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Alle Kommentare zu 'Schwarzer Freitag 03'

von Tanja01

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  • 3 Kommentare
Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
Schluss- ohne Höhepunkt

Der vorliegende Text führt die Geschichte des „Schwarzen Freitags“, die von dem Überfall und der Entführung und sexuellen Versklavung eines österreichischen Ehepaars handelt, zu einem Ende, was für sich genommen schon aus zweierlei Gründen zu loben ist, denn zum einen sind Geschichten in LIT-Texten nicht die Regel und zum anderen werden diese, wenn sich Ansätze zu selbigen finden, noch seltener zu Ende geführt. Das ist im vorliegenden Fall, wie gesagt, anders. Die Frage, die sich nun stellen lässt, ist die, was von der Herbeiführung dieses Endes sowie seiner Ausgestaltung zu halten ist. Meine Antwort nimmt sich folgendermaßen aus:

Im Vergleich zum direkten Vorgänger macht dieser dritte Teil einige Dinger besser. So liegen die sexuellen Handlungen in Ton und Beschreibung wieder näher am Ursprung der Geschichte, des vergleichsweise brutal geschilderten Überfalls und Missbrauchs von „Martha“ und „Thimm“ in Teil eins, und das Verhalten der Charaktere wirkt stimmiger (obgleich nicht unterschlagen sei, dass die unbestimmte libidinöse Droge, die den beiden verabfolgt wird, die Sache für den Erzähler ungehörig vereinfacht und außerdem verhindert, dass die Härte aus Teil eins wieder erreicht werden kann, da die beiden Hauptfiguren das Massengeschehen am albanischen Strand nurmehr durch den stumpfen Schleier der Droge wahrnehmen). Auch die Handlung fällt stringenter aus. Die Bösewichte ziehen ihr Ding durch, ohne Rücksicht auf die, die dabei unter die Räder kommen könnten, sprich: unser österreichisches Ehepaar, und ohne, wie noch in Teil zwei, befremdliche romantische Nebenhandlungen (vgl. Zuwendung Sladeks zu „Martha“).

Allerdings übernimmt dieser Schlussteil auch einige Macken aus Teil zwei. Allem voran ist da, wie schon von dem verstörten Anonymus vor mir angebracht, die leidenschafts- und teilnahmslose Schilderung der sexuellen Handlungen zu nennen. Zwar gelingt es „Tanja01“ ein prägnantes Bild des geradezu infernalisch anmutenden nächtlichen Fickstrands zu zeichnen (die Fahrt mit Boot dahin usw.), aber die über Stunden andauernden Sexhandlungen sind letztlich die immer selben und werden zudem in der in immer selben Weise beschrieben und geschildert. (Abwechslung bieten lediglich die fett Frau, die aber irgendwann einfach verschwindet, sowie die Hunde, deren typische Art der Kopulation mit dem Anschwellen des „Knotens“ und „Hängens“ am anderen allerdings im Text nicht andeutungsweise richtig wiedergegeben wird. Über die mögliche Diskrepanz zu den LIT-Regeln mögen sich, wie anscheinend schon geschehen [s. mein anonymer Vorkommentator], andere echauffieren.) Das wirkt letztendlich stupide und wenig glaubwürdig und erotisch.

In der schlussendliche Flucht des Ehepaars spielen mir ein paar zu viele Zufälle eine Rolle – z. B. die unwahrscheinliche Ortskenntnis der Hauptfiguren, deren plötzliche freundschaftliche Bekanntschaft in der Nähe und nautische Befähigung usw. –, aber die selbstgefällige Fahrlässigkeit der bösen Schergen sowie die Ungewissheit über die Vertrauenswürdigkeit des vorgeblichen Retters sorgen für einen nicht ganz unstimmigen und auch – insbesondere im Vergleich zum vorhergehenden stupiden Fickgeschehen – spannenden Ausklang der Geschichte. Über das „glückliche Ende“ freilich kann man geteilter Meinung sein. Wer solche mag, der wird sich daran nicht stören, und angesichts der ausgebliebenen Steigerung der Härte (im Vergleich zu den beiden Vorgängerteilen) ist es diesem finalen und dritten Teil des „Schwarzen Freitags“ auch ganz angemessen, finde ich. (Unangemessen hingegen ist nach wie vor die Kategorisierung, denn diese Geschichte hat nichts mit „BDSM“ zu tun; es ist eine klassische Terror- oder Vergewaltigungsgeschichte, wofür sich im dt. LIT die Kategorien „Erotischer Horror“ und „Nicht festgelegt“ anböten; letzteres bekanntermaßen die eklatante Fehlübersetzung des englischen „NonConsent/Reluctane“.)

Fazit: Das Martyrium des Ehepaars nimmt ein Ende, ohne sonderlich einfallsreiche, spannende oder erotische Entwicklungen. Aber es ist eine zu Ende geführte Geschichte! Kann man lesen, wenn man auf der Suche nach ‚härterem‘ Lesestoff ist, muss ansonsten aber nicht wirklich.

–AJ

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
∴ { ◊ • 1 ½ STERNE • ◊ }

(Die Wertung bezieht sich auf alle drei Teile.)

AnonymousAnonymvor etwa 9 Jahren
nur eine Anmerkung

Botschaften gibt es immer nur in den Hauptstädten der Länder, in Italien also in Rom. In Bari gibt es also höchstens ein Konsulat...

Soviel Allgemeinbildung sollte bei jedem vorhanden sein...

Anonymous
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