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Alle Kommentare zu 'Unerwartete Versuchung P. 01'

von jan21

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  • 2 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 11 Jahren
Ach ja...

... da fällt mir nur der alte Harald-Schmidt-Zweizeiler ein:

"Kariertes Hemd und Samenstau -

der Jung` studiert Maschinenbau!"

Mehr isses nich! Aber immerhin kein solcher Julia-Heftchen-Schund, wie er hier neuerdings Mode zu werden scheint...

Gruß, ogaboo

AnonymousAnonymvor mehr als 11 Jahren
hm....

Die Idee ist nett. Die Umsetzung überzeugt mich nicht. Weder inhaltlich, noch stilistisch.

Rechtschreibfehlern zu vermeiden sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Der Wechsel auf Kursivschrift macht für mich keinen Sinn.

Es gibt ein paar Sprünge zwischen den Zeiten ("Ihr Gewicht lastet auf mir und ihre Hand an meinen Schwanz ließ es mir nicht zu mich zu konzentrieren.").

Die Wiederholung einiger Eindrücke (ihre Haare, ihre Jacke, ihre Stimme...) als Stilmittel zur Darstellung der ausgelösten Faszination wird zu übertrieben eingesetzt und dadurch abgeschwächt, dass an anderen Stellen Wiederholungen einfach durch sorglose Formulierungen entstehen: ("Ich küsste ihr Haar, ihren Hinterkopf. Meine Hand strich dabei durch ihr Haar.") Die Beschreibungen der Abläufe wirken auf mich etwas hölzern und in die Länge gezogen.

Mein anderes Problem ist inhaltlich: In einer Bahn, vollgestopft mit gröhlenden, Bier verschüttenden, betrunkenen Fussballfans, drängt sich ein schüchtern wirkendes Mädchen am Ich-Erzähler vorbei, und läßt sich Sekunden bis Minuten später in dieser von den meisten Frauen eher als unangenehm empfundenen Lage von einem Fremden küssen und holt ihm gepflegt einen herunter...? Die angetrunkenen Fussballfans stehen dicht an dicht daneben und ignorieren das komplett? Keiner merkt was, keiner wird anzüglich? Irgendwie glaube ich die Geschichte nicht so recht

Außerdem sind viele der kleineren Details so beschrieben, dass ich sie "ausgedacht" wirken:

"Mein Hoden zieht sich zusammen" - Echt, einer nur!?

"Schon bald stöhnte ich meinen warmen Atem in ihren Nacken." - Nimmt man in der konkreten Situation den eigene Atem in einem vollgestopften Zug voller sich bewegender und schwitzender Menschen, also einer wahrscheinlich heißen Umgebung, wirklich als warm war?"

"Ich versucht mir ihr Gesicht vorzustellen. Doch da war nichts. Nur eine Leere. Die Erinnerungen verblasten langsam." - Erinnerungen an einer Frau, die gerade eine Hormonexplosion ausgelöst hat, an die der Ich-Erzähler seit ihrem Auftauchen pausenlos denkt, sollen verblassen!? Eine Minute nach ihrem Auftauchen!? Nee...

Schade, dass die gute Idee nicht besser umgesetzt wurde. Vielleicht in einem etwas glaubwürdigeren Szenario - wie z.B. einem Konzert, auf dem gelöstere Stimmung herrscht und es plausibler erscheint, dass zwei feiernde Fremde sich bei toller Musik aneinander reiben.

Sollte der Autor den Anspuch haben, seine Leser zu überzeugen wäre mein Tipp, das Geschriebene ganz konkret, Szene für Szene durchzugehen und zu checken: was passiert genau, kann/würde das wirklich so passieren? Wie würden die Figuren sich ganz genau fühlen, wie würden sie handeln und warum.

Abschließend: Ich hab hier auch schon schlechtere Geschichten gelesen und glaube, der Autor könnte mit mehr Mühe bessere Ergebnisse erzielen - daher die detaillierte Kritik ;-).

Anonymous
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