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Des Einen Leid, des Anderen Weid!

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Die Zimmerrechnungen waren von da an immer als bezahlt markiert und fast täglich gab sie sich ihm hin. Sie blies ihn, ließ sich von ihm ficken, doggystyle oder klassisch -- oder sie ritt ihn wild. Doch nach einer guten Woche wurden die Gestalten langsam misstrauisch, da ihnen klar war, dass sie kein Geld mehr haben dürfte und immer noch nicht rausgeflogen war. Sie wurden neugieriger und bemerkten, was dort geschah. Eine der Frauen gab der Ehefrau des Hotelbesitzers einen entsprechenden Hinweis -- ganz zufällig in der Schlange an der Supermarktkasse. Sie schien naiv und verplapperte sich scheinbar zufällig.

Der Effekt war grandios. Die gehörnte Ehefrau raste nach Hause und erwischte die beiden in flagranti. Sie warf die halbnackte Anika einfach kurzerhand aus dem Haus und verprügelte Ihren Ehemann, der versuchte vor der Furie zu flüchten. Es gelang ihm noch, wenigstens eine von Anikas Taschen zu ihr aus dem Fenster zu werfen, die beiden anderen wurden von seiner Frau regelrecht zerfleddert und er schaute verängstigt zu, wie sie mit einem großen Messer den Inhalt in kleine Fetzen zerschnitt. Die Aktion sorgte auf der anderen Straßenseite in dem Van mit den verdunkelten Scheiben für schalendes Gelächter. Erst nach gut zwei Stunden kehrte langsam wieder Ruhe ein und Anika traute sich mit der einzigen ihr verbliebenen Tasche aus ihrem Versteck. In der Dämmerung irrte sie umher und bei recht milden Abendtemperaturen gelangte sie schließlich in einen Park. Auch dorthin folgte ihr eine der Gestalten.

Stufe 5

Sie verkroch sich weinend in eine dunkle Ecke des Parks. Hinter einem Wall und im Schutze einer fast vergessenen Mauer hüllte sie sich in eine Jacke, kuschelte sich an ihre Tasche und weinte leise vor sich hin, bis sie letztendlich einschlief. Am nächsten Morgen wurde sie von einer streunenden Katze geweckt. Sie fühlte sich grausam und nur langsam wurde es ihr bewusst, wo sie war und was passiert ist. Die Tränen liefen wieder und sie war deprimiert. Irgendwann versiegten die Tränen und der Hunger trieb sie aus dem Versteck. Ihr Geldbeutel war leer und sie hatte keine Ahnung, wie sie an Geld oder noch besser an etwas zu Essen kam. Als sie durch die Büsche schlich, näherte sie sich einem der Wege. Die Gestalt, die sie beobachtete, bemerkte sie nicht. Dann sah sie, wie ein Schulkind sein Frühstück nach einen Blick auf den Belag angewidert in den Mülleimer warf. Anika stürzte auf den Mülleimer und kramte das Esspaket heraus. Gierig verschlang sie die Brote, die irgendeine Mutter voller Liebe geschmiert hatte und die voller Undank lieblos den Weg in den Müll fanden. Der ebenfalls enthaltene Apfel stellte für sie förmlich einen Gaumenschmauss dar. Auch fand sie eine Flasche Wasser im Mülleimer, die sie an sich nahm.

Im Anschluss wurde ihr die Situation bewusst und sie schämte sich. Sie zog sich wieder zurück in ihr Versteck und brütete vor sich hin. Ihre Gefühle waren widersprüchlich, und ihre Gedanken träge. Sie bemitleidete sich nicht mehr, aber sie verstand einfach nichts mehr, ihre Situation war für sie unfassbar. Fast regungslos verharrte sie dort Stunde um Stunde. Erst nach Einbruch der Dunkelheit fiel sie in einen unruhigen Schlaf. Zum Glück waren die Nächte warm. Am nächsten Morgen wurde sie erst durch ihren Hunger geweckt. Sie erleichterte sich hinter einem Busch und schlich wieder in die Nähe des Mülleimers und wartete. Sie empfand es dumpf als einen Hauch von Glück als dasselbe Kind vom Vortag wieder sein Essenspaket im Mülleimer entsorgte. So ging es noch zwei weitere Tage. Ohne dass sie es bemerkte, war immer eine der Gestalten in der Nähe und behielt sie im Auge, denn so war der Auftrag.

Dann kam der Tag, an dem das Kind nicht kam. Samstags war keine Schule, aber das war Anika nicht bewusst. Sie fühlte nur, dass sie auch das letzte bisschen Glück verlassen hatte und sie begann im Park ziellos umher zu laufen. Letztendlich vergingen Stunden, ohne dass Sie etwas zu essen fand. Anderen Besuchern ging sie aus dem Weg und ihre Beobachter spürten förmlich ihre Angst, diesen zu begegnen. Die Depression nahm immer weiter zu und sie war unfähig eine Lösung zu erkennen. Sie war am Ende. Sie sah keinen Sinn mehr und es war ihr alles egal.

Als es dunkel wurde, setzte ein leichter Nieselregen ein. Anika irrte weiter umher und kam an eine Bahn-Strecke. Ein Zug näherte sich und sie schaute gebannt, wie er vorbei fuhr. Ein Ruck ging durch ihren vorher schlaffen Körper, ihre Muskeln baute Spannung auf und wie magisch ging sie auf die Gleise zu und legte sich mit dem Kopf auf die Schiene, um auf den nächsten Zug zu warten.

Dons Anweisung war klar: Nicht entdecken lassen, keinen Kontakt! Ihr Beobachter, jetzt gerade ein Mann, griff zu seinem Telefon und wählte eine Geheim-Nummer. Don meldete sich und nach einer kurzen Schilderung gab er neue Anweisungen. Er hörte kurz zu. Der nächste Zug nahte und der Beobachter spurtete los. Nur Sekunden bevor der Lichtkegel der Lok die Stelle erfassen würde, wo Anika ihren Kopf auf die Schiene legte, erreichte er sie. Mit einem harten Griff fasste er kräftig in ihre Jacke und zerrte sie von den Schienen in den rettenden Graben. Dann warf er sich auf sie. Als der Zug vorbei war, erhob er sich von ihr und zerrte sie kommentarlos aus dem Graben. In einem Gebüsch neben dem Weg schubste er sie bäuchlings auf den Boden und kniete sich auf sie. Er sagte kein Wort und wartete. Sie war panisch und weinte, dann resignierte sie und verstummte. Letztlich versuchte sie sich zu wehren, hatte aber keine Chance gegen ihren Beobachter.

Dann näherten sich Motorräder. Der auffällig dumpfe Sound schwoll langsam an und war letztlich ohrenbetäubend, als sich ein Dutzend schwerer Maschinen den beiden näherte. Der Beobachter griff sich Anika und verließ das Gebüsch mit ihr. Er blieb mitten auf dem Weg mit ihr stehen und hielt sie vor sich, als die Lichtkegel der Motorräder sie erfassten.

Stufe 6

Das tiefe Brummen der Motorräder erfüllte die Luft. Es waren mindestens ein Dutzend Harleys und die Fahrer waren furchteinflößend. Auf einigen Maschinen saßen die typischen Sozia. Sie hielten vor Anika, die nun bäuchlings auf dem Boden lag. Über ihr steht ein Mann und nickte dem Anführer der Gang zu. Dann ließ er sie liegen und zog sich schnell aus den Lichtkegeln der Motorräder in das Dunkel der Büsche zurück. Sein Auftrag war beendet.

Der Anführer griff sich Anika und legte sie quer über seinen Tank, wie über ein Pferd. Er spürte ihr Zittern und gab trotzdem Gas. Die anderen Maschinen folgten. Anika kämpfte gegen ihre Panik und machte sich vor Angst so steif wie es ging, damit sie nicht herunterfiel. Es war glücklicherweise nicht weit bis zum Heim der Gang, einer alte Werkstatt. Im ersten Stock war ein großer Raum, der als eine Art Wohnzimmer diente. Wie ein Trophäe wurde Anika auf den Boden gelegt und einfach liegen gelassen. Sie zitterte und hatte wahnsinnige Angst. Erst langsam legte sich das Gefühl, als sich scheinbar niemand um sie kümmerte. Man beachtete sie nicht und Schritt für Schritt kehrte in ihr das Gefühl der Leere wieder zurück. Im Verlauf des Abends verschwanden die Bewohner zum Teil alleine, zum Teil als Pärchen mit ihren Sozia im Dunkel des Hauses.

Je mehr sich Anika entspannte, desto leerer wurde es in ihr. Sie kroch an den Rand des große Raumes und wollte dort auf eine Couch, als eine der Frauen kam. Mit ihren hohen Lederstiefeln kickte diese sie von der Couch und deutete mit ihren in langen Lederhandschuhen steckenden Fingern in die Ecke, wo ein schäbiger Teppich lag. Sie griff hinter sich und warf ihr eine löchrige Decke hin. Als Anika sich nicht schnell genug bewegte, half sie kommentarlos mit einem Tritt nach. Sobald sie auf dem Teppich lag, erlosch das Licht. Erst nach einiger Zeit wurde sie von einem unruhigen Schlaf erlöst. Die Leere tagsüber wurde von unklaren, unangenehmen Alpträumen abgelöst. Sie schlief schlecht und wenig erholsam.

Am nächsten Tag wurde sie mit Nicht-Beachtung gestraft. Dies sollte sich auch in der nächsten Zeit nicht mehr ändern, außer wenn sie jemandem zu Nahe kam. Sie wurde jedes Mal wieder unsanft und unmissverständlich auf ihren Platz gewiesen und nach zwei Tagen erhielt sie ein abschließbares Lederhalsband, dass mit einer langen Kette an der Wand des Gemeinschaftsraumes fest gedübelt wurde. Es reichte gerade bis zur Toilette, aber sie hatte ohnehin nicht mehr die Kraft irgendwohin zu verschwinden. Eine der Frauen stellte ihr einen Suppenteller hin und dann und wann wurden Essensreste hinein geschüttet, die sie irgendwann mal aß. Wasser gab es nur aus dem dreckigen Wasserhahn auf der Toilette.

Nach einigen Tagen prallte eine der Gang-Schlampen vor ihr zurück und rümpfte die Nase. Angewidert verzog sie ihr Gesicht, „Ey, die stinkt ja unerträglich!" Längst war Anika ihre Körperhygiene egal, sie dachte nicht einmal mehr darüber nach. Doch der angeekelte Gesichtsausdruck auf dem Gesicht der nun wirklich nicht zimperlichen Gespielin zeugte vom schlechten Zustand Anikas. Daraufhin ergriffen zwei Kerle Anika, nachdem ihr Halsband gelöst worden war, und schleiften Sie in eine der Garagen. Unsanft stießen sie sie auf den Boden und wie bei ihren Maschinen begannen Sie mit dem Hochdruckstrahler sie abzuspritzen. Fast teilnahmslos ließ sie es über sich ergehen, selbst als man ihr die mittlerweile völlig versifften Klamotten entfernte. Nackt wurde sie zurück zu ihrem Platz gezerrt. Erst auf Geheiß des Bosses brachte eine Gespielin ihr alle Klamotten. Nun sah sie aus wie eine von ihnen: alte, abgenutzte Overknee-Stiefel, ein abgewetzter Ledermini und eine zerschlissene, schwarze Lederkorsage. Sie sah jetzt aus wie eine herunterkommende Nutte und vor nicht allzu langer Zeit hätte sie sich mit Händen und Füßen gewehrt, so etwas zu tragen -- aber es war ihr mittlerweile völlig egal. Eigentlich war alles egal, komplett egal. Ohne jegliche emotionale Regung ließ sie alles über sich ergehen.

Vor einer Woche hatte sie noch bei einer der Gruppensex-Partys versucht wenigstens etwas Zuneigung zu bekommen, indem Sie sich anbot bzw. versuchte einem der Kerle einen zu blasen. Doch ein gezielter Tritt machte ihr endgültig ihre Bedeutungslosigkeit klar. Die Verachtung auf dem Gesicht des ansonsten aufgegeilten Kerls sprach Bände. Sie war nichts mehr wert und niemand wollte mehr etwas mit ihr zu tun haben. Selbst der Hund der Gang gab sich nicht mit ihr ab: Sie versuchte ihn erfolglos mit etwas ihres spärlichen Essens anzulocken, in der Hoffnung von wenigstens etwas Nähe. Dies brach sie endgültig.

Stufe 7

Nach einiger Zeit fand sie unerwartet nochmals wieder Beachtung: Der Boss stolperte fast über sie und grölte, dass Sie nun der Gang gehören würde. Jemand entgegnete, halb im Scherz, dass man sie dann auch entsprechend markieren solle. Ein Dritter grinste: „Ja, drückt ihr einen Schlampenstempel auf -- unseren Schlampenstempel!" Unter dem lauten Grölen der Gang ließ man sie auf dem Tisch knien und machte ihren Rücken samt Hinterteil frei. Jemand holte das Tätowierbesteck und völlig apathisch ließ sie das Tattoo eines Arschgeweihs über sich ergehen. In den symmetrischen Ranken war das Symbol der Gang versteckt. In Anbetracht ihrer Teilnahmslosigkeit wanderte die Tätowiernadel tiefer, zwischen ihren Arschbacken an der Rosette vorbei zu ihren Schamlippen nach vorne. Aufgrund der Schmerzen hatte bislang noch keine Frau den Tätowierer dort stechen lassen, aber Anika verzog keine Miene.

So vegetierte sie vor sich hin. Apathisch, fast kataton, ohne irgendeine Regung lag sie meist in ihrer Ecke. Tritte oder einzelne Schläge ließ sie reaktionslos über sich ergehen, bis sie letztendlich gar nicht mehr beachtet wurde.

Dann kam irgendwann Don zu Besuch. Es galt einige Geschäfte zu klären, die von so großer Bedeutung waren, dass dies persönlich erfolgte. Nach zähen Verhandlungen kam es nach einer langen Stunde zu einer Einigung, die entsprechend gefeiert wurde. Irgendwann fiel sein Blick in ihre Ecke und er sah ihren völlig leeren Blick. Teilnahmslos lag sie auf dem Boden und versuchte, wenn überhaupt, nicht beachtet zu werden. Anikas Augen waren leer und glasig und er wusste, dass es das gewesen ist: Seine Rache war komplett, sie war nicht nur gebrochen, sondern zerbrochen.

In diesem Augenblick verlor Don sein Interesse. Als er den fragenden Blick des Gangbosses sah, zuckte er nur mit den Schultern. „Hast Du noch was mit ihr vor?"

„Egal -- mach was Du willst..." antwortete Don gelangweilt. „Kann sie weg?" Als Antwort nickte Don kaum merklich. Damit war ihr Schicksal besiegelt.

Ende

Am späten Abend packten zwei der Gangmitglieder Anika, lösten das Halsband und zerrten sie nach draußen. Um ihre Maschinen mit ihr nicht zu beschmutzen, warfen sie sie hinten auf ihren Pickup und fuhren los.

Auf der anderen Seite der Stadt hielten Sie im Dunkel einer Allee und warfen Anika in der Kälte der Nacht auf die Straße. Sie trug noch immer die schäbigen Lederklamotten, die sie kaum vor der Witterung schützten. Sie stürzte in den Dreck und nahm den davon fahrenden Pickup nicht einmal mehr wahr. Unsicher versuchte Sie sich aufzurichten und auf den hohen Absätzen der Overknee-Stiefel die Balance zu finden. Sie sah aus wie eine billige, heruntergekommene Nutte.

Teilnahmslos setzte sie langsam einen Fuß vor den anderen, ohne zu wissen wohin sie ging. Sie funktionierte völlig automatisch, in ihrem Gehirn gab es keinen einzigen Gedanken mehr.

In einer Kurve lief sie unbewusst geradeaus, als sie von Scheinwerfern erfasste wurden. Bremsen quietschten und ein Rückspiegel streifte ihre Seite und brachte sie kurz ins Taumeln. Sie ging unbeeindruckt und teilnahmslos weiter. Aus dem Auto stieg ein junger Mann und lief ihr hinterher. Erschrocken und voller Panik dachte er, die junge Frau verletzt zu haben. Dann aber realisierte er ihre normalen Bewegungen und nahm ihr Outfit wahr. Von hinten sah sie in der Dunkelheit durchaus ansehnlich aus und unbewusst regte sich etwas in seiner Hose.

„Hey, bleiben sie doch stehen! Haben sie sich weh getan?" Keine Antwort. Er lief weiter, legte seine Hand auf ihre Schulter. „Tut mir leid, ich wollte das nicht!", aber sie reagierte nicht. Er fasste kräftiger zu und drehte sie um.

Er erschrak, als er ihre glasigen Augen sah. Fast leblos blickte sie ihn wie ein Zombie an. Auf seine Fragen reagierte sie gar nicht. Er dachte schon, dass sie eine Gehirnerschütterung habe, ohne zu realisieren, dass er sie gar nicht am Kopf getroffen hatte.

„Wie heißt Du?" - keine Reaktion. So jedenfalls konnte er sie nicht hier in der Kälte und Dunkelheit alleine lassen. Ihre Hilflosigkeit berührte sein Herz. Er war immer großzügig und hilfsbereit. Polizei? Rettungsdienst? Aber was sollte er ihnen sagen? Spontan traf er einen Entschluss und schob sie einfach auf seinen Beifahrersitz. Er fuhr zu sich nach Hause. Sie schwieg die ganze Zeit und reagierte auf nichts, auch nicht auf auffordernde Berührungen.

Zu Hause angekommen brachte er sie kurz entschlossen in seine Wohnung. Dort setzte er sie in einen Sessel und zog sich einen Stuhl heran, um sich ihr gegenüber zu setzten. Fragend hob er eine Augenbraue, doch sie reagierte nicht. Mit glasigem Blick starrte sie förmlich durch ihn durch. „Oh, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt -- tut mir leid! Ich bin Dirk, und wie heißt du?"

Keine Antwort. Auch weitere Versuche der Kontaktaufnahme blieben unbeantwortet. Mit völlig leerem Blick schaute sie durch ihn durch.

Als sie nach einiger Zeit leicht zu zittern begann, schrak er hoch. „Oh entschuldige, dir muss elendig kalt sein. Was ist nur mit dir passiert?" Sie blieb ihm eine Antwort schuldig. Dann nahm er ihren Geruch wahr...

Er nahm sie und sie ließ sich in sein Badezimmer führen. Dort entkleidete er sie, was sie sich regungslos gefallen ließ. Er schob sie unter die Dusche und stellte eine angenehme Wärme ein. Das Wasser prasselte auf ihren ansehnlichen, aber bewegungslosen Körper. Er erinnerte sich daran, dass er mal etwas über Katatonie gelesen hatte und dass ein schweres psychisches Trauma dies auslöst.

„Was ist dir bloß passiert, dass du in so einem Zustand bist?" fragte er verwundert, inzwischen mehr zu sich selber. Vorsichtig berührte er sie, worauf sie kaum merklich zuckte. Er nahm Duschgel und begann sehr vorsichtig sie abzuseifen. Nur zögerlich berührte er ihre durchaus ansehnlichen Brüste, sie reagierte jedoch in keiner Weise. Schließlich hatte er sie komplett abgeseift, auch an ihrer intimsten Stelle, ohne dass sie irgendeine Reaktion zeigte. Vorsichtig begann er nun mit Shampoo ihre langen Haare zu waschen. Im Anschluss begann er ihre Schultern zu massieren und spürte, dass sie sich kaum merklich entspannte. Letztendlich drehte er den Wasserhahn zu und zog sie vorsichtig vor die Dusche. Da sie auf das hingehaltene Handtuch nicht reagierte, begann er sie abzutrocknen, bevor er dann ihre Haare föhnte. Er brachte sie zurück ins Wohnzimmer und setzte sie auf die Couch.

Die Lederklamotten und Stiefel verbannte er auf den Balkon, auch wenn sie eigentlich geil aussahen, aber so wie sie stanken, waren sie mehr als abtörnend. Er würde sie später reinigen.

Anika war in sein Handtuch gewickelt und er deckte sie vorsichtig mit einer Decke zu. Er schaute sie an und voller Mitleid nahm er ihren leeren Blick wahr. Hinter ihrem gebrochenen Gesichtsausdruck konnte er ihre Schönheit jetzt deutlicher erkennen. Einer Intuition folgend streichelte er ihr über die Wange, nahm ihr Gesicht in seine beiden Hände und näherte sich ganz langsam ihrem Gesicht. Schließlich drückte er ihr ganz sachte und vorsichtig einen Kuss auf die Stirn.

„Du tust mir so leid! Was immer dir passiert ist, es muss entsetzlich gewesen sein, dass du so leidest!" Er blickte ihr voller Mitleid in die Augen, in die plötzlich ein Fünkchen Leben kam. Er sah fasziniert, wie sich in Zeitlupe eine Träne in ihrem linken Auge bildete. Sie blickte ihn kurz an, bevor ihr Blick sich senkte. „Ich bin Anika -- Danke!" Dann warf sie sich ihm förmlich in die Arme und begann hemmungslos zu weinen. Völlig überrascht drückte er sie an sich und spürte ihre ganze Verzweiflung, mit der sie sich an ihm festhielt. Sie weinte laut schluchzend und schier endlose Tränenströme rannen über ihr Gesicht. Sie weinte die halbe Nacht, während er sie geduldig hielt. Seine Wärme tat ihr gut und sie schmiegte sich an ihn, bis sie tränenüberströmt in seinen Armen erschöpft einschlief.

Überraschung

Auch er schlief schließlich an sie gekuschelt tief und fest bis weit in den nächsten Tag. Als sie aufwachten waren beide initial desorientiert und schreckten auseinander. Anika hatte kurz wieder einen leeren Blick, schien sich dann jedoch zu erinnern und schmiegte sich wieder an ihren Retter. Er verstand sie einfach nicht und konnte ihr auch nur wenige Worte entlocken, die jedoch für ihn in Bezug auf Ihren Zustand keinen Sinn ergaben. Sie ließ ihn nicht von ihrer Seite und selbst auf die Toilette musste er sie begleiten. Den Rest der Zeit war er einfach für sie da.

Mit der Zeit spürte er ganz langsam einen gewissen Zauber von ihr ausgehen und auch ihrer Schönheit wurde er sich nun endgültig bewusst.

Es dauerte mehrere Tage, bis er mit ihr die Wohnung verlassen konnte, um das Nötigste einzukaufen -- vor allem normale Kleidung, aber ihre Anwesenheit erfüllte ihn mit einem tiefen Gefühl der Vertrautheit und des Glücks. Die Welt um sie herum verlor jegliche Bedeutung. Der Anrufbeantworter wurde ignoriert, Emails blieben unbeantwortet. Wenn er ehrlich zu sich selber war, war er auf dem besten Wege sich in sie zu verlieben. Ihr schien es ähnlich zu gehen. Inzwischen konnte sie ihm in die Augen zu schauen und die Blicke der beiden trafen ihre Herzen. Erst langsam begann sie ihm einzelne Dinge zu erzählen, aber was mit ihr passiert war, konnte oder wollte sie nicht erzählen. Nur schwer konnte er sich damit abfinden, dass sie scheinbar keine Vergangenheit hatte.

Nach fast zwei Wochen einer seltsamen Zweisamkeit, die beide sehr genossen, weckte sie ihn vorsichtig mit einem Kuss, ihrem ersten! Verschlafen öffnete er die Augen.