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Die Bank am Waldrand

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„Na gut", antwortete er schließlich. „Aber nur unter einer Voraussetzung!"

„Und die wäre?", fragte sie.

„Ich möchte, dass du den Anfang machst und ihn so weit aufbläst, wie du es dir zutraust. Dann übernehme ich."

„In Ordnung", antwortete sie nach kurzem Zögern, holte tief Luft und blies ein paar Mal kraftvoll in den Ballon. „Du bist dran", meinte sie schließlich..

Mike schüttelte den Kopf. „Der ist noch weit davon entfernt zu platzen. Du kannst locker noch einmal so oft hineinblasen wie du es schon getan hast."

„Aber... wir haben gesagt, dass du weitermachst, wenn ich Angst bekomme."

„Und? Hast du Angst?", fragte Mike.

„Ein bisschen", antwortete sie und betrachtete den roten Ballon.

„Vertrau mir, du bist noch im sicheren Bereich. Der Ballon hat ja noch nicht einmal den Ansatz eines Halses."

„Na gut", meinte sie. „Ein paar Mal noch. Aber dann machst du weiter."

„Einverstanden", meinte Mike und nickte. Er beobachtete sie genau und bemerkte, dass ihre Hände ein wenig zitterten. Langsamer und vorsichtiger als zuvor machte sie weiter. Mit einer Hand hielt sie das Mundstück fest, die andere Hand lag prüfend auf dem prallen Latex.

„Jetzt traue ich mich aber wirklich nicht mehr", meinte Natalie, als sich der Ballonhals leicht hervor wölbte.

„Sehr gut", antwortete Mike anerkennend. „Nun schau gut zu, wieviel da noch hineinpasst." Er nahm den rot leuchtenden Ballon und betrachtete ihn. Die Feuchtigkeit aus Natalies Atemluft war an der kühlen Latexhaut zu kleinen Tröpfchen kondensiert. An einigen Stellen vereinten sie sich und bildeten kleine Bäche, die an der Innenseite des Ballons hinunter rannen. Das Mundstück glänzte feucht und es hatte etwas intimes an sich, als er es mit seinen Lippen berührte. Er atmete tief ein und zischend strömte Luft in den Ballon. Sofort beschleunigte sich sein Herzschlag. Das war immer so, wenn er einen Luftballon aufblies. Vor allem dann, wenn er die Absicht hatte, es bis zum finalen Knall durchzuziehen. Doch diesmal kam auch noch das durch Natalies Anwesenheit ausgelöste Kribbeln in seinem Bauch dazu. Ängstlich lehnte sie sich an ihn und der Duft ihres Parfums stieg in seine Nase. Er wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sich dieser dezente Duft nach Flieder und Jasmin tief in seinem Unterbewusstsein verankerte und ihn immer an diesen Moment erinnern würde.

„Unglaublich, wie groß der schon ist", meinte Natalie. Sie hielt sich die Ohren zu und drückte sich ängstlich gegen Mike.

Der Hals hatte sich inzwischen voll ausgebildet und nur mit Mühe schaffte er es, den Ballon am Mundstück festzuhalten. Er genoss das Gefühl von Natalies Nähe. Sie drückte sich so fest an ihn, dass er glaubte, ihren Herzschlag zu spüren. Nur zu gerne hätte er sie in seine Arme genommen und beruhigt. Er wusste, dass es jeden Moment mächtig knallen würde. Daher verringerte er das Tempo und blies nur mehr kleine und dosierte Mengen an Luft in den Ballon. Er wollte den Moment so lange als möglich auskosten.

Aus zusammengekniffenen Augen starrte Natalie auf den riesigen Ballon und fühlte den Rhythmus, in dem sich Mikes Brustkorb hob und senkte. Sie bemerkte, dass die dazwischenliegenden Pausen länger wurden und fragte sich, ob der erhöhte Widerstand des Ballons daran schuld war oder ob Mike es einfach spannender machen wollte. Obwohl sie die Hände fest gegen ihre Ohren presste, konnte sie das bedrohliche Zischen der in den Ballon strömenden Luft hören.

Neuerlich atmete Mike tief ein, wartete einen kurzen Moment und blies seinen Atem ganz langsam in den Ballon. Das war zuviel für das überstrapazierte Latex. Ein lauter Knall hallte über die Felder und mit einem Schlag wurde die im Ballon gefangene Feuchtigkeit freigesetzt. Der Ballon verschwand und an seiner Stelle erschien eine kleine Nebelwolke, die sich im Bruchteil einer Sekunde wieder verflüchtigte. Natalie zuckte zusammen und ein unterdrückter Schrei drang über ihre Lippen.

„Alles in Ordnung?", fragte Mike besorgt und legte einen Arm um sie. Kurz dachte er, dass er damit womöglich zu weit gegangen war. Schließlich kannten sie sich erst seit ein paar Minuten. Aber die Tatsache, dass sie sich noch enger an ihn schmiegte zeigte ihm, dass es in Ordnung war.

„Ja, ich denke schon", kam ihre zögernde Antwort. „Sieh nur wie ich zittere", meinte sie und streckte eine Hand aus.

„Mir geht es auch so", antwortete Mike. Als Beweis zeigte er ihr seine zitternden Hände.

„Du hattest also auch Angst?"

„Natürlich hatte ich Angst. Knallangst ist mein zweiter Vorname. Inzwischen habe ich aber gelernt, wie ich diese Angst beherrschen kann. Wobei ich nicht nur vor dem Ballon Angst hatte."

„Wovor denn noch?", fragte sie.

„Ich hatte Angst, dass alles nur ein schöner Traum ist und ich plötzlich alleine auf der Bank sitze."

Natalie musste lachen. „Zum Glück ist nur der Ballon geplatzt. Danke übrigens!", meinte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Mike machte große Augen. „Wofür denn?", fragte er überrascht.

„Na für den Blow to Pop natürlich! Ich hätte mich das nie getraut."

„Immer wieder gerne", meinte Mike und hatte nicht überhört, dass sie den "Fachausdruck" dafür verwendete. „Wenn du magst, kann ich es dir lernen."

„Ja, das wäre ganz toll. Aber ich sag dir gleich, dass das nicht leicht wird. Wie du gesehen hast bin ich ein ziemlich großer Angsthase."

„Wenn ich das geschafft habe dann packst du das auch", machte Mike ihr Mut.

„Na dann... von mir aus kann es gleich losgehen."

„Sehr gerne sogar", meinte er, nahm einen blauen Ballon aus dem Beutel und dehnte ihn ein wenig. „Wenn du einverstanden bist, fange diesmal ich an und du bringst es zu Ende."

„Wie? Ich soll...? Nein, das kann ich nicht!", protestierte Natalie. „Ich bin noch nicht so weit!"

„Du schaffst das", meinte Mike. „Ich halte dir die Ohren zu. Dann kannst du dich voll auf den Ballon konzentrieren."

„Wird der auch so groß?", fragte sie.

„Ja, der ist aus der gleichen Packung und wird so groß wie der rote Ballon zuvor."

„Das ist jetzt nicht gerade beruhigend... Aber was solls, ich versuche es."

„Spitze!", meinte Mike und begann den Ballon aufzublasen. Natalie beobachtete ihn gespannt. Plötzlich erschienen kleine Wassertröpfchen auf der Außenhaut des Ballons. Es hatte angefangen zu nieseln und ein Blick in den Himmel verriet ihnen, dass es wohl nicht bei diesem Nieselregen bleiben würde. Fette dunkle Wolken waren aufgezogen.

„Und nun?", fragte Natalie enttäuscht.

Mike ließ schnell die Luft aus dem Ballon entweichen. „Schnell, komm mit!" Er nahm sie an der Hand und sie rannten zum Hochsitz. „Dort rauf!"

„Bist du dir sicher? Der sieht nicht gerade stabil aus!"

„Der hält uns schon aus. Und trocken ist es dort auch."

„In Ordnung" Sie kletterte die Leiter hoch und Mike folgte ihr. Wenige Sekunden später saßen sie im Hochsitz und lachten.

„Noch mal Glück gehabt", meinte Mike und dicke Regentropfen trommelten gegen das Dach.

Natalie sah sich um. „Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass es auch irgendwann wieder aufhört zu regnen. Ich möchte nämlich nur ungerne hier übernachten."

„Na ja, das Ritz ist es nicht gerade", meinte Mike.

„He! Schau mal was da liegt!", rief Natalie plötzlich. Unter dem Brett, welches an der Wand befestigt war und als Sitzgelegenheit diente, hatte sie einen grünen Ballon entdeckt. „Wie kommt der denn hier her?"

„Wie? Ähm...", stotterte Mike perplex. „Den muss ich wohl verloren haben, als ich letztens hier war."

„Du warst schon mal da?" Natalie sah aus dem Fenster und trotz des dichten Regens hatte sie freien Blick auf die Bank neben dem Weg. „Sag bloß du hast mich beobachtet?", fragte sie misstrauisch.

Mike wusste, dass sie ihn ertappt hatte. „Na ja, so würde ich es nicht bezeichnen. Ich habe ganz zufällig aus dem Fenster gesehen", antwortete er und wurde rot im Gesicht.

„So, so... ganz zufällig also? Und was hast du ganz zufällig alles gesehen?"

„Ich habe gesehen, dass du einen Ballon ziemlich prall aufgeblasen und dich dann draufgesetzt hast."

„Du kleiner Spanner!", rief sie und boxte Mike in die Seite. „Hat dir wenigstens gefallen, was du gesehen hast?"

„Aua!", jammerte Mike und hielt sich die Rippen, obwohl er den Hieb gar nicht richtig gespürt hatte. „Ja, es hat mir sogar sehr gut gefallen", meinte er leise und blickte zu Boden.

„Na dann ist es ja gut". Da dir mein kleines Geheimnis nun schon bekannt ist, werde ich dir verzeihen. Aber nur unter einer Bedingung!"

„Und die wäre?", fragte Mike neugierig.

„Die Bedingung ist," antwortete sie und hielt dabei den grünen Ballon in die Höhe, „dass dieser Ballon nun mir gehört. Und irgendwann werde ich von dir verlangen, dass du ihn aufbläst und dich draufsetzt."

„In Ordnung", meinte Mike ohne viel nachzudenken. Damit konnte er gut leben.

„Abgemacht", sagte Natalie, steckte den Ballon in die Hosentasche und blickte aus dem Fenster. Dicke Regentropfen fielen vom Himmel und der Feldweg hatte sich inzwischen in einen kleinen Fluss verwandelt. „Was machen wir nun bis es aufhört zu regnen?"

Mike fischte den blauen Ballon aus der Jackentasche. „Wir machen dort weiter, wo wir aufgehört haben."

„Spinnst du?", meinte sie protestierend. „Du willst, dass ich hier in diesem kleinen Raum einen Blow to Pop mache? Das ist doch viel zu laut!"

„Keine Angst!", beruhigte er sie. „Wenn du den Ballon beim Aufblasen zum Fenster hinaus hältst, ist der Knall hier drinnen nicht so laut. Und ich halte dir wie versprochen die Ohren zu."

Natalie überlegte einen Moment. „Na gut, ich probiere es", meinte sie schließlich und griff nach dem Ballon.

„Soll nicht ich den Anfang machen?", fragte Mike.

„Nein, ich will das vom Anfang bis zum Ende selber durchziehen" Entschlossen pustete sie in den bereits leicht vorgedehnten Ballon. Er wuchs rasch und Mike sah gespannt zu. Je größer der Ballon wurde, desto unruhiger wurde sie. Bald zeigte sich ein leichter Halsansatz und sie musste bei jedem Atemzug ein wenig mehr Kraft aufwenden. „Ich bin total aufgeregt", meinte sie.

„Du kannst das!", antwortete Mike.

„Ich hoffe es", meinte Natalie. „Jetzt werde ich ihn besser zum Fenster raushalten. Magst du meine Ohren zuhalten? Sonst schaffe ich es nicht."

„Aber klar", meinte Mike. Sie kniete sich auf die Holzbank und hielt den Ballon ins Freie. Sofort trafen dicke Regentropfen das pralle Latex und verursachten ein prasselndes Geräusch. Um ihr die Ohren zuhalten zu können, musste er sich direkt hinter sie stellen und versuchte, sich nicht zu fest gegen sie zu drücken. „Ist das so in Ordnung für dich?", fragte er und war sich der eindeutigen Position bewusst.

„Was? Ich verstehe dich nicht, wenn du mir die Ohren zuhältst", antwortete sie und wackelte mit dem Gesäß.

Mike wertete das als Zustimmung. „Los geht's", rief er laut.

Entschlossen legte sie los und die blaue Latexkugel, die bereits die gesamte Fensteröffnung verdeckte, wurde rasch größer. Der Hals berührte bereits ihre Finger und der finale Knall würde wohl nur noch Sekunden auf sich warten lassen. Bei jedem ihrer Atemzüge drückte sie sich ein wenig gegen Mike und er hoffte, dass sie seine Erregung nicht bemerken würde. „Jetzt mach ich dich fertig!", schnaufte sie, nahm all ihren Mut zusammen und blies in kurzen Abständen so fest sie konnte in den Ballon. Mike zählte mit. Nach dem fünften Mal ertönte ein lauter dumpfer Knall und gemeinsam mit den Regentropfen segelten unzählige Latexstückchen Richtung Waldboden.

„Ich habe es geschafft!", rief Natalie erfreut und hielt das ausgefranste Mundstück triumphierend in die Höhe. „Es war gar nicht so schlimm."

„Du hast das toll gemacht", meinte er anerkennend. „Bis ich meinen ersten Blow to Pop schaffte hat es viel länger gedauert."

„Ich habe ja auch einen tollen Lehrer gefunden." Natalie setzte sich neben ihn. „Dir hat es doch auch gefallen?", fragte sie, wobei es eher wie eine Feststellung klang.

„Ja, sehr gut sogar", antwortete er leicht verlegen.

„Perfekt!", meinte sie, rückte ein Stück näher und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Wir sind anscheinend ein gutes Team!"

Sie unterhielten sich noch eine Weile und irgendwann wurde das Geräusch der auf das Dach trommelnden Regentropfen leiser. „Ich glaube, schön langsam können wir den Heimweg wagen", meinte Mike und blickte aus dem Fenster. Die dunklen Wolken hatten sich verzogen und in der Ferne blitzten sogar ein paar Sonnenstrahlen durch.

„Schade", meinte sie. „Irgendwie finde ich es hier gar nicht so schlecht."

„Stimmt. Es ist gar nicht so übel", antwortete Mike. „Obwohl hübsche Tapeten und ein WC das Objekt ziemlich aufwerten würden."

„Stimmt auch wieder", meinte Natalie lachend. Schließlich kletterten sie die Leiter hinunter und machten sich auf den Heimweg durch den Wald.

„So, ich muss jetzt nach links", meinte Mike, als sie an der Weggabelung ankamen.

„Ich muss in die andere Richtung", antwortete Natalie. „Danke nochmal."

„Warte, ich hab noch was für dich." Mike gab ihr die laminierte Notiz mit seiner Telefonnummer. „Das wollte ich an der Bank befestigen. Nachdem du so Hals über Kopf davongelaufen bist, hatte ich keine Ahnung, wie ich dich wiederfinden sollte."

„Oh, das ist aber lieb von dir!" Schnell tippte sie Mikes Nummer in ihr Telefon und einen Moment später signalisierte sein Handy eine eingehende Nachricht. „So, jetzt hast du meine Telefonnummer. Tschüß und bis bald!"

Bis Natalie hinter den Bäumen verschwunden war blickte Mike ihr nach und ging schließlich gut gelaunt nach Hause. Unterwegs öffnete er immer wieder die Nachricht, die sie ihm geschickt hatte. Sie bestand lediglich aus einem einzigen Emoji, das einen Luftballon darstellte. Langsam setzte die Dämmerung ein und noch bevor er zu Hause ankam, meldete sein Telefon eine neue Nachricht: "Morgen 19 Uhr Kino?", fragte Natalie kurz und bündig. Er musste nicht lange nachdenken und tippte schnell die Antwort: "Ja, super! Ich freu mich." Kurz darauf schrieb sie: "Passt. Freu mich auch."

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Am nächsten Tag traf er pünktlich um 19 Uhr vor dem Kino ein. Zuvor hatte er sein Auto abgeholt. Die Reparatur fiel günstiger aus als als er gedacht hatte und endlich war er wieder mobil. Nach kurzer Wartezeit entdeckte er Natalie. Diesmal trug sie eine weiße Bluse und einen dunkelblauen Faltenrock, der kurz über den Knien endete. Sie sah umwerfend aus.

„Hi Mike!", rief sie, als sie ihn vor dem Kino entdeckte.

Mike hoffte, dass er sie nicht zu sehr angestarrt hatte. „Hallo Natalie, du siehst toll aus!"

„Oh, Danke", meinte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Wollen wir gleich rein gehen?"

„Ja, gute Idee. Ich möchte nur ungerne in der ersten Reihe sitzen."

Sie kauften sich Tickets für Plätze im hinteren Drittel des Kinosaales. Der Film lief schon einige Wochen und der Saal füllte sich nur schleppend. Nach einigen Minuten wurde die Beleuchtung gedimmt und nachdem sie die obligatorische Werbung überstanden hatten, ging es endlich los. Schon nach ein paar Minuten wussten sie, warum sich die Anzahl der Besucher in Grenzen hielt. Der Film war grottenschlecht. Natalie blickte zu Mike und drehte die Augen über.

„Der Film ist ja die reinste Folter. Gehen wir irgendwohin etwas trinken?", fragte Mike.

„Hmmm...", machte Natalie nachdenklich. „Ich weiß was besseres!" Sie kramte kurz in ihrer Handtasche, holte einen grünen Ballon hervor und hielt ihn Mike vor die Nase. „Da!", sagte sie nur.

„Was da?" fragte Mike verwundert.

„Das ist der Ballon, den ich im Hochsitz gefunden habe. Du hast mir etwas versprochen! kannst du dich nicht mehr erinnern?"

„Klar weiß ich das noch. Aber doch nicht hier im Kino?"

„Doch, genau hier. Du hättest die Bedingungen besser aushandeln sollen", meinte sie grinsend. „Los jetzt!"

„Ok, ok! Ich mach ja schon." Mike nahm den Ballon und blickte sich um. In ihrer Reihe waren sie ganz alleine. In den Reihen vor ihnen konnte er ein paar Köpfe erblicken. Zwei Reihen hinter ihnen saß ein Pärchen, dass offensichtlich nicht wegen des Filmes hier war und vom Geschehen im Kino nicht viel mitbekam. Mike duckte sich ein wenig und nahm das Mundstück zwischen die Lippen. Die Lautstärke im Kino übertönte die in den Ballon zischende Luft und es bestand keine Gefahr, dass ihn jemand hören könnte. Ganz bewusst hielt er den Ballon so, dass er genau vor Natalie immer größer wurde. Mit großen Augen starrte sie auf den wachsenden Ballon. „Stopp! Das genügt! Du sollst doch keinen Blow to Pop machen", beschwerte sie sich.

Mike überhörte sie vorerst und blies noch ein weiteres Mal kräftig in den Ballon. „Und jetzt?", fragte er.

„Zubinden", meinte Natalie und strich mit den Fingern vorsichtig über das gespannte Latex. Sie nahm den verknoteten Ballon an sich nahm, drehte ihn so, dass sein Hals zwischen ihren leicht Schenkeln lag und drückte die pralle grüne Kugel gegen ihren Körper. Mike traute seinen Augen nicht. Anscheinend hatte er tatsächlich eine Vollblutloonerin gefunden. Mit geschlossenen Augen genoss sie den Kontakt mit dem Ballon. „Mhhhh, den hast du gut aufgeblasen", stellte sie fest. „So groß und hart! So einen hatte ich noch nie." Sie drückte den Ballon noch ein wenig fester und ihre Fingernägel bohrte kleine Dellen in die dünne Latexhaut. Mike rechnete jeden Moment mit einem lauten Knall. Doch schließlich öffnete sie die Augen und bemerkte, dass er sie anstarrte. „Oh, sorry", entschuldigte sie sich. „Bisher hatte ich immer nur kleine Ballons. Die großen machten mir immer zu viel Angst. Wenn ich gewusst hätte, wie gut sich so ein großer Brummer anfühlt...!"

„Mach nur weiter. Ich sehe dir gerne dabei zu."

„Ja, das glaube ich dir. Aber jetzt bist du an der Reihe. Mach ihn platt!", befahl sie.

Mike nahm den Ballon und blickte sich im Kinosaal um. Das Pärchen hinter ihnen war verschwunden. Wahrscheinlich hatten sie besseres zu tun, als den öden Film bis zum Ende anzusehen. Die wenigen Zuschauer in den Reihen vor ihnen waren entweder masochistisch veranlagt und konzentrierten sich tatsächlich auf den Film oder sie waren eingepennt. Also wagte er es. Natalie hielt die Sitzfläche des Klappstuhles nach unten und Mike platzierte den Ballon darauf. Vorsichtig ließ er sich darauf nieder. Hände weg von den Ohren", sagte er streng, als sie Anstalten machte, sich die Ohren zuzuhalten. „Ich mache das nur, wenn du dir nicht die Ohren zuhältst!"

„So war das aber nicht geplant!", beschwerte sie sich.

„Das stand im Kleingedruckten", erwiderte Mike mit einem Grinsen.

„Das ist gemein! Aber ich werde es versuchen", gab sie nach.

„Sehr brav", meinte er und verlagerte immer mehr seines Gewichtes auf den Ballon. Da die Armlehnen hochgeklappt waren, konnte sich dieser zu den Seiten hin schön ausdehnen. Zwischen seinen Beinen lugte der Hals des Ballons hervor und wurde immer länger, bis er fast die Rücklehne des vorderen Sitzes berührte. Erstaunlicherweise hielt das Latex der Belastung stand und Mike wippte ein wenig auf und ab. Natalie beobachtete ihn fasziniert. Vorsichtig ließ sie eine Hand über den langen Ballonhals gleiten. „Und? Wie fühlt er sich an?", fragte Mike.

„Hart!", meinte Natalie und ihre Hand glitt höher, bis sie für einen kurzen Moment Mikes Schritt berührte. „Sehr hart sogar!" Mike zuckte unter der Berührung zusammen. Die Situation war absolut abgefahren und unwirklich. Natalies Hand wanderte wieder zurück zur Mitte des langen Ballonhalses, der so dick war, dass sie nur einen kleinen Teil davon umfassen konnte. Sie krümmte die Finger und sah zu Mike. „Soll ich?", fragte sie leise. Mike nickte und sofort bohrten sich ihre Fingernägel in die pralle Ballonhaut. Mit zugekniffenen Augen drückte sie zu und der Ballon löste sich auf. Der Knall übertönte die Lautstärke des Films und donnerte durch den Kinosaal. Mit rasendem Herz fiel Mike auf seinen Platz. Die Zuschauer in den vorderen Reihen wurden aus ihrem Schlaf geweckt und drehten suchend die Köpfe, um die Ursache des Lärms auszumachen.

Sogar im halbdunklen Kinosaal konnte er sehen, dass Natalies Augen strahlten. „Das war großartig!", meinte sie. „Bist du auch so aufgeregt wie ich?"