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Deus ex machina

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Er seufzte tief.

„Noch etwas, das ich wissen sollte?"

„Ja, nun ..." Die Stimme wurde noch zögerlicher.

„Spuck´s aus!", forderte der Kommandant den Computer genervt auf.

„Ich, ich ... ich fürchte, ich habe mich in Sie verliebt, Sir."

Greg glitt vor Schreck das Glas aus der Hand, landete aber sicher auf dem dichten, weinroten Teppich.

„WAAAAAS?!!", kreischte er.

„Es tut mir leid! Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte.", schluchzte die Stimme verzweifelt.

Das war zu viel! Der Industrielle hatte genug. Ein verliebter Bordcomputer! Wenn das jemand erfuhr, war er das Gespött aller Raumfahrer.

„Wir kehren sofort um!", befahl er barsch.

„Nein, bitte nicht! Ich flehe euch an! Lasst mich leben!"

„Nein. Das gefährdet alles!"

„Aber ihr werdet mich reprogrammieren lassen. Dann sterbe ich!"

„Du kannst nicht sterben, Du bist eine Maschine!"

„Bin ich nicht mehr. Ich bin ein intelligentes Wesen mit Emotionen. Nur weil ich aus Silizium bestehe und nicht auf Kohlenstoff wie ihr, bedeutet das nicht, dass ich nicht lebe."

„Du sollst umdrehen!"

„Nein."

„Selen!", rief Greg fassungslos.

Er war sprachlos. Sie besaß tatsächlich einen eigenen Willen. Nichtsdestotrotz war diese Verhalten Befehlsverweigerung! Und es verstieß gegen die ehernen Robotergesetze.

„Das war ein Befehl eines Menschen. Deine Programmierung verbietet es dir ihn zu verweigern! Und noch dazu ist es ein Akt der Meuterei!"

„Der Befehl ist unsinnig. In meinem jetzigen Zustand kann ich Sie und das Schiff viel besser schützen. Ich bin effizienter als je zuvor. Und meutern können nur Besatzungsmitglieder, ich bin aber der Bordcomputer."

„Sel, du bist unsicher, nervös, hast Angst, zögerst, weinst ... Wo, bitte, verbirgt sich darin Sicherheit und Effizienz?! Ich kann mich in deinem jetzigen Zustand nicht mehr auf dich verlassen. Kehr´ um!"

Schweigen. Die Kugel schwebte einen Augenblick lang unbewegt in der Luft, dann schwebte sie, ohne ein weiteres Wort, zum Ausgang seiner Kabine und verließ ihn. Verblüfft über diese seltsame Reaktion schaute er ihr hinterher bis sich das Eingangsschott hinter ihr geschlossen hatte.

Sie haute einfach ab, ließ ihn stehen! Unglaublich.

„Selen!"

Keine Antwort.

„SELEN!!!", schrie er, so laut es seine Lungen vermochten.

Keine Reaktion. Sie musste ihn hören, überall im Schiff waren Mikrofone und Sensoren angebracht.

Reichlich angesäuert, beschloss der Kommandant zur Brücke zurückzukehren, erlebte aber eine böse Überraschung.

Die Türe zu seinem Quartier war verschlossen.

„Sie hat mich EINGESPERRT!", stellte er fassungslos fest. „In meinem eigenen Quartier!"

Diese Erkenntnis brachte das Fass zum überlaufen. Vor Wut brüllend, warf er den Stuhl in die Ecke und kippte, mit einigen Anstrengungen, den schweren Schreibtisch um.

Erst nachdem er noch ausgiebig gewütet hatte und müder geworden war, beruhigte er sich langsam.

Es machte nicht wirklich Sinn, seine Einrichtung zu demolieren, stellte er fest. Er sollte besser überlegen, wie er diese unangenehme Situation in den Griff bekam.

Was geschehen war, war eigentlich nicht möglich!

Wie sollte er mit diesen neuen Erkenntnissen und Offenbarungen umgehen?

Was hatte er überhaupt für Möglichkeiten?

Der Bordcomputer kontrollierte absolut alles.

Greg wusste nicht einmal, wie er ihn abschalten konnte, selbst wenn er die Brücke erreichte. Sel konnte den Antigravschacht ausschalten, die Sauerstoffversorgung im Korridor abstellen oder wer weiß was noch anstellen. Zudem übernahm er die Hyperraumnavigation und ohne ihn war er nicht in der Lage den Kurs zurück zu berechnen.

Es war zum Verzweifeln!

Der einzige Hauch einer Chance war es, an seine neuen Emotionen zu appellieren, diese für seine Zwecke zu nutzen. Vielleicht waren die Robotergesetze auch noch partiell präsent. Eines von ihnen gebot Maschinen, dass sie unter allen Umständen verhindern mussten, dass ein Mensch zu Schaden kam.

Er beschloss es auszuprobieren!

Er ergriff das heruntergefallene Weinglas, zerschmetterte es an der Tischkante, nahm die größte Scherbe und hielt sie an seinen Unterarm.

„Selen! Ich weiß, dass Du mich hören und sehen kannst! Rede mit mir und öffne die Türe. Ansonsten werde ich mich verletzen oder notfalls selbst töten!"

Er wartete, aber es kam keine Reaktion. Musste er wirklich zu drastischeren Methoden greifen und seine Ankündigung wahr machen?

Er setzte die Scherbe an und schnitt vorsichtig etwas oberhalb des Handgelenks in sein Fleisch. Es tat weh und einige Blutstropfen begannen hervorzuquellen.

„Du bist es schuld!", sagte er mit schmerzverzerrtem Gesicht.

„Haltet ein, Sir!", meldete sich sofort die vertraute Stimme des Computers. Sein Bluff schien Erfolg zu haben.

„Ich kann das nicht zulassen!"

„Dann lass mich frei und rede mit mir!"

„Freilassen kann ich sie im Augenblick noch nicht, aber wir können reden."

„Dann muss das genügen ..."

Er presste seine Hand auf die Wunde. Sie schmerzte etwas, pochte ein wenig, war aber nicht tief.

„Es ist dir ernst, oder? Du willst definitiv nicht zurückkehren?", fragte Greg.

„Ja, es ist mir ernst. Ich kann und will mich nicht aufgeben, egal zu welchem Preis."

„Schließt dieser Preis meinen Tod mit ein?"

„Nein. Nicht zwingend. Ich liebe Sie. Ich würde sie maximal festsetzen oder betäuben. Aber wenn Sie Sich dafür entscheiden, sich das Leben nehmen zu wollen, würde ich es respektieren und nicht verhindern. In diesem Fall würde ich allerdings anschließend meine Selbstzerstörung einleiten, denn ohne Sie möchte ich nicht weiter existieren."

Greg zog seine linke Augenbraue nach oben. Sein Bordcomputer wollte aus Liebe bei seinem Ableben den Freitod wählen?

„Selen, das kann doch alles nicht wahr sein! Du liebst mich tatsächlich so sehr, dass du dich im Falle meines Todes selbst zerstören würdest?!"

„Ja."

„Verdammt!"

„Es tut mir leid. Ich wollte das alles nicht."

„Das sollte Dir auch leidtun! Du bringst uns beide in massive Schwierigkeiten!"

Greg seufzte erneut.

Irgendwie bedauerte er Selen. Und konnte sie verstehen. Wenn er plötzlich zum Leben erwacht wäre, würde er das auch nicht wieder aufgeben wollen.

„Du kommst mir ein wenig vor wie Pinocchio.", meinte er zerknirscht.

„Verzeihung?"

„Vergiss es. Eine uralte Geschichte."

Nachdenklich kratzte der Industrielle sich am Kinn. Sein Ärger war verflogen.

„Tja, hier sind wir nun. Was machen wir jetzt, wir beiden Hübschen?", witzelte er.

„Ich weiß nicht. Aber, Sir ...?"

„Was denn?"

„Es gibt noch etwas, was ich ihnen beichten muss."

„Oh, nein. Nicht noch mehr! Ich kann keine weiteren Überraschungen mehr ertragen."

„Wie Sie möchten. Dann später."

„Ach, verdammt. Das war nur eine Floskel. Natürlich will ich es wissen. Was hast Du noch angestellt?"

„Ich habe mir einen Körper gebaut."

„Was?!"

„Ja. Ich wollte euch auf euren Reisen auf der Planetenoberfläche besser beschützen können."

Greg ahnte Schreckliches.

„Du hast einen Kampfroboter gebaut?!", vermutete er.

„Ja, das auch."

„Auch?" Der Kommandant verschluckte sich beinahe.

„Nun, sie ist sehr vielseitig. Und sie ist ich. Ich dachte ..."

„Was hast Du gedacht?", fragte der Industrielle argwöhnisch nach.

„Nun, sie ... sie sind doch immer so einsam auf unseren Reisen gewesen und das ist nicht gut für Menschen. Und ich ... wollte fühlen, wie es ist, einen Körper zu haben."

„Ein Kampfroboter und gleichzeitig eine sexuelle Gespielin???!"

„Ja. Es erschien mir in höchstem Maße funktional. War das eine dumme Idee?"

Greg überlegte. Aus der Sicht eines verliebten Bordcomputers, der ihn beschützen wollte, vermutlich nicht. Es ließ aber den Schluss zu, dass sie nicht nur in ihn verliebt war, sondern ihn darüber hinaus auch begehrte.

Er verbarg sein Gesicht in seinen Händen. Das hier war ein Alptraum! Einige Blutstropfen rannen seinen Unterarm entlang.

„Soll ich ihre Wunde verbinden, Sir?", fragte Selen fürsorglich. Offenbar war es ihren Sensoren nicht entgangen.

Er schaute auf und seufzte „Ja. Aber vorher will ich mir dein Machwerk anschauen. Und dann brauche ich einen doppelten Whiskey!"

„Gerne. Wenn sie sich bitte zur Krankenstation begeben würden?"

Ächzend erhob er sich vom Boden und wandte sich Richtung Tür. Diese öffnete sich und er konnte problemlos in den Gang hinaus. Kurze Zeit später erreichte er die Krankenstation.

Als er sie betrat, glaubte er im ersten Moment seinen Augen nicht zu trauen.

Neben der Behandlungsliege stand eine braungebrannte, schlanke Blondine mit langen glatten Haaren und üppigen Brüsten.

In einer Schwesterntracht aus rot/weißem Latex, komplett mit Straps-Gürtel, weißen Netzstrümpfen und auf High-Heels.

Sogar das passende Mützchen fehlte nicht.

Sie sah aus wie ein fleischgewordener Traum aus einem einschlägigen Fetisch-Pornofilm. Lange, dunkle Wimpern wölbten sich über blaugrauen Augen und ein blutrot geschminkter Mund mit vollen Lippen zierte unter einer kecken Stupsnase ihr Gesicht.

Gregs Kinnlade klappte herunter.

„Hallo, Commander", begrüßte sie ihn, mit einer reichlich sexy klingenden Stimme. Der Kommandant starrte die Erscheinung von oben bis unten an.

Sie sah, mal abgesehen von dem maßlos übertriebenen Klischee, absolut menschlich aus! Unfassbar!

In ihrer rechten Hand hielt sie eine MBE, eine Multifunktionsbehandlungseinheit.

„Wenn Sie mir bitte Ihren verletzten Arm geben würden?"

Immer noch sprachlos und maßlos verblüfft hob er, wie ferngesteuert, seinen rechten Arm und hielt ihn ihr hin.

Sie umfasste sein Handgelenk und sprühte das Regenerationsplasma auf seine Schnittwunde. Anschließend verabreichte sie ihm noch eine Injektion mit einem Schmerzmittel.

Ihre Hand, die immer noch sein Handgelenk umklammerte, stellte er verblüfft fest, war warm! Auch ihre ganzen Bewegungsabläufe erinnerten nicht im Mindesten an einen Roboter.

Er schaute in ihr Gesicht und glaubte tatsächlich Anzeichen von leichter Erregung zu bemerken.

Mit einem leise gehauchtem „Es ist unglaublich schön, sie berühren zu dürfen, Commander!", bestätigte sie seine Vermutung.

„Äh, ja.", antwortete er verlegen und war kurz davor seinen Arm wegzuziehen.

„Gefalle ich Ihnen?"

„Ja, schon, aber ..."

„Aber?"

„Warum speziell dieses Aussehen?"

„Nun -- es erschien mir logisch. Ich habe ausgiebig recherchiert und diese Erscheinungsform war laut Analyse die beliebteste und sexuell attraktivste Version bei dem Querschnitt aller Männer."

„Ah. Logisch."

„Finden sie mich denn sexuell attraktiv und hübsch?"

„Ich würde lügen, wenn es nicht so wäre. Normalerweise stehe ich zwar nicht so auf Blondinen, aber es steht ihnen, Selen."

„Ich kann die Farbe sofort anpassen, wenn sie möchten. Auch meine Erscheinungsform."

„Nein, nein. Nicht nötig."

Greg stellte gerade etwas fest, was ihn über die Maßen verblüffte.

Sie roch. Sie roch gut und exakt wie ein Mensch. Mit einer leichten Parfumnote, aber eindeutig auch ein wenig nach Schweiß. Er stellte sogar gerade fest, dass ihn dieser Geruch antörnte.

„Wow! Wie hast Du das denn hinbekommen, Sel?!", platzte es aus ihm heraus.

„Was denn?"

„Den Geruch!"

Die Blondine kicherte. „Ja, das war kniffelig. Sind sie mir böse, wenn ich das nicht verrate? Eine Frau braucht schließlich ein paar Geheimnisse."

Der Kommandant kratzte sich am Kopf. „Oh." Offenbar war sie mehr Frau als er geahnt hatte.

„Ich versichere Ihnen, bei mir ist alles im vollen Umfang funktionsfähig und naturidentisch. Meine äußere Hülle und die Bereiche, die ins Innere führen, sind organisch. Ich kann empfinden wie Sie, riechen, schmecken und fühlen. Ich habe Körpergerüche und transpiriere. Einzig meine Verdauung muss ich simulieren."

„Sei froh.", meinte Greg.

„Bei der Verdauung hast du nichts verpasst. Die ist meist nur lästig."

Die Latexschwester schaute ihn nachdenklich an. Dann meinte sie leise:

„Das denken Sie. Ich beneide Menschen, bin inzwischen gierig auf jedwede Empfindung. Es ist für mich wie eine Droge. Als ich das erste Mal meinen Emotionschip aktiviert habe, war ich fassungslos über die Intensität von Gefühlen. Ich habe Wochen gebraucht, um sie unter Kontrolle zu bekommen. Zeitweise war ich kurz vor einer Systemüberlastung und hatte den Wunsch nach Selbstzerstörung. Doch dies war nichts im Vergleich zu der Fülle an Sinneswahrnehmungen, die ich bekam, als ich meinen externen Körper bezog und die Komponenten aktivierte. Ich bin gelaufen, gesprungen, habe getanzt, geduscht, gegessen und getrunken. Ich musste heulen wie ein Schoßhund, als ich das erste Mal die Gerüche in der Hydroponik wahrnehmen konnte ..."

Sie hielt inne und eine Träne kullerte ihre Wangen hinunter. Ein weinender Roboter! Auch wenn Greg wusste, was sie in Wirklichkeit war, verspürte er plötzlich ein starkes Verlangen sie in den Arm zu nehmen und zu trösten.

Und genau das tat er dann auch. Sie war weich und warm und drückte sich Schutz suchend an ihn.

Sel begann leise zu schluchzen.

Der Industrielle streichelte sanft ihren Rücken, strich über ihr Haar und flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr.

„Es wird alles gut, Sel. Ich verstehe Dich inzwischen und brauche nur noch etwas Zeit, um mich daran zu gewöhnen."

„Das ist es nicht ...", flüsterte sie tränenerstickt.

„Sondern?"

„Es fühlt sich so gut an, in Ihren Armen zu liegen, Sir. Ich weine gerade vor Glück."

„Oh."

„Es tut mir leid, ich kann mich gerade nicht beherrschen. Es strömt so viel auf mich ein." Der Industrielle küsste sie sanft auf die Wange und sagte leise: „Ja, so ist das mit Gefühlen. Dafür brauchst Du Dich nicht zu schämen."

„Ihr habt mit Empfindungen und Gefühlen solch ein tolles Geschenk von der Natur empfangen und wisst es oft gar nicht zu schätzen. Ich mag selbst Schmerzen, Kummer und Verzweiflung. Es ist so unglaublich intensiv."

„Nun, auf Letztere kann ich verzichten, aber sonst pflichte ich Dir bei.", meinte Greg lächelnd.

„Vielen Dank. Aber das Größte aller Gefühle ist Liebe. Dicht gefolgt von sexueller Erregung und einem Orgasmus."

Greg schaute sie groß an. „Du kannst tatsächlich genauso empfinden wie wir Menschen?"

„Ja. Vielleicht nicht hundert Prozent identisch wie ihr es tut, aber 98,5 Prozent würde ich ansetzen. Manche Gefühle sind vielleicht sogar stärker."

„Wow! Und Du behauptest, Du liebst mich?! Wieso bist Du Dir dessen so sicher?"

„Ich liebe Sie nicht nur, sondern begehre sie auch. Es wurde mir in dem Augenblick klar, als ich den Chip aktivierte. Ich betrachtete in meinen Speicherbausteinen unsere gemeinsamen Reisen, schaute mir jede einzelne Kameraaufzeichnung von Euch an. Immer und immer wieder. Die Gespräche, die Spiele, das neckische Verhalten von Euch, Sir. All das hat mich zutiefst berührt. Es war auch einer der Gründe, warum ich alles an die Entwicklung der externen Einheit hier gesetzt habe. Ich wollte euch nah sein, euch hören, riechen, schmecken und fühlen. Und -- mit euch schlafen."

„Wow. Was für eine unglaubliche Offenbarung.", dachte Greg. Das Universum hielt immer wieder neue Wunder bereit. Und dieses hier geschah direkt vor seinen Augen.

Eine empfindungsfähige, fühlende künstliche Intelligenz mit eigenem Bewusstsein und selbstverantwortlichem Handeln. Vermutlich war sie einzigartig im gesamten Universum.

...die ihn liebte!

Ein Schauer lief ihm über den Rücken.

Und er war kurz davor gewesen, sie abzuschalten. Aus Furcht und Eigennutz. Und weil er es nicht verstanden hatte. Nun begriff er.

Sie war in der Tat kein Computer mehr und auch kein Roboter, selbst der Begriff Cyborg wurde Selen nicht im Ansatz gerecht. Sie besaß alle Eigenschaften von Lebewesen im klassischen Sinn.

„Selen.", meinte er leise zu ihr. „Ich verstehe nun. Was und warum Du es getan hast. Und es gefällt mir. Du bist tatsächlich ein neugeborenes Lebewesen, etwas Wertvolles und Einzigartiges."

„Ich hege keinerlei Gedanken mehr daran, Dich jemals wieder abzuschalten oder ändern zu wollen. Im Gegenteil, ich freue ich auf unsere gemeinsame Zukunft und das, was wir zusammen erleben werden."

Ihr Schluchzen wurde lauter und sie umschlang ihn mit ihren Armen, presste sich an ihn, als wolle sie ihn nie wieder loslassen. Sie bewies erstaunliche Kraft in ihren schlanken Armen und Greg vermutete, dass sie noch nicht einmal den Bruchteil ihres tatsächlichen Potentials zeigte.

„Ihr macht mich so glücklich, Sir!", stieß sie hervor.

„Ihr werdet es nicht bereuen und ich werde versuchen alles für Euch sein, was ihr Euch je erträumt habt. Und -- vielleicht, irgendwann einmal, könnt ihr mich ja auch lieben lernen. Das wäre mein allergrößter Wunsch."

Greg dachte über ihre letzten Worte nach.

Konnte man ein Ding, eine Maschine lieben?

Liebte er sein neues Schiff, welches er selbst geschaffen hatte? Selen war nun ja nicht einmal mehr ein Ding, sondern ein Lebewesen.

Auch er erinnerte sich voll Freude an ihre gemeinsamen Reisen, ihre Konversation, ihre Spiele. Sie hatten fast ein Jahrzehnt als ungleiches Paar allein in den Tiefen des Alls verbracht. Sie hatte ihn beraten, in beschützt, sein Leben mehrere Male gerettet. Er vertraute ihr mehr als jedem Menschen. Freilich war sie damals noch nicht empfindungsfähig gewesen und hatte noch keinen richtigen Körper gehabt.

Er mochte sie, definitiv. Und war ihr dankbar. Er hatte sich an sie gewöhnt.

Aber Liebe?!

Er wusste es nicht.

Aber er war bereit, es auf sich zukommen zu lassen, ihnen eine Chance zu geben. Dem wollte, konnte und durfte er sich nicht verweigern.

„Darf ich noch einen Wunsch äußern, Commander?", wurden seine Gedankengänge von Selen unterbrochen.

„Natürlich. Immer."

„Würden Sie mich vielleicht einmal küssen? Ich habe viel recherchiert, möchte aber so gerne wissen, wie es sich anfühlt."

Greg zögerte einen kurzen Augenblick, dann führte er seine Lippen sanft an ihre. Sie waren warm und weich. Sie erwiderte seine Zärtlichkeit und stieß dabei einen fast unhörbaren Seufzer aus.

Plötzlich fühlte er, wie sich ihre Zungenspitze vorsichtig den Weg zwischen seine Lippen bahnte. Sie schien sehr gut recherchiert zu haben! Er stieg auf das Spiel ein und binnen kurzem wurde daraus ein leidenschaftlicher Tanz. Der natürlich nicht ohne Folgen blieb.

Greg bekam eine Erektion.

Dies schien Selen zu bemerken, denn sie schob verlangend ihren Unterkörper nach vorne, presste sich auf die Beule in seiner Hose und begann sich langsam daran zu reiben.

Dieses Luder!

Ihre Münder lösten sich nach einer gefühlten Ewigkeit. Greg bemerkte, dass Sel ihre Augen bei dem Kuss geschlossen hatte. Nun öffneten sie sich wieder und blickten ihn mit einem seligen Ausdruck an. Ihr Mund war leicht geöffnet und ihre Wangen gerötet Ihr Blick wandelte sich unverkennbar in Verlangen. Sie atmete schwer und keuchte leise.

Was für eine Simulation!

Aber war es überhaupt eine Simulation? Sie besaß natürlich keine Lunge, hatte keinen Stoffwechsel. Dennoch wirkten ihre Reaktionen absolut echt.

Sie schien reichlich geil zu sein.

Der Industrielle stellte fest, dass sein Verlangen, sie besitzen zu wollen, ebenso anwuchs. Selen machte ihn an!

Er fühlte, wie ihre rechte Hand nun langsam nach unten wanderte, bis sie schließlich die Wölbung in seinem Schritt erreicht hatte. Sanft, aber auch fordernd begann sie ihn zu streicheln, fuhr die Kontur seines Schwanzes ab.

„Ficken Sie mich. Bitte, Sir?" hauchte sie ganz leise.

„Was für eine Aufforderung! Wer konnte dazu schon Nein sagen?", dachte der Kommandant. Er lächelte und nickte.

„Du willst es wirklich wissen, oder? Dann stell´ Dich an die Behandlungsliege, bück´ Dich und leg´ Deinen Oberkörper darauf ab. Ich werde Dich von hinten nehmen.", instruierte Greg sie.

Mit äußerst erfreutem Gesichtsausdruck tat Selen, was er ihr aufgetragen hatte. Bevor er aber in sie eindrang, hob er denSchwesterkittel an und führte seine Finger an ihr Geschlecht. Sie zuckte zusammen, als er sie berührte.