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Sanfter BDSM Beginn

Geschichte Info
ein behutsames Kennenlernen einer dev. Frau.
5.3k Wörter
4.26
58.1k
10

Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 06/12/2021
Erstellt 01/30/2011
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Nach meiner Scheidung vor einigen Jahren hatte ich erst mal eine ganze Zeit lang mit Frauen „nichts am Hut". Dazu hatte es zu viele unerwünschte Nebenwirkungen bei der Scheidung gegeben und ich meinte damals auch, dass man mit 45 durchaus zumindest ziemlich lange auf derartiges wie Frauen verzichten könnte.

Ein halbes Jahr verstrich, ich stürzte mich in Arbeit, war auch durchaus erfolgreich, jedoch wurden meine Abende doch immer einsamer. Mein kleines Unternehmen hatte ich mittlerweile so strukturiert, dass es eigentlich beinahe auch ohne mich ganz ordentlich lief und es kam immer öfter vor, dass ich bereits um 18.00 oder 19.00 Uhr nach Hause kam und bemerkte, dass mir doch irgendetwas fehlte. Ich konnte es noch nicht mal so genau definieren, wie ich es gerne getan hätte. War es Liebe oder das Gefühl geliebt zu werden, war es sexueller Appetit, das Gefühl, jemanden glücklich machen zu können... keine Ahnung.

Immer öfter schaltete ich dann abends meinen Computer an und surfte so ein bisschen im www. Natürlich geriet ich auch auf die Seiten diverser Kontaktbörsen, aber das sprach mich alles nicht so richtig an. Irgendwie erinnerten mich die meißten Damen dort eher an meine Exfrau. Zunächst von ihrer schönsten Seite und dann kam irgendwann mal der große Hammer.

Eines Tages öffnete ich eine Seite, die sich mit BDSM beschäftigte, wollte sie schon wieder schließen, doch dann siegte meine Neugier. Die Seite machte auf den ersten Blick einen erstaunlich seriösen Eindruck auf mich. Es gab tatsächlich einen kostenlosen Bereich, auf dem Bilder gezeigt und einige Geschichten zu diesem Thema veröffentlicht waren.

Für ein Forum und den Chat musste man sich zwar anmelden, aber auch dies sollte kostenlos sein und ich dachte mir: Warum eigentlich nicht? Kostet nichts und sowohl die Geschichten, als auch die (relativ harmlosen) Bilder sprachen mich schon ein wenig an.

Ich wählte eine alternative email-Adresse von mir und nahm die Anmeldung vor. Kurz darauf konnte ich mit dem mir zugesandten Passwort die entsprechenden Seiten betreten. Auch hier fühlte ich mich durchaus wohl. Nichts schmuddeliges, kein Hinweis auf Abzocke es wurde jedoch auch deutlich gemacht, dass man, wenn man mit Personen in direkten Kontakt treten wollte eine Gebühr von 40.- Euro fällig sei. Im Chat und in den Forenbeiträgen war die Angabe von email-Adressen untersagt.

Einige Fragen waren vorher noch zu beantworten gewesen: Geschlecht, Alter, die Region in der man zu Hause war und ob man dominant oder devot sei. Geschlecht, Alter, Region waren gleich beantwortet und eines wusste ich mit Sicherheit: devot war ich bestimmt nicht, ob und inwiefern ich dominant wäre war zwar für mich nicht so leicht zu entscheiden, da es mir diesbezüglich an entsprechenden Erfahrungen gefehlt hatte, aber da nicht devot machte ich mein Kreuzchen eben bei dominant.

Nun konnte es also losgehen: ich stöberte ein wenig in Forenbeiträgen, las Grundsätzliches zu SM, staunte über mancherlei Spielarten, die es da so gibt und erfuhr vor allen Dingen, dass SM der gegenseitigen Lusterfüllung diente. Das sprach mir schon sehr aus dem Herzen, denn ich hatte es schon früher immer sehr genossen, meine Exfrau und auch vorherige Freundinnen glücklich zu sehen. Auch ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt unter dem Begriff Dominanz mir eher entweder die keifende Ehefrau vorgestellt, die ihren Mann fest unter dem Pantoffel hat oder den Typen der seiner Frau ein paar Ohrfeigen verpasste, weil sie ihn bei der Sportschau gestört hatte oder das Bier nicht kalt genug war. Dass dem im eigentlichen Sinn des BDSM nicht so sei erfüllte mich sowohl mit Neugier als auch mit einem sehr beruhigenden Gefühl.

So- nun aber mal nichts wie ab in den Chat. Es stellte sich heraus, dass es hier diverse Chaträume mit den verschiedensten Themen gab und ich klickte mich in den einen oder anderen hinein. Auch hier herrschte in der Regel ein sehr freundlicher Umgangston und wenn auch mal das Wort Fotze oder Arsch auftauchte so meißtens so verwendet, dass es sich dennoch in dem jeweiligen Satz nicht ordinär anhörte.

Zunächst beteiligte ich mich kaum an den Gesprächen sagte nur ein freundliches „Hallo" und las einfach mal so mit, was die Chatteilnehmer sich mitteilten.

Schließlich fand ich einen Chatraum mit dem Titel: Anfänger und Neugierige. Das erschien mir noch am ehesten für mich zutreffend. Im Raum befanden sich etwa 20 Teilnehmer, ein bisschen mehr Männer als Frauen, jedoch eben auch auffallend viele Frauen darunter. Auch hier zunächst mein freundliches „Hallo", ebenso freundliche Antworten und ich lehnte mich erstmal entspannt zurück um ein wenig zu lesen, welche Themen hier angesprochen wurden.

Es waren bei den Chattern jeweils ein Nickname, Alter, Geschlecht, Region und Neigung angegeben. Plötzlich sah ich etwas genauer hin. Eine Frau, die sich Isabella nannte, ebenfalls aus Bayern kam und deren Neigung devot war hatte sich eingeklickt. Einer ihrer ersten Sätze war: „ich bin mir gar nicht sicher, ob ich auf diesen Seiten richtig bin, aber sie machten mich neugierig"

Ich antwortete Isabella und gestand, dass es mir beinahe genauso gehe. Hieraus ergab sich ein sehr nettes Geplauder zunächst über dies und das und schließlich der Satz von ihr, dass sie absolut keine Erfahrung habe, aber so ein gewisses Kribbeln verspüre, wenn sie daran denke, einmal die Unterlegene sein zu dürfen.

Da mich sowohl ihre fehlerfreie Rechtschreibung als auch ihre Art, sich auszudrücken sehr beeindruckte hielt ich das Gespräch noch ein wenig im Gang, erzählte ein bisschen von mir (natürlich in sehr anonymer Weise) und erfuhr auch noch einige Kleinigkeiten über sie.

Nach etwa einer Stunde im Chat verabschiedete sie sich, da sie am anderen Tag früh raus und für den Job fit sein müsse.

Ich wünschte Ihr eine gute Nacht und blieb noch etwa 10 Minuten im Chat. Da sich jedoch nichts mehr ereignete, was mich interessiert hätte loggte ich mich aus und schaltete den Computer ab.

Die nächsten Tage gab es auf einmal wieder deutlich mehr Arbeit für mich, da zwei meiner Mitarbeiter plötzlich erkrankt waren und ich kam oft genug kaum vor Mitternacht nach Hause.

Auch wenn ich meinen Job mit allen Anforderungen absolut erfüllte so ertappte ich mich doch hin und wieder dabei, dass ich an Isabella dachte. Wer sie wohl sein mag, wie sie aussieht usw.

Endlich hatte ich abends wieder einmal Zeit. Also setzte mich an meinen Computer, loggte mich auf der entsprechenden Seite ein und begab mich wieder in den Raum „Anfänger und Neugierige". An diesem Abend war ein bisschen mehr los, zwei oder drei Chatter waren anwesend, die sich an mich erinnerten und es gab ein paar nette, wenn auch eher nichtssagende Unterhaltungen. Ich verblieb wohl ungefähr eine Stunde im Netz, aber Isabella tauchte nicht auf.

Das hatte ich ja auch nicht ernsthaft erwarten können, schließlich kannte ich weder Ihren Tagesablauf, noch Arbeitszeiten und ich war vernünftig genug, um zu begreifen, dass sie auch bestimmt nicht jede Minute am Computer sitzen würde.

Dennoch saß ein kleiner Stachel in meinem Herzen. Unabhängig von BDSM hatte ich mich so gut mit ihr unterhalten, dass ich dieses Gespräch gerne fortgesetzt hätte.

Das wiederholte sich in den kommenden 14 Tagen beinahe täglich, dass ich mich einloggte, etwas über eine, manchmal auch zwei Stunden online blieb aber Isabella nicht auftauchte.

Ganz allmählich begann ich zu resignieren. Wahrscheinlich war sie darauf gekommen, dass BDSM doch kein Thema für sie sei und hatte sich wohl abgemeldet.

Es war ja nicht passiert, beschwichtigte ich mich selber. Ich hatte ein nettes Gespräch im Chat geführt und das war es dann auch schon. Wie oft hatte sich in einem Cafe oder gelegentlich auf einer Veranstaltung schon ein nettes Gespräch mit einer Frau ergeben, die ich dann nie wiedergesehen hatte. Vielleicht war sie ja auch deutlich älter als in ihrem Profil angegeben oder sie war hässlich wie die Nacht oder, oder, oder....

Blöd von mir, sich nach nur einer Begegnung im Internet überhaupt mit solchen Gedanken abzugeben. Aus- Schluß -- Vorbei

Einige Wochen zogen ins Land. Selten genug schaute ich mich mal wieder im Internet um loggte mich auch gelegentlich auf besagter BDSM-Seite ein aber mehr und mehr verblasste das nette Gespräch mit Isabella. Auch der Gedanke, mich weiterhin mit dem Thema SM zu beschäftigen verlor zusehends seinen Reiz. Vielleicht würde ich irgendwann mal wieder eine nette Frau kennen lernen und dann würde ich schon sehen, wie es weitergeht.

Es war ein verregneter Sonntag, wie er schlimmer gar nicht hätte sein können. Ich schaute zum Fenster hinaus und obwohl ich Regen eigentlich ganz gerne mochte.... Dieser graue Himmel und so ein leichter Nieselregen im April, also das konnte meine Stimmung nicht gerade heben, nahm ein Buch in die Hand und fand es todlangweilig, las die Wochenendausgabe der Zeitung nebst allen Anzeigen schaute in meinen Telefonspeicher, mit wem ich Lust hätte zu telefonieren, aber da ich schon immer eher etwas zurückgezogen gelebt, dann eine Zeit lang sehr viel gearbeitet hatte waren die Möglichkeiten, an einem solchen Tag mit jemandem etwas auszumachen, sich vielleicht zu treffen sehr bescheiden.

Schließlich kam mir der Gedanke, meinen Computer mal wieder etwas auf Vordermann zu bringen, alte und unnötige Dateien zu löschen usw. Na endlich hatte ich eine Aufgabe, schaltete meinen Computer ein und war zumindest mit etwas einigermaßen Sinnvollem beschäftigt. Bereits ziemlich am Ende meiner Arbeit angekommen fiel mir noch ein, dass ich ja auch eine alternative email-Adresse hatte, die bestimmt von Werbeemails und anderem Mist überquellen musste. So rief ich diese Adresse auf, überflog die eingegangenen Mails nach einem Absender, der vielleicht doch etwas Vernünftiges anzubieten hatte und plötzlich war ich wie vom Donner gerührt! Auf der ersten Seite die fünfte email kam von einer isabella.k und im Betreff konnte ich lesen „unser Chat vom gestrigen Abend."

Ich sah auf das Datum: die email war über 8 Wochen alt also tatsächlich ungefähr aus der Zeit als ich mich damals dort angemeldet hatte.

Das konnte doch nicht wahr sein. Wochenlang hatte ich jede freie Minute vor dem Computer zugebracht, um Isabella wieder zu finden und nun auf einmal eine eMail von ihr.

Öffnen anklicken und lesen, oder vielleicht erst noch ein Glas Wein aus der Küche holen, darüber nachdenken, was sie wohl wolle, vielleicht ja auch nur mir mitteilen, dass sie unseren Chat albern gefunden habe, vielleicht sich als „Professionelle" outen, die mit dieser Masche Männer aufs Kreuz zu legen versucht? Egal, auf jeden Fall aber die email lesen. Zu verlieren hatte ich ja sowieso nichts. Mit einem Glas Rotwein zur Stärkung auf meinem Schreibtisch las ich: „Sehr geehrter Jonas. Ich hatte zwar nicht vor, mich in den kostenpflichtigen Bereich dieser Seiten einzutragen, aber ich fand unseren Chat von gestern Abend so nett und interessant --auch ausserhalb des Themas um das es in dieser Seite eigentlich geht- dass ich mich ganz kurzfristig doch entschlossen habe, sogenanntes Premium-Mitglied zu werden um Ihnen diese email zukommen lassen zu können. Ich muss aus beruflichen Gründen für voraussichtlich 14 Tage ins Ausland. Mein Flugzeug startet morgen Nachmittag und so wird sich für mich für einige Zeit keine Möglichkeit ergeben, mich in den Chat zu begeben. Sollten Sie ebenfalls zu der Ansicht gekommen sein, dass wir in einigen Bereichen übereinstimmende Ansichten haben würde ich mich freuen, auf diesem Weg von Ihnen zu hören. Ich möchte Ihnen natürlich mit diesen Zeilen nicht als zu aufdringlich erscheinen, aber warum soll man nicht mal etwas Verrücktes tun, um vielleicht etwas Verrücktes zu erwarten.

Mit freundlichen Grüßen

Isabella"

Ich saß da wie ein Kretin. Wieso war ich Vollidiot nicht selbst auf den Gedanken gekommen, mich kostenpflichtig anzumelden, so hätte ich ihr ja diese eMail schreiben können, wieso bin ich nicht wenigstens darauf gekommen, meine eMails mal zu überfliegen?

Es dauerte bestimmt eine halbe Ewigkeit bis ich überhaupt begreifen konnte, was ich da gelesen hatte und die zweite Hälfte der Ewigkeit verbrachte ich damit, mir zu überlegen, ob es Sinn mache, ihr nach so langer Zeit zu antworten und wenn ja was.

Schließlich entschloss ich mich zu folgender Antwort :

„Sehr geehrte Isabella,

vielen Dank für Ihre eMail, die mich leider erst heute erreicht. Ich muss gestehen, dass dies meine Schuld ist. Ich hatte damals für meine Anmeldung bei dem BDSM-Forum eine email-Adresse angegeben, die ich nur äußerst selten verwende und habe keinen Augenblick daran gedacht, hier eine Nachricht von Ihnen vorzufinden. Tatsächlich war ich noch etliche male im Chat und hatte die Hoffnung, Sie dort zu finden. Schließlich ging ich davon aus, dass Sie sich wahrscheinlich abgemeldet hätten. Auf den Gedanken, mich selbst kostenpflichtig dort anzumelden, um Ihnen eine persönliche Nachricht zukommen zu lassen bin ich nicht gekommen. Anscheinend sind wir Männer weniger in der Lage „Verrücktes zu tun um etwas Verrücktes zu erwarten", wenn ich auch gestehen muss, dass ich enttäuscht darüber war, Sie aus den Augen verloren zu haben. Auch wenn mittlerweile sehr viel Zeit vergangen ist so würde ich mich freuen, von Ihnen noch einmal zu hören. Sie können versichert sein, dass ich diese Adresse von nun an regelmäßig kontrolliere.

Mit den besten Wünschen

Jonas"

Abschicken, Klick und nun ein Glas Wein. Das vorige hatte ich getrunken, ohne sagen zu können, ob er rot oder weiß, trocken oder lieblich war.

Ich setzte mich mit einem Glas Rose ans Fenster und stellte fest, dass der Regen doch eigentlich gar kein Nieselregen war und der Himmel doch bei weitem nicht so grau und trist wie noch vor ein paar Stunden.

An diesem Abend hatte ich sehr verworrene und verwirrende Gedanken, als ich mich ins Bett legte. Einerseits freute ich mich sehr über Isabellas Nachricht, andrerseits, was, wenn sie nun tatsächlich potthässlich oder ungepflegt wäre, wenn sie in der Zwischenzeit auf jenen Seiten einen anderen Mann kennen gelernt hätte, mit dem sie sich ebenso gut hatte unterhalten können? Im Netz wurde soviel gelogen, dass sich die Balken bogen, diese Erfahrung hatte ich immerhin schon gemacht. Manchmal hatte man den Eindruck, dass es nur bestaussehende, sportliche (Golf), reiche (eigene Yacht) Enddreißiger und schlanke, aber wohlgeformte Blondinen im Netz gäbe, die alle im Altersbereich um die 27 lagen. Mit solch wirrem Gedankengut schlief ich endlich ein.

Ab dem folgenden Tag war es für mich natürlich völlig klar, täglich mein Postfach zu öffnen und drei Tage lang enttäuscht zu sein, nichts als Werbemüll darin zu finden.

Aber es gab ja noch den vierten Tag.

Antwort von Isabella!!!

„Sehr geehrter Jonas,

tatsächlich dauerte mein Auslandsaufenthalt beinahe drei Wochen. Nachdem ich nach meiner Rückkehr keine Antwort von Ihnen erhalten hatte glaubte ich ähnlich wie Sie, dass Sie unauffindbar bleiben werden. Um so mehr hat es mich gefreut, nach so langer Zeit Ihre Zeilen erhalten zu haben.

Ich muss mich entschuldigen, dass ich Sie nun ein paar Tage warten ließ -- ich bin ab und an beruflich unterwegs- aber ich bin Ihnen im Warten auf Antwort eine so lange Zeit voraus, dass ich hoffe, Sie können das verzeihen.

Sind Sie denn noch in diesem Forum angemeldet? Ich habe mich zwar noch nicht abgemeldet, aber irgendwie erschien mir keiner der Herren dort auch nur annähernd mit mir übereinzustimmen. Irgendwie steuerte es immer wieder auf so etwas „überfallartiges" hinaus. Kaum hatte man drei Sätze gewechselt wollten einen die Herren persönlich kennen lernen und bei dem einen oder anderen hatte ich auch den Eindruck, er suche nur nach einem Verhältnis, weil es in seiner Ehe nicht stimmt.

Das soll nun aber nicht heißen, dass ich Tag und Nacht im Forum war. Ab und zu habe ich mal hineingesehen, jedoch mehr und mehr die Lust daran verloren.

Viele Grüße

Isabella

Meine Antwort folgte umgehend.

„Nur um möglichst rasch einen Ausgleich der Wartezeiten zu erzielen erhalten Sie heute prompt Nachricht von mir..."

Es entwickelte sich ein reger, interessanter und bald auch vertraulicher eMail-Wechsel.

Ich hatte von Isabella erfahren, dass sie tatsächlich Isabella hieß, sie Ihr Alter mit 42 Jahren tatsächlich auch im Internet richtig angegeben hatte. Sie wäre 1,70 m groß und trage Konfektionsgröße 40 bis 42, sie sei geschieden und habe vor etwas über drei Jahren das Geschäft ihrer Eltern übernommen, ein kleines, aber ihren Angaben zufolge sehr gut angesehenes Antiquitätengeschäft, weshalb sie eben u.a. auch gelegentlich vor allem nach England fliege, um dort besondere Stück einzukaufen.

Vertrauen gegen Vertrauen gab auch ihr einiges aus meinem Leben preis und nach etwa drei Wochen waren wir dann beim vertraulichen „DU" angekommen.

Wir schrieben uns über Gott und die Welt, hatten bis zu diesem Zeitpunkt jedoch weder Photos noch Telefonnummern ausgetauscht, auch das Thema SM noch nicht wieder berührt.

Da wir uns in so vielen Bereichen so phantastisch austauschen konnten, zwar nicht immer einer Meinung waren, jedoch jeder genauestens zu verstehen schien, was der andere meinte hatte ich wohl ein bisschen Angst davor, dass eine Illusion zerstört werden könnte. Vielleicht war sie rein optisch überhaupt nicht mein Typ, vielleicht könnte sie eine quakende oder unsympathische Stimme haben usw.

Schließlich kam jedoch eines Tages der Vorschlag von ihr, ob sie nicht vielleicht mal ein Photo von mir haben könne. Nach unseren vielen Schreiben hin und her und dem guten Verstehen habe sie sich ein Bild von mir gemacht und sei schon seit längerer Zeit neugierig darauf, ob denn die Realität mit ihren Vorstellungen übereinstimme.

Natürlich war meine Neugierde auf sie wohl ebenso groß trotz der wenige Zeilen oben stehender Bedenken, dennoch reagierte ich in meiner nächsten eMail mit keinem einzigen Wort darauf.

Seit ich wieder mit Isabella Kontakt hatte war ich gelegentlich mit einschlägiger Literatur beschäftigt, die sich mit dem Thema beschäftigte weswegen wir uns überhaupt kennenlernen konnten. So beschloss ich, nun ein klein wenig „zu spielen" anzufangen.

Zwei eMails später fragte sie erneut nach einem Photo von mir mit dem gleichen Ergebnis, nämlich dass ich darauf nicht einging und ihre Frage einfach zu ignorieren schien.

Das hatte zur Folge, dass Ihre nächste Antwort sich ziemlich ausführlich mit dem Thema Photo beschäftigte und sie Mutmaßungen anstellte, ich könne vielleicht doch nur 1,60 anstatt 1,80 m groß sein , vielleicht habe ich ein Glatze obwohl ich mich als graumeliert mit kurzem Haar beschrieben hatte und weiteren Mutmaßungen dieser Art.

Als ich ihr antwortete, sie müsse sich um mein Aussehen keine Sorgen machen, es entspräche schon in etwa meinen Beschreibungen lächelte ich ein bisschen verschmitzt vor mich hin (schließlich konnte sie mein Lächeln ja nicht sehen).

An Ihrer Antwort, die sehr prompt kam konnte ich erkennen, dass sie nun doch einigermaßen verwirrt war. Irgendwie schien sie nicht zu verstehen, dass ich anscheinend nichts zu verbergen hätte, dennoch beharrlich ihre Frage nach einem Bild ignorierte.

Diesmal fiel meine Antwort äußerst knapp aus und lautete: „Weil in Deiner eMail etwas fehlt"

Drei große Fragezeichen kamen von Ihr zurück.

Wiederum eine sehr kurze Antwort: „Denke darüber nach und schreib mir morgen wieder" und schon loggte ich mich aus dem eMail --Programm aus und schaltete den Computer ab.

Nun war ich gespannt, ob sie wohl anfing zu verstehen und ob, wenn sie verstehen würde, sie in dieses Spiel einsteigen werde.

Es konnte zwar so oder so ausgehen, aber bis zu diesem Augenblick hatte ich mir nichts vergeben und selbst wenn sie nicht so darauf einsteigen sollte wie ich es mir wünschte war noch lange nicht aller Tage Abend.

Für mich war es selbstverständlich am anderen Abend meinen Computer einzuschalten und zu sehen, ob sie geschrieben und was sie geschrieben hatte, schließlich wollte ich sie ja nicht vor den Kopf stoßen, sondern sie sanft in eine Spielart einführen, in der ich zwar auch keine Erfahrung hatte, die mich aber mittlerweile schon ein bisschen in ihren Bann gezogen hatte.

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