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Rapunzel 01

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„Das ist völlig normal", erklärte die nette Ärztin ruhig. „Im Grunde genommen hat er sogar bisher verhältnismäßig wenig spucken müssen."

Tanita nickte und streichelte ihm tröstend die Schulter. Sie verspürte keinen Ekel, er tat ihr nur furchtbar leid. Außerdem hatte er mit ihr teilweise viel mehr aushalten müssen, wenn sie als Kind krank war.

Die überaus gesprächige Schwester von vorhin kam zurück und Dr. Soltani machte Anstalten, sich zu verabschieden.

„Sie werden jetzt auf Ihr Zimmer gebracht, Herr Steffen", sagte sie. „Sie müssen sich leider auf eine unruhige Nacht einstellen, aber bei einer solchen Verletzung behalten wir Sie sicherheitshalber scharf im Auge, damit wir sofort handeln können, falls es Ihnen schlechter gehen sollte. Wovon ich im Übrigen nicht ausgehe", setzte sie beruhigend hinzu.

„Kann ich... können wir ihn begleiten?", wollte Tanita wissen.

„Natürlich. Aber bitte bleiben Sie nicht mehr zu lange. Morgen können Sie zur Besuchszeit gerne wiederkommen."

Kurt Baumgarten und Tanita flankierten Micks Bett, als die Schwester mit einem wahren Stechschritt damit die Flure entlang schob. Die Frau schien eigentlich noch nicht besonders alt zu sein, aber wechselnde Schichten und viel zu lange Arbeitszeiten hatten sowohl in ihrem Gesicht als auch offenbar in ihrem Gemüt ihre Spuren hinterlassen. Tanita hoffte, dass die junge Ärztin, die sie gerade kennengelernt hatten, es trotz allem irgendwie schaffen würde, sich ihre herzliche, optimistische Art zu bewahren.

Als sie endlich in dem kleinen Einzelzimmer angekommen waren (das in Tanita irgendwie die Assoziation mit einer Abstellkammer weckte) und die Schwester sich fürs Erste zurückzog, stupste Baumgarten Mick leicht in die Seite.

„Ist ja auch nett, was du hier für Komplimente bekommst, alter Junge", witzelte er unbeholfen. „Da traut dir die Frau Doktor tatsächlich zu, dass die lütte Tanita deine Freundin ist."

Mick brummte nur irgendetwas Unverständliches und Tanita spürte, wie sie leicht errötete. Wenn du wüsstest.

„Ich hab dir ein paar Sachen eingepackt", lenkte sie schnell ab. „Und deine Karte von der Krankenversicherung, ganz wichtig! Soll ich dir das rasch einräumen?"

„Hmhm."

Während sie die Kleidungsstücke in den Schubladen des Nachttisches verstaute, beobachtete Mick sie aus halb geschlossenen Augen. Er konnte sich nicht damit abfinden, dass er sie allein lassen musste.

Als sie fertig war, streckte er die Hand nach ihr aus und berührte unbeholfen ihr Haar.

„Mein Mädchen... du... du kannst nicht..."

„Doch, Mick", unterbrach sie ihn. Damit sein Kollege es nicht hörte, beugte sie sich zu ihm und flüsterte ihm ins Ohr: „Es sind doch nur ein paar Tage. Du wirst mir fürchterlich fehlen, aber ich werde es schaffen, alleine klar zu kommen. Um andere Leute, vor allem zwielichtige Kerle, werd ich einen himmelweiten Bogen machen, bis du wieder da bist." Sie ließ ihre Worte einen Moment wirken, dann fügte sie hinzu: „Oder hast du etwa kein Vertrauen zu mir, Pa?"

Schweigen. Er schloss die Augen vollständig, kämpfte mit sich. Dann ein Seufzen. „Doch."

Tanita schickte ein stummes Dankesgebet gen Himmel und hauchte ihm ganz vorsichtig einen Kuss auf die Wange. Langsam richtete sie sich auf, als er plötzlich murmelte: „Und was ist mit der Uni?"

„Was soll damit sein?", fragte sie fest. „Ich gehe hin wie immer und komme dich umgehend besuchen, sobald ich frei habe."

„Aber..." Zum Glück fehlte ihm zum Protestieren die Kraft, also gab er auf. „Okay."
Die Tür ging auf und zwei Schwestern kamen herein. „Wir müssen Sie leider bitten, den Patienten jetzt in Ruhe zu lassen", sagte eine der beiden zu Kurt und Tanita.

„So weit ich es verstanden habe, werden Sie ihn doch die ganze Nacht nicht in Ruhe lassen", brummte Kurt eine Spur kiebig, klopfte Mick dann aber sachte aufs Knie. „Na schön, mein Guter, sieh zu, dass du wieder auf die Beine kommst. Ich schau morgen noch mal rein."
Mick lächelte schwach. „Mach 's gut. Danke dir für 's Mitkommen." Ein letztes Mal drückte er fest Tanitas Hand. „Pass bloß auf dich auf... wehe, du machst irgendwelche Dummheiten."

„Verlass dich auf mich", antwortete sie zuversichtlich. „Bis morgen."

Nachdem sie sich in der Eingangshalle des Krankenhauses von Micks Kollegen verabschiedet und sich noch einmal herzlich bei ihm für die Unterstützung bedankt hatte, bat sie die Empfangsdame, ihr ein Taxi zu rufen und trat vor die Tür um frische Luft zu schnappen. Irgendwo in ihrer Magengegend hockte groß und schwer das schlechte Gewissen, denn einerseits... einerseits ging es ihr fürchterlich an die Nieren, Mick in solch einem hilflosen Zustand in dieser überwiegend herzlosen Atmosphäre zurücklassen zu müssen. Aber andererseits...

Zum ersten Mal, seit sie mit ihm zusammenlebte, bekam Tanita eine Ahnung von Freiheit

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