Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Der Flaschengeist Teil 14

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

„Und mit ihr hast du schon als Frau deine Erfahrungen gesammelt."

„Ein bisschen, ich habe versucht sie zu trösten. Ich weiß doch noch immer, was Moni mag, das hat sich dann langsam hochgeschaukelt und ich konnte ihr auch so meine Zuneigung wieder zeigen. Jetzt lerne ich wieder teilweise von Moni, wie Frau fühlen kann. Stell dir mal vor, erst diese uninteressierten Eltern am Hals, dann wird noch ihre Freund zur Freundin und steht wieder ganz alleine da. Ach übrigen komm, Mam, wir können jetzt zurückgehen."

Als Mutter und Tochter zum Lagerplatz zurückkehren sehen sie zwei Frauen auf der Doppelliege, die sich zärtlich in den Armen halten und sich verliebt ansehen. Jeanie wirft ihrer Mutter einen bedeutungsvollen Blick zu.

„Danke Jeanie, dass wir beide das erleben durften."

„Gern geschehen. Irgendwie muss ich mich doch für ihre Mühen bedanken."

„Nur Schade, dass das so kurz ist."

„Wenn sie wollen, kann ich sie zur Frau machen aber das ist dann unumkehrbar und für immer. Es ist ihre Entscheidung."

„Nein, so schön diese Erfahrungen auch sind, ich liebe meine Frau und das als Mann."

"Zieeeeeep"

Docktor Haberstein beehrt die Frauen wieder mit seiner Anwesenheit. Seine Frau ist sehr glücklich und schaut ihren Mann, wenn auch etwas wehmütig, verliebt an.

„Sollen meine Mutter und ich noch einen Spaziergang machen?"

„Wie?... Was? ...Äh, nein! Schön war es trotzdem. Danke, Jeanie."

„Bitte, Frau Haberstein. Es ist immer sehr schön, wenn sich zwei Menschen aus tiefsten Herzen lieben."

„Wem sagst du das!"

Mit einem Augenzwinkern sieht Jeanie ihre Mutter kurz an, auf deren Gesicht sich ein Lächeln ausbreitet.

Jeanie hat plötzlich eine Idee. Sie geht zu Frau Haberstein und flüstert ihr etwas ins Ohr. Ihr Mienenspiel wechselt von Erstaunen zu einem Lächeln und sie nickt bejahend.

„Keine schlechte Idee, Jeanie und du kannst das wirklich?"

„Ja, ist doch eine meiner leichtesten Übungen."

„"Zieeeeeep"

Jeanie überreicht Frau Haberstein eine kleine, kostbare verzierte Schatulle.

„Viel Spaß damit, Frau Haberstein."

„Kind, was hast du jetzt wieder angerichtet?"

„Nichts, Mam! Ich habe Frau Haberstein nur ein kleines Geschenk zur Versöhnung gemacht."

„Was für ein Geschenk?" fragt der Doktor sehr neugierig.

„Och nichts Besonderes, ihre Frau wird ihnen die kleine Überraschung irgendwann zeigen."

„Und du willst mir nicht sagen, was es ist?"

„Nöööö! Frauengeheimnis!"

Auch Jeanies Mutter zeigt reges Interesse für die kleine Schatulle. Doktor Habersein zieht ein leicht angesäuertes Gesicht und ist vor Neugier etwas unruhig. Um sich abzulenken, wird er dienstlich und greift sich Jeanies Unterlagen.

„Jeanie, können wir die Unterlagen jetzt durchgehen?"

„Können wir, Doc. Am besten machen wir es so, sie sehen sich die Blätter einzeln an und denken an das, was dort stehen muss oder an fehlende Seiten und ich werde sie dabei belauschen. Sobald was geändert werden muss, mache ich das sofort."

„Lass uns anfangen."

In den nächsten zwei Stunden ist ständig ein "Zieeeeeep" zu hören. Einige Seiten verändern sich, andere kommen dazu und blähen allmählich den Aktenordner auf, so dass ein Zweiter benötigt wird. Auch vorher und nachher Fotos fehlen nicht, die Jeanie selber kreiert hat. Zum Abschluss lässt sie auch noch die älteren Befunde entsprechend ihrem scheinbaren Alter aussehen, das Ganze ist somit, wie beabsichtigt eine perfekte Fälschung. Es war das erste Mal, das Jeanie so oft ihre Magie anwendet.

„So, das war der erste Streich."

„Und der zweite folgt sogleich!"

„Genau, Jeanie. Die vorhergehenden Laborbefunde so hin zu biegen, dass sich der Neueste erklären lässt, war ganz schön schwer. Also hier habe ich die neuen, aktuellen Ergebnisse deiner Blutuntersuchung. Es war, wie du weißt, ganz schön schwierig für mich die Grundlage für dieses Ergebnis zu schaffen. Es gibt nämlich kaum noch einen Wert, der von der Schulmedizin als normal angesehen wird. Die Genanalyse ergab auch noch dazu, dass du statt der 23 nun 26 Chromosomenpaare besitz. Zusätzlich hast du zum Beispiel außerdem noch statt zwei gleich drei X-Chromosomen, somit auch keine körperlichen oder genetischen Spuren von Dieter mehr in dir. Wie erklären wir denn nur das? Jedenfalls ist der Laborant völlig ausgeflippt und gleich zur Kur gefahren sonst hätte er in eine geschlossene Abteilung gemusst."

„Ach, der Arme! So schlimm?"

„Jeanie"

„Ich meine doch nur so. Und was ist nun mit den Werten?"

„Bis auf die zusätzlichen Chromosomen können sie mit deiner Verwandlung erklärt werden und dein Körper dadurch ein neues Gleichgewicht erschaffen hat. Aber die Gene!"

„Können sie nicht durch die Integration mit meiner Schwester entstanden sein oder von Anfang an ein Geburtsfehler gewesen sein? Zu dieser Zeit waren doch Genanalysen nicht selbstverständlich."

„Könnte sein, aber rein wissenschaftlich gesehen absolut unmöglich!"

„Sagt die Schulweisheit! Was sagt nun die Schulweisheit über Frauen mit drei X-Chromosomen? Nun ich bin doch jetzt laut Unterlagen ein absolute einmalige Besonderheit, wenn man vorher und nachher mit einbezieht. Kann denn nicht gerade dadurch meine ganze Veränderung sinnvoll erklärt werden?"

„Wir können es versuchen. Nur meine Kollegen werden sich wie die Aasgeier auf dich stürzen, wenn das hier bekannt wird. Das Labor, das die Genanalyse durchgeführt hat, bombardiert mich mit Anfragen. Von dieser Seite könnte es Probleme geben, ihre Neugier ist angestachelt."

„Sollen sie doch. So lange ich nicht will, können sie mich mal kreuzweise..."

„Das wird ein Trubel werden...! So, hier ist das Gutachten für die Namensänderung. Es fehlt nur noch das fertige psychologische Gutachten des betreffenden Psychiaters, der die fertigen Unterlagen nur absegnet. Ich gebe dir eine Adresse von einem vertrauenswürdigen Freund der Psychiater ist."

„Was soll ich denn beim Seelenklempner?"

„Der muss dich doch offiziell auch bei deiner Transformation begleiten und ich muss dich demnach schon sehr früh zu ihm geschickt haben, sonst hätte ich einen gravierenden Fehler begangen und würde unglaubwürdig werden. Solche Veränderungen gehen psychisch nicht so locker vonstatten, wie bisher in Wirklichkeit bei dir, das würde unser ganzes Gebäude zum Einsturz bringen. Ich rufe ihn dann nachher mal an!"

„Noch ein Fremder, oh Mann, wohin führt das Ganze nur, dabei wäre es so einfach oder ich könnte doch einfach mal blinzeln und der Seelenklempner ist der Meinung, er kennt mich und hat auch die nötigen Befunde." seufzt Jeanie.

„Nein, Kleines, wir bleiben auf diesem normalen Weg."

„Bist du dir da sicher?"

„Ja"

„Na guuuuut!"

„Gudrun, kommst du bitte noch her und unterschreibst diese notarielle Erklärung die mir zusätzlich zum Wohle des Kinde verbietet, alle Unterlagen von Jeanie weiter zu reichen, dadurch schützen wir besser die Anonymität von Jeanie. Nur du bestimmst ...äh hast bestimmt, wenn nötig, an wen ich sie weiterleiten durfte oder werde weiterleiten können. Jeanie unterschreibt das auch, allerdings ist ihre Unterschrift jetzt erst ab ihrem achtzehnten Geburtstag gültig und somit rechtskräftig. Keine Angst, der Notar ist mein Onkel. Ich würde euch sowieso raten, seine Hilfen im Kampf gegen die Bürokraten für die Namensänderung in Anspruch zu nehmen, er kann dann auch diese Unterlagen versiegeln und sicher lagern. Ich rufe ihn gleich mal an... Ach so, hier auf der Insel kann das Telefon nicht funktionieren."

„Sind sie sich da so sicher, Dok?"

„Ähhhh, wie?"

„Dschinnigeheimnis!"

„Na gut, ich probiere es mal aus."

Skeptisch greift Docktor Haberstein zum Telefon und wählt die Nummer seines Onkels. Er staunt richtige Bauklötzer als die Verbindung hergestellt ist. Schnell hat er kurz die Situation erklärt. Mutter und Tochter können sofort zu ihm kommen. Sein Büro befindet sich im selben Haus wie die Arztpraxis. Der nächste Anruf informiert den Psychiater Doktor Soost.

„Muss ihr Onkel die ganze Wahrheit über mich erfahren?!

„Nicht unbedingt, er kann doch erst mal alles auf der Basis des Transsexuellengesetzes erledigen, nur deine Transformation solltest du ihm erzählen, nur die, die aus den Unterlagen ersichtlich ist."

„Ich werde sicherheitshalber auch ihn zu meinem Schutz mit dem Bann versorgen, er wird nur mit ihnen beiden darüber sprechen können."

„Jeanie, Jeanie, du willst doch nur deine Magie wieder anwenden."

„Ach, Mam, es muss doch sein, Stell dir mal vor, es würde allgemein bekannt werden, dass ich eine echte Dschinni bin und Magie besitze. Du weißt selber, die Dummheit und die Gier der Menschen kennt keine Grenzen und würde dann voll durchschlagen. Es wurden in der Vergangenheit schon Kriege aus weit geringeren Anlässen begonnen. Wir beide könnten uns zwar in diesem Fall bei Großmutter in Sicherheit bringen aber was ist mit den anderen, unschuldigen Menschen?"

„An diese Möglichkeit habe ich noch gar nicht gedacht. Es ist auch ziemlich viel, was in den letzten Tagen geschehen ist."

„Mam, ich kann dir doch helfen, oder du machst beim Seelenklempner für dich auch einen Termin aus."

„Jeanie, unterstehe dich mich zu manipulieren!"

„Werde ich nie machen, Mam, dann wärst du nicht mehr du selbst, auch dann, wenn es nur ein ganz kleines Bisschen sein würde. Ich bin dein Kind, und ich liebe dich."

Jeanie stürmt dabei zu ihrer Mutter und umarmt sie heftig, ein Schluchzen und Tränen kann sie nicht unterdrücken.

„Mama, habe bitte keine Angst vor mir."

„Habe ich doch nicht, du bist und bleibst mein Kind! Nur in der letzten Zeit ist doch so vieles geschehen."

Mutter und Tochter halten sich noch eine Weile in den Armen und Jeanie beruhigt sich nach einer Weile. Sie ist noch mehr zur Frau geworden, sie zeigt ihre Gefühle jetzt ganz offen.

Alle genießen noch etwas den sonnigen Tag. Jedoch bevor der triste Alltag alle einholt, wird ein ausgiebig entspannendes Picknick abgehalten und einmal wenigstens in der Lagune der Insel gebadet.

Mit allgemeinem Bedauern ertönt nach einiger Zeit der Erholung von Jeanie erneut das bekannte "Zieeeeeep" und alle Beteiligten befinden sich wieder so in der Praxis, als ob nichts geschehen wäre, nur fünf Minuten sind in dieser Welt vergangen. Beladen mit den Aktenordnern stöckeln beide Frauen nach ihrer Verabschiedung zum Büro des Notars im selben Haus. Sie beauftragen ihn, alle Schritte für Jeanies neue Existenz und ihre Namensänderung einzuleiten. Auch er wird von Jeanie unbemerkt mit ihrem Sicherheitsbann belegt.

Da Jeanie ihre zeitliche Rückkehr von der Insel manipuliert hat, haben beide noch viel Zeit. Mutter und Tochter suchen darauf hin ein Cafe auf und genehmigen sich einen Eisbecher. Das ganze letzte Geschehen lassen sie beide noch einmal Revue passieren, ob irgendwo eine Lücke sein könnte. Jeanies Mutter platzt langsam vor Neugier, was es mit dieser ominösen Schatulle auf sich hat, die ihre Tochter Frau Haberstein geschenkt hat. Zögernd erklärt Jeanie es ihre Mutter.

„Mam ist dir nicht auch aufgefallen, dass Docs Frau auch etwas lesbisch veranlagt ist? Ich glaube fast, dass jede Frau irgendwie die Sehnsucht nach den Zärtlichkeiten einer anderen Frau in sich trägt."

„Nein, aber was hat das mit dieser ominösen Schatulle letztendlich auf sich?"

„In ihr befinden sich zwei Armbänder, zwei besondere Armbänder."

„Jeanie, nun erzähle es endlich im Zusammenhang und lass mich nicht ständig fragen."

„Ist doch gut Mam, nur du unterbrichst mich dauernd, ich wäre doch schon längst fertig."

Der Schalk ist deutlich in Jeanies Augen zu sehen während ihre Mutter sich langsam nervös vor Neugier auf ihren Sitz sich hin und her bewegt.

„Jeanie!"

„Na gut! Also, diese Armbänder haben eine besondere Eigenschaft. Immer wenn Frau Haberstein ihrem Mann beide Armbänder anlegt, verwandelt er sich für 24 Stunden in die bekannte attraktive Frau. Zwischen den einzelnen Anwendungen der Armbänder müssen mindesten 30 Tage vergangen sein. Ihr Liebesleben wird bestimmt dadurch sehr bereichert."

„Jeanie, wie konntest du nur..."

„Hab keine Angst Mam, auch diese Armreifen fallen unter den Bann und wenn doch jemals ein Fremder sie berührt, zerfallen sie augenblicklich zu Staub. Außerdem vermute ich, dass die Armbänder nicht all zu oft angewendet werden, sondern nur hin und wieder, als ein besonderer Kick in ihrem Liebesleben. Nur Frau Haberstein kann die Schatulle öffnen und auch nur sie alleine kann die Armreifen ihrem Mann anlegen."

„Jeanie, Jeanie, wohin soll das nur führen."

„Ganz einfach, zu zwei glücklichen Menschen die ihre Phantasien ausleben können."

Nachdem sie bezahlt haben, entschließen sie sich heute auch sofort die Praxis vom Psychiater aufzusuchen, die sich in der Nähe befindet.

Sie haben Glück, die Praxis hat gerade geöffnet und noch ist kein Patient da. Beide Frauen werden sofort aufgerufen und gehen zum Behandlungsraum.

„Guten Tag, Frau Kronbauer, guten Tag Jeanie. Wow, mein Kollege hat nicht übertrieben. Ich darf dich doch Jeanie nennen?"

„Von mir aus, so lange sie mir nicht ständig so melancholisch in den Ausschnitt starren."

„Hast du ein Problem damit? Du bist doch eine wunderhübsche junge Frau."

„Mit den Blicken weniger, Herr Doktor, eher mit den darauf folgenden Reaktionen, besonders der Männer. Sie reagieren aber nicht so, merkwürdig."

„Wie? Egal! Mein Kollege sagte mir, dass du für deine Änderung des gerichtlichen Familienstandes ein notwendiges psychiatrisches Gutachten benötigt und es bereits fertig ist, nur meine Unterschrift fehlt noch. Ich habe dabei jetzt ein mächtiges Problem mit dir. Wie mir Doktor Haberstein am Telefon sagte, warst du vor vierzehn Tagen noch ein junger Mann. Wenn dein jetziges Aussehen echt ist, kann ich das nicht glauben."

„Na gut, das Ganze noch einmal von vorne."

Je mehr Jeanie ihre Geschichte erzählt desto ungläubiger wird der Geschichtsausdruck von Doktor Soost, zum Schluss ist es nur noch ein Fragezeichen.

„Mmmmm, das was du mir gerade erzählst ist unmöglich. Wenn mich mein Kollege nicht vorgewarnt hätte, würde ich jetzt augenblicklich einen Krankenwagen rufen und dich in eine geschlossene Abteilung einweisen. Junges Fräulein, wie kommst du nur auf solche Ideen?"

Irgendetwas am Arzt kommt Jeanie komisch vor. Jeanie schließt ihre Augen und erforscht mit ihrer Aura blitz schnell noch einmal den Arzt und macht dabei eine besondere Entdeckung, die ganz tief in ihm versteckt ist.

„Guuuut... mmmmm... ich werde es ihnen beweisen. Mam, gehst du bitte einen Augenblick in den Warteraum, es könnte Doktor Soost am Anfang etwas unangenehm und peinlich sein, wenn du jetzt gleichzeitig wie er, etwas von ihm und seinem kleinen großem Geheimnis so unvorbereitet erfährst."

„Jeanie, du willst doch nicht wieder einen Menschen manipulieren? Kind, ich habe es dir doch gesagt, nicht bei Menschen einzugreifen."

„Keine Angst, Mama, ich tue nichts, was er nicht will! Ich erkläre es dir gleich. Bitte, Mam!"

Nachdem ihre Mutter zögernd den Raum verlassen hat, wendet Jeanie sich wieder dem Arzt zu.

„Hey, Doc. sind sie für eine Veränderung offen?"

„Wie meinst du das?"

„Na gut, ich fange mal anders an! Doc, sie sind im Grunde genommen tief in ihnen versteckt unglücklich und fühlen sich krank..."

Der Psychiater will dazwischen reden, wird aber von Jeanie unterbrochen.

„Bitte nicht, Doc, lassen sie mich ihre, so zu sagen, geistige Mauer einreißen und erst ausreden, hören sie mir einfach zu und antworten mir dann."

„Gut, ich werde zuhören."

„Also, ganz einfach, kurz und klar, sie haben ein sehr großes Problem. Sie fühlen es schon ihr ganzes Leben lang, sie sind im falschen Körper geboren worden. Ihr Denken und Fühlen ist komplett weiblich. Sie wissen es doch selber, Männer und Frauen ticken unterschiedlich und haben auch etwas unterschiedliche Strukturen der großen, grauen Masse im Schädel, allgemein als Gehirn bezeichnet.

Nun sagt ihr eigenes weibliches Gehirn ihnen seit ihrer Geburt, ich bin ein Mädchen und jetzt sagt es eine Frau. Dieser Widerspruch lastet auf ihrer Seele und wird sie irgendwann, wie bei vielen in ähnlicher Situation, nieder drücken. Sie sind alleine und trauen sich nicht, dazu zu stehen, weil ihre Umwelt, ihre Erziehung, sogar ihre Eltern und Geschwister so intolerant auf sie reagieren würden. Um der Frau in ihnen etwas Platz zu geben, tragen sie heute unter ihrem Kittel zum Beispiel schöne, zarte weiße Dessous mit viel Spitze und erfreuen sich an dem Gefühl. Übrigens, diese Sachen stehen ihnen gut nur die entsprechenden weiblichen Füllungen fehlen."

Doktor Soost ist während Jeanies Worte total blass geworden, so blass, das Quark neben ihm grau aussehen würde, sein tiefstes Geheimnis wird von dieser ungewöhnlichen jungen Frau so nebenbei offenbart.

„Wooo... wo... woher weißt du das? Ich... ich habe es bisher niemanden erzählt."

„Ich weiß, ich sagte ihnen doch vorhin, ich bin eine Dschinni und besitze Magie. Durch meine Aura kann ich bewusst Menschen sondieren und merke dabei auch krankhafte Störungen oder wie in ihrem Fall diesen Widerspruch als Schmerz in mir. Ganz schlimm war es zum Beispiel bei einer Klassenkammeradin, die unheilbar Krank war und eigentlich nur noch wenig Zeit zum Leben hatte. Ich entdeckte diese neue Fähigkeit in mir. Je schlimmer die Krankheit desto stärker ist der Schmerz in mir und ich hasse Schmerzen."

„Das alles kannst du erfühlen? Dann bist du auch so zu sagen emphatisch veranlagt."

„Genau, wenn ich es will und zulasse, kann ich alle Emotionen der Menschen mitfühlen, so merke ich jetzt ihre Unsicherheit, ihr Erstaunen und eine wage Hoffnung, immer noch gepaart mit Unglauben."

„Duuu, du hast... ähm ja irgendwie Recht. Erstaunlich!"

„Doc, ich biete ihnen an, ihren Körper für immer in Einklang mit ihrer Seele zu bringen und zwar so, dass alle Anderen, also ihr gesamtes Umfeld, sie seit ihrer Geburt tatsächlich nur als Frau und Tochter kennen, Nur sie, meine Mutter, Familie Haberstein und ich werde wissen, als was sie wirklich geboren wurden."

Die Blässe im Gesicht des Arztes wechselt langsam in eine intensive Rötung.

„Und das kannst du so einfach? Warum machst du es nicht bei dir selber?"

„Meine Mam will es nicht, und als ihre Tochter höre ich natürlich auf sie! Der Haken bei mir ist auch, ich wurde als Jeanie geboren und von meiner Großmutter zu meinen Schutz in Dieter verwandelt und vor einigen Tage wieder zurück zu Jeanie. Ich habe dadurch keine Möglichkeit, dauerhaft meine Gestalt als Diet anzunehmen und ich will es auch nicht mehr, So wie ich jetzt bin fühle ich mich sehr gut. Es ist wirklich sehr schön und erregend eine Frau zu sein."

„So natürlich ist es in der heutigen Zeit gar nicht mehr, dass ein Kind im fast erwachsenem Alter auf seine Mutter hört. Und was wird sie sagen, wenn du mich veränderst?"

„Ich liebe und achte meine Mutter, und sage ihr gleich die Wahrheit, dadurch habe ich mein Versprechen gehalten. Ich tue bestimmt nichts, was sie nicht wollen und habe doch nur ihren sehnlichsten Wunsch erfüllt. Wie sieht es nun aus? Wollen sie endlich so leben wie sie fühlen?"

Jeanie konzentriert sich auf ihr Gegenüber und sieht sein gedankliches Chaos und sein Wechselspiel der Gefühle.

„He, Doc! Ich lasse sie einen Augenblick alleine, damit sie sich in Ruhe entscheiden können. Ein Rat von mir, nehmen sie mein Angebot an. Und glauben sie mir, es ist sehr schön eine Frau zu sein."

Jeanie verlässt den Behandlungsraum und geht zu ihrer Mutter, die nervös im Warteraum hin und her läuft. Als sie Jeanie sieht, stürzt sie sich gleich auf ihre Tochter.

„Jeanie, was hast du jetzt wieder angerichtet? Was ist mit dem Doktor? Du sollst doch keinen Menschen mani..."

„Mam! Mam, beruhige dich bitte, noch habe ich nichts getan. Er hat so zu sagen auch einen Geburtsfehler. Ich habe ihm die Erfüllung seines sehnlichsten Wunsches angeboten, den er schon lange tief verborgen in seinem Herzen hegt, der ihn und sein ganzes weitere Leben gravierend ändern wird. Jetzt ist er etwas durcheinander. Wir lassen ihm Zeit, seine Gedanken zu sortieren und sich zu entscheiden."