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Ein Hauch von Liebe 02

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Die drei wollten Sancia natürlich mit Rat und Tat helfen wodurch folgendes Gespräch entstanden war. „Sollen wir nachher zusammen nach der Schule mal alle bei ihm vorbeifahren, Dann können wir ja, unter dem Vorwand dass wir ihm seine Aufgaben bringen wollen, fragen warum er denn nicht in der Schule war. Du kannst solange ja ein paar Meter außerhalb des Sichtbereichs warten, dann weißt du aber sofort was los ist!" fragt Tina Sancia und bekommt sofort Zuspruch von Kia. „Das ist eine klasse Idee, das machen wir." Doch Sancia senkt mit Tränen in den Augen ihren Kopf und schüttelt ihn verneinend. „Das geht nicht, meine Mutter kommt mich nachher abholen. Sie will jetzt mit allen Mitteln verhindern das wir uns sehen!" Während Simone fragt -- soll das etwa heißen das du jetzt Hausarrest hast -- schaut Kia sie nur sprachlos an. Sancia hebt Kraft und Lustlos ihre Schulter und lässt diese wieder sinken. „Ich weiß es nicht, aber wundern würde mich das auch nicht, ehrlich gesagt!" In diesem Moment klingelte die Schulklingel.

***

Ihre schlanke, ja eigentlich zierlich zu bezeichnende Hand greift sich das Handgerät und nimmt es aus der Basisstation. Mit flinken, geübten Griffen fliegt ihr Daumen über die Tasten und gibt die Nummer ein. Eine Nummer die sie schon seit etlichen Jahren her kennt, doch bis jetzt hatte sie immer auf den richtigen Moment gewartet. Nun erscheint ihr dieser gekommen, scheint die Zeit reif dafür zu sein. Das Freizeichen erlischt und an seiner Stelle tritt die leise und ruhige Tonfolge der zu wählenden Nummer, bevor dies wiederum vom Klingelton abgelöst wird. Während sie diesem am lauschen ist, geht sie in Gedanken noch einmal alles durch. War sie wirklich soweit? Oder hatte sie etwas, irgendeine Kleinigkeit übersehen bzw. vergessen? Nein alles scheint in bester Ordnung zu sein, ganz so wie es sein sollte. Das Gefühl, das alles genau so am vorangehen war wie sie es sich vorgestellt hatte, tut ihr so gut und breitet sich dabei wärmend in ihrem ganzen Körper aus. Es gibt nur einen einzelnen Grund der ihrer Stimmung in diesem Moment abträglich ist und das ist der das auf der anderen Seite der Leitung nicht abgenommen wird. Das kann jetzt doch nicht wahr sein -- denkt sie bei sich. Sollte ihr so sorgsam ausgearbeiteter, gehegter und gepflegter Plan jetzt daran scheitern das sie ihren IHN nicht erreichen konnte.

Sie wartet noch drei Klingelzeichen ab und will eigentlich auflegen, als sich der Anrufbeantwortet meldet und verkündet das der Anruf nicht entgegen genommen werden könne, man aber auf jeden Fall zurück gerufen würde, wenn man seinen Namen und seine Nummer nach dem Pfeifton hinterlassen würde. Innerhalb von einer Sekunde wiegt sie das für und wieder ab. Doch sie kann es sich nicht leisten eine Spur zu hinterlassen. Sollte etwas schiefgehen, so sollte man ihre Stimme und ihren Namen nicht auf dem Gerät vorfinden können. Aus diesem Grund beendet sie das Gespräch und legt den Hörer zur Seite. Sie weiß dass sie äußerst Vorsichtig vorgehen muss, weshalb sie vor dem Wählen der Nummer auch die Tastenkombination gedrückt hatte, durch welche ihre Telefonanlage ihre Rufnummer unterdrückt, so das der Anruf nicht zu ihr zurück verfolgt werden kann.

Leichte Wut und Zorn steigt in ihr über sich selber auf. Warum habe ich den Kontakt nachher so schleifen lassen bzw. mir nicht einmal seine Handynummer geben lassen. Alles wäre jetzt so viel einfacher -- überlegt sie kann es aber nicht ändern. Die Leuchtdiode an der Gegensprechanlage blinkt auf und verhindert dass sie in ihren Gedanken versinkt. Keine Sekunde später hört sie wie das statische Knistern der Gegensprechanlage verschwindet und die Stimme ihrer Sekretärin daraus erklingt. „Herr Dickel, wäre jetzt da!" Ist alles was ihr mitgeteilt wird. Ohne zu zögern fordert sie diesen auf in ihr großräumiges Büro zu kommen.

***

Ca. eine viertel Stunde vor Schulende klopft es an der Klassentür und Frau Müller tritt ein. Sie geht kurz zu ihrer Kollegin Frau Hansen hinüber, teilt dieser etwas mit, bei dem sie kurz zu Sancia rüber schaut und leicht mit der Hand rüber deutet und sagt nachdem Frau Hansen (welche grade Religionslehre am Unterrichten ist) ihr Ok gegeben hat, das Sancia zu ihr vor die Tür kommen solle. Sancias Herz pocht so stark das sie den Eindruck hat es noch in ihrer Halsschlagader schlagen spüren zu können. Vorsichtig steht sie auf und geht dann mit Beinen, die so weich wie Pudding zu sein scheinen, durch den Klassenraum und zur Tür hinaus. Wo Frau Müller auf sie wartet.

„Wie ich es dir versprochen habe, habe ich mich für dich im Sekretariat umgehört und schlaugemacht warum Jens heute nicht zum Unterricht erschienen ist!" eröffnet diese sofort nachdem Sancia die Tür hinter sich geschlossen hat das Gespräch. Erwartungsvoll und voller Ungeduld schaut Sancia die Lehrerin an und kann es gar nicht erwarten dass diese weiterspricht. „Alles was wir wissen -- sie legt eine kleine Pause ein, in der sie deutlich Sicht- und Hörbar die Luft einsaugt -- was ich herausbekommen konnte, ist das Jens Eltern ihn von unserer Schule runtergenommen haben!" Sancia hört die Worte, versteht deren Sinn, aber weigert sich dies zu glauben. Viel zu unwirklich kommt ihr diese Nachricht vor, als das sie der Wahrheit entstammen könne. Da Frau Müller jedoch kein Wort mehr sagt, sondern sie nur eindringlich und besorgt anschaut, sickert die Gewissheit das sie es vollkommen ernst meint immer weiter in ihr Unterbewusstsein und verdrängt dort die Ungläubigkeit über das eben gehörte.

„Nein, Nein, Nein.... Das geht doch garantiert gar nicht so einfach. Sagen sie mir bitte dass das NICHT so einfach geht, Frau Müller!" sagt Sancia in einem solchen Tonfall und einer solchen Lautstärke, das dies nicht nur in ihrem Klassenzimmer deutlich verstanden werden kann. „Jetzt beruhige dich erst einmal wieder Sancia." meint Frau Müller und legt eine Hand auf ihre Schulter. Doch Sancia weiß nicht wie sie sich beruhigen soll, sie hat das Gefühl als ob man ihr den Boden unter den Füßen am wegziehen sei oder als ob sie wie die Zeichentrickfiguren zu weit über den Abgrund gelaufen sei und nun verzweifelt in der Luft mit den Armen am rudern sei um nicht runter zu stürzen. Was, was haben wir getan das die UNS so bestrafen -- fragt sie sich in Gedanken, während sie Frau Müller nur anschaut.

„Aber das können sie uns doch nicht so einfach antun, Frau Müller! Was soll denn dann jetzt aus uns werden. Bis sich alles wieder einigermaßen beruhigt hätte, wäre die Schule doch die einzige Möglichkeit gewesen das wir uns hätten sehen können. Aber selbst die haben sie uns dann jetzt genommen!" Sancias Augen füllen sich immer mehr mit Flüssigkeit und eine erste vereinzelte Träne kullert eine ihrer Wangen hinunter. Frau Müller zieht Sancia sanft an sich und legt tröstend ihre Arme um ihre Schülerin. So sehr sie sich auch wünscht Sancia etwas erfreuliches sagen oder sogar etwas für die beiden tun zu können, so traurig macht es sie das sie außer ihr Trost zu spenden nichts tun kann. Natürlich sie kann weiter schauen das sie übers Sekretariat Neues herausbekommt um es Sancia dann mitzuteilen, doch ist dies nicht das, was selbst ihr vorschwebt. „Es tut mir so Leid Sancia, aber mir sind da die Hände gebunden. Alles was ich dir versprechen kann, ist mich weiter umzuhören!"

***

Jens steigt aus dem Taxi aus, welches ihm am Flughafen abgeholt und in einer einstündigen Fahrt zum Internat gebracht hat. Erst durch die lange Fahrt hat Jens bemerkt und begriffen dass sich das Internat nicht direkt in Genf, sondern in der Nähe von Genf befindet. Was aber das schlimmste daran ist, ist die Lage des Internates. Hatte Jens sich noch Hoffnung gemacht, sich einfach und schnell verdrücken zu können, so wurden diese Hoffnungen beim durchfahren des Haupteingangstores schon zunichte gemacht. Denn um das gesamte Gelände des Internats ist eine 2,5 m hohe Steinmauer gebaut worden. Dazu sitzt ein Pförtner am Eingangstor und sind dort auch zwei schwenkbare Videokameras für jede Fahrtrichtung angebracht. So dass das Tor auch wirklich immer auf einem der Überwachungsmonitore zu sehen ist, dabei aber auch die Gegend drum herum immer abgeschwenkt werden kann und wird. Zudem befindet sich das Internat nicht in einem kleinen Ort bei Genf, sondern liegt es in einem ausgedehnten Waldgebiet.

Er erreicht die oberste Stufe, doch anstatt durch die große schwere Eichenflügeltür das Gebäude zu betreten, bleibt Jens stehen und dreht er sich um. Langsam lässt er seinen Blick über das Anwesen, die Grünflächen, die gepflegten Blumenbeete und Rosenstauden, bis hin zu den hohen Tannen die sich auf dem Gelände befinden schweifen. Doch ihm will keine Schwachstelle, auch nicht die kleinste Sicherheitslücke ins Auge fallen, so dass er beschließt das Gebäude nun zu betreten und später in Ruhe sich nach einer Fluchtmöglichkeit umzuschauen.

Er öffnet die schwere Türe, die sich ohne auch nur das kleinste Quietschen in ihren Scharnieren bewegt. Im inneren empfängt Jens eine angenehme Kühle, als er die riesige und imposante Eingangshalle betritt. Ist er ja eigentlich von Zuhause Prunk und Protz gewöhnt, so findet er jedenfalls, so überwältigten ihn die Dimensionen dieser Halle doch. „*Boah* ist die Groß -- denkt er grade so bei sich, als sich zu seiner linken Hand eine Tür öffnet und zwei Männer daraus treten. Welche nun auf ihn zu kommen.

„Du musst der Jens sein!" sagt einer der beiden, im typischen schweizerischem Dialekt zu ihm. Jens weiß jetzt schon dass er eine Zeit brauchen wird, bis er sich daran gewöhnt hat und sie ohne größere Probleme verstehen wird. „Deinen Eltern war es ja absolut wichtig dass du so kurz vor den Ferien noch zu uns kommst. Deshalb frage ich dich, gibt es irgendwas was wir direkt schon wissen sollten? Um für uns alle unschöne Unannehmlichkeiten zu vermeiden!" fuhr der Mann dann fort. „Entschuldige bitte! Mein Name ist Herr Gscheiter, ich bin der Internatsdirektor und dies ist Herr Granter, mein Stellvertreter!" stellt der andere nun die beiden vor.

„Ach so, ja natürlich. Ok da dies nun geklärt wäre zurück zu meiner Frage. Also gibt es etwas was du uns sagen willst!" herrschte Herr Granter Jens an. Aber Jens zuckt nur mit den Achseln und antwortet. „Ich wüsste nicht was!" Sofort will Herr Granter wieder lospoltern, doch wird er von Herrn Gscheiter zurück gehalten, indem dieser schnell dazwischenfährt. „Ok, ok belassen wir es erst einmal dabei. Wo ist denn der Josef -- fragt er laut und schaut sich dabei in der Halle um -- na gut dann zeige ich dir dein Zimmer. Dort kannst du dich dann heute einrichten und ein wenig im Gebäude bzw. auf dem Gelände umschauen oder dich mit deinen Zimmerkameraden bekannt machen. Ab morgen früh nimmst du dann mit am Unterricht teil!"

Jens kann Herrn Granter deutlich ansehen, dass sich dieser stark zusammen reißen muss und sichtlich auf den Slips getreten fühlt. Während sich dieser wieder in Richtung des Raumes, aus dem sie gekommen waren, begibt führt ihn Herr Gscheiter durch die Halle zur, an der rechten Seite angebrachten Treppe und in den dritten Stock hinauf. Dort führt sie der Weg an vielen offenstehenden Türen vorbei, wodurch Jens sich schon einen ersten Eindruck der Wohn- und Schlafzimmer der Internatsschüler machen kann. „Hier halt ich es nicht lange aus, so schnell es geht bin ich über alle Berge verschwunden!" denkt Jens bei sich als sie sein Zimmer erreichen. „So das Zimmer teilst du dir mit deinen Zimmerkameraden. Wie gesagt richte dich schon etwas ein -- er schaut kurz auf seine Armbanduhr -- in ca. einer Stunde kommen dann deine Zimmerkameraden!"

„Wo kann man den hier telefonieren?" will Jens vom Direktor wissen. Dieser legt seine Stirn in Falten, während er Jens anschaut. „Ach ja das hab ich ja total vergessen gehabt. Uns ist strikt untersagt worden dich telefonieren zu lassen. Das lassen sich deine Eltern sogar etwas extra kosten. Sie haben uns zwei Nummer gegeben, welche du anrufen darfst. Um sicher zu stellen und überprüfen das es sich auch um eine dieser Nummern handelt, sind wir angehalten worden, die Nummern selber zu wählen!" klärt er ihn auf und fragt dann ob Jens noch eine Frage hätte. Das kann doch nicht wahr sein, aber das haben die sich so gedacht, irgendwie finde ich einen Weg um mit Sancia zu telefonieren und wenn es das letzte ist was ich tue. NUR UM ES EUCH ZU ZEIGEN -- denkt Jens bei sich und verneint gleichzeitig Kopfschüttelnd die gestellte Frage. Daraufhin dreht sich der Herr Direktor um und begibt sich wieder nach unten, während Jens sein Zimmer betritt. Seine Koffer, hat der Hausmeister Josef, schon hoch gebracht gehabt. Langsam lässt er seinen Blick durch den Raum gleiten.

***

Mittlerweile ist schon eine Woche vergangen. Eine Woche in der sie IHN einfach nicht erreichen kann. Ihr Ärger darüber wächst mit jedem vergeblichem Anruf in einem Maße an, das sie kurz davor ist Ihn, wenn sie ihn denn Mal erreicht, zu lynchen. Wieder erklingt das Klingeln aus dem Lautsprecher des Hörers wobei sie gleichzeitig gelangweilt mit dem Finger über den Bewegungsscanner des Laptops fährt. Was natürlich zur Folge hat, das der Mauszeiger genauso gelangweilt über dem Monitor am wandern ist. Sie will grade schon wieder auflegen, als sie endlich dies leise verräterische knacken vernimmt, welches ein Telefon beim annehmen eines Gespräches erzeugt.

„Ja bitte?" fragt sie die ihr immer noch sehr gut Vertraut klingende Stimme. „Ich bin es. Ich habe einen Auftrag für dich!" ist alles was sie antwortet. „Augenblick." sagt er und im gleichen Moment bricht die Leitung auch schon wieder zusammen. Sie weiß den Grund dafür ganz genau. Damit sie ungestört reden können, muss er eben eine neue Leitung aufbauen, nachdem er vorher eben einen Scrabbler dazwischen geschaltet hat. Es dauert keine Minute da erklingt nun auch schon aus ihrem Hörer der Ruf ton. Obwohl sie noch eben eine solche Wut im Bauch hatte, weil sie ihn die ganze Zeit über nicht erreicht hatte, nimmt sie nun ohne große hasst das Gespräch an. Im Gegenteil sie lässt es sogar extra zweimal länger Klingeln als das es nötig gewesen wäre.

„Gut ich höre, um was geht es und wie viel bringt es ein?" fragt er ohne Umschweife. „Immer noch direkt heraus, gut." meint sie und schweift bevor sie weiterspricht, fast in Gedanken ab. „Du sollst für mich ein Programm auf einen bestimmten Rechner laden und installieren -- während sie dies sagt, lässt sie den kleinen USB-Stick geschickt durch die Finger ihrer freien Hand hin und her gleiten -- dafür bekommst du Eine Millionen!" klärt sie ihn auf. Ein pfeifen ist vom anderen Ende der Leitung zu vernehmen. „Das muss für dich aber sehr wichtig sein, das du so einen Betrag bereit bist zu zahlen!" Wenn du wüsstest wie viel mir das Wert wäre -- überlegt sie bevor sie ihm antwortet. „Das hat dich nicht zu interessieren, alles was für dich von Interesse sein sollte -- sie holt sich die auf krummen Wegen besorgten Kontoauszüge von ihm, vor ihr geistiges Auge und kann sich ein grinsen nicht verkneifen -- ist die Millionen, welche sich schon bald auf deinem Konto befinden könnte!" Ganz gegen ihren Willen legt sich eine stille Pause zwischen den beiden. Ein Zustand den sie über alles hassen tut, hat sie doch in solchen Momenten immer das Gefühl die Kontrolle über die Situation und den Moment zu verlieren.

„Was ist nun, machst du den Job oder soll ich mich an einen deiner Kollegen wenden? Einen der auch wirklich die Eier in der Hose hat, um einen solchen Job zu erledigen!" durchbricht sie dann, als es ihr zu bunt wird und zu lange dauert, die Stille. „Ich mach den Job schon, aber du hättest meine Eier nicht mit ins Spiel bringen dürfen. Dadurch ist der Preis grade in die Höhe gestiegen!" antwortet er ihr. Hm hätte mich auch gewundert, wenn es ganz ohne Verhandlung über die Bühne gegangen wäre -- denkt sie bei sich.

„An wie viel Mehr hast du gedacht?" fragt sie ihn und trommelt dabei mit ihren manikürten langen Fingernägeln auf der Schreibtischplatte herum. „Ich glaube du hast mich grade falsch verstanden oder hast nicht richtig zugehört." St alles was er darauf antwortet. Sofort versucht sie sich seinen Satz, seine Forderung noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Es dauert einen Moment bis sie begreift was er gemeint bzw. was sie ja gesagt hatte. „Das ist deine Forderung? Eine Millionen + ...." Den Rest des Satzes lässt sie extra unausgesprochen in der Luft des Raumes hängen. Ein breites grinsen umspielt seine Mundwinkel und um ihr zu zeigen dass es ihm ernst damit ist, lacht er extra einmal auf bzw. in den Hörer hinein und sagt dann. „Ich sehe du hast verstanden aus was die, nennen wir es Zusatzzahlung oder Sonderzahlung besteht!" wieder lacht er auf, um seinen Worten noch ein wenig Nachdruck zu verschaffen.

Nun ist sie es die eine stille Pause zwischen den beiden einläutet. Verdammt wie konnte ihr der Deal so aus den Fingern gleiten. Natürlich die Zusatzforderung zu erfüllen wäre für sie kein Problem, doch wollte sie es doch nie mehr dazu kommen lassen und jetzt das. Sollte sie die Forderung erfüllen oder sollte sie versuchen mit ihm noch weiter zu Verhandeln? Ihm dabei noch etwas mehr Geld anbieten, vielleicht würde er ja darauf eingehen. Aber andersrum dafür kannte sie ihn eigentlich viel zu gut und genau, als das sie nicht wüsste, das er seine Forderung durchziehen wird und jegliche Verhandlung höchstens dazu führen würden das er entweder den Auftrag am Ende doch noch ablehnt oder aber der Preis in die Höhe steigt und sie der Zusatzforderung trotzdem zustimmen muss. Mit einem doch leicht flauem Gefühl im Magen, auch ein Zustand den sie wie die Pest hasst, entscheidet sie dann, seine Forderung anzunehmen.

„Ok abgemacht, eine Millionen + die Zusatzzahlung. Ein Viertel im Voraus, den Rest zusammen mit der Zusatzzahlung nach erledigtem Job!" Ihr Gesprächspartner lässt sie in diesem Moment extra etwas warten, um ihr so zu zeigen das er weiß das sie scheinbar keinen anderen dafür hat und er somit das Angebot jederzeit noch weiter in die Höhe treiben könnte. „Nein eine Anzahlung der Zusatzforderung muss auf jeden Fall drin sein!" diktiert er seine Forderung. Etwas zögerlich willigt sie dann in die Forderung ein. „Wann und Wo?" fragt sie mit zittriger Stimme, da in ihr die Erinnerung an damals zurück kommt. Erinnerungen die sie am liebsten für immer Vergessen hätte, hatte er es doch geschafft in diesen Momenten die völlige Gewalt über sie zu bekommen und sie befürchtet das sich dies wiederholen wird. So gut ihr das damals einerseits auch tat, so war dies aber auch genau der Grund weshalb sie die Sache immer weiter hatte schleifen lassen, bis ja bis vor einer Woche. Als wie ihr schien endlich der Zeitpunkt gekommen war, ihren Plan in die Tat umzusetzen. „Das gebe ich dir die Tage noch durch!" lautet seine Antwort und bevor sie auch nur etwas darauf erwidern kann, ertönt nur noch das statische Rauschen aus dem Lautsprecher.

Sie legt den Hörer weg und lässt das Gespräch in Gedanken noch einmal Revue passieren. Alles war so glatt, so Perfekt gelaufen, bis sie ihre große Klappe nicht hatte halten können und wodurch sich nun alles so verkompliziert hatte. Sie könnte sich selber in den Hintern dafür treten, aber alles lamentieren nütz nun nichts mehr und das weiß sie. Also musste sie nun anfangen sich Gedanken zu machen, wie sie das Beste daraus machen konnte.

***

Jens hat sich mehr recht als schlecht ein der vergangenen Woche in seinem neuen Zuhause eingelebt. Jeder Versuch Sancia irgendwie per Telefon zu erreichen war kläglich gescheitert. Es kommt ihm mittlerweile so vor, als ob das ganze Internat sich gegen ihn verschworen hätte. Tom, ein Zimmerkamarad der ursprünglich aus England kommt, dessen Vater aber nun in der Schweiz als britischer Botschafter arbeitet, ist der einzige zu dem Jens mittlerweile ein wenig Kontakt geschlossen hat. Er nimmt am Unterricht zwar teil, ansonsten hat er sich doch fast wie in ein Schneckenhaus zurück gezogen. Unermüdlich grübelt er darüber nach, wie er einerseits seine große Liebe Sancia anrufen, sie beruhigen und ihre Stimme hören konnte und andererseits EINE MÖGLICHKEIT aus diesem Gefängnis zu finden.