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Charlie 06

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Charlie wurde plötzlich wieder ernst. „Ich habe noch jemanden gesehen, als ich auf der Flucht war." „Wen?" „Ich konnte nicht viel sehen, aber ich glaube es war Katy!" „Was? Wieso glaubst du das? Hast du ihr Gesicht gesehen?" „Nein, ich konnte nur die Haare sehen, aber sie waren an einer Stelle ganz komisch gekräuselt, wie als ob sie verbrannt worden wären."

„Und wie kommst du da auf Katy?", fragte Emma verwirrt und Charlie erzählte ihr von Katys Spionageaktion und der kleinen Verfolgungsjagd, bei der Charlie eine von Katys Haarsträhnen angezündet hatte. „Meinst du nicht, dass sie die vebrannten Haare längst abgeschnitten hätte?" „Keine Ahnung, aber egal, sie war genauso gefesselt wie ich." „Das ist ja schrecklich! Die arme!" „Ja, das wünsche ich wirklich keinem auf dieser Welt."

Sie schwiegen einige Zeit und stiegen schließlich aus der Badewanne. Beide duschten sich noch kurz das Salzwasser von der Haut und zogen sich wieder an. Sie setzten sich auf Charlies Bett. „Emma, du musst mir noch einen gefallen tun." „Was denn?" „Du musst mein Blut untersuchen. Ich muss wissen, was diese Leute in mich hineingepumpt haben und ob es irgendwelche Folgeschäden mit sich bringt. Bitte, kannst du das für mich tun?"

„Ich denke schon, im Chemie Club müssten wir genug Geräte dafür haben." „Ich muss weiter meine Kräfte erforschen und trainieren, wenn ich das Mädchen da raus holen will." „Du willst nochmal dahin zurück?!", fragte Emma mit großen Augen. „Ich kann sie doch nicht einfach so ihrem Schicksal überlassen. Das muss aber schnell gehen, wer weiß wie viel noch von ihr übrig ist, wenn ich dort ankomme! Kannst du auch heute schon ins Chemielabor?"

„Ja, wenn die Lage so ernst ist werde ich natürlich helfen. Auch wenn Katy ein Dreckstück ist." „Ich würde auch lieber Dornröschen retten, aber man kann nicht alles haben! Vielleicht ist es ja auch Dornröschen.", sagte Charlie. „Gut, ich mach mich auf den Weg, ich habe ja den Schlüssel." Charlie sah sie verblüfft an. „Woher?" Emma lachte. „Du warst in letzter Zeit viel mit deinen neuen Fähigkeiten beschäftigt. Ich bin mittlerweile Vorsitzende des Chemie Clubs. Klingt cooler als es ist, aber ich habe den Schlüssel."

„Gut, danke! Wir halten Kontakt über unsere Gedanken.", sagte Charlie und warf Emma einen Blutbeutel zu. Emma machte sich auf den Weg und Charlie ging die Treppe hinunter in die Küche. „Ich muss meine Fähigkeiten trainieren. Aber wie in der kurzen Zeit, und wo?", fragte sie sich. Sie begann damit, nichts mehr anzufassen, sondern alles mit Gedankenkraft zu bewegen und zu beeinflussen.

„Dieses Zeug scheint meine Kräfte irgendwie zu hemmen, ein Glück dass Emma so schnell war.", dachte sie und biss in einen Apfel. Sie überlegte, welche Kraft sie am meisten für Katys Rettung brauchen würde. Sie konzentrierte sich wieder und stellte sich vor ihrem inneren Auge den Pier auf San Diego vor und war schon dort, als sie die Augen wieder öffnete.

Sie war unter der Brücke, dort wo sie Sex mit Mark gehabt hatte. Der Pier war voll mit Leuten und Sie beschloss, an einen menschenleeren Ort zu reisen. Sie hatte mittlerweile erkannt, dass sie nur an Orte reisen konnte, die sie kannte. Sie kehrte zunächst wieder zurück in ihr Zimmer und versuchte dann mithilfe von einem Bild aus dem Internet zu teleportieren.

Sie prägte sich alle Details aus dem Bild ein und konzentrierte sich darauf. Dann hörte sie plötzlich lauten Stadtlärm und Sirenen von Polizeiautos. Sie stand mitten auf dem Times Square in New York. „Gut, das funktioniert also! Menschenleer ist das aber wirklich nicht.", dachte sie und ging in Richtung U-Bahn Station und verschwand nach Hause, als niemand in der Nähe war.

„Charlie! Ich bin angekommen, ich werde jetzt erstmal dein Blut unter dem Mikroskop anschauen.." „Gut! Danke Emma!" Charlie versuchte nun, innerhalb ihres Hauses zu teleportieren, was ihr, je öfter sie es tat, immer leichter fiel. Es ging schneller, wenn sie einen Ort schon einmal bereist hatte. Nach einer halben Stunde konnte sie sich eine Cola aus dem Kühlschrank nehmen, diese im Bad in ein Glas schütten und saß bereits in ihrem Bett, als sie das Glas an den Mund setzte.

„Wow, das ging wirklich schnell. Ob meine anderen Kräfte sich auch so schnell verbessern lassen?" , dachte sie laut nach. „Charlie! Ich weiß nicht was da in deinem Blut war oder ist, aber es ist Atemberaubend." „Was meinst du?" „Dieses Zeug ist wie eine Art Metall, die Struktur der Atome kenne ich allerdings nicht. Die einzelnen Teilchen streben die ganze Zeit eine Gitterstruktur an, die wie eine Art Mantel oder Teppich aussieht."

„Nochmal für Dummies bitte!", sagte Charlie. „Ok, also diese Metallteilchen in deinem Blut versuchen, sich zusammenzuschließen, wodurch sie eine starke Bindung bekommen. Wenn kinetische Energie auf die Flüssigkeit einwirkt, wird die Struktur aufgebaut und wird erst wieder zerstreut, wenn sie wieder stillstehen." „Emma!" „Ist ja gut, das heißt wenn sich die Flüssigkeit bewegt, schirmt sie deine Kräfte ab. Und wenn sie nicht fließt, dann nicht.

Das erklärt, warum das Zeug deine Kräfte stark eingeschränkt hat, aber nicht vollkommen ausschalten konnte. Dein Herz pumpt das Blut durch deine Adern und dabei steht das Blut für einige Bruchteile von Sekunden still. Während das Blut fließt bauen sich diese Metallteilchen wie ein Schutzschild in deinem Körper auf und schirmt deine Kräfte ab. Wie das funktioniert weiß ich nicht."

„Danke Emma, du bist die Beste! Diese Frau nannte es übrigens 'Zero'. Ist das das einzige, was in meinem Blut war?" „Ja, ich kenne mich in Biologie nicht so sehr aus, aber es scheint als ob das Zeug wie ein schleichendes Gift auf die Blutkörperchen wirkt. Deshalb bist du wahrscheinlich so schwach geworden." „Ok, das heißt ich muss mich beeilen." „Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Leute wollen, dass die Menschen, die sie testen umbringen wollen"

„Das stimmt, das ganze hat erst angefangen als ich zu Hause aufgewacht bin. Seltsam" „Vielleicht findest du noch etwas darüber raus, wenn du da bist." „Ja, danke Emma, du hast mir sehr geholfen!" „Kein Problem, für dich immer. Wenn ich schonmal helfen kann." „Du kannst jetzt nach Hause fahren, ich halte dich auf dem Laufenden!" „Alles klar, viel Glück!" „Danke"

Charlie bereitete sich den restlichen Abend auf ihre Rettungsaktion vor, indem sie allerhand Dinge durch ihr Haus fliegen ließ, sich mit verschiedenen Gegenständen teleportierte und zuletzt eine überrascht kreischende Emma in ihrem Zimmer besuchte, nur um sie im nächsten Moment vor dem Eiffelturm abzusetzen. „Charlie! Sowas kannst du doch nicht machen! Wow!" „Entschuldige, ich wusste nicht ob du nach all den Strapazen noch bereit sein würdest, dich von mir teleportieren zu lassen, aber ich musste es ausprobieren."

Sie genossen einen Moment den Anblick des hell erleuchteten Pariser Wahrzeichens und Charlie sprang mit ihr zurück in Emmas Zimmer. „Du hast Glück, dass Jake nicht hier ist!" „Oh, ganz vergessen, kommt nicht wieder vor!", sagte Charlie mit roten Wangen und warf ihr einen reumütigen Blick zu. „Ooh, hör auf damit! Ich bin froh, dass ich dich noch habe!", sagte Emma lachen und drückte ihr einen Kuss auf den Mund.

Charlie erwiderte ihn kurz, löste sich dann aber mit erster Miene. „Ich werde jetzt gehen. Ich melde mich, wenn ich zurück bin." „Pass auf dich auf!" Einen Moment später war Charlie verschwunden. Sie stand bei sich im Badezimmer. Ihre Haare hatte sie zu einem festen Knoten nach hinten gebunden. Dann malte sie sich noch zwei schwarze Striche unter die Augen, als Kriegsbemalung.

Sie blickte ernst in den Spiegel, knallte die Tür des Badezimmerschranks zu und war im gleichen Moment verschwunden. Leise kam sie auf dem Metallboden auf. Der Schrecken kehrte in ihre Gedanken zurück, als die die Liege sah, auf der sie gefesselt gewesen war. Sie schüttelte die Gedanken von sich und überlegte, wie sie am besten vorging.

Sie versuchte, einen Stuhl mit ihren Gedanken anzuheben, aber es funktionierte nicht. Alle Gegenstände im Raum schienen mit diesem Zero beschichtet zu sein und ließen keine Aktion mit ihren Kräften zu. „Hmm, ich brauche ein Ablenkungsmanöver!", dachte sie und sah sich um. „Mal sehen, was passiert, wenn ich diese Geräte ausschalte."

Sie zog einige Stecker, aber keiner der Bildschirme und auch keines der Geräte ging aus. „Seltsam, dann muss ich wohl zu drastischeren Mitteln greifen." Sie gab einem der blinkenden Geräte einen kräftigen Tritt. Die scheinbar dünne Metallhaut wurde stark verbeult und das Gerät rauchte leicht. Einige Kontrollmonitore gaben nun Warnsignale.

Es dauerte keine Minute, bis Schritte und eine Stimme auf dem Gang zu hören waren. „Das kommt aus dem Testraum von Subjekt Vier, aber dort kann nichts sein, Subjekt Vier ist geflohen!." Die Frau! Charlie erkannte ihre Stimme. Die Tür wurde aufgerissen und die Dunkelblauen Augen suchten den Raum ab.

Als sie Charlies Augen fanden, wirkten sie kurz erschrocken. Dann zog sie die Augenbrauen hoch. „So sieht man-", begann sie zu Sprechen, wurde aber unterbrochen. Charlie ließ keine Zeit verstreichen, teleportierte sich hinter die Frau und gab ihr einen Tritt in den Rücken. Die Frau stolperte nach vorn und knallte mit dem Kopf an die Kante der Liege. Sie blieb reglos liegen.

Charlie machte einen Schritt zurück. Sie hörte einen lauten Knall und spürte plötzlich einen stechenden Schmerz in der Schulter. Sie sah nach rechts und erkannte einen Mann in einem Laborkittel, der eine Waffe in der Hand hielt. Er schien nicht geübt mit einer Pistole und hatte einen ängstlichen Gesichtsausdruck. Seine Hände zitterten.

Sie riss ihm mit ihren Gedanken die Waffe aus der Hand und verpasste ihm damit einen Kinnhaken, der ihn zu Boden schickte. Er stöhnte und blieb liegen. Charlie hielt sich die Schulter und versuchte sich zu erinnern, wo sie bei ihrer Flucht entlang gelaufen war. Alles war so schnell gegangen. Sie lief den Gang hinunter und kam nach kurzer Zeit zu dem Fenster, durch das sie Katy gesehen hatte.

Unverändert lag sie immer noch gefesselt auf der Liege. Charlie sprang hinein. Sie besah sich die gefesselte Person genau. Es war tatsächlich Katy. Ihre Augen waren geschlossen. Sie zog sofort den Schlauch mit dem flüssigen Zero aus ihrem Arm und atmete durch. Charlie überlegte, wie sie Katy befreien konnte. Sie legte ihre Hand auf Katys Arm und versuchte, ihn zu schrumpfen. Doch aus bekanntem Grund funktionierte das nicht. Nichts ließ sich an Katys Körper verändern, also musste Charlie sich um die Fesseln kümmern.

Plötzlich durchzuckte sie ein Gefühl, das sie kannte. Das gleiche hatte sie schon einmal gespürt, als Katy vor ihrem Haus auf der Lauer gelegen hatte. „Es ist noch jemand hier, der Kräfte besitzt! Und es ist nicht Katy.", dachte sie und wusste nicht, ob das gut oder schlecht war. Sie untersuchte die ringförmigen Fesseln, die an der Liege befestigt waren.

Alles war mit Zero beschichtet und ließ sich somit nicht verformen. Dann kam ihr eine Idee. „Das Zeug ist doch nur eine Beschichtung, das heißt, dass darunter Eisen oder sowas ist." Sie schloss die Augen und konzentrierte ihre Gedanken auf die Nahtstelle zwischen Fessel und Liege. Sie ließ die Atome des Stahls so schnell hin und her bewegen, dass es anfing heiß zu werden.

Schweißperlen traten auf ihre Stirn. Es war anstrengender als Gedacht, den Stahl soweit zu erhitzen, dass sie die Fessel von der Liege lösen konnte. Unter großer Anstrengung wiederholte sie den Vorgang für die Restlichen Körperteile, die mit der Liege verbunden waren. Zuletzt riss sie noch sämtliche Kabel aus dem Teil, das mit Katys Kopf verbunden war.

Sie öffnete die Augen. Wild zuckten ihre Blicke umher. Als sie Charlies Gesicht sah, blieben sie ruckartig stehen. Katys war sehr schwach. Charlie legte einen ihrer Arme um ihre Schulter. Sie schrie auf vor Schmerz, denn sie hatte das Einschussloch berührt, welches sie vor lauter Aufregung und Adrenalin völlig vergessen hatte.

Sie zog Katy aus dem Raum und spürte, wie die Person, die sie wahrnahm, immer näher kam. Katy war schwerer als sie aussah und konnte sich nicht aus eigener Kraft halten, was die Sache noch erschwerte. Sie schleppten sich durch eine Tür und Charlie hörte hinter sich eine Stimme. „Halt!" Sie drehte sich nicht um. „Ich sagte HALT!", rief eine Männliche Stimme und Charlie und Katy wurden von einer gewaltige Schallwelle zu Boden geworfen.

Charlie blickte zurück über die Schulter und wich erschrocken auf allen Vieren zurück. Einige Meter entfernt stand ein Mann, dessen Augen hellgrün leuchteten. Es sah aus, als hätte jemand Glühlampen in seine Augen gesetzt. Charlie packte Katy und zog sie immer noch auf dem Boden mit sich. Die Lampen im Korridor flackerten und die weißen Neonröhren platzten in tausende Teile. Funken flogen und die Augen des Mannes stachen noch mehr durch die Dunkelheit.

„Warum versuchst du zu fliehen?", rief er mit dunkler Stimme, die tief in Charlies Körper widerhallte. Panisch rappelte sie sich auf und schleifte Katy hinter sich her. Sie zerrte sie durch eine Stahltür und bemerkte eine Veränderung im Raum. Ein Gefühl der Isolation fiel von ihr ab. Sie bemerkte es erst jetzt, wo es verschwunden war. Vielleicht waren manche der Räume und Korridore in diesem Gebäude ebenfalls mit Zero beschichtet.

„Ich muss endlich hier raus!", dachte Charlie und konzentrierte sich. Katy, die immer noch die Fesseln mit Zero am Körper trug, wurde dadurch beim Teleportieren so schwer, als hätte sie Betonklötze an den Füßen. Charlie musste all ihre Kraft aufwenden. Die beiden Mädchen fielen auf Charlies Bett. Katy atmete röchelnd ein und versuchte etwas zu sagen, aber sie blieb stumm.

Charlie atmete tief durch, erschrak aber, als sie bemerkte, dass Katys Adern sich langsam dunkler färbten. „Emma! Ich brauche dich nochmal! Ich habe Katy, aber sie braucht eine Bluttransfusion. Ich komme dich holen" Einige Sekunden später stand auch Emma in Charlies Zimmer und machte ihren Arm frei. Sie hatte schon ihren Pyjama an und sah leicht verschlafen aus.

„Keine Sorge, diesmal wird es nicht so schlimm für dich. Ich werde dein Blut gleichzeitig erneuern." „Ok, wie willst du es machen?" „Wir lassen ihr Blut in die Badewanne laufen und du schließt dich direkt an sie an." Die beiden schleppten Katy und die Schläuche ins Bad und setzten sie mit dem Rücken an den Badewannenrand. Charlie setzte Katy, die zunehmend schwächer wurde, den Katheter und verband den Schlauch mit Emmas Katheter.

Sie öffnete Katys Hand und sofort trat das beinahe pechschwarze Blut aus dem Schlauch in die Badewanne aus. Charlie hielt Emmas Arm fest und stellte sicher, dass Emma immer genau soviel Blut von ihr regeneriert bekam, wie sie gerade verlor. „Das sieht übler aus, als bei dir." „Ja, sie war weiß Gott wie lang dort." Besorgt sahen sie zu, wie sich Katys Zustand langsam verbesserte. Ihre Haut war, bevor sie mit der Blutspülung angefangen hatten, fast komplett schwarz gewesen.

Charlie war völlig fertig. Ein paar Tränen rannen ihre Wangen herab. Als Emma zu ihr herüber sah, bemerkte sie Charlies Wunde am Arm. Ihr kompletter Ärmel war durchtränkt von Blut. „Charlie, du bist verletzt! Wir müssen dich verarzten." „Keine Sorge! Ich halte das schon durch." „Los, bring das in Ordnung, ich halte das auch ein paar Minuten aus, ohne dass du mich unterstützt." Charlie nickte und zog sich unter Schmerzen das Oberteil aus.

„Wie sieht es aus?" Emma zog hörbar Luft ein. „Schmerzhaft! Ist das eine Schusswunde?" „Gut erkannt." Charlie fuhr mit der Hand zur Hinterseite ihrer Schulter. „Scheint hinten wieder rausgekommen zu sein." Sie begann, ihr Gewebe zu reparieren. Es dauerte ziemlich lang und war schwerer als ihr Erscheinungsbild zu verändern. Zwischendurch regenerierte sie noch Emmas Blut.

Als sie fertig waren, trugen die beiden Katy zurück in Charlies Zimmer und legten sie aufs Bett. Charlie brachte Emma wieder nach Hause und umarmte sie lang zum Abschied. Emma spürte, das Charlie von den Ereignissen angefressen war. „Wir reden Morgen darüber, ok?", antwortete Charlie, als Emma fragte, was passiert war. „In Ordnung. Gute Nacht."

Charlie sprang direkt in ihr Badezimmer, putzte die Sauerei in der Badewanne auf und schlüpfte in ihre Schlafklamotten. Ihr fiel ein, dass vielleicht auch Katy etwas bequemeres zum anziehen brauchen könnte. Sie holte einen alten Schlafanzug aus ihrem Schrank und beugte sich über Katy. Sie war wach, ihre Augen flackerten immer noch etwas. Sie schien sich nicht so schnell zu erholen wie Charlie und wirkte schwach.

Charlie zog ihr ihre Kleidung aus und den Pyjama an. Katy ließ sie gewähren. Charlie sprang noch kurz in die Küche, um den beiden noch ein Glas Wasser zu holen. Als sie den Kühlschrank öffnete, hörte sie eine Stimme. „Hallo Charlie!" Charlie fuhr erschrocken herum. „Schatz, was ist denn los? Habe ich dich erschreckt?" „Oh, hi Mum. Ja, du hast mich kalt erwischt!", sagte Charlie und lächelte. „Eine Freundin schläft heute bei mir" „Alles klar Schatz, Dad und ich sind Morgen wieder den ganzen Tag im Krankenhaus." „Alles Klar Mum, gute Nacht!" „Nacht!"

Charlie atmete Tief durch und füllte beide Gläser mit Wasser. Ob ihre Mutter etwas gemerkt hatte? Diesmal stieg sie die Treppe zu ihrem Zimmer hoch. Sie stellte die Gläser auf den Bettkasten und beugte sich noch einmal über Katy. „Hast du Durst?" Sie nickte. Charlie nahm ein Glas, richtete Katy etwas auf und hielt ihr das Glas an die Lippen. Sie trank in kleinen Schlücken fast das ganze Glas leer.

Als Charlie sich mit etwas Abstand neben sie legte, hörte sie, wie Katy etwas sagte, oder es zumindest versuchte. Sie drehte sich zu ihr um. Katy streckte ihre Hand aus und legte sie um Charlies Wange. Sie hauchte ein leises „Danke.". „Gern geschehen." sagte Charlie und lächelte. Katy zog sie leicht zu sich heran und Charlie begriff, dass sie ihr nah sein wollte. Eng aneinander geschlungen und Hand in Hand schliefen die beiden ein.

Als Charlie aufwachte, blickte sie in ein Paar stahlblaue Augen. Sie musterten sie interessiert und ein Lächeln zeigte sich auf Katys Gesicht. Da war nichts mehr süffisantes oder herablassendes an ihr. Sie sah aus wie ein wirklich nettes Mädchen. Das war für Charlie wirklich neu. Katy hatte sie seit sie sich kannten immer nur getriezt und vor anderen bloßgestellt.

Sie lächelte zurück. „Guten Morgen! Geht's dir besser?" „Ja, es geht schon wieder. Danke!" „Kein Problem" „Du hast so viel durchgemacht. Und du bist trotzdem nochmal zurückgekommen um mich zu retten, obwohl ich immer so schlimm zu dir war. Ich habe hohe Achtung vor dir." „Woher weißt du, dass ich auch dort gefangen war?" „Ich habe es gesehen, in deinem Kopf. Du bist nicht die einzige mit solchen Fähigkeiten, wie du wohl gemerkt hast." „Allerdings! Heißt das, du kannst in meinem Kopf in Erinnerungen schauen?" „Ja." „Du hast also auch diesen Typen mit den unheimlich Augen gesehen?"

„Ja, den hab ich auch mal in meiner Zelle gesehen, als ich gefangen war. Er hat sich zusammen mit der Frau mit den dunkelblauen Augen über mich gebeugt. Scheint kein Gefangener zu sein." „Das habe ich auch gemerkt. Was kannst du noch? Haben wir die gleichen Fähigkeiten?" „Ich weiß nicht, was kannst du denn so?"

Charlie ließ lieber Taten als Worte sprechen. Erst hob sie das Bett an und ließ es einmal im Kreis drehen. Katy schrie kurz überrascht auf. Dann hielt sie eine Hand vor ihr Gesicht. Als sie sie wieder herunter nahm, zuckte Katys Gesicht kurz zurück, dann lachte sie los. Charlie hatte sich einen gezwirbelten Schnurrbart und buschige Augenbrauen gemacht. Auch sie lachte und machte es rückgängig.

„Dann kann ich noch das hier.", sagte Charlie und biss sich so fest in die Hand, dass sie anfing zu Bluten. „Was machst du?", fragte Katy erstaunt und ihre Augen weiteten sich, als sie sah, wie sich die Wunde von selbst wieder Schloss. „Das findest du eklig?" „Woher?" „Deine Gedanken kann ich auch lesen, wenn ich will." „Oh, aber Erinnerungen siehst du nicht?" „Nee. Eine Sache wäre da noch.", sagte Charlie und stand auf einmal in der Tür. „Stimmt, ohne dich wäre ich da wohl nie rausgekommen.