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Dunkle Magie - Leseprobe

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Ich wirbelte herum und packte Serafina am Arm, zerrte das lauthals protestierende Kind hinter mir her, hob es irgendwie über den Straßengraben, rannte mit ihm über das abgeerntete Feld, weg von der Straße.

Natürlich war es umsonst. Es war sogar lächerlich. Aber so kurz vor dem Ziel wollte ich nicht einfach aufgeben.

Die Bremsen quietschten. Die Fahrertür wurde aufgerissen.

Nicht umdrehen. Renn weiter!

Das Kind hing schwer an meiner Hand, es ließ die Füße schleifen und weinte. Ich brüllte es an. Lauf, verdammt!

Ich hörte noch die Schritte hinter uns, dann spürte ich auch schon einen Arm um meinen Hals und wurde zu Boden gerissen. Gerade noch rechtzeitig ließ ich Serafinas Hand los, um sie vor dem Sturz zu bewahren.

Am liebsten wäre ich einfach für immer so liegen geblieben, den Mund voll Erde, die Augen geschlossen. Aber sie ließ mich nicht. Das Gewicht ihres Körpers verschwand von mir und sie drehte mich auf den Rücken.

Sie schien ein bisschen blasser zu sein als üblich und ihre Augen waren vom Desinfektionsmittel stark gerötet, aber sie schien nichts von ihrer Kraft eingebüßt zu haben. Bringen wir es hinter uns, sagten meine Augen stumm zu ihr. Ich habe verloren. Ich will nicht mehr.

Sam lächelte. Sie war wie ein Raubtier, das sich dazu entschließt, seine Beute qualvoll zappeln zu lassen, noch ein wenig damit zu spielen.

Es war noch lange nicht vorbei.

„Hab ich euch erwischt", sagte sie langsam, mit einem grässlich triumphierenden Tonfall.

„Wizard", hörte ich Serafinas dünnes Stimmchen, „wieso bist du hier? Jenny hat gesagt, du schläfst."

Sanft tätschelte sie mir die Wange.

„Hat sie das, die liebe Jenny? Tja, wie du siehst, bin ich hellwach und zu allem bereit."

Sie erhob sich geschmeidig und hielt mir die Hand hin.

„Na komm, Herzchen, ab nach Hause."

Ich ignorierte ihre Hand und rappelte mich langsam auf, spuckte die trockene Erde aus.

„Aber... was ist mit der Überraschung?", fragte Serafina.

Natürlich, das hatte sie nicht vergessen.

Sam nahm das kleine Mädchen in den Arm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Die sollst du haben, Prinzessin. Aber erst in unserem Schloss und nicht etwa hier draußen, wie die gute Zofe Jenny dir anscheinend erzählt hat."

Eine Hand legte sie mir fest in den Nacken, mit der anderen hielt sie Serafina weiter an sich gedrückt. So führte sie uns wie zwei schlachtreife Tiere zum Auto.

Als ich wie am Tag zuvor auf dem Rücksitz saß und den Kopf an die Fensterscheibe lehnte, spürte ich nichts weiter als eine bodenlose Traurigkeit in mir. Es hatte alles danach ausgesehen, als hätte ich Serafina gerettet. Als hätte ich uns beiden ein schreckliches Schicksal erspart. Als hätte ich unsere Eltern davor bewahrt, in den Nachrichten von unseren verstümmelten Leichen hören zu müssen.

Tränen stiegen mir in die Augen, stumm formten meine Lippen vier Worte.

Es tut mir Leid.

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Anonymous
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5 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 10 Jahren
Faszination

Wirklich einer der besten Autoren auf dieser Seite, selten so gutes im Netz gelesen. Vor allem wenn man im Bereich 'femslash' sucht, was nicht nur hohles rumgeficke sein soll. Ab und an schau ich rein und finde es wirklich sehr bedauerlich, das nich weiter hoch geladen wird, trotzdem, gute Arbeit. Ein schwieriges Thema packend umgesetzt.

JoanWilburyJoanWilburyvor etwa 12 JahrenAutor
Etwas längere/s Erklärung/Dankeschön

Danke für die Rückmeldung. Schön, dass dieser Auszug im Großen und Ganzen gut ankommt - obwohl er natürlich so aus dem Kontext gegriffen nicht so einfach zu verstehen ist. Aber wenn es mir gelungen ist, damit euer Interesse zu wecken, hat er seinen Zweck ja erfüllt :-)

@ Jantana: Richtig, das hätte ich vielleicht der besseren Vorstellung halber dazu schreiben sollen: Sam und Jenny sind beide achtzehn und gehen in die zwölfte Klasse, also quasi kurz vorm Abi.

Ich überleg's mir, ob ich noch mehr aus "Dunkle Magie" hier reinstelle - wobei das, was nach diesem Ausschnitt noch kommt, wahrscheinlich einen Tick zu krass ist für dieses Forum. "Ludwigs" Kommentar hierzu war ja schon "teilweise beklemmend", also wenn, dann kommt eher was aus den Kapiteln vor diesem "Wochenendtrip".

Obwohl mir auch eine andere, eher Lit-taugliche Story mit diesen beiden Charakteren vorschwebt... Mal sehen! ;-)

Erst noch mal vielen Dank euch für das Feedback!

LG Joan

JantanaJantanavor etwa 12 Jahren

Nicht schlecht..ich bin sehr gespannt wie es weitergeht. Blöde Frage. Aber wie alt sind Sam und Jenny? Das habe ich nicht ersehen können. Schwieriges Thema das du da aufgegriffen hast und selbst mit dem Wissen darum, dass es falsch ist fasziniert Sam einen irgendwie.

Bin wirklich gespannt ob du uns weitere Leseproben zukommen lässt.

rosettenfreakrosettenfreakvor etwa 12 Jahren
Eine vorzuegliche Leseprobe

Das ist nicht einfach zu lesen. Man muss sich konzentrieren, aber es lohnt sich.

Das ist klasse konzipiert und spannend erzaehlt.

Vielleicht goennt uns "JW" noch mehr "Leseproben" aus ihrem Roman???

LG

LIT-RANICKI "rosi" (Johannes)

Ludwig_v_ObbLudwig_v_Obbvor etwa 12 Jahren
Kraftvoll

nicht einfach zu lesen oder gar zu verstehen - dennoch entsteht Spannung und Neugier auf die Regeln und das Ziel des "Spiels", auf den Fortgang der Geschichte - teilweise auch beklemmend - insgesamt kraftvoll und lebendig geschrieben

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