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Ein Hauch von Liebe 02

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Obwohl die Ferien jetzt schon ein paar Tage dran sind, hat sich Sancia immer noch nicht damit anfreunden können, das ihr Schatz ihretwegen quasi des Landes verwiesen worden war. Kia sitzt neben ihr auf ihrem Bett und versucht ihre Freundin von deren düsteren Gedanken abzulenken. „Ich hätte nie gedacht dass er mich so schnell vergessen könnte oder würde." sagt sie und schaut ihre Freundin traurig an. „Ich glaube nicht dass er dich vergessen hat. Sicher hätte er sich mal melden können, entschuldige ich meine melden müssen. Aber zum einen was nicht ist kann noch kommen und zum anderen weißt du doch gar nicht wie es ihm da ergeht!" „Danke, aber das nützt mir auch nichts. ICH VERMISSE IHN HALT SO SEHR. Diese Ungewissheit wie es ihm geht ist einfach das schlimmste was du dir vorstellen kannst!"

„Das glaube ich dir ja, aber was willst du machen? Du kannst ja nicht einfach mal so eben in die Schweiz reisen und ihn besuchen fahren. Dafür ist es eben ein wenig zu weit!" „Das stimmt ja -- stimmt ihr Sancia im ersten Moment zu, bevor sie dann hinzufügt -- wieso eigentlich nicht? Es sind immerhin Ferien. Allerdings bräuchte ich dafür deine Hilfe!" Kia schaut Sancia nur verständnislos an. „Spinnst du jetzt komplett? Du willst doch nicht wirklich in die Schweiz zu Jens oder?" Sancias Augen funkeln bei dem Gedanken daran, Jens so bald wiedersehen zu können. „Doch das ist mein voller Ernst. Aber wie gesagt ich brauche die Hilfe von euch Mädels!" „Wie stellst du dir das denn vor? Los erzähl mal, was du dir da ausgedacht hast!" „Nun ganz einfach, damit ich ungestört zu Jens Trampen und fahren kann, müsst ihr meine Mutter quasi von meiner Abwesenheit ablenken. Sprich ihr werde ich sagen, das ich bei einer von euch übernachte!"

„Das wäre kein Problem, aber deine Mutter wird dich doch garantiert zwischendurch mal sprechen wollen, was dann?" „Dann bin ich in dem Moment halt grade bei einer anderen von euch oder unter der Dusche. Bitte Kia, ihr müsst halt nur schauen das sie solange es geht, glaubt dass ich hier in der Gegend mich am aufhalten bin"! Kia schaut auf ihre Uhr und springt vom Bett auf. „Verdammt schon so spät, ich muss noch zum Fischer, du weißt ja ich soll meine Weisheitszähne rausbekommen! Ich ruf dich nachher an ok?" „Ja klar ist in Ordnung." meint Sancia und schon macht sich Kia auf den Weg.

In Sancias Kopf hingegen beginnt ihr Plan, in die Schweiz zu Jens durchbrennen zu wollen, immer deutlichere Formen anzunehmen. Oh ja sie wird alles daran setzen zu ihm zu kommen, selbst wenn ihr Kia, Tina und Simone nicht helfen sollten. Sie legt sich auf ihrem Bett zurück, schließt ihre Augen und gleitet sofort in ihren Gedanken etwas zurück. Zurück zu dem Moment, damals in den Ruinen, als sie ihm ihre Liebe gestand. Verliebt waren sie durch den Wald getrollt. Hatten sie sich dabei immer wieder gegenseitig geneckt bis sie dann bei den Ruinen der alten Burg angekommen waren. Dort hatte Jens sie dann an die Hand genommen und vorsichtig zwischen den Resten hindurch geführt.

Irgendwann hatte sie dann entschlossen dass sie weit genug gegangen waren, so dass sie stehen blieb und sich dann gegen die Mauer gelehnt hatte. Jens hatte sich zu ihr umgedreht und sie mit diesem so süßen Blick angesehen. Sein Blick war so Treu doof, vermischt mit dem Blick eines Tigers der seine Witterung aufgenommen hatte. Jedesmal wenn er sie mit diesem Blick angesehen hatte, ist Sancia heiß und kalt zugleich geworden. Etwas was ihr bei keinem anderen Menschen, nur bei ihm geschah und genau das war der Grund weshalb sie ihm an diesem Nachmittag auch das erste Mal sagte dass sie ihn lieben würde.

„Jens?" hatte sie ihm zugehaucht. Anstatt zu antworten trat er vor sie und legte seine Hand an ihre Wange. Sanft glitt sein Daumen über ihre Haut und Sancia war so Glücklich wie noch nie in ihrem Leben. Selbst wenn sie es gewollt hätte, hätte sie es nicht verhindern können. Ihr Mund öffnete sich und ihre Lippen formten die Worte -- Ich liebe Dich. Darauf hat Jens sofort seinen Kopf vorgebeugt und schon vereinten sich ihre Lippen. Ihr Kuss wurde mit jeder Sekunde intensiver und leidenschaftlicher. Zudem legte sich seine Hand zu ersten Mal auf ihre erblühende Brust. Obwohl diese ja auf dem Stoff ihres T-Shirts und BHs lag kam es ihr so vor als ob seine Hand heiß auf ihrer Brust am brennen wäre.

Sancia öffnet die Augen und setzt sich wieder aufrecht in ihrem Bett hin. Jens ich liebe dich immer noch genauso sehr wie an dem Tag -- sagt sie leise vor sich hin. Warum habe ich nicht schon früher daran gedacht -- denkt Sancia bei sich. Sie steht auf und verlässt ihr Zimmer. Ohne Umwege führt sie ihr Weg direkt nach draußen zu ihrem Fahrrad. Mit diesem fährt sie quer durch die Stadt und steuert ein ganz bestimmtes Ziel an. Am Ziel angekommen lehnt sie ihr Rad an der Wand an, nachdem sie es abgeschlossen hat und klingelt dann bei Jenny.

Der Türsummer ertönt und Sancia betritt das Treppenhaus. Mit schnellen Schritten eilt sie die Treppe hinauf, um dann vor einer überraschten Jenny anzukommen. „Hi Sancia!" ist alles was Jenny zur Begrüßung rausbekommt. „Hi Jenny du musst mir helfen, es ist sehr wichtig!" sprudelt es aus Sancia heraus während sie Jennys Wohnung betritt. „Äh ja klar doch, wenn ich kann gerne. Aber lass uns ins Wohnzimmer gehen." antwortet Jens Schwester und schließt im selben Augenblick die Tür hinter sich. Zusammen begeben sich dann die beiden in den benannten Raum und setzen sich dort auf die Couch.

„Ich freu mich dich zu sehen, zu sehen das es dir den Umständen entsprechend gut geht und auch das du mich nicht vergessen hast. Denn ich mag dich und hab viel an die Tage die du hier warst und das was wir zusammen gemacht oder gesprochen haben, gedacht!" meint Jenny. „Warum sollte ich dich denn vergessen? Du bist Jens Schwester und auch ich fand die Woche hier bei dir schön und ich hoffe das ich in dir eine Freundin gefunden habe." Jenny lächelt Sancia sanft an, nimmt eine Hand von ihr in die ihren und sagt -- das hast du und zwar nicht nur weil ich Jens Schwester bzw. du Jens Freundin bist! Auch Sancia muss lächeln. Mehrere Augenblicke lang sagen beide kein Wort, schauen sie sich nur gegenseitig an und freuen sich über das soeben gehörte.

„Nun aber raus mit der Sprache wobei brauchst du meine Hilfe?" will Jenny dann von ihr wissen. „Ich brauche die Adresse von Jens Aufenthaltsort. Ich weiß nur dass er sich in der Schweiz befinden soll, aber eben nicht genau wo dort!" klärt sie Jenny auf. Jenny zieht sichtbar die Luft ein bevor sie antwortet. „Sag mir bitte jetzt nicht dass du vor hast zu ihm zu wollen, Sancia!" Jedoch nickt Sancia zustimmend mit dem Kopf, wodurch ihr feuerroter Pferdeschwanz wild hinter ihrem Kopf am hin und her wedeln ist.

„Mädel, Mädel, Mädel ich hoffe du weißt was du da tun willst!" meint Jenny und befürchtet insgeheim das Sancia sich so ein Trip viel zu leicht vorstellt. Sie hingegen weiß was das heißt, hat sie doch als sie 18 war einen Rucksacktrip quer durch Europa gemacht. Acht Länder hatte sie in sechs Wochen geschafft. So schön der Trip auch gewesen war, so kann sich Jenny aber auch noch an die weniger schönen Moment zurück erinnern, Momente in denen man Versucht hatte sie zu bestehlen oder sie nicht wusste wo und wie sie die Nacht verbringen sollte. Aber Sancia ist wild entschlossen und so sagt sie nun. „Ja das weiß ich, ich habe auch schon meine Freundin mit ins Boot geholt, angeblich werde ich bei ihr die Zeit über schlafen. Um mich dort und durch sie von dem ganzen Trouble der letzten Wochen ablenken zu lassen."

„So gerne ich dir auch helfen würde kann ich es nicht. Denn ich habe die Adresse auch nicht, lediglich eine Telefonnummer um ihn mal anrufen zu können!" „Du du hast seine Telefonnummer -- ruft Sancia aufgeregt wie ein kleines Kind -- gibst du mir die bitte?" „Das geht leider auch nicht. Meine Eltern haben dafür gesorgt dass er nur zwei Nummern anrufen kann bzw. von welchen er angerufen werden darf, das sind zum einen die meiner Eltern und zum anderen meine Nummer. Sprich wenn die sehen oder merken das er von einer ihnen Unbekannten Nummer angerufen wird, werden meine Eltern sich sicher denken können das ich dir seine Nummer gegeben habe und auch meine Nummer sperren lassen. Dann könnte keine von uns beiden mehr mit ihm reden!" erklärt Jenny ihr und sieht wie Sancias grade noch strahlenden Augen immer trauriger am werden sind.

Sachte zieht Jenny Sancia, so wie an jenem ersten Abend, wieder zu sich und nur zu willig schmiegt sich diese in deren Arme. Es hatte ihr in der Woche schon immer so gut getan, sich in Jennys Armen ausweinen und fallen lassen zu können. „Das ist nicht fair!" meint Sancia leise, mehr zu sich selber gesagt. „Ich weiß meine kleine, aber was im Leben ist das schon?" während Jenny dies sagt streicht sie sanft mit einer Hand über deren Haare. Dann setzt löst sie die Umarmung, steht auf und geht zu ihrem Telefon hinüber. Als sie den Hörer in ihre Hand nimmt dreht sie sich wieder zu Sancia um und meint grinsend -- ich glaube es wird Mal wieder Zeit das ich mein Brüderchen anrufe oder was meinst du? Sofort beginnen Sancias Augen wieder zu leuchten und strahlen.

***

Sie steht am Fenster und ihr Blick ruht auf einem Punkt, irgendwo weit entfernt am Horizont. Das sie dorthin am schauen ist, ist ihr dabei gar nicht wirklich bewusst, so sehr ist sie in ihre Gedanken versunken. Erst das klopfen, von Sandra, an ihre Bürotür befördert sie wieder zurück in die Gegenwart. „Ja bitte!" ruft sie und Sandra tritt ein. „Dies ist grade durch einen Boten für sie abgegeben worden!" sagt diese und reicht ihr dann ein Kuvert, auf dem lediglich ihr Name steht.

Sie bedankt sich und nimmt den Umschlag entgegen. Nachdenklich betrachtet sie ihren fein säuberlich darauf geschrieben Namen und wiegt den Umschlag bis Sandra den Raum wieder verlassen hat in ihrer Hand. Langsam geht sie zurück zu ihrem Schreibtisch und nimmt sich den Brieföffner. Mit einem einzigen leisen *rasch* öffnet sie den Umschlag, legt den Brieföffner wieder weg und nimmt dann den Brief der sich darin befindet heraus. Leise liest sie sich den kurzen und knapp gehaltenen Inhalt vor.

Freitag den 14. Um 22 Uhr im alten Steinbruch.

Den Brief wieder zusammengefaltet und an ihr Kinn drückend geht sie wieder zum Fenster zurück. „Gut Zeit und Ort stehen nun fest. Es geht endlich voran!" sagt sie zu sich selber als es wieder an ihrer Tür klopft. Wieder ruft sie -- ja bitte -- damit Sandra eintritt.

Sandra geht zielstrebig zum Schreibtisch, ungeachtet davon das sie, sie fragend dabei am beobachten ist. „Ich -- sie muss noch einmal kurz schlucken und Luft holen -- ich habe hier die Kontonummer des Besitzers des Ferraris. Die hat man mir grade am Telefon mitgeteilt!" klärt Sandra sie auf und legt den Zettel mit zitternden Fingern auf den Tisch ab. Dann will sie sich umdrehen und wieder gehen, doch SIE sagt: „Bleib." Dann geht sie rüber, setzt sich hin und lässt ihre Finger über de Tastatur des Laptops fliegen. Nach nicht einmal ganz einer Minute dreht sie den Laptop um, so dass Sandra einen Blick darauf werfen kann. Deutlich kann diese dadurch auf dem Monitor ablesen, das sie den Betrag von 100.000€ überwiesen hat. „Du siehst dass ich zu meinem Wort stehe und meinen Teil unseres kleinen privaten Vertrages erfüllt habe. Das gleiche erwarte ich auch von Dir -- sie fügt extra eine kleine wohldosierte Pause ein -- kein wenn oder aber, ansonsten bekommt jemand eine Kopie des Vertrages mit dem Beleg über dieser Überweisung zu sehen, jemand von dem du dir wünscht das er nie davon erfahren wird!"

Sandra hört die Worte und sieht wie sich ein selbstzufriedenes grinsen auf dem Gesicht ihrer Chefin legt. In diesem Moment ist ihr klar das sie ihr nun befehlen kann was immer sie will und das SIE es tun wird, wenn sie Rolf nicht verlieren will. Sie kann förmlich sehen wie Sandra innerlich und auch äußerlich am einknicken ist, das ihr klar geworden ist das sie wohl nicht irgendwann mal eine Gegenleistung fordern, sondern scheinbar von Anfang an schon eine im Hinterkopf hatte.

„Was soll ich tun?" hört sich Sandra selber fragen und bereut es im selben Moment auch schon. „Ganz einfach du wirst dich am Samstagabend um zehn Uhr im alten Steinbruch einfinden und einem Geschäftspartner eine Anzahlung für unser Geschäft übergeben!" klärt sie Sandra auf. „Aber..." will Sandra grade ansetzen, doch sofort wird sie von IHR durch das heben ihrer Hand zum Still sein aufgefordert. „Es gibt für dich kein ABER mehr, hast du das nicht verstanden eben?" Fragt sie in einem schroffen Ton. „Zudem sollst du ihm nur eine Anzahlung bringen! Genaue Instruktionen bekommst vorher noch von mir, so nun geh!" Wie ein geprügelter Hund schleicht Sandra aus dem Raum, während SIE ihren Triumph sichtlich am genießen ist.

***

Jens Vater verstaut grade den letzten Koffer seines Sohnes im Kofferraum als Frau Müller oben auf der Treppe erscheint. „Jens Telefon für dich!" Jens schaut seine Eltern an und die ihren Sohn. „Wer ist es denn?" fragt sofort sein Vater. „Es ist seine Schwester, soll ich ihr sagen dass sie schon abgereist sind?" Sein Vater überlegt einen kurzen Moment, deutet Jens dann aber per Kopfnicken an das er ruhig gehen könne. Aber macht nicht zulang wir wollen heute noch weiter -- ruft er seinem Sohn noch hinterher. Doch das hört Jens schon kaum noch, so beeilt und freut er sich darüber Jennys Stimme zu hören.

„Ja Jenny?" keucht er leicht außer Atem in den Hörer. „Hallo kleiner Bruder, bereit für eine Überraschung?" fragt sie Jens und zwinkert dabei Sancia grinsend zu. „Äh was, wie, wo jetzt?" Jens kann sich nichts Vorstellen was für ihn am Telefon eine Überraschung darstellen könnte. Zudem sind seine Gedanken auch noch ein klein wenig durch seine Eltern und den geplanten gemeinsamen Urlaub abgelenkt. „Warte kurz dann erfährst du es!" flötet Jenny in den Hörer und Sancia muss sich stark zusammenreißen um nicht laut loszulachen bzw. ihn zu begrüßen. Alles was die beiden bis jetzt besprochen haben, hat sie über den Lautsprecher des Telefons mithören können. Jenny gibt ihr dann den Hörer.

„Ich liebe Dich!" haucht sie verführerisch in den Apparat. Sancia, mein Gott Sancia ist bei Jenny und am Telefon -- schießt es durch seine Gedanken. „Das ist schön zu hören und begrüße ich sehr!" antwortet er jedoch nur. Jenny kann Sancia deutlich ansehen das diese sich eine andere Antwort erhofft hatte, weshalb sie fragt -- bist du allein Jens? „Nein, nein mir geht es soweit ganz gut, aber mit Telefonsex ist nichts solange ich immer bei Frau Müller im Büro telefonieren muss!" antwortet er und bekommt sofort einen mehr als nur fragenden Blick von Frau Müller zugeworfen. Was die jetzt wohl am denken ist, ich telefoniere mit meiner Schwester und rede gleichzeitig von Telefonsex -- grinst Jens in sich hinein.

Sancia und Jenny sind über seinen kleinen Streich ebenfalls nicht so begeistert. Weshalb Jenny auch sofort ruft -- sag mal hast du den Verstand verloren, was sollen die denn jetzt von mir denken? „Das ist mir doch absolut egal, wenn es ihnen nicht passt können sie mich ja wieder nach Hause schicken. Zudem solange ich hier neben Frau Müller stehe passiert ja eh nichts, also können sie uns nichts!" antwortet er ihr. Jenny ist leicht vor Wut am kochen, so gerne sie auch den beiden hilft, so hat sie doch nicht vor sich einen gewissen Ruf andichten zu lassen.

„Ich vermisse dich so sehr, das kannst du dir gar nicht vorstellen!" meint Sancia dann zu ihrem Schatz. „Ich vermisse dich auch -- sagt Jens und fügt schnell hinzu -- vermisse unsere Streiche usw. denn nicht jeder hat eine so tolle große Schwester wie ich sie habe!" Bevor einer von ihnen darauf etwas erwidern kann betritt sein Vater den Raum und fragt sofort ob seine Tochter noch am anderen Ende der Leitung wäre. Da Sancia und Jenny das mitbekommen wirft Sancia Blitzschnell und Geistesgegenwärtig Jenny den Hörer zu. „Jenny?" kommt die Stimme ihres Vaters aus dem Lautsprecher. „Ja Papa?" „Ich finde es sehr ja schön dass du dich weiter um deinen Bruder kümmerst, aber ich muss dir sagen das dies die nächsten vier Wochen mindestens nicht möglich sein wird. Da wir solange mit Jens Urlaub machen werden. Jetzt verabschiedet euch bitte, wir wollen los!"

„Nein" entfährt es Sancia laut und schnell schlägt sie ihre Hände vor ihren Mund und hofft dass ihr Vater es nicht mitbekommen hat. „Nein? Was nein?" will jedoch dieser sofort wissen. Jetzt muss sie schnell improvisieren will sie die Situation und auch den Kontakt zu ihrem Bruder retten. „Äa... äh ich rieche grade das mein Essen am anbrennen ist, richte Jens bitte noch schöne Grüße aus und einen schönen Urlaub, ich muss in die Küche!" ist die beste Ausrede die ihr grade einfällt und kaum das sie sie ausgesprochen hat legt sie auch schon auf.

„Ich soll dir und deiner Mutter noch schöne Grüße bestellen. Jenny musste auflegen -- er legt seine Stirn in Falten -- weil ihr das Essen am anbrennen ist!" Jens versteht sofort warum sein Vater so nachdenklich am dreinschauen ist, denn seine Schwester ist für Jens nach seiner Mutter die beste Köchin auf der Welt und das Jenny das Essen einmal anbrennt ist so gut wie unmöglich. Er kann, wie wohl auch die beiden in Jennys Wohnung, nur hoffen dass sein Vater darüber nicht zu misstrauisch wird. Gemeinsam verlassen die beiden dann das Sekretariat und Gebäude, steigen in den Wagen ein und fahren dann in die Ferien.

***

Nervös schaut Sandra auf die Uhr, welche gleich neben dem Foto auf dem Sie, Rolf und ihre knapp zweijährige Tochter Petra zu sehen ist, auf ihrem Schreibtisch steht. Viertel vor Vier, in ein paar Minuten ist Feierabend und sie hat mir immer noch nichts wegen heute Abend gesagt, ob ich sie darauf ansprechen soll -- überlegt Sandra verwirft dann den Gedanken aber sofort wieder. Immerhin ist es ja nicht ihre Aufgabe sich darum zu kümmern das sie diese Gegenleistung wie ausgemacht erbringt. In den drei Tagen seit dem sie nun in der Hand, sich in den Fängen, ihrer Chefin befindet hat sie sehr viel und oft darüber nachgedacht. Hat tausendmal in Gedanken versucht die Situation durch zuspielen, in der sie Rolf alles beichtet. Doch wie sie es auch versuchte, wie sie die Situation vorher vorbereitet hatte, jeder dieser Versuche endete mit demselben Schluss, nämlich damit das sich Rolf Petra schnappte und wutentbrannt aus der Wohnung stürzte.

„Sandra komm bitte zu mir!" erklingt ihre Stimme aus der Gegensprechanlage. Sie hatte sie also nicht vergessen. Sandra steht auf, richtet noch einmal schnell ihr Kostüm und betritt dann das Büro. Wieder steht sie am Fenster und schaut heraus. Ohne sich zu ihr umzudrehen sagt sie -- in dem Aktenkoffer ist der eine Teil der ausgemachten Anzahlung, in einem der beiden Kuverts ist deine Anweisung und der andere ist für ihn. Er soll ihn zuerst lesen, das wäre dann alles. Zudem liegen dort Autoschlüssel, du musst ja irgendwie ihn und wieder zurück kommen.

Wortlos nimmt sich Sandra den Koffer, die Autoschlüssel und die beiden Umschläge und verlässt wieder den Raum. Das kann kein normales Geschäft sein, in was habe ich mich da nur reinziehen lassen -- fragt sich Sandra während sie den Koffer kurz abstellt und ihren Umschlag öffnet.

Deine Aufgabe besteht aus zwei Teilen. Zum einen aus der Übergabe des Aktenkoffers und der zweite Teil besteht darin das mein Geschäftspartner mit frisch geleerten Eiern den Übergabeort wieder verlässt! Wenn du diese Aufgabe zu meiner vollen Zufriedenheit erfüllst, hast du damit deine Schuld bezüglich der 100.000€ beglichen!

Sandra klappt der Unterkiefer nach unten, auch wenn ihr das eine oder andere Mal wenn sie versucht hatte sich auszurechnen was SIE wohl von ihr verlangen wird, ihr genau dies als Gegenleistung in den Sinn kam, so ist sie nun doch über die Gewissheit geschockt. Ich soll mich Protestuiren -- denkt sie und will sich auf dem Absatz umdrehen und zurück in das Büro stürzen, doch im letzten Moment spielt ihr Gehirn ihr die Erinnerung vor in der sie zu ihr sagt, das sie nicht zögern würde und den Vertrag + Überweisungsbeleg Rolf zukommen zu lassen. Wie zur Salzsäule erstarrt bleibt sie stehen und braucht einen Moment um sich wieder zu fangen. Doch dann legt sich der Schatten eines Lächelns auf ihr Gesicht. „Aber ich bin dann wohl bestimmt eine der bestbezahlten, in dem Gewerbe!"