Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Die Bank am Waldrand

Geschichte Info
Eine weitere Ballonfetischgeschichte.
7k Wörter
3.95
12.7k
00
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Es handelt sich hier um eine weitere Geschichte zum Thema "Ballonfetisch" für alle Looner und die, die es vielleicht noch werden wollen.

Die Bank am Waldrand.

Auf dem Heimweg von der Arbeit genoss Mike die warme Herbstsonne. Sein Auto befand sich zur Zeit in der Werkstatt und daher war er im Moment auf seine Beine angewiesen. Zum Glück kannte er eine Abkürzung und so musste er nicht neben der viel befahrenen Straße gehen. Nicht weit vom Büro entfernt gab es eine kleine Seitenstraße, die in einen Feldweg mündete. Dieser führte zwischen den Feldern hindurch zu einem kleinen Wäldchen und weiter bis in die Ortschaft, in der Mike wohnte.

Mike stapfte er den Weg entlang und nach einigen Minuten erreichte er die Bank, die kurz vor dem Wäldchen zum Ausrasten einlud. Rot und winzig klein lag dort etwas auf dem Boden und er blieb abrupt stehen. Jeder andere Spaziergänger hätte es vermutlich gar nicht wahrgenommen, aber Mike erkannte sofort, dass es sich um das Fragment eines Luftballons handelte. Durch sein langjähriges Loonerdasein waren seine Augen in dieser Beziehung geschärft und wenn es irgendwo Luftballons gab, dann entdeckte er sie auch. Selbst wenn es sich nur um kleine Teile davon handelte. Er untersuchte die Umgebung, konnte aber keine weiteren Latexstückchen finden. Erst ein Blick in Abfalleimer neben der Bank ließ sein Herz höher schlagen. Dort lagen die Reste eines roten Ballons. Seiner Einschätzung nach war er nicht sehr groß gewesen. Wahrscheinlich maximal zwölf Zoll. Die vielen kleinen Teile verrieten ihm, dass ihn jemand sehr prall aufgeblasen hatte, bevor er platzte. Im Abfalleimer entdeckte er auch das Mundstück des Ballons. Dieses war nur wenig ausgefranst, was gegen einen Blow to Pop sprach. Mike kam sich vor wie ein Ballonforensiker. Grübelnd ging er weiter und überlegte, wer den Ballon wohl zum Platzen gebracht hatte.

Am nächsten Morgen riss ihn der Wecker einen halbe Stunde früher als sonst aus dem Schlaf. Tags zuvor hatte ein Anruf bei der Autowerkstätte ergeben, dass die Reparatur länger dauern würde und er wahrscheinlich noch einige Zeit auf seine Beinmuskulatur angewiesen war. Nach dem Frühstück machte er sich gestärkt auf den Weg und an der Bank angekommen blickte er in den Abfalleimer. Überrascht stellte er fest, dass sich zu den Resten des roten Ballons unzählige kleine blaue Latexschnipsel gesellt hatten. Er musste nicht lange überlegen um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass in der Zwischenzeit noch jemand hier gewesen war und einen weiteren Ballon geplatzt hatte.

Während der Arbeit dachte Mike ständig an die zwei geplatzten Luftballons im Abfalleimer. Zu gerne hätte er gewusst, wer dafür verantwortlich war. Um das herauszufinden, musste er sich wohl in der Nähe der Bank auf die Lauer legen und hoffen, dass derjenige dort nochmals auftauchen würde. Da er nach der Arbeit ohnehin noch nichts vor hatte, entschloss er sich den Plan gleich an diesem Tag in die Tat umzusetzen.

Nach Dienstschluss führte ihn sein Weg zum Supermarkt. Schließlich wusste er nicht, wie lange er warten musste. Eine Wurstsemmel und ein Getränk wären daher sicher nicht verkehrt. Im Eingangsbereich, gleich neben der Gemüseabteilung, entdeckte er ein Regal, das ihm bisher noch nie aufgefallen war. Es musste neu sein und war bestückt mit verschiedensten Partyartikeln. Natürlich fiel ihm der Beutel mit den Ballons sofort ins Auge. "Palloncini - 8 Palloni Giganti" stand auf der Verpackung. Es handelte sich eindeutig um Luftballons italienischer Herkunft und sie sahen sehr vielversprechend aus. Im Vergleich zu den winzigen Ballons, die es sonst im Supermarkt gab, war das ein echtes Highlight und er schnappte sich sofort einen Beutel.

Gut gerüstet machte er sich auf den Weg und erreichte schon bald die Bank. Er sah sich um und etwa 30 Meter entfernt entdeckte er am Waldrand den Hochsitz eines Jägers. Das ideale Versteck, um den gesamten Bereich vom Wald bis weit über die Felder hinaus zu beobachten. Mike kletterte er die Leiter hoch und machte es sich auf der kleinen Holzbank bequem. Der Hochsitz war relativ geräumig und hatte sogar ein Dach. Durch das schmale Fenster konnte er genau auf die Bank neben dem Weg blicken. Ende September würde die Sonne kurz vor 19 Uhr untergehen. Bis dahin würde er warten. Also packte er seine Wurstsemmel aus, öffnete die Cola und beobachtete die Gegend. Er träumte vor sich hin und in seinen Gedanken tauchte eine spärlich bekleidete Blondine auf, die es sich auf der Bank bequem machte und hemmungslos einen Blow to Pop nach dem anderen für ihn hinlegte. Unbewusst öffnete er den Beutel mit den Luftballons und schnupperte hinein. Der einzigartige Geruch ließ sein Herz höher schlagen und er musste der Versuchung widerstehen, ihn sofort aufzublasen. Zum Loonen war dieser Ort perfekt. Weit abgelegen von jeder Siedlung und in alle Richtungen gut einsehbar, um vor Überraschungen geschützt zu sein. Aber er befürchtete, dass er dann nicht mehr würde aufhören können. Und ein großer, quietschender oder sogar platzender Ballon würde seine Zielperson mit ziemlicher Sicherheit verschrecken. Also begnügte er sich damit, einen herauszunehmen und ein wenig in die Länge zu ziehen.

Nachdem er eine halbe Stunde auf dem Hochsitz gewartet hatte, entdeckte er in der Ferne eine Person. Davor lief ein kleiner Hund im Zickzack und schnupperte immer wieder am Wegesrand. Obwohl er im Hochsitz nicht gesehen werden konnte, duckte er sich instinktiv. Die Person kam näher und gleichzeitig platzte auch die Seifenblase von der loonenden Blondine. Er erkannte, dass es sich um einen älteren Mann handelte. War er der Looner? Vorsichtig schielte er aus dem Fenster und beobachtete ihn. Er befand sich nun genau neben der Bank und kramte in seiner Jackentasche. Mike sah genau zu und war sich sicher, dass er jeden Moment einen Luftballon hervorholen würde. Schließlich zog der Mann die Hand aus der Tasche und warf dem Hund etwas zu. Das war eindeutig kein Luftballon sondern ein Hundesnack, den der Hund schmatzend verputze. Also hatte er doch nicht den Verantwortlichen für die Ballonfetzen im Abfalleimer vor sich. Irgendwie war er froh darüber, denn nun hatte er noch eine knappe Stunde Tageslicht, in der die blonde Loonerin aus seinen Träumen auftauchen konnte. Natürlich wusste er, dass das nur ein Wunschtraum war. Aber er hatte nichts zu verlieren und irgendwann musste auch er einmal Glück haben und seiner Traumfrau begegnen. Der Mann hatte inzwischen kehrt gemacht. Er ging mit seinem Hund den gleichen Weg zurück, den er gekommen war und Mike sah ihm noch eine Weile nach. Die Zeit verging und die Sonne, die schon fast die Felder berührte, ließ die Wolken aufleuchten. Er blickte aus dem Fenster in Richtung des Waldes, wo der Pfad zwischen den Bäumen verschwand. Plötzlich trat jemand aus dem Schatten und Mike hielt die Luft an. Ein Mädchen, oder besser gesagt eine junge Frau mit langen dunkelbraunen Haaren, bekleidet mit Jeans und einer roten Jacke, ging zielstrebig zur Bank und setzte sich hin. Sie saß einfach nur da, blickte über die Felder und genoss die warme Abendsonne, die ihr Gesicht in oranges Licht tauchte. Nach ein paar Minuten griff sie in die Seitentasche ihrer Jeans und holte einen Luftballon hervor. „Jackpot", dachte Mike und beobachtete gespannt, wie sie den Ballon an ihren Mund führte und aus dem schlaffen Latex eine kleine grüne Kugel wurde. Sein Herz schlug schneller. Wann hatte er - ohne die einschlägigen Videos im Internet zu berücksichtigen - zuletzt ein weibliches Wesen beim Aufblasen eines Luftballons gesehen? Das musste in der Schule gewesen sein. Damals wusste er noch nichts von seiner Neigung und hatte immer das Weite gesucht. Seine Angst vor Ballons war zwar noch immer vorhanden, aber inzwischen konnte er sie gut kontrollieren.

Die junge Frau betrachtete den Ballon, drückte mit den Fingern dagegen und langsam bildete sich der Ansatz eines Halses. Zufrieden hielt sie ihn schließlich in die Höhe und und verschloss ihn mit einem Knoten. Einige Zeit saß sie einfach so da und Mike konnte erkennen, dass sie immer wieder mit den Fingern über das gespannte Latex streichelte. Irgendwie hatte er ein schlechtes Gewissen. Er versteckte sich dort wie ein übler Spanner und nützte die Situation aus. Aber er konnte einfach nicht anders, als aus dem Fenster des Hochsitzes zu spähen und jedes Detail in sich aufzunehmen. Plötzlich erhob sie sich, zog die Jacke aus und breitete diese auf der Sitzfläche der Bank aus. Darauf platzierte sie vorsichtig den grünen Ballon. Vermutlich hatte sie Angst, dass ihn ein Holzsplitter der verwitterten Bretter zum Platzen bringen könnte. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand in der Nähe war, setzte sie sich vorsichtig auf ihn und hielt sich mit den Fingern die Ohren zu. Langsam verlagerte Sie ihr Gewicht und Mike konnte das protestierende Knarren des Ballons bis in sein Versteck hören. Der Hals des Ballons wurde durch die Belastung länger und lugte zwischen ihren Beinen hervor. Sich weiterhin die Ohren zuhaltend, wippte sie erst ganz vorsichtig und dann immer heftiger auf und ab, bis schließlich ein lauter Knall über die Felder hallte und sie mit einem Aufschrei auf der Bank landete. Nach einer kurzen Verschnaufpause sammelte sie die Latexstückchen auf und beförderte diese zu den anderen in den Mülleimer. Anschließend schlüpfte sie wieder in ihre Jacke und setzte sich auf die Bank um den Sonnenuntergang zu beobachten. Mike wusste, dass die Zeit knapp wurde, denn sobald die Sonne untergegangen war, würde sich die Unbekannte auf den Heimweg machen. Er überlegte, welche Optionen ihm zur Verfügung standen. Eine Möglichkeit war, dass er sich weiter im Hochsitz versteckte. Dann würde sie nach Hause gehen und er konnte nur hoffen, dass er sie am nächsten Tag wieder beobachten konnte. Falls sie aber nicht mehr auftauchen würde, wäre es fatal und er hätte seine Chance vertan. Also blieb ihm eigentlich nur die zweite Möglichkeit. Er musste sofort runter vom Hochsitz und sie ansprechen. Alleine der Gedanke daran ließ seinen Puls schneller schlagen. Schließlich war er nicht gerade der geborene Frauenanbaggerer. Da ihm aber keine Wahl blieb, wagte er es und kletterte vorsichtig und so leise es ging die Leiter hinab. Zum Glück wuchsen direkt neben dem Hochsitz einige Büsche, die ihm Schutz boten. Mehrmals spähte er durch die Blätter zur Bank. Als er endlich unten angelangt war, schlich er zwischen den Bäumen hindurch bis zum Weg, damit es so aussah, als würde er direkt aus dem Wald kommen. Er trat auf den Feldweg und nach einigen Schritten bemerkte sie ihn. „Hi!", sagte er mit einem Kloß im Hals.

„Hallo", erwiderte sie und sah ihn skeptisch an. Vermutlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass um diese Uhrzeit noch jemand vorbeikommen würde.

„Toller Sonnenuntergang, nicht wahr?", meinte Mike. Er stand direkt vor ihr und konnte sie nun endlich genauer betrachten. Sie war recht zierlich, etwa einen Kopf kleiner als er. Eine Fülle von dunkelbraunen Haaren fiel in kleinen Locken über ihre Schultern.

„Ja, sehr schön.", antwortete sie und musterte ihn mit ihren braunen Augen.

„Darf... ich mich setzen?", fragte Mike zögerlich.

„Natürlich, die Bank gehört ja nicht mir alleine. Aber ich warne dich", meinte sie, als Mike neben ihr Platz genommen hatte, "ich habe Pfefferspray!"

„Was?", rief Mike, sah sie erschrocken an und rückte ein Stück von ihr weg.

„Ich meine ja nur... falls du auf blöde Gedanken kommst", antwortete sie und ein Lächeln zuckte über ihre Lippen.

Mike entspannte sich. „Puh, du hast mich ganz schön erschreckt", meinte er.

„Als kleines Mädchen mitten in der Pampa muss man vorsichtig sein. Aber du siehst zum Glück nicht wie ein Massenmörder aus."

„Äh... nein. Bin ich nicht. Ich habe noch nie jemanden getötet. Soweit ich mich erinnern kann...", antwortete Mike und grinste.

„Ich auch nicht", meinte sie und beide mussten lachen. „Natalie", sagte sie und streckte ihm die Hand hin.

„Mike", erwiderte er, schüttelte ihre Hand und war froh, dass das erste Eis gebrochen war. „Kommst du öfter hier her?", fragte er.

„Ja, immer wieder. Hier gibt es im Herbst die wunderschönsten Sonnenuntergänge."

„Genau, wegen der Sonnenuntergänge... deswegen bin ich auch hier", flunkerte er und erzählte, dass er wegen dem kaputten Auto derzeit zu Fuß zwischen Wohnung und Arbeit pendelte und so diese Stelle entdeckt hatte.

„Kannst du mir bitte sagen wie spät es ist?", fragte sie, als die Sonne zur Gänze verschwunden war und die wenigen Wolken am Himmel in kräftigem Orange leuchteten.

„Klar", antwortete Mike, griff in die Jackentasche und nahm das Handy heraus. Ohne es zu bemerken fiel dabei der Beutel mit den Ballons heraus und landete auf der Bank. Es ist genau fünf Minuten vor Sieben."

Mit großen Augen starrte Natalie auf die Luftballons und ein Ruck ging durch ihren Körper. „Wo... wo... kommen die denn her?", fragte sie.

„Oh, hoppla!", antwortete Mike und nahm den Beutel. „Die habe ich heute im Supermarkt in der Stadt gekauft."

„Ach so...", meinte sie nachdenklich. „Dann brauchst du die Ballons wahrscheinlich für eine Party?"

„Nein, keine Party. Einfach so", antwortete Mike kurz und ohne weiter darauf einzugehen. „Möchtest du einen haben?"

„Gerne", sagte sie nach kurzem Zögern.

„Welche Farbe?", fragte Mike.

„Rot bitte. Das ist meine Lieblingsfarbe."

„Hier, bitteschön, ein roter Luftballon".

„Danke!" Sie nahm den Luftballon und betrachtete ihn im schwindenden Licht der Sonne. „Sieht so aus, als würde er ziemlich groß werden?", stellte sie fest.

„Bisher habe ich noch keinen davon aufgeblasen. Aber auf der Verpackung steht Palloni Giganti. Da muss man kein Italienisch können um zu wissen, dass die ordentlich groß werden", meinte Mike und nahm einen weiteren aus der Packung. „Ich blase einen auf, dann sehen wir gleich, wie groß er wird."

„Was? Jetzt?", fragte sie erschrocken. „Sorry, aber ich muss jetzt wirklich gehen bevor es ganz dunkel wird. Tschüß!" Sie sprang auf, steckte sich den roten Luftballon in die Gesäßtasche und machte sich mit schnellen Schritten in Richtung Wald davon.

„Warte....!", rief Mike, doch sie drehte sich nicht mehr um und war dann auch schon zwischen den Bäumen verschwunden. Kurz überlegte er, ob er ihr hinterher laufen sollte. Aber das hätte sie vermutlich noch mehr erschreckt und womöglich mit einer Portion Pfefferspray in seinem Gesicht geendet. Also saß er einfach nur da und konnte sein Pech kaum fassen. Wegen seiner Blödheit hatte sie in klassischer Loonermanier die Flucht ergriffen. Er hätte es besser wissen müssen und es vorsichtiger angehen sollen. Geknickt machte er sich auf den Heimweg durch den Wald.

----------

Tags darauf saß er missmutig bei seiner Arbeit. Er wollte Natalie unbedingt wiedersehen, hatte aber keine Ahnung, wie er das anstellen sollte. Sogar Frank, seinem Arbeitskollegen, fiel Mikes schlechte Laune auf. „Was ist denn dir über die Leber gelaufen?", fragte er.

„Ach weißt du, ich habe gestern ein Mädchen kennengelernt", antwortete Mike. Er erzählte ihm, dass er Natalie auf dem Heimweg bei der Bank getroffen hatte und nur ihren Vornamen wusste. Den Teil mit den Luftballons erwähnte er aber nicht.

„Warum hast du sie nicht nach ihrer Handynummer gefragt?", wollte Frank wissen.

„Sie musste so rasch weg, da habe ich das total vergessen", meinte Mike.

„Das ist aber blöd", stellte Frank fest. „Du könntest doch bei der Bank eine Nachricht mit deiner Telefonnummer hinterlassen und hoffen, dass sie nochmal dort vorbeikommt. Wenn du Glück hast, ruft sie dich an."

Mike fand die Idee gar nicht so schlecht. Er glaubte zwar nicht, dass Natalie sich dort noch einmal blicken lassen würde, aber einen Versuch wäre es wert. "Natalie, ruf mich bitte an! Mike", schrieb er auf einen Notizzettel. Darunter notierte er seine Telefonnummer.

Frank wünschte ihm viel Glück, als er sich nach Dienstschluss auf den Heimweg machte. Dicke Wolken bedeckten den Himmel und wenn er Pech hatte - und davon hatte er im Moment reichlich - würde ihn sogar noch ein Regenschauer erwischen.

In der Ferne konnte er die Bank erkennen und sein Herzschlag setzte kurz aus. Dort saß jemand! Seine Schritte wurden schneller und als er erkannte, dass es Natalie war, fing er an zu laufen.

„Na, du hast es aber eilig!", rief sie, als er schnaufend bei ihr ankam.

„Ich hatte Angst, dass du wieder so schnell verschwinden würdest wie gestern", antwortete er. „Was machst du eigentlich hier?", fragte er neugierig. „Der Sonnenuntergang wurde abgesagt und außerdem wird es bald anfangen zu regnen."

„Ich bin nicht wegen des Sonnenunterganges hier", antwortete sie.

„Nein? Wieso denn dann?"

„Ich habe auf dich gewartet, damit ich mich bei dir entschuldigen kann. Es tut mir leid, dass ich mich gestern einfach so verdrückt habe. Aber weißt du, also... ich...", stotterte sie und suchte nach den richtigen Worten.

„...mag es nicht, wenn jemand Luftballons in meiner Nähe aufbläst", vollendete Mike ihren Satz und bereute es im selben Moment wieder. Er hoffte, dass er nicht zu weit gegangen war.

„Aber... wie... woher weißt du...ich meine, wie kommst du darauf?", fragte Natalie verwundert und wurde rot im Gesicht.

„Weißt du, lange Zeit ging es mir genauso. Ich fühlte mich schon unbehaglich, wenn nur über Luftballons geredet wurde. Und wenn einer in meiner Nähe aufgeblasen wurde, wollte ich nur noch weg. Daher weiß ich ganz genau wie es ist, wenn die Angst mit einem durchgeht und man nur noch das Weite suchen will. Inzwischen habe ich es aber ganz gut unter Kontrolle. Meistens jedenfalls. Trotzdem finde ich Luftballons sehr... anziehend"

„Wow, dann geht es also nicht nur mir so?", meinte sie, nachdem sie kurz über das Gehörte nachgedacht hatte. „Ich habe tatsächlich schon immer panische Angst vor Luftballons. Davon erzählt habe ich bisher aber noch niemandem. Irgendwie ist es mir total peinlich."

Mike war erleichtert, dass sie ihm ihr Geheimnis anvertraute. „Das muss dir nicht peinlich sein", meinte er und setzte sich neben sie auf die Bank. „Die Reste der Luftballons dort drinnen stammen doch von dir, oder?", fragte er und deutet auf den Mülleimer.

„Ja, die sind von mir", gab sie kleinlaut zu.

„Das dachte ich mir", sagte er und erzählte ihr, dass er die Schnipsel im Mülleimer entdeckt hatte und gestern Abend deswegen hier vorbeikam, weil er hoffte den Verursacher zu finden. Den Teil mit dem Hochsitz und dass er sie von dort aus beobachtet hatte, behielt er aber für sich.

„Du bist also gar nicht wegen des Sonnenunterganges hierher gekommen?", fragte sie erstaunt.

„Nein, ich war auf der Suche nach dir", antwortete Mike und wusste, dass es so klang, als hätte er den Satz aus einem billigen Dreigroschenroman geklaut.

„Ja klar, genau nach mir?", feixte sie. Ich hätte doch auch ein großer bärtiger Mann mit Flanellhemd sein können?"

„Dann habe ich wohl außerordentliches Glück, dass du es bist und kein bärtiger Holzfäller. Wobei dir auch ein Flanellhemd gut stehen würde. Der Bart wäre jedoch ein wenig gewöhnungsbedürftig für mich."

Natalie kicherte. „Stimmt, mein Bart würde dich beim Küssen bestimmt kitzeln." Sie nahm den roten Ballon, der zwischen ihnen auf der Bank lag und rückte so nahe an Mike heran, dass ihr Oberschenkel den seinen berührte. „Magst du den für mich aufblasen?"

Überrascht blickte Mike auf das Stück Latex in ihrer Hand. „Nein, lieber nicht", antwortete er. „Ich will doch nicht, dass du wieder davonläufst."

„Keine Angst, ich werde nicht weglaufen. Das verspreche ich dir. Ich halte mir auch die Ohren zu."

„In Ordnung", meinte Mike. „Aber die Ohren musst du dir nicht zuhalten. Ich werde schon aufpassen, dass er nicht platzt."

„Er... soll aber platzen", meinte sie zögernd.

„Du meinst, ich soll...?", fragte Mike verwundert. Er war sich nicht sicher, ob er sie richtig verstanden hatte.

„Ja, blase ihn bitte auf bis er platzt. Ich möchte dir dabei zusehen. Selber habe ich das noch nie geschafft."