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Unerwartete Änderungen Vor Dem Training - Teil Fünf

Geschichte Info
Ponymädchen Ute wird für das Training vorbereitet.
4.6k Wörter
4.4
23.5k
6
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VORGESCHICHTE

Für diejenigen, die wissen wollen, wie das alles begann...

Teil 1: Unerwartete Änderungen

Teil 2: Unerwartetes nach dem Einstieg

Teil 3: Unerwartetes in der Woche

Teil 4: Unerwartetes bei der Strafe

UNERWARTETE ÄNDERUNGEN VOR DEM TRAINING -- TEIL FÜNF

DER ABEND BRINGT NOCH MEHR UNERWARTETE WENDUNGEN

Ich lag erschöpft im Bett in meinem Zimmer und war fertig mit der Welt. Dieser Tag war schwer zu verdauen gewesen. Auch die nachträglichen Erklärungen durch meine Chefin hatten daran nur wenig ändern können, auch wenn sie mir versprochen hatte, dass der Baron am nächsten Morgen zusätzliche Erläuterungen liefern würde.

Amelie Jäger hatte mich zwar getröstet und mir versucht zu erklären, dass dieses Erlebnis für ein Ponymädchen nicht ganz so schlimm war, aber so richtig hatte sie mich nicht überzeugen können. Ich hatte schon begriffen, dass auch eine lange Kutschfahrt als Ponymädchen mit Zaumzeug dazu führen konnte, dass ein Ponymädchen ein dringendes Bedürfnis zur Erleichterung der Blase nicht klar kommunizieren konnte. Ganz einfach deshalb, weil das Zaumzeug es nicht ermöglichte, verständliche Worte heraus zu bringen. Wenn dann der Kutscher die nonverbalen Signale des Ponymädchens nicht verstand - na ja, dann wurde es eben schwierig. Aber ich war nicht auf einer Kutschfahrt gewesen und ich hätte auch reden können, wenn das Versagen meiner Blase nicht so total überraschend gekommen wäre.

Sie hatte nur gelacht, als ich die Blamage des nassen Höschens vor dem Baron erwähnt hatte. Dann hatte sie gemeint, dass es ihren Besitzer doch eher angemacht hätte und ich sollte mich nicht so anstellen. Ich musste mich hingegen wieder und wieder daran erinnern, wie peinlich doch der Weg zurück gewesen war:

Baron Esterhazy hatte auf einmal eine unerwartet feste Position mit seiner Ansicht eingenommen, was sich auch in einer frischen Stimme ausdrückte:

„Amelie und ich bringen Ponymädchen Ute erst einmal zurück, damit sie sich umziehen kann -- nach dem kleinen Missgeschick..."

Ich konnte es nur schwer ertragen, wie sein Blick mit einem kleinen, amüsierten Lächeln auf seinem Gesicht über meine gesamte Figur schweifte, bevor er in einem ernsteren Tonfall kommentierte:

„Frau von Sturmleiten, ich gehe davon aus, dass sich Ponymädchen Ute das Recht verdient hat, morgen über die höheren Stufen unseres Programmes das Nötigste zu erfahren. Weiterhin werde ich mit unserer Amelie Jäger die noch offene und strittige Angelegenheit später regeln."

Offensichtlich erwartete er keinen Widerspruch und er bekam auch keinen. Frau von Sturmleiten nickte nur beiläufig und damit war das ganze erledigt. Ich war verblüfft, dass es so einfach ging.

DIE EINFÜHRUNG AM NÄCHSTEN MORGEN

Am nächsten Morgen wurde ich noch vor dem Servierdienst in ein kleines Zimmer gerufen, in dem sich schon Amelie Jäger und Baron Esterhazy befanden. Sie sahen beide ernster aus als sonst. Der Baron räusperte sich und begann das zu erklären, was er gestern versprochen hatte:

„Ponymädchen Ute, Du hast Dich sicherlich schon gefragt, weshalb Frau von Sturmleiten so einen großen Einfluss bei uns hat. Nun, das ist einfach zu erklären, wenn man weiß, welchen Einfluss sie hat. Sie entscheidet darüber, wer Zugang zu den höheren Stufen unseres Programmes hat. Das ist dabei wortwörtlich zu nehmen, denn sie hat in der Tat den Schlüssel zum Zugang in eine andere Welt. In dieser anderen Welt befindet sich angeblich die letzte Einhorn-Herde, von der wir wissen. Du magst das für eine Sage halten - und vielleicht ist es auch eine - aber gleichzeitig sind mehrere Belohnungen dafür ausgeschrieben worden. Zentauren sollen auch die letzte Herde der Einhörner schützen, sagt man. Wer also ein Exemplar eines freien, weiblichen Zentauren zu sehen bekommt und es fotografiert und damit auch den Standort dokumentiert, der erhält garantiert einen Halbjahresvertrag für das eigene Training oder für das eines Ponys seiner Wahl. Wer auch nur ein Exemplar eines Einhorns zu sehen bekommt und es fotografiert, der erhält einen Jahresvertrag für das eigene Training oder für das eines Ponys seiner Wahl. Wer ein Einhorn gar nur für eine Stunde in die Ankunftsstation dieser Welt schafft, der wird mit einem großen Vermögen belohnt und gleichzeitig werden wir als Gemeinschaft eine ganze Region nur für uns zur Nutzung erhalten. Natürlich ist das nicht so einfach zu erreichen, aber auch ein immenser Anreiz."

War das jetzt eine Märchenstunde? Ich glaubte meinen Ohren nicht zu trauen. Das konnten die mir doch nicht erzählen. Das war pure Fantasie! Eine andere Welt, na klar! Der Baron hatte wohl schon am frühen Morgen zu tief ins Glas geschaut. Amelie sah wohl meinen zweifelnden Blick, denn nun ergriff sie das Wort.

„Ute, eine andere Welt hört sich so an, als ob es nur reine Spinnerei sein. Das ist es aber nicht. Ich bin selber schon dagewesen, wenn auch nur kurz. Und diese simulierte Welt ist so exotisch, dass einem der Gedanke an ein Einhorn nicht mehr als absurd erscheint. Dort leben mehrere, unterschiedliche Rassen in einer Welt zusammen, die mit der unseren nur wenig gemeinsam hat. Das herrschende Volk der Hellromanen ist eindeutig menschlich, aber deutlich kleinwüchsiger, als wir es sind. Die mediterran wirkenden Männer sind im Schnitt nur etwas über 1,50 m groß. Sie sind sehr dominant gegenüber den beiden anderen intelligenten Rassen in ihrem ursprünglichen Herrschaftsbereich. Es gibt die großwüchsige Rasse der Silen, deren Mitglieder aber anscheinend häufig versklavt sind, da sie sich schlecht zur Wehr setzen können. Und es gibt die wehrhafte Rasse der Zentauren, von denen nur wenige in Gefangenschaft leben."

Dann zeigten sie mir Bilder, bei denen ich wirklich ins Staunen geriet. Die Silen waren eine Art von Pferdemenschen, die zweibeinig waren und wohl um die zweieinhalb Meter hoch standen. Sie waren wirklich riesig! Manche waren fellbedeckt, andere wiesen nur einen zarten Pflaum auf der Haut auf. Sie hatten ziemlich kleine Vordergliedmaßen, mit denen sich wohl nur schlecht greifen ließ und einen ebenso kleinen Kopf. Manche der Köpfe waren ziemlich pferdeähnlich, während andere nur eine zarte Andeutung einer Pferdeschnauze hatten und sonst sehr menschenähnlich aussahen. Ausnahmslos besaßen aber alle auf den Bildern kräftige Schenkel und klar erkennbare Hufe. Sie wirkten so, als ob sie sich leicht unterordnen würden. Mehrere Bilder zeigten sie im Zaumzeug vor den Kutschen von kleinen Hellromanen gespannt, bis hin zu Vierspännern. Die stämmigen Beine der Silen waren für diese Arbeit wie gemacht. Man konnte selbst auf den Bildern sehen, wie leicht es diesen Wesen fiel, die Fiaker zu ziehen.

Es gab hingegen nur ein einziges Bild eines unglücklich wirkenden, weiblichen Zentauren, auf dem ein Hellromane ritt. Der nackte, sehr feminin wirkende Oberkörper mit dem filigranen, humanen Gesicht kontrastierte mit dem derben, felligen Pferdekörper. Das andere Bild zeigte einen freien, männlichen Zentauren mit drohendem Pfeil und Bogen in der Hand.

„Ponymädchen Ute, das ist auch ein wichtiger Grund für das Training. Und nach allem was wir gesehen haben, bist Du eine gute Kandidatin dafür. Dort, wo wir in diese Welt eintreten, ist es ziemlich weit entfernt von der Region, wo die Zentauren leben, die angeblich nahe bei der Einhorn-Herde sind. Man kann dort zu Fuß nur als Hellromane hinreisen, was bei den kurzen Beinen dieser Menschengruppe sehr lange dauern würde. Die einzig praktikable Methode ist es, mit einer zweispännigen Kutsche zu reisen. Und für diese Kutsche brauchen wir zwei Silen und einen Kutscher, der die lokale Sprache, die Lingua Franca, dort ausreichend beherrscht."

Er legte eine Kunstpause ein und sah mich bedeutungsvoll an, dann blickte er zu Amelie herüber. Natürlich konnten weder Mistral noch ich diese Sprache:

„Ponymädchen Mistral, natürlich kannst Du nicht auf dem Kutschbock sitzen, und noch weniger kann es das Ponymädchen Ute. Was heißt das also, Mistral?"

Amelie Jäger hatte sich gut im Griff. Sie wusste worauf er hinaus wollte. Das war nicht schwer zu erraten, selbst für mich nicht. Aber offensichtlich wollte er das gerne laut ausgesprochen hören. Sie tat ihm den Gefallen, auch wenn ein Hauch Ironie mitschwang.

„Hochwürdiger Baron, natürlich dürfen Sie die Rolle beanspruchen, die Kutsche zu dirigieren. Im Ernst, ich weiß natürlich ganz genau, dass wir nicht auffallen dürfen. Wenn wir auffallen, dann schaffen wir es nicht bis zu der Grenze, wo das Reich der Zentauren quasi anfängt. Wie schon andere vor uns, würden wir noch nicht einmal bis in Sichtweite dieser Grenze kommen. Ja, für längere Strecken ist natürlich ein männlicher Kutscher in dieser Region der Hellromanen bedeutend unauffälliger. Ich gebe es zu."

„Brave Ponymädchen! Genauso wird es hoffentlich werden. Ihr beide werdet hübsche Silenstuten, die mich als Hellromanen in einer Kutsche durch das Reich der kleinwüchsigen Menschen dort befördern werden. Und wenn wir Glück haben, dann werden wir den Preis gewinnen und ihn natürlich zu gleichen Teilen unter uns dividieren. Damit es dazu kommen kann, muss das Ponymädchen Mistral nur noch die finale Prüfung bestehen und die formale Erlaubnis von Frau von Sturmleiten bekommen, um in die andere Welt zu wechseln. Das Ponymädchen Ute muss das natürlich auch, aber zunächst erst einen Vertrag als Ponymädchen bekommen und die nächsten beiden Stufen der Ausbildung als Ponymädchen durchlaufen und bestehen. Da habe ich wenig Zweifel, dass es klappen wird. Das Bestehen der Prüfungen ist aber kein reiner Selbstzweck, wie das Ponymädchen Mistral bereits weiß. Ponymädchen Ute, es ist sehr wichtig, dass Du genauso wie Mistral als meine Silenstute glaubwürdig erscheinst!"

Der hatte Probleme! Wozu musste ich denn glaubwürdig sein? Ein Pferd, das eine Kutsche zog, wurde doch auch nicht auf Glaubwürdigkeit geprüft!

„Die Polizei der Hellromanen hat eine unglückliche Tendenz, die Papiere von auffälligen Reisenden zu überprüfen. Ich kann natürlich Papiere fälschen, aber ich kann keine Angaben machen, die einer Überprüfung standhalten würden. Dann würde ich enteignet werden, ins Gefängnis geworfen werden, die Kutsche und das Gespann verlieren. Ihr beide würde dann versteigert werden. Das wollen wir doch nicht haben! Deshalb darf es keinen Zweifel daran geben, dass ihr ein ganz normales Gespann seid. Und d.h., dass Eure Bewegungen und Euer Verhalten so natürlich sind, dass es eben nicht auffällt. Ponymädchen Ute, für Dich werde ich das mal ausbuchstabieren. So müssen zum Beispiel die Bewegungen des Schweifes der Silenstuten ganz natürlich erscheinen. Ponymädchen Mistral weiß, dass die Beherrschung der entsprechenden Muskeln bereits hier in gewissem Maße trainiert werden kann durch das Üben vom Bewegen des Ponyschweifes der Ponymädchen. Das gleiche gilt natürlich für das Wiehern und die anderen Laute der Stuten genauso wie das Benehmen im Stall und auf der Weide der Gasthöfe, wo ihr übernachten werdet. Anderen Hellromanen darf es nicht auffallen, dass deren Silenpferde Euch nicht richtig akzeptieren. Das gilt auch für deren Hengste!"

Das alles war schon schwer anzunehmen, aber der letzte Satz klang besonders ominös. Im Stall in einer Box als Stute zu übernachten, wo nebenan in der Box ein Hengst stand, war schon eine eigenartige Vorstellung, aber das mit der Weide war noch anders. Ich brauchte mich nur daran zu erinnern, wie sich manche Hengste auf der Weide gegenüber Stuten benahmen. Das konnte er doch nicht meinen oder?

„Herr Baron, die Silenpferde sind doch nicht wie unsere Pferde oder? Ich meine sie sind doch intelligent, nicht wahr? Die Hengste benehmen sich doch nicht wie, wie..."

Mir blieben die Worte im Halse stecken. Natürlich stiegen in meinem Gehirn Bilder aus dem Dorf mit der Reitschule auf, wie dominante Hengste rossige Stuten bestiegen. Meinte er dass, auch die männlichen Silen sich so verhielten?!

„Ponymädchen Ute, um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht genau. Aber natürlich werden die Hellromanen genauso wie unsere Pferdehalter gewisse Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um die unerwünschte Trächtigkeit von Stuten zu vermeiden. Selbstverständlich werde ich auch darauf achten, dass ihr beide auf keine ungeeignete Weide kommt. Man darf aber nicht vergessen, dass die Silenpferde in punkto Intelligenz einen Status haben, der zwischen dem eines sehr pfiffigen Schimpansen und dem eines geistig ziemlich zurückgebliebenen Menschen liegt. Also erwarte nicht zu viel von deren Zurückhaltung."

Ich schluckte trocken und sah Amelie betroffen an. War ihr das alles bewusst? Ich war mir da nicht sicher. Sie reagierte auf meinen Blick:

„Ute, mach dir darüber mal nicht so viele Sorgen. Erstens kannst Du dir natürlich vorstellen, dass mein Besitzer nicht gerade darauf erpicht ist, dass mir so etwas passiert und er wird sehr vorsichtig sein; und das gilt natürlich auch für Dich. Zweitens können wir natürlich gewisse Vorkehrungen treffen, so dass selbst im ungünstigsten Fall die Konsequenzen davon minimal sind, soweit das irgend möglich ist. Leider ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir herkömmliche Kontrazeptiva vor Ort einsetzen können werden, aber wir können vor der Abreise dafür sorgen. Es ist allerdings noch kein erprobtes Konzept."

Der sachliche und unbeteiligte Tonfall von Amelie Jäger erstaunte mich nun doch. Das konnte sie doch nicht kalt lassen! Dann sah ich allerdings, wie sie einen Seitenblick zum Baron warf. Offensichtlich war der ruhige Tonfall auch dafür gedacht, ihren Besitzer nicht über Gebühr zu beunruhigen. Tatsächlich, er sah weniger ruhig als sie aus. Und ich war garantiert noch weniger ruhig, als alle beide zusammen. Wollte ich mich wirklich auf all das einlassen? Dann kam eine andere Frage mir hoch:

„Wir werden doch gar nicht so lange unterwegs sein, nicht wahr? Ich meine, bevor sich überhaupt Konsequenzen zeigen können, sind wir doch längst wieder zurück!"

Das war offensichtlich die falsche Frage gewesen. Die Falte auf der Stirn vom Baron vertiefte sich. Er sah sein Ponymädchen an und mir wurde klar, dass diese Frage schon häufiger ein Diskussionspunkt zwischen den beiden gewesen sein musste.

„Also, Ponymädchen Ute, da gibt es leider keine klare Antwort. Mistral ist der Ansicht, dass bei der Rückkehr in ihren Körper der Zustand praktisch derselbe ist, wie ihr Körper ihn bei der Abreise gehabt hatte. Ich bin mir da nicht so sicher, da zumindest bei einem Ponymädchen eine Narbe von einer Verletzung zurückgeblieben ist, die sie bei einem Aufenthalt als Silen erlitten hatte. Gut, die Narbe war viel kleiner als die originale in der anderen Welt, aber sie war noch gerade eben erkennbar. Mistral behauptet, dass diese Narbe schon vorher dagewesen wäre und nur die genauere Untersuchung überhaupt die Aufmerksamkeit darauf gelenkt hat. In diesem Punkt sind wir uns nicht einig. Wir müssen eine Reise von rund 1000 Kilometern zurücklegen, bis wir das Reich der Zentauren erreichen. Bestenfalls können wir 100 Kilometer pro Tag schaffen. Also selbst im günstigsten Fall sind wir bestimmt mehr als 20 Tage unterwegs."

Amelie Jäger rollte mit den Augen, sie war offensichtlich nicht mit seinen Ausführungen einverstanden. Ihre Augen blitzten abenteuerlustig.

„Ute, lass dir keine Angst einjagen. Meiner Ansicht nach ist es wahrscheinlich, dass diese ganze neue Welt nur eine Computersimulation ist. Die Tatsache, dass wir beim Übergang in die andere Welt an viele Elektroden angeschlossen werden, spricht meiner Ansicht nach dafür. Ich denke, dass diese ganze Idee nur für eine hohe Motivation der Ponys dienen soll, und nichts anderes. Und wie sollte von einer Computersimulation im realen Leben etwas zurückbleiben??"

Der Baron schüttelte vehement seinen Kopf. Er vertrat sichtlich einen anderen Ansatz und war mit ihren Argumenten nicht zufrieden.

„Mistral, Du weißt ganz genau, dass eine Rückkehr in unsere Welt nur von dem Eintrittspunkt in die andere Welt, nur von dieser Höhle, möglich ist. Wäre es eine Computersimulation, dann müsste man von jedem Punkt der simulierten Welt wieder zurückkehren können. Das ist aber nicht der Fall. Und warum sollte man einen Preis dafür aussetzen, wenn es doch nur um ein Computerprogramm geht?"

Amelie schnaubte nur kurz. Das Argument war ihr offensichtlich gut bekannt. Und natürlich hatte sie auch eine Antwort darauf:

„Das haben wir doch schon X mal diskutiert. Natürlich kann man auch in einer Computersimulation so etwas programmieren. Frau von Sturmleiten hat auch gesagt, dass nur eine maximale Aufenthaltszeit von einem Jahr möglich ist, danach ist eine Rückkehr obligatorisch. Und in der Ankunftsstation gibt es keine Einrichtung wie hier bei uns, keine Transportzellen und Garnichts! Wie soll das, bitte schön, dann funktionieren, wenn das wirklich eine andere Welt ist?"

Es war eine festgefahrene Diskussion. Das war schon jetzt erkennbar. Es war aber auch alles andere als unwichtig, denn die Konsequenzen daraus waren natürlich sehr, sehr unterschiedlich, je nachdem welches Modell anwendbar war.

„Ist denn schon einmal jemand für längere Zeit dort gewesen? Und was passiert dann mit dem Körper hier? Ist der Körper hier schon verwandelt oder erst dort ‚drüben'? Wer weiß, wann der Reisende wieder zurück ist?"

Die beiden blickten sich verblüfft an. Eine der vier Fragen war offensichtlich neu für sie gewesen. Der Baron antwortete:

„Die vier Fragen haben wir uns noch nie im Zusammenhang gestellt, sondern nur isoliert. Die Zelle zum Transport wird bei Abreise von außen versiegelt, so dass der Übergang in die andere Welt und die Rückkehr entsprechend gesichert sind. Der Körper befindet sich dort drinnen, heißt es. Gesehen hat das noch keiner. Warum auch? Bei unserer Rückkehr war die Zelle wieder geöffnet und die Frau von Sturmleiten hat uns dort willkommen geheißen. Vor einem Jahr ist ein Ponymädchen zusammen mit Frau von Sturmleiten längere Zeit dort geblieben. Es hieß, es hätte das Programm nach ungefähr vier Wochen abgebrochen. Wir haben nur noch nach sechs Wochen eine Grußkarte von ihr bekommen, die uns Frau von Sturmleiten auf eine Anfrage hin gezeigt hat. Die Zelle war dann leer. Es stimmt, wir haben uns nicht gefragt, wer die Zelle von Frau von Sturmleiten geöffnet hat, noch ob das Ponymädchen tatsächlich zurückgekommen ist. Und wir wissen auch nicht, ob der Körper schon hier verwandelt wird oder nicht. Aber hier geht das natürlich nicht! Die Zellen sind bis auf die Geräte leer. Wo soll da die zusätzliche Masse herkommen? Allerdings sind die Zellen unterschiedlich groß für Hellromanen oder Silen oder Zentauren..."

Es war klar - nur die Frau von Sturmleiten hätte diese Fragen beantworten können und das war nach den Mienen der beiden ebenso klar zu urteilen, dass sie genau das nicht tun würde. Amelie war deutlich nachdenklicher geworden und der Baron bekam Zweifel.

Ich begriff, dass mir ihre Informationen nicht weiterhelfen würden. Es machte weder so noch so Sinn. Wenn es eine Computersimulation war, wie sollten dann die Körper für ein Jahr am Lebenserhaltungssystem hängen, wenn die Zelle so versiegelt war, dass eine Versorgung der Körper unmöglich war? Wenn es irgendeinen rätselhaften Transportmechanismus in die andere Welt gab, wie kann man dann wieder zurück, wenn's auf der anderen Welt keine Geräte für diesen Transportmechanismus gab? Und nach der Verwandlung in die andere Rasse mochte ich erst gar nicht fragen. Der Baron gab sich einen Ruck:

„Das ist alles Zukunftsmusik. Erst einmal müssen wir überhaupt so weit sein, dass wir in die andere Welt gehen können. Also ist erst einmal Training angesagt, meine Damen."

„Ich glaube, erst einmal ist etwas anderes angesagt. Der Servierdienst beim Frühstück ruft als Allererstes. Ponymädchen Ute, bitte denke daran, dass Du mich in der Öffentlichkeit mit Herrin anredest. Privat ist das nicht nötig."

„Mistral, wenn möglich, solltest du Ponymädchen Ute nach dem ersten Ansturm beurlauben, damit sie schon in das richtige Training einsteigen kann..."

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