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In Andacht erlebt

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Die Menge tobte und meine Kameraden feierten mich, nachdem wir die nötigen zwei Punkte geholt und gewonnen hatten. Ich war der glücklichste Mensch auf Erden, Charlotte war mir in die Arme gesprungen und umklammerte mich fest. Im Freudentaumel erdrückte ich sie fast, so unendlich froh war ich. Doch viel Zeit zum feiern blieb uns nicht, denn nun waren die Mädels an der Reihe es uns gleich zu tun. Sie hatte weniger Mühe mit ihren Kontrahentinnen, nach zwei kurzen Sätzen hatten sie den Sieg unter Dach und Fach gebracht. Schade ich hätte gerne ihre eleganten geschmeidigen Bewegungen noch ein wenig länger betrachtet. Ihr Po sah klasse aus, die engen Hotpantsbetonten dieses Prachtexemplar besonders gut. Je mehr ich ihren Köper betrachtete umso größer wurde die Faszination die er auf mich ausübte. Den Heimweg bestritten wir zusammen, manchmal fuhren wir sogar Hand in Hand auf unseren Rädern und erfreuten uns an der Zweisamkeit. So oft ich konnte nutzte ich die Gelegenheit in ihren Strahlenden Rehaugen zu versinken, was gar nicht so ungefährlich im Straßenverkehr war. Wir trennten uns natürlich nicht ohne einen langen leidenschaftlichen Kuss.

Die nächsten Tage und Wochen waren eher eine Qual für mich, Charlie hatte nur wenig Zeit für mich, außer in der Schule bekam ich sie fast nie zu Gesicht. Neben dem Volleyball spielte sie Klavier und tanzte klassische Tänze und sie war nicht der Typ, der einfach mal etwas ausfallen lässt. Am liebsten hätte ich sie jede Sekunde in meiner Nähe gehabt, es belastete mich sehr sie kaum zu sehen. Ich schwärmte nicht einfach nur für sie oder wollte mit ihr schlafen. Sie war seit geraumer Zeit mein Leben, ohne sie erschien es mir wertlos. Für meine sechzehn Jahre waren meine Gefühle eigentlich viel zu ernsthafter Natur, vielleicht war sie auch noch nicht bereit eine richtige Beziehung zu führen. Viele solcher Fragen beschäftigten mich zu dieser Zeit. Ich konnte einfach nicht verstehen wie sie auf der einen Seite so verdammt reif und auf der anderen unfähig für eine Beziehung seien konnte.

Jedes Mal, war wunderschön wenn wir uns trafen und uns aneinander kuschelten, in diesen Momenten spürte ich ihre Liebe zu mir deutlich. Doch im nächsten Augenblick konnte sie dir mit einer naiven Kälte dein Herz brechen. Natürlich versäumte ich nicht ihr auch zu sagen, dass ich gern mehr Zeit mit ihr verbringen würde und ihr sagte wie sehr ich sie Liebe. Tatsächlich brachte sie es fertig, ohne mich verletzen zu wollen, darauf zu verweisen, dass sie nicht mehr Zeit für mich hatte. Nicht selten war ich in einsamen Stunden den Tränen nahe, auch ihre engsten Freundinnen konnten sie nicht verstehen. Überhaupt riet mir ein jeder, mich nicht länger selbst zu quälen und sie loszulassen. Mein Verstand gab ihnen Recht, doch mein Herz und meine Seele glaubte an dieses Mädchen und vor allem an eine gemeinsame Zukunft. Du musst nur geduldig sein, ihr Zeit und all deine Liebe schenken, dann wird sie schon merken, dass du ihr wichtiger bist als so ein blöder Klimperkasten. Immer wieder beschwichtigte ich mich mit ähnlichen implizierten Gedanken.

Am folgenden Wochenende hatte sie knappe drei Stunden für mich Zeit, sie wollte mit einer Freundin in ein kulturell angehauchtes Kino und danach wollte sie sich mit mir treffen. Emotional war ich einem Trommelfeuer von diversen Gefühlen ausgesetzt, unheimlich freute ich mich auf das Treffen mit ihr, aber ich hasste die Vorstellung ihre Freundin gehe vor. Sie hätte ja für mich auch auf den Kinobesuch verzichten können, aber sie konnte sich wahrscheinlich nicht im Geringsten vorstellen, mich damit zu verletzen. Eigentlich war sie ein sensibler Mensch und so erklärte ich mir ihr Verhalten mit ihrer Unerfahrenheit. Krampfhaft drängte ich die Zweifel, Schuldzuweisungen und insbesondere den Schmerz bei Seite und beschloss ihr einen Strauß Blumen zu kaufen. Knapp bei Kasse wie ich es eigentlich immer war, Opferte ich meine letzten zwanzig Euro und erstand einen schönen Strauß roter Rosen. Sicher war das kein ausgefallener Bund Blumen, aber mir persönlich gefielen Rosen am besten.

Wir wollten uns in einem schönen Park an der Saale treffen, die Kinovorstellung hatte gerade erst angefangen als ich mich dort schon platziert hatte, Zuhause hätte ich es einfach nicht ausgehalten. Gedanklich malte ich mir ihre Reaktion auf mein Geschenk aus und konnte es kaum erwarten sie zu sehen. Zwei Stunden Später wurde ich immer nervöser, jeden Augenblick musste sie bei mir sein. Da sie von Natur aus kein pünktlicher Mensch war machte ich mir groß keine Gedanken, als sie eine viertel Stunde überfällig war. „Hey Niels." Hörte ich eine weibliche Stimme über meine Schulter rufen, wie vom blitz getroffen sprang ich von der Bank und wand mich der freundlichen Stimme zu. Was für eine Enttäuschung, Katja und nicht Charlotte hatte hinter mir gerufen, sie eine unserer besten Freundinnen. Nachdem ich ihr berichtet hatte, setzte sie sich zu mir und wir warteten gemeinsam.

Nach einer halben Stunde Verspätung kamen mir langsam Zweifel, Katja versuchte es erst gar nicht mich zu beruhigen, sie wusste wie es um uns bestellt war und war sogar ein bisschen böse auf Charlie. Passend zu meiner Stimmung prasselte ein Platzregen vom Himmel, der sich binnen kürzester Zeit zugezogen hatte. Mächtige schwarze Wolken warfen ihre gewaltigen schatten auf die Erde und tauchten den gesamten Park in graue Dunkelheit. „Hey ich glaube nicht, dass sie noch kommt, lass uns gehen." In meinen tiefsten Inneren wusste ich Katja hatte Recht, doch ich ließ sie alleine gehen. Nicht etwa um weiterhin auf mein geliebtes Reh zu warten, sonder um mich im wahrsten Sinne des Wortes im Selbstmitleid zu baden. Fast eine Stunde setzte ich mich dem Unwetter aus, ehe ich den Heimweg antrat. Zornig warf ich die Rosen in einen Müllcontainer, sicher hätten sie es bis morgen durchgehalten, aber ich wollte Charlie nicht auch noch dafür belohnen. Vor Kälte zitternd führte ich den Schlüssel in den Zylinder ein und nach einer heißen Dusche ging ich ins Bett.

In der Schule begrüßten wir uns ganz normal mit einem Kuss, sie hatte wohl immer noch nicht gemerkt, dass sie mich versetzt hatte. Als die Schulklingel ertönte, setzte sie sich neben Katja und die schien ihr offensichtlich reinen Wein einzuschenken. So deutete ich zumindest ihren leidigen Blick, dennoch vermiet sie es zu mir zu schauen. Der beider Dialog artete zu einen richtigen Streitgespräch aus, woraufhin Herr Engler, einer unser strengsten und autoritärsten Lehrer, sie des Raumes verwies und sie abmahnte. Charlotte tat mir zwar leid, weil sie noch nie den Raum verlassen musste, ganz im Gegensatz zu mir, aber irgendwie empfand ich die Bestrafung mehr als gerecht. Einige Male hörte man sie sogar auf dem Flur der Schule und deutlich fiel mein Name dabei. Katja war ein tolles Mädel, sie war die schönste unserer Klassenstufe und hatte mir vor einiger Zeit gestanden, für mich etwas zu empfinden. Noch mehr als ihre Schönheit schätzte ich ihren Charakter, selbstlos steckte sie ihre Interessen zurück und kämpfte nur um meinet Willen mit Charlotte. Man konnte sich über alles und jeden mit ihr unterhalten und wäre Charlotte nicht gewesen, hätte Katja mich im Sturm erobert.

Herr Engler der zugleich unser Klassenlehrer war, belehrte uns hinsichtlich der anstehenden Klassenfahrt nach Italien in der nächsten Woche. Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht, mein Herz begann wie wild in meiner Brust zu schlagen, denn ich sah die Reise als beste Möglichkeit, Charlotte endlich voll und ganz für mich zu gewinnen. Dort musste sie Zeit für mich haben. Fantastisch vor mich hinschwelgend gedachte ich der Dinge die wir dort zusammen erleben konnten. Der Schultag ging schnell vorbei, nach der letzten Stunde sprach Charlie an. „Hey Niels, warte doch mal. Hast du vielleicht kurz Zeit für mich?" „Für dich doch immer." Betonte ich etwas überzogen, die gestrige Situation noch vor Augen, die mir noch immer fast die Tränen in die Augen trieb. „Es tut mir wirklich unendlich Leid dich warten gelassen zu haben, ich wollte dir nicht weh tun." „Du hast mich nicht warten lassen, du warst gar nicht erst da." Unterbrach ich sie. „Ja ich hab es vergessen und Katja hat mir erzählt, dass du extra Blumen für mich gekauft hattest. Ich fühle mich wirklich sehr geschmeichelt und wenn du magst kannst du sie mir gern immer noch geben."

Sie meinte es nicht so, aber ich empfand es als Frechheit mich auf die Rosen anzusprechen und erwiderte ihr vorwurfsvoll. „Ich habe einen dankbareren Abnehmer für sie gefunden, sie zieren jetzt eine Biotonne. Wie kannst du mich so einfach vergessen, wir sehen uns schon so gut wie nie außer in der Schule. Jeder Gelegenheit dich zu sehen fiebere ich tagelang entgegen. Charlotte ich liebe dich." Schweigend wartete ich auf ihre Reaktion. „Ja ich weiß dass du mich sehr magst und deine Liebe macht mich glücklich. Willst du heute vielleicht mit mir ins Theater gehen?" Mir war es total egal wo wir hingingen, Hauptsache ich darf ihre Nähe spüren. Ich hasste Kultur, egal Theater, Oper, oder Kunstausstellungen, doch mit ihr an meiner Seite hätte ich mich auch ein Leben lang den schweren Werken Wagners ausgesetzt. „Klar komm ich mit, wann wollen wir uns treffen?" Ein Lächeln lag auf ihren Lippen als sie mich für heute Nachmittag schon zu sich nach Hause einlud.

Euphorisch wie ich war, musste ich sie endlich Küssen und sie fordernd an mich heran ziehen. Mutiger als gewöhnlich erkundeten meine Hände ihren Rücken und griffen nach den beiden knackigen Halbmonden. Für den Bruchteil einer Sekunde hätte sie sich fast gegen meine massierenden Hände wehren wollen, ihr Kuss stockte und setzte umso heftiger wieder ein. Das feste Fleisch in meinen Händen fühle sich hervorragend an, unsere Zungen fochten ein wildes Gefecht aus. Der Schmerz der vergangenen Wochen fiel von mir ab und seit Langem konnte ich mich wieder frei von quälenden Zweifeln fallen lassen. Eine unglaublich intensive Zufriedenheit bemächtigte sich meines Herzens. Nachdem wir unsere Lippen voneinander lösten hielt ich sie bestimmt fünf Minuten in meinen Armen. Sanft drückten ihre kleinen festen Brüste gegen meinen Oberköper und ihr Kopf lag seitlich an meiner Brust, ewig hätte ich so verweilen können doch irgendwann musste sie aufbrechen. Der Abschied fiel mir nicht schwer, denn in ein paar Stunden waren wir wieder vereint.

Es war an der Zeit Charlotte abzuholen, die Vögel sangen lauter und der Himmel leuchtete blauer als je zuvor und das satte Grün der umstehenden Bäume beruhigte scheinbar auch das zornigste Gemüt. Mit meinen Augen betrachtet, zeigte sich die Welt in einem einzigartig vollendeten Gewand. Nach meinem Klingeln ließ sie nicht lange auf sich warten und gab mir einen Kuss, Hand in Hand schlenderten wir zum Theater. Das Publikum bestand vorwiegend aus Studenten, kein Wunder, wie ich erfuhr wurde das Stück auf Französisch aufgeführt und karikierte die Unruhe der sozial schwachen Bevölkerung Paris. Sicher war der Inhalt sozial kritisch und vermittelte eine tiefgründige Botschaft, doch außer ein paar mir bekannten Namen französischer Politiker verstand ich kaum ein Wort. Sprachen waren noch nie mein Ding gewesen und so saß ich neben meiner hoch interessierten Schönheit, die ich unentwegt betrachtete.

Ihre seidige Haut schimmerte leicht im Scheinwerferlicht und das funkeln ihrer großen Augen verzauberte mich. Es wäre wohl unpassend gewesen ihre Hand zu nehmen um sie zu liebkosen. Ungewöhnlich schnell verging die Stunde, die das Stück dauerte und die Schauspieler verbeugten sich. Allein ihre Schönheit hatte die Zeit verfliegen lassen. Wieder an der frischen Luft fing sie sofort an ernsthaft zu diskutieren, ich wollte mir keine Blöße geben. Zum Glück war mir der Umstand in Frankreich bekannt und es war mir möglich meinen Standpunkt detailliert zu belegen. Sie musste bemerkt haben, dass ich der Vorstellung gedanklich fern geblieben war und mein Wissen aus der Zeitung herrührte. „Du kennst dich ja gut aus, aber wie hat dir denn die Vorstellung gefallen?" Spitzfindig blickte sie in meine Augen, denn natürlich wusste sie um mein Talent für die Sprache unseres Nachbarlandes. Diesen Druck konnte ich nicht standhalten und ein breites Grinsen erstreckte sich zwischen meinen Wangen. „Jacques Chirac, wurde äußerst überzeugend dargestellt und das Bühnenbild war sehr eindrucksvoll." Genau so gut hätte ich über den Kuchen den es in Lobby zu kaufen gab sprechen können. Mein indirektes Geständnis brachte Charlotte zum Lachen, ich fand es immer sensationell sie zum Lachen zu bringen und war jedes Mal ein klein wenig stolz auf mich. In einem kleinen Café tranken wir zusammen noch ein Glas Wein bevor ich sie nach Hause brachte.

Die paar Tage bis zur Klassenfahrt, vergingen und schon früh stand ich an der Schule, in der alles zu Ruhen schien. Kein Wunder, es war Samstagmorgen und außer dem Hausmeister hatte niemand etwas im Gebäude verloren. Erst in einer halben Stunde wollten wir uns treffen, aber auch Katja schien es kaum abwarten zu können und spazierte frohen Mutes auf mich zu. Eine kurze Umarmung zur Begrüßung und schon quasselten wir los, es gab ja viel zu erzählen. Über meinen Theaterbesuch verloren wir nur ein paar flüchtige Worte, im Mittelpunkt stand die Klassenfahrt auf der ich Charlotte endgültig erobern wollte. Von allen Seiten trudelten auch die Letzten ein und zusammen bejubelten wir den ankommenden Bus, der unseren Klassenlehrer schon aufgegabelt hatte. Das Gepäck war schnell verstaut und langsam begann ich mir Sorgen zu machen. Helene und Charlotte waren wie üblich zu spät, zum Glück fuhren wir an ihrem Haus direkt vorbei. Just hatte wir ihr Haus erreicht, hetzten die Geschwister aus dem Haus und übersahen sogar den riesigen Reisebus. Daraufhin ließ der Busfahrer die voluminöse durchdringende Hupe erklingen. Entgeistert schreckte die beiden auf und atmeten tief durch, eilig warf der Fahrer ihre Habseligkeiten in die Gepäckräume und forderte die Beiden auf, in den Bus zu steigen.

Toll, dachte ich, jetzt sitzen die hinter den Lehrern, denn ich hatte es nicht geschafft ihnen zwei Plätze frei zu halten. „Mach dir nichts daraus, du hast doch bald genügend Zeit für deinen Schatz. Lass uns lieber ein wenig Musik hören." Katja hatte wohl gemerkt, dass ich mich geärgert hatte. Die ersten Stunden vergingen wie im Flug, mein mp3-player spielte unentwegt abwechslungsreiche Musik, jeder mit einem Ohrstöpsel ausgerüstet genossen wir die Fahrt. In Thüringen legten wir eine Rast ein und ich rannte sofort durch den Bus zu Charlie, fast hätte ich in meinem Spurt Melissa umgeworfen. Ohne auf Herrn Engler zu achten drückte ich Charlie einen dicken Kuss auf ihre wichen leicht feuchten Lippen, die so wunderschön glänzten. Herr Engler schien es nicht mitbekommen zu haben, worüber ich auch nicht traurig war, er hatte die Vorliebe für Grundsatzdiskussionen und denen wollte ich mich nun wirklich nicht aussetzen.

Die Pause war nicht sonderlich lang und schon ging es weiter. Etliche Stunden später wurde Katja müde und legte ihren Kopf auf meine Schulter. Wie ich sie so ansah, wünschte ich sie wäre Charlie an die ich mich ankuscheln und ebenfalls wegnicken könnte. Irgendwie fühlte sie sich aber auch sehr angenehm an, ihr langes blondes Haar fiel in eleganten Wellen an meinem Pullover herunter, es schimmerte wie feine Seide. Einige meiner Kameraden schienen mich zu beneide, jeder hätte sein letztes Hemd dafür gegeben neben diesem makellosen Engel zu sitzen. Vielleicht suchte sie gerade, weil ich sie nicht so anstarrte wie die anderen, meine Nähe. Im Zuge des anbrechenden Abends machten wir unseren nächsten Halt, mittlerweile war ich kurz vor dem Einschlafen und ein Blick verriet mir, dass auch Helene und Charlotte keine Anstalten machte den Bus zu verlassen. Ohnehin hätte ich Katja nur ungern geweckt, kurz darauf muss ich eingeschlafen sein.

„Aufwachen!" rief Herr Engler mit seiner rauen und tiefen Männerstimme. „Wir sind bald da und ich will euch noch einmal belehren." Niemand konnte mehr zählen wie oft er uns schon Verhaltensrichtlinien predigte, wir konnten insgeheim jedes seiner Worte synchron mitsprechen. Er schwafelte wie immer vom Alkohol, den Ruhezeiten und vielen anderen mehr. Die Ankunft am Hotel unterbrach glücklicherweise seinen Redeschwall. Ich hätte mir Rimini zwar schöner vorgestellt, aber ich hatte ja auch noch kaum etwas gesehen. Mich traf der Schlag als ich den gut klimatisierten Bus verließ, eine schwüle heiße Wand ergriff mich, schnell schnappte ich mein Gepäck und suchte Schutz in der Empfanghalle des Hotels. Bei der Zimmerzuweisung stellte sich heraus, dass Herr Engler versehentlich drei Einzelzimmer bestellt hatte. Einer der Schüler musste wie die beiden Lehrer in einem Einzelzimmer schlafen.

Niemand meldete sich freiwillig, da Herr Engler erfahrungsgemäß einem Aufseher gleich den Flur mehrmals entlang ging und auch einen Blick in das ein oder andere Zimmer warf, würde es bedeuten die Nachtruhe allein auf dem Zimmer zu verbringen. Engler verteilte Lose, allesamt leere Zettel, auf eines schrieb er schadenfroh HAUPTGEWINN und verteilte sie. Erschüttert betrachtete ich die fett geschriebenen Buchstaben auf meinem Los und konnte mein Pech nicht glauben. Mitleidige Blicke meine Mitschüler trafen mich, als verkündet wurde, dass ich sogar auf einer Etage über den restlichen Zimmern nächtigen musste. Am liebsten wäre ich wieder gefahren, aber das ging natürlich nicht. „Gut, nun geht und packt eure Sachen aus." Schleifend zog ich meinen Koffer hinter mir her und fuhr gemeinsam mit Lars, Patrick und Leon im Fahrstuhl nach oben. „Mach nicht so ein Gesicht, am Tag bist du doch immer mit uns zusammen, komm wir treffen uns gleich unten am Strand." Munterte Patrick mich auf. Mein Zimmer war gemütlich, und das kleine Bad sauber. Aus meinem Koffer kramte ich meine Badeshorts hervor und schlüpfte in meine Addiletten.

Der Strand war zwar nicht besonders sauber, wir wollten ja auch keinen Wellnessurlaub machen. Selbst Herr Engler stand schon im gelben Sand und gönnte seinen käsigen Beinen ein Sonnenbad. Eilig rannten wir ins Wasser, erfrischen kühl umspülte das salzige Nass meinen muskulösen Körper. Endlich zahlen sich die Quälereien im Fitnessstudio aus, dachte ich mir. Plötzlich klatschte jemand seine flache Hand auf meinen Rücken, aufgebracht warf mich Katja um. „Niels, du sollst mal zu Charlie aufs Zimmer gehen!" Kein Grund mich hier umzuhauen schwirrte es mich durch den Kopf aber natürlich wollte ich wissen worum es ging. „Ich weiß nicht was genau der Grund ist, aber es scheint etwas Ernstes zu sein." Stutzend und nach Gründen suchend watete ich auf den Strand zu, nass wie ich war schlürfte ich in den Fahrstuhl, was dem Hotelier nicht besonders gefiel. Im dritten Stockwerk angekommen klopfte ich höflich an ihr Zimmer und trat auf ihren Zuruf ein.

„Hey kleene, was gibt es denn so Dringendes?" Ihre Augen verrieten mir, dass es wirklich kein lapidares Gespräch werden sollte. „Du siehst traurig aus Charlie, ist irgendetwas passiert?" Tief holte sie Luft bevor sie zum reden ansetzte. „Ich weiß nicht richtig, wie ich es dir sagen soll, du bist so unglaublich lieb zu mir gewesen." Gewesen schoss es mir in den Kopf, worauf will sie hinaus, fragte ich mich selbst. „Ich weiß wie sehr du mich liebst und umso schwerer fällt es mir dir zu sagen, ..." Sie pausierte nur wenige Sekunden die mir wie eine Ewigkeit vorkamen. „... ich kann keinen Mann lieben, mein Herz schlägt nur für Frauen. Keinesfalls wollte ich mit dir spielen, ich wollte mir selbst nicht eingestehen, dass ich lesbisch bin und hatte ich versuch mit deiner Hilfe gefallen an der Männlichkeit zu empfinden. Du hast mein Herz berührt und die wenige Zeit die wir gemeinsam verbrachten war sehr schön, aber ich kann dich nicht so lieben wie du es verdienst. Du bist ein toller Mensch und brauchst eine Partnerin die dir alles geben kann. Es tut mir so unendlich Leid, aber ich muss es dir sagen, da ich mir jetzt sicher bin. Vielleicht verzeihst du mir ja irgendwann, ich hatte fest vor mich in dich zu verlieben und dir meine Liebe zu schenken."

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