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„Ja, ich weiß, sexuell bin ich da nicht besonders ... ich weiß auch, dass wir oft darüber gestritten haben, dass ich dich nicht zufrieden mache."

In Christine sah ich es aufblitzen.

„Du bist ein kleiner mieser Ficker, der nur gern wixt. Der auf seine gut aussehende Frau stolz ist. Der sich in seinem Kopfkino aufgeilt, wenn er mitkriegt, dass andere Männer die Frau anerkennend betrachten. Ist es nicht so, Jürgen?"

„Ja, du hast mit allem Recht! Das ist wohl mein Schicksal."

„Ja, Jürgen, das ist es wirklich. Und wäre ich es nicht, dann würde eine andere Frau nicht anders handeln!"

„Und wie stellst du dir unser Leben in der Zukunft vor?"

„Ich werde Horst als Freund behalten! Ich will es so. Das ist eine Chance für uns."

„Aber das heißt ja, dass du dich teilen musst!"

„Nein, meine Sexualität kann ich nicht teilen, weil ich mit dir keine habe! Verstehst du das?"

„Gibst du uns denn mal eine Chance, dass wir zu Dritt miteinander reden?"

„Da will ich mal erst mit Horst reden! In den nächsten Tagen geb ich dir Bescheid."

„Wann seht ihr euch denn wieder?"

„Morgen Abend werde ich später nach Hause kommen!"

Ich wollte es nun genau wissen.

„Wie, ihr wollt wieder miteinander ..."

„Ja, wir werden miteinander ficken. Auch jetzt würde ich es machen, ich bin einfach nur geil und naß. Aber du bringst es ja nicht!"

Mehr sprachen wir an dem Abend nicht zusammen. Ich musste auch die Bilder in meinem Kopf verarbeiten: sie küsst ihn, sie nimmt seinen Schwanz in den Mund, sie macht die Beine breit für ihn, sie stöhnt wollüstig, sie schreit ihren Orgasmus raus. Und das sogar in unserem Bett.

Morgens fragte ich Christine „sag mal, wie lange geht das eigentlich schon?"

„So etwa ein Jahr, aber du spürst ja nichts! So, ich muss jetzt los zur Arbeit. Mach dir was zu Essen heute Abend. Ich bin so um spätestens 1 Uhr wieder da. Und mach dir keine Sorgen. Ich liebe dich."

Ein kleines Küsschen bekam ich noch, dann war Christine weg.

Ja, dachte ich, das Schicksal ist unerbittlich, mit mir, mit Christine, mit uns. Sie hatte ja recht, ich bring's nicht und eine Frau wie sie braucht Sex. Vielleicht jede Frau braucht Sex. Ich begann meine Gedanken zu zerstreuen, weil auch ich zur Arbeit musste. Gottseidank Gleitzeit.

Während des Tages ließ mir mein zermürbendes Denken keine Ruhe. Immer wieder fand ich aber Trost darin, dass sie mir zusicherte, sie liebt mich und bleibt bei der Ehe. Und während des Tages wurde sogar der Gedanke, dass sie heute mit ihm schlafen wird, fast unbedeutend. Meine Frau holt sich ein Teil ihres Wohlseins woanders. Aber dennoch nagte es: was ist, wenn sie sich abgrundtief verlieben? Wenn in ihnen der Wunsch nach dauerhaftem Zusammensein wächst?

Abends ging ich aufgewühlt nach Hause. Ich begann ein Bierchen zu trinken, ein zweites, ein drittes -- und ich sagte: nun ficken sie miteinander. Ich kenne ja meine geile Frau. Sie ist unersättlich. Eifersucht erfasste mich. Es war erst 22 Uhr. Und mit Sicherheit ficken sie gerade. Und weil ich ein bisschen viel getrunken hatte, dachte ich, ob es sein kann, dass sie sich vielleicht besamen lässt? Sie eines Tages nach Hause kommt „ich bin schwanger von Horst." Das wäre doch das Ende?

Christine kam um 1:30 nach Hause. Natürlich konnte ich immer noch nicht schlafen, ich war zu aufgeregt, weil zu viel Unsicherheit in unsere Ehe war. Es gab nur einen gehauchten Kuss „Gute Nacht".

„Willst du mir nichts erzählen?"

„Du, Jürgen, ich bin müde und hab nur ein paar Stunden. Morgen wird es hart in der Praxis!"

Schon war Christine eingeschlafen, ich hörte es an dem tiefen Atem. Immer noch lag ich wach. Komisch, Christine war an dem Abend gar nicht ins Bad. Warum? Ob sie etwas mitgebracht hatte? Innerhalb von Sekunden richtete sich das Jürgenchen bei dem Gedanken auf. Ich schob die Decke etwas zur Seite und berührte nur leicht den Oberschenkel. Den feuchten Oberschenkel! Ich roch an meinem Finger: eindeutig! Der Beweis. Aber das war ja klar. Wollte ich es immer noch nicht wahrhaben?

Morgens war immer noch nicht die Stunde der Erklärungen gekommen. Zumindest hatten wir verabredet, dass wir uns abends zu einer Aussprache treffen werden. Christine legte Wert darauf, dass Horst dabei war.

„Wir lieben uns und daher muss Horst dabei sein, es geht ja auch um Horst", sagte Christine und schrieb ein SMS: „Hallo Liebling, Jürgen stimmt zu, du bist dabei! Freun uns!Kuss"

„Nun gut, das sehe ich ein."

Ich machte mir den ganzen Tag in der Arbeit Gedanken, was wohl am Abend geschehen werde. Ich wollte Sicherheit über die Art der Beziehung zwischen den beiden haben, ich wollte Sicherheit über die Veränderungen in unserer Ehe haben, ich wollte Sicherheit bekommen, wie es überhaupt weitergeht. Und für alle Fragen malte ich mir mögliche Entwicklungen aus, die teilweise furchtbar waren. Auch jene: Christine liebt Horst, gut. Sie liebt Horst so sehr, dass sie zunächst nur für ein paar Stunden mit ihm verbringt, dann werden aus Stunden Tage, dann werden aus Tagen Wochen und dann ...? Sex werden Christine und ich gar nicht mehr haben, furchtbar! Also werde ich darauf dringen, dass unter den Umständen auch für mich etwas Lustvolles herauskommt. Aber was ist lustvoll in der Beziehung für mich?

Fragen über Fragen. Zweifel über Zweifel. Ängste.

Würde sie mich lieben, dann würde sie doch in ihrem Tun auch an mich denken, oder?

Quälend langsam kam der Abend. Ich ging nach Hause. Christine war schon da und hatte sich ungewöhnlich attraktiv gemacht.

„Heute ist ja der Abend, an dem wir uns zum ersten Mal alle sehen."

Ich schaute auf Christines Po: kein Höschen zeichnete sich ab, keine Tanga- Spuren. Trug sie nichts drunter? Für wen trug sie nichts drunter? Was war ihr Plan? Wollte sie etwa ... vor meinen Augen? Am ersten Abend?

Wir redeten kaum. Die Anspannung war bei jedem von uns spürbar. Warum war Christine so aufgeregt?

DING-DONG

Christine hetzte aus dem Sessel hoch und sprang zur Tür.

„Ja, komm hoch, du kennst es ja!"

Christine öffnete die Tür. Ich hörte feste Schritte vom Flur. Ich wollte nicht zur Eingangstür. Ich wollte nicht erleben, wie sie sich küssen, wie sie sich anlächeln, wie sie sich zärtlich streicheln.

Die Wohnzimmertür öffnete sich. Phuuu, das war also Horst. Fast war ich von den ersten Sekunden enttäuscht: ein ganz normaler Mann. Nichts, was besonders hervorstach. Und dennoch kamen sie umschlungen wie ein Liebespaar ins Wohnzimmer. Christine strahlte mich an, warum nur? Weil sie ihren Stecher mir endlich präsentierte?

„Das ist Horst, Jürgen. Horst, dass ist mein Mann, Jürgen", eine fast unnötige Begrüßung, auf die ich im Moment hätte verzichten wollen. Und Horst kam ungeniert auf Jürgen zu, gab ihm die Hand.

„Hallo, Jürgen, wie geht es dir?"

„Tach. Wie es einem Gehörnten so geht!"

Horst verzog sein Gesicht zu einem breiten Grinsen.

„Na, Ihr seit ja auch schon lange zusammen, da schleift sich so manches ein. Da kann es doch ziemlich eintönig werden!"

„Liebe ist nie eintönig!"

Christine stand einfach da und lauschte interessiert zu.

„Sicherlich. Aber manchmal will man, sollte ich sagen frau, auch mal mehr als deftige Hausmannskost haben, oder?"

„Woher weißt gerade du, ob in unserer Ehe deftige Hausmannskost war?"

„Ups, willst du es wirklich wissen?"

„Na, denn man los!"

„Deine Christine hat sich Hals über Kopf in mich verliebt. Wir genießen unsere schönen Stunden im Bett, als gäbe es kein Morgen mehr. Und deine Frau Christine sagt sehr eindeutig, dass sie noch nie einen so guten und befriedigenden Sex hatte. Kleinstschwanz!"

Peng, das saß! Kleinstschwanz nannte der mich ohne mit der Wimper zu zucken. Und meine Christine schien einen Anflug des Lächelns zu haben. Gemein!

„Na, na, na, Horst, Jürgen, spießt euch nicht auf. 30 Ehejahre, das kann nicht folgenlos bleiben, sowohl in die eine, wie auch in die andere Richtung. Ja, mit Jürgen hatte ich nur noch wenig Sex, weil er -- sagen wir mal -- gesundheitliche Probleme hat. Ja, mit Horst werde ich wieder jung, er bringt mich auf Zack. Und ich habe wieder den Eindruck, eine geile und begehrenswerte Frau zu sein."

Christine sagte das ganz ruhig. Wie selbstverständlich.

Horst nickte sichtbar. Und grinste, als Christine das mit dem Sex sagte. Ich sah ihn innerlich triumphieren. Ich musste ja für mich zugeben, dass ich es herbeigesehnt hatte, dass Christine mit einem anderen Mann einmal intim werden konnte. Ich hatte es herbeigesehnt, weil ich hoffte, dass meine „erektile Dysfunktion" beseitigt werden würde und wir wieder einen Sex wie in den „alten Tagen" haben würden ... aber das ist nicht eingetreten. So begann ein stiller Konflikt zu wachsen. Manchmal dachte ich, Christine macht es nichts aus, dass wir keinen Sex mehr miteinander haben. Wir gingen ja immer sehr gut miteinander um, waren achtungs- und respektvoll ... alles ok, so dachte ich. Heute musste ich bekennen, leider war viel zu viel unausgesprochen geblieben. „Ja, mit Horst werde ich wieder jung, er bringt mich auf Zack. Und ich habe wieder den Eindruck, eine geile und begehrenswerte Frau zu sein", das waren alarmierende Worte.

Ich hatte mir tatsächlich mal lange überlegt, ob die ideale Ehe nicht jene ist, die dadurch gekennzeichnet ist, dass man eine Multi-Interessengemeinschaft hat: das Bedürfnis X erlebe ich mit a, das Bedürfnis Y erlebe ich mit b ..., wissend, dass ich mit meiner Frau ( Partnerin ) den größten Überdeckungsgrad, die tiefste Basis der Gefühle habe. Für meine Frau konkret überlegte ich: wenn ich ihr die sexuelle Befriedigung ihrer körperlichen Lust nicht geben kann, warum sollte sie die nicht bei einem anderen Mann holen, während Christine mit mir ihre intellektuelle Lust befriedigen konnte. Ein solches Prinzip sollte doch möglich sein?!

„Na, Jürgen, du sagst ja nichts mehr", meinte Christine.

„Ach, ich denke nach"

„Worüber?"

„Ob es nicht für alle das Richtige ist, wenn Christine ihre sexuellen Neigungen bei dir, Horst, abholt und ihre geistigen Gelüste bei mir."

„Willst du damit sagen, ich bin ein hirnloser Idiot", fauchte Horst.

„Na, na, na, Horst, Jürgen, spießt euch nicht auf. Das habe ich eben schon mal gesagt. Ich finde, das könnte ein gutes Modell sein, Jürgen, wenn da nicht meine Gefühle wären!"

„Weißt du, Christine, ich würde doch nicht gegen deine Gefühle unternehmen oder die wegreden wollen. Sie sind da. Gefühle begleiten uns im Leben immer, wo oder mit wem wir auch sind. Die Frage ist nur, und das ist der Typus Ehe, wie besitzergreifend in der Ehe als gesund angesehen werden kann. Denken wir nicht insgeheim alle, dass wir den Partner gleichsam gekauft haben -- er/sie ist mein Besitz."

„Was heißt das konkret für mein Gefühl Horst gegenüber?"

„Es ist gut und richtig und notwendig, dass du Horst liebst, wenn ihr schon intim miteinander seid. Ohne dieses Gefühl würdest zu mit Horst niemals ins Bett gehen!"

Christine wandte sich Horst zu, kraulte in seinem Nacken und küsste ihn in einer unendlichen Liebe und Geilheit. Jürgen konnte sein Gefühl der Eifersucht nicht totschlagen -- sie erfasste ihn.

Und in Jürgen passierte in dem Moment etwas Wahnsinniges: er sah vor seinem geistigen Auge die Zärtlichkeit der beiden, er sah, wie Horst Christine am Ohr knabberte, am Hals küsste ( er wusste, ihre Nippel würden schlagartig stehen ). Er wusste, das war die Vorstufe zur lasterhaften Geilheit. Und das machte er, Horst, mit „meiner Frau". Und was passiert, wenn das alles ihr so gut gefällt, dass sie mit ihm gar nichts mehr gemein haben will? Wenn sie zu ihm zieht. Ehe aus! Keine Christine als Ehefrau mehr! „Das hab ich nun von meiner Gier -- ich bin ja soooo klug", dachte Jürgen und begann zu verzweifeln. Die Eifersucht nagte mächtig an ihm. Er stellte fest, dass Eifersucht ein giftiges Gebräu von Zurückweisung, vermindertes Selbstbewusstsein, Verlustängsten und Lebenstraum- Ende war. Jürgen sah sich am tiefen Abgrund seines Lebens. Und als er in die Tiefe schaute, sah er Christine dort, seine noch Frau. Und sofort umfasste ihn das Gefühl einer unendlichen Liebe. Jetzt, in der für ihn scheinbar finalen Situation, spürte er, wie sehr er sie wirklich liebte. Und das schmerzte um so mehr.

Christine hatte, während er nachdachte, gemeint „Lust ... ficken ... gern ... Horst", irgend so etwas sagte sie und Jürgen war zu sehr versunken, um den Satz von Christine ganz wahrzunehmen. Und dann erinnerte er sich an das Bruchstück „ficken", ein Wort, das Christine nur dann sagte, wenn sie geil war.

„Wollt Ihr jetzt ficken", fragte Jürgen und ahnte schon die Antwort.

Ohne eine Antwort zog Christine Horst an der Hand ins eheliche Schlafzimmer und schloss die Tür zu. Jürgen wusste, jetzt würde dort die Post abgehen. Und richtig, er hörte ihre Jubelschreie mehr als viel Mal. Und womit er nicht gerechnet hatte: sein Schwänzchen richtete sich zu einer lang ersehnten Größe auf.

„Du verdammtes Ding, warum erst jetzt, konnte das nicht schon Jahre vorher gewesen sein?"

3. Auf des Messers Schneide

Jürgen erlebte, dass die beiden glücklich waren. Als Christine nach etwa zwei Stunden aus dem Schlafzimmer breit grinsend heraus kam, stellte Jürgen fest, dass sie so schamlos mit ihm noch nie war: er sah ein Rinnsal Samen das Beim herunterlaufen und es schien Christine nichts auszumachen.

Und wieder dasselbe Gefühl: Eifersucht, Verlustängste und gleichzeitig seine Geilheit. Am liebsten hätte er den Samen mal berührt. Nur so. Vielleicht. Geil machte ihn der Gedanke, Samen zu berühren, der von IHM kam, den er zur höchsten Lustbefriedigung seiner Frau gegeben hat.

Verlustängste und Geilheit wechselten sich ab bis schließlich die Verlustängste noch übrig blieben. Für Jürgen gaben die Höhepunkte seiner Christine die Überzeugung, seine Ehe neigt sich dem Ende zu. Christine stand vor ihm, hielt eine Hand vor ihrer Muschi, damit der Samen nicht rausläuft. Scheinbar unendlich lange sahen sie sich an, suchten sie sich, wollten Gemeinsamkeiten finden. Jürgen streichelte die Wangen von Christine.

„Deine Höhepunkte sind wunderbar! Es ist schön, dich so zu erleben! Danke!"

„Gibt es dir auch was?"

„Ja, unendlich viel! Ich liebe dich."

„Jürgen, ich liebe dich auch. Hab keine Angst. Alles bleibt gut!"

„Wie denn?"

„Gib mir ein bisschen Freiheit. Dann gibst du mir das höchste, was jemand einem anderen geben kann: Vertrauen! Und die Basis der Liebe ist Vertrauen."

„Ja, Christine, du hast recht! Ich vertraue dir."

Jürgen überlegte, ob dieser Burgfrieden wirklich lange hält? Christine war zufrieden und glücklich, Horst war wahrscheinlich glücklich, Jürgen war es auch.

„Das nächste Mal lassen wir die Schlafzimmertür offen."

Wollte das Jürgen wirklich? Kamen da nicht ganz neue Bedenken?

Horst kam nun auch aus dem Schlafzimmer raus. Nackt. Keine schlechte Figur. Schwanz nicht so lang aber dick, verdammt dick. Und naß.

Horst kannte sich ja in der Wohnung aus und ging ins Badezimmer. Christine ging noch einen Schritt auf Jürgen zu, begann ihn zu streicheln, zu küssen. Jürgen spürte, dass es nass in seinem Gesicht wurde: Christine hatte die „falsche" Hand genommen, um ihn zu streicheln. Christine merkte es sofort:

„Entschuldige, das war unabsichtlich."

„Ist doch nicht schlimm, gehört doch zur Familie", sagte Jürgen fast vergnügt.

Eine halbe Stunde später, Jürgen hatte bereits Kaffee gemacht, saßen alle in der Küche und wollten miteinander reden. Wollten ihren Druck abbauen. Wollten Frieden. Konnte es überhaupt Frieden geben?

„Sag mal, Jürgen, das war doch heute Abend wirklich gut abgelaufen zwischen uns, oder?"

So, wie Horst das sagte, hätte ich schon etwas komisch schauen können. Was war gut für mich abgelaufen?

„Oder?"

„Was soll denn gut für mich abgelaufen sein? War ich nicht der Loser, während ihr euren Spaß hattet?"

„Sag nur, mein Lieber, du hättest nichts von unserem Liebesspiel gehabt", schnaufte Christine genervt. „Ich hab doch gesehen, dass du einen relativ dicken Schwanz hattest!"

Verdammt, dachte Jürgen, sie hat was gesehen. Aber es stimmte ja, dass ich zwiespaltige Gefühle hatte: es war geil, Christine zu hören. Und das hatte mein Piepmätzchen hoch gebracht.

„Das nächste Mal, mein Lieber, kneif ich dir in deine Eier, damit du sicher bist, was du gespürt hast", ergänzte Christine und grinste dabei.

Merkwürdig -- Jürgen empfand eine gewisse Lust an dem Gedanken.

„Mach's doch!"

„Da kannst du dich drauf verlassen!"

Und dann schaute man sich an ... und grinste.

Jürgen hatte nicht mehr den Eindruck, dass die Ehe auf des Messers Schneide war. Jürgen meinte seine Rolle, seine Lust, in diesem Spiel gefunden zu haben. Auch er hatte was von dem Liebesspiel zwischen Christine und Horst.

„Wenn man euch beide so anschaut, dann muss man feststellen, dass ihr doch ein tolles Ehepaar seid, das sich liebt", stellte Horst recht nüchtern fest. „Vielleicht ist das ja auch die Lösung für unsere Dreiecksbeziehung. Wusstet ihr, dass die österreichische Gesellschaft für Sexualforschung herausfand, dass rund vier Prozent längerfristige Dreiecksbeziehungen hatten? Ist also nichts Ungewöhnliches."

„Was soll die Lösung sein, Horst", fragte Christine.

„Wir beide dürfen eine intensive Beziehung haben und wir werden Jürgen auch daran teilhaben lassen."

„Wenn wir dann offen und ehrlich miteinander umgehen, dann kann ich mir vorstellen, dass das vielleicht sogar zu einer Ehe zu Dritt führt, oder", fragte Jürgen.

Keiner antwortete.

„Wenn wir respektieren, dass jeder von uns seinen guten Teil mit in unsere Beziehung einbringt und jeder von uns der festen Überzeugung ist, dass unsere Zukunft diese Ehe zu Dritt ist, dann müsste es doch klappen", meinte Jürgen nochmals nachdrücklicher.

Christine und Horst schauten sich an.

„Sagst du was dazu?"

„Ich bin ja nun die Frau und muss mich um zwei Männer kümmern. Wenn wir ein einvernehmliches Miteinander bei Aufteilung der Belastungen haben, dann sage ich: ja! Was meinst du, Horst?"

„Jaaaaa -- das könnte gut gehen!"

„Wisst Ihr was? Eines Tages werden wir eine Hochzeitsfeier abhalten. Wir alle drei! Und ich in Weiß."

Wir grinsten uns bei dem Gedanken an. Es war schon eine lustige Idee.

„So, Jürgen, wie oft dürfen Horst und ich uns treffen? Und wenn, dann wo?"

„Hmmm, das ist eine schwierige Frage. Ich mach mal folgenden Vorschlag: einmal je Woche an einem Abend, in einer Nacht. Die Hälfte in unserer Wohnung, die andere Hälfte allein. Und dann könnt ihr je Vierteljahr ein Wochenende gemeinsam verbringen. Das wäre mein heutiges Angebot, das könnte ich auch ertragen. Außerdem möchte ich zwei Tage vor einem Treffen hier in der Wohnung Bescheid haben. Ich möchte mich innerlich darauf einstellen wollen."

Christine strahlte und küsste Horst tief und fest. Ich sah ihre Zunge an seinen Lippen spielen, in seinem Mund tasten.

„Ja, das machen wir so!"

„Aber eines ist klar: unsere Ehe wird Bestand haben. Wenn ich den Eindruck habe, dass Ihr beide eine Ehe ohne mich aufbauen wollt, dann muss ich STOPP sagen, ist das akzeptiert?"

„Na ja, ein bisschen theoretisch ist das schon, Jürgen", meinte Horst „dass wir uns auch lieben, das dürfte dir ja inzwischen klar sein. Dass jeder von uns echte und tiefe Gefühle für den anderen hat, das weißt du."

Ja, das wusste Jürgen und war sich mit dem Satz überhaupt nicht mehr sicher, ob das alles gut gehen würde.

„Lass uns mal hier Schluss machen, bitte. Jeder soll nochmals nachdenken. Aber die Grundrichtung stimmt", sagte Jürgen abschließend.

Horst ging. Christine machte noch etwas für ihre Arbeit. Jürgen boselte vor sich hin.

4. Ein neues Eheleben

Die neue Woche begann. Christine meinte Montag,

„Horst kommt am Donnerstag, ist das ok?"

„Ja, ist ok. Machen wir was zu Abend?"

„Nein, eigentlich nicht. Ich will mich mit Horst zurückziehen. Du kannst ja im Wohnzimmer bleiben!"

„Ups, Christine, sagtet ihr nicht, dass die Schlafzimmertür dann auch offen bleiben kann?"