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Anja und Faith - Sommernacht

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„Ja, ist geil", meine ich schmunzelnd und achte darauf, dass die Tachonadel bei 50 stehen bleibt.

Faith lässt seine Fingerkuppen sanft über das schwarze Leder der Sitzbezüge gleiten.

"Fühlt sich geil an."

„Oh ja. Leder hat was. Wie muss ich jetzt fahren?", frage ich, als es an der nächsten Ampel nur rechts und links weitergeht.

„Da vorne links halten, dann der Straße bis zum Stadtrand folgen", erklärt er mir und sein Zeigefinger berührt kurz meine Haare, als er in die Richtung zeigt. Ich muss mich für einen Moment konzentrieren.

„Leider sind Ledersitze auf längeren Fahrten total unpraktisch, man hat trotz Klimaanlage irgendwann einen komplett nassen Hosenboden", nimmt er das Gespräch wieder auf, nachdem er kurz abgewartet hat, bis ich mich richtig eingeordnet habe.

„O.k. Du wirst lachen, ich habe normalerweise ein Handtuch drunter liegen. Außer ich habe ebenfalls was aus Leder an."

„Fahre ich etwa mit Catwoman auf eine Party?", fragt er plötzlich und zieht eine Augenbraue hoch.

Cat-wer? Ich überlege, in welchem Zusammenhang ich diese Bezeichnung kenne, und antworte:

Nein, ich ziehe die Lederjeans eigentlich nur an, wenn wir tanzen gehen."

Aus den Augenwinkeln beobachte ich Faith, der auf dem Sitz herumrutscht, etwas sagen will, grinst -- leicht den Kopf schüttelt und dann aus dem Seitenfenster schaut.

„Was ist los? Musst du mal?", frage ich lachend.

„Nö, ich hatte nur schon sehr ... sagen wir interessante Erlebnisse mit Mädels in Lederjeans. Aber ich will noch eine Weile den Gentleman raushängen lassen, wenn du weißt, was ich meine."

Sein breites Grinsen nehme ich zum Anlass, auf sein Wortspiel näher einzugehen.

„Vielleicht will ich ja gar nicht mit einem Gentleman ausgehen? Was war denn das für ein Erlebnis?" frage ich, ohne nachzudenken und bereue es im gleichen Moment. „Entschuldige bitte, ich bin etwas vorlaut!"

„Jede Frau will mit einem Gentleman ausgehen, aber sie will nicht immer mit einem Gentleman zurückkommen ...", antwortet er süffisant, blickt mich an und legt seinen Kopf zur Seite. „Das hat mir mal eine Frau gesagt, ich glaube da ist was dran, oder?"

Ich muss wieder schmunzeln. Mit ihm mitzugehen war die richtige Entscheidung, das zumindest ist mir schon klar.

„Ich denke, wir sind beide erwachsen, beide Singles und der Abend hat erst begonnen. Und - bisher gefällt er mir sehr gut."

Da Faith nicht antwortet, sehe ich schnell zu ihm hinüber. Sein Blick ist auf die vorbeiziehenden Häuser fixiert. Fast schon ein Hauch von Vorstadtromantik. Aus den hässlichen Stahl-, Glas- und Betonbauten der Innenstadt sind schöne Einfamilienhäuser geworden, deren gepflegte Vorgärten auf mich beruhigend wirken. Als bekennendes „Landei" fühle ich mich in dieser Umgebung wohl. Gerade im Begriff, ihn nach seiner Unterkunft zu fragen, kommt er mir zuvor.

„Hattest du schon mal einen Orgasmus in einer knallengen, geschlossenen Lederhose?"

Ich schaue ihn überrascht an, bin etwas sprachlos, weil ich nie und nimmer mit so einer Frage gerechnet habe. Um die Situation erst einmal zu verarbeiten, grinse ich vorsichtshalber.

Cool zuckt Faith mit der Schulter und dreht sich wieder zu mir.

„Du wolltest doch wissen, was ich unter interessanten Erlebnissen verstehe", erklärt er mir grinsend.

In dem Moment habe ich den Faden wieder und nicke leicht mit dem Kopf.

„Stimmt auch wieder. In einer - geschlossenen Hose? Einen richtigen Orgasmus? Das geht?", frage ich ihn und versuche mir das vorzustellen. Faith blickt etwas verlegen auf das Armaturenbrett.

„Wenn die Stimmung passt und man sich ein bisschen Mühe gibt ..."

„Und wenn die Stimmung passen würde, ich meine so ganz hypothetisch - wie würdest du das dann machen?", frage ich nach und spüre, wie es leicht zu knistern beginnt.

Faith lehnt sich in den luxuriösen Sitz zurück, streckt die Beine aus und schließt die Augen:

„Sie liegt sehnsüchtig schmachtend in meinen Armen, reckt mir ihre nackten Brüste entgegen. Sie ist von den heißen Küssen schon richtig in Fahrt. Ihre Handgelenke sind nur locker hinter ihrem Rücken gefesselt. Während ich meine Zunge zärtlich um eine ihrer Knospen kreisen lasse, reibt meine Hand zwischen ihren Beinen und sie lässt ihr Becken gierig kreisen. Als ich meine Hand wieder entferne, atmet sie lustvoll ein, und doch ist es Protest gegen die entzogenen Berührungen. Süchtig nach Gefühlen reibt sie ihre Beine aneinander, aber es ist nicht das Gleiche. Das Leder rutscht über die Nässe in ihrem Schoß, aber es ist nicht so intensiv wie meine Hand. Sehnsüchtig öffnet sie ihre Beine wieder und begrüßt meinen festen Griff mit einem leidenschaftlichen Stöhnen."

Er öffnet wieder die Augen:

„So in etwa könnte es gehen, was meinst du?"

Hochkonzentriert folge ich seiner Darstellung und sogar Bilder erscheinen vor meinem Auge. Und nicht nur einzelne Bilder, nein -- ich kann mich sogar richtig in die Glückliche hineinversetzten.

Intuitiv greife ich nach den Zigaretten und zünde eine an. Weil mir im selben Moment einfällt, dass es Tina gar nicht gern hat, wenn in ihrem Auto geraucht wird, drücke ich den Schalter und die Seitenscheibe gleitet geräuschlos nach unten.

„Willst du auch eine?", frage ich Faith, der mich interessiert beobachtet hatte. Er grinst und meint:

„Quasi die Kippe danach? OK, ich nehme eine."

Er deutet mein Fingerzeichen und drückt ebenfalls den elektrischen Fensterheber. Langsam rollt der Sportwagen über den Asphalt. Gefangen von erotischen Gedanken, ziehe ich hastig an der Zigarette und lächle verlegen.

„Das stelle ich mir auch wunderschön vor. Aber ich habe ja keine Lederjeans an."

Als ob seine Hose eine Nummer kleiner geworden sei, sucht Faith eine bequemere Sitzposition und lächelt:

„Naja, wenn du wieder mal eine Lederhose anhast, kannst du ja mal jemand fragen, ob er dir den Gefallen tut."

Ich schmunzle.

„Verdammt, der blöde Wind hat mir die Haare zersaust."

In buchstäblich letzter Sekunde reiße ich das Lenkrad herum und fahre in die Ausbuchtung der durch niedrige Bäume leicht zu übersehenden Einfahrt. Ich bremse heftig und atme erst einmal durch.

Faith beugt sich in seinem Sitz nach vorne und sagt mit gespielter Empörung:

„Hey, Sie! Ich habe für die gesamte Strecke bezahlt!"

Mein kleines Ablenkungsmanöver ist alles andere als plausibel. Ich hoffe, mich nicht allzu sehr geoutet zu haben und suche nervös in meiner Handtasche nach der Bürste. Ich spüre, dass Faith mich ansieht, richte meinen Kopf auf und blicke in seine Augen.

Fasziniert erwidert er meinen Blick. Langsam komme ich ihm mit meinem Kopf näher. Er weicht nicht zurück, schließt seine Augen und saugt offensichtlich den Duft meines Parfüms ein. Das männlich- markante Aroma seiner frisch gewaschenen Haare strömt in meine Nase und vermischt sich mit seinem Deodorant. Er hat zweifelsohne Geschmack. Langsam öffne ich meine Lippen und schließe die Augen. Kurz vor ihm verharre ich -- das ist jetzt sein Weg. Sekunden verrinnen, die mir wie eine Ewigkeit erscheinen, bis ich seine Lippen für einen kurzen Augenblick spüre. Dann intensiver. Er küsst mich und seine Zunge ertastet zaghaft die meine. Ich lasse meinen Körper einfach auf ihn gleiten und Faith nimmt mich in den Arm und gibt mir Halt. Sanft, fast schüchtern spielen unsere Zungenspitzen miteinander. Ich beginne leicht zu zittern -- überlege, es ihm einfach zu sagen, kann mich aber nicht dazu durchringen.

Meine kurze Unsicherheit wird sogleich durch Faiths Initiative beendet. Er zieht mich fester an sich und der Kuss wird leidenschaftlicher -- ich noch erregter und auch mutiger. Ich riskiere es einfach. Beherzt unterbreche ich das Spiel und schaue ihn an.

„Faith?

Er öffnet ebenfalls die Augen und schaut mich mit verklärtem Blick an:

„Anja?"

„Ich will, dass du auch mir diesen Gefallen tust", hasple ich hervor und blicke verlegen zur Seite. Mist! Das klang eher wie der Versuch einer alten Jungfer, noch einmal den letzten Frühling zu erhaschen und nicht nach einer selbstbewussten jungen Frau.

Als ob seine Hose nun zwei Nummern zu klein ist, rutscht Faith auf dem Sitz herum.

„Ich glaube, ich bin nicht der Typ, dem so was passiert", meint er ungläubig, setzt aber gleich hinzu: „Ich kann es kaum erwarten."

„Dann mach doch!", hauche ich ihm entgegen und kuschle mich dicht an ihn.

Ich spüre, dass er unentschlossen ist. Denk doch nicht zuviel nach! Ich verstehe meine Aktion selbst nicht und will mir jetzt auch darüber keine Gedanken machen. Ich will es nur einfach spüren.

„Aber du hast doch gar keine Lederhose an."

Ich öffne wieder die Augen und sehe mich unsicher um. Hier sind wir alleine, die einsetzende Dämmerung gibt uns Schutz und die wenigen vorbeifahrenden Autos, die stadtauswärts fahren, stören nicht. Ich sollte hier abbrechen, wenn er nicht mit der gleichen Begeisterung bei der Sache ist, dann hat er bestimmt seine Gründe. Dennoch ist meine nächste Aussage nicht wirklich rational:

„Ich sollte das jetzt nicht sagen. Es ist nicht ladylike - aber ... ich würde mich nicht unbedingt wehren, wenn du an meinen Gürtel langst."

Den Finger seiner Hand spüre ich, jedoch nicht da, wo ich es gehofft habe. Stattdessen fasst Faith mir ans Kinn und hebt sanft meinen Kopf an. Mit verschwörerischem Unterton flüstert er in mein Ohr:

„Wir werden noch eine Menge Spaß haben, aber nicht jetzt und nicht hier. Wir müssen nicht auf diese Party, aber wir werden diese Spannung ganz sicher nicht auf den Sitzen dieses, zugegeben, tollen Autos verpuffen lassen."

Nebenbei fährt sein Finger ganz sanft über meinen Hals, mehr ein Hauch, als eine Berührung. Er schaut mich mit seinen blauen Augen eindringlich an.

Schlagartig zucke ich zusammen, setze mich kerzengerade in meinen Sitz und atme schwer durch. Autsch!

„Entschuldige bitte, ich weiß nicht, was gerade in mich gefahren ist."

Ich starte den Motor und fahre zügig an.

Faith ist von meiner Reaktion wohl ebenfalls überrascht. Bevor der Mercedes

ein nennenswertes Tempo erreicht, beugt er sich zu mir herüber. Ich gehe vom Gas und der Wagen rollt aus. Sanft nimmt er mich in die Arme und gibt mir einen leidenschaftlichen Kuss. Ich erwidere ihn nur halbherzig und bemühe mich zu lächeln. Aber irgendwie bin ich nicht mehr in der richtigen Stimmung. Ich versuche abzulenken.

„Kennst du Mike schon lange?"

Faith sieht mich ernst an. Streichelt sanft über meine Wange.

„Das interessiert dich doch gar nicht."

Er lächelt verhalten und seine Finger berühren kurz meine Nase. Wie bei einem Kind, das man goldig findet. Dann flüstert er fast:

„Auch ich begehre dich, aber lass uns noch warten, bis die Flammen höher schlagen. Bitte, lösch das Feuer nicht voreilig."

Worte sind Schall und Rauch, eine böse Zunge verletzt mehr, als jedes scharfe Schwert. Doch seine Worte bringen mich wieder zur Vernunft. Es ist mir peinlich, dass ich mich einem -- quasi wildfremden Mann einfach so aufgedrängt habe. Etwas entspannter lächle ich zurück:

„Ich glaube du hast Recht. Wir sollten erst mal Brüderschaft trinken."

Faiths Lächeln wird zum breiten Grinsen.

„Aber es macht dir doch nichts aus, wenn ich nach dem Bruderkuss etwas an dir rumspiele?"

Dass er es mir nicht krumm nimmt, und sogar wieder seine Witzchen macht, hilft mir sehr.

„Vielleicht treffe ich auf der Party einen anderen netten Mann. Vielleicht will der mit mir - spielen", antworte ich und berühre den Handrücken seiner Hand, die immer noch sanft über meinen Hals gleitet.

„Naja, ich könnte Mike einen kleinen Tipp geben. Der würde den Rest des Abends wie ein Schwarm Mücken um dich kreisen, da hätte kein anderer eine Chance."

Faith blinzelt mir zu und ich muss lachen.

„Ich denke, ich werde dein Angebot annehmen, Faithy. Wie weit ist es denn noch?"

„Wir sind gleich da, wenn du dich auf den Verkehr konzentrieren würdest."

„Ich bin Expertin für Verkehrsfragen", antworte ich und Faith kontert:

„Davon bin ich überzeugt."

Ich bringe den Schalthebel in Position und der SLK schnurrt los. Wenige Augenblicke später erscheint ein villenartiges Gebäude mit einer riesigen Grünfläche. Ein zwei Meter großer Mann hüpft nervös auf dem Gehweg herum und Faith winkt seinem Kumpel Mike zu. Ich finde einen Parkplatz und schwitze „Blut und Wasser", das für mich ungewohnte Auto da hineinzuquetschen.

*** Kapitel 07 -- Faith

Als wir aus dem Wagen steigen, hievt Tom zwei schwere Alukisten aus dem Kofferraum seines Autos.

Provozierend rufe ich:

"Hey Tom! Hast du dich wieder breit schlagen lassen, den DJ zu spielen?"

"Bevor du die Gäste mit deiner Schunkelmusik vergraulst, hat sich der Gastgeber vertrauensvoll an mich gewendet", kommt es schlagfertig zurück.

Ich weihe Anja in das Thema ein:

"Tom bezeichnet alles, was mit Hardrock und Heavy Metal zu tun hat, als Schunkelmusik -- ist eine Anspielung aufs Headbangen."

Hinter der Kofferraumklappe höre ich eine fröhliche Mädchenstimme:

"Ich helfe dir, gib mir eine Kiste."

Gleich darauf scheppert es gewaltig und eine junge Frau hüpft auf einem Bein in mein Blickfeld:

"Menno, das ist ja voll schwer!"

Zeternd reibt sie sich einen Fuß durch das weiche Leder ihrer flachen Ballerinas. Unbewusst „scannt" mein Kleinhirn die Frau.

Sie hat schlanke, durchtrainierte Beine, die in einer schwarzen, drei viertel langen Glanzleggin stecken. Darüber trägt sie einen knappen Jeansminirock. Ihr zitronengelbes, bauchfreies Top wird lediglich mit einem Neckholder und einem dünnen Stoffstreifen oberhalb der Lenden am Körper gehalten.

Das auffälligste Merkmal sind jedoch ihre feuerlöscherroten Haare, die wie kleine Stacheln von ihrem Kopf abstehen. Amüsiert über dieses kleine, freche Energiebündel, wird mir klar -- Mecki ist ein Mädchen.

Während Tom sich noch künstlich über die umgefallene Kiste aufregt, kommt Mecki zu uns gelaufen:

"Hallo, du bist Faith, ich bin Mecki."

Bei der freundlichen Umarmung muss ich mich etwas zu ihr runterbeugen, sie ist kaum 1,60 Meter groß.

Anschließend stellt sie sich mit ihrer unbefangenen, fröhlichen Art vor Anja:

"Hey ich bin Mecki und du musst Anja sein. Warst du schon mal auf dieser Party? Tom hat mich mitgeschleppt und ich bin schrecklich aufgeregt, weil ich fast keinen kenne."

Anja erwidert die freundliche Begrüßung:

"Hi, hi. Dann sind wir schon mal zwei. Ich kenne Faith sogar erst mal eine starke Stunde"

Erleichtert nehme ich zur Kenntnis, dass sich die beiden Frauen verstehen. So manche Männerfreundschaft wurde nach einer deftigen Schlägerei besiegelt, aber wenn sich Frauen beim ersten Kontakt nicht riechen können, bleibt das lebenslang so.

Anja und Mecki beginnen sofort angeregt miteinander zu plaudern und mir werden die frappierenden Unterschiede bewusst.

Anja ist eine attraktive, junge Frau mit einem klaren Stil und fester Ausstrahlung. Mecki ist zweifellos erwachsen, lebt aber noch nach dem Motto: „Ich kann mir alles erlauben und ihr dürft nicht mit mir schimpfen"

Ich helfe Tom beim Tragen der Kisten und erwische ausgerechnet die mit dem schweren Verstärker.

Mike läuft dicht hinter den beiden Mädels her und versucht, sich in das Gespräch einzubringen, aber die Kommunikationsgeschwindigkeit und die Themenwechsel sind zu schnell für einen Mann. Er beschränkt sich darauf, ihnen den Weg zu weisen.

Anstatt durch die feudal wirkende Eingangstür zu gehen, leitet er sie um das Haus herum in den großen Garten.

Ächzend stelle ich die Kiste auf die Terrasse und lasse meinen Blick über den Garten schweifen.

Die Terrasse aus weißem Marmor hat Ausmaße eines Tennisplatzes, und geht in den ebenfalls aus Marmor gestalteten Pool über, der nur die lächerliche Größe eines halben Tennisplatzes hat.

Am anderen Ende der Terrasse steht eine Gruppe aus jungen Männern in Maßanzügen und hübschen Damen in Cocktailkleidern.

"Arbeitskollegen von Michael, dem Gastgeber", erkläre ich Anja, die gerade fragend zu mir blickt.

Da kommt auch schon Michael zu uns gelaufen, sein Anzug sitzt perfekt, er ist frisch rasiert und seine Frisur gleicht einem Monument aus Stahlbeton. Er ignoriert Mike und mich, lächelt Tom aber freundlich an:

"Hallo Thomas, schön, dass du deine Musikanlage mitbringst und etwas Stimmung machst."

Tom nickt nur kurz und entwirrt ein Knäuel Kabel, während sich die Aufmerksamkeit des Gastgebers auf Anja und Mecki richtet:

"Guten Abend die Damen, fühlt euch wie zu Hause, aber fasst bitte nix an."

Er lacht herzhaft, im festen Glauben witzig zu sein, erntet von den beiden Frauen aber bestenfalls ein mitleidiges Lächeln. Anja und Mecki schweigen den Gastgeber höflich aber direkt an und er zieht recht schnell weiter:

"Wir sehen uns bestimmt später noch mal, ich muss mich wieder um die anderen Gäste kümmern."

Michael hinterlässt zwei verstummte Frauen, die sich ratlos anblicken. Ich mache mir Vorwürfe, immerhin habe ich zumindest Anja hierher geschleppt. Ermutigend lege ich meine Arme um die beiden:

"Michael ist ein Snob, ignoriert ihn und genießt den Rest. Ich zeige euch erst mal den kompletten Garten."

Mit je einer Frau im Arm laufe ich am Pool entlang und folge einem Kiesweg, der sich über die Liegewiese schlängelt.

Ich erkläre meinen reizenden Begleiterinnen:

"Das ganze Grundstück ist mit hohen Hecken umschlossen, aber man erkennt auf den ersten Blick nicht, dass dieses Gelände viel größer ist als es scheint."

Erst kurz vor dem Ende des Weges erkennt man einen Durchgang in der Hecke. Dahinter liegt ein weiterer Abschnitt des Gartens, in dem ein großes Blockhaus mit überdachtem Außenbereich steht.

Ich führe die Mädels weiter, wieder durchschreiten wir einen Durchgang der Hecke und stehen auf einem Privatspielplatz. Auf der Schaukel sitzt ein offensichtlich frisch verliebtes Pärchen.

Um nicht zu stören, bleibe ich auf dem Weg und führe meine Begleiterinnen zum hintersten Bereich des Gartens.

Nach einem weiteren Durchgang in der Hecke kommen wir zu einem romantisch angelegten Rosengarten. Der Weg teilt sich in kleine, verschlungene Pfade, es sind mehrere Pavillons in dem Blütenmeer versteckt, und immer wieder findet man hinter einem dünnen Vorhang aus Vegetation ein lauschiges Plätzchen, gerade groß genug, um einem Paar den angemessenen Rahmen für ungestörte Zweisamkeit zu bieten.

Mecki bleibt vor der Nachbildung einer antiken Marmorstatue stehen und studiert die Arbeit mit scheinbar fachlichem Blick. Ich ziehe Anja an der Hand hinter mir her, hebe ein paar Äste und schiebe sie auf einen der verborgenen Plätze.

Die Äste senken sich hinter mir und wir sind praktisch in den Sträuchern verschwunden.

"Geil oder?", platzt es aus mir heraus.

Anja blickt sich fasziniert um und ich versuche, sie mit einer weiteren Raffinesse des Gartens zu überraschen. In einem scheinbar zufällig dort platzierten Felsbrocken ist eine kleine Klappe, ich betätige einen Schalter dahinter und in den umliegenden Büschen gehen dezente Lichter an.

"Wenn es mal später wird als geplant", erkläre ich süffisant und schalte die indirekte Beleuchtung wieder aus, füge aber noch hinzu:

"Wenn es dunkel ist, kommt das alles noch viel romantischer rüber."

Scheinbar wirkt die Idylle des Ortes auf Anja, sie steht entspannt neben mir und lässt ihren Blick verträumt über den Bereich streifen.

Ich stelle mich hinter sie und streichele sanft über ihren Hals:

"Die haben hier leider keine Ledersitze, aber ..."

Anja schaut ruckartig auf den Boden und presst ihre Worte schüchtern hervor:

"Du Faith, wegen vorhin ... das kann ich mir auch nicht erklären ... ich spring sonst nicht gleich jedem an den Hals ..."

Sanft küsse ich ihre Schulter:

"Bei deinem Hals, hast du das auch gar nicht nötig."

Sie legt den Kopf zurück, lässt ihn an meiner Brust ruhen und fragt:

"Wollten wir nicht erst Brüderschaft trinken? Ich erinnere mich vage"

Eine Spur aus Küssen bahnt sich ihren Weg von der Schulter bis zu ihrem Hals, der Duft ihrer Haut wirkt betörend, aber ich beherrsche mich und murmele: