Alle Kommentare zu 'Bettchenzeit'

Der vorliegende Text liest sich gar nicht so schlecht, weil er in seinen Beschreibungen nicht der üblichen Pornogemäßheit verfällt, sondern ein vergleichsweise sinnliches Augenmerk auf die Berührungen des Frauenkörpers durch die beiden Männer legt. Allerdings, und das ist für mich an dieser Stelle entscheidend, wird dieser gute Grundeindruck ein ums andere Mal empfindlich gestört durch völlig unnötige sprachliche und erzählerische Fehler. Das fängt an mit den fehlenden Kommata zur Kennzeichnung der direkten Rede, geht weiter mit falsch konjugierten Verben (das allzeit beliebte „lies“ statt „ließ“) und gipfelt in verwirrten Zeitformen (vgl.: „[A]rtig erhob ich mich und nahm dieses bezaubernde Geschöpf in meine Arme. Über ihre Schulter hinweg sehe ich Ihren Mann stehen [...].“). Das zeugt von fehlender Mühe u/o fehlendem Können beim Verfassen fiktionaler Texte. Wie dem auch sei, es gereicht dem Text nicht zum Vorteil!

Zu allem Überfluss ist dann in den Beschreibungen schließlich ein nicht geringer Kitschanteil (z. B.: „einem aufloderndem Feuer gleich“, die elende Wiederholung der Phrase vom „wundervollen Geschöpf/Wesen“, der Titel etc.) unverkennbar. Und die Traumwendung am Ende ist furchtbar abgegriffen und einfallslos. Dadurch wird der gute Grundeindruck natürlich nochmals erheblich geschmälert!

Fazit: Ein Text, der sich Grunde löblich vom üblichen Pornoeinerlei abhebt. Allerdings sind darüber hinaus für eine Leseempfehlung zu viele erzählerische (Zeitfehler etc.) und sprachliche (Kitsch etc.) Unzulänglichkeiten festzustellen.

–AJ

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