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Alle Kommentare zu 'Rock im Park'

von sirene79

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  • 3 Kommentare
Auden JamesAuden Jamesvor fast 8 Jahren
Lebensnaher Festivalbericht

Der vorliegende Text war der erste aus der neuerlichen Veröffentlichungsreihe der Autorin, den ich gelesen habe; das allein spricht schon für ihn, denn immerhin hielt er mich dazu an, auch die anderen Veröffentlichungen aus jener Reihe zu lesen (was nur selten der Fall ist). In Zuge dessen stellte ich schnell fest, dass „Rock im Park“ – wie auch die anderen Beiträge von „sirene79“ – aus dem Gros der sonstigen dt. LIT-Veröffentlichungen ohne Frage herausragt!

Das liegt vor allem daran, dass es sich nicht um eine der üblichen Möchtegern-WVs oder weltfremden Kitschfantasien handelt, die die neuesten Veröffentlichungen für gewöhnlich dominieren, sondern um einen Text, der mit seinen Schilderungen ‚mitten aus dem (echten) Leben‘ (wie man so sagt) zu schöpfen scheint. Diese Lebensnähe stellt ihn – wie auch die anderen Texte der Autorin – für erfahrene Leser natürlich umgehend in eine Reihe mit den frühen Geschichten von „Mondstern“ (um nur die prominenteste Vertreterin dieser Art des erotischen Schreibens zu nennen). Wer weiß, vielleicht hat „sirene79“ sich von ihr hier und da inspirieren lassen? Wie dem auch sei, im Ergebnis legt sie jedenfalls ein gutes Schippchen drauf auf das übliche LIT-Einerlei!

Das geht zudem über die lebensnahen Anteile hinaus und umfasst auch die Ausgestaltung und Detailliertheit der beschriebenen Welt, als da wären bspw. die Zusammenhänge innerhalb des Freundeskreises und die Gegebenheiten und Abläufe des Festivalbetriebs, sowie – natürlich! – den erotischen Komplex. Das Besondere an dieser Stelle ist, dass die Autorin – bis auf einen Beitrag bislang („Sinnesrausch“) – auf die Schilderung des eigentlichen Koitus, der für gewöhnlich den Mittelpunkt aller LIT-Beiträge darstellt, verzichtet, wobei sie im Gegenzug das Augenmerk umso stärker auf all das legt, was an sexuellen Handlungen und erotischen Spielarten sonst noch denkbar und möglich ist. Das verleiht ihren Texten eine wunderbare Frische und Originalität!

Allerdings, und das sei zum Ende dieses Kommentars nicht verschwiegen, weist der vorliegende Text – wie auch die anderen der Autorin – ein ernstzunehmendes Manko auf: Sie stellen nur schwerlich ‚richtige‘ Geschichten dar; viel eher wird ihnen, denke ich, die Bezeichnung „Erlebnisberichte“ gerecht. Das wirkt sich auch in „Rock im Park“ negativ aus, denn die strikt chronologische Aneinanderreihung der einzelnen „Erlebnisse“ der Erzählerin im Verlauf des Festivals wirkt allzu plump und mechanisch, nach dem Prinzip „und dann ..., und als nächstes ..., und sw. usf.“. Ein eigentlicher Erzählgestus, der die einzelnen „Erlebnisse“ zu einer erzählerischen Einheit zusammenschweißen würde, fehlt leider, sodass sich mit jedem weiteren „Erlebnis“ ein bisschen mehr Redundanz und Überdrüssigkeit den Eindruck des geneigten Lesers prägt. Diese Zusammenhangslosigkeit wird besonders zu Beginn deutlich, wo zwischen dem Eingangserlebnis in den „Isarauen“ und den anschließenden Festivalschilderungen ein unüberlesbarer Bruch besteht!

Verstärkt wird der Berichtcharakter noch durch die Sprache, die, wie ich finde, literarisch viel zu wenig durchformt ist. Das schlägt sich auch im hohen Füllwörteranteil nieder, der die fatale 10-%-Grenze nur knapp verfehlt (9, 31 %). Des Weiteren stören die vielen OGI-Nachlässigkeiten (z. B.: „Ich schon [sic!] mir also schnell zwei Brote rein [...].“) den Lesefluss. Am auffälligsten ist hierbei die falschgeschriebene Lieblingsvokabel der Autorin „ehr“, statt des richtigen „eher“. Ich weiß nicht, ob es sich hierbei um süddeutschen Dialekt handelt, aber da der Text ansonsten dialektfrei geschrieben ist, wäre es im Fall des Falls stilistisch dennoch unpassend!

Wie dem auch sei, am Ende bietet sich dem geneigten Leser hier ein Text, der weitaus launiger und anregender geschrieben und zu lesen ist, als viele andere aktuelle und ältere dt. LIT-Beiträge! Von der Autorin wünscht man sich – die entsprechende erzählerische Weiterentwicklung vorausgesetzt – noch viele weitere Geschichten zu lesen. Eine Bereicherung für das dt. LIT stellen ihre „Erlebnisberichte“ aber schon jetzt dar!

–AJ

Auden JamesAuden Jamesvor fast 8 Jahren
∴ { ◊ ◊ 2 STERNE ◊ ◊ }

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AnonymousAnonymvor fast 8 Jahren
5 Sterne

Hallo Sirene79,

von mir alle 5 Sterne! Dein Stil trifft genau meinen Geschmack, ich find's sehr gut geschrieben! Hab gleich im Anschluss deine anderen Storys gelesen und auch die sind echt gut.

Würde mich über mehr Veröffentlichung von dir freuen.

Viele Grüße

Nana

Anonymous
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usersirene79@sirene79
Ich bin noch gut in Form und gerne nackt. Unter freiem Himmel besonders. Unter meinen Klamotten immer :)
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