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Mirror, Mirror Pt. 03

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„Hände auf den Stuhl." Er tat wie geheißen und sah zu, wie sich mit einem leisen Klick das kalte Metall der Handschellen um seinen Hände und den Stuhl legte. Er war gefangen. Sie sah ihn lächelnd an und zeigte ihm die Peitsche:

„Du hast gesagt, du stehst auf Schmerzen. Du sollst sie haben." Dann hörte er das Geräusch ihrer Absätze, was ihm sagte, dass sie sich 2 Schritte entfernt hatte. Sie begann die Peitsche durch die Luft zu wirbeln. Er spürte den kalten Lufthauch an seinem Rücken und wünschte sich, Julia zu sehen. Er konnte die Erinnerung an sie einfach nicht aus seinen Gedanken verbannen. Irgendwann schüttelte er den Kopf und so gelang es ihm, sich zumindest kurzzeitig auf die Situation zu konzentrieren. Er bemerkte, dass er den Lufthauch der wirbelnden Peitsche zwar schon ziemlich lange spürte, aber bisher keinen Schlag bekommen hatte. Er wartete noch ein bisschen, dann schlug sie. Es war mehr ein Streicheln. Schmerz verursachte der Treffer in keiner Weise. Michael verstand nicht, was passierte und wartete. Er wagte nicht, den Kopf zu drehen. Vielleicht war das alles nur eine Falle, ihn zu reizen. Er wünschte sich, es wäre so. Der Gedanke erregte ihn.

Er wartete noch einige Sekunden, in denen nichts geschah. Er begann die Luft anzuhalten, schließlich hörte wieder das Geräusch ihrer Absätze, das näher kam und von hinten machten ihn ihre Hände los. Er drehte sich um und erschrak.

Ihre Haare waren ihr ins Gesicht gefallen und die Tränen rannen ihr in Sturzbächen die Wangen herunter. Sie schüttelte wieder und wieder den Kopf, verzog dabei den Mund zu einer Fratze und versuchte zu schluchzen, brachte aber keinen Laut hervor.

„Ich kann es nicht. Ich kann es einfach nicht. Es tut mir so leid, ich wollte das so gerne für dich tun. Aber ich kann es einfach nicht. Ich habe dich so unendlich lieb, da kann ich dich doch nicht schlagen."

Michael verstand. Er bewunderte sie dafür, dass sie es versucht hatte, dass sie es für ihn tun wollte, aber es lag nun mal nicht in ihrer Natur. Der Teil von ihm, der sie geliebt hatte, der sie wohl immer lieben würde, wollte jetzt für sie da sein. Er musste wieder der starke Mann sein, wie immer in ihrer Beziehung. Aber er ahnte auch, dass es vermutlich das letzte Mal wäre, dass er auf dieser Ebene für sie da sein könnte.

Daher nahm er ihre traurig herunterhängenden Hände und begann sie zu streicheln:

„Es ist schon gut. Es wirklich in Ordnung. Ich bin so dankbar, dafür, dass du es für mich tun wolltest. Du hast mir damit gezeigt, dass ich dir wirklich wichtig bin, dass dir unsere Zeit etwas bedeutet hat. Du bist ein großartiger Mensch und ich kann wirklich glücklich sein, dass ich eine zeitlang dein Partner sein durfte." Er nahm sie in den Arm und sie begann aus ganzer Seele zu weinen und sich zu entschuldigen. Seine rechte Hand drückte ihren Kopf an seine Brust und Michael wurde auch traurig, als er völlig verstand, was gerade passiert war. Das Kapitel Natalie in seinem Leben wurde durch die Ereignisse endgültig beendet. Insgeheim hatte er auch schon lange ein neues Kapitel aufgeschlagen.

Die Beiden standen einige Minuten still und gaben sich ihrer Trauer hin. Sie berührten sich, streichelten sich, aber es war nicht mehr, um sexuelle Lust zu erzeugen, sondern, um einander zu trösten. Schließlich blickte Natalie mit verheulten Augen in seine:

„Ich schätze, das heißt wohl, wir sind nicht kompatibel, was?" Michael gab ihr mit seiner Faust einen sanften Klaps auf die linke Wange:

„Wir sind es nicht mehr. Die erste Zeit in unserer Beziehung war ich der glücklichste Mensch und du warst der, sagen wir, passendste Mensch dazu. Das ist ein schöneres Wort als kompatibel."

„Warst du lange in unserer Beziehung unglücklich, wegen deiner unerfüllten sexuellen Wünsche?", wollte sie mit schuldbewusster Stimme wissen. Er nahm sie wieder zwischen seine Hände und drückte sie fest an sich:

„Das darfst du dir nie einreden! Niemals! Ich war nicht unglücklich. Schön, mir hat was gefehlt und ich hatte gehofft, das auch noch zu bekommen. Aber du hast mich immer sehr glücklich gemacht!"

Sie lachte:

„Danke, das ist wirklich lieb. Von ganzem Herzen wünschte ich, dass ich dieser Mensch sein könnte, der die totale Erfüllung bringen kann. Aber ich kann es nicht. Hoffentlich findest du eines Tages diesen einen Menschen."

Michael sah betreten zu Boden und musste an seine letzte normale Nacht mit Julia und an ihre sehr überzeugende dominante Seite denken. Er musste es Natalie erzählen. Er musste jetzt reinen Tisch machen, bevor er wieder irgendwem weh tun würde:

„Vielleicht habe ich das schon."

Natalies Antwort klang ehrlich entsetzt:

„Wie meinst du das?"

„Du weißt ja, dass ich weg war. Ich war mit Julia weg. Ein paar Tage in Trier. Und dort sind wir uns näher gekommen und sie hat aus freien Stücken diverse Spielchen mit mir gemacht."

Natalie drehte sich weg:

„Julia, ausgerechnet diese dumme Schlampe. Du warst so lange mit ihr befreundet, da ist nie was gelaufen. Warum jetzt?"

Gute Frage, dachte Michael.

„Anfangs, weil sie mich wirklich über dich hinweg getröstet hat. Aber dann sind wir uns näher und näher, auch emotional, gekommen und es wurde wirklich schön."

Natalie mied immer noch seinen Anblick:

„Liebst du sie?"

Michael begann einen wirklich dicken Kloß im Hals zu bekommen. Er hatte diese Frage oft weggeschoben und nun musste er sie doch beantworten. Offenkundig hatte alles weglaufen nichts genutzt. Er holte tief Luft:

„Ja, das tue ich!" Es war ausgesprochen, seit so langer Zeit schwebte es und nun war es endlich ausgesprochen. Und er konnte es nicht Julia sagen, sondern musste es als erster Natalie sagen. Das war einfach nicht richtig.

Natalie drehte sich um, ihre Augen waren wieder voller Tränen:

„Und wo ist sie dann? Warum bist du nicht bei ihr?"

Michael sagte nichts, aber sein Gesichtsausdruck beantwortete die Frage. Natalie lachte ihn darauf hin verkrampft an:

„Hast du wieder Scheiße gebaut, was?" Dabei schlug sie ihn sanft an die Schulter.

„Das habe ich. Wirklich verdammt große."

„Willst du drüber reden?"

Michael schüttelte den Kopf:

„Nicht heute. Ich bin schon dankbar, dass du mir zugehört hast."

Natalie schwieg einen Moment:

„Ich freue mich, dass du scheinbar jemanden gefunden hast, den du liebst und der dir das geben kann, was du brauchst. Ich kann es nicht. Und ich liebe dich so sehr, aber ich weiß, dass dir mit mir immer etwas vermissen würdest, darum sieh bloß zu, dass du sie wieder bekommst, du süßer Holzkopf." Das Letzte hatte sie versucht humorvoll zu sagen. Ihre Augen funkelten.

„Danke", sagte Michael, nahm sie in die Arme und küsste sie ein letztes Mal. Als sich ihre Lippen und ihre Zungen trafen, war es, als würde für einen Moment die Welt stehen bleiben und sich die Zeit drehen, um ihnen ihren ersten Kuss, alle Küsse ihrer Beziehung und wieder diesen letzten Kuss zu zeigen. Schließlich wich Natalie als erste zurück:

„Ich gehe jetzt."

„Warum denn?"

„Weil ich es muss, weil es besser ist und weil wir beide allein sein sollten."

Dann drehte sie sich um, holte ihren Mantel, lächelte, warf ihn über den Arm, öffnete die Tür und ging hinaus. Michael lief ihr hinterher und sah sie im Treppenhaus.

„Versprich mir, dass wir in Kontakt bleiben werden", rief er, als er tiefe Verzweiflung spürte.

Sie drehte sich um, ihr Gesicht war eine seltsame Mischung aus tiefer Traurigkeit und neuer Fröhlichkeit:

„Werden wir."

„Aber meine es auch so! Ich will dich nicht ganz verlieren!" Michael wusste nicht, was er tun sollte. Er war sich im Klaren darüber, dass sie nie wieder ein Paar sein könnten. Aber empfand Natalie als wertvollen Menschen. Als einen Menschen, der lange Jahre der wichtigste Bezugspunkt in seinem Leben gewesen war. Sie zu verlieren und nicht mehr zu sehen, würde sein Herz zerreißen, das spürte er. Auch wenn sie kein Pärchen mehr sein konnten.

„Ich meine es so. Ich muss dir doch helfen, deine Freundin zurückzugewinnen." Beim Letzten schluckte sie so laut, dass Michael es durch das Treppenhaus hören konnte. Dann wand sie sich um und ging.

Michael ging in seine Wohnung und sank in seine Couch. Das war zu viel für ihn. Er musste nachdenken und seine Gefühle ordnen. Er hatte nicht nur Natalie verabschiedet, sondern auch zugegeben, dass er Julia liebte. Nun war er in Problemen.

Er lag etwa eine halbe Stunde auf seiner Couch und wälzte seine Gedanken wie ein schweres Buch. Die Suche nach Ideen, was er tun könnte, blieb erfolglos. Er wusste nicht, was er jetzt tun sollte. In seine Gedanken hinein, klopfte es an der Tür. Michael stand auf und fluchte.

„Hier geht es ja zu wie im Taubenschlag", grummelte er. Er wollte lieber noch länger allein sein.

Er ging zur Tür, öffnete sie, sah, wer draußen wartete und wurde bleich. Er wankte zwei Schritte zurück und fiel auf den Fußboden.

Draußen vor der Tür hatte er direkt auf den Spiegel und seine scheinbare pechschwarze Seele geblickt.

Michael lag auf sein Fußboden und blickte immerzu auf den Spiegel, der sich begann, auf ihn zu zu bewegen. Michael sah ihn angsterfüllt an und schüttelte wieder und wieder den Kopf:

„Das kann nicht sein. Du bist doch weg, zerstört, kaputt! Wie kommst du hierher?"

Der Spiegel blieb stehen und fiel zu Boden. Es gab einen lauten Knall, der Michael aufschreien ließ. Dann prasselten langsam die Überreste der Kerzen der Hydra auf den Spiegel. Michael konnte seinen Blick nicht vom Spiegel abwenden, aber mitten in seine Angst hörte er eine weibliche Stimme:

„Kannst du mir erklären, was das hier ist?" Seine Mund wurde augenblicklich trocken, seine Hände dafür feucht und er sah auf. Da war sie! Julia! Sie stand vor ihm und sah ihn mit fragendem und vorwurfsvollem Gesicht an. Michaels Blick wechselte schnell zwischen dem Spiegel und ihr. Er war verwirrt, verstand nicht was vor sich ging. Wie konnte sie den Spiegel haben und herbringen?

„Wie ist das möglich?", stammelte er.

„Wie ist was möglich?" Sie ging mit einem energischen Schritt auf ihn zu. Anscheinend war sie nicht in der Stimmung für langwierige Ausreden. Michael versuchte seine Gedanken zu ordnen und eine halbwegs sinnvolle Antwort zu geben:

„Wie kannst du den Spiegel haben?" Dabei stand er wieder auf.

„Weil ich dir in diesem Hotel an dem Abend, als du, ich weiß auch nicht, was da war und wie ich es bezeichnen soll, als du mir meine Seele rausgerissen hast, nachgelaufen bin! Um dich zurückzuhalten. Und da habe ich gesehen, wie du den Spiegel und die Kerzen voller Wut, aber scheinbar auch befreit, weggeworfen hast. Das sah nicht normal aus, da habe ich sie mitgenommen. Ohne genau zu wissen, was ich damit tun soll. Was hat es mit diesen Dingern auf sich?"

„Das hättest du nicht tun sollen.", flüsterte Michael.

Julia begann zu schreien:

„Was ist das?"

Michael seufzte und sah sie voller Trauer an, wollte er ihr doch so viel lieber sagen, dass er sie liebte:

„Warum willst du das noch wissen? Du hast zwar eine Antwort verdient, aber was willst du denn noch von mir? Ich habe mich wie ein Arschloch benommen und verdiene nicht einmal deine Anwesenheit. Vielleicht solltest du gehen, denn das mit dem Spiegel führt länger und weiter und vermutlich würdest du mir nicht glauben." Michael konnte nicht glauben, was er sich da sagen hörte. Er war einerseits dankbar, dass sie da war und nun hörte er seine Stimme sie auffordern zu gehen.

Julia war aber offensichtlich nicht mehr in der Stimmung für Ausflüchte:

„Eigentlich hast du Recht. Eigentlich verdienst du nicht, dass ich hier bin und am liebsten würde ich dir wegen deines Verhaltens den Kopf abreißen und die ganze Nacht vor Trauer weinen. Aber dann war dieser Spiegel. Und du hast mich angerufen, daraus habe ich geschlossen, dass du doch wieder mit mir reden willst. Dann musste ich Stunden mit mir ringen, ob ich mit dir sprechen soll. Schließlich bin ich heute Nachmittag ziellos gewandert und hier gelandet, den Spiegel unter meinem Arm. Erst habe ich deinen Bruder rauskommen sehen, dann kam Natalie und ich habe gedacht, du bist wieder mit ihr zusammen. Aber schon kurze Zeit später kommt sie mit verheulten Augen und diesem wirklich scharfen Lederoutfit aus deiner Wohnung und beteuert sich selbst, dass es richtig sei, dich gehen zu lassen, weil du mich lieben würdest. Dann war ich verwirrt und wusste nicht, was ich tun soll. Und jetzt hätte ich gerne ein paar Antworten! Stimmt das? Liebst du mich?"

Michael gab auf. Lügen und leugnen nutzten nichts. Er hatte sie verlassen. Sie konnte auch nicht mehr machen, als weg zu bleiben, wenn er ihr die Wahrheit sagte:

„Ja. Das ist richtig. Ich liebe dich."

Julia gab ihm eine Ohrfeige und brüllte ihn an:

„Und warum hast du zur Hölle dann das getan, was du getan hast? Warum? Dir muss doch auch klar gewesen sein, dass ich viel für dich fühle!"

Er griff sie am Arm:

„Ich werde dir alles erzählen. Von vorne bis hinten und versuchen zu erklären, wofür es keine akzeptable Erklärung gibt. Dir wird vieles gelogen und erfunden vorkommen, hör bitte bis zum Ende zu. Aber es wird dauern."

Er sah sie gespannt an. Jetzt würde sich entscheiden, ob er eine Chance bekommen würde. Aber er war schon froh, als er gehört hatte, dass er ihr auch viel bedeuten würde.

Sie ging zur Couch und setzte sich.

„Dann holst du uns vielleicht was zu trinken und beginnst..."

Nach einer Stunde beendete er seinen Vortrag, nahm einen Schluck von dem Tee, den er gekocht hatte und wartete. Es war alles gebeichtet, erzählt und versucht zu erklären. Seine Leidenschaft für Dominas, wie er den Spiegel gekauft und benutzt hatte, jede kleine Lüge ihr gegenüber, was der Zettel damals bedeutete, seine Unterhaltung mit dem Fremden, seinen schrecklichen Verdacht, wie er zwischenzeitlich merkte, dass er mehr und mehr für sie fühlte, bis er am Schluss dazu kam, wie sie geklopft hatte. Er blickte sie an. Sein Herz war erleichtert, dass alles gestanden war. Sie schüttelte ungläubig den Kopf:

„Es fällt mir schwer das alles zu glauben. Es klingt zu verrückt."

Er hatte eine Idee, sprang auf und überrumpelte sie damit:

„Was machst du denn jetzt?"

Die Emails! Er hatte doch die Emails des Fremden.

„Komm bitte her. Ich möchte dir etwas zeigen.", bat er sie. Sie stand mit zweifelndem Ausdruck auf.

„Hier.", sagte er und zeigte ihr die ein- und ausgegangen Mails. Sie las die Nachrichten in aller Ruhe und räusperte sich:

„Na schön. Das macht deine Geschichte etwas glaubwürdiger. Unter einer Bedingung wäre ich bereit, dir zu glauben."

Michael konnte sein Glück kaum fassen, diese eine Bedingung würde er gerne erfüllen, egal was es war:

„Was? Was willst du? Ich mache es."

Sie faltete ihre Hände.

„Ich will den Spiegel benutzen. Ich will es erleben."

Michael schüttelte energisch den Kopf:

„Nein! Das geht nicht! Ich habe dir doch gesagt, dass es gefährlich ist. Das der Spiegel einen verändert und süchtig macht!"

Sie nahm seine Hände und sah verzweifelt aus:

„Ich habe zwar zum ersten Mal das Gefühl, dass du mir wirklich die ganze Wahrheit sagst. Aber wie soll ich dir das nach alldem glauben? Wie soll ich nicht glauben, dass deine Verweigerung heißt, dass du schon wieder lügst?"

Als sie dies sagte, reifte in Michael ein Entschluss. Er bekam mit einem Mal große Angst, sie wieder zu verlieren. Diese war um einiges größer als die Furcht vor den Auswirkungen des Spiegels.

„Na schön, dann benutzen wir den Spiegel.", sagte er entschlossen.

„Wir? Du hast mir doch gerade gesagt, dass du Angst vor dem Benutzen hast. Du musst nicht."

„Ich habe viel größere Angst, dass du gehst und nicht mehr zurück kommst. Und ich weiß, dass der Spiegel bei mir funktioniert."

Julia nickte:

„Also gut. Was müssen wir tun?"

Michael überlegte kurz, es war nun doch schon eine Weile her, dass er den Spiegel das letzte Mal benutzt hatte.

„Es muss dunkel werden und wir brauchen ein Foto vom Spielpartner. Ein Handybild geht."

„Machen wir eins von uns.", schlug Julia vor, deren Stimme wieder mehr Zutrauen gefasst hatte. Vermutlich, weil er bereit war, den Spiegel zu benutzen.

Kurze Zeit später war die Wohnung verdunkelt, Michael hatte ein Foto von sich und ihr gemacht, es unter den Spiegel gelegt und sie sahen sich erwartungsvoll an.

„Warum passiert nichts?" wollte Julia wissen.

„Ich muss eine der Kerzen anzünden.", antwortete Michael . „Dann bitte mach es." Darauf nahm Michael den größten Überrest einer Kerze und zündete ihn an. Es dauerte nicht lange, dann musste er blinzeln und Julia gähnen.

Als er wieder klar sehen konnte, war er in einer dunklen Höhle. Die Wände wurden ab und zu von wenigen Fackeln erhellt. Es fiel Pfahles Licht auf ihn und die Höhle. Er sah an sich herunter. Er war nackt, trug diesmal nicht einmal einen Sklavenlendenshorts. Als er sich in der Hölle umsah, entdeckte er einen großen Bock, an dem sich einige Peitschen, ein Rohrstock, einige brennende Kerzen und viele Fesseln befanden. Als sein Blick weiter schweifte, verschlug es ihm den Atem. Dort stand Julia. Sie trug einen rot -- schwarzen Latexanzug, die eine Hälfte war schwarz und traf sich mit der roten anderen Hälfte in Form eines Dreiecks zwischen ihren Brüsten. Sie trug sogar einen schwarzen und einen roten Stiefel und sah sich fasziniert um und lächelte dabei.

„Es ist also wirklich war", flüsterte sie dann.

„Julia, bist du es wirklich?" fragte ein beeindruckter Michael, der bis eben noch große Zweifel gehabt hatte, ob es überhaupt möglich sei, ein Spiegelerlebnis zu zweit zu haben.

Sie lachte:

„Und ob ich es bin. Denkst du, ich bin ein Resultat deiner Fantasie? Da muss ich dich enttäuschen. Ich bin echt und das hier ist wirklich faszinierend. Nein, heiß."

Michael sah Julia an und merkte, wie seine Erregung sichtbar anstieg. Sie sah so erregend aus. Als sie auf seinen Schwanz sah, lachte sie noch immer:

„Du stehst also wirklich auf das alles hier. Habe ich mir schon länger gedacht. Übrigens, wie kommen wir hier wieder weg?"

Michael zuckte mit den Schultern, bemerkte aber, wie Julia auch immer erregter wurde. Langsam hatte er ein Auge dafür entwickelt. Sie fand das alles wirklich geil.

„Ich habe das Spiegelerlebnis immer verlassen, nachdem ich durch die Domina gekommen bin."

Julia lachte:

„Ist das auch wirklich war? Hoffst du nicht nur, dass ich hier mit dir spiele?"

Michael bemerkte, wie sehr er diese Frau liebte. Seit er ihr seine Leidenschaften gestanden hatte und sie so gut damit umgehen konnte, war er endlich in der Lage angstfrei darüber zu reden. Und das mit einem Menschen, der zumindest nicht ganz abgeneigt war. Er lächelte verkniffen:

„Ich würde sofort mit dir hier spielen. Aber ich kann nicht von dir erwarten, dass du schon bereit dazu bist, nach all dem, was ich dir angetan habe."

Julia lachte hinterhältig:

„Ich glaube, ich habe da eine Lösung für Beides. Und jetzt komm her. Wenn wir schon hier sind, dann nutzen wir die Zeit. Nein, du sollst nicht so kommen. Auf allen Vieren!" Das letzte kam im Befehlston. Michael kroch auf allen Vieren zu ihr, sein Schwanz stand in aller Blüte.

„Dann wirst du jetzt die Rechnung bezahlen für dein mieses Verhalten. Das habe ich mir seitdem so oft gewünscht und jetzt kann ich es wahrmachen. Los, lecke meine Stiefel, zeig mir, wie erbärmlich dein Verhalten war!"

Michael begann zu lecken und es zu genießen. Es fühlte sich gut, als Entschuldigung richtig an. Und diesmal konnte er es genießen. Sie war die Richtige. Nachdem er beide Stiefel geleckt hatte, stoppte er. Das war ein Fehler, schon explodierte ein Schmerz auf seinem Hintern. Erschrocken blickte er auf. Julia hatte sich eine Peitsche genommen und ließ sie sanft durch ihre Finger gleiten. Sie sah ihn herausfordernd an:

„Habe ich etwas von aufhören gesagt? Ich meine nicht."

Sofort senkte er den Blick und machte weiter.

„Ich hoffe, dass macht dir Spaß. Bis zu unserer Aussprache warst du auch nicht mehr als Dreck an meinem Stiefel", kam von ihr und heizte Michael an.