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Unpassende Momente 05 Neu & Komplett

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Wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung, nicht mehr. Aber wir fahren sicherheitshalber direkt ins Röntgen, um Brüche oder Blutungen auszuschließen."

Der Arzt sprach ruhig und entspannt, aber eher zu den Sanitätern, als zu uns.

„Herr Unverdorben... Die Bewusstlosigkeit ist recht flach. Ich gehe davon aus, dass sie bald mit einem ziemlich brummenden Schädel aufwachen sollte. Wir fahren aber trotzdem zur Sicherheit das komplette Programm, um ein sogenanntes Schädel Hirn Trauma auszuschließen. Ich meine damit, dass wir ausschließen wollen, dass Schädelknochen gebrochen sein könnten oder eine Hirnblutung vorliegt."

Während er das angereichte Stauband um den Arm legte und die Nadel vorbereitete, sprach er weiter. „Ich lege ihr jetzt eine Nadel, gebe ihr eine Infusion und spritze etwas Cortison. Das soll die Schwellung minimieren. Ich gebe ihr erst einmal keine Schmerz- und Schlafmittel. Das mache ich später bei Bedarf. Vorher nehme ich ihr etwas Blut ab. Das wird schon alles wieder."

Er drehte sich wieder zu mir. „Sie kann dann noch selbst atmen. Das ist wie ein sehr tiefer Schlaf. Wir werden sie aber auch überwachen und sie wird etwas Sauerstoff über die Nase bekommen. Sind sie mit all dem einverstanden, Herr Unverdorben?"

„Natürlich", erwiderte ich sofort. „Ich bin damit einverstanden. Ich vertraue ihnen da voll und ganz." Das meinte ich in diesem Moment genauso, wie ich es sagte. Doktor Menges wirkte kompetent, strahlte eine schnelle Zielstrebigkeit und zugleich Ruhe und Sicherheit aus.

Ich bekam die nächsten Minuten nur noch wie durch einen Tunnel mit und war fast völlig darauf fixiert, was mit Melanie passierte. Das Rettungsdienstteam schloss ein EKG Gerät an, ebenso einen Fingerclip mit rotem Licht. Sie bekam Sauerstoff über so einen brillenartigen Schlauch, der über die Ohren geführt und in beide Nasenlöcher gelegt wurde. Eine Halskrause wurde angelegt.

Dann benutzten sie eine spezielle Trage, die in der Länge an Melanie angepasst und in der Mitte geteilt wurde. Von links und von rechts kommend, legte man beide Hälften neben Melanie und fügte sie wieder an Kopf- und Fußende zusammen. Ziemlich raffiniert. So lag sie auf dieser Trage, ohne, dass ihr Körper groß bewegt worden war.

Anschließend wurde sie auf eine große orangefarbene, ganz weiche und flexible Matratze gelegt. Ein Rettungsdienstler schloss eine Pumpe an, die Luft aus der Matratze abzog. Die Matratze wurde langsam härter und viele kundige Hände drückten die Ränder der Matratze schnell an Melanies Körper. Zum Schluss lag sie in der brettharten Matratze, wie eine Glocke in der Gussform. Eine perfekte Ganzkörperschiene.

Sie wurde mit dieser Matratze auf die nun ebenfalls bereitstehende Rolltrage gelegt und festgezurrt.

Im Augenwinkel sah ich, eine Spielerin von Grünweiß Gießen, die heulend und wie Häufchen Elend auf dem Boden saß. Mein Vater stand mit freundlicher Mine neben ihr, redete auf sie ein und schrieb sich etwas auf. Es war die übergetretene Gegenspielerin.

Ich verspürte weder Hass noch Groll auf sie. Nur Mitleid. Unglücke und Unfälle passieren. Es ist hart, wenn sie die eigene Familie betreffen. Aber das hier war auch ein harter Wettkampfsport. Da passieren Verletzungen. Nur gleich so böse? Und in der eigenen Familie. Das hätte jetzt wirklich nicht sein brauchen!

Meine Gedanken wanderten zu Melanie zurück, die auf der Trage liegend, von den Rettungsdienstlern aus der Halle geschoben wurde, während die anderen eilig das medizinische Equipment zusammenräumten.

Ich sah auf die Uhr. Es waren nicht mal 20 Minuten seit dem letzten Ballwechsel vergangen. Wie in Trance folgte ich der Trage und meiner immer noch bewusstlosen Tochter in Richtung des Rettungswagens.

Viele klopften mir aufmunternd auf die Schulter und riefen mir irgendwas zu. Das kam aber alles nicht bei mir an. Ich nahm es einfach nicht mehr wahr.

Meine Mutter trat zu mir.

„Roland? Gibst Du mir deinen Autoschlüssel? Wir packen hier noch schnell zusammen und kommen mit den Kindern in die Klinik nach. Die Kids wollen auch wissen was los ist und so werden wir einfach zusammen als Familie warten. Ich fahre in unserem Wagen mit den Kindern und Eberhardt fährt deinen. Du fährst jetzt mit dem Rettungswagen und Melanie zusammen ins Krankenhaus."

„Hört sich nach einem Plan an. Genauso machen wir das." Ich gab meiner Mutter schnell den Schlüssel und ging in Richtung des Rettungswagens. Der Fahrer öffnete bereits die Beifahrertür und winkte mir einladend zu. Prima. Dann musste ich keine Überzeugungsarbeit leisten.

Der Notarzt und ein Rettungsassistent waren hinten bei meiner Tochter und richteten noch ein paar Dinge für die Fahrt. Der Fahrer funkte und schon ging es mit Blaulicht in die Klinik. Es war die gleiche, in der auch Miriam lag.

In der Klinik angekommen wurde Melanie ausgeladen und an der Ambulanz vorbei in Richtung Röntgen gefahren.

Das Empfangskomitee erwartete uns im Röntgenraum. Herr Dr. Menges wurde mit Handschlag begrüßt und die Rettungsdienstler verharrten mit der Rolltrage einen Moment, damit der Notarzt seinen Kollegen berichten konnte. Der Oberarzt war mir wohlbekannt. Er hatte auch schon Miriam behandelt. Es wurde ziemlich viel Latein ausgetauscht, aber die Blicke aller Beteiligten wirkten keineswegs allzu sorgenvoll oder ernst.

„Das ist übrigens Herr Unverdorben, der Vater der Patientin", schloss Herr Dr. Menges seine Übergabe.

„Soso, der Vater?" Der graumelierte Oberarzt fixierte mich kurz leicht belustigt.

„Verzeihung. Ich weiß, wie sie sich jetzt fühlen müssen. Ich sollte keine Scherze machen. Ich kenne sie und ihre Tochter ja von gestern. Es tut mir leid", schränkte er seinen ersten Kommentar abschwächend ein.

Im Röntgen können Sie zwar nicht mit dabei sein, aber später in der Ambulanz spricht nichts dagegen. Das kriegen wir schon wieder hin."

Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich wollte um keinen Preis der Welt an einem anderen Ort sein. Nicht, dass ich etwas hätte tun können. Aber ich kam mir so unnütz und zugleich hilflos vor. Auch wenn es seltsam klingen mochte -- ich war bei ihr und das war es, was für mich zählte.

„Gern Herr Dr. Steiger." Zum Glück erinnerte mich das Schildchen an seinen Namen. „Ich bleibe gerne bei meiner Kleinen."

„So, jetzt geht es aber erst mal zum Röntgen und währenddessen können sie ja mal mit dem Pfleger ein paar allgemeine Informationen durchgehen. Keine Sorge, ihre Tochter kommt nach dem Röntgen in die Ambulanz nach."

Ich bat einen der Rettungsdienstler, meinen Eltern auszurichten, dass ich in den folgenden Stunden, bei meiner Tochter in der Ambulanz sei, gab ihm ein gutes Trinkgeld für sich und seine Kollegen und folgte dann dem Pfleger in die Ambulanz.

---

Eine gefühlte Ewigkeit später betrat ich die Cafeteria des Klinikums, die vierundzwanzig Stunden geöffnet war. Es war dunkel geworden und die Uhr näherte sich schon der Neun. So langsam fiel die Belastung von mir ab.

An einem der vorderen Tische begrüßten mich sorgen- und erwartungsvolle Blicke. Meine Eltern, Achim und Sabine saßen da, aber auch die Pettersons, Miriams Eltern.

An Miriam hatte ich in den letzten Stunden gar nicht mehr gedacht. Ein Hauch von schlechtem Gewissen überfiel mich. Aber eben nur kurz. Mein Denken und Trachten lag heute Nachmittag bei Melanie. Ich denke, dass konnte nun wirklich jeder nachvollziehen.

Und ehrlich gesagt, die Pettersons konnte ich jetzt so gar nicht brauchen. Ich wollte nur bei meiner Familie sein. Aber ich verstand, warum sie hier waren. Also atmete ich tief durch, lächelte, rückte meine „Maske" wieder zurecht und zwang mich zu einer Freundlichkeit, die ich im Moment, gerade auch gegenüber Miriams Vater, so nicht empfand.

„Melanie liegt zur Überwachung noch auf der Intensivstation. Sie ist noch nicht wirklich wach und schon gar nicht orientiert. Aber ihr geht es den Umständen entsprechend wirklich gut. Das meine ich nicht als dahingesagte Floskel. Es ist wirklich so."

Ein kleiner Rundblick. Erleichterung zeichnete sich vor allem auch auf den Minen meiner kleinen Lütten ab.

„Der Schädelknochen ist auf der linken Seite etwas angeknackst. Sie hat ein gut erkennbares Veilchen. Die nennen das Monokel- Hämatom. " Ich ließ das Gesagte einen Moment sacken.

„Aber im Moment keine gefährlichen Blutungen. Keine erkennbaren Schäden... eine schwere Gehirnerschütterung und davon wird sie sich schnell wieder erholen."

Ich atmete durch und nickte in die Runde. Ich wollte gerne auch selbst an das glauben, was ich das gerade sagte.

„Sie muss erst mal wieder wach werden. Dann werden noch ein paar Untersuchungen und Test fällig werden und sie muss zur Beobachtung noch ein paar Tage hier bleiben.

Dann, wenn alles passt, darf sie wieder nach Hause, soll sich aber erst einmal etwas schonen."

Ich blickte Achim und Sabine an, die beide das Gesicht verzogen. Ich gebe es zu - das was ich sagte, klang für die beiden vielleicht etwas zu ehrlich und direkt. Aber so waren sie halt auch aufgewachsen.

Und ich hatte obendrein einfach nicht mehr die Kraft, alles schön zu reden.

Die letzten beiden Tage waren ziemlich aufwühlend.

„Wird sie wieder gesund?" fragte Sabine

„Ja mein Spatz. Aber ich glaube, ihr wird es am Anfang immer mal wieder schlecht werden. Und wenn Melanie aufstehen will, kann es sein, dass ihr erst mal schwindelig wird."

Ich blickte in die Familienrunde.

„Da werden wir halt alle mit ran müssen, ihr zu helfen und sie zu entlasten... erst mal keine Hausarbeit."

Die Pettersons waren blass, mein Vater sah ernst aus und meine Mutter wirkte etwas erleichtert. Achim hatte Tränen in den Augen und Sabines Gesichtsausdruck kannte ich.

In ihr rumorte es.

Sie dachte nach.

So sah Melanie vor etlichen Jahren auch aus, als sie erfuhr, dass ihre Mutter ganz schlimm krank war und Hilfe brauchte.

Damals überlegte sie, was sie alles machen könnte, um ihrer Mutter zu helfen. Genau so sah jetzt Sabine aus.

Man konnte ihre Gedanken förmlich rattern hören.

„Ist mit dem Gehirn wirklich alles in Ordnung?" Meine Mutter fragte und wie immer traf sie den zentralen... den wunden Punkt. Genau dort, wo es wehtat.

„Es hat unter dem gebrochenen Schädelknochen eine kleine Einblutung gegeben. Es blutet nicht weiter. Im Moment ist das noch nicht gefährlich. Das ist wohl auch der Grund, warum sie noch nicht wach ist. Aber sie wird es in Kürze werden. Und das mit der Blutung haben die im Auge. Nach jetzigem Sachstand wird sie nicht operiert werden müssen."

Meine Mutter nickte.

„Weiß man schon, ob es irgendwelche Ausfälle gibt?"

„Nein Mutter, das kann man erst sagen, wenn sie wach geworden ist. Es ist aber wohl nicht ungewöhnlich, dass sie jetzt immer noch bewusstlos ist. Der Oberarzt Steiger meinte, dass seiner Erfahrung nach, mit nichts Gravierendem zu rechnen sei. So ein paar kleine, vorrübergehende Störungen wären seine Ansicht nach aber normal und könnten immer mal wieder auftreten."

„So wie ich Melanie nach dem Unfall gesehen hatte, wusste ich schon, dass sie sich ziemlich schwer verletzt hatte. Als sie so bewusstlos dalag, war ich aber ehrlich gesagt auch sofort von schweren Kopfverletzungen ausgegangen.

Es wird die nächsten Tage nicht einfach. Aber wir werden das alle mit Melanie zusammen schaffen, Roland."

Meine Mutter legte ihre beiden Arme um unsere Nesthäkchen.

„Melanie ist verdammt stark. Sie wird sich da durchbeißen und heute in einem Jahr, das sag ich dir jetzt Roland, steht die wieder auf dem Volleyballfeld und macht wieder ihre ersten Übungen."

Zuversicht und Kraft. Das war es, was wir jetzt brauchten. Und meine Mutter vermittelte genau das. Dieses Gefühl von Aufbruch und Neuanfang.

„Und wie geht es dir Roland?" Mein Vater war verblüffend einfühlsam.

„Ehrlich gesagt fühle ich mich gerade müde und kaputt und irgendwie leer. Mir tut alles weh. Auch der Kopf."

„Ich schlage vor, du isst und trinkst jetzt erst einmal eine Kleinigkeit und gehst dann noch einmal mit deiner Mutter auf die Intensivstation. Dann seid ihr beide da, wenn Melli aufwacht und du hast auch jemanden bei dir.

Ich bleibe mit den Pettersons und euch beiden", er schenkte meinen Kleinen ein warmes Lächeln, „noch eins, zwei Stündchen hier. Je nachdem, wie es Melanie dann geht, fahren wir dann -- sollte sie noch schlafen -- nach Hause. Und wenn sie aber unterdessen wachgeworden ist, können ja Achim und Sabine sie noch einmal mal kurz sehen."

Das war eine sehr gute Idee von meinem Vater. Die beiden wären definitiv beruhigter, wenn sie Melanie wach sehen könnten und wenn sie dann auch noch fit genug wäre, kurz mit ihnen ein paar Worte zu wechseln...

„Eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken, ist wirklich sehr gut. Ich habe Hunger und bin völlig ausgedürstet."

Mein Vater stand auf und holte mir ein paar Sachen für mich aus dem Bistroangebot, während ich mich endlich auf den von Frau Petterson dargebotenen Stuhl setzte.

Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich noch stand.

Aber jetzt fiel die Last auf meinen Schultern langsam von mir ab.

„Herr Unverdorben", setzte Frau Petterson an, „ich kann ihnen gar nicht sagen, wie leid mir das alles für Melanie, für sie und ihre Familie tut. Wenn wir sie irgendwie unterstützen können, lassen sie uns das bitte wissen. Unser Hilfeersuchen wegen Miriam ist jetzt natürlich hinfällig geworden. Sie und ihre Familie werden mit Melanie schon mehr als genug zu tun haben."

Ich blickte kurz auf. Herr Petterson sah seine Frau gerade entgeistert an. Er war also immer noch im Geist in seinem Job. Ein „toller Mensch". So völlig anders, als seine Frau.

„Katarina", mischte sich meine Mutter, Frau Petterson duzend, ein.

„Katarina, das hatten wir zwei doch schon alles in den letzten beiden Stunden ausgiebig besprochen.

Das bekommen wir hin.

Roland ist oft zu Hause in Heimarbeit und wir beide sind auch noch da.

Miriam braucht Gesellschaft und Melanie wird es wenn sie zu Hause ist ebenso gehen. Das bekommen wir schon irgendwie hin."

Herr Petterson hing meiner Mutter förmlich an den Lippen und sah seine Frau flehentlich fordernd an. Wie konnte man nur so jobfixiert sein?

„Maria, ich seh´ doch, wie ihr ausseht und das mit Melanie klingt ziemlich schwierig. Die wird am Anfang womöglich gar nicht laufen dürfen, ohne dass jemand in der Nähe ist."

„Aber es wird irgendwie gehen. Miriam wird zwar am Anfang auch Unterstützung brauchen, aber dann eher Gesellschaft, um das alles aufzuarbeiten. Die beiden sind verdammt gute Freundinnen. Und", meine Mutter warf einen leicht triumphierenden Seitenblick auf Herrn Petterson, „ Miriam versteht sich ja auch mit Roland blendend und vertraut ihm."

Dabei warf sie einen Seitenblick auf Miriams Vater, was dieser aber gar nicht realisierte.

Ein verdammt böser Seitenhieb, der gesessen hatte. Und man konnte der Miene von Frau Petterson förmlich die Qual ansehen, die diese Worte ausgelöst hatten. Ihr Mann dagegen überging das einfach so.

„Hmmm, Miriam könnte ja auch später dazu kommen, wenn es ihr zumindest ein wenig besser geht. Und dann könnte Miriam ihre Familie auch ein wenig dabei unterstützen, Melanie zu pflegen.

Ich werde mich jetzt erst mal krankscheiben lassen und mich die nächsten Tage selbst um Miriam kümmern."

Das was Miriams Mutter Katharina sagte, klang schlüssig.

Diesen zweiten Nebensatz -- „wenn es ihr zumindest ein wenig besser geht" - den hatte sie meiner Ansicht nach, nur für ihren Mann zur Beruhigung formuliert.

Nach meiner Einschätzung würden sie sich die beiden wohl bald zu Hause unterhalten.

Und dieser vermutlich recht lautstarken Unterhaltung würde wohl niemand freiwillig beiwohnen wollen.

Mein Vater stellte ein Tablett mit verschiedenen Kleinigkeiten auf den Tisch. Ein dampfender Pott Kaffee war auch dabei. Ich sah ihn dankbar an, bevor ich meinen Blick auf Frau Petterson zurückwandern ließ.

„Frau Petterson."

„Katarina!"

„Gut, Katarina... Ich gehe davon aus, dass wenn alles optimal läuft, Melanie noch mindestens eineinhalb bis zwei Wochen hier im Krankenhaus verbringen werden wird, bevor sie nach Hause darf.

Umgekehrt -- egal wie früh Miriam hier herausmöchte... bei der verlorenen Blutmenge würde das normalerweise wohl ungefähr auf die gleiche Aufenthaltsdauer hinauslaufen."

Ich trank einen tiefen Schluck Kaffee. Die Wärme breitete sich sofort wohlig in meinem Magen aus. Der Kaffee war gut.

„Wenn sie hier früher rauskäme, wird sich Miriam wahrscheinlich zur täglichen Kontrolle hier vorstellen dürfen.

Und wir werden Melanie sowieso täglich besuchen.

Es gibt hier also wahrscheinlich erst einmal keine direkte Doppelbelastung mit zwei „Pflegefällen."

Ich biss in ein Sandwich. Das Ding schmeckte nach gar nichts. Mit halbvollem Mund redete ich weiter.

„Wenn Melanie entlassen wird, sollte es Miriam aber auch bereits etwas besser gehen. Es wird zwar einige Wochen dauern, bis der Blutverlust überwunden ist, dennoch sollte alles passen.

Vielleicht werden wir etwas Unterstützung an ein oder zwei Tagen übernächste Woche gebrauchen können. Da werde ich zu Kunden müssen. Allerdings nur am frühen Morgen, wenn die Wellnesstempel noch für den Publikumsverkehr geschlossen sind."

Ich blinzelte meiner Mutter ein wenig zu. Sie hatte gerade diesen „Wir schaffen das doch komplett alleine und brauchen keine Hilfe" -- Blick aufgesetzt.

„Katarina, ich denke, es sollte keine größeren Probleme geben, uns um beide Mädels zu kümmern. Das sollte wahrscheinlich sogar sehr gut klappen."

„Siehst du Katharina. Klappt alles und niemand muss sich krank melden. Wir können beide arbeiten und der Bau wird auch nicht in Verzug kommen."

Ich mochte Miriams Vater immer weniger.

Genussvoll trank ich einen tiefen Schluck Kaffee. Der tat wirklich gut.

„So und jetzt verabschiede ich mich einen Moment aus den Gesprächen. Ich habe einen Bärenhunger." Demonstrativ schob ich einen Käse Schinkenplunder in den Mund und konzentrierte mich auf mein Essen. Die mich weiter umgebenden Gespräche, blendete ich einfach für einen Moment aus und versuchte abzuschalten. Ich fühlte mich tatsächlich leer und versuchte mich jetzt wieder zu sammeln.

Ich aß und trank und irgendwann lag eine kleine Hand auf meiner Schulter. Ich blickte kurz auf und der Kopf von Sabine war nah an dem meinen. Zurück in die Gegenwart; zurück in die Realität.

„Papa, die halbe Stunde ist vorbei. Du musst jetzt zu Melanie gehen."

„Ja Spatz, ich geh schon. Mal sehen, vielleicht könnt ihr später, wenn sie wach sein sollte, auch zu ihr.

Morgen müsst ihr nicht in die Schule. Das wird heute zu spät. Morgen früh wird ausgeschlafen und dann fahren wir alle zusammen wieder hierher zu Melanie."

Ich nickte meiner Mutter zu.

„Kommst du mit?"

„Gern"

---

Ende des fünften Teils

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2 Kommentare
ScorpionKillerScorpionKillervor etwa 7 Jahren
Was für eine Fortsetzung

Mit dieser Entwicklung hätte ich nicht gerechnet. Aber ist Spannung pur und man ist gespannt wie es weiter geht.

Schade das es nur noch 2 Teile gibt.

AnonymousAnonymvor etwa 7 Jahren
Bitte weiter so!

Hier geht es mit Action und viel Realität in die fünfte Runde, bitte so weitermachen.

Nur zur Info: Die teilbare Trage heißt Schaufeltrage und die orange Matratze ist eine Vakuummatratze.

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