurzen Minirock, der natürlich auf dem Klavierhocker höher rutschte, missbilligend betrachtete.

Ihre eigenen Gefühle waren dabei durchaus unklar. Einerseits gefiel es ihr, dass sie ein attraktiver Mann wie Herr Rhei als begehrenswert betrachtete, andererseits hatte sie ihn bis jetzt als reinen Arbeitgeber betrachtet, mit dem es nach ihrem eigenen Kodex keine erotischen Verwicklungen geben durfte.

Michaela kommentierte den nächsten Blick von ihm etwas süffisant: „Hat meine Freundin nicht einen schönen Rock an?" Das berührte sowohl Renée als auch ihren Klavierlehrer wohl peinlich, jeder von den beiden ignorierte diese Bemerkung geflissentlich.

Damit bekam auch Herr Rhei die gespannte Atmosphäre mit, denn er verhielt sich nun sehr korrekt, bald schon unnatürlich darauf bedacht seinen Blick von nun an auch nicht nur einmal in Richtung ihrer Beine zu lenken. Vielleicht hegte er den Verdacht, dass sie vielleicht ja ein lesbisches Paar waren.

Nach dem Unterricht zeigte sich Michaela gegenüber Renée als regelrecht erbost und eifersüchtig: „Wie kannst Du nur so kokettieren in Deinem knappen Röckchen? Man konnte ja schon bald Deinen Slip sehen. Schämst Du Dich denn gar nicht?"

„Also, Michaela, nun mach mal halblang, die halbtransparente Bluse und die knappen Jeans, die Du trägst, sind ja nun auch nicht gerade ohne..." Beleidigt verschwand sie, nicht ohne drohend anzukündigen: „Morgen bin ich wieder beim Unterricht dabei!".

Trotzdem machte das Renée nachdenklich, denn sie war ja auf die Freundschaft mit Michaela im Arbeitskreis angewiesen. Wenn schon Michaela so reagierte, wie würde dann erst ihre Nachhilfeschülerin reagieren?

Am nächsten Tag achtete sie beim Nachhilfeunterricht vor Sandra sorgsam darauf, dass es bei dem Erscheinen von Herrn Rhei keinerlei Aktionsweisen von ihr gab, die auch nur im entferntesten auf erotischen Charakter deuten könnten, denn sie wusste aus eigener Erfahrung nur zu genau, wie Töchter auf so etwas reagieren und sie wollte auf keinen Fall ihren Unterrichtserfolg gefährden.

In der Konsequenz reagierte sie auch nicht auf subtile Andeutungen seinerseits, die missinterpretiert werden konnten, wenn es denn solche gab, worüber sie sich noch nicht einmal sicher war. Ihm erging es wohl ähnlich, denn er enthielt sich sämtlicher Andeutungen, die missinterpretiert werden konnten.

Im Anschluss an die Nachhilfe fand die zweite Klavierstunde statt. Bereits vor deren Beginn erschien ihre Freundin wie bestellt, was Renée vorsichtig werden ließ. Sie achtete darauf, Kleidung zu vermeiden, die ihre Freundin provozieren könnte und erklärte ihr vorher nachdrücklich: „Herr Rhei ist mein Klavierlehrer und sonst nichts weiter."

Wozu diese skeptisch den Kopf schüttelte: „Das redest Du Dir nur ein. Ich brauche aber jetzt während der heißen Phase meiner Promotion genauso Deine Unterstützung wie Du meine vor drei Monaten gebraucht hast. Du kannst mich doch jetzt nicht wegen eines Lovers so einfach sitzen lassen!"

Währenddessen hatte Renée in einen weiten Sweater und bequem weite Cordhosen gewechselt, und erklärte: „Ich lasse Dich doch nicht sitzen, ich helfe Dir natürlich, genauso wie Du mir geholfen hast. Aber Du weißt doch, dass Klavierstunden für mich wichtig sein könnten!"

Michaela schnaubte noch einmal ungläubig durch die Nase, als schon Herr Rhei hereinkam. In der Gegenwart ihrer Freundin spielte sie die Übungsstücke zwar fast perfekt, aber ihre eigene Freude daran war etwas gedämpft, denn sie schickte ab und zu ängstliche Seitenblicke zu ihrer Freundin. Sie konnte nicht verhindern, dass er es auch merkte.

Es gab an ihren Übungen nur wenig zu beanstanden, wie er sich lobend äußerte, und der Fortschritt war beachtlich. Angesichts des Erfolges seines Unterrichtes kündigte er daraufhin an das Ausmaß und den Schwierigkeitsgrad der Übungen zu steigern, denn sie als Schülerin war dem offensichtlich mehr als gewachsen. Andererseits war Michaela nunmehr wohl auch von ihrem ernsthaften Interesse am Klavierunterricht überzeugt, denn sie murmelte nur noch etwas von „Na ja, werden wir 'mal sehen", als sie sich verabschiedete.

Gesa
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