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Succubus I T10.2

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Anmerkung vom Autor:

Wir müssen im Buch der Zeit ein wenig zurückblättern.

Auf seiner Suche nach Störtebeckers Kopf tingelte Christoph bereits seit über einem Jahr durch die deutschen Gefilde. Zumeist hielt er sich hierbei in Niedersachsen oder im alten Land nahe bei Hamburg auf. Wenn er in der Nähe war besuchte er jeden Tag die Hansestadt, denn er liebte das geschäftige Treiben der Händler. Oft lauschte er den Gesprächen der Seeleute und Fuhrmänner. Ihre Berichte versorgten den Dämon mit recht nützlichen Neuigkeiten. Viele davon betrafen regionale Ereignisse, doch auch aus entfernten Gebieten gab es einige interessante Berichte. So erfuhr er auch von dem Bau eines russischen Sechsmasters.

Allein der Bau eines solchen Schiffes war zur damaligen Zeit ein ganz besonderes Ereignis, doch was Christoph so in Aufregung versetzte war der Name des Schiffes. Es hieß надаристокра́т. Chris kannte sowohl den momentanen Aufenthaltsort von Taras Vater in Russland, sowie auch dessen Hang zur Dramatik. Ins Englische übersetzt hieß das Schiff OVERLORD. Das war der Titel unter dem der Urdämon Ukol im 15. Jahrhundert Britannien tyrannisierte, bevor er sich Taras Nachnamen aneignete und sich fortan Lord Ukol anu Tohron nannte.

Christoph ging bei seiner Recherche, mehr über dieses Schiff zu erfahren, wohl etwas zu forsch vor. Schon bald bekam er immense Probleme. Die anfängliche Redseligkeit der Matrosen ebbte zunehmend ab und stattdessen wurde Christophs offensichtliche Neugier argwöhnisch hinterfragt.

Da Taras Hund zu viel Aufsehen erregte, ging der Inkubus meist ohne ihn in die Stadt, was ein fataler Fehler war. Als er wieder einmal versuchte einen Seemann nach dem Sechsmaster auszufragen, wurde er von mehreren Männern angegriffen und auf offener Straße niedergestochen. Nachdem seine Angreifer unzählige Male ihre Messer in seinen Körper stießen und dachten sie hätten ihn erledigt, warfen sie seinen scheinbar leblosen Körper einfach ins Hafenbecken. Im schmutzigen Wasser trieb sein Körper unter einen Steg und blieb dort unbeachtet. Als der Inkubus wieder erwachte, waren die Wunden zwar bereits geschlossen, doch er brauchte mehrere Tage um sich wieder komplett zu erholen.

Der Dämon mied nun auch am Tage die Hansestadt und konzentrierte sich wieder auf seine eigentliche Aufgabe. Doch er hätte eigentlich wissen müssen, dass Berichte über sein Vorgehen hier, auch irgendwann einmal ins weit entfernte Russland durchsickerten. Es kam also wie es kommen musste. Am 14. März 1641 Anno Domini Nostri Iesu Christi "im Jahre unseres Herrn Jesus Christus" ankerte ein russisches Passagierschiff im Hafen von Hamburg und vier Inkubus betraten die Hansestadt. Allesamt die leiblichen Söhne Ukols und somit Christophs verhasste Stiefbrüder.

Chris, von Geburt her ein Barad und von Taras Mutter nach der Ermordung seiner eigenen Familie adoptiert, sollte von seinen Stiefbrüdern nicht zu einem netten Familienplausch eingeladen werden. Die Aufgabe der vier Dämonen bestand darin Christoph den Kopf abzuschlagen um somit die Blutlinie der Barads endgültig auszulöschen.

Nur durch Zufall bekam Taras Bruder Wind von dem Eintreffen der vier Tohronen und sofort suchte er Hilfe bei einem alten Freund. Freund war zwar die unpassendste Bezeichnung für Raciel. Doch man konnte sich wenigstens auf ihn verlassen. Den Elben zu finden war nicht sonderlich schwer. Er war immer dort anzutreffen wo gerade ein Krieg stattfand. Christoph machte sich auf den Weg nach Bremervörde.

Im Laufe des Dreißigjährigen Kriegs wurde Bremervörde mehrmals von Kaiserlichen Deutschen, Dänen und Schweden belagert, Als der Inkubus im April 1641 eintraf war die Stadt größtenteils zerstört. Da die Burg Vörde im Mittelpunkt des geistlichen Fürstentums lag, war sie im Augenblick Hauptburg des Erzbistums Bremen. Taras Stiefbruder fand den Elben ziemlich schnell.

„Und warum sollte ich dir helfen?" fragte der Elb. „Weil du mir noch etwas schuldest", antwortete Christoph. „Und was bitte soll das sein?" Christoph wusste selber nicht so genau was Raciel ihm schulden sollte, darum versuchte er es mit einer sehr fragwürdigen Strategie. „Nun jaaaaa", druckste er herum, „immerhin hast du mit Tara gevögelt und ich denke darum bist du mir verpflichtet." Der Elb zog eine Augenbraue nach oben und fragte: „Sag mal, weiß deine Schwester eigentlich, dass du dich hier als ihren Zuhälter aufspielst?" „Öhm, Stiefschwester", korrigierte Christoph kleinlaut. „Macht das einen Unterschied?", fragte Raciel leicht verdutzt. „Natürlich nicht, aber... aber... ach Scheisse, lass mich doch nicht lange betteln, ich biete dir an vier Inkubus zu töten. Dies allein müsste dich doch reizen." Der Elb lachte boshaft und meinte in einem sarkastischen Ton: „Ja klar aber eins vergisst du dabei zu erwähnen. Denn so ganz nebenbei rette ich dir auch noch deinen verdammten, kleinen Dämonenarsch." „Hilfst du mir nun oder nicht?", fragte Chris energisch. Raciel überlegte kurz bevor er antwortete: „Unter einer Bedingung!" Taras Bruder wusste nicht was es dabei für eine Bedingung geben sollte, er machte den Mund auf um zu fragen, doch der Elb kam ihm zuvor. „Das schaffen wir zwei nicht allein, dazu benötigen wir die Hilfe einer Expertin." Chris Mund klappte wieder zu. Er wusste genau wen Raciel damit meinte. Der Dämon schüttelte energisch den Kopf und meinte ängstlich: „Nicht Roberta!" Raciels Augen strahlten als er das energische Kopfschütteln mit einem heftigen Kopfnicken erwiderte.

Burgdorf bei Hannover Anfang Mai 1641 Anno Domini Nostri Iesu Christi "im Jahre unseres Herrn Jesus Christus" „Ich halte das immer noch für Bockmist", beschwerte sich Christoph! Als er, Goliath und Raciel Burgdorf einen Besuch abstatteten, lag es mal wieder in Schutt und Asche. Vom Krieg halbwegs verschont, gab es 1637 jedoch eine Schlacht bei der große Brände in der Stadt wüteten. und hiervon erholten sich die Bürger nur sehr, sehr langsam. Östlich der Altstadt stand die katholische St.-Nikolaus-Kirche. Raciel überhörte das Gemecker des Inkubus und zeigte Richtung Kirche. Der Pastor dieser Gemeinde weiß bestimmt wo Robin sich aufhält." „Das kann ich dir sagen ohne zuvor mit dem Pfaffen zu reden. Lass uns einfach zum größten Haus des Dorfes gehen. Dort angekommen wirst du bemerken, dass es nicht einen einzigen Brandfleck hat." Raciel erwiderte und in seiner Stimme lag ein gewisser Hauch der Vorfreude: „Ja, deine Verflossene ist wirklich ein Phänomen."

Anmerkung vom Autor.

Eine Elbin verfügt über eine recht erstaunliche Fähigkeit. Die Elben nennen sie "DIE STIMME". Selbst Dämonen der unteren Kategorie fürchten sich vor dieser Fähigkeit und nennen sie "GOTTES WORT" und dies trifft es wohl eher.

Gott gab seinen elbischen Dienerinnen die Fähigkeit "SEINE BEFEHLE" weiterzugeben. Eine Elbin ist in der Lage mit ihrer Stimme Anweisungen zu erteilen, die JEDER befolgen muss. Roberta hatte einmal einem Mann befohlen: „Leck dich selbst am Arsch." Der arme Tropf hörte sogar noch das Knacken in seinem Genick, bevor er mit gebrochenen Halswirbel und runtergelassener Hose starb.

Roberta nutzte diese Gabe meist um sich ein recht komfortables Leben zu leisten. Wenn sie etwas haben wollte, so sagte sie es seinem Besitzer und bekam es.

Niedrige Dämonen achteten im Kampf stets darauf eine Elbin nicht in Rufweite kommen zu lassen. Es ist deswegen auch nicht verwunderlich, dass Ohropax von einem Dämon erfunden wurde.

Christoph stöhnte auf: „Sie ist nicht meine Verflossene. Wir verbrachten nur eine einzige stürmische Nacht miteinander." Raciel grinste: „Ja, und wie ich hörte warst du am nächsten Morgen verschwunden." „So war es nicht", verteidigte sich Taras Bruder, „erstens wusste ich doch gar nicht dass sie eine Elbin ist und zweitens ... ICH BIN EIN INKUBUS, DAS MACHEN WIR IMMER SO!" Raciel amüsierte sich köstlich als er entgegnete: „Du Volltrottel knallst eine ganze Nacht lang die skrupelloseste Kopfgeldjägerin Europas und hast keine Ahnung! Ob sie nach 300 Jahren noch nachtragend ist? Immerhin bist du auch noch Ukols Stiefsohn. Allein deswegen denke ich wird sie dir vielleicht ein klein wenig böse sein."

...

Tara legte den Kopf in den Nacken, schirmte mit einer Hand ihre Augen vor der strahlenden Mittagssonne ab und blickte zur Turmspitze hinauf. „Das Ding ist aber verdammt hoch.", meinte sie skeptisch. Sophie schaute ebenfalls zur Spitze des runden Steingebäudes empor und sagte: „Ich schätze, das sind bestimmt über 50 Meter." Johanna lächelte breit während sie die Schätzung ihrer Tochter korrigierte: „Es sind genau 77 und ein halber Meter."

Die Urdämonin stand zusammen mit ihren Azubis auf einer mit Blumen übersäten Wiese außerhalb der Klostermauern, nahe dem Westturm und hatte den beiden Mädchen gerade ihre nächste Aufgabe mitgeteilt. Es ist leider nicht überliefert, welche Bezeichnung Johanna damals für diese Aufgabe verwendete, aber ein paar hundert Jahre später setzte sich hierfür, der Begriff „Free Climing" durch.

Sophie runzelte die Stirn und fragte: „Mamaaaa?" „Jahaaa?", erwiderte ihre Mutter. Die blonde Dämonin deutete den Turm hinauf und sagte: „Das Rumkrackelsn an irgendwelchen Wänden ist doch nicht wirklich eine Succubus Fähigkeit oder?" „Nein, natürlich nicht", gab Johanna zu, „ich möchte einfach nur sehen wie einfallsreich ihr seid." Johanna sah ganz genau wie ihre Tochter über den Sinn dieser Aufgabe nachdachte. Und ein Blick auf Tara zeigte der Urdämonin, dass auch die andere Göre ihre Anweisungen in Frage stellen wollte. Johanna sah ihre Autorität untergraben und sagte: „Dies dient nur dazu, um euch auf die nächste Lektion vorzubereiten." Hierauf fanden beide Azubis keine weitere blöde Frage.

Um den Turm zu erobern durften die Mädchen vorerst noch auf Hilfsmittel zurückgreifen. Hierzu gewährte Johanna ihnen eine Stunde um sich im Kloster nach etwas Brauchbarem umzusehen.

Schon zwanzig Minuten später standen die Mädchen mit vor Stolz gewölbter Brust wieder vor ihrer Ausbilderin und präsentierten dieser ein langes Seil und eine Art von Enterhaken. „Woher habt ihr denn den her?", fragte Johanna sichtlich erstaunt. „Von Paul", antworteten beide Mädchen gleichzeitig wie aus einem Mund. Sophies Mutter schüttelte nur einmal verwundert mit dem Kopf und beließ es dabei.

„Na dann zeigt mir doch mal wie ihr euch so anstellt!", meinte sie und setzte sich nicht unweit des Turms im Schatten eines kleinen Apfelbaumes, von wo aus sie die beiden Mädchen immer im Auge behalten konnte. Mit dem Rücken lehnte sich die Frau an den warmen Stamm, pflückte sich einen Apfel und biss hinein.

Tara verknotete ein Ende des Seil an einer Öse des Enterhakens und fragte: „Willst du oder soll ich es zuerst versuchen?" „Du zuerst!", antwortete Sophie. Die brünette Dämonin schaute zur Spitze des Turms hinauf und biss sich auf die Unterlippe, während sie Maß nahm. Sie wollte unbedingt gleich beim ersten Versuch einen richtig guten Wurf hinlegen. Tara verlagerte ihr Gewicht probeweise von einem Bein auf das andere und schüttelte den Kopf. Irgendetwas schien die Dämonin zu stören. Nachdem sie ihren rechten Fuß wie in Zeitlupe einen halben Schritt zurückgesetzt hatte, hellte sich ihr Gesicht auf und sie nickte stumm. Tara sog die Luft tief in sich ein und hielt zur Konzentration für einige Sekunden den Atem an.

Währenddessen lächelte Sophie als könne sie kein Wässerchen trüben und trat einen Schritt vor.

Während Tara durch die Nase hörbar ausschnaufte, begann sie das Seil, welches sie fest in der Hand hielt und den daran gebundenen Hacken, leicht hin und her zu pendeln. Wieder biss sie sich auf die Lippe während sie für ihren Wurf sämtliche Kraft sammelte. Vor und zurück schwang die Succubus den Enterhaken, fixierte mit ihrem Blick den Turm, als würde sie ihn hypnotisieren. Das Mädchen fühlte die Pendelbewegung des Seils und wie um den Effekt zu unterstützen begann sie mit ihrem Körper ebenfalls im selben Takt vor und zurück zu wiegen.

Sophie stand neben der in sich gekehrten und voll konzentrierten Tara und schaute dieser belustigt zu. Für Sophie sah Tara mit ihrem starren Blick, dem angehaltenem Atem, und ihren nunmehr immer röter werdenden Bäckchen aus als....! Sophie grinste schelmisch von Ohr zu Ohr und sie wartete nur auf eine passende Gelegenheit um etwas zu sagen.

Vor........ und........ zurück!

Vor........ und........ zurück!

Tara sprach sich im Stillen selbst Mut zu: „Sei eins mit dem Haken."

Vor........ und........ zurück!

„Lass dich gehen und fühle die Bewegung des Seils."

Vor........ und........ zurück!

Immer kraftvoller wurden ihre Bewegungen; immer wuchtiger durchschnitt der Hacken rauschend bei jeder seiner Pendelbewegung die Luft.

Vor........ WUSCH ........ und........ zurück........ WUSCH!

Taras Augen verengten sich zu Schlitzen und allein ihr Blick würde den Haken bis zur Turmspitze tragen.

Vor........ WUSCH ........ und........ zurück........ WUSCH!

Beim letzten Zurückschwingen das Hakens ... WUSCH... schloss die Succubus kurz die Augen um zu fühlen wann es so weit war. Ihr rechtes Bein spannte sich wie eine mechanische Feder und ihr Fuß grub sich dabei etwas in den mit duftendem Gras bewachsenen Erdboden.

Dann, als der Hacken am Seil den Zenit seiner Rückwärtsbewegung erreichte, pressten Taras Lungen die angehaltene Luft wieder aus ihrem Körper hinaus. Der Luftstrom erreichte ihre Kehle und sie würde den Haken mit ihrer Stimme nach oben schreien...

„Sag mal", platzte es aus Sophie heraus, „du siehst aus, als müsstest du kacken"...

Noch ehe der Hacken wieder nach vorne schwingen konnte ließ Tara erschrocken das Seil los und das stählerne Geschoss mit seinen Widerhaken rauschte in das Blätterwerk des Apfelbaums unter dem Johanna saß. Tara riss erschrocken die Augen auf und auf die Urdämonin prasselten zirka vier Pfund Äpfel nieder....

„NEIN!", brüllte sie und schlug Christoph die Tür vor der Nase zu.

Der Inkubus schaute resigniert zu Raciel und der amüsierte sich königlich. Er hob beide Daumen in die Luft und meinte: „Mann Alter, du verstehst es aber die Frauen um den Finger zu wickeln." „Ach halt die Klappe!", sagte Chris verärgert und klopfte erneut gegen die Tür. „Roberta ich bitte dich." Das drinnen erklingende Klicken war zu leise um durch die Tür nach außen zu dringen. Er klopfte ein drittes Mal und von drinnen erklang ein Schuss. Die Kugel durchschlug die Holztür und traf Chris in die Brust. Sofort sackte er Tod zu Boden.

Goliath brüllte auf, sprang und durchbrach mit einem Satz die Tür. Sie flog förmlich aus ihrer Halterung. Als der Hund auf dem Boden aufsetzte, duckte er sich kurz und suchte seine Gegnerin. Die Elbin mit den feuerroten, gelockten Haaren stand fünf Schritte von ihm entfernt und schaute ihn kalt entgegen. Der Hund sprang erneut und hätte der Frau wahrscheinlich den Kopf abgebissen. Doch die legte nur seelenruhig das Gewehr ab und hob stattdessen ihre Fäuste, wobei sie jeweils den Zeige- und Ringfinger nach vorne streckte und den Daumen nach oben abspreizte. So als wolle sie mit ihren Fingern den Hund erschießen. Als das Tier sie erreichte, trat sie lässig einen Schritt zu Seite und stieß vier Mal zu. Die Finger sausten auf zentrale Nervenbahnen. Wie bei einem gigantischen Stromstoß, jagte der Schmerz durch jede einzelne Nervenzelle und das Tier plumpste, unfähig sich zu bewegen, auf den Holzboden. Ein Tritt gegen seinen Schädel schickte Goliath ins Reich der Träume.

Raciels Kopf erschien im Türrahmen und er sagte: „Hi Robin, also das mit den Fingern ist mir neu." Die Frau ließ ihre Fäuste sinken und kratzte sich am Kopf. „Ehrlich gesagt, habe ich nicht geglaubt, dass es auch bei einem Hund klappt. Wenn nicht, hätte der Köter mich wahrscheinlich zerfleischt." Raciel nickte, „Jup, davon kannst du ausgehen." Die Frau lächelte matt und winkte Raciel zu sich herein, schaute dabei aber fragend auf das Tier herab: „Was ist das denn für ein Urviech?" „Sein Name ist Goliath und er gehört eigentlich seiner Stiefschwester." „Der Dreckskerl hat eine Schwester?" „'ne Stiefschwester." Die Frau machte eine Bewegung als würde sie etwas wegwischen, „ist mir so was von Egal."

„Warum schaukelte die Welt dauernd auf und ab?", fragte sich Chris. Als der Inkubus wieder zu sich kam hörte er zuerst nur das Geräusch von Pferdehufen und nachdem er die Augen öffnete, stellte er fest, dass er auf einem Pferd saß. Seine Brust tat höllisch weh aber als er nach seiner Wunde tasten wollte, bemerkte er, dass seine Hände am Sattel festgebunden waren. Er schaute nach links und sah Raciel neben sich reiten. Der Elb bemerkte den Blick und fragte grinsend. „Na, wieder zurück von den Toten?" Dann klopfte er Chris auf die Schulter und fügte hinzu, „Hattest du auch eine schöne Reise?"

Der Inkubus wollte etwas erwidern, bemerkte aber dass er zusätzlich auch noch geknebelt war. Ärgerlich schaute er zu dem Elben und meinte: „ Humpf mipf fn dn Nebl lopf!" Eine weibliche Stimme rechts von ihm sagte: „Der Knebel bleibt vorerst da wo er ist, im Moment habe ich keinen Bock mir dein Gequatsche anzuhören." Christoph schaute nach rechts und sah die Elbin neben sich her reiten.

Um sich zu orientieren wohin die Reise eigentlich hinführte drehte der Inkubus seinen Kopf in alle Richtungen und stellte fest, dass sie auf dem Weg nach Hamburg waren. Also würde Roberta ihm doch helfen, seine Stiefbrüder zur Strecke zu bringen. Alles im Allen war es einfacher als er es sich vorgestellt hatte. Dann fiel sein Blick auf den vor ihm trabenden Goliath. Erneut versuchte er etwas zu sagen: „fi ho humpf mn Hunpf." Robin gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „Möchtest du noch eine Kugel von mir abbekommen oder hältst du endlich mal deine Klappe?" Sie deutete auf den Hund und fügte hinzu, „Das mit dem Humpeln wird schon wieder."

Mitten in der Stadt, aber durch eine Mauer von anderen Häusern vollkommen isoliert, wohnten sie in einem auf den ersten Blick kleinen jedoch feudalen Haus, Den Standort dieser Herberge kannten nur sechs Personen. Eine von ihnen war Roberta. Die anderen Personen waren eine Handvoll wohlhabender Aristokraten, die ein Domizil benötigten, um ihre teilweise sehr skurrilen Sexualpraktiken durchzuführen. Da das Gebäude eine sehr große Unterkellerung besaß war es eigentlich riesig. Der geheime Eingang zum Kellergewölbe befand sich versteckt hinter einem Bücherregal.

Hätten Außenstehende von der Existenz dieses Hauses auch nur etwas geahnt, so hätten sie es sofort niedergebrannt. Und hätten sie jemals in Erfahrung gebracht, wer dieses Anwesen unterhielt, nicht einmal ein König hätte die Aristokraten vor dem Henker bewahren können. Ein Kellerbereich war wie eine Folterkammer eingerichtet, in einem anderen fanden Raciel und Christoph sogar drei sehr saubere Pferdeboxen. Tiere standen hier wohl nur zu ganz besonderen Anlässen in ihren Stallungen. Die übrigen Zimmer glichen einem Edelbordell. Roberta führte sie durch die Keller und es war wie auf einer Sexsafari.

Auf die Frage woher sie das Haus kenne, wenn es doch so geheim sei, meinte Robin, das Anwesen gehöre unter anderem einem ihrer Geschäftspartner. Auf die Frage was dies denn für Geschäfte seien, antwortete sie jedoch nicht. Beim Anblick der Pferdeboxen drehten der Elbe wie auch Inkubus sich zu Robin um und Raciel sprach das aus, was auch Christoph dachte: „Du scheinst ja einen sehr absonderlichen Bekanntenkreis zu haben." Robin versuchte einen desinteressierten Eindruck zu erwecken, als sie erwiderte: „Hey, es sind nur Geschäftspartner, und nicht Bekannte, mit dem was hier alles getrieben wird, habe ich nichts zu tun." Danach drehte sie sich um und ging nach oben. Nachdem sie nicht mehr zu sehen war, nickte Christoph dem Elben wissend zu und auch Raciel nickte als er meinte: „Ja, ja... ist klar, sie weiß von nichts."

Schnell hatte unser Trio herausgefunden in welcher Pension sich die Stiefbrüder von Christoph eingemietet hatten. Um die Inkubus besser observieren zu können hatte Robin den dreien aufgrund ihrer hervorragenden Kontakte zur Hamburger Oberschicht eine geschlossene Kutsche beschaffen können. Dieser Einspänner war klein, unauffällig und recht wendig. Die nächsten Tage verbrachten sie abwechselnd in dem Einspänner und studierten die Gepflogenheiten der vier Tohronen.