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Pfarrhaus 01

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„Ich habe Dir jetzt vergeben. Alles ist gut. Du darfst Dich wieder anziehen. Wir reden später."

Bevor ich noch reagieren konnte, war er schon aus dem Raum herausgegangen. Ich zog mich schnell wieder an, und suchte dann meine alten Sachen zusammen. Vorsichtshalber ging ich in das Bad, schloss die Tür zu und wechselte erst dann wieder in meine alten Sachen, um erst einmal zurück in das Internat zu gehen. Die Kleidung von Maria brachte ich schnell wieder in den Schrank, ich wollte sie heute partout nicht mehr sehen. Ich musste erst einmal mit dem gerade eben Geschehenen zurechtkommen. Meine Beine fühlten sich wackelig an.

Gott, der Pater hatte mich auf den Mund geküsst, während er meinen total entblößten Arsch gestreichelt hatte! Wie krank war das denn? Und genauso schlimm war es, dass ich in der Kleidung seiner Cousine vor ihm gestanden hatte -- mit dem Höschen auf meinen Knien und der Hose um meine Knöchel drapiert. Ich versuchte die Gedanken und Bildern aus meinem Kopf zu verdrängen, aber es gelang mir nur kurzfristig. Die Rückblicke blitzten immer wieder in mir auf.

Erik von Roden ist im Aufruhr seiner Gedanken versunken

Er hatte Georg Maria sofort verlassen müssen, weil ihn nach dem bestrickenden Kuss die sehr berechtigte Sorge umtrieb, dass er die Kontrolle über sich verlieren würde. In einem gewissen Sinn hatte er das sowie schon. Er hatte heute Ereignisse zugelassen, die er aus gutem Grund bisher immer strikt in den Bereich von Träumen und Fantasien verbannt hatte. Und er fühlte sich deshalb schuldig, aber nicht nur deswegen.

Georg Singer war bisher nur einer seiner Chorknaben gewesen, die er übers Knie gelegt hatte. Er war vernünftig genug gewesen, das bisher nicht zu überziehen. Die Prügelstrafe war ja durchaus verbreitet und akzeptiert. Er hatte grundsätzlich darauf geachtet, dass er nur diejenigen in der Unterhose züchtigte, die eine Tat begangen hatten, die eine härtere Strafe rechtfertigte. Zusätzlich hatte er bisher niemals dem Delinquenten die Unterhose ausziehen lassen - ohne Ausnahme.

Beide Prinzipien hatte er heute missachtet -- und nicht nur das. Seit seiner Ordination als Priester hatte er keinen einzigen Menschen mehr auf den Mund geküsst, noch sich sonstige Intimitäten mit anderen erlaubt. Er hatte als Diener Gottes ein strenges Keuschheitsgelübde abgelegt und es bisher immer relativ gut eingehalten, abgesehen von gelegentlicher Selbstbefriedigung. Das war mit dem heutigen Tag nicht mehr wahr. Er hatte ein schlechtes Gewissen deswegen, aber er wollte gleichzeitig mehr davon...

Es fiel ihm zunehmend schwerer sich gegen die süße Verlockung zu wehren, und er spürte wie seine Abwehrkräfte dahinschwanden. Der Satan ruhte nicht, sondern versuchte ihn mehr und mehr durch den Anblick des Engels, wie er ihn mitunter scherzhaft in seinen Gedanken bezeichnete. Es hatte seine Fantasie sehr befeuert, als er Georg Maria in den Kleidern seiner Cousine gesehen hatte. Schlagartig hatte er sich an seine damals junge Tante Mia erinnert gefühlt, die er als Teenager angehimmelt hatte. Ihr rundes, hübsches Gesicht war von langen, blonden Haaren umrahmt gewesen, die sie manchmal in einem strengen Dutt zusammengefasst hatte, so dass nur ihre seitlichen Haare an den Schläfen in ihrer Kürze das Gesicht betonten.

Da half es nicht, dass Erinnerungen an seinen sehr netten und liebevollen Stubennachbarn Theo im Priesterseminar auftauchten, der ein ähnlich engelhaftes Gesicht gehabt hatte. Nach einer ausführlichen Weinprobe im Keller des elterlichen Hauses von diesem Freund hatten sie übermütige Spiele veranstaltet. Eines davon hatte damit geendet, dass Theo sich lachend mit einem Dirndlkleid seiner Mutter verkleidet hatte, wobei er sich sogar einen mit Socken ausgestopften BH untergezogen hatte. Dann hatten sie beide unter Gelächter zusammen getanzt zu einer Schallplatte mit einem schmissigen Wiener Walzer. Die nächste Langspielplatte enthielt auch einen langsamen Walzer. Die Augen von Theo waren plötzlich feucht geworden -- und dann hatte er seinen Kopf vertrauensvoll an die Schulter von ihm gelegt. Damals war gleichzeitig gerührt gewesen und hatte instinktiv den Kopf seines Kommilitonen gestreichelt -- aber auch peinlich davon berührt gewesen, dass er selber dabei einen ziemlichen ‚Ständer' bekommen hatte. Theo hatte sein Studium aufgegeben. Er hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen, angeblich war er Schauspieler in Berlin.

Theo und Mia flossen in seiner Erinnerung jetzt irgendwie zusammen -- und bekamen das Gesicht von Georg Maria. Er erinnerte sich an die Erregung, die er bei beiden jeweils gespürt hatte und fragte sich, wie es wohl kam, dass er dem ‚Cherub' kein eindeutiges Geschlecht zuordnen konnte.

Eine ähnlich starke Reaktion hatte er heute gehabt, als er den pummeligen, geröteten Hintern von seinem ‚Engel' gestreichelt hatte - nach dem letzten harten Hieb. Und das hatte sich gesteigert, als er das kleine Pummelchen hochzog. Er hatte nur einen kurzen Blick auf das unbehaarte Dreieck mit dem kleinen, halbsteifen Kastratenpimmelchen ohne jede sichtbare Spur von einem Hodensack darunter erhascht - und auf das weiße Höschen, das sich auf den fülligen, bleichen Oberschenkeln darunter spannte, aber selbst der kurze Moment hatte ihn bald die Beherrschung gekostet. Beim Kuss hatte er den molligen Po gestreichelt und sich das Bild eines frivoleren Höschens dort vorgestellt. Er hatte sich abrupt verabschieden müssen, sonst hätte er sich vergessen.

Die Vorstellung, dass er in Zukunft seine eigene Haushälterin haben würde, motivierte ihn doppelt und sogar dreifach. Die praktische Ebene war dem Komfortgewinn verknüpft jeden Tag jemanden zu haben, der für ihn alle praktischen Aspekte seines Alltages erleichtern würde. Zum jetzigen Zeitpunkt hatte er nur eine Zugehfrau, die ihm zweimal pro Woche die Wohnung säuberte und er hatte die Wäschereinigung, die für die Pflege seiner Kleidung zuständig war. Seine Haushälterin würde nicht nur das erledigen, sondern ihm auch alle seine Mahlzeiten zubereiten und servieren. Dann würde auch nie mehr allein Tisch sitzen müssen, sondern hätte immer Gesellschaft beim Essen. Die zweite Ebene war mehr eine emotionale Erleichterung des Daseins. Er würde nicht mehr alleine sein, sondern hätte in Georg Maria sowohl einen jungen Burschen, den er führen und ausbilden konnte, als auch eine Haushälterin, die ihn versorgen und bemuttern würde -- jedenfalls stellt er sich das so vor. Die dritte Ebene wollte er sich nicht richtig eingestehen, aber die sexuellen Untertöne in seinen Wunschvorstellungen ließen sich auch nicht ganz verdrängen.

Georg Maria ist konfus

Eine Gewissheit hatte ich, seitdem ich im Internat zurück war. Meine Führungsoffiziere von den Geheimdiensten hatten das alles viel zu einfach dargestellt. Es war nicht so simpel, sich in Maria von Roden zu verwandeln. Hauptmann Wiesler hatte nichts davon gesagt, dass mein nackter Hintern gestreichelt werden würde und ich mich würde von dem Priester küssen lassen müssen. Ich konnte das einfach nicht! Ich beschloss, sofort eine Nachricht an Major Mueller zu schicken, den ich schneller und einfacher als den Hauptmann Wiesler erreichen konnte.

Ich meldete mich einfach krank, um nicht mit anderen oder gar dem Pater reden zu müssen. Vielleicht war das feige, aber ich war genügend durcheinander, dass mir das schnurzegal war. Ich weiß nicht, was ich gedacht hatte, aber die Ereignisse hatten mich aus dem Gleis geworfen.

Das Internat ließ nur wenig private Rückzugsräume zu, aber wenn man krank war, dann konnte man auf dem Zimmer bleiben, während alle anderen am Unterricht oder anderen Aktivitäten teilnehmen mussten.

Peter Müller war amüsiert

Eine Nachricht, mit der er schon gerechnet hatte, traf bei ihm ein. Georg Singer bekam kalte Füße. Der junge Mann war einfach so naiv, dass er sich nicht richtig hatte vorstellen können, was der Pater wirklich wollte. Anscheinend hatte der gute Georg angenommen, dass es damit getan wäre, ein paar Kleider anzuziehen und ansonsten ab und zu mal im Chor zu singen.

Überraschung! Es war nicht damit getan. In einer Hinsicht war er amüsiert, wie leichtfertig der Bursche sich in eine Situation gegeben hatte, die er nun so schwer akzeptieren konnte. In anderer Hinsicht tat er ihm leid, aber warum hatte er sich auch durch die Stasi anwerben lassen müssen? Wenn er sich strikt geweigert hätte zu spionieren, dann wäre er vielleicht für ein Jahr festgehalten worden im schlimmsten Falle, aber dann wäre er früher oder später freigekommen. Jetzt sah die Sache hingegen anders aus. Er war beim Spionieren für die Stasi erwischt worden -- da gab es kein Pardon.

Er bestellte den jungen Mann für ein Treffen im Hamburger Stadtpark ein. Eine Nachricht per Brief war einfach nicht angebracht, das würde unter Umständen zu Panikreaktionen führen. Das konnte er jetzt nicht gebrauchen.

Er machte sich keine Illusionen darüber, dass der junge Mann lange bei der Stange bleiben würde. Es war in Ordnung, sobald Hauptmann Wiesler lange genug daran glaubte, einen Topspion in der Führungsakademie zu bekommen, um sich so weit zu exponieren, dass es dort intern zu einem Prestigeprojekt für ihn werden würde. Es war also enorm wichtig, dass Georg solange mitspielte, bis Wiesler glaubte, einen Spion etabliert zu haben in Hamburg.

Dann würde sein ihm verhasstes Gegenüber beim Stasi eine krachende Niederlage erleben, wenn die Affäre zwischen Georg und dem Pater zu kurz blieb, um ausgenutzt werden zu können, weil die fehlende Kontrolle von dem Agenten durch den Hauptmann zu dem Desaster für den Stasi geführt hätte. Allein das wäre schon ein glänzender Erfolg für ihn persönlich, wenn er die Nachricht bekommen würde, dass der Hauptmann degradiert werden würde, wie es wahrscheinlich war.

Eine spätere und noch süßere Niederlage wäre nur dann möglich, wenn der junge Bursche lange genug die Rolle als Haushälterin spielen würde, woran er nicht glaubte. Falls doch, wäre es natürlich viel glanzvoller, weil auch der Chef von Wiesler realisieren würde, dass alle Meldungen von Georg nichts wert waren, sondern der ach so clevere Hauptmann Wiesler einem Doppelagenten aufgesessen war. Der Desinformationsschaden für den Stasi wäre groß, weil auch deren Ansehen beim russischen Geheimdienst massiv leiden würde.

Seine Planung für den ersten Teil war einfach. Der größte Vorteil war es ohne Zweifel, dass der Stasi die größeren Druckmittel hatte und diese auch hemmungslos einsetzte. In dieser Hinsicht brauchte er nur den jungen Burschen darauf hinzuweisen, was der Stasi mit seiner Mutter machen würde, wenn er nicht als ‚Haushälterin' spurte. Es war ein Treppenwitz, dass ausgerechnet die größeren Druckmittel von Wiesler ihm in diesem Fall zum Nachteil gereichten. Er hatte dem jungen Mann in Aussicht gestellt, seine Mutter in drei bis sechs Monaten ausschleusen zu lassen, wenn er brav seine Rolle spielen würde.

Der Plan für die fernere Zukunft war ebenso einfach. Sobald die Mutter des Burschen aus der SBZ heraus war, würde er zwar ein wichtiges Druckmittel verlieren, aber ein weiteres dazugewinnen. Er hatte ihm zwar erzählt, dass er frei sein würde, sobald seine Mutter im westlichen Ausland sei. Dann könnte er rebellieren, aber für seine Ausbildung müsste er selber sorgen.

Was er ihm nicht gesagt hatte, war sein zukünftiges Druckmittel. Denn sobald es soweit war, dann konnte er auch dem unerfahrenen Burschen subtil mit einer Anzeige nach § 175 drohen. Aber dass musste wohl überlegt sein, diese Drohung mit dieser Peitsche konnte auch zu einer ungewollten Kurzschlussreaktion bei Georg führen, die das Zuckerbrot einer Anstellung als Chorleiter an einer öffentlich subventionierten Bühne zunichtemachen würde.

Georg Maria hat ziemliche Probleme

Ich machte mir nach dem Gespräch mit dem Major nur wenig Hoffnung darüber, dass ich irgendwie in den nächsten Monaten aus der Situation aussteigen könnte. Peter Mueller hatte es klar und drastisch ausgedrückt, dass der Stasi mir keinen Ausweg lassen würde im Hinblick auf den Einstieg als Haushälterin. Meine Mutter befand sich noch immer in der Reichweite der Erpresser.

Danach hatte ich nach seiner Meinung nur zwei Optionen -- ein schnelles Ende mit großem Schrecken oder ein langsameres Ende mit kleinerem Schrecken.

Bei dem schnellen Ende müsste ich mich rebellisch genug zeigen gegenüber dem Pater, so dass dieser nach kurzer Zeit genug von mir als Haushälterin hatte. Der Stasi würde mir danach zwar die Hölle heiß machen und mich garantiert in die DDR zurückrufen wollen, aber er hätte dann kein Druckmittel mehr. Der MAD würde mich gegen eine Entführung durch die Stasi schützen, aber um eine Ausbildung für mich müsste ich mich kümmern.

Wenn ich mich hingegen aktiv um eine positive Ausfüllung der Rolle als Haushälterin bei dem Pater bemühen würde, dann würde ich nach zwei bis vier Jahren vom Stasi inaktiviert werden. Das weitere Plus daran sei, dass ich während dieser Zeit eine vernünftige Musikausbildung bekommen könnte, wenn ich es geschickt anstellen würde.

Das ‚geschickt anstellen' war aber ein Problem an sich. Es hörte sich so harmlos an, aber es hieß, dem Pater während all dieser Jahre zur Verfügung zu stehen in allen Hinsichten. Und alle meinte auch die sexuelle, daran hatte der Major keinen Zweifel gelassen. Er war sogar so weit gegangen, es mir zu empfehlen, die Situation aktiv anzunehmen und damit dafür zu sorgen, dass ich die Laufbahn eines Kirchenmusikers nach dieser Zeit einschlagen konnte. Die Ausbildung konnte mir dann keiner mehr nehmen - und wenn ich in vier Jahren die Prüfung bestanden hätte, dann würde er mir auch eine Anstellung an einer Bühne garantieren können.

Der Mann hatte gut reden. Vier Jahre waren eine sehr, sehr lange Zeit, wenn man sich die ganze Zeit so komplett verstellen musste. Verstellen in der Hinsicht, dass ich mir die Avancen des Paters gefallen lassen musste -- und dazu auch noch als Frau leben. In meinen Träumen war ich eher ein glanzvoller Solist als gefeierter Sänger auf einer Bühne gewesen -- und nicht eine Haushälterin bei einem schwulen Priester! Sobald meine Mutter ‚raus' war, würde ich den Bettel hinschmeißen!

Immerhin hatte er auch praktische Hinweise gegeben, die mir noch gar nicht in den Sinn gekommen waren. Ich würde Beratung brauchen, wenn ich auch gegenüber der Außenwelt glaubhaft als Maria zu agieren hätte. Der Pater wäre in dieser Hinsicht als Geistlicher, der nur wenig Kontakt mit dem Alltag von Frauen hätte, sicherlich nicht gut aufgestellt.

Ich hatte wenig Zweifel, dass seine Einschätzung für den Stasi durchaus zutraf. Sein Rat war es also, den Stier bei den Hörnern zu packen. Ich würde seiner Empfehlung für den ersten Schritt Folge leisten, da ich einsah, dass der Weg zur Haushälterin hin nicht zu vermeiden war, solange meine Mutter in der DDR gefangen war. Ich würde gleichzeitig versuchen, dem Pater klar zu machen, dass ich nicht sein sexuelles Spielzeug sein wollte.

Der Pater hat Bedenken

Georg Maria hatte sich schon zwei Tage lang nicht mehr gemeldet. Es hieß, er sei krank. Das stimmte ihn sehr nachdenklich. Hatte er dessen Willfährigkeit überschätzt? Er hatte angenommen, dass der junge Bursche die Chance einer Ausbildung als Kirchenmusiker begeistert annehmen würde -- und alle dafür nötigen Zugeständnisse willig in Kauf nehmen würde. Hatte er sich da getäuscht? Er musste das bald wissen!

Am nächsten Tag traf er endlich den jungen Mann wieder bei der Chorprobe. Er war ungeduldig ihn nach der Chorprobe allein sprechen zu können. Es funktionierte auch, als er ihn in die Sakristei bat. Er versucht es einfach mit einer offenen Frage:

„Willst Du immer noch die Ausbildung in Chorleitung machen oder hast Du es Dir anders überlegt?"

Es überraschte ihn, wie selbstverständlich Georg Maria auf seine Frage hin nickte. Noch mehr erstaunlich war es, wie kooperativ er auch Vorschläge in Bezug auf die Kleidung machte. Das hatte er eigentlich nicht erwartet. Was er auch nicht erwartet hatte, war allerdings die Vehemenz mit der Georg Maria sich gegen den Kuss von ihm wehrte. Jetzt musste er vorsichtig agieren und stellte schon einmal klar, dass in der Öffentlichkeit kein Zeichen der Vergebung nötig wäre, da er ihn niemals öffentlich bestrafen würde. Dann musste er erst einmal einen Moment überlegen, wie die beiden Aspekte zusammenpassten. Er war also bereit, sich als seine Haushälterin zu verkleiden und auszugeben, aber nicht mehr als das? Da musste er etwas klarstellen.

„Georg Maria, Dir ist doch klar, dass ich Dich weiterhin erziehen und nötigenfalls disziplinieren muss, nicht wahr? Es geht nicht an, dass Du Hausaufgaben bei der Ausbildung zur Chorleitung nicht machst und ich Dich dafür nicht bestrafen kann. Genauso wenig geht es, dass Du zum Beispiel das Bad ungenügend reinigst und ich Dich dafür nicht sofort und unmittelbar bestrafen kann. Also wirst Du weiterhin über das Knie gelegt werden, falls es erforderlich ist. Wenn Dir ein Kuss als Zeichen der Vergebung nicht angenehm ist, dann können wir das zunächst aussetzen."

Er sah wie der Bursche für einen Moment zögerte, bevor er dem langsam zustimmte. Er würde also bewusst taktieren müssen, da Georg Maria nicht ganz so willfährig war, wie er das ursprünglich angenommen hatte. Andererseits war es wirklich hochwillkommen, dass der junge Kerl so bereitwillig in Frauenkleider schlüpfte. Das war nicht selbstverständlich.

Vermutlich wäre er auch noch größere Kompromisse eingegangen, da ihm die Vorstellung, den jungen Burschen als Haushälterin bei sich zu haben, schlichtweg die Sinne raubte. Es war zwar nach seiner Widerspenstigkeit fürs Erste nicht daran zu denken, dass er auch weiter an sexuellen Fantasien arbeitete, aber es gab ja nicht nur das hier und heute, sondern auch des fernere Morgen -- und wenn auch der Morgen vielleicht lange Monate auf sich warten lassen musste.

Jetzt war es nur noch nötig, auf den Vorschlag einzugehen, den der Junge gemacht hatte. Eine Beratung für die Kleidung war sicherlich eine gute Idee. Er hatte auch schon eine Eingebung dafür. Inzwischen hatte er sich nach Theo erkundigt gehabt. Der lebte inzwischen in Berlin und war anscheinend ein nicht ganz unbekannter Travestiekünstler in einem bekannten Cabaret in Berlin. Ihm konnte er vermutlich voll und ganz vertrauen, wenn es um das Erscheinungsbild von Georg Maria als Haushälterin ging.

Georg Maria wird als Maria gestylt

Ich war halb erleichtert und halb besorgt. Der Pater hatte mir zugestanden, dass es natürlich Küsse in der Öffentlichkeit gar nicht geben würde, selbst nicht als Zeichen der Vergebung. Auch im privaten Bereich würde er das nicht von mir fordern, wenn ich auf ein sichtbares Zeichen der Verzeihung nach einer Bestrafung verzichten konnte. Das Zugeständnis war willkommen, aber es stimmte mich unruhig, dass das Wörtchen ‚zunächst' mit im Raume stand. Genauso nervös machte es mich, dass er ausdrücklich erwähnt hatte, eine Züchtigung unmittelbar nach einer unzureichenden Reinigung im Badezimmer sei unabdingbar. Das hatte einen unkomfortablen Geschmack von einer weitgehenden Vertrautheit, die mir unheimlich war. Gleichzeitig wusste ich, dass ich nicht zu viel fordern durfte, solange ich erpressbar war.

Der nächste Schritt war schon vorgezeichnet, als er mir nächsten Tag ankündigte, dass wir uns in Braunschweig treffen sollten. Von dort würden wir gemeinsam mit der Bahn nach Westberlin fahren, um uns mit einem Freund von ihm zu treffen. Dieser arbeite in einem Cabaret, wo er als Dame verkleidet aufträte. Damit wäre er nach seinen Worten ideal geeignet, um mir die notwendigen Informationen zu geben, um mich erfolgreich als weibliche Haushälterin ausgeben zu können. Er gab mir das Geld, um die Bahnfahrkarte für Hin- und Rückfahrt vom Rhein nach Berlin zu kaufen.

Ich war verwundert, ihn zum ersten Mal ganz ohne jegliche Hinweise auf seine Existenz als Priester zu sehen. Er trug noch nicht einmal mehr das obligatorische Kreuz als Halskette. Er lächelte milde, als er meine Verwunderung wahrnahm.