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Mirror, Mirror Pt. 04

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„Wärest du gerne er?" hörte er auf einmal von oben. Überrascht sah er auf. Julias Gesicht wirkte sehr angespannt.

„Ich weiß es nicht, aber ein Teil von mir beneidet ihn", antwortete er wahrheitsgemäß.

Bevor Julia antworten konnte, begann es. Jennifer hatte die Peitsche, sie war neunschwänzig, an Sarah weitergereicht und beide schlugen zu.

Ein unglaublicher Schlaghagel ging auf Deep Throat nieder, aber dieser gab anfangs keinen Ton von sich. Michael bewunderte ihn für seine Standfestigkeit. Aber dann konnte man es hören. Erst war es leise. Nur ein Stöhnen. Dann wurde es immer lauter, bis Deep Throat bei jedem Schlag vor Schmerzen schrie.

Irgendwann hob Jennifer die Hand. Michael dachte, es sei vorbei, dann aber sah er, dass sie Lisa nur ein Zeichen gab, ihn erneut zu untersuchen. Diese kontrollierte kurz seine Zeichen und signalisierte dann mit ihrem Daumen nach oben, dass er weiterhin geschlagen werden könnte. Jennifer wandte sich an Deep Throat:

„Freu dich! Die Halbzeit hast du! Das waren 10 Minuten! Also nur nochmal 10!"

Dann holte sie aus und ein gewaltiger Schmerzensschrei von Deep Throat zerriss die Nacht. Aber Jennifer und Sarah schlugen unbarmherzig weiter zu.

„Du kannst um Gnade bitten!" hörte Michael Jennifer, aber Deep Throat gab kein Wort von sich. Obwohl sein Hintern längst zerschunden war und die rot gefärbte Haut mancherorts aufgeplatzt war und erste Bluttropfen auf den Boden sickerten, hielt der Mann auf dem Bock die Strafe durch. Bis Jennifer ihn irgendwann erlöste. Sie hörte auf zu schlagen, entfernte selbst die Kissen und küsste ihn sanft auf den Rücken. Michael hörte ein bewunderndes „Tapfer" von ihren Lippen. Dann wandte sie sich wieder an die Menge:

„Er ist wieder zu Hause und erneut ein vollwertiges Mitglied unserer Gemeinschaft!"

Um Michael herum begann die Menschen erneut zu klatschen und zu jubeln. Michael selbst war versucht, zu applaudieren. Dann sah er, wie Deep Throat sich taumelnd vom Bock erhob, auf seine Knie fiel und den drei Frauen, die ihn gepeinigt hatten, ihre Stiefel küsste und ein „Danke" flüsterte. Jennifer streichelte seinen Kopf und kam dann zu Julia und Michael.

„Ich denke, jetzt können wir reden. Kommt mit!"

Kurze Zeit später saßen Jennifer, Julia und Michael an einem großen Tisch in einem der Häuser. Einer der Männer hatte etwas zu trinken gebracht. Dann hatte man sie allein gelassen. Michael hatte man gesagt, er dürfe ausnahmsweise mit am Tisch sitzen.

Julia ergriff als erste das Wort:

„Was ist das hier? Was haben wir gerade gesehen?"

Jennifer nahm einen Schluck aus ihrem Glas und sah dann die beiden anderen an:

„Die lange oder die kurze Version?"

„Ich denke, es ist endlich Zeit für die lange Version", entgegnete Michael.

Jennifer nickte.

„Du hast vermutlich recht."

Dann griff sie kurz unter den Tisch, holte eine Aktentasche hervor, drehte sie und einem lauten Klirren fiel der Spiegel auf den Tisch. Michael zuckte zusammen, er hatte ihn ganz vergessen.

„Dann fangen wir besser damit an", sagte Jennifer und schaute fragend in die Runde. Aber Michael und Julia nickten nur zustimmend.

Jennifer räusperte sich, dann begann sie zu erzählen:

„Also dann. Das hier ist natürlich nicht aus der Zeit Konstantins. Eigentlich ist es nur ein Stück schwer zerstörbares Glas, welches mit verschiedenen Chemikalien und Stoffen versehen wurden. In Kombination mit anderen Wirkstoffen wirkt die Kombination wie ein Halluzinogen ..."

„Es war nur Einbildung?" ging Michael dazwischen.

Jennifer nickte.

„Sehr realistische Einbildungen. Die eigene Geistesvorstellung ist eine gewaltige Kraft. Oftmals haben wir gehört, dass während der Halluzinationen die Menschen sich selbst Spuren zugefügt haben, welche den Spuren der Spiele, welche in ihrem Kopf stattfanden, ähnelten. Auswirkungen von Schlägen lassen sich beispielsweise durch den Kontakt mit sehr heißem Wasser simulieren."

Michael drehte den Kopf zur Decke und schüttelte ihn. Natürlich. Darum war die Badewanne nach seinem ersten Spiegelerlebnis feucht gewesen.

„Bitte weiter", forderte er und hatte das erste Mal, seit er den Spiegel erworben hatte, das befreiende Gefühl, der Knoten in seinem Kopf würde sich lockern.

„Durch diese Halluzinationen ...", fuhr Jennifer fort,

„erhalten die Menschen ihre größten Wünsche erfüllt. Der Spiegel offenbart ihnen das, was sie selbst unbedingt wollen. Sie werden süchtig nach den Erlebnissen."

„Aber nicht nur danach!" mischte sich Julia ein.

„Das trifft zu. Ein Teil der süchtig machenden Stoffe wird aus den körpereigenen Pheromonen der Herrin des Spiegels gewonnen. Aktuell also von mir. Der Besitzer des Spiegels wird nach mir süchtig und sich der Tatsache bewusst, dass er mir dienen möchte. Ich erscheine in Träumen und fange an, die Gedanken der Menschen am Tag zu beherrschen. Bis die Besitzer schließlich in der Realität zu mir kommen ..."

„... und unter Zwang deine Sklaven werden", beendete Michael den Satz, aber Jennifer schüttelte den Kopf.

„Nein, nicht unter Zwang. Zum einen funktioniert der Spiegel nicht, wenn man nicht die entsprechende Neigung hat. Zum anderen können wir die Auswirkungen rückgängig machen. Und erst dann fragen wir die Männer, ob sie meine Sklaven werden wollen."

Michael sah Jennifer verwirrt an und blickte dann zu Julia:

„Funktioniert nur, wenn man die Neigung hat? Aber ich habe auch mit ihr ein Spiegelerlebnis gehabt!"

Julia lächelte und streichelte sein rechtes Bein.

„Ich habe dir doch gesagt, dass ich es in mir fühle."

Jennifer nickte:

„So etwas wie mit euch, ist bisher nie passiert. Als du damals in den Laden kamst, wurde der Spiegel automatisch heller und hat deine Neigung angezeigt ..."

„Das verstehe ich nicht", ging Michael dazwischen.

„Ich denke, wir sollten den dazu bitten, der den Spiegel und die Schicksalskerzen entwickelt hat. Er kann es vermutlich besser erklären", erwiderte Jennifer und rief dann:

„Bringt ihn rein!"

Sofort öffnete sich die Tür und zwei Männer stützten einen Dritten, der sich nur mühsam auf den Beinen halten konnte. Michael und Julia fuhren in die Höhe. Es war Deep Throat.

„Ihr kennt ihn ja bereits. Er ist derjenige, welcher das Spiegelsystem entworfen hat", sagte Jennifer und bat mit der Hand, Julia und Michael sollten sich wieder setzen. Dann wandte sie sich an Deep Throat:

„Wir reden gerade über den Spiegel. Erklär es ihnen."

„Darf ich mich vorher entschuldigen, Herrin?" wollte dieser wissen. Jennifer nickte:

„Das ist eine ausgezeichnete Idee."

Deep Throat sah zu Michael und setzte an:

„Es tut mir Leid, dass ich dich da mit reingezogen habe. Aber ich wollte dir nur helfen. Ich lag damals falsch."

Michael schüttelte ratlos den Kopf:

„Wie? Was?"

„Am besten du erzählst von Anfang an", ging Jennifer dazwischen. Deep Throat nickte.

„Ja, das ist wohl das Beste. Vor 20 Jahren arbeitete ich als Chemiker in einem Team mit Biologen an der Fachhochschule in Trier. Diese Neigung hatte ich schon damals. Wir experimentierten mit den körpereigenen Stoffen der Menschen und wollten der Sexualität näher kommen. Während des sexuellen Aktes und insbesondere während des Orgasmuses ist die Chemie des Körpers in einem beständigen Wechsel begriffen. Er stößt Stoffe aus, welche sonst nie an die Oberfläche kommen, dafür hält er andere zurück. Irgendwann kamen wir darauf, dass aber der Ausgangspunkt für diese chemischen Vorgänge immer da sein muss. Denn jeder Mensch kann nach der Geschlechtsreife vom körperlichen her sich fast immer auf sexuelle Spiele einlassen."

Julia mischte sich ein:

„Ihr wolltet die chemischen Stoffe im Menschen finden, welche die Auslöser für Sexualität sind. Und ich rate mal: Dabei seid ihr darauf gestoßen, dass sich diese Stoffe nach Neigung unterscheiden?"

Deep Throats Kopf schwankte nachdenklich.

„Nicht ganz. Wir haben das Experiment an mir durchgeführt und so ist es uns gelungen, meine Neigung sichtbar zu machen. Später entwickelten wir einen weiteren Stoff, den ihr in den Schicksalskerzen kennengelernt habt. Dieser aktiviert in Kombination mit den anderen die Neigungen. Die Mischung aus den Stoffen in dem Spiegel und den Kerzen ergibt das eigentliche Halluzinogen. Es war damals reiner Zufall. Ich arbeitete gemeinsam mit einer Kollegin an dem Projekt und wir setzten uns zufällig gemeinsam der Stoffkombination aus und erlebten sozusagen das erste Spiegelerlebnis. Später haben wir dann weiter experimentiert und herausgefunden, dass nicht Mann und Frau erforderlich sind, da die Stoffe, da sie auf die BDSM Neigung eingestellt sind, sowieso nur mit Neigungsgenossen funktionieren. Es reichen auch die Stoffe, sowie ein Bild des Traumpartners. Den Rest erledigt das Gehirn."

Michael wollte sichergehen, dass er auch alles verstand:

„Einfach ausgedrückt: Die Kombi aus Bild und den Stoffen des Spiegels, welche durch die Kerzen aktiviert wurden, hat mein Gehirn dazu überredet, SM Fantasien mit der Person auf dem Bild zu erleben?"

Deep Throat nickte.

„Ganz genau."

„Wie ging es weiter?" wollte Julia wissen.

Deep Throat lächelte. Es wirkte, als müsse er an einen Witz denken.

„Nun ja, ihr könnt euch vorstellen, dass meine Kollegin und ich damals nach dem Erlebnis, sagen wir, verwirrt waren. Aber schließlich redeten wir und unsere Neigungen kamen zur Sprache. Darauf beschlossen wir es real auszuleben. Meine Kollegin wurde die erste Herrin des Spiegels. Und ich ihr Sklave. Bei unseren Gesprächen fanden wir heraus, wie sehr wir es bedauert haben, unsere Neigungen so lange verschwiegen zu haben und nicht ausleben zu können. So kam die Idee, den Menschen durch den Spiegel zu helfen, sich ihrer selbst bewusst zu werden. Dann entwarfen wir die Idee, ihnen auch die Chance zu geben, die Neigungen auszuleben. So kam der Suchtfaktor mit ins Spiel. Es war nicht böse gemeint. Es sollte den Menschen nur die Chance geben, zu sich zu finden und das dann auch auszuleben."

Michael, der sich sehr konzentrieren musste, um zu folgen, hakte nach:

„Aber du hast mir doch geschrieben, du hättest auch von der Herrin des Spiegels geträumt und sie vom ersten Tag an klar gesehen. Wieso, wenn du doch schon ihr Sklave warst?"

„Ich habe das Suchtprogramm natürlich an mir getestet. Ich war der erste, der die neue Spiegelwirkung erprobt hat. Erst als dieses Programm erfolgreich war und ich einen Weg gefunden hatte, diesen Prozess auch rückgängig zu machen, eröffneten wir den Laden in Trier und warteten."

„Und dann?" wollte Julia nach einer kurzen Phase des Schweigens wissen. Es war Jennifer, die ihr antwortete:

„Die Sache wurde größer. Sehr groß. Viele Sklaven siedelten sich bei der ersten Herrin des Spiegels an, aber auch immer mehr Frauen, die unter ihrer Kontrolle ihre dominanten Neigungen ausleben konnten. Schließlich wurde diese Anlage geschaffen, wo wir gemeinsam leben. Tagsüber kann jeder seiner Arbeit nachgehen und Abends können wir zusammen sein. Wir finanzieren hier Ausbildungen, Studien und einige Geschäfte."

„Kann man gehen?" wollte Michael wissen. Jennifer nickte.

„Jederzeit."

„Aber als Deep Throat an der Mosel getroffen habe, waren Männer von hier hinter ihm her!"

Jennifer lächelte und sah zu Deep Throat.

„Möchtest du das beantworten?" Dieser schüttelte den Kopf und sah betreten zu Boden. Es war dann wieder Jennifer, die sprach:

„Wie ihr euch denken könnt, bin nicht ich die erste Herrin des Spiegels. Mit der Zeit wurde diese älter und wir überlegten, was zu tun sei. Sie schlug vor, die Herrschaft wandern zu lassen. Sie wollte sich mit ein paar ausgewählten Sklaven zurückziehen und etwas abgeschiedener leben. Die Herrschaft ging auf mich über. Deep Throat hat sie geliebt, aber er war nicht in ihrer Auswahl. Damit ist er nicht fertig geworden und lief davon."

Michael sah zu seinem Gegenüber, der noch immer auf den Boden starrte. Dann drehte er sich zu Jennifer.

„Aber woher wusste er, dass ich den Spiegel habe?"

Jennifer lächelte.

„Weißt du noch, wo du ihn zum ersten Mal gesehen hast?"

Michael wollte „an der Mosel" sagen, schlug sich dann aber mit der Hand vor dem Kopf.

„Vor dem Laden in Trier, nachdem ich den Spiegel gekauft hatte. Der Spiegel wurde auf einmal sehr heiß und fiel mir auf den Boden. Da hat er mich angestarrt."

Jennifer nickte.

„Das war die Aufladung. Wenn der Spiegel zum ersten Mal mit einem neuen Besitzer in Kontakt kommt, reagieren die Stoffe und der ganze Spiegel wird sehr heiß."

„Und warum hast du ihn verfolgen lassen?" wollte Michael wissen.

„Wir entdeckten, dass, als er davon gelaufen ist, er die Formel mitgenommen hatte, auf welcher beschrieben war, wie die Stoffe hergestellt werden, durch welche die Spiegelwirkungen rückgängig gemacht werden. Die mussten wir zurückhaben."

Michael wandte sich direkt an Deep Throat:

„Warum hast du die Formel mitgenommen?"

Dieser sah nur kurz auf:

„Liebeskummer. Ich wollte alles zerstören, was ich mit ihr aufgebaut hatte!"

Julia mischte sich ein:

„Er war also niemals in Gefahr?"

Jennifer schüttelte den Kopf.

„Nein, niemals. Wir verursachen keine bleibenden Schäden. Ihr habt vorhin gesehen, dass wir bei schweren Bestrafungen immer medizinisch überwachen. Die schlimmste Strafe, die wir verhängen können, ist die Verbannung."

Michael sah zu Jennifer:

„Warum hast du mir das nicht einfach per Mail geschrieben? Anstatt diese andere bedrohliche Email?"

„Hättest du mir denn das geglaubt? Nach alldem, was dir Deep Throat erzählt hat? Wärest du gekommen? Ich wusste ja auch nichts von Julia. Ich wollte, dass du kommst und siehst, wie ich Deep Throat wieder aufnehme, für den ich Mitleid empfinde. Und dann wollte ich dir die Möglichkeit geben, mein Sklave zu werden."

„Was ist eigentlich mit mir?" fragte Julia. Jennifer nahm ihre Hand und sah sie an:

„Erstmal muss ich mich bei dir entschuldigen. Ich wusste nicht, dass du eine von uns bist. Ich dachte, du bist eine von den Frauen, die ihn davon abhält, sein Selbst auszuleben. Er schien der perfekte Sklave zu sein. Er ist jung, attraktiv und genau die Art von Mann, die mir gefällt. Der Spiegel sprach sofort auf ihn an. Lange verstanden wir nicht, warum der Erkenntnisprozess bei ihm so lange dauerte. Erst, als du mir gesagt hast, dass du seine Herrin bist, habe ich begriffen, dass er schon gebunden ist. Und da du mit ihm ein Spiegelerlebnis haben konntest, musst du echt sein. Darum habe ich einen anderen Vorschlag an euch beide."

Julia und Michael sahen Jennifer erwartungsvoll an, aber die signalisierte Deep Throat erst durch ein Kopfnicken, er solle gehen. Dieser verschwand sofort.

Als die Drei wieder allein waren, unterbreitete Jennifer ihren Vorschlag.

„Kommt beide zu mir! Julia als eine der Herrinnen und Michael als Sklave."

„Wessen Sklave?" wollte Julia wissen.

„Im Alltag natürlich deiner, aber alle Sklaven hier sind meine Sklaven. Also muss er auch mir zur Verfügung stehen. Da ich aber um eure besondere Situation weiß, würde ich darauf Rücksicht nehmen."

Michael schluckte. Mit Julia auf der Anlage zu leben, war mehr als reizvoll. Er sah zu ihr, diese biss sich auf die Lippen.

„Ich weiß nicht, ob ich das kann. 24 Stunden Domina am Tag sind mir viel zu viel." Dann sah sie zu Michael:

„Aber ich liebe dich und würde es versuchen. Willst du hier auf diese Anlage? Ist das dein Lebenstraum?"

Bäng! Die Frage war in der Welt und zerriss mit einem gewaltigen Schnitt Michaels Herz. Hilflos sah er zu Julia:

„Wenn ich nein sage, wäre das gelogen. Aber ohne dich könnte ich nicht leben."

Julia streichelte liebevoll sein Bein:

„Dann sollten wir es vielleicht versuchen. Seit der Spiegel in deinem Leben ist, hast du endlich zu dir und schließlich auch zu mir gefunden. Das hier ist die logische Konsequenz. Das hier ist besser, als alles, was einem der Spiegel bieten könnte."

Dann wandte sich Julia an Jennifer:

„Was würde uns hier erwarten?"

Jennifer nahm einen kurzen Schluck aus ihrem Glas, welches noch immer vor ihr stand und sah die beiden anderen nachdenklich an:

„Wir kümmern uns um eure Ausbildung. Vermutlich könntet ihr beide in Trier weiter studieren. Hier würde sich eure Rolle finden. Aber gerade Michael sollte sich dessen bewusst sein, dass er nicht mehr viele Rechte hätte. Beispielsweise schlagen wir unsere Sklaven in der Anfangszeit viel. Nicht nur als Strafe, sondern auch, wenn die Herrin einfach Lust hat, zu foltern. Sie sollen diese Lektion von Beginn an verinnerlichen."

Michael schluckte.

„Wer dürfte mich denn schlagen?"

„Julia und ich jederzeit. Die anderen Damen, welche daran Interesse haben, können uns um Erlaubnis bitten. Wenn sie diese erhalten, auch sie. Generell werden alle Frauen hier mit einem Kuss auf den Schuh oder den Fuß begrüßt. Wenn du Erholung brauchst, kannst du mit Erlaubnis jederzeit die Anlage verlassen. Außerhalb dieser Anlage kannst du dann, wenn du es wünscht, auf Augenhöhe sein."

Michael sah zu Julia. Er kannte sie lange genug, um die Zweifel in ihrem Gesicht lesen zu können.

„Wie denkst du wirklich darüber?"

Diese biss sich erneut auf die Lippen.

„Es klingt reizvoll. Aber ich weiß nicht, ob ich immer und überall Herrin und nie mal auch einfach Frau sein will. Und ob ich dich auf Dauer teilen kann, weiß ich auch nicht. Wir können es versuchen, weil es mir für dich richtig erscheint. Aber ob ich bleiben kann, weiß ich nicht. Es ist deine Entscheidung. Es muss deine Entscheidung sein."

Michael blickte von Julia zu Jennifer. Auch diese sah ihn erwartungsvoll an. Er wusste nicht, was er tun sollte. Das Leben auf der Anlage klang wie ein Traum. Ein Leben ohne Julia klang wie der schrecklichste Alptraum. Aber vielleicht würde sie auch bleiben! Wenn sie nur genügend Zeit außerhalb der Anlage hätten. Seine Gedanken rasten, aber er war ratlos. Sein Blick begann hilflos umher zu kreisen, blieb dann mit einem Mal auf dem Tisch hängen. Dort lag noch immer der Spiegel! Der Geistesblitz kam urplötzlich. Der Spiegel würde ihm helfen, das Problem zu lösen!

Er sah zu Jennifer:

„Ich brauch eine Schicksalskerze, ein Bild von dir und Julia und etwas Zeit."

Beide Frauen sahen ihn überrascht an. Julia erhob das Wort:

„Meinst du wirklich, das ist eine gute Idee?"

Aber Michael beharrte auf seinem Einfall. Er sah noch immer zu Jennifer.

„Du hast gesagt, der Spiegel zeigt mir, was ich wirklich sein will? Dann wird er mir zeigen, was mein Leben sein soll!"

Jennifer schüttelte den Kopf.

„Ich weiß nicht recht."

Michaels Stimme blieb eisern.

„Bitte! Das ist vielleicht die wichtigste Entscheidung meines Lebens. Ich muss meiner Idee folgen! Nur so kann ich Sicherheit bekommen! Der Spiegel wird mir meine Seele zeigen. Das hat er immer gemacht!"

Jennifer faltete die Hände.

„Also schön."

Fünf Minuten später war Michael allein im Raum. Unter dem Spiegel lag ein Handyfoto von Julia und Jennifer. In seiner rechten Hand hielt er ein Feuerzeug, welches er langsam zur Schicksalskerze, die man ihm übergeben hatte, führte. Die Hand zitterte leicht. Er hatte noch immer Angst vor dem Spiegel.

„Dieses letzte Mal!" sagte er laut und entzündete die Kerze.

Es war wie immer. Er gähnte laut, öffnete die Augen und war in einer anderen Welt. Er wollte sich umsehen, konnte aber anfangs nichts erkennen. Ein grelles, gelbes Licht blendete ihn. Verwirrt lief er umher und wartete.

Aber nur langsam wurden die Umrisse schärfer. Erst verstand er nicht, was er sah. Dann wurde ihm das Bild deutlicher, bis er schließlich laut zu lachen begann.

„Natürlich!" rief er in die Weiten seiner selbst und lachte wieder. Er hätte es wissen können. Die beiden Szenen, die ihm der Spiegel zeigte, hatten seine Gedanken lange beherrscht. Und nun dachte er nur noch selten an sie:

- Michael hastete die Treppe des kleinen, kaum benutzten Nebeneingangs seiner Stammdiscothek herunter. Der Tanz- und Barbereich des As befand sich im zweiten Stock. Er hatte es eilig. Gewisse menschliche Bedürfnisse ließen ihn sein Tempo noch beschleunigen, um ins Erdgeschoss und zu den Toiletten zu gelangen.