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Ein Hauch von Liebe 01

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durchbricht Jens die Stille und bemerkt erst dadurch dass Sancia in seinen Armen eingeschlafen ist. Sanft löst er seine Umarmung, rutscht von der Couch und legt sie vorsichtig darauf hin. Besorgt setzt er sich davor auf den Boden und beobachtet wie ihre Pupillen unruhig unter ihren Augenlieder umher am flattern sind.

Ohne es zu wollen oder auch richtig mitzubekommen, gleitet er in Gedanken die Monate zurück. Zurück zu der Zeit als sie auf einmal immer dort auftauchte wo auch er war und noch weiter zurück, zu der Zeit als er vom Blödmann zum Typ der Ok war aufgestiegen war. Ohne sogar selber etwas dafür getan zu haben, einfach so. Schon zu der Zeit war er heimlich in sie verliebt gewesen. Doch da er für sie grade mal Ok bzw. in Ordnung war und dazu seine Eltern und ihre Mutter so verfeindet waren, hatte er sich überhaupt nicht vorstellen können das mal ein Paar aus ihnen werden könnte. Ja damals, es muss um ihren 14 Geburtstag rum gewesen sein, änderte sich alles. Ihr Feuerrotes Haar war ungefähr eine halbe bis ganze Hand kürzer als jetzt. Jens glaubt sich zu erinnern das sie ihm mal erzählt habe, das sie sie habe abschneiden lassen müssen weil die Spitzen spliss gehabt hätten und das sie deswegen fast geheult hatte. Auch wenn Sancia die Haare meistens zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden trägt, mag er es wenn sie die Haare offen trägt. Sie die ganze Pracht offen jedermann zeigt. Er findet dass sie so wunderbar mit ihren Sommersprossen harmonieren. Etwas was Sancia ganz und gar nicht gerne hört, mag sie ihre Sommersprossen doch absolut nicht leiden.

Zu der Zeit hatte bei Sancia auch äußerlich die Pubertät begonnen. Worüber Sancia sehr froh war, da die meisten ihrer Mitschülerinnen schon zumindest einen kleinen Busen vorweisen konnten, hatte Sancia ihm mal vertrauensvoll anvertraut. Jens muss schmunzeln, denn er hatte ihr sogar schwören müssen dass er dies niemanden weiter erzählt. Was er natürlich auch so nicht getan hätte. Dafür war sie allerdings mit fast 1,67 m schon jetzt mit Abstand die Größte in ihrer Klasse. Was für eine sportliche Figur sein Schatz schon damals hatte, hatte er schon oft heimlich beim Sportunterricht und da am liebsten im Schwimmunterricht, wenn sie nur ihren Badeanzug anhatte, beobachtet. Ja er war echt schon lange in Sancia verknallt gewesen, bevor sie ihn (ja was eigentlich) bemerkte (nein) bis sie anfing sich für ihn zu interessieren. Da hat sie ihn dann auch zum ersten Mal so richtig verblüfft, denn so sehr sie sich Zuhause gegen ihre Mutter auch nicht durch zu setzen vermag, umso (man könnte fast sagen) selbstischer hat sie ihn umgarnt. Hat mit ihm geflirtet und gespielt, wie ein Angler mit einem Fisch den er an der Angel hat. Jens fragt sich selber ob er deshalb nicht sofort mit ihr zusammen gekommen ist, weil ihm dieses Spiel, das flirten usw. so gut gefallen hat oder ob es mehr war das sie ihm vielleicht sogar unheimlich war. Da er sie ja so gar nicht kannte. Er kann die Frage nicht beantworten, alles was er sagen kann ist das er verdammt froh darüber ist das sie jetzt ein Paar sind und es ihm egal ist ob sie vielleicht schon ein, zwei oder drei Monate länger zusammen sein hätten können. Wichtig ist das jetzt und JETZT waren sind ja zusammen. Sancia bewegt sich unruhig und reißt Jens so aus seinen Gedanken, da er befürchtet das sie von der Couch fallen könnte. Sanft legt Jens seine Hand auf ihre Wange und streicht mit dem Daumen über ihre weiche und erwärmte Haut.

Als Sancia aufwacht und ihre Augen wieder öffnet ist es schon fast dunkel, und das obwohl es schon Juni ist und in drei Wochen schon die Sommerferien beginnen. Erschrocken schaut sie sich in der Laube um, hat angst dass Jens einfach abgehauen ist, da sie ihn nicht sofort sieht. Doch dann fällt ihr Blick auf den Boden vor der Couch und sie erkennt das Jens dort am liegen ist. Er ist wohl beim Wache halten ebenfalls eingeschlafen. Er ist so lieb -- denkt sie bei sich und greift mit der Hand nach seinem Arm. Sie muss schon ein paar Mal an seinem Arm rütteln bevor Jens wach wird. Er schaut zu ihr auf und wird mit einem bezaubernden lächeln von ihr begrüßt, dies kann er in dem letzen Licht welches in die Laube scheint erkennen.

„Na du bist mir ja ein schöner Held, anstatt die Liebste vor allen Gefahren zu beschützen pennst du selber auch lieber eine Runde!" zieht sie ihn auf. „Habt erbarmen Gnädigste, ich bin auch nur ein einfacher Knappe und kein edler Ritter in glänzender Rüstung!" erwidert Jens in unterwürfiger Pose. Darüber muss Sancia herzhaft lachen, reicht ihm ihre Hand und zieht ihn dann zu sich auf die Couch. „Ich liebe Dich, habe ich dir das eigentlich schon mal gesagt?" will Jens von ihr dann wissen. „In den letzten Stunden nicht mehr und das fand ich schade, den ich höre das so gerne." säuselt sie als Antwort in sein Ohr. „So, so ist das also." spielt er leicht den erbosten. Doch bevor sie darauf reagieren kann meinte er dann: „Und was willst du jetzt eigentlich tun? Hast du dir darüber schon Gedanken gemacht, ich meine irgendwo musst du ja schlafen und das sollte schon wo anders sein als hier!" Sancias Blick verdunkelt sich während sie kurz überlegt. „Ich weiß es nicht, ich will zumindest heute Nacht nicht nach Hause, vielleicht merkt sie ja so wie weh, wie sehr sie mich verletzt hat!" meint sie dann. Jens überlegt angestrengt was sie tun können. Mit zu sich nehmen kommt nicht in Frage, nicht so wie sein Vater auf sie zu sprechen ist. Das würde Tote geben, er wusste nur nicht welche oder wie viele?

„Was hältst du von Marion?" fragt er sie dann.

Marion war eine seiner Klassenkameradinnen die Sancia etwas besser kannte, bei der Sancia allerdings das Gefühl nicht los wird, das sie auch etwas von Jens wollte. Aus diesem Grund meint Sancia dann zu ihm: „Ich weiß nicht, so gut kennen Marion und ich uns nicht." Doch Jens fällt keine bessere Lösung so schnell ein. „Hast du angst das sie uns an der Tür die bitte abschlägt oder warum sonst nicht. Es soll doch nicht für lange sein. Morgen lasse ich mir etwas anderes einfallen, versprochen!" Da Sancia Jens zum einen nicht enttäuschen will und zum anderen selber auch keine bessere Idee hat, willigt sie dann doch ein und so machen sich die beiden auf den Weg zur Marion. Nach ungefähr einer halben Stunde erreichen die beiden das Haus in dem Marion mit ihren Eltern wohnt. Sie treten an die Tür und klingen. Sancias Herz schlägt dabei vor Aufregung wie wild. Marions Mutter öffnet die Tür und Jens fragt ob Marion noch auf und zu sprechen sei. Aufgrund der Uhrzeit ist Marions Mutter aber jedoch nicht begeistert darüber, dennoch sagt sie ihrer Tochter Bescheid, dass sie mal kurz zur Tür gehen soll. Marion schaut nicht schlecht als sie die beiden vor der Tür stehen sieht und nachdem ihr Jens erzählt hat was geschehen ist, willigt sie ein das Sancia zumindest diese Nacht bei ihr übernachten kann. Mit einem langen und intensiven Kuss verabschiedet sich Jens dann von Sancia und geht zu sich nach Hause.

***

Als er dort ankommt herrscht ihn sein Vater sofort wieder an, will wissen wo er gewesen sei, ob die kleine Schlampe bei ihm gewesen sei und ob er wüsste wo sie JETZT sei! Jens schaut seine Eltern erstaunt an -- wieso wollen sie wissen ob ich weiß wo Sancia ist, da stimmt doch was nicht -- überlegt er kurz und stellt dann die Frage laut. „Warum ich das Wissen will, fragt der noch frech. Ich will das wissen, damit ich dieser Säuferin von Mutter sagen kann dass du NICHT weißt wo ihre Schlampe von Tochter abgeblieben ist. Denn diese scheint heute Nachmittag spurlos abgehauen zu sein. Naja ist ja auch kein Wunder bei so einer Familie!" Jens verschlägt es die Sprache, das kann doch einfach nicht war sein, selbst das Verschwinden von Sancia kann die nicht über ihren blöden Streit hinwegkommen lassen. „Es spielt überhaupt keine Rolle ob ich weiß wo Sancia sich befindet oder ob ich es nicht weiß, sagen würde ich es so oder so nicht!" beantwortet er daher trotzig die Frage und begibt sich dann Richtung seines Zimmers.

„Moment nicht so schnell. So kommst du mir nicht davon, denn ich bin überzeugt DASS du weißt wo die kleine Schlampe untergeschlüpft ist. Hast du nicht gehört was ich gesagt habe DU sollst gefälligst zurückkommen!" brüllt er wütend seinem Sohn hinterher. Doch Jens schert sich einen Dreck darum, er hat für heute genug bzw. die Schnauze gestrichen voll. Innerlich vor Wut kochend, steht sein Vater in der Vorhalle und schaut ihm hinterher. Noch nie hatte er sich ihm so wiedersetzt, eigentlich war er doch ein guter Junge, einer der immer hörte wenn man ihm (wenn ER ihm) was sagte und nun diese Befehlsverweigerung. Um nicht zu sagen Meuterei.

***

Sancia liegt auf der Luftmatratze, welche sie von Marion bekommen hat, in deren Zimmer und kann nicht einschlafen. Zum einen weil sie eben so lange in der Laube geschlafen hatte und zum anderen weil ihre Gedanken wie in einem Wirbelsturm wild durcheinander am wirbeln sind. Immer wieder stellen sich ihr Fragen wie, wie es wohl grade ihrer Mutter geht und was sie macht, ob es ihr überhaupt kümmert das sie diese Nacht nicht nach Hause gekommen ist, ob Jens schon am schlafen ist oder was er wohl grade macht und natürlich wie es die nächsten Tage oder sogar Monate weitergehen sollte. Natürlich sie musste und wollte die Schule weiter besuchen, aber da könnte ihre Mutter versuchen sie abzupassen. Der Gedanke das das Schuljahr nur noch drei Wochen hat fühlt sich da richtig gut an, denn bis das neue Schuljahr beginnt, so hofft Sancia wird sich wieder alles eingefunden oder aber eine Lösung gefunden haben, so hofft sie. Vor ihrem geistigen Auge formt sich ein Bild, welches sie zuerst nicht zu deuten vermag. Doch schon nach kurzer Zeit erkennt sie deutlich dass es sich um Jens Gesicht handelt. Jens, was würde ich nur ohne dich tun? Ich bin so froh dich zu haben und so glücklich wenn wir zusammen sind.

Wieder gleitet sie in Gedanken die Monate zurück zu der Zeit als sie um ihn kämpfte. Sie hatte schon damals eigentlich alle Voraussetzungen gehabt um einen Jungen den Kopf zu verdrehen, nur das was sie glaubte für die Jungen am wichtigsten war, das fehlte ihr noch bzw. war in dem Moment erst dabei sich zaghaft zu formen und bilden. Sie war, wie die Jungen es immer spöttisch nannten, Flach wie ein Brett und das tat weh. Nicht nur so bezeichnet zu werden, nein auch zu sehen, wie die Jungen ihren Klassenkameradinnen, die meisten hatten schon kleinere bis mittelgroße Brüste, deswegen hinterher starrten. Übrigens auch ihr Schatz gehörte zu denen, die immer gerne versuchten Mal spannen zu können, fällt ihr dabei ein. Aber wenn sie ehrlich ist, muss sie sich eingestehen, dass sie und die anderen Mädchen doch im Grunde genau das gleiche taten. Jede von ihnen wollte doch mal einen Penis in Natura und nicht nur als blöde Zeichnung in einem Buch sehen, weshalb auch sie (wenn sich die Gelegenheit bot) so lange es ging hinschauten bzw. hier und da mal dafür sorgten dass sich die Gelegenheit ergab. Ein verschwitztes Lächeln umspielt ihren Mundwinkel, hat sie doch so auch schon einmal Jens bestes Stück zu Gesicht bekommen. Was er wohl sagen würde, wenn er dies erfahren würde -- überlegt Sancia.

Aber im Grunde war dies ja auch total egal, denn sie weiß dass er es sein soll, der sie zur Frau macht, der sie ihrer Unschuld berauben soll. Sancia fühlt sich zwar noch nicht soweit, dass sie mit einem Jungen, mit Jens, schlafen will, aber wenn es soweit ist dann soll es Jens sein, das steht für sie fest. Genauso fest wie die Erinnerung an den Tag als sie endlich zusammen gekommen waren. Damals im Schwimmbad, als sie mal wieder wie rein Zufällig schwimmen war und dann natürlich immer in seiner Nähe. Sancia war am Ende einfach zu ihm hingeschwommen und hatte ihn von hinten unter Wasser gedrückt. Als er dann wieder auftauchte, sich sie schnappte war es geschehen. Jens zog sie so dicht und fest an sich ran, das sich ihre Körper berühren mussten und in diesem Moment war es als ob ein Blitz durch ihrer beiden Körper schoss, welcher verursachte das sich ihre Lippen wie magnetisiert angezogen hatten. Es war ein atemberaubendes Gefühl für Sancia, so im Wasser fest an ihn gedrückt in seinen Armen zu stecken und seine festen, schon leicht bläulich verfärbten, Lippen auf den ihren zu fühlen. Es war noch nicht einmal ein Zungenkuss, nein einfach nur das sich ihre Lippen für ein paar Sekunden gegeneinander pressten, doch dies rechte aus um ihnen beiden klar zu machen das von da an sie zusammen gehörten. Das dies nicht leicht sein würde (wegen ihrer Eltern) war ihnen klar, doch das es so ausarten würde, damit hatte weder Sancia noch Jens gerechnet. So in ihren Erinnerungen schwelgend gleitet Sancia dann doch noch für ein paar Stunden ins Traumreich und schläft ein.

***

Am nächsten Morgen macht sich Jens schon fast eine halbe Stunde früher auf den Weg zur Schule, viel zu groß ist seine Sorge um Sancia. Wie ein Wahnsinniger tritt er in die Pedale seines Rennrades, achtet dabei kaum auf den Verkehr, weshalb öfters mal quietschende Reifen zu hören sind. Braucht er sonst morgens ca. 20 Minuten so schafft er die Strecke heute in grade Mal 12 Minuten. Obwohl das fahren auf dem Schulhof verboten ist, fährt Jens ohne das Tempo groß zu verringern zu, den hinter dem Hauptgebäude eingerichteten, Fahrradständern. Ruck Zuck ist sein Rad verstaut und abgeschlossen und kann er sich zurück zum Haupteingang begeben, welchen Sancia benutzen muss. Die Zeit vergeht und immer mehr Schüler bevölkern den Schulhof, erfüllen ihn kurzzeitig mit Leben, bevor sie in ihren jeweiligen Klassenzimmern verschwinden. Doch von Sancia ist nichts zu sehen. Jens wird immer unruhiger.

Warum kommt sie denn nicht, sie kann sich doch bestimmt denken das ich hier auf sie am warten bin -- überlegt er bei sich und schaut dabei auf sein Uhr. Noch fünf Minuten bis er sich auf den Weg zu seinem eigenen Klassenzimmer machen muss. Eigentlich müsste sie schon längst hier sein, denn selbst an normalen Tagen trafen sie sich hier immer zehn bis fünfzehn Minuten vor Schulbeginn. Allerdings hat er Marion heute auch noch nicht gesehen, was ihn ein wenig beruhigt da Jens annimmt das die beiden zusammen kommen werden. In diesem Moment betritt laut brüllend und wild mit den Armen fuchtelnd Frau Fox den Schulhof und kommt auf Jens zugestürmt. „Was hast du mit meiner Tochter gemacht? Wo hast du sie hingebracht, nachdem deine Hirnwäsche jetzt wohl vollendet ist?" brüllt sie immer noch fast 20 Meter von Jens entfernt.

Alle auf dem Hof Anwesenden, egal ob Lehrer oder Schüler, drehen sich natürlich sofort um und schauen was da los ist. Im Gegensatz zu den meisten Schülern eilen die Lehrer natürlich sofort in Richtung von Jens, um ihrer Aufsichtspflicht nach kommen zu können. Wieder brüllt Frau Fox Jens an, das dieser ihr sagen soll wo sich ihre Tochter befinde. Dabei erreicht sie Jens nun, packt ihm mit der linken Hand an dessen Jacke und hebt die andere Hand zum Schlag bereit in die Höhe. „Ja schlagen, schlagen das können sie gut, das ist ja auch noch das einzige was sie können!" sagt Jens mit leicht erhöhter Stimme zu Sancias Mutter.

Diese ist im ersten Moment so perplex darüber das sie mehrere Momente braucht, bevor sie ihre Hand auf Jens niedersausen lassen will. Jedoch packt genau in diesem Moment Herr Schmidt das Handgelenk von Frau Fox und hindert diese so daran. „Das reicht jetzt, Jens geh in dein Klassenzimmer und sie kommen jetzt erst einmal mit!" versucht dieser die Situation zu beruhigen und schlichten. „Ich werde nichts der gleichen tun und DU bleibst wo du bist." brüllt jedoch Sancias Mutter wutentbrannt und versucht sich von Herrn Schmidt loszureißen. Was ihr jedoch nicht gelingt. So dass Jens sich auf den Weg zu seinem Klassenraum begeben kann, dabei ist er natürlich von einer Schülertraube umringt und jeder will von ihm genau wissen was denn geschehen sei.

Im Klassenzimmer sieht er Marion schon auf ihrem Platz sitzen, sofort geht er zu ihr rüber. „Wo ist Sancia?" platzt es aus ihm heraus, als er bei ihr ankommt. „Das kann ich dir nicht sagen, denn ich weiß es nicht!" Jens schaut sie mit großen Augen. Sie weiß es nicht, was soll das denn jetzt bedeuten? „Was soll dass heißen du weißt es nicht? Ich hatte sie in deine Obhut gegeben, gedacht dass ich dir vertrauen kann und du dich um sie kümmerst!" bringt er aufgebracht raus, wobei er seine Besorgnis und Wut in seiner Stimme nicht verbergen kann. „Jetzt mach mal halblang, ihr habt mich gestern ja fast halb Überfallen, was hätte ich den gestern Abend ansonsten machen sollen. Außerdem wollte ich ja mit ihr zusammen nach hier kommen, aber das wollte deine Freundin halt nicht. Denn sie hatte Angst dass ihre Mutter sie hier auflauern will und wie wir gesehen haben hatte sie damit ja wohl gar nicht so unrecht!"

Das ist ein Argument dem Jens nichts entgegenstellen kann. Nicht auszudenken wenn Sancia ihrer Mutter in die Arme gelaufen und niemand dabei gewesen wäre.

Verwirrt und mit wild umher wirbelnden Gedanken begibt sich Jens langsam zu seinem Platz und setzt sich hin. Natürlich ist er nicht nur unter den Schülern das Gesprächsthema, auch im Kollegium gibt es kein anderes Thema, als das ihre Schülerin Sancia Fox spurlos verschwunden ist und eventuell Jens der einzige ist der weiß wo sie sich aufhält bzw. als einziger dies erfahren könnte. Nach ca. zehn Minuten wird Jens aus diesem Grund auch ins Direktorat gerufen. Mit einem unangenehmen Gefühl in der Magengegend macht er sich auf den Weg und trifft ungefähr fünf Minuten später dort ein. Neben dem Direktor, Frau Fox und Herrn Schmidt befinden sich auch zwei Polizisten in dem Büro und warten auf ihn. „Du kannst dir ja sicher denken, weshalb ich dich herrufen lassen habe." spricht ihn der Direktor sofort an, nachdem Jens die Tür hinter sich geschlossen hat.

Jens kann nur mit dem Kopf nicken, da sich ein Klos in seiner Kehle gebildet hat. „Gut dann sag uns bitte alles was du über den Aufenthaltsort von Sancia weißt!" spricht der Direktor weiter. „Aber ich weiß doch gar nichts!" meint Jens darauf. „Natürlich weißt du wo sie ist!" bellt ihn sofort Frau Fox an und macht einen Schritt auf ihn zu, was die Polizisten direkt zum einschreiten verleitet. „Nun mal ganz ruhig Frau Fox, wir können ja verstehen dass sie aufgebracht sind, aber so bringt das nichts!" meint einer dann zu ihr. Jens kann wieder, obwohl er gute drei Meter von ihr entfernt steht, ihre Fahne riechen. Die wird Sancia nie wieder sehen oder schlagen, das schwöre ich -- denkt Jens bei sich und meint dann: „Solange diese Person hier im Raum ist, sage ich kein einziges Wort. Sie ist doch selber Schuld das Sancia gestern nicht nach Hause ist. Hat ja jetzt schon eine Fahne und dazu hat sie, sie ja auch geschlagen." Ein lautes hin und her, des für wieder entbricht im Raum, doch am Ende verlässt Sancias Mutter den Raum.

Allerdings nur unter Protest. Alle schauen Jens nun erwartungsvoll an, der zieht sein Handy aus seiner Hosentasche und wählt Sancias Nummer.

„Komm schon Sancia geh dran." sagt er leise vor sich her, während er das Handy vor sich auf den Schreibtisch legt und wartet das Sancia den Anruf annimmt. Damit alle Anwesenden mithören können, hat er den externen Lautsprecher angestellt, doch außer dem Klingelzeichen durchbricht nichts die angespannte Stille, welche den gesamten Raum am ausfüllen ist. „Sancia bitte!" sagt er wieder leise und weiß doch dass sie nicht abnehmen wird. Wie zur Bestätigung meldet sich in dem Moment die Ansage von Sancias Anrufbeantworter, in der sie ihnen mitteilt dass sie den Anruf im Moment nicht entgegen nehmen könne, sie aber gerne zurück ruft, wenn man nach dem Piepton eine Nachricht hinterlässt. Sie wird sich bei mir melden, wenn sie es für richtig hält und in Sicherheit ist -- überlegt Jens still in Gedanken, aussprechen tut er jedoch etwas ganz anderes. „Es tut mir Leid aber sie sehen ja, auch mit mir will sie scheinbar nicht reden, ich kann ihnen daher leider nicht helfen!" Eine kurze Pause legt sich zwischen alle Beteiligten bevor einer der Polizisten ihn anspricht. „Aber du weißt wo sie diese Nacht verbracht hat oder? Dann sag uns den Ort wenigstens, vielleicht finden wir sie ja dort." Schweren Herzens entschließt sich Jens dazu ihren geheimen Treffpunkt preiszugeben und erklärt das Sancia dort die Nacht verbracht habe.