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Alle Kommentare zu 'Als Zuschauer'

von traum3

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  • 8 Kommentare
axi66axi66vor mehr als 12 Jahren
Wow !!!

Was für eine tolle Geschichte. Die beste Story, die ich seit ewiger Zeit hier gelesen hab. Sehr einfühlsam be- und geschrieben, man kann sich förmlich in den Erzähler hineindenken.

Und was mir besonders gefällt, sie ist auch sehr realitätsnah geschrieben.

Da freut man sich, bald mal was Neues von diesem Autor zu lesen.

axi66

Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 12 Jahren
Die b e s t e S t o r y im deutschen LIT seit hugluhuglus ‚Der Knopf Nach Oben‘!

Ein angenehm zu lesender Text. Und ja, erotisch ist er auch.

Der Protagonist wird von seiner Kollegin zu einem Essen eingeladen. Aber auf ihn wartet mehr als nur das Essen. Er entdeckt seine Neigung: Voyeurismus. Denn als sie und ihr Freund vor seinen Augen Sex haben, kann er seine Erregung – trotz anerzogener Hemmungen – nicht verleugnen. Und am Ende hat unser Protagonist einen Orgasmus, wie er ihn noch nicht kannte.

Das liest sich gut. Und es ist auch so gut, dass es die Majorität der Texte auf LIT – nicht nur der letzten Zeit (etwa rokoerbers Haloween-(sic!)-Heimsuchung) – schlicht deklassiert. Insofern ist allzu nachvollziehbar, dass es axi66 und wohl auch manch anderem wie eine Ewigkeit vorkommen mag, dass man zuletzt einen Text dieser Qualität hier gelesen hat. (Obschon ich nicht verhehlen möchte, dass dies angesichts des sub-optimalen Qualitätsschnitts jener Textmajorität alles andere als eine übermenschliche Tat darstellt.)

Allerdings, und damit beschäftigt sich der Rest meines Kommentars, der 100% der Verbesserung des Textes und zukünftiger Schreibversuche des Autors dient, finden sich in „Als Zuschauer“ auch Fehler und Schwächen, die wiederum qualitativ ›nach oben‹ einschränken. Wobei hier im dt. LIT natürlich nur von einer Handvoll anderer Autoren die Rede ist, wenn es um noch bessere Texte geht. Aber warum nicht versuchen, sich zu verbessern? In diesem Sinne das Folgen mir also bitte nicht übel nehmen:

a) Ein Klops, der mich das erste Mal aus dem Lesefluss riss: „Ihr Busen war wirklich toll. Recht gross und da, wo er sein sollte.“ Wo sollte er denn sonst sein, wenn nicht auf ihrer Brust? In ihrer Handtasche vielleicht? Hier wird nicht das ausgesagt, was vielleicht gedacht war: Dass dem Protagonisten ihr Busen gefällt. Warum nicht explizit auf die ästhetischen Vorlieben des Protagonisten eingehen? Und wenn das keine Rolle spielt, dass der Protagonist sein Gegenüber schöhnheitsmäßig einschätzt, dann lieber streichen.

b) Als Beispiel für Wortwiederholungen: „Ich betrachtete ihren schönen Rücken, die Muskeln zeichneten sich gut ab. Claudia war zwar schlank, aber nicht mager, und offenbar gut trainiert.“ Gut, gut, gut. Dem Protagonisten scheint das Aussehen seiner Kollegin also offenbar wichtig zu sein. Aber außer gut, gibt es doch noch weitaus mehr zu sagen, um sein Wohlgefallen auszudrücken, oder?

c) Zudem ist auch ein Auge auf Zeitfehler zu richten: „Nachdem ihr Atem etwas schwächer geworden ist, rollte sich Claudia auf das Bett und blieb auf dem Rücken liegen.“ Der Ausrutscher mit dem ‚ist‘ müsste nicht sein. An anderer Stelle wiederum wäre der Zeitwechsel angebrachter gewesen: „Ob das tatsächlich so war, oder ob ich mir das einbildete, konnte ich nicht mit Sicherheit sagen.“ Wenn der letzte Nebensatz im Präsens stünde, dann wirkte das direkter, weil das Geschehen also bis in die Gegenwart des Protagonisten nachwirken würde.

d) Außerdem ist zu überlegen, ob die indirekte Wahrnehmung jeweils wirklich erforderlich ist oder nicht besser durch eine direktere Erzählweise ersetzt werden sollte. Ein Beispiel: „Ich spürte, wie fest sie waren, wie hart ihre Nippel noch immer waren oder wieder wurden, als ich die letzten Tropfen darauf verteilte. (...) Ihre Haare kitzelten meine Handinnenseite, und ich konnte spüren, wie ihre Lippen angeschwollen waren.“

Diese Punkte a-d mögen wie Details wirken, sind aber keine. Es sind Dinge, die bei jeder Textüberarbeitung standardmäßig unter Lupe auffallen und ausgebessert werden sollten. Außerdem: In einem guten Text stimmen auch (und insbesondere?) die Details!

Der Hauptkritikpunkt jedoch, auf den ich bislang gar nicht eingegangen bin, ist, dass es dem Text sowohl an Einfallsreichtum als auch Substanz fehlt.

Was meine ich damit?

Was den Einfallsreichtum angeht, fehlt es mir an frischen Ideen. So, wie das Geschehen geschildert ist, hat man es schon hundertmal gelesen (vor allem im englischen LIT). Dass eine Freundin, Kollegin, Schwester oder sonst eine weibliche Bekannte des Protagonisten vor diesem mit ihrem Freund oder sonst einem männlichen Bekannten Sex hat und der Protagonist das genießt, ist ein alter Hut. Und „Als Zuschauer“ fügt dem nichts wirklich Neues hinzu. Der erste Satz des Textes spielt auf eine gewisse Manipulation durch die Kollegin an, aber diese wird nirgends wieder aufgenommen.

Was die Substanz angeht, fehlt es mir an tieferen Erkundungen des männlichen Voyeurismus und des Charakters des Protagonisten. Zum Beispiel hätte man Genaueres über die Hemmungen des Protagonisten ›hinzuschauen‹ erfahren können. Und dadurch, dass alles einfach geschieht, ohne merklich Widerstände – weder aufseiten der Kollegin noch des Protagonisten – zu überwinden, wird die Erotik nicht unerheblich geschmälert. Dem Treiben von Jean und seiner Freundin fehlt zudem eine angemessene Einbettung in die fiktionale Welt des Textes, weil wir kaum etwas über diese erfahren. Dabei sich doch aber gerade in dieser der Voyeurismus des Charakters und der Exhibitionismus der Kollegin manifestieren müssten. Die Bewegründe und Auswirkungen bleiben im Dunkeln. Und somit rutscht das voyeuristische Erlebnis des Protagonisten unvorteilhaft in Richtung eines flüssig zu lesenden ›play-by-plays‹ ab: Erst tat sie das, dann sah er das, dann tat sie dieses, dann spürte er jenes, dann tat sie dies... Hier fehlt es an Belang, der aus der Rückbindung der Handlung in die fiktionale Welt der Figuren erzielt werden könnte. Diese Rückbindung aber, wie gesagt, bleibt aus.

Trotzdem und gerade deswegen: Nicht verzagen. Schließlich ist’s der erste Text. Und dieser erste Text ist trotz jener Schwächen bereits um Längen besser als das, wofür bei manch gestandenem Schreiberling wie etwa rokoerber ein ganzes Rentnerleben draufgeht.

Auch ich würde mich freuen, wenn es bald einen neuen (noch besseren?) Text des Autors hier zu lesen gäbe!

Beste Grüße

–AJ

Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 12 Jahren
∴ { ◊ ◊ 2 STERNE ◊ ◊ }

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AnonymousAnonymvor mehr als 12 Jahren
Sehr schöne Geschichte

Eine sehr schön geschrieben und sehr erotische Geschichte,. Bitte schreib weiter!

LG

Manuela

CadiaCadiavor mehr als 12 Jahren
Vom Feinsten ...

... wirklich wahr!

AnonymousAnonymvor etwa 4 Jahren
wann ...

... wird Auden James, LitRanicki, Ours Polaire usw endlich aufhören, Pseudogebabbel loszuwerden und andere zu langweilen?

helios53helios53vor etwa 4 Jahren
Wann wohl?

Irgendwann zwischen 2011 (dieser Kommentar von Auden James) und jetzt, du Schnelldenker!

Alle Genannten haben seit ewigen Zeiten (Internet-Relation) keinen Kommentar mehr abgegeben. Wahrscheinlich sind sie sowieso von Literotica weg.

Aber dafür haben wir ja jetzt dich zum "Babbeln".

Schlechter Tausch!

AnonymousAnonymvor mehr als 1 Jahr

Das Gute an Auden James, LitRanicki, Ours Polaire usw ist ja, dass seine Kritik ein brillianter Kontraindikator ist: Wenn er Schlamm wirft, kannst Du sicher sein, dass die Geschichte gut war ...

Anonymous
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