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Katrin,ein Mädchen setzt sich durch Teil 01

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Mittlerweile ist es Zeit für die geplante Versammlung und seine Mitschüler warten im Speisesaal voller Spannung auf das Erscheinen von Klaus. Sein Fehlen bemerken auch die Lehrer. Herr Petersen stöhnt auf, ahnt er doch, das die scheinbare Ruhe nun endgültig vorbei ist und der eigentlich Sturm beginnt. Die Spannung im Speisesaal ist deutlich spürbar.

"Kann denn dieser Kerl nicht pünktlich sein?" raunzt Herr Petersen.

"Ich gehe mal nachschauen, wo Klaus bleibt. Vielleicht geht es ihm nach dem unfreiwilligen Bad nicht gut" sagt Frau Schmidt etwas besorgt und geht in den Unterkunftsbereich, betritt das Zimmer von Klaus und sie sieht ihn in ihrem Bademantel wie ein Häufchen Elend auf sein Bett sitzen.

"Was ist den los? Ist dir nicht gut oder warum ziehst du dich nicht endlich an und kommst zur Versammlung? Es ist bereits 16:00 Uhr durch!",

"Ich kann nicht..." flüstert Klaus mit, wieder durch Tränen erstickter Stimme.

"Warum nicht, was ist denn nun wieder los?" fragt sanft Frau Schmidt.

"Ich habe nichts zum Anziehen, meine Sachen sind weg!",

"Aber da liegen doch welche", sagt sie und sieht genauer hin." Ohh......, das sind ja wohl nicht so ganz die Richtigen. Ich werde mal die Mädchen fragen, wer von ihnen nun deinen Rucksack hat",

"Nein nicht nötig, .... diese Sachen waren ja in meinem Rucksack, jemand hat sie ausgetauscht....."

"Wie kommst du darauf?"

"Na in meinem Rucksack ist mein Portmonee und mein Ausweis, hier sehen sie..... , es ist mein Rucksack. Jemand muß ihn geöffnet und die Sachen ausgetauscht haben und außerdem, ich bin der Kleinste in der Klasse und die ganze Kleidung hat meine Konfektionsgröße.". Erneut kommen ihn aus Verzweiflung die Tränen. Im Moment ist er überfordert, er erinnert sich wieder an die Demütigungen, als seine Mitschüler ihm nach den Sportunterricht zwangen, Kleidung und Windel wie ein kleines Mädchen anzuziehen. Dieses Erlebnis hindert ihn auch daran, eine Entscheidung zu fällen. Schluchzend frag er,

"Was soll ich denn jetzt nur tun?"

"Warte, ich werde die Sache klären" sagt sie und verläßt das Zimmer.

Eiligen Schrittes geht sie sorgenvoll rüber zum Gutshaus und berichtet Herrn Petersen das neuen Mißgeschick von Klaus. Herr Petersen wird allmählich sauer, schon wieder Ärger wegen Klaus. Nun ist es doch mit seiner Ruhe vorbei und er muß den Erzieher heraus kehren, aber ohne jemand, wie immer, auf die Füße zu treten.

"Ich werde das klären, verdammte Bande, immer diese Störungen!"

Herr Petersen betritt wütend den Speisesaal. Frau Bruchmüller öffnet gerade die Essenausgabe und will Kaffe und Kuchen bereitstellen.

"Alles mal her hören. Ich habe langsam die Nase voll von euren Streichen gegen Klaus. Immer dieser verdammte Ärger, gibt es nicht mal einen Tag ohne daß ihr Klaus ärgert? Ihr seit jetzt zu weit gegangen. Wo sind seine Sachen? ........Wer hat sie ausgetauscht? ....", allgemeines Schweigen mit leichtem Grinsen ist alles, was folgt.

Herr Petersen beschließt nun doch ärgerlich, pädagogische Maßnahmen einzuleiten: "Ähh....., Frau Bruchmüller, so lange wie diese Sache nicht geklärt ist, schließen sie bitte die Speiseausgabe"

"Watt denn, haben´se deen Kleenen schon wieda am Wickel"

"Ja leider, jemand hat seine gesamten Sachen ausgetauscht, er hat nur noch lauter Mädchenkleidung"

Die Klasse fängt laut an zu grölen und amüsieren sich köstlich. Alle stellen sich bildlich vor, wie Klaus wieder verängstigt und verschüchtert, den Tränen nahe, in dieser Aufmachung als kleines Mädchen in den Speisesaal geschlichen kommt. Was für ein Spaß!

"Ruhe, sofort herrscht hier Stille. Bis ich weiß, wer das wieder verzapft hat und wo Klaus seine Sachen sind, bleibt ihr hier sitzen, keiner verläßt den Raum, kein Kaffee und Kuchen, keine Musik oder Fernsehen. Selbst wenn ihr hier die ganze Nacht rum hocken müßt. Mir reicht es nämlich, immer dieser Ärger!"

Das Lachen der Schüler wird durch ein Murren und Stöhnen abgelöst.

"Also überlegt es euch, ich warte draußen auf Antwort" sagt Herr Petersen und verläßt erregt den Raum. Warum mußte dieser Schwächling Klaus auch mitfahren, denkt er äußerst erbost.

Da Frau Bruchmüller mehr praktisch Veranlagt ist, belädt sie indes ein Tablett reichlich mit ihrem selbstgebackenem Kuchen, etwas Obst und eine Kanne heißen Kaffee. Das Tablett ist so voll, daß man damit bestimmt mehrere Leute satt bekommt. Irgend wie hat sie Klaus, ihren Kleenen, wie sie liebevoll im Stillen meint, sofort in ihr mütterliches Herz geschlossen. So nimmt sie das Tablett, verschließt alle Küchentüren und geht damit durch den Speisesaal hinaus zu den Unterkünften. Die hungrigen und gierigen Augen der Meute verfolgen sie dabei. Sie klopft an Klaus seine Zimmertür. Als keine Reaktion kommt, geht sie einfach hinein und sieht das Häufchen ratloses Elend, mit tränen verschmiertem Gesicht, auf dem Bett sitzen.

"Nu Kleener, haben´se dir wieda am Krajen? Hier iss ma erscht en bisschen Kuchen un det Obst, is jesunt un macht och stark" sagt sie munter und stellt das beladene Tablett auf den kleinen Tisch.

"Danke, hab aber kein Hunger....." Ob der Menge fallen Klaus dabei beinahe die Augen raus.

"Nischt da! Nu iss ma endlich watt, Kleener un de Welt kiekt andas aus" sagt Frau Bruchmüller und streichelt leicht über Klaus Haare. Er errötet mal wieder und setzt sich nun doch an den kleinen Tisch um ein Stück Kuchen zu essen. Die warmherzige Art der Köchin hat ihn überzeugt.

"Danke, Frau Bruchmüller......" sagt Klaus und langt zu. Frau Bruchmüller sieht sich die ausgetauschten Sachen genau an und wird dabei von Klaus beobachtet.

"Was soll ich den bloß tun, die lachen mich doch alle aus...." murmelt Klaus mit vollem Mund.

"Ach wie niedlich, ens kann ma sajen, Jeschmack hamse. Ick kann ma dir so ritich jut drinn vorstellen, wie süß de damit aussehen würdest, wie en klenes Engelchen........... Nu sei nich gleich einjeschnappt, is nich bös jemeint aba du bischt nu ma en niedliches Kerlchen"

Klaus weiß nicht, wie er darauf reagieren soll, merkt aber, daß sie es ehrlich meint und ihn nicht damit aufzieht. Irgendwie hat sie mit ihrer Art sein Vertrauen gewonnen,

"Aber was soll ich den bloß machen? Ich kann doch nicht die nächsten zwei Wochen diese Sachen tragen und als Mädchen rum laufen! Die lachen doch mich Tag und Nacht aus." sagt Klaus, obwohl in seinem Inneren wieder der anderer Wunsch aufkeimt, es einfach zu machen schießen ihm wieder die Tränen in die Augen. Seine Gefühlswelt ist durcheinander und er ist verwirrt. Warum reizt ihn diese Kleidung so, sie an zu probieren. Warum möchte er eine Frau sein? Er sieht in das Gesicht von Frau Bruchmüller, mit solch einen liebevollen und fürsorglichen Blick ist er noch nie bedacht worden. Eine seltsame Wärme steigt in ihm auf. Plötzlich brechen alle inneren Hemmungen zusammen und seine ganze Verwirrtheit und Ängste sprudeln so nur aus ihm raus.

Die sich ihr nun offenbarten, sich abzeichnenden inneren Zerrissenheit über seine geschlechtlichen Identität "Ihres Kleen" erschüttert die Köchin tief. Sie hört auf ihre, wieder erwachenden mütterlichen Instinkte, schnappt sich Klaus, setzt ihn sich auf ihren Schoß und drückt ihn an sich. Während Klaus weiter erzählt, streichelt sie ihn beruhigend.

Sie erfährt von Klaus seinen inneren Zwiespalt bei seiner Identität und den stillen Wünschen, die jetzt in dieser Situation verstärkt auftreten und vor allem seine Ratlosigkeit. Auch sein erstes Erlebnis in Kleinmädchenkleidung verschweigt er nicht, nur die Schläge seines Vaters erwähnt er nicht. Schweigen drückt sie Klaus weiter an sich und warten darauf, das er sich erst einmal beruhigt. Mit einem Zipfel ihrer Schürze trocknet sie, so wie früher bei ihren Kindern seine Tränen. Sie denkt über das eben gehörte nach und sieht einige Parallelen zu ihrem vergangenen Leben.

Frau Bruchmüller hat drei Kinder, eine Tochter und zwei Söhne. Ihre Tochter Ruth arbeitet in der Stadt als Ärztin und ihr Jüngster, Wölfchen, ist bei der Polizei. Ihr Ältester, Jochen, lebt nicht mehr, er beging aus Angst und Verzweiflung Selbstmord weil er homosexuell war und sich weder seinen Eltern noch seinen Freunden anvertrauen konnte. Ihm fehlte dazu der Mut und er wollte seine Eltern nicht enttäuschen. Das alles schrieb er in seinen Abschiedsbrief. Er sah keinen Ausweg mehr und so nahm er sich das Leben. Seine Mutter, in ihrer Ahnungslosigkeit, übersah die Anzeichen des inneren Konfliktes bei ihrem Ältesten.

Jetzt ist hier bei Klaus eine ähnliche Situation entstanden, nur daß bei diesem Jungen der Punkt der endgültige Aufgabe wie bei ihren Ältesten noch nicht erreicht ist, denkt die Köchen. Nicht noch einmal, so lange ich was dagegen tun kann! Denkt sie erschrocken. Auf Grund ihrer Lebenserfahrung wird Frau Brüchmüller zu einer Amateurphilosphin und gibt Klaus spontan einen praktischen Rat:

"Warum nich Kleener, erscht een mal, Plünnen sind Plünnen. Kieck mal, de janze Bande da jrüben im Spachtelsalong wartet doch nu dadruff, dat du großes Tara machst un dich nich traust, die Plünnen zu trajen. Sei Stolz un trach se einfach, als wär det de normalste uff de Welt un denen verjeht dat Jrinsen, weil du ihn keene Extranumma jibst un zweeten, Kleene, kannste prüfen wer oda wat de eijentlich wirklich bischt, sei einfach een jungent Mächen dat ebn jene verspielte Plünnen trächt. Sei dat weiblichste Mädel wat es jibt un sei stolz duff!". Durch seine widersprüchlichen Gefühle und durch seine gewalttätigen Erziehung gehemmt, antwortet er:

"Das sind doch aber Sachen für Mädchen und ich bin ein Mann und schon fast 18!"

"Mach sein Kleena, aba erschtens sieht kena de faßt 18 Jahre un globe ma, mit diesen Plünnen da bemerkt man den Rest och nicht! Sei in de nächsten Tajen einfach een Mädel, sei stolz druff un selbstbewuscht, un de Bande da jrüben fallen de Glubschen aus de Birne".

Immer noch zweifelnd stammelt Klaus mit Tränen in den Augen:

"Aber das geht doch nicht...... Ich kann doch nicht....... Ich bin doch ein Junge..... Ich habe Angst......." Frau Bruchmüller wischt ihm noch mal mit einem Zipfel ihrer Schürze die Tränen aus seinem Gesicht und sagt dabei:

"Mensch Kleena, de Plünnen bestimmen nich de Person di du bischt, du bestimmst selba, wer oda watt du bischt. Dat Äußere ischt doch nur Firlefanz, damit wir nackten Affen nich imma mit klappandes Jebiss un ne Jänsehaut rum lofen. Du haschst doch selba jesacht, dat de viel lieba een Mädel sein willst, na un nu biste eben eens, basta!"

Trotz seines inneren Zwiespaltes beginnt Klaus ernsthaft darüber nach zu denken.

Einerseits soll er ja ein Mann sein und Männer tragen nun mal eben keine Kleider und Röcke. Er weiß aber nun auch, das er nie ein Mann nach den üblichen Ansichten seines Vaters und der Gesellschaft sein wird .... aber andererseits, als er die Sachen auspackte, erregt ihn schon etwas der unterschwellige Gedanke, diese Sachen zu tragen, vor allem sind sie viel besser als die, die er zu Hause hat.

Die einfache Vorstellung, einfach ein Mädchen zu sein, die Zartheit der Stoffe, die bunten, fröhlichen Farben jagen ihn angenehme Schauer den Rücken rauf und runter. Wie würde es sich wohl anfühlen, diese Sachen zu tragen und als Mädchen aufzutreten, kann er das überhaupt, hat Frau Bruchmüller recht, aber das Gespött seiner Mitschüler, ist er stark genug und kann er dies ignorieren?.......

9. Das Geständnis

In der Zwischenzeit wird es im Speisesaal immer unruhiger. Klaus taucht nicht auf, man kann sich nicht lustig machen, der Duft von frisch gebackenem Kuchen reizt ungemein, vielen wird es langweilig, keine Action, keine Ablenkung durch Musik, rauchen dürfen sie auch nicht, so sucht die Klasse gezwungener Maßen nach eine Lösung. Dean hat die Nase voll, so übernimmt er wie üblich, das Kommando.

"Seit mal ruhig..... SCHNAAAUTZEEE....... halten! Ich weiß, was wir machen. Bastian und Jan ihr geht zu dem Alten und quasselt in voll, gesteht ihn alles aber sagt auch, daß ihr es alleine getan habt."

"Warum den ich schon wieder" heulte Jan auf, "Nimm doch mal einen anderen"

"Ach halte die Klappe, du kannst es am Besten. Nun klapp dein Kopf zu und schwirr ab. Nimm Bastian mit und singt eure Arie!". Demonstrativ rollt Dean seine Ärmel auf, die Wirkung zeigt sich prompt.

"Wir gehen ja schon...." maulen beide, verlassen wie geprügelte Hunde den Speiseraum und suchen die Lehrkräfte.

Frau Schmidt und Herr Petersen sitzen im Aufenthaltsraum und hören sich die Beichte der beiden Sünder kommentarlos an und scheuchen sie anschließend zurück in den Speisesaal.

"Was nun", fragt Herr Petersen seine Kollegin.

"Das haben die fein durchgezogen. Na es bleibt Klaus doch nichts anderes übrig, keiner hat die gleiche Größe wie Klaus, er muß diese Sachen nun mal tragen und wir müssen dafür sorgen, daß er nicht übermäßig gehänselt wird oder wir veranstalten ein freiwillige Zwangsspende in ausreichender Höhe und Klaus kauft sich komplett neue Sachen" sagt Frau Schmidt.

"Das geht nicht, wir können doch nicht über ihr Taschengeld verfügen!"

"Und warum nicht? Diese Gören haben doch mehr Geld in den Taschen als unser Gehalt hoch ist!"

"Das können wir trotzdem nicht tun, wir haben ja keinerlei rechtliche Handhabe dafür!"

"Das wissen die doch nicht. Ach sie...... immer zögern,.... sich nur auf Vorschriften berufen....!"

"Und was machen wir mit der Bande da drinnen. Die glauben doch, uns für dumm verkaufen zu können, wenn sie uns zwei Prügelknaben opfern. Die beiden haben es, wenn überhaupt, niemals alleine getan, zum Ersten ist der Plan für ihr geistiges Niveau viel zu ausgeklügelt und zum Zweiten müssen die Mädchen mit beteiligt sein, denn sonst würden die Sachen ja nicht so untereinander modisch und farblich abgestimmt sein, wie sie es bemerkten. Und so wie die Reaktion von der Meute war, ist bestimmt die ganze Bande beteiligt".

"Ich glaube es auch. Damit sie nicht weiter auf dumme Gedanken kommen, müssen wir sie eben ständig intensiv beschäftigen. Machen sie doch morgen zum Beispiel ein paar anstrengende Extrasportstunden, bis die Bengels auf dem Zahnfleisch krauchen. Jeder, der danach den Scherz weiter auf die Spitze treiben will, absolviert eben als Belohnung einen längeren Waldlauf, kein Bier, keine Zigaretten, keine Freizeit, die Zeit diese Klassenfahrt kann dadurch für einige sehr, sehr lang werden. Na und die Mädels dürfen sich morgen zum Küchendienst freiwillig melden"

"Gute Ideen, ich laß mir auch noch einiges einfallen" meint Herr Petersen.

Frau Schmidt erhebt sich aus den Sessel und sagte im weggehen:

"Ich gehe mal zu unserem Unglücksraben und spreche mit ihm! Ach übrigens, ich denke, über die Hilfe in ihrer Küche freut sich Frau Brüchmüller bestimmt. Vielleicht können die Bengels Herrn Bruchmüller ebenfalls freiwillig helfen!" sagt Frau Schmidt mit einem Lachen und geht doch sorgenvoll zu Klaus. Das eigentliche Problem hat her Petersen nicht erkannt, denkt sie beim Laufen, was ist mit Klaus los? Sie hat aber auch schon seit Langem bemerkt, das Herr Petersen immer alle Problem von sich weg schiebt oder sogar vertuscht.

Frau Bruchmüller ist noch immer bei Klaus, der sich allmählich beruhigt hat und redet mit ihm über sein Situation, als Frau Schmidt das Zimmer betritt.

"Klaus, ich hab eine gute und eine schlechte Nachricht für dich. Die gute zu erst: deine Sachen haben sich angefunden..."

"Gut, " sagt Klaus erlöst "und wer hat sie, wo sind sie?"

"Nun die schlechte Nachricht, deine Sachen sind alle im Keller.... vom Gymnasium...!"

"Mist, und nun..."

"Ganz einfach," sagt Frau Schmidt mit einem leichten Lächeln "du ziehst das an, was da ist, ganz einfach"

"Siechste Kleena, dat jleiche hab ick dir och verklickert, Du wirscht richtich schnieke aussehen und wer zicken macht, kricht Rizinusöl in de Suppe...."

Frau Schmidt versucht die ernste Situation zu überspielen.

"Das brauchen sie nicht, Frau Bruchmüller. Aber, wie sieht es aus, können sie morgen Vormittag sechs freiwillige Küchenhilfen brauchen? Die Mädels waren nicht ganz unbeteiligt an dieser Sache.... und so ein bisschen ähm .. freiwillige Hausarbeit kann ja auch nichts schaden...".

"Und wenn die mich alle wieder hänseln " warf Klaus schüchtern ein.

"Ach Klaus, " antwortet Frau Schmidt lächelnd "wehre dich und werde erwachsen...." und verläßt besorgt das Zimmer.

"Mach det so, wie wa det bequatscht haben, ischt dat beste un denen bleebt de Spucke wech." sagte Frau Bruchmüller, nahm das Tablett und will gerade das Zimmer verlassen.

"Wenigstens habe ich noch meine anderen Sachen für die Heimfahrt" sagt Klaus erleichtert.

"Wo sin den de nassen Plünnen? Jib se jleich mal her, ick werd se in Ordnung bringen"

"Na die stehen noch unter vor der Dusche, in dem blauen Müllsack" entgegnet Klaus. Frau Bruchmüller stutz und wird schlagartig hektisch.

"Ach.... hermenijeee... hoffentlich hat Alfons........ AAALFI I I!....... Alfons..." ruft die Köchin ganz aufgeregt und stürzt samt Tablett trotz ihrer Massen, wie ein Blitz aus den Zimmer und ruft weiter nach ihrem Mann. Es klingt fast wie eine Alarmsirene: "AAALFI I I I I I ...... Aalfi du Holzkopp, wo biste denn...?" Klaus blickt sprachlos hinter her und ahnt nichts gutes.

Alfons fungiert, neben seinem Job als Verwalter auch als Hausmeister und ist wie jede Woche dabei, im Heizungskeller den brennbaren Müll zu beseitigen. Nur diese verflixten Gören taten so, als ob sie ihm helfen wollten, haben einen Plastiksack mit nassen Lumpen in den Ofen geschmissen und das Feuer will nicht so richtig brennen. Aber nicht bei einem Heimwerker der Alfons heißt!, denkt er sich und greift in seine Trickkiste. Nach dem er das Feuer mit einem Schluck Diesel nachgeholfen hat, schließt er zufrieden auf sein Heimwerkertrick die Ofenklappe, als seine Frau herein gepoltert kommt.

"Hallo Lieschen, meine kleine Fee, warum rennst du so aufgebracht durch die Gegend und machst solch ein Lärm" fragt er sie schmunzelnd. Ihn amüsiert es immer wieder, wenn sein Lieschen wie ein Orkan durch die Gegend wirbelt und unnötige Hektik verbreitet.

"Ach Alfons, red nich imma so dumm daher. Wo is de blaue Tiete mit de nasse Plünnen?"

"Ach, du meinst die Lumpen?. Die Mädels haben vorhin einen vollen, blauen Müllbeutel in den Ofen geschmissen, deswegen brannte es so schlecht und ich hab aber mit einem alten Trick nachgeholfen....." sagt er voller Heimwerkerstolz, wurde aber von seiner Frau jäh unterbrochen:

"Waaas? Du Knallschote, du hast de Kleenen sene einzichten Plünnen vernichtet, watt soll der denn bloß machen..........."

"Wieso machst du wegen den ollen Lumpen den nur so ein Aufstand? Die Mädels der Truppe hier haben mir doch nur geholfen, den ganzen Müll zu sammeln und zu verbrennen...... sie sagten aber nicht, daß das alles Sachen sind...."

"Dat waren keene Lumpen, dat waren den Kleenen seine Plünnen! Na di jönnen watt erleben......" faucht Lieschen und verläßt ihren staunenden Mann.

Aufgeregt eilt Frau Bruchmüller zu den Lehrern, um ihn die neue Hiobsbotschaft mitzuteilen. Ihre Vermutungen werden bestätigt, die Mädels sind mit von der Partie! Als Klaus davon erfährt, ist er überhaupt nicht davon begeistert. Wie soll er bloß nach der Klassenfahrt nach Hause kommen und seinen Vater unter die Augen treten. Der wird ihn doch nur wieder grün und blau schlagen, beschimpfen und erniedrigen!

Er muß sich endlich was Anziehen und sich der Meute stellen! Herr Petersen will seine Versammlung abhalten und wird langsam ungeduldig.

10. Katrin, das neue Mädchen

Er nimmt all seinen Mut zusammen und besieht sich die vorhandene Kleidung jetzt genauer. Wieder kämpfen Verstand und Gefühle in ihm aber das Mädchen in ihm erwacht und übernimmt sanft die Führung. Zögernd entscheidet er/sie sich für den zartrosanen bestickten, mit Rüschen verzierten Slip, der zusätzlich viel Spitze hat und eigentlich sehr verführerisch aussieht. Beim Anziehen spürt er, wie wohlige Schauer über seinen Rücken wandern, sie genießt dieses Gefühl. Den dazu passenden BH läßt er erst einmal weg, dafür fehlt ihm noch der Mut.