Alle Kommentare zu 'Die Arbeitskollegin Teil 01'

... in den Einleitungen zu manchen Texten wie auch diesem hier, dass der Autor nicht nach dem Nobelpreis strebe und dergleichen, die gehen einem nicht nur auf den Keks, sondern werfen immer auch ein schlechtes Licht auf den folgenden Text, denn der Autor stellt tatsächlich doch schlichtweg klar, dass er sich kaum etwas aus dem Schreiben macht. Was bezwecken Autoren wie BeRinged damit? Denken sie, der Leser wirft dann alle Ansprüche von sich? Nun, ich kann nichr für jeden reden, mag sein, dass mancher sich von soetwas einschüchtern lässt und selbst den grottigsten Text noch gutheißt, ich für meinen Teil lasse mich von soetwas jedenfalls nicht einwickeln: Entweder der Text überzeugt oder nicht. Wenn nicht, dann hätte der Autor sich gefälligst vorher darüber Gedanken machen sollen und nicht die Mimose spielen, damit seine Geschichte möglichst gelobhudelt wird.

Aber zum Text: Der erste Teil ist noch reichlich sexarm, es wird lediglich ein bisschen Nacktheit angedeutet und das war's auch schon. Worauf der Autor vielmehr Aufmerksamkeit richtet, sind etwaige Piercingmöglichkeiten: Da ist gar von einem "Piercingkontrollblick" die Rede – welche eine gottvolle Wortschöpfung – und Prinz Alberts und Christinas, dass man verleitet ist anzunehmen, nicht zwei Menschen gegenteiligen Geschlechts, sondern etwaige Metallkörper seien die Protagonisten dieser Geschichte: Aus diesem Grund schätze ich die Kategoriewahl auch als falsch ein: 'Fetisch' hätte sehr viel besser gepasst.

Ansonsten gibt's zum ersten Teil nicht viel zu sagen: sprachlich in keiner Weise besonders und auch sonst ist's nichts weiter als ein banales Sauna-Treffen zweier Krankenhausangestellter, das der Autor unbeholfen aufzublasen versucht, um irgendwie ein bisschen Sex unterzubringen: von der Lebenwelt seiner Akteure erfahren wir im Prnzip nichts, das wir nicht schon klischeeisiert ist. Mal schauen, ob BeRinged sich in der Fortsetzung steigern kann, denn mehr als ein fehlgeschlagener Versuch war das jedenfalls nicht.

–AJ

.