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Ändert sich was? Kapitel 02

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Es waren fast zwei Jahre vergangen. Wir kamen beide in die sechste Klasse und Manja schwärmte von ihrem neuen Klassenlehrer in der achten Klasse. Mam hörte kaum noch zu. Sie saß bis in die Nacht oder schon sehr früh, über Post und Akten von Pia. Der Arbeitsplatzwechsel war für sie unausweichlich, weil man ihr kündigte. Sie fand zum Glück einen Arbeitsplatz als Verkäuferin, obwohl sie überqualifiziert war. Dieser bot ihr die Möglichkeit, wieder mehr für uns da zu sein. Doch die Ämter und Behörden machten ihr das Leben schwer. Frau Hedwig verstand auch nicht, warum man Pia nicht die Liebe und Geborgenheit bei uns gönnte. Immer gab es irgend einen Grund Pia nicht für immer bei uns zu lassen. Man prüfte die Wohnverhältnisse und monierte, dass wir beide in einem Bett schlafen und die Wohnung zu klein wäre. Die Arbeit von Mam passte denen ebenfalls nicht und Manja habe keinen guten Einfluss auf Pia, was völlig gelogen war. Dann versuchte man es über den Lebenswandel und zweifelte daran, dass Mam eine gute Mutter sei, weil sie uns angeblich die Hausarbeit übertrug. Frau Hedwig schlug auf den Tisch und nahm sich die vermeintlichen Gutachter einzeln vor. Die Psychologin von Pia erstellte ein Gutachten für Pia, die Behörden ein Gutachten gegen sie und die Betreuerin beschwerte sich überall und besonders beim Familiengericht und Jugendamt bis in die höchsten Stellen.

Als Frau Hedwig dann auf eigene Kosten ein unabhängiges Gutachten organisierte und den Psychologen dem Familiengericht benannte, ging alles sehr schnell. Wahrscheinlich war dieser Arzt ein anerkannter Fachmann, dem kein Richter etwas entgegensetzen konnte.

Wir saßen gerade im Wohnzimmer, als das Telefon klingelte. Diesen Freitag Nachmittag werden wir wohl nie vergessen. Mam nahm ab und es meldete sich eine Männerstimme. Das konnten wir deutlich hören.

...

„Ja, am Apparat."

...

„Wann?"

...

„Ich habe keine Möglichkeit den Dienst zu wechseln. Das ist zu kurzfristig. Könnten wir den Termin nicht zu mir verlegen? Das würde mir einen Weg und die Änderungen auf Arbeit ersparen."

...

„Ach Herr Vorgast, dass ist ja fantastisch. Das würden sie für uns tun?"

...

Nein, wir werden alle da sein. Susanne, ähm, Frau Hedwig hat garantiert nichts dagegen, wenn Pia in der Woche zu uns kommt."

...

„Gut. Dann sehen wir uns am Mittwoch um vierzehn Uhr hier. Ich mache Kaffee. Sie trinken doch Kaffee?"

...

„Schön. Dann sehen wir uns Mittwoch. Auch ihnen noch einen schönen Tag."

Sie legte auf und fing an zu weinen. Als hätten wir ein Kommando erhalten schwirrten wir auf sie zu und klammerten uns an sie. Selbst Manja war nicht zickig oder ablehnend, sondern weinte mit Mam zusammen, um die Wette. Sie wusste genauso wenig wie wir, warum Mam weinte, aber sie machte mit. Nachdem sich Mam beruhigt hatte und die Tränen versiegten, erklärt sie uns ganz präzise was ansteht.

„Also Mädels! Das war der Leiter des Jugendamtes, der für Pia zuständig ist. Er ist vom Familiengericht beauftragt worden uns alle zu sprechen und sich Pia anzuhören. Erst sollten wir zu ihm kommen, doch dann erklärte er sich bereit zu uns zu kommen. Er wisse aus den Akten, dass das letzte Gutachten nicht nur für mich als Mutter spricht, sondern das erste Gutachten bestätigt wird, worin die enge Bindung von Kathja und Pia beschrieben ist und sich diese Bindung sehr positiv auf Pia ausgewirkt hat. Die erheblichen Bedenken, dass eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern nicht in der Lage wäre noch ein drittes Kind aufzunehmen, werden von ihm und dem Familiengericht nicht geteilt. Der Beschluss vom Familiengericht erfolgt nach seinem Gespräch mit uns."

Mam sah uns alle der Reihe nach an und sprach zu Pia.

„Herr Vorgast hat eine über zweitausend Seiten dicke Akte vor sich zu liegen, die er in den letzten Wochen durchgelesen hat und nur noch eine Maßnahme umsetzen muss, die leider gesetzlich vorgeschrieben ist. Seiner Meinung nach könnte er dem Antrag für die Adoption sofort blind zustimmen, aber es müsse eben sein. Herr Vorgast kommt am Mittwoch..."

„... um vierzehn Uhr!", riefen wir drei aus einem Mund und Pia sprang Mam um den Hals.

Mam drückte Pia fest an ihren Körper. Pia küsste sie unentwegt ab. Mal links mal rechts, deckte sie das Gesicht unserer Mutter mit Küssen zu. Unter diesen Küssen sackte Mam zusammen und weinte von vorne los. Es war ein Gemisch aus Entspannung und Freude. Ruhe kehrte ein. Pia leckte die Tränen von ihrer neuen Mutter aus dem Gesicht. Mam lies es geschehen und schloss die Augen dabei. Manja und ich sahen uns tief in die Augen und dieser Moment löste viele Probleme der vergangenen zwei Jahre. Wir wussten in diesem Augenblick beide, dass ich mir mit Pia das Leben teilen werde, ohne zu wissen warum und was noch passieren wird. Manja signalisierte mir, dass unsere kleine Prinzessin von ihr jede Hilfe bekommt und mir war klar, dass sie erwachsen geworden war.

Beim Abendbrot plapperte Pia von all ihren Zukunftsplänen. Plötzlich unterbrach Mam ihren Redefluss.

„Ich muss noch einen Anruf erledigen. Ich mache jetzt Nägel mit Köpfen. Dieses hin und her hat ein Ende." Sie stand auf, ging auf den Flur, kam mit dem Telefon zurück, machte mit dem linken Zeigefinger ein Zeichen für Ruhe und suchte die gespeicherte Nummer von Frau Hedwig.

„Isabella hier. Hallo Susanne. Herr Vorgast rief mich gerade an."

Sie schilderte das Telefonat, ohne eine Unterbrechung, und fragte: „Kann Pia mit deiner Zustimmung ab jetzt hier bleiben. Ich möchte nicht mehr das sie geht. Mittwoch ist lange hin und ich fürchte, dass wir alle bis dahin ziemlich fertig mit den Nerven sein werden, weil die Anspannung zu groß ist."

....

„Ja, Susi, so sehe ich das auch und es wäre eine super Begründung, falls dir jemand an den Wagen pissen will. So machen wir das."

....

„Nein. Du kannst heute schon alles ausräumen. Pia hat alles was sie braucht schon hier."

...

„Da muss ich erst die Mädels fragen."

...

„Vielleicht. Brauchen würde ich es schon. Warte mal."

Ohne die Hand auf die Sprechmuschel zu legen, fragte sie uns: „Mädels! Susanne, also Frau Hedwig, lädt mich für heute Abend bei sich ein und bietet mir einen gemütlichen Weinabend an. Ich dürfte über Nacht bleiben. Habt ihr was dagegen?"

Pia reagierte sofort.

„Nein, ich nicht. Manja kann ja so lange bei uns schlafen, weil sie alleine ist und wenn sie Angst hat. Oder?"

Bei der Frage sah sie zu mir. Ich grinste und machte eine einladende Geste zu Manja. Mir fiel nicht auf, dass Pia schon lange bemerkt hatte, wie oft Manja bei Mam schlief und es für Angst bei Manja hielt.

„Also kann ich mich frisch machen und los?"

„Klar kannst du.", bestätigte Manja als letzte. „Wir machen keinen Blödsinn. Ist viel zu gemütlich und schön heute. Wir werden uns den Fernseher ins Auge drücken, bis nichts mehr geht."

Mam grinste und verschwand.

Das Wochenende verging wie im Flug. Mam war am Samstag Mittag wieder bei uns und wir versuchten möglichst ruhig zum Mittwoch zu kommen. Es gelang halbwegs und pünktlich klingelte Herr Vorgast. Mam öffnete und wir drei standen wie die Orgelpfeifen neben ihr. Pia zog ganz tief Luft durch ihre Nase. Danach zippte sie an meiner Hand und flüsterte in mein rechtes Ohr: „Der riecht aber komisch."

Ich flüsterte zurück: „Komisch oder anders?"

Ich wollte mich vergewissern, ob Pia nicht das „komisch" meinte, was sie mal mit „Mutter und Vater" in Verbindung brachte. Pia korrigierte sich: „Anders als wir, meine ich."

Ich zog jetzt auch tief Luft durch meine Nase und nickte Pia bestätigend zu. Herr Vorgast begrüßte uns alle mit einem Händedruck. Er hatte wirklich einen herb frischen Duft an sich und roch sehr gut anders, als wir.

„Na dann wollen wir mal ins Wohnzimmer gehen.", lud Mam ihn ein.

Beide gingen vor und wir folgten im Entenmarsch. Plätze waren schnell besetzt und Herr Vorgast trank gemütlich Kaffee. Wir sahen ihn an und warteten, dass er etwas sagen würde. Er bemerkte unser Schweigen und die erwartungsvollen Blicke von uns. Langsam richtete er sich im Sessel aus seiner entspannten Haltung auf und räusperte sich.

„Ich sehe, dass alle betroffenen Personen anwesend sind und ich habe meinen Ausführungen am Telefon nichts hinzuzufügen. Frau Neumeyer, ich händige ihnen persönlich den Beschluss des Familiengerichtes und alle notwendigen Dokumente aus und wünsche euch allen ein schönes Familienleben. Ich habe mit dem zuständigen Richter vorab gesprochen und darum gebeten den Beschluss zu verfassen, obwohl ich dieses Gespräch noch nicht durchgeführt hatte und das Protokoll nicht vorliegt. Frau Hedwig war zufällig am Montag ebenfalls im Gericht und bekam die Diskussion im Zimmer der Rechtspfleger mit, die ich gerade führte. Sie bat kurz um Gehör und versicherte als Pädagogin, dass sie diesem Vorgang blind folgen und ihn unterstützen wird. Zwei Jahre wären genug. Daraufhin beschloss Richter Weiser die Adoption und bat um die Nachreichung der Unterlagen zu Donnerstag."

Er machte eine kleine Pause und fuhr fort.

„Pia heißt ab heute Piadora Marianne Neumeyer. Meinen herzlichen Glückwunsch Frau Isabella Neumeyer. Liebe Kathja, liebe Manja... Ich weiß jetzt leider nicht wer von euch wer ist... ihr habt eine Schwester bekommen. So wie ich das sehe, werdet ihr für Pia eine tolle Familie sein. Ich muss jetzt nur noch Pia etwas fragen."

Er sah Pia fest in die Augen und fragte sie, ob sie wisse, wie sie jetzt heißt.

Pia hatte sich an mich geschmiegt und schaute Herrn Vorgast die ganze Zeit neugierig an. Auf die Frage reagierte sie, wie wir es gewohnt waren, kurz und bündig.

„Pia Neumeyer, Tochter von Isabella Neumeyer, Schwester von Manja und Kathja Neumeyer. Ich bin am elften September neunzehnhundert vierundachtzig geboren und mein Vater ist leider, als ich fünf Jahre alt war, an einem Herzinfarkt gestorben. Mir ist bekannt, dass ich adoptiert bin und meinen wirklichen Vater und meine echte Mutter nicht kenne. Ich kenne aber meine Familie, in der ich lebe, und habe ihre Lebensgeschichte für mich angenommen."

Herr Vorgast und wir, sahen erstaunt zu Pia. Das war und ist Pia. Sie hatte sich von mir viel über uns erzählen lassen und für sich in ihr Leben eingebaut. Sie war schon lange meine Schwester ohne es zu wissen. Diese Präzision ihrer Aussage machte mir klar, dass wir tief in ihrem herzen verankert waren.

Mit einem Lächeln erhob sich Herr Vorgast und verabschiedete sich. Zu Pia gewandte sagte er nur noch: „Piadora Marianne Neumeyer. Das ist ein schöner Name und du hast eine tolle Familiengeschichte."

Dann verließ er uns und wir standen schweigend noch eine kurze Weile auf dem Flur und starrten auf die geschlossene Wohnungstür. Mam hielt den Beschluss in den Händen. Zur Tür sprechend, sagte sie: „Wir sind eine Familie." Dann drehte sie sich zu uns und fügte hinzu: „Eine verdammt süße und tolle Familie, wenn ich uns so ansehe. Lasst uns feiern. Für den Rest der Woche sind wir vor Freude krank und bleiben zu Hause."

Mam machte noch einige Anrufe, während wir drei Mädels ein überlanges Wochenende mit einem großen Kuchengelage einläuteten.

Pia war schneller ein Teil von uns allen, als wir dachten. In der Schule wurde deutlich, dass sie meine Nähe nicht mehr aufgeben wollte. Sie machte uns zu Zwillingen, weil sie Zwillingen eine besondere Bindung zusprach, die wir beide tatsächlich hatten. Sie las viel, womit mehr das Wort ALLES gemeint ist. Was immer an Büchern, Zeitungen und anderem Lesestoff zur Verfügung stand, sie verschlang es. Wir wurden zusammen im Schulballett aufgenommen. Die Figur dafür hatten wir beide nicht und waren mit zwölf schon ziemlich weit entwickelt. Mam meinte aber, dass uns das sehr gut tun würde und wir wenigstens ein Schuljahr mitmachen sollten. Dann könnten wir auf alle Fälle diverse Grundtänze wie Blues, Walzer und so weiter. Pia fand die Idee toll. Ich wollte nicht und verweigerte mich.

Pia kroch eines Nachts vor der ersten Ballettstunde ganz dicht an mich ran. Das erste mal schob sie mein Nachthemd hoch und wollte, dass ich es ausziehe. Ich wollte nicht. Sie schwieg und streichelte meinen nackten Po, weil ich auf dem Bauch lag, in seiner gesamten ihr erreichbaren Fläche. Ich drehte mich auf den Rücken, weil ich nicht zeigen wollte, dass es mir sehr gefällt. Sie zog unsere Decke über ihren Kopf, schob mir das Nachthemd jetzt vorne hoch und ich spürte ihren warmen Atem, der sich immer mehr meinem Bauch näherte. Dann küsste sie mich auf den Bauch, was öfter mit Nachthemd davor geschah, und diesmal unbeschreiblich sanft von ihr ausgeführt wurde. Sie redete unter der Decke zu mir und ich verstand kein Wort.

Ich hob die Bettdecke an und konnte hören was sie murmelte. Mit dieser Masche brachte sie mir meistens ihre Gefühle zum Ausdruck und lies mich spüren, dass es Themen sind, die sie bewegen und nur mir anvertraut.

„Du riechst heute wunderbar. Ich rieche dich gerne. Manja und Mam riechen auch so gut wie du, aber du riechst einzigartig. Ich kann mir gut vorstellen wie du beim Ballett riechst."

Sie schwieg. Dann griff sie nach meiner Hand, in der ich die Decke hoch hielt und zog sie runter.

Wieder begann ihr murmeln und die Vibrationen ihrer Stimme übertrugen sich auf meine Bauchdecke, weil ihre Lippen sehr nahe waren. Jetzt zog ich mir auch die Decke über den Kopf und hörte Pia genau.

„Mit dir zu tanzen muss schön sein. Wie du wohl aussehen wirst. Bitte geh mit mir tanzen. Ich kann das ohne dich nicht machen."

Wieder schweigen. Die Hitze unter der Decke stieg enorm an und ich roch Pia so intensiv, dass ich sie an mich zog und ihr auf den Kopf küsste.

„Ja, mein Spatz, ich gehe mit dir tanzen. Wir werden tanzen lernen und gemeinsam auftreten. Ich glaube, dass es sehr schön werden wird."

Nach einigen Streicheleinheiten schliefen wir ein. Pia hatte es zum ersten mal geschafft mir doch das Nachthemd hochzuziehen und meinen nackten Bauch zu küssen. Ich konnte es ihr einfach nicht verbieten und heute bin ich mir sicher, dass ich es nicht wollte.

Es wurden zwei wundervolle Jahre im Ballettunterricht. Ich lernte nicht nur tanzen, sondern auch fühlen. Wir tanzten wenig zusammen, aber gemeinsam schlugen wir uns tapfer. Die Stunden machten uns sehr fit und brachten viel Spaß. Für uns war es selbstverständlich, nach dem Ballett zu duschen. Pia stand einmal vor mir und roch an mir. Selbst vor meinem Unterleib machte sie nicht halt. Ich war verunsichert.

„Was machst du da?", wollte ich leise wissen und sah verstohlen zu den anderen in der Garderobe.

„Ich rieche an dir, weil ich wissen will wie du riechst, wenn du geschwitzt hast."

„Ist das sehr wichtig für dich?", fragte ich nach. Ich stand mit meinen Armen vor dem Körper gekreuzt und hatte bedenken. Pia sah mich bittend an und ich sah die anderen gespannt warten. Sie meinten, dass Pia doch riechen soll, wenn sie es unbedingt machen möchte.

„Lasst ihr Pia an euch riechen?", konterte ich und sah sie auffordernd böse an.

Carmen, eines der Mädels, fragte Pia, ob sie an ihr mal riechen will. Pia drehte sich um und ging auf Carmen zu.

„Darf ich wirklich?", fragte Pia skeptisch.

„Klar, hab ich doch gesagt. Was ist dabei!"

Pia ging mit ihrer Nase ganz dich an Carmen heran und begann tief ein- und auszuatmen. Dabei ging sie um Carmen herum und weiter nach unten. An ihrem Unterleib blieb sie sehr lange und beendete ihre Geruchsprobe.

„Nun. Was ist. Wie rieche ich?", fragte Carmen neugierig nach.

„Du riechst unter den Achsel nach Schweiß, der sich mit einem schönen Parfüm vermischt hat. Es riecht sehr angenehm. Unten riechst du stärker nach Schweiß, nach Seife und Creme. Irgendwie riecht es stark nach einem Öl im Schritt."

Carmen sah uns alle verdutzt an und meinte nur, dass Pia recht hat.

„Das war toll. Du hast völlig recht. Ich habe eine Creme und Öl aufgetragen, damit mir der Gummizug und der Stoff nicht meine Haut Wund scheuert. Aber dass du noch die Seife riechen kannst ist irre." Sie sah Pia bewundernd an.

„Mädels, das müsst ihr mal machen. Pia riecht euch genau. Würde mich nicht wundern, wenn sie uns am Geruch mit verbundenen Augen erkennen könnte und weiß wer wir sind.", forderte sie nun die anderen Mädchen auf.

Jetzt wollten alle von Pia beschnüffelt werden. Ich war die letzte und sehr erstaunt, wie selbstverständlich die anderen die Prozedur über sich ergehen ließen. Nachdem Pia alle beschrieben und zum staunen gebracht hatte, stand ich in der Garderobe und die anderen zogen sich komplett aus und gingen duschen. Pia hielt sich lange an mir auf. Am Ende sah sie mich sehr liebevoll an.

„Du riechst von allen am besten. Kein Parfüm, keine Seife. Rein gar nichts. Nur Schweiß und einen sehr persönlichen Duft da unten, den ich so sehr liebe."

Sie drehte sich um, zog sich aus und wartete auf mich. Ich konnte mich nicht ausziehen. Pia stand mit dem Rücken zu mir und hielt mir mein großes Badetuch hin. Ich begriff sofort, zog mich aus, legte es um und wir gingen in den Duschraum. Die anderen Mädels machten sich keine Gedanken. Sie wuschen sich gegenseitig und hatten keine Scheu sich zu berühren. Pia ging mit mir unter die letzte Dusche, stellte sich vor mich und ich verschwand hinter ihr. Sie war sehr bemüht mich vor den Blicken der anderen zu schützen. Es funktionierte halbwegs. Wir duschten uns so lange bis alle weg waren. Dann ging Pia vor und ich konnte mich wieder bedecken.

Im Laufe der Zeit sah ich den anderen Mädchen gerne beim Duschen zu. Ich fand sehr großen gefallen an ihnen. Leider versperrte Pia mir oft die Sicht. Ich merkte, dass ich sie mit Pia verglich. Mir wurde bewusst, wie schön alle waren, aber nur Pia das verkörperte, was ich mir für mein Leben mit einem Mädchen vorstellen könnte. Es war dieses Gemisch von Ernsthaftigkeit, Treue, Liebe, Zärtlichkeit, Wissen und den Phasen ihrer kindlichen Neugier und Verhaltens, wenn es bei ihr intim wurde. Diese liebevolle Distanzlosigkeit zu anderen Menschen war das Besondere an ihr und fesselte mich immer mehr. Kichern oder Albernheiten kamen bei ihr nicht vor und doch hatte sie sehr schönen Humor. Carmen fiel das auf und sie warb um Pia. Ich musste in mir Eifersucht entdecken. Dieses Gefühl war unerträglich, obwohl Pia nichts unternahm, um mich zu verletzen.

Carmen verwickelte Pia vor einer dieser Ballettstunden in ein Gespräch und machte deutlich, dass sie sich für Pia sehr interessiert.

„Pia. Kann ich dich mal alleine sprechen?"

„Nein."

„Warum nicht?"

„Weil ich nicht ohne Kathja mit dir rede. Kathja ist immer bei mir. Ich will das so."

„Ich möchte aber gerne kurz mit dir alleine reden, weil ich nicht möchte, dass Kathja mich auslacht."

„Kathja lacht keinen aus. Das hat sie noch nie gemacht. Du kannst ruhig mit mir sprechen. Kathja verrät niemanden."

„Das ist aber sehr persönlich."

„Ich glaube, du musst nicht mit mir sprechen. Ich rieche gerade deine Gefühle zu mir. Das ist ein schöner Duft."

Pia sah an ihr herunter und blieb mit ihren Augen auf ihrem Unterleib. Dann sah sie Carmen in die Augen und schwieg. Carmen wurde Rot. Pia machte einen Schritt auf sie zu und sagte leise: „Ich rieche es sehr gerne, aber ich möchte nicht mit dir zusammen sein, weil ich jemand anderen für mich bestimmt habe. Ich würde diesen Duft aber gerne wieder bei dir riechen. Dann weiß ich, dass du mich magst und mir nicht böse bist, weil ich nur deine Freundin sein will."

Carmen sah sie fassungslos an und blickte spontan in meine Augen. Auch mir schoss die Röte ins Gesicht. Carmen ging auf Pia zu und ich hörte einen langen Atemzug durch die Nase von Pia. Mir war diese Reaktion sehr vertraut. Die rechte Hand nach vorne gestreckt, griff Pia die Hand von Carmen.

„Freundinnen?", fragte Pia.

„Ja, Freundinnen!", antwortete Carmen ohne Zögern.

Pia umarmte Carmen und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Carmen und ich sahen uns fest in die Augen und wir wussten wohl zu diesem Zeitpunkt schon, wer und was wir sind. Niemals stellte sich Carmen zwischen uns. Pia ahnte nicht, dass Carmen kurze Zeit darunter litt, wenn Pia an ihr roch und dann anlächelte. Lange hielt diese Lust von Carmen auf Pia nicht an. Noch vor dem Ende der siebenten Klasse hatte sie ein Mädchen aus der neunten Klasse für sich gewonnen und zeigte es ganz offen.

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