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Der Flaschengeist Teil 10

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„Versuche es, Jeanie."

Das waren die letzten schweren Probleme, die Jeanie und ihre Mutter an diesem Abend besprachen. Der Rest bis zum Schlafen gehen war wieder ein intensiver, gemütlicher Plausch über viele interessante Themen. Jeanie lernt ihre Mutter von einen ganz neuen Seite kennen. Durch ein Ankuscheln an ihre Mutter kann sie ihre Gefühle nun erneut wieder richtig zeigen und fühlt sich selber sehr wohl dabei.

Als Jeanie am nächsten Morgen aufsteht, ist ihre Mutter schon wieder weg. Gerne hätte sie mit ihr zusammen gefrühstückt. Nachdem sie die Küche und den kleinen Rest in Ordnung gebracht hat überlegt sie angestrengt, wie sie die folgende Zeit totschlagen kann. Jeanie schaut aus dem Fenster und muss feststellen, dass es regnet und sie somit keinen Spaziergang machen kann.

Gelangweilt macht sie es sich mit Musik und einem Buch auf ihrem Sofa bequem und beginnt zu lesen. Aber selbst diese Beschäftigung ist nicht so kurzweilig, wie erhofft, und sie überlegt, was sie anderes tun kann. Lernen? Nur was? Das, was sie gestern bei Moni und Siggi gesehen hat, kennt sie schon. Etwas wundert sie sich doch darüber. Ob ihre Vermutung stimmt, dass ihre Großmutter auch daran gedreht hat? Nach einigem Grübeln hat sie eine Idee. Zweimal ist das "Zieeeeeep" zu hören. Mit dem ersten "Zieeeeeep" hat Jeanie wieder ihre zartrosa, leicht transparente „Dienstkleidung" an und mit dem zweiten ist sie aus ihrem Zimmer verschwunden.

„Hallo, Oma! Warum hast du dich nicht mehr gemeldet?"

„Huch, Kind, hab ich mich erschreckt. Du kannst doch nicht so überraschend hier bei mir erscheinen?"

„Du siehst es doch, ich kann es, das ist wohl bei uns Familientradition! Du machst es auch so, aber erschrecken wollte ich dich nicht."

„Es hat einige Zeit gedauert, bist du endlich kommst. Ich dachte, du kommst viel früher."

In dem Moment ist ein lautes Kreischen aus dem Garten vor dem Fenster zu hören.

„Nanu, der lebt ja noch, ich dachte, der alte Pfau ist längst im Kochtopf gelandet."

„Erstens ist der alte Vogel viel zu zäh und zweitens war er doch mal der Sultan."

„Zurück verwandeln kann ich ihn wohl nicht, weil es seine Magie war, verstärkt durch den Ring. Kann er sich eigentlich noch an sein anderes Leben erinnern?"

„Nein, nur die ersten Tage, jetzt ist er nur ein alter, gerupfter Pfau. Deshalb kümmere ich mich um ihn. Ich sehe, der Ring hat dich akzeptiert."

„Was hat es denn nun mit diesem Ring auf sich?"

„Er verstärkt jetzt deine Magie und außerdem ist er das Zeichen deiner Herrschaft."

„Äh, welche Herrschaft?"

„Deine Herrschaft über die Dschinns."

„Das hättest du mir vorher sagen können, bevor ich den Ring nicht mehr vom Finger bekomme. Ich habe ihn doch nur aus Trotz meinem Erzeuger nicht gegeben, weil er so gierig auf ihn war und ich ihn nicht kannte."

„Eigentlich sollte er ja der Nachfolger vom Sultan sein."

„Bin ich etwa auch mit dem Pfau irgendwie versippt?"

„Nur um fünf Ecken, er ist in gewisser Hinsicht so ein Ur-, Ur-Großonkel von dir."

„Um fünf Ecken?

„So ungefähr. Im Augenblick geht es hier drunter und drüber, weil kein Herrscher auf dem Thron sitzt."

„Äh, was? Das kannst du dir abschminken, dass ich mich auf diesen Kissenberg fläze und die Girlies halbnackt vor mir rum hüpfen lasse, damit die alten Knacker was zu sabbern hat."

„Ha, ha, ha Kind! Das brauchst du gar nicht, wenn du es nicht willst. Aber für Ordnung musst du als Herrscherin schon sorgen."

„Und wie?"

„Ernenne doch deinen Erzeuger und Vater zum Großwesir, also zu deinem Regenten."

„Und die Puppen nach seiner Pfeife tanzen lassen."

„Das musst du natürlich auch regeln."

„Mam will dich kennen lernen, ihn natürlich auch."

„Mal sehen, was sich machen lässt."

„Eigentlich wollte ich von dir lernen, meine Magie richtig zu beherrschen."

„In Wirklichkeit brauchst du nichts zu lernen, sondern nur zu üben. Du kannst sie doch schon richtig verwenden, sonst wärst du nicht hier."

„Mam will nicht, dass ich meine Magie allzu oft anwende, am liebsten gar nicht."

„Typisch, dass wollte Gudrun früher bei deinem Vater auch nicht, da hat sie sich nicht verändert."

„Dann gib ihr wenigstens ihre Erinnerung zurück, damit sie sich an meinen Erzeuger erinnert. Sie ist manchmal aus unbestimmten Gründen so traurig. Es stört mich ungemein meine Mutter so zu sehen, normaler Weise ist sie immer fröhlich und sehr stark."

„Das mit ihrer Erinnerung kann ich nicht, dein Vater muss sich ihr wieder nähern. War ihre Liebe wirklich so groß, wie er selber sagt, wird es zwischen den beiden wieder funken und sie kehrt zurück. Aber warum nennst du deinen Vater immer wieder nur dein Erzeuger?"

„Vater kann ich ihn nicht nennen, dazu hätte er sich um mich und auch vor allem um meine Mutter kümmern müssen, auch wenn meine Existenz verschwiegen werden musste. Wege gibt es immer."

„Ich glaube, da bin ich schuld. Ich habe ihm geraten, keinen Kontakt zu euch aufzunehmen."

„Aber für uns sorgen hätte er können, auch dafür gibt es viele Wege und Möglichkeiten, gerade als Dschinn."

„Ich dachte, dass er es macht."

„Männer! Typisch! Das hättest du doch wissen müssen. Meine Mam hatte es anfangs sehr schwer für uns beide zu sorgen und musste viel arbeiten, bis sie ihre heutige Stellung erreicht hat und es uns besser geht."

„Das wollte ich so nicht, Kleines, du musstest am Leben bleiben und hier gerade mit deiner jugendlichen Unbekümmertheit endlich das Leben verändern, es wird langsam Zeit dafür."

„Und das soll ich können?"

„Du tust es doch bereits schon oder warum laufen Fatima und Mahsud zusammen gekettet hier herum?"

„Eigentlich wollte ich nur Fatima bestrafen, weil sie, statt mir, meinem Freund aus Rache den Arsch versohlen wollte und weil sie durch ihre Lebensweise so gemein und fett geworden ist."

„Ja, ja, deine Anmerkung über das Attest und den Pferdearsch hat ganz schnell seine Runde durch den Palast gemacht. Pferdearsch, einfach herrlich, was für ein Ausdruck!"

„Du, Oma, sag mir mal, ist es normal, dass die Männer, sobald sie mich sehen, ihren Verstand abschalten, mit achtziger Kesselnieten mich sabbernd anstarren und selbst die Frauen so einige Probleme mit meinem Aussehen haben?"

„Das ist bei dir ganz normal, Kind. Da du sehr selten in deiner Flasche gewohnt hast, konnte sich deine magische Aura voll entfalten, der Ring ist daran auch nicht so ganz unschuldig. Alle Menschen werden davon beeinflusst und da du eine junge weibliche Dschinni bist haben eben Männer, je nachdem wie sie sich beherrschen können, bei dir besondere Probleme.

„Kann ich das irgendwie ausknipsen?"

„Nein, Jeanie, dass gehört nun zu dir."

„Mist! Wo sind wir hier eigentlich?"

„Na, Dummerchen, im Palast natürlich,"

„Nein, ich meine wo befindet sich der Palast?"

„In unserer Welt natürlich."

„Welche Welt meinst du denn?"

„Na, die Welt der Dschinns!"

„Ach lass es! Du verstehst es nicht, ist auch egal. Wo finde ich denn nun meinen Erzeuger?"

„Der schwirrt hier irgendwo im Palast herum, du brauchst ihn doch nur einfach zu rufen. Er muss dann zu dir kommen. Kind, du hast doch den Ring!"

„Und wie mach ich das?"

„Oh, diese Jugend! Einfach nur an ihn denken und an deinen Wunsch ihn zu sehen."

„So einfach?"

„Ja, so einfach ist die Magie!"

„Ich versuche es mal. Mmmm... Mal sehen..."

"Zieeeeeep"

„Verdammt! Was soll das! Mutter, ...duuuuu?"

„Hi, hi, hi...!"

„Hallo, Paps! Ich bin's, Jeanie, deine Tochter!"

„Duuuu? Verdammt, der Ring!"

„Genau, Vater, jetzt kriege ich ihn nicht mehr vom Finger."

„Hilfe, das Reich der Dschinns geht unter! Eine Frau ist der neue Herrscher!"

„Du meinst Herrscherin! Aber Papa, was denkst du denn von deiner lieben Tochter!"

„Ich?"

„Klatsch!" Nach der letzten dummen Frage hat er mit der Hand seiner Tochter im Gesicht Bekanntschaft gemacht, Ein Handabdruck blüht in seinem Gesicht auf, die fünf Finger sind deutlich zu erkennen.

„Au! Was soll das? Ich bin schließlich dein Vater!"

„Na und? Aber nur aus Versehen. Das war übrigens für Mam, weil du sie alleine gelassen hast. Andauernd kannst du immer nur immer ich, ich, ich, ich blöken. Nie denkst du an andere, noch nicht einmal an deine Tochter, geschweige denn an ihre Mutter! Dabei hätte sie dich so dringend gebraucht. Du kannst dich nur an halbnackten rumhüpfenden Mädchen aufgeilen. Wohl möglich lässt du dir von ihnen einen blasen und fragst dann noch hinterher „Na Mädel, war ich gut„, wie so ein oller Macho."

„Jeanie, wie wagst du es mit mir, deinem Vater, zu reden? Wo bleibt denn da der Respekt?

„Pah" Respekt! Dir haben sie wohl deinen Turban mit Reiszwecken angetuckert. Respekt muss man sich auch als Vater erst verdienen und nicht glauben, dass dafür einfaches Schwanzwedeln reicht, denn das reicht gerade mal um nur als Erzeuger bezeichnet zu werden."

„Was habe ich da bloß gezeugt? Ich verstehe die Frauen nicht mehr."

„Genau das meine ich doch. Manche Männer versuchen ein Leben lang die Frauen zu verstehen und scheitern, da beschäftigen sie sich viel lieber mit leichten Sachen, wie zum Beispiel die Relativitätstheorie."

„Relativ.... Äh was?"

„Sag mal, kommst du vom Mond oder was ist mit dir los? Wird langsam mal Zeit, dass du bei den Menschen zur Schule gehst und dir das laufende, normale Grundwissen aneignest. Dumme gibt es genug auf einen Haufen."

„Weib! Wie redest du mit deinem Vater? Es widerspricht doch der Jahrtausende alten Tradition. Alle Frauen haben nur eine dienende und die Männern die herrschende Rolle. Frauen haben die Männer zu erfreuen."

„Wo hast du denn bloß diesen idiotischen Müll her? Dann wird es Zeit, dass du mal den Kochtopf kennen lernst. Ich mache dich einfach zur Minna und du darfst dann als Zofe dienen. Zu viel Staub hat sich hier, in dieser Welt abgelagert, er muss weg."

„Untersteh dich! Ich ein Weib?"

„Hä? Was willst du dagegen tun? Mit deiner Magie rumpuffen und den Ring herausfordern. Mal auch zur anderen Hälfte des Lebens zu gehören würde dir ganz gut tun. Das würde dir mal helfen, die Welt aus anderen Augen endlich richtig zu sehen."

„Das ist das Ende! Ja, ich sag euch, wahrlich das Ende aller Zeiten!"

„Siehst du, Oma, jetzt kommt er mit den alten Dichtern weil er nicht mehr weiter weiß! Mensch, ziehe bloß Leine, ehe ich mich vergesse."

„grummrlll grrrrrrr....."

„Ha, ha, ha Jeanie, du bist gut, siehe mal, wie der abzieht!"

„Ja, ja, Männer sind eben wie Milch, lässt man sie mal stehen, werden sie gleich sauer!"

„Oh ja, Jeanie, du hast Recht! Ich habe lange nicht mehr so gelacht und ich glaube, du wirst hier den Jahrhunderte alten Staub aus dem Palast fegen. Darauf habe ich mich schon seit deiner Geburt gefreut. Nur wer als normaler Mensch aufwächst, kann hier aufräumen. Du hast wenigstens dafür die notwendigen offene Augen, ohne Scheuklappen und siehst alles."

„Also spiele ich doch den Revoluzzer?"

„Revoluzzer? Kind, deine Redeweise ist richtig drollig, so erfrischend."

„Aber Oma! So sprechen die Menschen heute. Es wird nicht mehr so viel drum herum geredet oder umschrieben, sondern direkter gesagt."

„Eines bedauere ich allerdings sehr, dass ich nicht erlebt habe, wie du aufgewachsen bist."

„Selber schuld! Dann nutze wenigstens jetzt die Zeit und nimm an meinem Leben teil."

„He, Kleines, warte! Wo willst du hin?"

„Ich komme gleich wieder, Oma. Ich gehe nur mal ein bisschen Staub aufwirbeln!"

„Ja. Ja, bloß keine Zeit verlieren."

„Bis gleich, Oma!"

Jeanie hat einen Entschluss gefasst und will ihn sofort verwirklichen. Hurtig, wie ein Wirbelwind fegt sie durch die Gänge des Palastes. alle die ihr begegnen werden wie Laub im Sturm beiseite gewirbelt. Sehr viel Unruhe verbreitet Jeanie. Erst von den Wachen vor dem Thronsaal wird sie aufgehalten.

„Halt, Dienerin, wohin willst du?"

„Na da rein, wohin sonst?"

„Sag mal , dir geht es wohl nicht gut? Wie kannst du nur solches vermessene Ansinnen haben?"

„Och mir geht es gut und außerdem habe ich einen Schlüssel für alle Türen! Siehe mal genauer hin."

Jeanie zeigt den Wachen die Hand mit dem Ring. Als sie diesen sehen, treten alle respektvoll zur Seite und verneigen sich vor Jeanie, eigentlich aber nur vor dem Symbol der Macht, vor dem Ring.

Ihnen ist es egal, wer ihn trägt. Sie sind und bleiben eben nur Wächter. Ehe sie wieder reagieren können, stößt Jeanie die Tür zum Saal mit einem lauten Krachen auf und erblickt das, was sie erwartet hat.

Alle zwölf Greise sitzen wieder im Halbkreis vor dem leeren Thron auf ihren Kissen und geifern erneut halbnackte, tanzende Mädchen an. Dummer Weise haben ihre Frauen sie von ihren Tugendwächter zu schnell befreit. Wie ein Fuchs im Hühnerstall stürmt Jeanie zwischen die Mädchen und scheucht sie aus dem Saal.

Ein Knäuel leicht bekleideter Mädchenleiber mit wehenden Gewandresten verlässt eilig kreischend den Saal.

Ihre Hände in die Hüfte gestemmt, blickt sich Jeanie im Saal um. Sie steht auf fast demselben Platz wie vor einigen Tagen schon einmal, nur die Vorzeichen sind heute anders. Die Wesire sehen den Ring an ihrer Hand und ahnen nichts Gutes, sie sollten Recht behalten.

„Genau so habe ich es mir vorgestellt. Statt eure Aufgaben als Wesire zu erfüllen, sitzt ihr hier im Saal auf euren dicken Hintern herum, fresst und sauft euch die Wampen voll. Aber nicht nur das, ihr sabbert wieder hinter jungen Frauen her und zwingt sie eure Perversitäten zu erfüllen."

„A...aaaa... aber das ist doch die Bestimmung des Weibes, ihrem Herren in allem zu dienen."

„Unsinn!"

„Du sprichst doch nur so respektlos mit uns, weil du Weib den Ring trägst."

„Du hast Recht, ich trage den Ring und er hat mich angenommen. Kraft des Ringes und der Herrschaft über die Dschinns seid ihr ab sofort auf Rente gesetzt. Legt alle sofort eure Symbole der Ämter vor euch ab und verlasst mit flinken Füßen den Palast. Wagt es nie wieder hier zu erscheinen."

„Aber Herrin...!"

„Was soll denn das bedeuten?"

„Nichts weiter, es ist nur Revolution und die Dinge werden endlich zurecht gerückt."

„Hilfe, das ist endgültig der Untergang!"

„Gnade!"

„Seid ihr alten Schnösel immer noch hier? Wache! Zeigt ihnen, wo der Ausgang ist! Alles raus! Sofort! Sonst...."

„Erbarmen!"

„Nein, nicht!"

„Ah, ehe ich es vergesse!"

„Zieeeeeep" und alle alten Knaben haben von Jeanie diesmal ein versiegeltes Abschiedsgeschenk bekommen, ein bequemes, unbequemes Höschen aus Metall vom Typ „Siggi-Spezial", das ihre Männlichkeit wegsperrt. Dank der Erfahrung von Siggi, kühlen diese Spezialanfertigungen immer wieder das Teil, was sich erregt aufrichten will.

„Die ersten stählernen Höschen hättet ihr lieber behalten sollen. Ich hätte eben dafür sorgen müssen, das ihr sie durch eure Frauen nicht schon nach einigen Stunden wieder los werden konntet. Ich hätte sie so dauerhaft wie eure neuen Tugendwächter gestalten sollen. Sagt euren Frauen Bescheid, wenn sie den Inhalt eurer Neuerwerbung nutzen wollen, sollen sie zu mir kommen und sich die Schlüssel holen, diesmal verschwinden sie nicht von selber mit Hilfe eurer Frauen!"

Fluchtartig verlassen alle jammernd vor Angst breitbeinig gehend augenblicklich den Saal nachdem sie die Symbole ihrer Macht abgelegt haben. Ihre Flucht wird mit einem Lächeln von Jeanie begleitet. Eine dunkel gekleidete Gestalt tritt auch diesmal wieder aus dem Hintergrund hervor.

„Jeanie, Tochter! Was machst du? Du kannst doch nicht alle Wesire entlassen. Wer soll denn regieren und für Ordnung sorgen?"

„Na, ich zusammen mit den Wesiren! Und du auch hier?"

„Welche Wesire? Sie sind alle weg!"

„Na und? Ich suche mir eben Neue!"

„Und wen?"

„Weiß ich noch nicht! Es werden sich schon welche finden."

„Du kannst doch nicht jedem Beliebigen diese Aufgaben in die Hände legen."

„Warum nicht? Ihre Entscheidungen werden für die Menschen viel besser sein als die von den alten Knackern."

„Tochter, aber...."

„Ach, auf einmal bin ich deine Tochter? Wo warst du denn in den vergangenen siebzehn Jahren? Andauernd lauerst du nur im Hintergrund und versuchst Brosamen aufzusammeln, die dich nichts angehen, statt dich um deine Familie zu kümmern."

„Aber du weißt doch, es musste..."

„Ach halt deinen Schnabel! Du kannst jetzt gehen!"

„Ich will..."

„Schon wieder ich, ich? Geh endlich weg und denke mal gründlich nach!"

„Hi, hi, hi, Jeanie, ich sehe, du hast ganz schön Staub aufgewirbelt."

„Mutter! Wie kannst du nur..."

„Ach, halt den Schnabel und tue, was deine Tochter gesagt hat. Übe dich mal ausnahmsweise im Denken."

„Ich kann doch..."

„Geh mein Sohn, sonst muss ich meine Erziehungsmaßnamen wieder aufnehmen, auch wenn du vielleicht schon erwachsen bist, du bleibst mein Sohn, dem man den Hintern, äh wie sagtest du, Jeanie, so schön, den Arsch versohlen kann."

„...so endlich ist er weg. Typisch Mann, ob er lernen kann?"

„Weiß ich nicht, Oma. Jetzt muss ich neue Wesire finden. Ich muss mir was einfallen lassen. Einen Moment! Verdammt, schon so spät! Nanu? Warte! Mam, ruft mich, ich muss los."

„Nein warte, Jeanie, hole sie doch auch her und kommt beide in meine Zimmer. "

„Du meinst... einfach so?"

„Natürlich, du bist doch eine Dschinni. Ich möchte mich mit ihr etwas unterhalten, die Zeit ist reif dafür."

„O je, das gibt bestimmt Zoff."

Ein "Zieeeeeep" und Jeanie ist wieder in den Räumen ihrer Großmutter.

"Zieeeeeep" und Jeanies Mutter steht in einem kostbaren, festlichen Gewand neben ihr. Jeanie nimmt schnell die Hand ihrer Mutter, die sich etwas erschrocken umblickt.

„Entschuldigung Mama, es musste sein. Ich kann hier im Augenblick nicht weg, und du hast nach mir gerufen. Oma ist nebenan und will dich auch sprechen."

„Jeanie! Wie konntest du mich nur so einfach ..."

„Na wie immer, einfach mit einem "Zieeeeeep".

„Jeanie! Was ist das für Kleidung, die ich trage, und warum wendest du deine Magie an?"

„Mam, du bist jetzt vorübergehend bei den Dschinns, hier muss ich sogar meine Magie anwenden. Ich habe dir auch ein traditionelles, festliches Gewand gegeben. Jeder, der dir hier begegnet soll wissen, dass du meine Mutter bist, dich zu ehren hat und deine Wünsche auch Gesetz sind."

„Das ist alles so verwirrend."

„Macht nichts, du gewöhnst dich daran."

„Ist er auch hier?"

„Du meinst meinen Erzeuger? Vielleicht! Jedenfalls war er noch vor einer Weile im Palast, jetzt schmollt er in irgendeiner Ecke. Ach, noch eines!"

"Zieeeeeep" und eine sehr junge Dienerin steht neben Jeanie.

„Jeanie, du sollst doch nicht...."

„Schon gut, Mam. Höre Mädchen. Das hier ist meine Mutter. Du wirst stets an ihrer Seite bleiben, ihr helfen und alle ihre Wünsche erfüllen. Ach noch eines, ab sofort bist du keine Sklavin mehr. Du hast nun die Wahl, den Palast zu verlassen oder meiner Mutter aus freien Stücken zu dienen."

„Herrin! Ich bleibe! Wo soll ich denn sonst hin? Eine Familie habe ich schon lange nicht mehr."

„Gut, so sei es. Knie dich das letzte Mal vor mich hin."

„Herrin!"

Jeanie legt ihre Hand mit dem Ring auf das Sklavenmal an der Schulter des Mädchens. Ein kurzes Aufleuchten des Ringes begleitet das Verschwinden des Zeichens. Das Mädchen merkt einen kurzen Schmerz.

„Aua! Verzeihung, Herrin!"

„Schon gut. So, Dienerin meiner Mutter, erhebe dich nun, von jetzt an bist du eine freie Frau und kannst selber entscheiden ob und wem und wo du dienen möchtest. Ich kann dir nur raten, vertraue dich ruhig meiner Mam an und kümmere dich um sie mit ehrlichem Herzen, so wirst du es gut haben."

Noch einmal verneigt sich die Dienerin vor Jeanie.

„Ich höre und gehorche. „

„Jeanie, ich brauche keine Dienerin."

„Doch Mam, hier im Palast brauchst du eine Hilfe und hier habe ich das Sagen. Du darfst, nein musst mich weiterhin darauf aufmerksam machen, wenn ich was Falsches mache. Du darfst es, denn du bist und bleibst meine Mam! Mütter werden hier besonders geehrt und geachtet. Sie dürfen ihre Kinder zu jeder Zeit sehen und sogar zur Ordnung rufen, egal welche Stellung ihr Kind einnimmt. Genauso, wie eben, brauchst du mich nur zu dir zu rufen, und ich werde erscheinen, Diese gute Tradition behalte ich bei, Mütter haben die größere Lebenserfahrung als ihre Kinder, und ich kann von dir noch vieles lernen. Sprich am besten mit Oma. Ich muss noch einiges in Ordnung bringen und anfangen, den Staub der Jahrhunderte zu beseitigen. Zumindest ist deine Dienerin die erste, die keine Sklavin mehr ist."