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Junge Liebe Teil 14

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Erleichtert atmete er auf.

„Aber sie fragt jetzt dauernd nach dir", fügte die Frau ganz beiläufig hinzu.

„W-was?", keuchte Kenny fassungslos. „Sie spricht?"

„Na, so langsam ist sie wieder wach. Und scheinbar vermisst sie dich ziemlich."

„Sie... sie fragt nach... Peter?"

„Peter?", wollte die Schwester verblüfft wissen. „Heißt du nicht Kenny?"

Er ließ sie stehen. Er konnte es zwar nicht glauben, aber wenn auch nur ein Fünkchen Hoffnung bestand, dass es wahr sein mochte, musste er es mit eigenen Ohren hören.

Wie von Teufeln gehetzt rannte Kenny zurück zu Tanjas Zimmer, wo eine andere Schwester gerade beruhigend auf sie einredete, während Tanja sich unruhig in ihrem Bett hin und her bewegte.

„Schau", meinte die ältere Frau sanft. „Da kommt dein Freund ja schon..."

„Kenny?", nuschelte Tanja undeutlich.

Nun... Okay, es war nicht ganz sicher, ob sie Kenny sagte. Es klang so ähnlich, aber es war ohne den geringsten Zweifel nicht Peters Name, den sie da von sich gab.

Die Krankenschwester lächelte nachsichtig, als Kenny fast über seine eigenen Füße stolperte, um so schnell wie möglich wieder seinen Stuhl zu erreichen. Tanjas leicht erhobene und in der Luft herumtastende Hand hatte er schon ergriffen, bevor er überhaupt saß.

„Ich... Ich bin hier, Tanja", japste er atemlos. „Ich bins, Kenny..."

„Kenny...", seufzte sie - diesmal war es eindeutig - und entspannte sich sichtlich.

„Ich bin hier, ich bin hier", murmelte er immer wieder und küsste ihre Hand, die seine nun spürbar fest ergriffen hatte.

*****

„Ich werde ihn vermissen", seufzte Angelika, die in der Zimmertür stand, leise.

Ruth blickte sie an und schmunzelte über den leicht verträumten Ausdruck im Gesicht ihrer jüngeren Kollegin.

„Noch bleibt er uns für eine Weile erhalten", ermahnte sie vielleicht ein ganz klein wenig barsch.

„Tu nicht so, als hättest du ihn nicht ins Herz geschlossen", sagte ihre Kollegin ihr direkt auf den Kopf zu. „Wir haben alle längst kapiert, dass er sogar unseren Hausdrachen erweichen konnte."

Ruth schnaubte und sah Angelika böse an, aber im Grunde musste sie einräumen, dass die andere recht hatte.

Dieser schlaksige Bursche war wirklich rührend in seiner Sorge. Und völlig blind, was alles um ihn herum anging. Anfangs war er ein Ärgernis gewesen, denn im Grunde stand er ständig im Weg, wenn die Schwestern sich um das Mädchen mit der Schusswunde im Bauch kümmerten.

Aber wenn dieser Kerl zweimal bei etwas zugesehen hatte, packte er einfach mit an und die Art, wie er sich um seine Freundin ohne die geringste Rücksicht auf sich selbst kümmerte, war schon...

Was machte es, ihm eine Mahlzeit zuzuschieben und ihn ab und zu einige Stunden in einem freien Bett schlafen zu lassen, wenn seine Anwesenheit so einen beruhigenden Einfluss auf die sedierte Patientin ausübte? Die Ärzte mussten es ja nicht erfahren.

Und nun, wo das Mädchen aufwachte, konnte selbst ein Blinder sehen, wie heftig sie seine Gefühle erwiderte. So eine starke Liebe war schon wirklich beneidenswert.

„Zeig ihm, wie er die Stäbchen benutzen soll, um ihren Mund und ihre Lippen zu befeuchten", wies sie Angelika an. „Und achte darauf, dass sie sich nicht überanstrengt, wenn sie ihre Bekanntschaft erneuern."

„Gar keine Kussverbote?", stichelte die andere.

„Ich bin vielleicht ein Drache, aber nicht herzlos", versetzte Ruth. „Und danke, dass du übermorgen Hannahs Nachtschicht übernimmst."

„Aber..."

Mehr als ein ganz ernstgemeinter, strafender Blick war nicht nötig, um die Rangordnung wieder herzustellen.

Ruth war nicht herzlos, aber ohne eine strenge Hand würden die jungen Schwestern und die völlig arglosen Ärzte dafür sorgen, dass diese Station im Chaos versank. Und das würde nicht passieren, solange Ruth die Verantwortung trug.

*****

Etwa fünf Wochen später wunderte sich ein Goldschmied namens Hermann über die drei jungen Frauen in seinem Laden.

Die Hellblonde kannte er. Sie hatte einige Sonderanfertigungen bei ihm beauftragt und war nun wieder hier, um diese abzuholen. Die anderen beiden schienen Freundinnen von ihr zu sein.

Jedenfalls auf den ersten Blick.

Sah man genauer hin, hatte die Art, wie sich die beiden Blondinnen im Arm hielten, etwas entschieden mehr als freundschaftliches. Es lag eine Art intimer Vertrautheit in ihrem Umgang, die ihn unwillkürlich an ein Liebespaar denken ließ. Und das war zwar nicht völlig unbekannt, aber doch recht neu, selbst wenn man das Ende der Sechziger Jahre sehr aktiv miterlebt hatte.

Aber wirklich verwirrend war es eigentlich erst im Zusammenhang mit dem Auftrag.

Hermann gab sich keine Blöße. Es war ja schließlich auch nicht so, als mache es ihm etwas aus. Nur seine Neugier weckte es ein klein wenig. Und vielleicht beflügelte es auch um eine Winzigkeit seine Fantasie.

Ganz professionell breitete er die fertiggestellten Arbeiten auf einer Unterlage auf dem Tresen aus. Sie waren exakt so angefertigt worden, wie die energische Blondine es wollte.

Sie hatte seinen Ratschlag, ihn das Material etwas stärker bemessen zu lassen, weil eine so filigrane Ausführung doch sehr zerbrechlich sei, in den Wind geschlagen. Aber wenn sie dafür bezahlte, sollte sie bekommen, was sie haben wollte.

Da es sich offenbar um eine Überraschung handelte, folgte Hermann sogleich dem Wink seiner Kundin, eines der Schmuckstücke zunächst beiseite zu nehmen. Dann lauschte er nicht ohne Stolz der Beurteilung aller drei Frauen, was die Ausführung angeht.

„Ohh...!", machte die weißblonde, etwas zierlichere Frau ergriffen.

Zaghaft streckte sie eine leicht zitternde Hand aus und berührte die beiden Herzen aus Weißgold.

„Nadia! Die sind... wunderschön!", hauchte sie. „D-die... sind die... für mich?"

„Natürlich, du Nase", kicherte die Angesprochene. „Was dachtest du denn?"

Der Kuss, mit dem sich die Kleinere bei ihrer Freundin bedankte, ließ Hermann kurz den Mund offen stehen. Er hatte schon den einen oder anderen leidenschaftlichen oder liebevollen Kuss in seinem Laden erlebt. Meistens, wenn es um Ringe ging. Aber zwei bildhübschen, jungen Dingern dabei zuzusehen, wie sie sich völlig hemmungslos ineinander verloren, war... außergewöhnlich!

Währenddessen trat die gertenschlanke Rothaarige näher und sah sich die Stücke an. Und da war etwas wie Wehmut in ihrem Blick, als sie sie zur Hand nahm.

‚Sei nicht traurig. Du kommst gewiss auch noch dran', dachte er sich unwillkürlich, denn was er beiseite gelegt hatte, war sicherlich nicht ohne Grund aus einer Kupferlegierung gemacht, sodass es deutlich rot glänzte.

Vorsichtig und ehrfürchtig nahm sie eines der Stücke, die Hermann an kurzen, kaum einen Zentimeter langen Kettchen hatte befestigen sollen. Sie hielt es eben daran und sah dabei zu, wie sich der herzförmige Anhänger leicht hin und her drehte. Aber ihr Hauptaugenmerk galt dem Namen, der sich als Schrift durch den ansonsten leeren Rahmen zog.

‚Peter', lautete dieser bei dem Stück, das sie ergriffen hatte.

„Ich brauche unbedingt eine Halskette dafür", freute sich die kleinste und wohl auch jüngste des Trios, nachdem sie sich von ihrer Freundin gelöst hatte.

„Glaube ich nicht", meinte die Rothaarige leise und zum ersten Mal sah Hermann ein leichtes Lächeln über ihr Gesicht huschen.

„Aber...", meinte die Weißblonde.

Die Nadia unterbrach sie, indem sie die beiden Herzen aus Gelbgold ergriff. Diejenigen, mit den Namen ‚Peter' und ‚Patty' darin.

Hermann konnte sich ein überraschtes Keuchen nicht verkneifen, als sie sich die beiden Stücke mit den Enden der Kettchen dort an die Brust hielt, wo er ohne Probleme die Wölbungen ihrer Brustwarzen auszumachen vermochte.

Das hatte er nicht einmal im Entferntesten kommen sehen.

Ähnlich ging es allerdings wohl auch der Weißblonden. Der, deren Name doch nicht etwa Patty lauten würde...?

Im Gegensatz zu der kaum merklich schmunzelnden Rothaarigen riss die ihre Augen weit auf und wurde dann sichtlich rot. Aber in ihre schockierte Verlegenheit mischte sich auch sogleich so eine Art vorfreudiger Aufregung.

„D-das würde ihm gefallen, oder?", hauchte sie.

„Du hast gesehen, wie er schon auf meine Stäbchen reagiert hat. Das hat mich überhaupt erst auf die Idee gebracht", erwiderte Nadia. „Aber natürlich musst du entscheiden, ob du das willst. Oder vielleicht auch nur eines davon..."

„Nadia", unterbrach die Kleinere ihre Freundin, als sich ein leichter Hauch von Zweifel in deren Stimme einschlich. „Das einzige, was mich noch glücklicher macht, als euch beide ganz nah am Herzen zu tragen, wo ihr hingehört, ist zu wissen, dass du mich auch so nah bei dir wissen willst."

Und damit wiederholte sich die leidenschaftliche Kussdarbietung noch einmal und Hermann fühlte, wie ihm ein oder zwei Schweißtropfen auf die Stirn traten.

„Machen Sie sich nichts draus", raunte die Rothaarige ihm zu. „Diese Wirkung haben sie auf jeden."

Nach dem langandauernden Liebesspiel zweier weiblicher Zungen ohne den allergeringsten Anflug von Scham wandte sich Nadia ihm zu und sagte mit strahlendem Lächeln und funkelndem Blick:

„Ich bin tausendprozentig zufrieden. Und jetzt hätte ich gern noch das andere Stück."

Hermann schluckte, weil er fast weiche Knie bekam, wenn sie ihn so anstrahlte. Aber er schaffte es, ihr das letzte Teil so in die ausgestreckte Hand zu legen, dass niemand einen Blick darauf werfen konnte.

Wieder an diejenige gewandt, die ja nun eindeutig als Patty identifiziert war, erkläre sie:

„Als ich auf die Idee kam, war ich mir noch nicht ganz sicher. Aber jetzt bin ich froh, dass ich noch etwas habe machen lassen. Was meist du dazu?"

Von ihrem Körper gedeckt zeigte sie das Herz aus der Kupferlegierung und Pattys Augen weiteten sich, während sie ein plötzliches Grinsen mit der Hand verdecken musste.

Enthusiastisch nickte sie.

Der Rotschopf stand derweil da und tat, als ob sie sich nicht dafür interessierte. Aber selbst Hermann fiel auf, dass sie nicht nur neugierig war, sondern auch traurig.

Es war keine Enttäuschung, sondern eher wie eine seltsame Melancholie, die diese junge Frau umgab. Und die Art, wie sie diese trug, ließ sie fast ein wenig würdevoll erscheinen. Aber eben auch traurig.

Hermann rätselte für sich selbst ein wenig und wagte im Geiste eine Interpretation dessen, was er angefertigt hatte.

Für die beiden Blondinen waren es jeweils zwei Herzen. Eines mit dem Namen der anderen und je eines mit dem Namen Peter. Was vermuten ließ, dass dieser Bursche ein unglaublicher Glückspilz sein musste. Vor allem, wenn er alle vier Schmuckstücke schlussendlich dort im Augenschein nehmen durfte, wo sie offenbar angebracht werden sollten.

Das fünfte Stück hatte allerdings einen anderen Namen darin. Und es unterschied sich außerdem in einem weiteren, kleinen Detail.

An den vier anderen Herzen hingen noch jeweils zwei ganz kleine Herzchen quer zum Außenrahmen. Sie waren nicht fest verbunden, sondern konnten zwischen den Stellen, wo die Namen mit dem Rahmen verbunden waren, hin und her rutschen.

Zwei weitere Herzen in den Rahmen konnten auf die beiden anderen Personen in dem hindeuten, was offenbar eine Art von Dreiecksbeziehung war. Aber das Herz aus der Kupferlegierung wies drei dieser Anhängsel auf. Und das ermöglichte noch eine andere Deutung.

Als Nadia herumwirbelte und sich der Rothaarigen zuwandte, hatte die einen angespannten Zug um die Augen. Aber der verschwand und machte einem Ausdruck völliger Fassungslosigkeit Platz, als sie das Schmuckstück sah. Und ihr entgingen die drei Anhängerchen in Herzform dabei keineswegs, wie ihre heftig zitternde Hand bewies, mit der sie genau dort das gesamte Stück berührte.

„Nadia", keuchte sie mit erstickter Stimme. „Ich... verdiene das nicht!"

„Doch, Tanja", erwiderte die Blondine. „Ihr beide verdient das. Und vielleicht sogar noch mehr..."

Hermann war bass erstaunt, die Rothaarige in Tränen ausbrechen zu sehen. In Strömen liefen sie ihr über die Wangen, auch wenn sie dem intensiven Blick ihrer Freundin nicht auswich.

Und sie wich auch nicht zurück, als die Blondie zu ihr trat und sie ganz langsam in die Arme schloss. Nicht einmal, als ein Kuss seinen Anfang nahm, der zwar nicht leidenschaftlich, aber doch immens gefühlvoll wirkte.

„Ich werde niemals vergessen, was du getan hast", wisperte Nadia. „Nicht das Schlechte, aber auch nicht das Gute. Ohne dich gäbe es die Liebe meines Lebens nicht mehr und es war nicht deine Schuld, dass er in diese Situation geraten ist. Egal, wie du das siehst.

Also hast du damit deine Schuld abgetragen. So wie Peter dir schon verziehen hatte, als es passierte, habe ich dir längst vergeben. Und nun will ich dich und Kenny glücklich sehen. Weil ich... weil wir alle drei euch liebhaben."

Hermann musste selbst schlucken, obwohl er gar nicht genau wusste, wovon die Rede war. Er verstand die Gefühle, die im Raum standen. Das genügte.

Höflich wandte er sich ab und zwinkerte seine Tränen beiseite, als die Rothaarige für einige Minuten zusammenbrach und haltlos in den Armen ihrer Freundinnen weinte. Diese seltsame und tief bewegende Versöhnung wollte er weder unterbrechen, noch stören.

Vielleicht würde er seiner Ruth davon erzählen. Auch wenn er angesichts der Rolle, die knackige Mädchenbrüste in der Sache spielten, eigentlich eher davon abgesehen hätte. Aber seit einiger Zeit war seine Süße irgendwie weicher geworden, nachdem er schon dachte, ihr Job als Krankenschwester würde sie langsam auffressen.

Diese romantische Geschichte würde sie sicherlich rühren. Und ganz offen gestanden war sie ihm ein wenig lieber, wenn sie schniefend vor Rührung in seinen Armen lag, als wenn sie ihn mit ihrem Kasernenhofton herumkommandierte.

Nicht, dass er seinen kleinen Drachen nicht geliebt hätte, aber wenn sie in so einer Stimmung war, konnte er es ihr einfach besser zeigen.

XXXVIII. - Epilog vom Epilog

Mehr über die Verwicklungen und ihre Beteiligten sollte Hermann an diesem Tag nicht erfahren. Er war nur zufälliger Zeuge eines kleinen Epilogs eines Kapitels einer Geschichte, die am Fuß einer Burgruine ihren Anfang genommen hatte.

Er wusste nichts von den Gestalten, die keine fünf Kilometer entfernt in einer Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft saßen und auf ihren Prozess wegen versuchten Mordes, schwerer Körperverletzung, unerlaubtem Waffenbesitz, Bildung einer kriminellen Vereinigung und diverser Anstiftungen und anderer Anklagepunkte warteten.

Er wusste auch nichts von den fast schon dramatischen Ereignissen, die an einer Bauruine im Wald eines nahegelegenen Dorfes stattgefunden hatten und zum Tode von einem führten, dem nicht einmal Hildegard alias Candy ernsthaft nachtrauern mochte.

Und Hermann ahnte auch kaum, wie weit seine ansatzweisen Fantasiebilder dessen, was diese jungen Leute mit ihren Partnern - und Partnerinnen - so erleben mochten, hinter der Realität zurückblieben. Oder dass seine Frau am kommenden Abend an seinen Lippen hängen würde, sobald sie die Namen Kenny und Tanja vernahm, um dann nach einem wirklich, wirklich romantischen Abend im Bett Dinge mit ihm anzustellen, die sie seit Jahren nicht mehr gemacht hatte.

Hermann hatte keine Ahnung davon, wie die Leben mancher Leute sich veränderten, die auch nur ganz kurz mit Nadia und Peter in Berührung kamen. Wie Walther und Elfriede ihren zweiten Frühling erlebten oder die Hände einiger anderer Paare in einem ganz bestimmten Dorf beim Spaziergang nun wieder ein wenig öfter zusammenfanden. Aber immerhin bekam er davon eine Kelle voll ab, die er in vollen Zügen mit seiner Frau genoss.

Und deswegen hätte es Hermann wohl auch nicht behagt, wie etwa in der Stunde, als er die drei jungen Frauen in seinem Laden hatte, ein Mann, den seine ‚Kollegen' den Bulgaren nannten, vom Tod des Arschlochs erfuhr, das ihm Frischfleisch der ganz besonderen Sorte versprochen hatte.

Nein. Der Wutausbruch dieses berüchtigten Cholerikers hätte ihm nicht zugesagt und er hätte wohl gebangt, ob der unberechenbare Typ seinen Entschluss, dieser Scheiße auf den Grund zu gehen, wohl wahrmachte oder wieder vergaß - was beides in etwa gleich wahrscheinlich war.

Hermann war nur ein zufälliger Gast in dieser Geschichte, in der seine Begegnung mit den drei Frauen ebenso eine Randnotiz darstellte, wie die Begegnung seiner Frau mit einigen Beteiligten.

Einer Geschichte, deren erstes Kapitel sich um zwei Menschen drehte, deren zweites Kapitel diesen Kreis auf fünf erweiterte und in deren drittes Kapitel sein Erlebnis gehörte.

Falls es denn jemanden geben würde, der dieses dritte Kapitel erzählte. Was nicht zuletzt davon abhing, ob denn jemand außer den Beteiligten sich für das dritte Kapitel interessieren mochte.

Ein Kapitel, das sich um drei Frauen, zwei Männer drehen würde. Und wahrscheinlich auch um weitere Leute, die womöglich Teil dieser seltsamen Fünfecks-Konstellation werden mochten. Und darum, wie sich dieses teilweise noch fragile Konstrukt entwickelte.

Und ziemlich wahrscheinlich um haufenweise langweiligen, immer wieder nur auf personalisierte Körperteile zentrierten, ausufernden und viel zu ausschweifend beschriebenen, den Fortgang der an sich fast schon mageren Rahmenhandlung dauernd verschleppenden und natürlich vor Superlativen und immer abartiger werdenden Schweinereien strotzenden Sex.

*****

Es bedanken sich Peter, Kenny und Patty für die Aufmerksamkeit, die ihnen entgegengebracht wurde.

Nadia lächelt dazu und tut, als hätte sie nichts anderes erwartet, aber man hat sie erröten sehen, wenn sie so einige Kommentare erblickte.

Renate hingegen ist so gerührt, dass sie keine Worte findet und nicht dabei beobachtet werden mag, wie sie sich in ihr Stofftaschentüchlein schnäuzt. Sie rechnete nämlich niemals damit, dass so viele Leute ihre oft doch recht burschikose und vielleicht manchmal auf griesgrämige Art allen Ernstes liebenswert finden würden.

Und Tanja... Tja, Tanja...

Man kann sich vielleicht vorstellen, dass sie vor Tränen und dickem Kloß im Hals keinen Ton herausbringt, denn sie verdankt ja einige energischen Kommentatoren im Grunde ihr Leben und die Chance, noch einmal von vorne anzufangen.

Und wenn sie nicht gerade mit sich selbst hadert und sich vorwirft, das nicht verdient zu haben, ist sie doch manchmal wirklich froh, aus der Umarmung des Todes einmal öfter aufgewacht zu sein, als es das Schicksal eigentlich für sie geplant hatte. Und sich dafür in den Armen desjenigen wiederzufinden, bei dem sie am wenigsten damit gerechnet hätte, sich dort so geborgen zu fühlen...

All die anderen Leute, die ihre Auftritte hatten, ziehen vorüber und verneigen sich. Zwei Brüder allerdings bleiben sitzen und zeigen die Mittelfinger, wenn sie nicht gerade mit dem Arsch an der Wand lang schleichen, weil irgendwer das Gerücht gestreut hat, sie wären Vergewaltiger und ihre Mithäftlinge ihnen helfen wollen, diesen Begriff in aller Vollständigkeit zu verstehen.

Ein Hund bellt - wahrscheinlich Fritz - und die Karawane zieht weiter...

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40 Kommentare
PaarohneBar1PaarohneBar1vor 9 Tagen

Und Jetzt???? Ist das zu toppen? Höre ich jetzt auf mit lesen?

Dankeschön für diese wundervolle Reise. ❤️

jogibaro10jogibaro10vor 11 Monaten

Eine unglaubliche Geschichte. Wie oft ich sie in den Jahren gelesen habe weiß ich nicht aber ich werde ihr nicht überdrüssig. Die Story gehört bei mir zu den Top Five auf nicht nur dieser Plattform.

AnonymousAnonymvor etwa 1 Jahr

Auch nach Jahren und des mehrmaligen Lesens, eines meiner Liebsten Veröffentlichungen hier auf der Plattform!

Danke nochmal für die stundenlange Unterhaltung!

AnonymousAnonymvor mehr als 1 Jahr

Klasse Geschichte und super geschrieben. Habe sie richtig verschlungen. Danke gerne mehr davon

Harald54Harald54vor etwa 2 Jahren

Gelungene Story, die einen so fesselt dass man nicht mit dem Weiterlesen aufhören mag. Begrüßenswert auch, dass jemand, der nach erkennbarer Absicht des Autors eigentlich zu den Verblichenen zählen sollte auf Anregung aus dem Leserkreis wieder auferstanden ist und auch sein - ihr - Happy-End bekommen hat.

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