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Melissa sah während des Erzählens verstört zu Boden. "Er schlug immer und immer wieder drauf. Überall war Blut und keiner hat etwas getan. Dann, ich dachte er will ihn totschlagen, hörte er auf einmal auf. Er sagte: 'Werft ihn in den Schacht.', und die Männer packten ihn und schleiften ihn zum Luftschacht." Die Ödländerin stellte die nun leere Schüssel zur Seite und fragte: "Was für ein Schacht?"

Die Sklavin sah sie mit ihren großen, braunen Augen an und sagte: "Die Zugänge zur dritten Ebene sind alle verschlossen, bis auf den Luftschaft. Er ist hinten im Generatorraum. Da geht es fast senkrecht nach unten in die dritte Ebene, zu den Bunkerbewohnern... Geralt schmeisst öfter mal Leute in den Schacht, durch die Belüftungsanlage hört man im gesamten Bunker ihre Schmerzenschreie... Er hält das für einen tollen psylo... psyscho..." - "Psychologisch?" -"Ja! Er hält das für einen tollen psychoirgendwas Effekt. Und Gloin hat lange geschrieen..."

*

Der achte Tag ihrer Gefangenschaft war ein Tag des Umbruchs. Statt seine Gefangene zu besteigen, warf der Haifisch ihr ein elegantes, doch knappes, schwarzes Kleid und hohe, schwarze Schuhe in die Zelle. "Du wirst mir heute Gesellschaft leisten.", sagte er barsch und führte sie, nachdem sie sich umgezogen hatte, aus dem Raum, in dem sie acht Tage verbracht hatte, hinaus. Wie die Ödländerin später erfuhr, hatten Geralt und seine Banditen eine Karawane überfallen und große Reichtümer erbeutet. Ein Grund, seinen Triumph gebührend zu feiern.

In einer großen Halle, auf deren Wand eine verwitterte, nur noch schwer leserliche Zahl stand, die eine hunderteins, aber auch eine hunderteinunddreissig sein konnte, kam alles zusammen, was sich zur Gang des Haifischs zählte. Erstmals sah sie seine Meute versammelt, um die dreissig schwer bewaffnete und grobschlächtiger Männer, viele mit wilden Bärten, Narben und verrotteten Zähnen. Saufend und schmatzend saßen sie an einer langen Tafel, die voller Speisen und alkoholischen Getränken war und grölten ihrem Führer mit erhobenen Bechern zu, als er mit seiner schönen Beute im Schlepptau den Raum betrat.

Lachend hob er die Hand und erwiderte den Gruß mit einem lauten Brüllen, dann sagte er, an seine Banditen gewandt: "Heute Nacht wird gefressen und gefickt, bis uns die verrottetetn Leiber der unteren Etage hören können!" Wieder ein lautes, rohes Jubeln. Geralt, der seinen Auftritt mit der attraktiven Gefangenen, die unweigerlich die gierigen Blicke der Männer auf sich zog, sichtlich genoss, führte sie auf ein Sitzkissen neben seinem mächtigen, doch primitiven Thron, der sich auf einer Empore über dem Geschehen befand.

Seufzend ließ sich der Banditenfüher in senen aus allerlei miteinander verschweissten und verkeilten Schusswaffen erbauten Thron niedersinken. Erst jetzt fiel der Ödländerin Melissa unter den eilig hin und her huschenden Sklavinnen auf, die den Männern am Tisch neue Getränke einschütteten oder lachend auf ihren Schößen saßen. Tief war sie gesunken, seit die Ödländerin ihren Bunker betreten hatte. Von der einstmaligen Lieblingssklavin des Haifisch war sie nun eine Dienerin, wie all die anderen. "Bring mir ein Bier. Und zwar von dem guten Stoff, hörst du?", sagte er schroff, ohne Melissa auch nur anzusehen.

Die Ödländerin spürte, wie sehr die hübsche Sklavin unter ihrer Degradierung litt und sie spürte den kurzen, doch voller Hass und Eifersucht erfüllten Blick, den sie ihr, die neben dem Herrscher im feinsten Kleid saß, zuwarf. "Und Melissa?", mit einem Anflug von Freude im Gesicht drehte sich die Sklavin herum. "Bring meiner Hure auch etwas zu trinken. Den besten Wein den wir haben." Melissa Gesicht versteinerte sich und schnell drehte sie sich herum und tapste davon. Geralt genoss die Qual seiner Sklavin, die Ödländerin konnte es in seinem Gesicht sehen.

Je weiter der Abend fortschritt, desto lauter wurde die Runde. Der Alkohol floss in Strömen und die Männer wurden immer enthemmter. Laut sangen sie obzöne und gewalttätige Lieder, wie sie nur Männer ihres Schlages kannten und zunehmend wurden sie gegenüber den Dienstmädchen, von denen alle außer Melissa ein Sklavenhalsband trugen, handgreiflich. Manche der Mädchen, wohl die erfahrenen Sklavinnen, wehrten sich nicht gegen die zupackenden Hände, ja manche von ihnen sah die Ödländerin sogar bereitwillig unter den Tisch kriechen, um ihre Herren mit ihrem saugenden Mund zu bedienen.

Einige der Mädchen jedoch versuchten, sich den Händen zu entziehen, sich den Tränen nahe vom Geschehen abzusetzen, um weitere Speisen und Getränke zu holen oder das Geschirr wegzubringen. Eines dieser Mädchen, einer scheuen, dunkelhäutigen Schönheit mit breiten Hüften und zarter Haut, litt am meisten unter den Grobheit der Männer, die ihr grölend auf die prallen Pobacken schlugen und kniffen. Schweigend, doch wimmernd nahm sie es hin und als sie das schmutzige Geschirr in Richtung Küche beförderte, sah die Ödländerin, wie drei der Männer aufstanden und ihr Raubtieren gleich eilig folgten.

"Haha, die wird jetzt bekommen was sie verdient.", johlte Geralt, der den Blicken seiner Gefangenen gefolgt war. Achtlos packte er neben sich und griff ihre volle Brust, um sie mit der einen Hand zu kneten, während die andere den Bierkrug ansetzte. Es war mittlerweile sein neunundzwanzigster, wenn die sie sich nicht verzählt hatte. Im Gegenstz zum Haifisch achtete sie sehr genau darauf, nicht zuviel zu trinken. Die Chance war einfach zu verlockend...

Sie konnte deutlich die Beule in seiner Hose sehen, doch schien Geralt zu betrunken zu sein, um sich noch auf ein Abenteuer mit seiner Beute einzulassen. Auch seinen Männern sah man zusehends die vernichtende Wirkung des Alkohols an. Einige stießen noch polternd miteinander an oder verließen mit einer oder auch zwei Sklavinnen den Saal, doch die meisten lagen schon kreuz und quer im Raum verteilt, teils neben ihrem eigenen Erbrochenen und mit dem Gesicht voran in ihrem Teller und schliefen ihren Rausch aus.

Das stundenlange Gelage forderte seinen Tribut.

Erst, als es völlig still wurde und nur noch das laute Schnarchen der Banditen den Saal erfüllten, da wagte es die Ödländerin, sich zu bewegen. Leise, mit der Eleganz einer Katze, erhob sie sich aus dem Kissen und ihre nackten, von den unbequemen Stöckelschuhen befreiten, nackten Füße tapsten kaum wahrnehmbar über den schmutzigen, harten Boden. Lange fixierten ihre kühlen, blauen Augen den ruhenden, Körper des brutalen Hünen, der, friedlich wie ein Säugling, in seinem Thron seinen Rausch ausschlief.

Vorsichtig und mit langsamen Bewegungen kam die Ödländerin näher, blickte sich verstohlen um, ob ein verräterischer Zeuge in der Nähe ein könnte, dann griff sie zu. Ihr Ziel war die Fernbedienung ihre Halsbandes, das Werkzeug ihrer Folter und gleichzeitig der Schlüssel in die Freiheit. Sie kannte derartige Halsbänder, sie wusste, dass sie sich über einen kleinen, verborgenen Knopf an der Unterseite des Geräts deaktivieren ließen. Geschickt zog sie die Fernbedienung aus der Tasche des schnarchenden Riesen, als sie plötzlich erschrocken aufblickte: Seine Augen waren geöffnet.

"Clever bist du ja nicht gerade.", sagte er, als sei er völlig nüchtern. Da riss er ihr die Fernbedienung aus der Hand, gab ihr eine Ohrfeige, die sie zu Boden schmetterte und verpasste ihr einen langen, quälenden Stromschlag. Ein brennender Schmerz schoss durch ihren Körper, sie krümmte sich vor Schmerzen, schrie auf und ihre Sicht verschwamm. Immer und immer wieder jagte der Haifisch ihr Stromschläge durch den Körper und sie hörte nur noch sein dumpfes, höhnisches Lachen, bis sie das Bewusstsein verlor.

*

Es mochte der neunte Tag sein, als die Ödländerin wieder in ihrer Zelle zu sich kam. Sie befand sich in der gleichen Situation wie zuvor, lag nackt in Ketten, mit einem geschundenen und mit Hämatomen übersäaten Körper. Ihre Seite schmerzte, was sie einen oder mehrere Rippenbrüche vermuten ließ und sie hatte den metallischen Geschmack von Blut im Mund. Sie konnte sich an nichts mehr erinnern, doch so, wie sie sich fühlte und der penetrante Gestank von getrocknetem Sperma, welches überall an ihr klebte, musste man sich an ihr vergangen haben, als sie ohnmächtig war.

Das schreckliche Gefühl der Ungewissheit paarte sich nun mit dem Ärger über sich selbst. Es war zu einfach gewesen, zu offentsichtlich. Sie hatte gesehen, dass der Haifisch intelligenter war, als es schien, sie wusste es, als er sie beim ersten Mal in ihrer Zelle aufsuchte und doch fiel sie auf seine Falle hinein. Vielleicht hatte er ihr den ganzen Abend hindurch seine Trunkenheit nur vorgespielt, vielleicht war es nur ein Test, um ihre Loyalität zu prüfen, vielleicht auch einfach nur eines seiner sadistischen Spiele.

Ihre Lage hatte sich ungemein verschlechtert, das war eine Tatsache. In der erdrückenden Einsamkeit ihrer Zelle, alleine mit ihrer Angst und Verzweiflung, unterdrückte die Ödländerin nur mit Mühe den Drang, zu weinen, aufzugeben, genau das zutun, was der Haifisch wünschte, was er sich wahrscheinlich selbst jetzt noch von ganzem Herzen herbeisehnte: Ihre Unterwerfung. Sie biss die Zähne zusammen, atmete tief ein und aus und dachte an den Schwur, den sie sich selbst gegeben hatte, nämlich sich nicht brechen zu lassen. Niemals.

Ihr finsterer und entschlossener Blick bohrte sie wie ein Dolch in Melissa, als diese ihre Zelle betrat. Unsicher blickte sie in die kühlen Augen der Gefangenen, die Augen eines ungebrochenen Geistes, den sie weder begreifen noch je erreichen konnte. Doch schnell hatte sich die Sklavin wieder gefasst und sagte ungewöhnlich hämisch: "Du dummes Ding hättest dich nicht mit Geralt anlegen sollen." Ihr Grinsen schwand, als sie feststellen musste, dass die Ödländerin keinen Wert auf eine Konversation mit der Sklavin legte. Diese jedoch sprach weiter, wen sie auch ihres Häme beraubt worden war: "Falls du dich nicht erinnerst: Die ganze Gang hatte dich. Geralt", sie verfiel in einen schwärmerischen Ton, "gab dich für die Männer frei. Er sah zu und... ließ sich dabei von mir bedienen."

Ein niederträchtiger Hass funkelte aus Melissas Augen. Es war der Hass einer gequälten und unterdrückten Kreatur, die unfähig war, ihre eigenen Ketten zu sprengen, die niemals frei sein könnte. Sie wünschte sich in ihrem Triumph, ihre von ihr so verabscheute Konkurrentin nun in Ungnade gefallen, vergewaltigt und in Ketten gelegt wie am ersten Tag ihrer Ankunft zu sehen, zu baden, doch zu ihrem Ärger gönnte die Ödländerin ihr diesen Sieg nicht.

Sie bettelte nicht, heulte nicht, ungebrochen starrten ihre blauen Augen in den schwachen Geist Melissas, die ihrem eisigen Blick nicht standhielt und die Augen gen Boden senkte. Sie mochte erkennen, dass die Fremde aus dem Ödland selbst jetzt, selbst im größten Moment der Demütigung und des Elends, freier war als sie jemals sein würde. Zögernd sagte Melissa: "Ich will das du verschwindest." Mit traurigen Augen sah sie die blonde Gefangene an und fuhr fort: "Geralt redet immernoch von dir. Er vergleicht mich mit dir, sagt, du seist besser, er meint, meine Titten sind zu klein oder ich solle die Zunge mehr einsetzen." Ihr hübsches Gesicht verwandelte sich in eine hasserfüllte, teuflische Fratze: "Er wird dich foltern, dich schlagen und vergewaltigen, doch du wirst sein Liebling bleiben, also musst du weg." Sie kam einen Schritt auf die angekettete Frau zu, sodass sie fast Nase an Nase standen und starrte sie zornig an. Die Angekettete konnte den penetranten Geruch von Sperma an der Sklavin riechen und wenn sie sprach, roch sie Geralts Glied.

Die Ödländerin mochte in ihren Augen den in ihr schwellenden Konflikt erkennen, sie wusste, dass diese Frau sie mit jeder Faser ihres Körpers hasste, dass sie sie tot sehen wollte. Doch wäre ihr Untergang unweigerlich ihr eigener gewesen und so tat sie das, was sie in ihrem dasein als Sklavin gelernt hatte: Sie war Gehorsam. Gehorsam gegenüber ihrem Gewissen oder ihrem Herren gegenüber, der seine Lieblingsgefangene sicher nicht erdrosselt in ihrer Zelle auffinden wollte, tat sie doch in den Augen der Ödländerin etwas bemerkenswertes: Sie zückte einen Schlüssel und löste ihre Ketten.

Geschwächt von der Gewalt, die man ihr angetan hatte und losgelöst von den Ketten, die sie hielten, sackte die Gefangene keuchend zu Boden, nackt und hilflos wie ein neugeborenes Wesen. Sie sah auf die Füße der Sklavin, die schweigend vor ihr stand und selbst jetzt, knieend vor der Sklavin Melissa, fühlte sich die Ödländerin ihr überlegen. "Mach das du wegkommst...", flüsterte Melissa mit bedeckter Stimme und warf ihr die Fernbedienung des Sklavenhalsbandes zu. "Befreie dich, flieh und stirb.", waren die letzten Worte, die sie von Melissa hören sollte, bevor sich die Sklavin herumdrehte und die Zelle ohne sich umzublicken verließ.

Wieder war sie alleine, nackt, geschunden, doch frei. Frei zu gehen wohin sie wollte.

*

Mit schmerzenden Gliedern arbeitete sich die Ödländerin vorwärts durch die dunklen Gänge des Bunkers. Sie hörte aus der Ferne das laute Johlen der Männer aus der Haupthalle, scheinbar feierten sie wieder eines ihrer Feste, was ihr überhaupt erst ermöglichte, unentdeckt durch die Gänge zu wandeln. Ihr Ziel war jedoch nicht der Fahrstuhl, der sie in die rettende Freiheit befördern sollte, sondern die Waffenkammer.

In dem kurzen Moment, in dem der Haifisch sie aus ihrer Zelle in den Festsaal führte, da prägte sie sich alles gut ein, sie merkte sich den Zugang zum Fahrstuhl und das Schild, welches in Richtung der Waffenkammer wies. Im Grunde genommen war der Bunker recht überschaubar, doch waren es die immer gleich aussehenden Gänge und Wände, diese Hölle für jeden Klaustrophobiker und die ständige, künstliche Beleuchtung, die diese metallische Höhle in ein Labyrinth verwandelte.

Es war ihr Glück, dass die Wache der Waffenkamer schlief, sonst hätte der Mann sie schon von weitem in dem geraden Gang erspähen müssen. Doch er schlief, mit fettem Bierbauch und einem langen Speichelfaden, der aus seinem Mund bis hinab auf den Boden reichte, in einem unter seinem massigen Gewicht geplagten Stuhl. Mit gespenstischer Ruhe schritt die Geschundene auf ihn zu, zog das lange Messer aus der Scheide an seinem Gürtel und schnitt dem Banditen ohne mit der Wimper zu zucken die Kehle durch.

Eine Blutfontäne spritzte an die Wand und mit vor Entsetzen verzerrtem Gesicht rutschte er scheppernd vom Stuhl und verendete binnen weniger Augenblicke unter qualvollem Röcheln. Eine Lache dunklen Blutes breitete sich auf dem Boden aus und flutete die nackten, zarten Füße der Ödländerin. Sie würdigte den Toten keines Blickes, sondern betrat die Waffenkammer, einen Hort des Mordwerkzeugs aller Art, welches die Banditen im Laufe ihrer Plünderungen und Verbrechen angesammelt hatten.

Gelassen und ihne Hektik suchte sie sich für sie passende, dunkel gefleckte Tarnkleidung aus dem Regal, zog sich ein paar der schweren Kampfstiefel und eine schwere, kugelsichere und mit Metallplatten verstärkte Weste an. Ihre langen, blonden Haare band sie zu einem Zopf und steckte sie unter einen umgebauten und mit Nägeln und Metallplatten verstärkten Motoradhelm. Dann wendete sie sich den Waffen zu.

Sie griff sich eine schwere, automatische Schrotflinte und eine Maschinenpistole, in den Holster ihres Gürtels steckte sie einen wuchtigen Revolver. Zwei Patronengurte je links und rechts ihres Oberkörpers und einige Granaten, die sie an ihren Gürtel hängte, rundeten ihr Werkezug, mit sie blutige Rache nehmen würde, ab.

Gerade als sie sich an ihr blutiges Werk machen wollte, bemerkte sie die Kiste mit Sprengstoff...

*

Das Gelage schien gerade seinen Höhepunkt zu erreichen. Johlend wurde von einer Meute Männer einer bemitleidenswerten Sklavin die Kleider vom Leib gerissen, kreischend schlug sie um sich, wurde jedoch von der grölenden Männerhorde hin und hergestossen. Niemand, nicht einmal Geralt, der Haifisch, der von seinem Thron aus lachend die Szene beobachtete und dabei aus seinem mächtigen Bierkrug trank, während Melissa schmatzend zwischen seinen mächigen Beinen kniete, bemerkte die grimmige Kriegerin in der Tür, die mit steinernem Blick dem wüsten Schauspiel zusah.

Es war die schreiende Sklavin, die die schwer bewaffnete Frau als erste bemerkte und ihr plötzliches Verstummen erregte die Aufmerksamkeit der Männer, die ihrem ehrfürchtigen Blick folgten. Quälende Sekunden der Stille setzten ein, als die Banditen der Frau in die kalten, blauen Augen blickten, die sie Stunden zuvor vergewaltigt und geschlagen hatten. Selbst Geralts erhob sich von seinem Thron, mit offenem Mund und erstaunten Augen und stieß dabei achtlos seine unglückliche Sklavin zur Seite, die ebenso erstaunt auf den gerüsteten Todesengel blickte. Niemand wagte etwas zu sagen oder sich zu rühren, doch wusste jeder der Männer im Raum, warum die Ödländerin gekommen war.

Es gab kein Wort und keine Rede des Urteils oder des Vorwurfs, nur ein Hagel aus scharfem Blei, der aus der Maschinenpistole der Kriegerin auf die Banditen spritzte. Wie eine Sense fuhr das Schnellfeuer durch die Männer, bohrte sich in ihre Leiber, ließ Nieren und Lungenflügel platzen, verstümmelte ihre Gesichter bis zur Unkenntlichkeit und ließ sie in jenen unwirklichen, schockartigen Todestanz tanzen, während ihre Körper von den Patronen durchlöchert wurden. Diabolisch lächelnd genoss die Ödländerin jede einzelne Patrone, die die Automatikpistole in die Leiber der Männer stieß, so wie sie wenige Stunden zuvor ihre Schwänze in ihren Körper gestoßen hatten.

Noch bevor die letzte Kugel die Mündnung verließ, zog die Ödländerin den Stift ihrer Granate mit den Zähnen und warf sie in die Mitte der blutüberströmten und druchsiebten Männer, deren Augen vor Entsetzen weit aufgerissen waren und deren Körper nicht einmal den Boden erreicht hatten, als die Granate mit einem ohrenbetäubenden Donner explodierte. Blut, Fleisch und Körperteile wurden durch die gesamte Halle geschleudert und verwandelten den Festsaal des Haifischs in ein Schlachthaus.

Dieser stand, von Granatsplittern durchsiebt, brüllend und tobend vor seinem Thron und überschüttete seine einstige Gefangene mit wütenden Flüchen und Beschimpfungen, die durch den gesamten Bunker hallten. Es mochte Zufall sein, doch hatte seine Hündin Melissa, diese unglückliche Sklavin, ihm mit ihrem Körper einen letzten Dienst erwiesen: Sie hatte die tödliche Ladung der Splitter abgefangen und ihn so vor dem Tode bewahrt. Die Überlebenden seiner Kämpfer, zum Teil schwer verletzt und kaum fähig, ihre Waffen zu heben, deckten die Ödländerin sofort mit einem wütenden Kugelhagel ein.

Hinter den Schutz des schweren Metalltisches verborgen und von einem bestialischen Trommelfeuer umgeben, ging sie zum zweiten Teil ihres Planes über: Der Befreiung der alten Bewohner des Bunkers. Sie zückte den Fernzünder des Sprengstoffes, den sie an der verschweissten Tür zu den unteren Ebenen angebracht hatte und drückte auf den kleinen, doch so verführerischen, roten Knopf.

Ein zweiter, gewaltiger Donner erschütterte den Bunker, deutlich heftiger als die erste Detonation durch die Granate. Irritiert stellten seine Leute für einen Augenblick das Feuer ein und versuchten zu begreifen, was gerade geschehen war, doch war es ihr Führer, der die Lage als Erster erfasste. "Die dritte Ebene! Ihr Idioten! Sie hat die Tür aufgesprengt!" Die Ödländerin konnte die Gesichter der Banditen sehen, voller Furcht vor den Schrecken der Tiefe, die just in diesem Moment in ihr Reich strömten. Es mochte eine Erlösung für sie sein, als die Kriegerin aus ihrer Deckung auftauchte und ihrem Leben mit einem tödlichen Streich ihrer Maschinenpistole ein Ende setzte. "Haltet die Monster auf, ihr Schwachköpfe!", tobte der Haifisch mit krächzender Stimme. Er entriss einem Toten ein wuchtiges Maschinengewehr und deckte die Ödländerin mit einem polternden Bleigewitter ein. Berstend schlugen die Patronen unter Funken Löcher in das Metall des Tisches und der rostigen Wände und das dämonische Rattern der Höllenmaschine in den Händen des Haifisches wurde nur noch durch sein wahnsinniges Gelächter übertönt.