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Irrungen, Wirrungen und die Moral

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Ich halte sie an ihren Hüften so gut ich kann lege meinen Mund leicht auf ihre Scheide und küsse sie zärtlich. Langsam lässt ihr Beben und Zittern nach und sie wird ruhiger. Sie streichelt meinen Kopf.

„Ach Arne, ich habe schon fast vergessen, wie schön das sein kann. Was machst du nur mit mir?"

„Ich gebe dir all meine Liebe zu der ich fähig bin. Ich liebe dich und will dich und das so oft wie möglich. Du hast mich eingefangen und nun will ich auch nicht mehr weg von dir und deinen Mädels. Was meinst du dazu?"

„Das was eine Lehrerin immer sagt. Nicht schlecht und jetzt das Ganze noch einmal von vorne."

„Mit dem größten Vergnügen. Bei dir macht das Nachsitzen richtig Spaß. In welchem Fach darf ich nachbessern, Frau Lehrerin?"

„Im Ficken, Arne. Ich weiß dass du mich liebst, das habe ich wohl gespürt. Aber jetzt vögle mir meine schlechten Gedanken und meine Selbstzweifel aus dem Leib. Fick mich so, dass ich nicht mehr nachdenke und grüble. Fick mich und pumpe mir deinen Samen und neues Leben tief in den Leib."

Miriam schaut mich mit wildem Blick und brennenden Augen an. Meint sie das im Ernst? Will sie wirklich ein Kind von mir? Und will ich das?

Ich sehe tief in ihre Auge und ihr Blick wird weich und sanft. Alle Liebe der Welt liegt darin.

Und mir wird eines klar. Ja, ich will. Ich will mit ihr zusammen sein. Mit allen Konsequenzen, gegen alle Widerstände.

Ich streichele Miriams Brüste, drücke sie zusammen, massiere sie und sauge an ihren Nippeln. Miri stöhnt und drängt mir ihr Brust entgegen. Mein praller Schwanz reibt und scheuert sich an ihren kurzen Schamhaaren und wird immer mehr gereizt. Unsere Lippen finden sich, unsere Zungen schlingen sich umeinander und wir küssen uns fordernd wie zwei Ertrinkende.

Mein steifer Schwanz teilt ihre Schamlippen und ich dringe langsam in sie ein. Ein lautes, tiefes Stöhnen entfährt Miriam. Sie legt ihre langen Beine um meine Hüften und zieht mich tiefer in sich hinein. Ich halte kurz inne, um dieses tiefe und befriedigende Gefühl auszukosten. Heiß, feucht und eng wird mein Schwanz umklammert.

Zuerst langsam, dann immer schneller und fester bewege ich mich in ihr. Tiefer, fester, schneller. Meine Gedanken sind ausgeschaltet und mein einzigstes Ziel ist es, Miriam all meine Liebe und Zuneigung zu geben.

Mit jedem Schub werden Miri und ich lauter. Mein Unterleib klatscht auf ihre Scham und dieses Geräusch lässt bei uns alle Dämme brechen. Gemeinsam erreichen wir unseren Höhepunkt und ich ergieße mich tief in Miriam.

Schweißgebadet sinke ich neben ihr in die Kissen, nehme sie fest in meine Arme und küsse die zärtlich. Miri schnappt hektisch nach Luft und es dauert eine ganze Weile, bis wir beide uns wieder soweit beruhigt haben, dass ich ihr sagen kann wie sehr ich sie liebe und sie das auch versteht. Wir streicheln uns und sagen uns gegenseitig verliebte Worte. Mögen sie noch so sinnlos sein, sie geben uns das Gefühl gegenseitiger Zuneigung und Liebe.

Arm in Arm fallen wir schließlich in einen traumlosen und tiefen Schlaf.

*

Die nächsten sieben Wochen vergehen wie im Rausch und wir machen gemeinsame Pläne.

- Nachbetrachtung

Wir hatten keine Chance gehabt, nicht den Hauch einer Chance. Der Druck ihrer Familie und der Gemeinschaft war übermächtig. Miriam kam mit den Kindern vom Urlaub nicht wieder ins Dorf zurück. Als ich zu ihrem Haus fuhr, war das Schild eines Maklers im Garten, das besagte, dass es zum Verkauf stünde.

Ich war der Verzweiflung nahe. Wo waren sie? Mein Leben war plötzlich so sinnlos.

Keiner wusste etwas. Hilde beschimpfte mich, dass alles meine Schuld wäre. Ich forschte nach, kam aber keinen Schritt voran. Miris ehemalige Glaubensgemeinschaft war der einhelligen Meinung, dass nur ich die Verantwortung für ihr Verschwinden trüge.

Mein Auto wurde beschmiert und die Reifen zerstochen. Ich hatte meinen Verdacht, konnte aber nichts beweisen.

Einige Leute, die schon Vorurteile gegen mich hatten, brachen jeglichen Kontakt zu mir ab. Ich erkannte nun wer meine wirklichen Freunde waren. Iris und ihre Kinder besuchten mich oft, Ina und Louise holten mich öfter zu sich und richteten mich wieder auf und Diana bemutterte mich wie ihr eigenes Kind.

Und sogar Marianne redete ohne Ressentiments mit mir, ohne mir Vorwürfe zu machen, obwohl Miriam ihre beste Freundin war. Ich versuchte ihr aber aus dem Weg zu gehen, weil ich nicht wusste, wie ich mich ihr gegenüber verhalten sollte.

*

Eines Tages klingelte es und mein Patenkind Samantha stand mit Tränen in den Augen und einem großen Briefumschlag vor mir.

Die Schrift kannte ich doch. Miriam, eine Nachricht von Miriam!

Ich schaute mir den Umschlag an. Kein Absender, keine Anschrift, nur mein Name.

Ich schaute Sammy an und sie gab mir ein Blatt Papier. Dort stand, dass Miri Sammy angewiesen hatte, den Briefumschlag, der an sie adressiert war, zu verbrennen und sie sollte mir auch nicht sagen, wo der Brief herkam. Ich sollte sie nicht zwingen ihr etwas zu sagen. Ihr zuliebe und der Kinder wegen.

Ich las ihren Brief und erkannte, dass alles was sie getan hatte, nur der Kinder wegen geschehen war. Ihre Familie und Verwandtschaft hatte sie so unter Druck gesetzt und ihr gedroht, die Kinder wegzunehmen, dass sie beschlossen hatte, nach dem Urlaub nicht wieder zurückzukehren. Sie hatte an der Schule zum Schuljahresschluss gekündigt, das Haus verkauft und hatte weit entfernt eine Stelle als Grundschullehrerin angetreten.

Sie bat mich um Verzeihung, dass sie mir nichts gesagt hatte, aber sie war der Meinung, dass es mich und unsere Beziehung zu sehr belasten würde. Ich könnte mein Leben dann nicht mehr nach meinen Vorstellungen leben.

Sie wünschte mir alles Gute und dass sie und die Kinder mich niemals vergessen würden, obwohl die Zeit, die wir zusammen verbracht hatten, doch viel zu kurz gewesen sei.

*

Ich faltete den Brief zusammen und heulte wie ein kleines Kind. Sammy, meine kleine Sammy, nahm mich in ihre Arme und tröstete mich so gut sie konnte.

Am nächsten Tag packte ich meine Sachen, gab Diana meinen Wohnungsschlüssel, sagte Ina und Louise Bescheid und dann verabschiedete ich mich für vier Monate in die Schweizer Berge. Ich wollte mich beruhigen und wieder zur Ruhe kommen, denn wäre ich in unserem Dorf geblieben, wäre nicht sicher gewesen, ob ich mich nicht zu Dummheiten hätte hinreißen lassen.

Ich ging viel in den Bergen spazieren, kochte bei Edith im Hotel um mich einigermaßen zu beschäftigen, damit ich nicht verrückt wurde. Ich ging wieder Kristalle suchen, bearbeitete sie und beschäftigte mich auf jede erdenkliche Weise. Und langsam, ganz langsam fand ich wieder zu meinem Leben zurück.

Und irgendwann war ich bereit, um wieder zurückzukehren.

3. Marianne (Modenschau)

- Gegenwart

Nach mehr als vier Monaten bin ich wieder zuhause und versuche ganz langsam wieder, ein normales Leben zu führen.

Ob das aber wieder möglich sein wird ist fraglich. Mein Hass auf verschiedene Leute aus Miriams Familie, sowie auf die Bagage, die sich bei Kurt immer versammelt, hat sich noch nicht wieder gelegt.

Nur Diana hat mich mit offenen Armen empfangen und mir die Rückkehr erleichtert.

*

Langsam wird es mal wieder Zeit, dass ich mir ein paar Landhaushemden und eine neue Lederhose zulege. 15 Jahre und mehr hält das beste Trachtenhemd bei fast täglicher Beanspruchung nicht aus.

Bei uns im Dorf gibt es ein kleines Modegeschäft und mit Louise habe ich dort schon einige Dirndl gekauft. Vielleicht hat die Besitzerin auch Landhaus- und Trachtenmode für Herren.

Ja ja, die Besitzerin! Marianne ist 46 Jahre alt, verwitwet, 1,55m klein, war Miriams beste Freundin und ist ein Energiepaket ohne Ende. Lange, gewellte braune Haare lassen sie mich sofort erkennen, wenn ich im Supermarkt bei meinem Morgenkaffee sitze und die Dorfschönheiten an mir vorbei flanieren. Sie ist zierlich, aber mit weiblichen Attributen, die einem Mann sofort auffallen. Kleine feste Brüste, schlanke Hüften, schmale Beine und ein knackiger Po, lassen mir bei ihrem Anblick nicht gerade jugendfreie Gedanken durch den Kopf gehen. Auch hat sie eine neunzehnjährige Tochter, die der Mutter in nichts nachsteht. Wir hatten schon ein paarmal heftig miteinander geflirtet, aber das Leben hatte eben anderes mit uns vorgehabt.

Bei unseren Dorfratschen ist sie als arrogant und schnippisch verschrien. Wie hat es Christine einmal zu mir gesagt: "Erst hat sie ewig keinen abgekriegt und dann hat sie ihn nach vier Jahren unter die Erde gebracht. Und Iris, also die Tochter, ist auch kein bisschen besser."

Ich glaube das ist nur der blanke Neid, der da aus ihr spricht, denn Marianne ist sehr hübsch, schlank und drahtig und mit ihren langen gelockten Haaren sieht die aus wie ein Rauschgoldengel auf der Spitze eines Weihnachtsbaumes.

Nur die Brille, das sie trägt, ist unmöglich und passt so gar nicht zu ihr. Als ob sie aus einer Spendensammlung für Afrika gemopst wäre. Einfach schaurig. Sie sieht darin so aus, wie ich mir eine jüngferliche, ältere Lehrerin vorstelle; sittenstreng und unbemannt. Ein Blaustrumpf halt. Und Miri als Lehrerin hat ganz anders ausgesehen.

Dabei hätte ich nichts dagegen, die Dame etwas näher kennen zu lernen. Zumal sie sehr eng mit Miriam befreundet ist, die ich schon ein wenig über sie ausgefragt hatte.

Miri hat mich damals sehr befremdet angeschaut und nur gemeint: "Und was sagt deine Diana dazu?"

Nun ja, Diana ist immer noch mit Roland verheiratet und ich sehe sie nur selten.

*

Wie jeden Morgen mache ich meinen Spaziergang, um meine mürben Knochen auf Trab zu bringen. Trotz Umstellung von Sommer- auf Winterzeit ist es finster wie im Bärenarsch, als ich von meiner Wanderung vom Nachbardorf zurückkomme. Ein kurzer Blick auf die Armbanduhr zeigt mir, dass ich gut in der Zeit liege. Denn ich muss ja meinen Mädels zuwinken. Wie jeden Morgen halt. Ich setze mich auf ein kleines Mäuerchen bei unserem Autohändler, denn Bänke gibt es auf der ganzen Morgenstrecke nicht.

Um halb Sieben kommt Diana, das Zupfhuhn vorbei wenn sie zur Arbeit fährt und wehe ich stehe nicht da und winke ihr zu. Obwohl ich schon lange nicht mehr mit ihr zusammen bin, legt sie wieder großen Wert darauf. Und wenn nicht, dann kann ich mir nachher beim Kaffee Mecker anhören. Das war aber auch schon mal anders.

Zehn Minuten später kommt Louise, meine Pflegetochter, deren Familie ich nach dem Tod meines besten Freundes Klaus betreue, mit dem Frühbus des Weges. Sie ist auf dem Weg in die Uni Basel und wenn ich meiner Pflicht des allmorgendlichen Zuwinkens nicht nachkomme, straft sie mich beim nächsten Besuch mit Missachtung und es kostet sehr viel Mühe und Hingabe, sie wieder positiv zu stimmen. Spätspätpubertät halt.

Und dann auch noch meine Patentochter Samantha, mit der mich eine ganz besondere Beziehung verbindet und die aufgrund häuslicher Probleme manchmal mehr bei mir als zuhause ist.

*

So, die Mädels sind durch und jetzt nix wie heim und noch einen Kaffee vor dem täglichen Schreiben im Supermarkt, wo ich seit einiger Zeit wieder hingehe. Ich komme an Mariannes Modegeschäft vorbei. Und siehe da, ein leichter Schimmer taucht den Laden und das Schaufenster in ein sanftes Licht. Das ist ja was ganz Neues. Jetzt gehe ich schon mehr als fünf Jahre täglich hier vorbei, aber so was gab es bisher noch nicht. Kurz vor Sieben ist es bei ihr immer noch stockdunkel im Geschäft, denn sie öffnet ja erst um 09:00 Uhr.

Neugierig bleibe ich stehen und schaue, was passiert.

Nun, zuerst einmal gar nichts.

Nach einigen Minuten sehe ich, wie sich ein Schatten durch den Verkaufsraum hin und her bewegt. Ist sie vielleicht am Umräumen? Auf einmal geht sie in die Knie und krabbelt in die Auslage. Neu dekorieren tut sie, aber so früh?

Es sieht niedlich aus, als sie wie ein KITA-Kind zwischen den ausgelegten Kleidungsstücken herum kriecht. Dann ist sie bei der Schaufensterpuppe angelangt und sieht diese mit zusammen gekniffenen Lippen an. Hat sie vielleicht schlechte Laune?

Nein, sie hat Stecknadeln zwischen ihren Lippen eingeklemmt, um das Dirndl, das sie der Puppe nun überstreift, dekorativ zu befestigen.

Donnerwetter, sie bietet aber auch einen schnuckeligen Anblick so von hinten. Aufreizend wackelt sie mit ihrem kleinen knackigen Popo hin und her und feuchte und unzüchtige Gedanken stacheln meine Phantasie an. Was wäre, wenn ich jetzt . . .?

Ich glaube, langsam finde ich wieder in mein altes Leben zurück. Zumindest erfreue ich mich schon wieder an einem attraktivem Anblick.

Ich gehe über die Straße und nähere mich vorsichtig und leise dem Schaufenster. Das muss ich mir doch genauer ansehen.

Endlich kann ich sie mal aus der Nähe betrachten. Im Supermarkt, wo wir uns früher zwei- bis dreimal die Woche getroffen haben, kriege ich sie ja höchstens für drei Minuten zu Gesicht. An der Kasse zahlen, Brot holen und dann zischt sie, nachdem sie mir freundlich zugenickt hat und nach einem "Guten Morgen" mit leicht gerötetem Gesicht davon. Als wenn sie meine Gedanken erraten würde, die mir bei ihrem Anblick durch den Kopf gehen.

Auf einmal schnellt ihr Kopf herum und sie starrt mich mit durchdringendem Blick an. Als ob sie es gewusst hat, dass ich keine drei Meter von ihr entfernt stehe und sie betrachte. Sie steht auf, stemmt ihre Hände in die Hüften und grinst mich an. Dann droht sie mir mit dem Finger und schüttelt den Kopf. Ich seufze, lege beide Hände auf mein Herz und zucke kurz mit den Schultern.

Und dann kneife ich. Was für ein Feigling!

Bevor sie noch auf meine Geste reagieren kann, drehe ich mich um und ergreife die Flucht. Verdammt noch mal, was soll denn das? Das ist doch ganz gegen meine übliche Art. Ansonsten gebe ich doch immer den Hansdampf in allen Gassen und plötzlich kapituliere ich und suche nicht den Nahkampf.

Das war früher einmal, aber seit Miriam ist von meiner forschen Art nicht viel übrig geblieben.

Ach Arne, ich glaube du wirst langsam alt.

*

Eine Stunde später, ich sitze beim Kaffee im Supermarkt, kommt Marianne zum Brot kaufen. Als sie mich sieht, geht sie kurz einen Schritt auf mich zu, schüttelt dann ihren Kopf und dreht sich ab. Wieder verpasse ich die Gelegenheit, mit ihr zu reden.

Aber was soll ich denn schon sagen?

Dass sie mir gefällt? Dass ich mit ihr über Miri reden möchte, die ja ihre beste Freundin war oder ist?

Alles was mir durch den Kopf geht verwerfe ich augenblicklich. Es würde alte Wunden wieder aufreißen und nicht einmal für mich ist meine Reaktion kalkulierbar.

Den Tag über grüble ich ständig und bin recht unruhig und zerfahren. Und am nächsten Morgen gehe ich einen anderen Weg bei meinem gewohnten Morgenspaziergang. Nur damit ich nicht an Mariannes Laden vorbeikomme.

Am Busbahnhof rede ich kurz mit ihrer Tochter Iris, die auf den Bus in die Kreisstadt wartet. Dort lernt sie den Beruf einer Einzelhandelskauffrau, um später einmal das Geschäft ihrer Mutter zu übernehmen.

Ach ja, ihre Mutter. Ob ich will oder nicht, ich muss bei ihr heute noch vorbei, um mich nach Trachtenhemden zu erkundigen.

*

Pünktlich um 14:30 Uhr stehe ich nach der Mittagspause vor dem Laden. Marianne schließt sie Tür auf und schaut mich mit großen Augen an.

Noch bevor ich etwas sagen kann, nimmt sie meine Hände.

„Es tut mir unendlich leid, was passiert ist. Ich habe von Miriam seitdem auch nichts mehr gehört, aber all dies hätte niemals geschehen dürfen. Ich verstehe nicht, wie Menschen so etwas tun können."

Ich kann ihr nicht antworten, weil ich mal wieder einen Kloß im Hals habe und sich meine Augen mit Tränen füllen. Sie drückt mich auf einen Stuhl und es dauert ein wenig, bis ich mich wieder gefangen habe.

Als ich sie nach Trachtenhemden frage, sagt sie, dass sie eine größere Auswahl auf Lager hätte und dass sie mir gleich welche bringen wird.

"Was für eine Größe brauchen Sie denn?" will sie wissen.

"Ich denke 44 müsste passen", erwidere ich und sie bringt mir einige Hemden. "Und eine Weste könnte ich auch noch brauchen, Größe 56 oder XXL bitte."

"Wenn Sie die Hemden anprobieren wollen, da hinten ist die Umkleidekabine", erklärte sie mir und drückt mir zwei Modelle, die ich mir ausgesucht habe, in die Hand. Ich begebe mich in die Kabine, ziehe den Vorhang zu und meinen Pullover aus. Dann knöpfe ich das erste Hemd auf und betrachte es mir genau. Guter Leinenstoff und eine sehr schöne Stickerei sind genau mein Geschmack.

Urplötzlich geht der Vorhang auf und Marianne steht mit hochrotem Kopf vor mir und ich mit blankem Oberkörper vor ihr.

"Entschuldigung, aber ich wollte ihnen noch die Weste . . . "

Ich bin wie erstarrt und sehe ihre Röte und Verlegenheit. Aber da ist auch noch etwas anderes. Ich schaue sie sehr genau an und mir gehen auf einmal unsere Flirts aus vergangenen Tagen durch den Kopf. Flirts, die Hoffnung auf mehr machten, aber niemals in Erfüllung gingen.

Jetzt reitet mich der Teufel. Diese Frau ist aber auch zu schön und begehrenswert.

"Komm rein und mach den Vorhang zu. Es zieht", sage ich, nehme sie an den Schultern und ziehe sie an mich. Noch bevor sie etwas sagen oder sich gar wehren kann, presse ich meine Lippen auf ihren Mund und küsse sie. Meine Zunge fährt über ihre Lippen und plötzlich kommt mir ihre Zunge entgegen. Marianne legt ihren Kopf zurück und ein langer und intensiver Kuss erstickt jedes weitere Wort. Als sich unsere Lippen trennen, lege ich meine Stirne an die ihre und schaue ihr intensiv in ihre braunen Augen.

"Du lieber Himmel, was war denn das? Ich habe eigentlich befürchtet, dass du mir eine runterhaust," frage ich sie.

"Das hättest du eigentlich schon gestern früh machen sollen, du Feigling, aber du hast dich ja aus dem Staub gemacht."

"Ich bekenne mich schuldig", gestehe ich reumütig, "Feigheit vor dem Feind. Irgendwie hatte ich Hemmungen davor und Angst vor der eigenen Courage."

"Pah, Männer!" spottet Marianne.

"Und du?" frage ich scherzhaft, "was ist dein Motiv? Torschlusspanik? Oder willst du testen, ob ich alter Esel noch auf eine so schöne und junge Frau reagiere?"

"Torschlusspanik? Ich? Du spinnst doch! Aber deine Blicke im Café jeden Morgen, die haben mich ganz verrückt gemacht. Und jetzt wollte ich wissen, ob etwas dran ist an deinem Gegucke, oder ob alles nur Show ist. Das hat mir keine Ruhe mehr gelassen."

"Und? Zufrieden? Oder bedarf es der Nachbesserung?"

Ich ziehe Marianne zu mir und küsse sie erneut. Lang, länger, bis uns die Luft knapp wird.

Sie atmet heftig durch.

"Also hat Miriam doch nicht übertrieben", sagt sie und legt ihren Kopf an meine Brust. "Du küsst wirklich so gut, dass man gar nicht mehr aufhören möchte. Entschuldige, wenn ich das sage, aber wie ich gesehen habe, wie Miri und du miteinander ausgekommen seid, da bin ich mehr als einmal eifersüchtig gewesen. Ich habe sie ja förmlich auf dich gehetzt und zum Klosterweiher und in deine Arme getrieben. Heute bereue ich es zutiefst."

„Mach dir keine Gedanken mehr darüber, Marianne. Es ist vorbei, endgültig vorbei und ich muss ganz alleine damit fertig werden."

Marianne schiebt mich auf Armeslänge von sich und funkelt mich leicht erbost an.

"Nein, das musst du nicht." Sie packt mich an den Schultern und schüttelt mich heftig. „Pack verdammt noch mal dein Selbstmitleid weg und lass mich dir helfen. Du bist kein einsamer Wolf, der alleine durchs Leben gehen muss. Arne, ich kenne dich schon so lange. Wenn du mit Louise bei mir Dirndl kaufen warst, habe ich mich jedes mal sehr gefreut. Ich habe deine Nähe genossen und wenn ihr wieder gegangen seid, hat sich eine große Leere in mir breit gemacht. Ich habe dann gemerkt, dass ich mehr für dich empfunden habe, als ich mir eingestanden habe. Ich habe es mich nie getraut, den endgültigen Schritt auf dich zuzugehen. Die Feigheit vor dem Feind, auf die du Anspruch erhebst, trifft also auch auf mich zu."

Ich bin wie vom Donner gerührt. Das war ja schon fast eine Liebeserklärung und das von ihr?